Dies ist unser Ninjaweg, dattebayo! von Jeanne-Kamikaze- ================================================================================ Kapitel 4: Die Blume der Freundschaft ------------------------------------- 4. Kapitel: Die Blume der Freundschaft Einige Wochen vergingen im immer gleichen Rhythmus. Neria und Yuri nutzten jeden Moment, der ihnen erlaubt war, um ihn mit Gaara zu verbringen. Mit jedem Mal, wenn sie gingen, wurden die Schmerzen in Gaaras Herzen stärker. Er spürte dann umso mehr, was ihm fehlte und dass er seine Freundinnen nur auf Grund der Gnade ihrer Eltern hatte. Seitdem versuchte er sich möglichst still und gut zu verhalten. Das kleine bisschen Vertrauen, was ihre Väter in das Urteilsvermögen ihrer Kinder gelegt hatten, wollte er nicht enttäuschen. Er könnte es nicht ertragen, wenn er sie völlig verlieren würde. Allerdings gefiel Shukaku die Entwicklung nicht, die er nahm. Tief in der Nacht quälte er ihn, verlangte immer stärker nach seiner Opfergabe, doch Gaara wollte nicht nachgeben. Es würde Neria und Yuri nur verängstigen. Er wusste, dass sie in ihrer restlichen Zeit alles versuchten um ihn zu helfen, um seinen Ruf zu verbessern und andere zu überzeugen mit ihm zu spielen. Bisher war es nicht von Erfolg gekrönt und mittlerweile begann es Konsequenzen für die Mädchen zu haben. Mehrere Male hatte er nachmittags beobachtet wie ihre anderen Freunde begannen sie zu schneiden. Zwar hatten sie ihm stets versichert, dass sie dann keine wahren Freunde waren, doch es bereitete ihm Sorge. Er fragte sich, ob es richtig war sich an sie zu klammern, allerdings war er sehr egoistisch. Für ihn war es normal immer das zu bekommen, was er wollte. Etwa aufzugeben war nicht seine Stärke. Auch wenn es für dieses Etwas vielleicht besser war. Die Schaukel quietschte an diesem kühlen Januar Tag. Neria saß im Sand und baute verschiedene Burgen und Figuren. In der vergangenen Nacht hatte sie lange wachgelegen, da sie gemerkt hatte, dass es Gaara immer schlechter ging. Jedes Mal wurden seine Augen trauriger, wenn Neria und Yuri ihn verließen. Sie hatte sich gefragt, ob sie ihm wirklich etwas Gutes damit taten. Vielleicht verschlimmerten sie seine Situation nur. Sie biss sich auf die Lippen und kratzte ein Fenster in ihr Sandschloss. Diesen Gedanken konnte sie nicht ertragen. Gaara hatte schon genug zu erdulden. Sie wollte es nicht noch schlimmer machen. Sollte sie mit ihm darüber reden? Oder erst mit Yuri? Vielleicht interpretierte sie auch zu viel, aber die Veränderungen in Gaaras Gemüt war nicht zu leugnen. Bevor sie jedoch weiter in ihrem Gedankenkarussell versinken konnte, entdeckte sie den wohlbekannten Rotschopf wie er sich durch die Menschenmenge schlug. Zielstrebig steuerte er auf sie zu und ließ sich wie selbstverständlich neben ihr im Sand nieder. Neria blickte auf und lächelte ihn an, doch es flackerte wie eine Flamme im Wind. Gaara schien es nicht zu bemerken. Noch immer war er nicht sonderlich geschickt im sozialen Umgang. Sarkasmus oder Scherze verstand er selten. „Guten Morgen, Gaara.“, sagte sie deshalb betont fröhlich. An diesem Tag fiel es schwer die Maske aufzuziehen, welche sie sonst einvernehmlich trugen. Vielleicht war es falsch ihm einen Schein vorzugaukeln, doch die grauen Seiten des Lebens kannte er zu genüge. Nur die Fröhlichen waren ihm fremd. Diese wollten Yuri und Neria ihm zeigen. „Guten Morgen.