Hope von lovelykotori (Dystopia) ================================================================================ Kapitel 1: Dystopia ------------------- Trunks zerrte sich schwer verletzt mit seinen letzten Kraftreserven in die Zeitmaschine. Mit dem Wissen, dass der blaue, leuchtende Treibstoff gerade Mal für die Hinreise reichen würde. Ungewiss, ob er je wieder in der seiner Zeitlinie zurückkehren würde. Er hatte wahrlich ein schlechtes Gefühl bei der Sache. War es richtig, erneut mit der Maschine seiner Mutter, die Zeit zu verändern? Doch was blieb ihm anderes übrig? Es war schließlich die letzte Hoffnung - er war die letzte Hoffnung.  ~*~ Krieg. Tod. Verderben. Dinge, mit denen er schon längst abgeschlossen hatte, suchten ihn wieder heim und wollten ihn nicht in Ruhe lassen. Wie eine Krankheit, die nicht heilen wollte. Scheinbar blieben solche Dinge immer gleich. Wie hieß es in einem berühmten Zitat, das er mal gehört hatte? War never changes. Es war das Jahr 793 und wieder einmal stand die Welt am Abgrund der totalen Vernichtung. Alles, was er fühlte, war ... Angst. Die Ereignisse der letzten Jahre und Minuten liefen noch einmal vor seinen Augen ab, wie ein Film. So als wäre es gerade geschehen, und doch... Alles hatte bereits begonnen, als er gerade noch in den Windeln lag. Sein Vater und viele andere tapfere Kämpfer waren im Kampf gefallen. Hätte er seinen Vater noch gekannt, hätte er vermutlich gefragt, wann er wieder nach Hause kommen würde. Doch so wuchs er ohne ihn auf, ohne die Frage, wo er sei. Seine Mutter hatte nicht die besten Bedingungen ihn aufzuziehen. Die Welt in Schutt und Asche, die Cyborgs im Nacken. Sein einziger Halt neben seiner Mutter war sein bester Freund und Mentor Son Gohan. Ein weiterer Lichtblick in seinem Leben, der ihm immer wieder sagte, dass man nicht aufgeben sollte. Dass er kämpfen musste für das, was ihm wichtig war. Trunks erinnerte sich mehr als gut daran, wie er mit ihm durch die Ödnis marschiert war. An Tagen, an denen von den Cyborgs keine Spur gewesen war. Wenige Momente, in denen sie sich kurz in Sicherheit wiegen konnten. Wie der Wind den Staub der Vernichtung aufgewirbelt hatte und sie die Leere der Welt erfassen konnten. Die Sonne genossen, wie diese auf die trockene Ebene strahlte. In all ihrem Elend, keine Spur von Lebenszeichen. Und doch waren jene Augenblicke die Kostbarsten. Sie gaben einem für den Hauch eines Moments das Gefühl von Freiheit. Nie hätte er gedacht, dass er einmal alleine durch die Gegend streifen müsste. Doch nach dem Tod seines Freundes im Jahre 780 blieb ihm nur mehr seine Mutter. Die verwahrloste Gegend nach brauchbaren Materialien auszukundschaften oblag nur ihm, da er sie nie der Gefahr aussetzen wollte, auf die Cyborgs zu treffen. So verbrachte er viele einsame Stunden mit sich selbst, nur mit einem Schwert bewaffnet, das ihm ein wenig das Gefühl der Sicherheit gab, auch wenn es nur subjektiv war. Die Dinge besserten sich, als er sich mithilfe der Zeitmaschine in die Vergangenheit aufmachte. Die Welt sah, bevor sie von den Cyborgs heimgesucht worden war. Plötzlich hatte Trunks die Macht etwas zu ändern und war es nur für diese Zeitebene. Doch der Verlauf der Dinge änderte in gewisser Weise auch seine eigene Zukunft. Dadurch, dass er die Möglichkeit hatte, seinen Vater und die anderen Krieger kennenzulernen. Die Dinge mit anderen Augen sah und sich bewusst und unbewusst weiterentwickelte. Nun hatte er die reale Chance die Cyborgs zu besiegen und er schaffte es auch. Überwältigte auch die anderen Schwierigkeiten und Feinde, die sich ihm in den Weg stellten, lange nach seiner Rückkehr in seine Zukunft. Cell