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-Blauseide-

Schimmer des blauen Mondes
von
Koautor:  SirJacobFrye

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Als der Morgenstern mich verließ

Der Regen fiel schwer.

Ich war alleine...

Schon wieder.

Warum war es schon wieder so?

Ich kauerte vor einem Grab. Vor SEINEM Grab. Dem Grab der Person, den ich für immer lieben würde.

Dante Black Morgenstern.

Meine türkisen langen Haare wellten sich und zogen sich zu Boden, getränkt vom Regen, ebenso wie mein schwarzer Mantel. Meine Augen waren mit Tränen gefüllt, welche mir durch die zarten Tropfen von den Wangen gewaschen wurden. Sie waren weinrot. Eigentlich waren sie meerblau, doch bei so starken Gefühlen, wie sie gerade in mir tobten, wurden sie immer rot...weinrot. Er hatte sie geliebt, wenn sie diese Farbe annahmen.

Sicherlich ist nun klar, dass ich kein Mensch bin. Ich bin ein Vampir.

Ein reinrassiger Vampir...

Mein Name ist Lorell Kadan Larzesse von Vallimon und dies ist meine Geschichte...

Süße Sachen

Langsam strich Lorell mit dem Tuch über das Fensterglas des Schaufensters. Befreite es so vom Staub der Straße, die vor seinem Laden verlief. Der morgendliche Verkehr war noch kaum wahr zu nehmen, was sich im Laufe des Tages natürlich ändern würde.

In geschwungenen Lettern stand auf einem großen Schild, oberhalb der Eingangstür, „Zuckerbäckerei Diamantentränen“.

Lorells Laden war klein, aber fein. Die Damen in dieser Stadt, nannten ihn auch gern romantisch und verspielt. Das entlockte dem Mann ab und an ein verlegenes Schmunzeln.

Unten hatte er den Verkaufsraum mit den Sitzgelegenheiten für die Kunden und der L-förmigen Theke, in deren Auslage verschiedenste Torten und Törtchen, Cupcakes, Kekse und Pralinen angepriesen wurden. Diese endete an einem Flur, der zur Backstube führte und weiter zum angrenzenden Lager. Die Stühle und Tische standen auf einem Podest gegenüber der Theke, so dass man die Leckereien, die Lorell anbot gut sehen konnte. Der Raum war in gold- und elfenbeintönen gehalten. Gerade Linien vermischten sich stilvoll mit verspielten Stuckornamenten und von der Decke hing ein Lüster aus Bleikristall, der je nach Tageszeit dem Raum einen anderen Schimmer gab, ohne die warme, einladende Atmosphäre zu verändern. Im hinteren Teil der Bäckerei waren die WC-Anlagen, sowie die Wendeltreppe, die nach oben in den privaten Wohnbereich führte.

Die Wohnung hatte eine offene Küche, die ins Wohnzimmer überging und an welches ein großer Balkon angrenzte, auf dem Blumen, drei Liegen und eine Sitzgarnitur Platz fanden.

Trat man aus dem Wohnzimmer heraus erkannte man, neben der Wohnungstür, vier weitere Türen, welche von dem langgestreckten Flur abgingen.

Am Anfang der Wohnung, links neben der Wohnungstür, war das Zimmer von Barell. Barell war der älteste seiner zwei Ziehkinder und mit seinen 16 Jahren gerade mitten im Rüpelalter, was nicht nur Lorell ab und an zu spüren bekam. In der Mitte befand sich das Bad mit Dusche und WC, so wie Waschmaschine und Trockner.

Daneben war Belials Zimmer. Belial war der Jüngere der Brüder und wo Barell laut und schrill war, war der kleine ruhig und geerdet. Belial war 14 Jahre alt und wenn Lorell Glück hatte, würde aus dem Jungen ein feiner, vornehmer Mann werden. Ähnlich wie es einst …

Die Abstellkammer war die dritte Tür und befand sich gleich neben dem Zimmer von Belial.

