Not enough von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 3: Erwachen ------------------- Ihre langen Haare waren mit einer großen Schleife zusammengebunden und ihr Outfit war perfekt aufeinander abgestimmt. Sie trug eine verspielte Bluse, die sie in ihren pompösen Rock gesteckt hatte. Schicke Stulpen verdeckten den Großteil ihres Armes und nur ihre rosa lackierten Nägel blitzen hervor, während sie trotz ihrer hohen Absatzschuhe gekonnt einen Tee zubereitete. Fröhlich pfiff sie den Openingthemesong ihres Lieblings Anime´s und tanzte auf der Stelle hin und her, dann nahm sie die gefüllte Tasse auf und schlenderte in das Wohnzimmer. „Sora-chaaan.“, lächelte sie. Die eben Gerufene saß auf dem Sofa und sah von einem Buch auf, die grünen Augen nur auf die jüngere gerichtet. „Ja, Marry-chan?“ „Hier, ein Tee.“, wie eine Dienerin reichte die Schülerin ihr das Geschirr. Der Rotschopf setzte ihre dunkel angemalten Lippen an den Rand der Tasse, dann nahm sie einen Schluck und stellte ihn dann auf den Tisch vor ihr ab. „War Marry-chan etwa unachtsam?“, fragte sie mit tiefer Stimme und beugte sich zu ihr vor. Marry schluckte und ihre Haut prickelte angenehm als Sora sanft über ihre Hand strich. „W-wie meinen?“ „Der Tee, er war bitter.“ „Tatsächlich?“ „Ja.“, Sora lehnte sich zurück. „Als hätte man ihn… zu lange ziehen lassen.“ Die Brünette sah kurz weg und spielte mit ihren Fingerspitzen. „Vielleicht habe ich wirklich nicht sooo aufgepasst…“ Missbilligend schnalzte sie mit der Zunge. „So ein ungezogenes Mädchen.“, mit kalten Händen ergriff sie Marrys Arm und zerrte sie neben sich auf die Coach. „Da muss ich ihr wohl eine Lektion erteilen.“ „S-sora-chan!“, keuchend sah sie zu wie die Ältere sich über sie beugte und damit begann ihre Bluse aufzuknöpfen. Überall wo ihre Haut berührt wurde, kribbelte es. Der Atem kam nur noch stoßweise. Ihr Oberkörper war beinah komplett entblößt, als Sora ihre Hüfte entlang strich und unter ihren Rock glitt. Die Lippen legte sie an ihren Hals, den Marry reckte und die Lippen aufeinander presste, dennoch entkam ihr ein gepeinigtes Stöhnen, das den Rotschopf zum Grinsen brachte. Sie richtete sich kurz auf und ließ sich auf Marrys Schoß nieder, die Beine drückte sie dabei an ihr Becken und ihren heißen Atem hauchte sie auf ihr Dekolleté. „Sora-chan!“ Marry zuckte zusammen und keuchte auf. Ihre kleine Gestalt stand vor einem Spiegel, in den sie schaute und sich die Augen rieb, sich dann noch einmal betrachtete. War es die aufreizende Unterwäsche, welche sie dazu brachte in so einen Tagtraum zu geraten? Sie war so vertieft gewesen, dass sie noch immer schnell ein und ausatmete, die Stellen, die Sora niemals wirklich berührt hatten, kribbelten und waren ganz heiß. Marry sah sich die schwarzen langen Strapse an, dann drehte sie sich etwas um das Höschen von hinten betrachten zu können. Die Dessous gefielen ihr. Was Sora wohl dazu sagen würde? Weshalb tat sie das hier überhaupt? Schlagartig fragte sie sich das und setzte sich auf ihr Sofa zurück, lehnte sich nach hinten und nahm ihr Handy, um ihre Nightcorelieder zu öffnen. Fröhlich schlugen ihr die hellen Stimmen entgegen, so dass sie direkt wieder neuen Mut fasste. Ein Lächeln sah doch viel schöner aus als jeder andere Gesichtsausdruck nur sein könnte. Immer noch nur leicht bekleidet lag sie auf dem Rücken und streckte ihre Beine nach oben, sodass sie ihre dunklen hochhackigen Schuhe ansah und darüber schmunzelte, wie gut sie ihr doch gefielen. Die Unbeschwertheit behielt sie eine kurze Zeit lang, dann