“ Es war beunruhigend, wenn Gaaras Lächeln überzeugender als das Eigene war. Dann blickte er sich um und runzelte die Stirn. „Kommt Yuri später?“ Neria gefiel es nicht wie ihr Herz sich verkrampfte. Um ehrlich zu sein hatte sie sich darauf gefreut einen Tag mit Gaara alleine zu verbringen und er fragte gleich nach Yuri. Natürlich tat er das. Sie trafen ihn immer zusammen. Dennoch hatte es etwas wehgetan. „Nein. Yuri ist mit ihrem Vater auf einem mehrtägigen Ausflug. Sie wollen Kräuter sammeln. Seto-san arbeitet mit Chiyo-sama im Gewächshaus, weißt du. Er ist Sanitätsninja.“ „Oh, achso.“ Gaara sah sie etwas wehmütig an. Neria lächelte verunsichert und zuckte mit den Schultern. „Also wirst du die nächsten Tage mit mir Vorlieb nehmen müssen.“ Gaara schüttelte den Kopf und lächelte leicht. Vermutlich wollte er sie aufheitern. „Nein, das ist in Ordnung. Ich freue mich mit dir zu spielen.“ Meine Güte, Gaara wusste sich möglichst diplomatisch auszudrücken. Neria sah ihn etwas bedröppelt an. Auf einmal erschien Unsicherheit in Gaaras Augen und hastig schlug er sie nieder. „Habe ich was Falsches gesagt?“ „Nein, Gaara.“, versicherte sie ihm eilig und lächelte nun ehrlich. „Alles ist gut. Lass uns spielen.“ So begannen sie beide im Sandkasten ihre Schlösser zu bauen. Neria war immer begeistert wie kunstvoll Gaaras waren. Sie waren voller kleiner Details und wirkten beinahe wie ein echtes. Sie lächelte anerkennend. Wenn der Sand von positiven Nutzen sein konnte, dann erschien Gaara wie losgelöst. Sie freute sich darüber. Plötzlich jedoch wurde dieses friedliche Bild je gestört. Zwischen den Häusern tauchte eine kleine Gruppe von Kindern auf, die zielstrebig auf den Spielplatz zusteuerten. Sofort blickten Neria und Gaara auf und sie spürte wie er sich neben ihr anspannte. Sie warf ihm einen beruhigenden Blick zu und stand auf. Die Kinder waren mittlerweile stehen geblieben und musterten sie sowohl überrascht als auch verängstigt. Das Jüngste von ihnen klammerte sich an den Größten und ein Junge wich einige Schritte zurück. Dass sie Mara und Karu unter ihnen entdeckte, verwunderte Neria nicht. „Da ist er, das Monster.“, stammelte ein kleines Mädchen. Gaara zuckte zusammen, als hätten sie ihn geschlagen. Wütende Blicke warf Neria ihren ehemaligen Freunden zu. Sie drückte Gaaras Schulter und stand auf. Ruhig klopfte sie sich den Sand von der Kleidung und lief ihnen entgegen. Gut eine Länge vor ihnen blieb sie stehen und verschränkte ihre Arme vor der Brust. Der Wind pfiff durch ihre blonden Haare und ließ den Stoff ihrer Kleidung tanzen. Ernst sah sie sie an und die Kinder starrten zurück. „Hört auf so einen Scheiß zu reden. Gaara…“ Sie betonte seinen Namen und warf ihnen vernichtenden Blicke zu. „…ist kein Monster.“ „Das hätte ich nicht von dir erwartet, Neria. Du warst mal nett.“, sagte Mara wütend. „Er hat mich angegriffen.“ Neria spürte Wut in sich brodeln. Diese dumme Pute wusste rein gar nichts. Sie verstand ihn nicht und versuchte es noch nicht einmal. Keiner tat das und dies füllte ihren Magen mit weißer Lava. Sie biss sich auf die Lippen bis sie Eisen schmeckte. „Neria…“, hörte sie Gaara hinter sich, doch sie schüttelte unwirsch den Kopf. Er würde sie nicht beruhigen und davon abbringen. „Haltet die Klappe und haut ab!