Ein kleiner Raum war da aber noch. Dieser war kaum größer als die Abstellkammer. Dies war Lorells Zimmer. Allerdings brauchte er auch nicht viel Platz. Nur sein Sarg und ein Schreibtisch mit samtüberzogenem Stuhl standen darin.

Ja richtig, ein Sarg.

Lorell war aber nicht etwa ein Grufti oder Satanist. Nein. Lorell war ein Vampir. Und das machte ihn besonders. Dennoch lebte er unter den Menschen, ohne dass diese es bemerkten.

Als er seine Arbeit erledigt hatte und die Sonne wieder ungehindert durch das Glas scheinen konnte, ging er hinein und schüttete das Wasser in den Ausguss.

Der Vampir war schlank und hatte Porzellanhaut. Rein und weiß. Dazu hatte er Türkisfarbene Haare, die ihm in langen gewellten Strähnen den Rücken hinab fielen und sein Gesicht umschmeichelten. Am liebsten trug er sie offen, doch da dies sein Beruf oft nicht zuließ, hatte er sich angewöhnt, sie in einem leichten Pferdeschwanz zusammen zu binden. Oft wurde er auf den zarten fliederfarbenen Hauch unter seinen Augen angesprochen, doch entgegen der allgemeinen Meinung der Menschen war dieser kein Make-up.

Wenn Lorell arbeitete trug er ein blütenweises Hemd, welches er bis zu den Ellenbogen hochgekrempelt hatte, sowie eine schwarze Hose mit langer dunkler Schürze. Sein einziger Schmuck war das silberfarbene Kreuz, mit den eingesetzten Diamanten. Dies war sein wertvollster Besitz. Das Letzte was ihm von seinem einstigen Herrn geblieben war.

Als auf der Treppe schnelle Schritte zu hören waren, sah Lorell auf. Aus der Wohnetage stürzte ein junger Mann die Treppe herunter und versuchte im Laufen noch Hose und Hemd anzuziehen, während er sich die Schultasche unter den Arm geklemmt hatte. Die Haare waren zerzaust und wahrscheinlich noch ungekämmt.

"Ich komm zu spät!", quakte Belia. Die letzten Stufen der Treppe übersprang er einfach, was Lorell nicht so gern sah, immerhin war der Junge nur in Socken und lief so Gefahr auf den rutschigen Fliesen ausgleiten zu können.

Lorell schaute auf die Uhr.

"Bell, du hast noch eine Stunde Zeit", meinte er dann und der Junge stockte, gefror beinahe in der Bewegung.

Verwirrt sah er noch mal auf seine Uhr und warf die Tasche auf den Boden.

"Oh! Lorell! Er hat es schon wieder gemacht!", protestierte der Junge und sah Lorell um Hilfe suchend an. Und der Vampir wusste was gemeint war.

Barell hatte Belials Uhr wieder vor gedreht.

"Sieh es positiv mein Kleiner, so kannst du noch frühstücken. Setze dich. Ich mach dir etwas."

Widerwillig und schmollend setzte sich Belial an einen der Tische. Noch waren keine Gäste im Laden, weshalb Lorell ihm diese Ausnahme zugestand. Normalerweise aßen sie alle zusammen oben.

Der Vampir trat hinter die Theke und legte zwei Hörnchen, Brötchen und Belag auf zwei separate Teller. Geschickt brachte er diese zu Belial an den Tisch. In der anderen Hand trug er zwei Tassen mit süßer, dampfender, heißer Schokolade.

"Bitte schön und einen guten Appetit, mein Kleiner", sprach er, als er alles vor seinen Ziehsohn stellte.

"Danke Lorell ... Barell ist manchmal so ein Idiot!"

Lorell setzte sich zu ihm und strich ihm die Haare nach hinten, durchkämmte sie mit seinen langen Fingern und brachte sie so in eine einigermaßen duldsame Ordnung.

