Schicksalsfluch von Chimorin ================================================================================ Kapitel 18: Katze ----------------- Haru drehte an der Taschenuhr und wachte diesmal im Plüschtier Geschäft auf. Er stand vor dem Regal mit den Plüschhasen. „Wenn wir den Teddy holen, dann darf ich nicht zulassen, dass die Katze ihn klaut.“ Er wurde von Mika hergerufen. „Jetzt beginnt es.“, dachte er. „Hast du einen gefunden?“, fragte er. „Ja. Den da.“ Sie zeigte auf ein Bild. Der Verkäufer sah sich den Teddy an und lächelte. „Den wollen Sie? Dann einen kurzen Augenblick.“ Keine zwei Minuten später kam er mit dem Teddy wieder und gab ihn Mika. „Bitte schön Fräulein.“ Sie bedankte sich und Haru gab dem Mann das Geld. „Ich danke Ihnen für ihren Besuch.“ Das Paar verließ das Geschäft. „Es ist 16 Uhr.“, sagte Haru als er auf die Taschenuhr schaute. Mika nickte. „Ich muss langsam nach Hause. Ich muss für meinen Vater noch etwas kochen.“, sagte sie. „Verstehe. Dann bringe ich dich nach Hause.“, schlug Haru vor, worauf sie zustimmend nickte. Bei der kleinen Kreuzung blieb Mika wieder stehen. „Von hier aus komme ich auch allein nach Hause. Ist ja nur noch ein Block und eine Straße.“, sagte sie. „Ich wollte dich nach Hause bringen. Also mache ich das auch.“ Sie nickte glücklich. Die beiden kamen während dem gehen ins Gespräch. „Mir hat der Tag heute gefallen. Danke, dass du mich gefragt hast, ob ich mit dir ausgehen will.“, sagte Mika zufrieden. Haru lächelte glücklich. „Wie oft ich dieses Gespräch noch führen muss?“, fragte er sich. Weil er nichts sagte wurde Mika neugierig. „Geht es dir etwa nicht so?“ Er verstand, dass sie mit ihm sprach. „Doch. Doch. Mir gefällt jeder Tag, solange ich bei dir bin.“ Sie freute sich. Haru überlegte was er machen sollte. „Das mit dem Auto ist das einfachste. Doch dann kommt diese blöde Katze. Was soll ich bei ihr machen? Den Teddy kurz davor nehmen? Nein. Mika lässt das sicherlich nicht zu. Immerhin habe ich ihn ihr geschenkt. Sie die ganze Zeit festhalten? Nein. Das kann ich doch nicht machen. Die Katze ignorieren? Sie würde diese Katze nie ignorieren. Einfach einen anderen Weg gehen? Aber dann würde sie mich fragen wieso ich das vorgeschlagen habe. Verdammt!“ Mika bemerkte, dass Haru sich seltsam benahm. „Haru? Ist alles in Ordnung?“ Er nickte. „Natürlich. Ich bin doch bei dir.“ Sie grinste. „Können wir öfter ausgehen?“ „Wenn du das willst.“ Sie freute sich und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Er blieb sprachlos stehen. Sie bemerkte, dass ihn der Kuss aufmerksam gemacht hatte. „Willst du etwa noch einen?“ „Ähm... nein.“, sagte er verunsichert. „Aber dein Blick sagt etwas anderes.“, kicherte sie. Sie drückte sich an ihn und küsste ihn auf den Mund. „Na? Wie hat dir das gefallen?“ Er grinste. „War schon gut.“ „Nur gut? Das finde ich aber schade.“ Sie gab ihn wieder einen Kuss. Er erwiderte ihn und gab sich ihr hin. Plötzlich erinnerte er sich wieder daran was sein Ziel war. Er stoppte den Kuss und sah Mika mit einem fröhlichen Gesicht an. „Wollen wir dann weiter gehen?“ Sie nickte zufrieden und hielt seine Hand. „Ich darf mich nicht ablenken lassen. Ich muss das Schicksal ändern.“, dachte er. Sie kamen auf die Straße zu und ließen das Auto vorbeifahren. „So das schon mal geschafft. Gleich kommt wieder die Katze. Ich muss aufpassen.“ Sie gingen weiter und Mika entdeckte eine Katze in einem Karton. „Schau mal Haru! Eine niedliche Katze.“ Haru nickte und dachte nur folgendes: „Verzieh dich Katze.“ Das Paar ging näher an die Katze. „Warte. Gib mir deinen Teddy. Dann kannst du sie besser streicheln.