“, rief sie den Kindern entgegen und wirbelte die Arme in die Luft, als wolle sie einen Marder verscheuchen. „Wenn du mit Gaara spielst, sind wir keine Freunde mehr.“ Wollte Mara ihr drohen? Wollte sie sie so unter Druck setzen? Neria legte ihre Stirn in Falten und starrte sie an. „Dann sind wir keine Freunde mehr. Auf solche wie du kann ich echt verzichten.“, erklärte sie giftig und wirbelte auf dem Absatz herum. Einen letzten Blick warf sie ihrer einstigen Freundin über ihre Schulter zu und sagte. „Und nun verschwindet, bevor das Monster euch angreift.“ Die Kinder sahen sich unsicher an und schließlich verschwanden sie. Neria schnaubte noch einmal und kehrte Gaara zurück. Der kleine Junge sah sie erstaunt an, als sie sich wie selbstverständlich neben ihn fallen ließ. „Diese Idioten.“, murrte sie sichtlich verägert. „Neria…“, setzte er an, doch sie lächelte nur. Gaara hielt inne und blickte zu Boden. „Beantworte mir bitte eine Frage.“ „Sicher.“ „Haben Yuri und du keine Angst vor mir?“ Verwundert blickte Neria ihn an und ließ eine handvoll Sand durch ihre Finger gleiten. „Ich habe keine Angst vor dir.“, sagte sie ruhig und Gaara sah wieder diesen Ausdruck, den er für Ehrlichkeit hielt. „Für Yuri kann ich nicht antworten, aber ich glaube bei ist es auch so.“ „Aber ich bin doch ein Monster.“ „Nein, du bist keines, Gaara. In dir lebt eines. Das ist ein Unterschied.“ „Ich habe euch verletzt. Ich habe dir wehgetan.“ Neria lachte und schüttelte den Kopf, bevor sie Gaara freundlich ansah. „Du solltest das doch vergessen, Gaara. Sieh doch!“ Sie schob ihre Ärmel hoch und unverletzte Haut war zu sehen. Nicht die kleinste Spur erinnerte an die Wunden, die er ihr vor einiger Zeit zugefügt hatte. Er rutschte näher und strich ungläubig über ihren Arm. „Siehst du? Es ist alles wieder verheilt. Alles wieder gut.“ „Aber…“ Er tippte mit den Fingern unsicher gegeneinander. „Ich bereite euch nur Ärger. Eure Eltern, eure Freunde…ich bemerke, wie sie sich von euch abwenden.“ „Mara war keine Freundin, wenn sie so reagiert und unsere Eltern sind bloß besorgt. Das wird sich mit der Zeit geben.“ Gaara sah sie unsicher an und senkte dann die Augen. „Neria…“ „Gaara, wir waren uns bewusst, welche Folgen unsere Freundschaft zu dir hat.“, erklärte Neria ernst und sie hockte sich vor ihn, damit er sie ansehen musste. „Wir haben es uns überlegt und dafür entschieden. Das ist freier Wille. Wir haben uns entschieden und somit ist nichts davon deine Schuld.“ Erstaunt sah er auf und betrachtete sie. Diese freundlichen Mädchen hatte sich wirklich dafür entschieden seine Freundinnen zu sein. Er wusste nicht, was er sagen sollte. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass er sich bedanken müsste, doch ein einfaches Wort wie Danke schien nicht auszureichen. Fieberhaft überlegte er, doch dann fiel ihm ein wie sie immer strahlte, wenn er mit seinem Sand ein Schloss baute. Er schloss die Augen und konzentrierte sich. Langsam begann der Sand um seine Wand zu wirbeln. Verwundert drehte Neria sich zu ihm um, als sie das Knistern vernahm. Gebannt beobachtete sie wie der Sand sich in Gaaras Handfläche sammelte und am Ende eine kleine Blüte erschuf. Ihre Augen weiteten sich, als sie die Blüte betrachtete. Sie hatten die Form einer Seerose. Die kleinen Blütenblätter waren in einem helleren Sand gefertigt, als die größeren Kelchblätter. Sogar die Stempel waren dargestellt. „Ich…ich möchte sie dir gerne schenken. Der Sand ist besonders stabil. Sie…wird nicht kaputtgehen.