"Er ist eben dein großer Bruder....", versuchte der Vampir zu beschwichtigen, doch Belial schien sich nicht beschwichtigen zu lassen.

"Kann ich den nicht umtauschen?", moserte er mit vollem Mund und sah Lorell mit großen Augen an.

Der Vampir schmunzelte väterlich.

"Nein, aber wir bekommen das schon hin."

Barell aber erschien erst etwa eine dreiviertel Stunde später im Laden. Gähnend kratzte er sich am Hinterkopf und streckte sich genüsslich seufzend.

"Morgen", gähnte er mehr als er sprach. Er warf sich auf einen der Stühle, legte die Beine auf einen zweiten hoch, schnappte sich ein Hörnchen und knabberte an dem Teilchen herum. Belial funkelte ihn böse an, doch der große Bruder ignorierte ihn, nahm dann seine Tasche als er fertig gegessen hatte und warf seinem kleinen Bruder dessen Helm zu.

"Wir machen dann los", meinte er und sah zu dem Mann, der seit dem Verschwinden ihres leiblichen Vaters, ihnen diesen so gut es ging versuchte zu ersetzen.

"Fahrt bitte vorsichtig. Bis später."

"Ja, ja."

Der Vampir hatte Barell zum Geburtstag einen Roller geschenkt, allerdings unter der Bedingung, dass er Belial zur Schule mitnahm. Da beide auf dieselbe gingen, war das kein Problem.

Er sah den beiden noch durch das Fensterglas zu, wie sie auf den Roller stiegen und losfuhren.

"Sie werden so schnell groß...", wisperte er sehnsüchtig, als schon die ersten Kunden herein kamen und der Arbeitsalltag begann.

Vergangen

Oft erwischte sich Lorell dabei wie er die Kunden bediente und an früher dachte.

Wenn er so zurückdachte, hatte er schon so einiges mitgemacht.

Er hatte Regierungen und Könige fallen sehen und wie neue sich wieder erhoben. Doch etwas war immer gleich...

Sie kamen und sie gingen. Ob Natürlichen Zerfall oder gewaltsames Ende. Nichts war ewig, dass hatte der Vampir nur zu deutlich zu spüren bekommen.

Und das letzte Mal, hatte es ihm zwei Kinder beschert.

Leicht zuckte er auf, als er den Regen sah, der Gegen die Fensterschieben klatsche. Es war so wie damals.

 

Der Raum war leicht dunkel und Lorell stand allein dort auf den roten Teppich.

Sein Blick sank nieder. Er müsste mal wieder gereinigt werden...Innerlich machte er sich eine Notiz. Langsam fast zögerlich sah er auf, als jemand sich räusperte.

Vor ihm stand Baal Morgenstern, Sohn des amtierenden Fürsten Lucianè Morgenstern. Der Mann war groß gewachsen und hatte braune Haar, die er gestuft trug. Die grünen Augen musterten ihn.

"Lorell...Du dienst mir nun schon seit Jahren treu und gewissenhaft, darum bist du es den ich nun um Hilfe bitte."

Baal hatte eine annehme Stimme, selbst für Vampire. Sie war nicht zu hoch oder zu tief, sondern gesundes Mittelmaß.

"Sicher Herr, wie kann ich Euch dienen?", sprach Lorell und verneigte sich etwas.

Der Herr trat langsam vor ihm und legte ihm die Hand auf die Schulter.

"Ich brauch deine Hilfe wegen meinen Kinder..."

Langsam sahen meerblaue in grüne Augen.

"Was kann ich tun?"

"Ich muss etwas erledigen was Zeit in Anspruch nehmen wird.Lange Zeit..."

"Wie lange Herr? Barell ist erst vier und Belial zwei..."

"Ich weiß", seufzte der Vater und zog die Hand zurück, "daher muss ich sie sicher wissen. Bitte Lorell."

Der Vampir verneigte sich erneut.

"Ich werde sie mit meinem Leben schützen."

Dem Dämon stahl sich eine Lächeln auf die Lippen.