war der Erste, der die Konfrontation suchte, etwa drei Jahre nachdem die Androiden besiegt wurden. Vier Jahre später, im Jahre 792, gelang es ihm sogar Babidi und Dabura aufzuhalten und somit die Erweckung des Majin Buu zu verhindern. Es war kein leichter Kampf, doch er hatte auch dies geschafft. Ein für alle Mal - so dachte er. Wie töricht es doch von ihm war zu glauben, dass nun alles vorbei sei. Trunks hatte sich bereits in Sicherheit gewogen. Doch ein einziger Moment konnte alles ändern und auf einmal war die Zukunft, die man geplant hatte, verschwunden. Ein Hauch von Nichts, nur ein naiver Traum, den ein junger Mann geträumt hatte. Niemand hatte Rücksicht darauf genommen, ob er bereit war oder nicht. Das Schicksal fragte einem nicht, ob man soweit war. Nein, man musste stets gewappnet sein. Die Menschheit stand vor dem Abgrund. Dieses Wesen, das sie Black nannten, hatte es sich zum Ziel gesetzt, das Universum von ihrer Rasse zu befreien. Warum? War es nur ein Wahnsinn, der durch dessen Kopf ging, oder hatten die Erdenbewohner die Bestrafung tatsächlich verdient?  Nein. Niemand hatte solch einen grausamen Tod verdient. Die Menschheit hatte nicht Schuld an ihrem Schicksal. Niemand konnte etwas für das Auftauchen eines Bösewichts. Nur dieses Wesen allein war schuld, dass er zum wiederholten Mal so viel Leid erfahren musste. Und das mehr denn je. ~*~ Mit dem Betätigen des Knopfes ging die Glaskuppel nach unten und rastete erfolgreich ein. Die Zeitmaschine begann zu vibrieren und setzte sich gemächlich in Bewegung. Schmerzverzerrt kniff Trunks die Augen zusammen und Tränen, die seiner Trauer und Wut Ausdruck verliehen, quollen hervor. Er fühlte sich verloren. Gebrochen. Verloren in seiner grausamen Realität. Es gab niemanden mehr, der ihn einfach umarmen und sagen könnte, dass alles gut sei. Dass dies nur ein schrecklicher Albtraum war, der bald zu Ende war. Kein Freund, der mehr für ihn da sei. Kein Begleiter, der mit ihm durch die Ödnis streifte. ~*~ Zum wiederholten Mal sah er seinen besten Freund vor sich. Jenen Moment, als er unzählige Tränen für ihn vergossen hatte. Als er tot vor ihm lag, brutal getötet von den Cyborgs C17 und C18. Bis heute hatte er gedacht, dass dies der schlimmste Tag seines Lebens gewesen war. Bis jetzt. Inständig hatte er gehofft nie wieder eine derartige Trauer und Wut zu verspüren. Eine Wut, die in ihm die Verwandlung zu seinem Super Saiyajin auslöste. Es war, als ob er erneut die schweren Regentropfen auf seinem Körper fühlen würde. Wie sie auf seiner Haut abprallten und dann nach unten flossen. Ihn komplett benetzten und sich mit seinen salzigen Tränen vermischten. Das Schicksal, wenn es eines gab, meinte es nicht gerade gut mit ihm. Denn mit dem heutigen Tag war der absolute Tiefpunkt seines Lebens angebrochen. Er konnte spüren, wie es ihn überkam. Die Angst. Das war schon wieder das Ende der Welt. Trunks war die einzige Hoffnung, die noch übrig blieb. Die Worte seiner Mutter hallten unaufhörlich in seinem Kopf wider. Diese erwartungsvollen Augen, die in ihm die Erlösung dieses Leids sahen. Doch er hatte in jeglicher Hinsicht versagt. Zunächst als er sich mit seiner Mutter Richtung Capsule Corporation aufmachen wollte, um den kostbaren Treibstoff für die Reise zur Zeitmaschine hinzubringen. Doch sie kamen nicht weit. Bereits nach wenigen Metern wurde ihr Aufbruch von Black gestört. Im letzten Moment hatte seine Mutter ihm verzweifelt den Behälter zugedrückt. „Lauf!