“ Gaara sah sie verunsichert an. Bisher hatte Neria kein Wort gesagt, sondern nur mit weit aufgerissenen Mund die Blume betrachtet. „Ma…Magst du sie nicht?“ Erstaunt sah Neria ihn an und schüttelte dann hastig den Kopf. „Nein, sie ist wunderschön.“, sagte sie schnell. „Ich danke dir, Gaara. Ich werde sie in Ehren halten.“ Vorsichtig streckte sie ihre Hände aus und nahm ehrfürchtig die Blume an. Behutsam strich sie über die Oberfläche. Sie war rau. Ebenso wie der Sand, der ihre Heimat wie einen Schutzmantel umgab. Gaara lächelte unsicher, doch auch Freude blitzte in seinen Augen auf. Es fühlte sich gut an Jemanden ein Geschenk zu machen und wenn dieser sich darüber freute. „Sie wird nicht kaputtgehen?“ Gaara schüttelte erneut den Kopf. Neria lächelte und steckte die Blume vorsichtig in ihre Tasche. „Dann ist sie ab jetzt mein Glücksbringer. So wie der Sand unser Dorf beschützt, soll sie mir Glück bringen.“ Neria lächelte fröhlich und strahlte ihn an. Gaara lächelte verlegen und es erschien, als würde er erröten. „Du willst sie wirklich als Glücksbringer nehmen?“, fragte er sie erstaunt. Seine blauen Augen wurden zu Spiegel in eine Seele, die langsam einen Pfad im Leben bestritt. „Sicher, denn sie ist ein Geschenk von dir, meinem Freund.“ Noch immer konnte Gaara kaum die Worte begreifen, die sie ihm sagte. Wie warm sich Worte anfühlen konnten, war für ihn kaum zu glauben. War das dieses Gefühl der Liebe von dem Yashamaru immer sprach? War das das Gefühl, dass die Welt bewegte? Wenn dem so war, dann glaubte er langsam zu begreifen weshalb. Es fühlte sich gut an Menschen zu haben, denen man wichtig war. Es gab einem etwas, woran man sich festhalten konnte und die Selbstzweifel schwanden. Wenn er mit Neria und Yuri spielte, vergaß er, dass er ein Monster sein sollte. Leider gefiel hingegen Shukaku diese Entwicklung nicht. Immer häufiger versuchte der Biju sich an die Oberfläche zu kämpfen und die Kontrolle über ihn zu übernehmen. Mit jedem Mal an dem er es versuchte, fiel es Gaara schwerer Neria und Yuri nicht anzugreifen. Allerdings gab ihre Nähe ihm auch Kraft sich gegen das Monster zu wehren. Er wollte seine Freundinnen nicht verletzten. Sie waren ihm wichtig. Neria betrachtete ihn währenddessen verwundert. Gaara wirkte abwesend. Bereits seit einigen Minuten schaute er bloß in den Himmel. „Gaara-chan?“, fragte sie deshalb vorsichtig. Gaara zu erschrecken oder aus den Gedanken zu reißen, hatte sich mehrfach als tückisch erwiesen. Mehr als einmal hatte sich der Sand wie eine drohende Schlange vor ihnen aufgebaut. Kurz zuckte Gaara zusammen, schüttelte seinen Kopf und blickte sie an. „Entschuldige, Neria…“, sagte er kleinlaut. Neria schüttelte den Kopf. „Schon in Ordnung.“ Sie lächelte freundlich und setzte ihre Arbeit an ihrer Burg fort. Allerdings brach einer der Türme, den sie errichtete, immer wieder zusammen. Der Sand war einfach zu weich und Wasser war zu wertvoll um es zu nutzen. Gaara sah wie sehr sie sich bemühte und rutschte schließlich näher heran. Mit der Hilfe seines eigenen Sandes baute er einen eindrucksvollen Turm. Neria strahlte ihn an und dankte ihn. Die Sonne begann langsam unterzugehen und Sunagakure mit einem blutroten Anstrich zu versehen. Neria und Gaara hatten sich absichtlich für später verabredet, denn heute wollten sie sich gemeinsam die Sterne ansehen. „Wollen wir los?