"Alles andere wollte ich nicht hören. Danke Lorell..."

 

Das war das letzte Mal, dass er ihn gesehen hatte. Lorell wusste nicht ob Baal noch lebte oder nicht. Seine Untersuchungen verliefen alle ins Leere, aber dennoch gab er die Hoffnung nicht auf. Damals war er mit den Kinder hier her gekommen um sie besser zu schützen. Hier, in der Welt der Mensch, konnte sie besser untertauchen. Hier kannte man sie nicht. Dennoch hatte der Vampir jedes Mal Angst wenn er sie aus den Augen lies, doch er wusste, dass sie diese Art der Freiheit brauchten. Ohne sie würde sie untergehen.

Langsam legte er die neuen Pralinen, die er in der Nacht zuvor gemacht hatte, auf den Teller und drapierte sie. Da er nur selten bis gar nicht schlief war es ein leichtes den Laden alleine zu betreiben.

Sonst wäre es wohl unmöglich diese Vielfalt anzubieten.

Aber so war es leicht. Nachts backte und verzierte er, bearbeitete Aufträge oder machte Büroarbeit. Tagsüber war er im Laden oder einkaufen beziehungsweise kümmerte sich um die Kinder. Da sie nun größer waren ging es mit der Arbeit, aber eine helfend Hand brauchen sie selbst jetzt noch.

Wie sagte man so schön?

Kleine Kinder, kleine Sorgen. Große Kinder, große Sorgen...

In Barells Fall traf da zu. Leider war der Junge nicht auf den Mund gefallen und ziemlich von sich überzeugt. Nicht zuletzt weil er stärker, als die Menschen war, schon alleine wegen der Tatsache, dass er eine Dämon war. Und diesen Vorteil nutze er gnadenlos aus, wenn er mal wieder in einer Schlägerei verwickelt war. Lorell hatte ihn nicht selten genäht oder zum Arzt geschleppt. Dämon hin oder her. Aber gut er verstand Barells Situation. Auch wenn er es nicht zugab vermisste er genauso sehr wie Belial seinen Vater. So von dem Liebsten getrennt zu werden war grausam gewesen...Nach all dem was passiert war.

Der Laden war leer und Lorell wischte den Boden auf, sodass die Nässe verflog.

Als er den steinernen Fußboden wischte, musste er wieder daran denken.

 

Baal war ein Dämon gewesen der aus Liebe handelte. Anderes als seine Vorgänger. Avelin war eine Dämonin gewesen mit klare Zielen. Mit einer Meinung, die man nicht ändern konnte, egal was man tat. So sah sie Lorell, alleine schon deswegen, weil er eine Vampir war, als Unterwesen an. Etwas was man höchstens als Fußabtreter verwenden konnte und so behandelte sie ihn auch. Lorell an sich störte dieser Umstand nicht, aber Baal. Er war so ganz anderes, als seine Frau und er hatte sorge, dass Barell diese Züge eines Tages annehmen würde. Darum hatte er sie verlassen. Daraufhin hatte ihn Barell gemieden, doch der Vater verstand es. Ein Kinder hing immer an beiden Teiler der Eltern, Lorell an sich hatte nie eine starke Beziehung zu seiner Familie, auch wenn das andere Gründe hatte.

Und dann kam Mirabell...

 

Baal saß an der Seine. Der Morgen graute und der Nebel lag auf allem. Er sah auf eine Bild herunter, welches langsam im Flammen aufging zu zu Asche wurde.

Ein schweres Seufzen entfloh ihm. Es war schwer sie zu verlassen, fast tödlich...Avelin war keine Frau die Man(n) so einfach verließ, doch ihr verhalten war untragbar...

