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Schicksalsfluch

von

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Verlangen

Am nächsten Tag trafen sich Haru und Mika an der Schule. „7. Juli. Der entscheidende Tag. Ein komplett neues Szenario.“, dachte er und begrüßte sie. Sie freute sich und schaute sich die Schule an. „Hier haben wir uns vor acht Monaten kennengelernt.“ Er nickte. „Als du damals mit drei Mahlzeiten an unseren Tisch kamst dachte ich zuerst, dass du einen sehr großen Appetit hast.“, kicherte sie. „Ehrlich? Das dachtest du?“ „Ja. Aber dann habe ich dich kennengelernt und fand dich schon von Anfang an sympathisch. Ich hätte nie gedacht, dass ich mich in dich verlieben würde.“ Haru lachte. „Dann ging es mir genauso. Ich habe dich lange Zeit nur als gute Freundin gesehen, doch dann wurde es mehr als Freundschaft.“ „Wie bei mir.“ Das Paar nahm sich gegenseitig die Hand. „Wollen wir weiter?“, fragte Haru. Mika nickte. Sie liefen die Straße entlang und unterhielten sich über die gemeinsame Zeit. Sie setzten sich öfter auf Bänke und betrachteten die Gegend. Sie verzehrten Essen unterwegs und amüsierten sich. Es war mittlerweile 16:30 Uhr. Haru dachte er hätte es endlich geschafft. Denn sonst starb Mika immer etwa fünf Minuten nach 16 Uhr. Das Paar kam an einem Brunnen vorbei und Mika war von ihm begeistert. Sie stellte sich zu ihm und betrachtete das Wasser. „So wunderschön.“, staunte sie. Haru gesellte sich zu ihr und sah mit ihr gemeinsam den Brunnen an. Plötzlich brach Mika zusammen. Er machte sich Sorgen und kniete sich zu ihr. „Was ist los? Was hast du?“ „Ich weiß nicht. Aber es tut weh.“, klagte sie. „Wo tut es weh?“, fragte er besorgt. Sie zeigte auf ihr Herz. Besorgt rief er einen Krankenwagen her und die Sanitäter brachten Mika ins Krankenhaus. Haru fuhr mit. Sie wurde in einen Raum gebracht und er musste davor warten. Der Arzt und einige Schwestern waren vor kurzem in dem Raum gegangen. Nach einer halben Stunde kam der Arzt wieder raus und wurde von Haru angesprochen. „Was ist mit Mika? Geht es ihr gut?“ Der Arzt schüttelte seinen Kopf. „Ihr Herz hat gerade eben aufgehört zu schlagen. Es tut mir Leid.“ Haru brach vor Tränen zusammen und befand sich wieder in seinem Zimmer. Dexonias drehte sich zu ihm um und reichte ihm ein Taschentuch. In diesem Moment griff er nach ihrem Arm. „Wieso?! Wieso verdammt nochmal?!“ Sie versuchte sich aus seinem Griff zu befreien, doch er drückte seine Hand immer fester. Er starrte sie mit einem wütenden und gleichzeitig traurigen Blick an. „Sag es mir!“, schrie er sie an. „Was soll ich dir sagen?“, fragte sie. Er schrie sie wieder an. „Stell dich nicht dumm! Du weißt ganz genau was ich meine!“ „Willst du wissen wieso Mika gestorben ist?“ Sie seufzte. „Sie starb an Herzversagen.“ Er schrie sie erneut an. „Aber wieso?!“ „Dann lass mich los. Ich sag es dir.“ Er ließ sie los und sie setzte sich ihm gegenüber. Sie zeigte aus dem Fenster und richtete ihren Finger auf die Wolken. „Die waren das.“ Haru blickte aus dem Fenster und betrachtete die Wolken. „Ich habe dir mal erzählt, dass diese Wolken bestimmen welches Schicksal für welche Person da ist und dass ihre Erschaffung von Schicksale beinahe perfekt sind.“ Haru nickte. „Und sie haben bestimmt, dass deine Geliebte am 7. Juli einige Minuten nach 16 Uhr sterben wird.“ Er nickte erneut. „Weil du es geschafft hast, dass sie bis nach dieser Uhrzeit überlebte trat Herzversagen ein. Anders formuliert: Sie haben einen Fehler, der eingetreten ist, beseitigt.“ Haru war schockiert. „Du meinst also, dass die Wolken das Schicksal geändert haben?“ „Nein. Das haben sie nicht getan. Sie haben etwas viel schlimmeres getan. Sie haben dir eine präzise Uhrzeit gegeben. Der 7. Juli um 16:30 Uhr. Das ist das endgültige Todesdatum.“ „Verdammt!“, schrie er und schlug auf den Boden. Dexonias nahm die Uhr und schaute sie sich an. „Noch hast du eine Menge Versuche. Oder gibst du auf?“ Haru sah sie mit einem ehrgeizigen Blick an und sprach in einem ernsten Ton. „Aufgeben? Ich gebe nicht auf.“ Er nahm die Uhr wieder an sich und stand auf. „Solange eine Chance besteht das Schicksal zu verändern ergreife ich sie!