“, hatte sie immer wieder geschrien. Ihn dazu gezwungen, sich ohne sie fortzumachen. Sie einfach im Stich zu lassen. Doch er konnte es nicht. Er blickte sie perplex an, sah ein letztes Mal ihr Gesicht, bevor eine weitere Explosion folgte und sie verschwunden war. Seine Ohren waren von dem Knall noch halb taub, als er mit Mühe seinen Kopf nach oben hob und seine Mutter versuchte ausfindig zu machen. Sofort spüre er ihre schwache Aura und erblickte ihre Gestalt, wie diese in der Luft schwebte. Neben ihr sah er einen schwarzen Schatten, der sie an ihrem Kragen festhielt und ihren fragilen Körper nach unten baumeln ließ. „Lauf!“, schrie sie immer wieder, ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, was mit ihr passierte. Die nackte Angst war ihr ins Gesicht geschrieben, auch wenn sie verzweifelt versuchte, vor ihrem Sohn tapfer zu sein. Doch sein Körper war wie versteinert und wollte nicht folgen. Stumm blickte er weiter hinauf, seinen Blick nicht abgewandt und dann passierte es. Ein allerletztes Mal sah er ihr schmerzverzerrtes Gesicht, bevor es völlig verschwand. Als ob es komplett in sich aufgelöst wurde. So, als hätte es nie existierte. Seine Mutter, der wichtigste Mensch auf der Welt für ihn, einfach so ausradiert. Der junge Mann mit dem fliederfarbenen Haar hätte seiner Mutter ein so viel besseres Leben vergönnt. Nach all dem, was sie durchlitten hatte. In solch einer Dystopie ein Kind großzuziehen war keine leichte Aufgabe. Bildhaft erinnerte sich Trunks an den Tag, als er aus der Vergangenheit zurückgekehrt war und die gute Nachricht übermittelt hatte. Er hatte ihr versprochen, dass alles gut werden würde. Dass er die Cyborgs vernichten und der Menschheit den Weg freimachen würde, neu anzufangen. Doch der Wiederaufbau, der einige Jahre brauchte, konnte nicht einmal fertiggestellt werden. Ohne jegliche Vorwarnung griff dieser Black auch schon an. Den Weg, den er geebnet hatte, war wieder zugeschüttet. Die Chance der Menschen, noch einmal neu anzufangen, war verpufft und das nur, weil jemand entschieden hatte, dass sie es nicht verdient hatte, weiterzuleben. Welches Recht nahm sich dieses Wesen nur? Als das Lebenslicht von Bulma erlosch, hätte er am liebsten geschrien und diesen elenden Hund in die ewigen Jagdgründe geschickt. Doch es hätte nichts gebracht, er war ihm weit unterlegen. Hätte er sich ihm entgegen gestellt, wäre seine Mutter umsonst gestorben. Die Kraft seines Gegners konnte er nicht wirklich einschätzen, da dieser nur mit ihm spielte und es nicht für nötig befand, ihm seine wahre Macht zu zeigen. Die Vernunft siegte und Trunks schluckte den Schmerz tief hinunter. Mit Tränen in den Augen fasste nach dem wichtigen Treibstoff, den seine Mutter ihm vorher gegeben hatte. Spürte noch immer die Wärme ihrer Hände auf dem Metall oder bildete es sich zumindest ein. So schnell er konnte, bewegte er sich vorwärts, um wenigstens das Ziel seiner Mutter zu erfüllen. Wenn er sie schon nicht retten konnte. ~*~ Die Zeitmaschine begann zu surren und flog senkrecht nach oben. Gleich würde es so weit sein und er würde dieser Hölle entfliehen. Jedoch nur alleine. Sein eigentlicher Plan mit einem gewissen Jemand das Weite zu suchen wurde ebenfalls von diesem Monster vereitelt. Der Tod seiner Mutter war noch nicht der Höhepunkt der Gräueltaten dieses Blacks gewesen. Schwer atmend fasst er nach seinem rechten Arm, der blutend nach unten hing. Sein Atmen war unregelmäßig und stocke. Trunks war kurz vor einem Kreislaufzusammenbruch. Bald... bald würde er seine Mutter und seinen Vater wiedersehen, wenn nichts schief ging. Lautlos formte er immer wieder ein verzweifeltes „Bitte“ mit seinen Lippen. ~*~ Bevor er sich weiter auf den Weg zur Capsule Corporation machte, legte er noch einen Zwischenstopp bei einem ihn bekannten Vorratslager ein. Dies tat er nur, um