Der Dämon sah wieder auf. Vor ihm, mit dem Rücken zu ihm, stand nun eine junge Frau und warf den Enten das alte Brot zu. Sie hatte eine Mantel an, der ihr bis zu den Knien ging, dazu ein Barett und die langen braunen Haare die in Wellen darunter hervorschauten Es war erstaunlich wie die Menschen sich entwickelt hatten und dennoch war es lächerlich in der Ansicht, dass sie ihr volle Potenzial bei weiten noch nicht ausgeschöpft hatten.

Langsam erhob sich der Mann und ging zurück zum Hotel indem sein Sohn war. Barell war nun fünf , Lorell war bei ihm. Die Trennung von seiner Mutter war nun fast zwei Jahre her. Aber es war besser so. Baal hatte die Vorboten schon gesehen...Darum hatte er Lorell mit der Aufgabe der Trennung beauftragt. Schnell und schmerzlos...Doch auch nur um Barell zu schützen und sicherlich auch sich selbst. Erneut seufze er und ging zurück.

 

Lorell saß mit Barell auf den Boden und las ihn ein Buch vor. Das Buch handelte über einen Straßenjungen der beste Bäcker der Welt werden wollte, obwohl er der festen Annahme war, dass 'Sandkuchen' wirklich aus Sand bestand...

Barells Wesen hatte sich verändert, dass spürte der Vampir deutlich. Der Junge war stummer geworden, wenn er sprach dann meistens aggressiv und verletzend. Wenn auch nur um seine eigene Verwundbarkeit zu verstecken. Seit dem sein Mutter weg war sprach er kaum bis gar nicht mit seinem Vater und das gleich würde er wohl auch mit Lorell tun, würde er um die Wahrheit wissen.

Lorell hörte wie die Chipkarte durch den Scanner gezogen wurde und Baal die Suite betrat.

"Dein Vater ist da", meinte er zu dem Kind.

"Na und?"

Sicher, das hatte er schon erwartet.

"Lies weiter!"

Der Vampir sah wieder zum Buch und las weiter. Er hatte genaue Anweisungen sich nicht in die Erziehung einzumischen auch wenn er meinte, dass Barell nun nur noch mehr eine helfende und starke Hand bräuchte aber dennoch...

Er würde es nochmal heute Abend Baal nahe legen.

Die Schritte des Dämons kamen näher und er lehnte sich an den Türrahmen.

"Na, ihr beiden?"

Lorell wandte den Kopf zu ihm.

"Willkommen zurück Herr", grüßte er, "war Euer Spaziergang erfrischend?"

"Ja durchaus..."

Er kam näher.

"Hallo Barell."

Doch der so sah nur angestrengt in das Buch. Kaum zu glaube wie stur und hartnäckig der Junge war.

"Lorell bitte mach uns etwas zum Mittag. Ich lese meine Sohn weiter vor."

"Kein Interesse!", fauchte das Kind und ging in sein Zimmer, knallte die Tür zu und warf sich auf's Bett.

Der Diener erhob sich und verneigte sich, doch gerade, als er gehen wollte hielt ihn Baals Stimme zurück.

"Was soll ich tun, Lorell?"

"Er ist verletzt und einsam...", fing der Vampir an zu erklären, "er muss erst wieder vertrauen lernen, doch dann wird er wieder zu Euch zurückfinden, mein Herr."

"Glaubst du das?"

"Nicht nur glauben Herr, sondern ich weiß es."

"Na, wenn du das sagst..."

"Ich werde nun das Essen anrichten."

"Ja mach das..."

Baal ließ sich aufs Sofa fallen und schloss die Augen...

"Vertrauen", wisperte er, "ist das überhaupt reparabel?"

 

Baal sah diese wunderschöne Frau fast jeden Morgen und etwas in ihm ließ ihn auf stehen und zu ihr gehen.

"Bonne journée ratée."

Langsam sah sie sich um und ihre Haare gaben das feine Gesicht preis mit diesen smaragdgrünen Augen.

"Bonjour monsieur."

Ihr Lächeln fing Baal mit einem Mal und auch er lächelte zurück.

"Ich sehe Sie jeden Tag hier um Ufer", fing er erneut an,"und ich komme nicht umhin Ihre Schönheit nicht zu bewundern..."