schlich sich wieder Sora in ihre Gedanken. Von dem geklauten Arbeitsplan, den sie sich aufgehangen hatte, wusste sie, dass der Rotschopf gerade arbeitete, da machte sie sich eigentlich kaum Gedanken, dass ihr irgendetwas passieren könnte. „Hach, da kann man nichts machen…“, Marry kicherte und setzte sich auf, dann beschloss sie ihre Geliebte bei der Arbeit zu besuchen. Aufgeregt huschte sie in ihre Küche und bereitete mit viel Liebe ein paar Kekse zu. Das Rezept hatte sie schon so oft angewandt, dass sie es auswendig kannte und das Gebäck durch ihre Erfahrung eigentlich nur gut werden konnte. Während der Teig seine Zeit im Ofen verbrachte, war Marry mit ihrem riesigen Kleiderschrank beschäftigt. Schließlich konnte sie ihrer Sora-chan nicht einfach in irgendwelchen beliebigen Klamotten begegnen, sie musste perfekt sein. Die Kekse verpackte sie mit einem rosafarbenen Schleifchen und machte sich fröhlich auf den Weg zum Antik, den sie nun schon mit verschlossenen Augen gehen könnte, da sie Sora nun schon so oft besucht hatte, ob sie das wusste oder nicht. „Willkommen im Cafe Antik.“, hörte sie auch die Stimme der Kellnerin, als sie eintrat und die Tür daher durch eine angehangene Glocke ein Geräusch machte. Marry lächelte und trat näher, erst da sah Sora auf, ihre Miene veränderte sich augenblicklich von gleichgültig auf zerknirscht. „Oh, du bist es.“ „Hallo Sora-chan.“ „Nenn mich nicht so.“ Die Schülerin lächelte erneut und ignorierte das. „Du bist sicher erschöpft, weil du schon seit 8 Stunden arbeitest, aber bald hast du es ja geschafft.“, als sie das sagte, bemerkte sie aber erst so richtig, dass sie recht hatte mit dem was sie sagte. Die Größere war noch blasser im Gesicht als sonst, die Augen irgendwie leer, ihre ganze Präsenz war weniger standfest als sonst. Sora wirkte plötzlich wütender, als sei ihr gerade wieder eingefallen, dass der Dienstplan von ihrem Gegenüber gestohlen wurde, deswegen sagte sie kein Wort. „Ich habe jedenfalls an dich gedacht und dir Cookies gemacht, sieh mal!“, fröhlich stellte Marry ihr Mitbringsel vor ihr auf die Theke, wobei ihre Augen vor Liebe strahlten. „Mühe habe ich mir gegeben, das glaubst du nicht.“ Die Kellnerin wandte sich ab und fing an, die Kaffeemaschine zu reinigen. „Nimm diesen Mist mit und verschwinde am besten gleich dazu.“ „H-huh??“, Marry schaute erschrocken und hielt sich am Rand der Theke fest. „Was meinst du, Sora-chan?“ Der Rotschopf wirbelte herum und schrie sie plötzlich an. „Dass du dahin verschwinden sollst, wo du herausgekrochen bist! Ich habe keine Nerv für dich, du…“, sie stockte und rang nach einer Beleidigung, während sie ungerührt in die aufgerissenen Augen des anderen Mädchens blickte. „Du Nervensäge! Also echt mal, ich kann dich nicht mehr sehen!“ „S-sora-chan…“ Der Hintergrund was gänzlich verstummt, alle Anwesenden sahen nur zu der Szene herüber. Noch war Marry nicht in Tränen ausgebrochen, trotzdem war ihr Atem unregelmäßig und sie zitterte am ganzen Körper. „Und diese beschissenen Kekse.“, wütend packte die Ghoula die Packung und warf sie gut sichtbar in den Müll. „Ich muss schon kotzen, wenn ich die sehe!“ „Sora-chan!“, kreischte Marry auf und schlug sich die Hände vor den Mund. „Wag es jetzt nicht zu heulen! Nimm deine dumme “Liebe“ und geh jetzt. Jetzt sofort.“ Es war weniger der Befehl, der die schluchzende Marry dazu brachte, aus dem Laden zu rennen, sondern eher, dass sie nicht wusste, wie sie reagieren sollte. Was war das gerade nur gewesen? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)