“, sagte Haru. Mika willigte ein und gab ihm den Teddy. Anschließend streichelte sie die Katze. „So. Die Gefahr ist beseitigt.“ Mika nahm die Katze auf den Arm und kuschelte mit ihr. „Mika und die Katze. Ein schönes Bild.“, dachte er. Die Katze begann mit Mikas Halskette zu spielen. Haru hatte wieder ein schlechtes Gefühl. Bevor er etwas unternehmen konnte schnappte sich die Katze die Kette und rannte damit weg. „Meine Kette! Gib die Kette zurück!“, rief Mika der Katze hinterher. Sie rannte der Katze hinterher und Haru fluchte laut. „Verdammt!“ Er folgte ihr. Die Katze rannte die Häuserblöcke entlang zu einer großen Straße und blieb dort sitzen. „Meine Kette!“ Mika rannte auf sie zu und versuchte nach ihr zu greifen. Wie beim letzten Mal sprang die Katze zur Seite und Mika knallte auf die Straße. Wie letztes Mal kam Haru zu spät und musste mitansehen wie Mika vom selben Bus wieder überrollt wurde. Er landete innerhalb von Sekunden in seinem Zimmer. „Diese verdammte Katze!“, fluchte Haru. Dexonias sah ihn zornig an. „Wieso habt ihr jetzt mitten auf der Straße herumgeknutscht? Ich verstehe das nicht.“ „Natürlich verstehst du das auch nicht. Du bist immerhin...“ Er unterbrach seinen Satz und Dexonias sah ihn neugierig an. „Was auch immer du bist. Du wirst niemals wissen was Liebe ist.“, schimpfte er. Sie beschäftigte sich wieder mit ihrem Spiel. „Ich mag vielleicht keine Ahnung von Liebe haben. Aber dafür weiß ich sehr viel vom Schicksal. Und dein herumknutsche hat absolut nichts gebracht. Es war reine Verschwendung.“ Haru wurde wütend. „Du bist doch die Wächterin des Schicksals. Wieso gibst du mir denn nicht mal einen Tipp? Wenn du so viel über Schicksal weißt, dann kannst du das sicher machen.“ Dexonias seufzte. „Wieso lässt du nicht mal die Kette weg?“ „Die Kette weglassen? Wieso soll...“ Er stoppte mitten im Satz. „Warte. Das ist eine gute Idee.“ „Immer wieder gern geholfen zu haben.“, murmelte sie. Er drehte an der Uhr und verschwand mit folgenden Worten: „Was auch immer du bist. Vielen Dank.“ Sie drehte sich um, doch er war bereits weg. „Was soll das heißen was auch immer ich bin. Ich bin die Wächterin des Schicksals. Ist doch klar.“ Sie beschäftigte sich wieder ihrem Spiel zu. „Oh. Verdammt. Ich habe völlig vergessen ihn zu fragen, ob er mitspielen will. Na ja. Auch egal.“ Plötzlich tauchte Haru wieder auf. Selbst Dexonias war erschrocken. „Wie schnell war das denn?“ Haru fluchte. „Diese verdammte Katze!“ „Was hat sie denn jetzt gemacht?“ Haru erzählte ihr was passiert war. Er nahm den Teddy und die Kette an sich und ging mit Mika zur Katze. Es verlief alles gut bis die Katze Mikas Handtasche klaute. Wie bei den anderen Malen wurde sie vom Bus überrollt. Dexonias seufzte. „Du bist ein Idiot. Ich gab dir einen Rat und dann ignorierst du ihn.“ „Ich habe deinen Rat doch befolgt. Ich habe die Kette weggelassen.“ „Wie gesagt: Ein Idiot.“, wiederholte sie sich. Sie stand auf und ging auf ihn zu. Ihr Gesicht war sehr nahe an seinem und schaute tief in seine Augen. Ihm wurde das unangenehm. „Ich meinte. Du sollst die Kette komplett weglassen. Den Teddy womöglich auch.“ Er war sprachlos. „Willst du mir sagen, dass ich meiner Freundin kein Geschenk machen darf?“ Dexonias bejahte und setzte sich wieder zur Konsole. „Ich soll mit Mika auf ein Date gehen und ihr nichts schenken?“ „Du übersiehst da etwas. Das Date ist längst vorbei, weil deine geliebte Mika gestorben ist. Dein Ziel ist nicht ihr etwas zu schenken, sondern ihr Leben zu retten. Habe ich Recht?“ Haru nickte. „Ja. Du hast Recht. Also soll ich die Kette und den Teddy komplett weglassen. Ich versuche es.“ Dexonias war zufrieden und Haru drehte wieder an der Uhr. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)