Sie kicherte.

"So bin ich ja noch nie angemacht worden...Was für feine Worte, aber wenn das eine Einladung auf Kaffee sein soll, nehme ich sie gerne an."

Der Dämon war etwas verblüfft. So hatte er das zarte Wesen nicht eingeschätzt.

"Mira."

"Baal..."

"Wollen wir dann?"

Damit ging sie vor und ihr Mantel weht an ihr vorbei.

Schnell fing sich der Vater wieder und lief ihr nach.

Das Café am Eck war schön und gemütlich. Klein, aber das war nicht wichtig. Es war einfach schön...Es duftete nach frische Kaffee und Kuchen. Es war warm und man konnte den Eiffelturm sehen.

"Was machen Sie hier Baal?"

Der Dämon sah zu ihr. Er hatte sich einen Moment ablenken lassen.

"Ich? Nun ja ich handele mit Antiquitäten..."

Davon hatte er ja auch genug im Keller....Immerhin lebte er schon sehr, sehr lange...

"Und Sie?"

"'DU' bitte."

"Verzeihung, du..."

"Ich bin Fotografin", sprach sie, als einen Schluck aus der weißen Porzellantasse mit den blauen Schnörkeln nahm, "du kommst nicht von hier oder?"

"Nein, ich brauchte etwas Abstand von zuhause..."

"Lebt du hier alleine?"

"Nein, ich habe einen kleinen Sohn...und Lorell ist bei mir."

"Lorell? Bist du schwul?"

"WAS? Nein!", er hob sofort die Hände,"Lorell ist so was wie meine Gouvernante..."

Sie lachte über seine Reaktion und nickte.

"Verstehe..."

Was das für ein Lachen war...

Baal fühlte sich wohl und Mira sichtlich auch...

Und so wurden aus dein einen Treffen, ein Zweites, drittes, viertes...

 

"Guten Abende Herr, willkommen zurück."

"Guten Abend Lorell,schläft Barell schon?"

"Ja meine Herr", meinte der Vampir und brachte ihn sein Abendbrot, "guten Appetit wünsche ich."

Der Dämon sah zu ihm.

"Was hast du?"

"Nichts...aber seit Tagen nehme ich eine Geruch an euch war...den Geruch eines Menschen, einer Frau..."

Der Dämon schnüffelte an seinen Ärmel...

"Oh je, ernsthaft, das erschnüffelst du?"

Er fand ja eher, dass er nach Alkohol und Zigaretten roch, weil die beiden in einem Club gewesen waren.

Lorell nickte leicht: "Sicher..."

"Du hast recht...ich hab dort jemanden Kennen gelernt...Ein Menschenfrau...Mira...Aber...", er brach ab und der Vampir sah auf.

"Aber, Herr?"

"Menschen sich zerbrechlich und kurzlebig...Ein Wimpernschlag und sie ist vergangenen", erklärte er und sah zum Essen.

Lorell stellte die leeren Teller ab und kam zu ihm. Leicht legte er die Hand auf die Schulter und fing an zu reden: "Es ist nicht wichtig wie viel Zeit wir eventuell mit den Liebsten die wir haben verbringen, es ist nur wichtig wie wir diese nutzen."

"Aber Barell..."

"Er wird es verstehen...Der Tod eurer Frau ist nunmehr drei Jahre her. Es wird Zeit für etwas neues..."

Der Vater nickte.

Vielleicht hatte Lorell recht...Vielleicht sollte er was neues wagen!

"Bitte richte für morgen Abend ein Essen für drei Personen vor."

"Gewiss..."