eine gewisse Person abzuholen und eine kurze Verschnaufpause einzulegen. Mai, die schwarzhaarige Frau mit den Stirnfransen und der grünen Haube war nun wirklich die Letzte, die ihm geblieben war. Eine der wenigen Überlebenden, die sich Black widersetzte. Sie war es, die er mit in die Vergangenheit nehmen wollte, um den Willen seiner Mutter zu erfüllen. Doch auch die Weiterreise mit der Schwarzhaarigen wurde kurz vor der Capsule Corporation unterbrochen. Trunks war sich sicher gewesen, dass er kein Lebenszeichen dieses Halunken gespürt hatte. Doch er hatte sich getäuscht. Unerwartet tauchte die Gestalt auf und tat schon wieder dasselbe mit ihm. Nahm ihm einen geliebten Menschen vor seinen Augen. Auch Mai hatte ihm zugerufen, dass er laufen solle. Dass sie als Köder fungieren würde, damit er unbeschadet weiterkam. Alles geschah so rasend schnell. Mit einer Schrotflinte, die ihre einzige Waffe war, hatte sie keinerlei Chance gegen dieses Monster, doch sie stellte sich ihm selbstbewusst in den Weg.  Jedoch dauerte es nicht lange, bis eine Explosion sie traf und mit einem Mal ihr Lebenslicht auslöschte. Wieder war er wie gelähmt, konnte sich nicht fortbewegen. Musste zur ihr, um zu sehen, ob sie nicht doch wieder die Augen öffnen würde. Doch abermals wurde seine Hoffnung zerstört und wieder ein Pfeiler in seinem Leben weggerissen. Trunks hätte sich längst in Bewegung setzen sollen, denn sein Gegner saß ihm immer noch im Nacken. Fast hätte ihn diese Dummheit, noch einmal zu ihr zu laufen, das Leben gekostet. Mit viel Glück konnte er von Black abermals fliehen und die Zeitmaschine erreichen. ~*~ Trunks schloss seine Augen und stellte sich sein Leben vor, wie es hätte sein können. Ohne die ganzen Zerstörungen. Ähnlich jener Welt, in die er bereits gereist war. Frei von jeglicher Angst. Das Gefühl der Angst war etwas Alltägliches für ihn geworden in seiner Welt, die alles andere als ideal war. Eine, in der man nicht freiwillig leben wollte, aber musste. Die westliche Hauptstadt ... die Erde. Zuerst von den Cyborgs zerstört, wieder aufgebaut und erneut in Stücke gerissen. Inständig hatte er gehofft, dass es vorbei war und ein friedliches Leben führen konnte. Mit den Menschen, die ihm nahe standen, ihn liebten. Doch alles, was ihm blieb, war der Glaube der anderen, die in ihm die Hoffnung sahen. Die darauf bauten, dass er nicht aufgab und das Ziel nicht aus den Augen verlor. Der junge Mann konnte die Zeit nicht zurückdrehen, doch ihr eins auswischen. Dass es wenigstens anderen besser ging als ihn selbst. Die Frage, ob er je zurückkehren würde, blieb offen. Er vertraute seiner Mutter, die ihm versprochen hatte, dass es einen Weg geben würde. Trunks wusste, dass sein Weg kein Leichter sein würde. Aber einer, den er gehen musste.  Bevor sein Kopf vor Erschöpfung am Bedienpult vor ihm zum Liegen kam, sah er aus seinen Augenschlitzen noch einmal seine Welt. Die Welt, wie sie in Flammen stand ... wie sie von ihm zerstört wurde ... und auch ihn sah er noch einmal, Black. Seine ungläubigen Augen, die mitbekamen, dass Trunks sich aus dem Staub machte und er es nicht mehr verhindern konnte. Gerade noch schaffte er es, mit der Zeitmaschine zu verschwinden, und sich auf die Reise zu machen. Zurück in die Vergangenheit, wo er jene Leute wiedersehen würde, die er einst mit einem glücklichen Gesicht verabschiedet hatte. Mutter... Vater... Doch mit seinem nächsten Atemzug verblassten all jene Gedanken und die Ohnmacht brach über ihn hinein. Trunks spürte die Hitze. Die Wucht. Die Kraft, die die Zeitmaschine vorantrieb. In eine Welt ohne Angst.     Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)