“ Dexonias fing an zu lachen. „Wäre ich ein Mensch hätte ich mich schon längst in dich verliebt.“ Er war etwas verlegen. „Aber, weil ich kein Mensch bin wird das niemals passieren.“ Haru ignorierte sie einfach und drehte an der Uhr. Als er verschwand drehte sich Dexonias wieder ihrem Spiel zu. „Habe ich ihm gerade gestanden, dass ich ihn mag?“ Sie schüttelte ihren Kopf. „Auf keinen Fall!“ Sie ließ den Controller liegen und begab sich zum Fenster. Sie blickte hinaus und sah sich ihre Welt an. „Wo ich schon darüber spreche. Ich habe in den Millionen von Jahren, die ich schon lebe, noch nie so viel Freude empfunden. Liegt das an diesem Jungen? Was ist er für mich? Ist er nur ein Zeitvertreib? Oder ist er ein Freund?“ Sie stützte sich auf dem Fensterbalken ab. „Ein Freund? Wäre toll, wenn wir Freunde wären.“ Plötzlich tauchte Haru wieder im Zimmer auf und schlug wütend auf den Boden. „Verdammt!“ Dexonias drehte sich um und ging auf ihn zu. „Was ist passiert?“ „Wieder Herzversagen.“ Sie setzte sich zu ihm. „Verstehe.“ Er richtete sich wieder auf. „Aber ich gebe nicht auf!“ Er verschwand wieder, bevor ihm Dexonias etwas sagen konnte. Sie setzte sich an die Konsole und spielte ihr Spiel. Es geschah nun öfter, dass er wieder auftauchte. Jedes Mal, wenn Dexonias ihn ansprechen wollte, war er schon wieder verschwunden. „Ich spiele einfach weiter, bis er mich von sich aus anspricht.“ Er tauchte wieder und wieder auf. „Wie viel Zeit wohl bereits vergangen ist? Hier bleibt die Zeit ja stehen.“ Sie bemerkte etwas. „Das Spiel hat doch eine Zeitangabe, die anzeigt wie lange ich schon spiele. Und ich habe damit angefangen, als Haru zum ersten Mal die Uhr benutzte.“ Sie drückte auf den Controller umher und betrachtete die Spielzeit. „162 Stunden, also fast eine Woche.“ Die Zeit verging und Dexonias beachtete schon nicht mehr, dass Haru ständig auftaucht und verschwindet. „Jetzt brauche ich nur noch die Statue von Xenon und dann habe ich alle Schätze.“ Plötzlich tauchte Haru auf und lehnte sich gegen das Bett. „Schon wieder. Immer dasselbe.“ Er fing an zu lachen, worauf Dexonias sich umdrehte. „Wieso lachst du?“ Als sie sein verzweifeltes Gesicht erblickte erschrak sie. „Was um Himmels willen?!“ Er sprach sie mit emotionsloser Stimme an. „Mika ist wieder gestorben.“ Dexonias begann sich Sorgen zu machen. „Geht es dir gut?“ „Ob es mir gut geht? Natürlich geht es mir gut. Mir geht es sogar sehr gut.“ Doch seiner Stimme nach zu beurteilen ging es ihm schlechter als jemals zuvor. „Zeig mir die Uhr!“, sagte sie zu ihm. Doch er stand einfach auf und fing wieder an zu lachen. „Ich werde Mika retten. Halt mich nicht auf.“ Sie wurde sauer. „Zeig mir die Uhr!“ Er ignorierte sie jedoch. Da packte sie die Uhr und nahm sie ihm weg. „Hey! Gib mir gefälligst die Uhr zurück!“ Als sie die Uhr betrachtete war sie schockiert. „Du hast sie so oft benutzt?!“ Plötzlich schubste er sie weg und nahm die Uhr wieder an sich. „Das geht dich überhaupt nichts an, blöder Hase.“ Sie knallte mit dem Po auf den Boden und tat sich weh. Entsetzt sah sie ihn an. „Du hast dich verändert.“ Haru schrie sie an. „Ich habe mich überhaupt nicht verändert!“ „Oh doch. Das hast du. Du verlangst nach Rache.“ „Nach Rache? Bist du doof?“ Sie setzte sich auf und verzog ihr Gesicht, da sie Schmerzen hatte. „Rache an den Bestimmungen. Weil sie dir deine Geliebte immer wieder weg nehmen.“ „Ja. Sie haben mir Mika genommen. Immer und immer wieder. Doch genau genommen bist du daran Schuld!“ Sie war schockiert. „Ich habe die Schuld? Wieso?“ Er kam auf sie zu und packte sie an ihren Kragen. „Würde es dich nicht geben würde diese Welt hier erst gar nicht existieren! Und dann wäre Mika noch am Leben!“ Er warf sie auf den Boden. Sie fing an zu weinen. „Ich dachte wir wären Freunde.“ Er starrte sie an. „Freunde? Wir beide? Du bist das schlimmste was ich jemals getroffen habe.“ Er drehte an der Uhr und verschwand mit folgenden Worten: „Hättest du mich damals bloß nicht gerettet.“ Sie brach in Tränen aus und lehnte sich gegen das Bett. „Wieso? Wieso passiert das?“, fragte sie.



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