 



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Kommentare zu dieser Fanfic (5)

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Von:  vallendrael
2017-03-06T19:54:21+00:00 06.03.2017 20:54
Ich bin nicht so der Mensch für starke Exposition am Anfang einer Geschichte, auch wenn dadurch prinzipiell das Haus bereits beschrieben ist und es sicherlich LeserInnen geben wird, die sich merken können, wo welches Zimmer ist. Mir jedoch entfällt das meistens schon nach dem Satz, in dem es beschrieben steht, sodass ich es schöner fände, zuerst zu erfahren, wie die Charaktere miteinander interagieren und zueinander stehen. Wenn dann nach und nach die Beschreibung rein kommt, wenn sie wichtig wird, kann ich sie mir besser merken.^^ Die Beziehung wird gerade in der Szene, wie Barell Belial die Uhr vorgestellt hat, deutlich. Und wie Belial und Lorell unterschiedlich darauf reagieren. Dass Belial Barell bis auf ein böses Anfunkeln keine Konsequenzen spüren lässt, finde ich interessant, wo er sich doch zuvor sogar zu der Aussage hat hinreißen lassen, ihn austauschen zu wollen. Und Lorells Geduld und seine dadurch und durch die Gesten, wie er mit den beiden umgeht, ausgedrückte Liebe zu den beiden finde ich auch interessant. Etwas holperig finde ich die Stelle, in der Barell auch nochmal darauf eingeht, dass Lorell nicht ihr 'richtiger' Vater ist.
Was mich noch ein bisschen verwirrt, aber auch daran liegen kann, dass ich soetwas auf die Schnelle nicht gut erkenne, ist, welche Art des Erzählers du haben möchtest. Es wirkt auf mich wie eine Mischung aus personalem (Er-) Erzähler und allwissendem Erzähler. Der personale Erzähler ist zum Beispiel in der Szene vertreten, in der Belial die Treppe herunter gestürmt kommt und Lorell sich denkt, warum er zu früh dran ist. Der allwissende ist unter anderem dann vertreten, wenn quasi 'herausgezoomt' wird. Was besonders am Anfang stark hervor tritt, zum Beispiel in der Beschreibung des Hauses. Auch die Wendung des Erzählers an den Leser (z.B. bei "Ja, richtig, ein Sarg.") spricht eher für einen allwissenden Erzähler. Natürlich ist es nicht verkehrt, mehrere Erzählertypen zu haben, mich jedoch verwirrt das ein wenig. Je nachdem auch, mal wieder, was du erreichen möchtest. Wenn natürlich diese Verwirrung dein Ziel ist, weil man dadurch die Geschichte intensiver lesen soll, ist es natürlich gut.^^° Dann wiederum steht zumindest bei mir dagegen der Kontrast, dass mich die rein sachliche Beschreibung des Hauses und am Anfang auch von Lorells Aussehen etwas langweilt (wie gesagt, ich kann mich an sowas wenig begeistern). A propos Beschreibung des Aussehens; dieses hast du ja schon im Prolog angerissen, da frage ich mich, welchen Zweck es hat, das hier noch einmal aufzugreifen? Dagegen werden Barells und Belials Aussehen gar nicht beschrieben. Das gefällt mir zwar besser, weil ich mich so eher auf das Geschehen konzentrieren kann, aber gerade im Vergleich zur 'Überpräsenz' von Lorells Beschreibung seltsam.
Was offen geblieben ist, ist, warum Lorell im Sonnenlicht stehen kann, obwohl er ein Vampir ist. Gerade in der sachlichen Beschreibung am Anfang hätte ich mir da eine Erklärung gewünscht. Andererseits weckt das eventuell bewusste Weglassen dieser Erklärung in mir die Vermutung, dass irgendein spezieller Grund dahinter steckt, der erst im Laufe der Geschichte aufgenommen werden soll. Und dass es irgendetwas Großes ist.