“, fragte sie schließlich mit einem Seitenblick auf Gaara. Der Junge blickte zu dem sich verfärbenden Himmel und nickte schließlich. „Ich kenne einen guten Ort. Kommst du mit?“ „Ja, na klar.“ Sie lächelte ihn freundlich an und stand auf. Vorsichtig klopfte sie sich den Sand von der kurzen schwarzen Hose und dem braunen T-Shirt, welches sie trug. Anschließend hielt sie Gaara ihre Hand hin, der sie nur verwundert ansah. „Na komm, ich helfe dir.“ „Ich brauche keine Hilfe.“, sagte er, doch seine Augen verließen ihre ausgestreckte Hand nicht. „Vielleicht brauchst du sie nicht, aber du kannst sie dennoch annehmen. Man muss Hilfe nicht nur in Anspruch nehmen, wenn es gar nicht mehr anders geht, Gaara.“ Verwirrt sah Gaara sie an und schien einige Zeit zu zögern. Es war schwer für ihn zu begreifen, was Neria versuchte ihm zu sagen. Sie wollte ihm damit sagen, dass er nicht alles allein tragen musste, bis das Fass schließlich überlief. Wenn er sie etwas mittragen lassen würde, könnte er Shukaku vielleicht besser kontrollieren. „Neria…“ „Komm, Gaara!“ Noch immer zögerte Gaara. Er kannte es nicht, dass es ihm erlaubt war Hilfe anzunehmen. Er galt als die stärkste Waffe. Er musste doch alles alleine schaffen. War es ihm erlaubt ihre Hand zu ergreifen? Selbst im übertragenen Sinne? Er wusste nicht warum, aber es fühlte sich für ihn an, als wäre das ein großer Schritt und ein Vertrauensbeweis. „Gaara?“, fragte sie nun verunsichert. Schockiert sah er sie an und schluckte, als er die Unsicherheit in ihren Augen sah. Hastig nahm er ihre Hand und ließ sich hochziehen. In dem Moment, wo er freiwillig ihre Hand nahm, breitete sich ein strahlendes Lächeln auf ihrem Gesicht aus. Sie ahnte wohl, welche große Bedeutung es für ihn hatte. „Also, wohin wollen wir?“ „Es ist nicht weit.“, erklärte Gaara und zog sie schließlich durch das Dorf. Neria interessierte es nicht, dass die Dorfleute sie verwundert ansahen. Stattdessen konzentrierte sie sich auf den Weg, der sie durch die Schluchten der Lehmhütten schlängelte und zu der Klippe der Kazekageabbilder führte. Ganz unkonventionell nahmen sie nicht die Treppen, denn dafür hatten sie in die Kazekage Villa gehen müssen. Dies wollten sie allerdings vermeiden. Also begannen sie an den Klippen hinaufzuklettern. Zum Glück beherrschten beide schon die Grundlage der Chakrakontrolle. Neria zeigte großes Geschick im Erklimmen der Klippen. Gaara hingegen hatte wenig Übung und wollte auch nicht seinen Sand nutzen um unnötiges Aufsehen zu vermeiden. Oft bedurfte er die Hilfe von Neria um die Klippen zu erklimmen, doch dieses Mal fiel es ihm schon etwas leichter. Mit ihrer Unterstützung erreichten sie schließlich den Kopf des Yondaime Kazekage. Schnaufend sanken sie beide auf die Knie und sahen sich lächelnd an. Gemeinsam hatten sie es geschafft dieses Hindernis zu überwinden und Stolz schwellte in ihrer beider Herzen. Neria ließ sich fallen und stützte sich auf ihre Hände um in den Nachthimmel zu sehen. Mittlerweile war die Sonne untergegangen und die Sterne strahlten vom klaren Himmel auf sie hinab. Ein angenehm kühler Wind strich über ihre erhitzte Haut und ließ sie kurz frösteln. Die Wüste war wirklich ein Ort der Extreme in vielerlei Hinsicht. Wer hier überleben wollte, musste zäh sein. Schließlich setzte sich auch Gaara neben sie und betrachtete den Himmel. „Und welchen Sinn hat das? Warum hast du das vorgeschlagen?