Was mich auch etwas wundert ist, dass es anscheinend Zeit für die beiden Jungs ist, in die Schule zu gehen, aber noch keine Kunden kommen. Gibt es nicht die eine oder andere Mutter oder den einen oder anderen Vater, der seinen Kindern frische Brötchen vor der Schule holt? Oder einen Angestellten, der auf dem Weg zur Arbeit noch schnell ein Frühstück möchte?
Ich mag den Namen 'Diamantentränen'. Das fügt sich gut zu der Stimmung des Prologs ein, die irgendwie wunderschön aber auch traurig ist. Ich vermute, dass die Geschichte nach dem Tod von Dante spielt und der Name von Lorells Bäckerei auf eben diesen Verlust anspielt.
Insgesamt gibt das Kapitel einen schönen Einblick in das Alltagsleben von Lorell. Ich erwarte also in den nächsten Kapiteln, dass 'Plot' auftaucht, also ein Konflikt offenbar wird, der über das Alltägliche hinaus geht und einen Hinweis darauf gibt, wohin die Geschichte gehen soll.
Ich finde die beiden Jungen sympathisch, auch wenn Barell wohl wirklich ein Rüpel ist, aber dennoch ein liebenswerter.^^ Irgendwie macht er den Eindruck, dass er einfach nur in dieser Phase gerade ist, aber daraus wachsen wird.
Von:  vallendrael
2017-03-05T13:54:56+00:00 05.03.2017 14:54
Bis zur Nennung des Namens der verlorenen Person wird eine sehr traurige Stimmung, die auch zum Titel des Prologs passt, aufgebaut. Das wird gut durch die Parataxe unterstrichen, denn so sind wahrscheinlich die Gedanken der Person, aus deren Perspektive erzählt wird. Durch diesen Prolog kommt in mir die Erwartung hoch, dass auch die folgende Geschichte tragisch oder traurig wird. Die Emotionalität der Lage wird natürlich durch den Ich-Erzähler unterstützt.
Dann kommt leider ein Bruch. Die Beschreibung des Aussehens der Hauptperson finde ich an dieser Stelle unangemessen. Gerade, weil es ein Ich-Erzähler wird, wird er in dem Moment nicht auf sein Äußeres achten, sondern meiner Meinung nach mehr an Dante denken, den er ja anscheinend gerade vermisst und betrauert. Es ist okay, den Leser erst einmal im Unklaren zu lassen, wie die Person aussieht und das dann in der Geschichte immer wieder langsam anzudeuten und durchscheinen zu lassen. Zwar wird das ein bisschen dadurch gerettet, dass der Wandel der Augenfarbe wieder zu dem verlorenen Geliebten zurück führt, für mich ist es an der Stelle aber leider schon zu spät.
Da stellt sich die Frage, was möchtest du mit diesem Prolog? Möchtest du den Leser in die emotionale Lage, und wahrscheinlich auch das repetitive des Verlustes einführen, die Lorell erlebt? Dann ist es meiner Ansicht nach sinnvoll, in dem ersten Stil weiter zu schreiben und die Beschreibung seines Aussehens auf später zu verschieben. Möchtest du hingegen, dass der Leser eine klare Vorstellung von Lorell bekommt, würde ich dir empfehlen, einen besseren Übergang zu suchen oder die emotionale Situation durch eine andere Szene zu ersetzen.
Von:  SirJacobFrye
2016-08-03T16:26:58+00:00 03.08.2016 18:26
Auch ich freue mich auf mehr. ^^
Du weißt, ich bin bereit gern weiter zu machen und dir zu helfen. ^^
Hach ich freu mich. ^^

Von:  Scorbion1984
2016-08-03T14:32:16+00:00 03.08.2016 16:32
Tolle Geschichte ,frei mich auf die Fortsetzung !
Antwort von:  DameEvieFrye
03.08.2016 19:12
Danke für den Kommi^^
Ich beeile mich auch mit dem nächsten Kapitel^^
Von:  SirJacobFrye
2016-08-01T18:02:38+00:00 01.08.2016 20:02
Rrrruuhh!!!

Endlich ist sie wieder online. ^^
Hach ich freu mcih so und auch wieder auf das Betalesen. ^^
Hach mein lieber Lorell. Die Geschichte verdient es einfach erzählt zu werden. ^^


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