“ „Ich finde, es hat etwas Entspannendes die Sterne zu beobachten.“, erklärte Neria, während sie sich genüsslich langstreckte und die Arme hinter dem Kopf verschränkte. Hell und klar strahlten die Sterne friedlich auf sie hinab. Manchmal lag Neria hier und fragte sich, ob sich noch mehr hinter diesem Himmel verbarg. Wie viel gab es noch jenseits der Mauern ihrer Welt „Worüber denkst du nach, Neria?“ Gaaras überraschend dunkle Stimme durchdrang ihre Gedanken. Sie schreckte auf und sah ihn entschuldigend an. „Nichts Spezielles. Sorry, Gaara. Ich werde einfach nur nachdenklich, wenn ich in den Himmel sehe.“ „Darf ich dich fragen, was du siehst? Für mich sind es bloß Sterne.“ Neria rutschte näher an ihren Freund heran und hob ihren Arm um auf eine Formation der Sterne direkt über ihnen. „Ich finde, wenn du diese Sterne verbindest…“ Sie fuhr die Linien des imaginären Bildes nach. „…dann sieht sie aus wie ein Wiesel, findest du nicht?“ Gaara legte seine Stirn in Falten und versuchte angestrengt zu sehen, was Neria sah. Leider blieben sie schlicht gelbe Punkte. Das stimmte ihn beinah traurig. Er wünschte sich, er könnte das sehen, was Neria sah. Nicht nur in den Sternen, sondern auch in der Welt. Bisher hatte er nur die Dunkelheit gesehen und nicht das Licht. Sie beide lebten zwar im selben Dorf, aber in unterschiedlichen Welten. Dies wurde ihm nun bewusst. Traurig schloss er die Augen. Hatte ihre Freundschaft überhaupt so eine Chance? Er spürte das nagende Gefühl der Zweifel an sich. „Gaara?“ „Neria…ich…“ Gaara zögerte und sein Herz hämmerte wild gegen seine Brust. Er wollte Neria und Yuri nicht weiter in seine Dunkelheit ziehen, aber er hatte einfach nicht die Kraft sie abzuweisen. In den vergangenen Wochen hatte er die Zeit mit den beiden Mädchen zu sehr genossen. „Ihr solltet…nicht mehr Zeit mit mir verbringen.“ „Was?“ Entsetzt setzte Neria sich auf und starrte ihn fassungslos ab. Ihre großen, blauen Augen begannen zu zittern. „Aber…Gaara…“ „Es ist nicht so, dass ich euch nicht mag, Neria…aber ihr…ich bringe nur Probleme.“ „Gaara, Freundschaft kann man nicht erzwingen und ebenso wenig kann man sie nicht einfach töten.“ Sie wusste, dass er das nicht tun wollte, sondern es nur gesagt hatte um sie zu beschützen. Vor sich selber. Sie sah die Trauer tief in seinen Augen. Sie zögerte einige Momente, doch dann rutschte sie an ihn heran und umarmte ihn liebevoll. „Ich danke dir für deine Sorge, doch Yuri und mich wirst du nicht los. Wir bleiben für immer deine Freunde.“ „Versprochen?“, nuschelte er leise gegen ihre Schulter. Neria richtete sich auf und hielt ihm den kleinen Finger hin. „Fest versprochen, Gaara.“ Verwirrt sah er sie an. „Du musst einhaken.“ „Oh, ‘tschuldige.“ Etwas verwundert hakte er schließlich ein und Neria schüttelte ihre Hände. „Versprochen, Gaara, wir bleiben für immer deine Freunde.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)