Schicksalsfluch von Chimorin ================================================================================ Kapitel 17: Andere Welt ----------------------- Mika war erneut gestorben und Haru war schockiert. „Dexonias! Du hast mich belogen!“, schrie er. Plötzlich landete er in seinem Zimmer. Dort saß Dexonias an der Konsole und spielte das Spiel Deloran. Haru verstand nicht wieso er wieder in seinem Zimmer war. „Oh hallo. Ich war so frei und habe dein Zimmer mitgenommen.“ „Was ist hier los? Wieso bin ich meinem Zimmer?“ „Genau genommen sind wir nicht in deinem Zimmer. Und anders gesehen wieder doch.“, erklärte sie. „Was bedeutet das?“ „Schau doch mal aus dem Fenster.“, sagte sie. Vorsichtig ging er auf das Fenster zu und schaute hinaus. Was er sah konnte er nicht glauben. Sehr viele weiße Pünktchen, große und dunkle Wolken, mehrere Brocken aus Stein, eine anscheinend ewige Dunkelheit. „Sind wir im Weltraum?“ Dexonias lachte. „Nein sind wir nicht. Auch, wenn ich zugeben muss, dass diese Welt eurem Weltraum sehr ähnelt.“ „Diese Welt?“, fragte Haru. Sie drehte sich zu ihm und grinste. „Willkommen in meiner Welt Dexoras.“ „Deine Welt? Das ist deine Welt?“ „Aber sicher. Dexoras ist die Welt des Schicksals.“ Haru wurde neugierig. „Welt des Schicksals?“ „Siehst du die weißen Pünktchen, die wie Sterne aussehen? Das sind alles Schicksale. Und siehst du diese Wolken? Das sind die Bestimmungen.“ „Schicksale und Bestimmungen? Sind doch das selbe.“ Dexonias fing an zu lachen. „In deiner Welt mag das vielleicht sein, aber das stimmt nicht. Um es mit deinen Worten zu erklären: Das Schicksal ist eine Macht, die das Leben einer Person beeinflusst. Die Bestimmung allerdings ist eine Macht, die das Schicksal einer Person bestimmt.“ Haru verstand nicht was das bedeutete. „Die Wolken, also die Bestimmungen, legen ein Schicksal, also die Pünktchen, für eine Person fest. Doch wer bestimmt nun, welches Schicksal für welche Person ist? Das machen die Bestimmungen.“ „Anders ausgedrückt... die Wolken haben Mikas Tod bestimmt.“, fasste Haru zusammen. Dexonias klatschte in die Hände. „Du hast es verstanden. Aber du willst ja ihr Schicksal verändern. Also was musst du dann tun?“ „Die Wolken dazu bringen für Mika ein neues Schicksal fest zulegen.“ Dexonias nickte. „Und genau das ist das Problem. Denn die Wolken erschaffen immer beinahe perfekte Schicksale.“ Haru grinste. „Sie sind doch nur beinahe perfekt. Also brauche ich nur eine Lücke zu finden und schon ist das Schicksal geändert.“ Sie nickte. „Wie die Lücke aussieht weiß selbst ich nicht. Also streng dich an.“ Er nickte. Sie setzte sich wieder zur Konsole und spielte das Spiel. „Nebenbei. Ist deine Frage, ob ich dich angelogen habe, nun beantwortet?“ „Woher weißt du das?“ „Schon vergessen? Du hast herumgeschrien, dass ich dich angelogen habe. Aber mal Ehrlich. Dachtest du wirklich, dass du mit nur einem Versuch das Schicksal ändern kannst? Genau deswegen habe ich dir die Welt erklärt.“ Haru setzte sich auf sein Bett und seufzte. „Du bist hinterlistig.“ „Sei nett zu mir. Immerhin erlaube ich dir als erstes Lebewesen seit Millionen von Jahren meine Welt zu betreten.“ „Du bist mehrere Millionen Jahre alt?!“, fragte Haru schockiert. Dexonias sah ihn zornig an. „Hast du nicht etwas zu tun?“, fragte sie verärgert. Er nickte und holte die Taschenuhr aus der Hosentasche. „Aber ehrlich. Du siehst wie eine Mittelschülerin aus.“ „Ich betrachte dies als Kompliment.“, murmelte sie. Haru drehte an der Uhr und verschwand in der Zeit. Dexonias seufzte. „Wegen ihm habe ich viel Zeit bei Deloran verloren.“ Er wachte wieder im Park auf. „Haru.“ Mika drehte sich zu ihm um. „Das Mädchen hier hat ihren Teddy verloren. Sie hat ihn von ihrer verstorbenen Mutter erhalten. Wir müssen ihr helfen.“ Er nickte und ging zum Mädchen. Er stellte sich ihr erneut vor und begleitete sie auf die Suche nach dem Teddy. „Ich muss also die Lücken finden. Finde ich die richtige bringe ich die Wolken dazu Mika ein neues Schicksal zu geben. Doch wo soll ich mit der Suche nach den Lücken anfangen?“ Die drei begaben sich zur Kreuzung und Mika entdeckte den Teddy. Wie beim letzten Mal wurden Haru und Mika von Anna umarmt. Das Paar besuchte wieder das Plüschtier Geschäft und Haru kaufte Mika den Teddy. Sie kamen wieder bei der kleinen Kreuzung an. „Von hier aus komme ich auch allein nach Hause. Ist ja nur noch ein Block und eine Straße.“, sagte Mika. „Ich wollte dich nach Hause bringen. Also mache ich das auch.“ Sie nickte glücklich. Die beiden kamen ins Gespräch. „Mir hat der Tag heute gefallen. Danke, dass du mich gefragt hast, ob ich mit dir ausgehen will.“, sagte Mika zufrieden. Haru lächelte glücklich. „Mir hat der Tag auch gefallen. Wenn du willst können wir öfter ausgehen.“ „Unbedingt.“, sagte sie mit fröhlicher Stimme. Als sie auf die Straße zu kamen entdeckte Haru ein Auto. Er griff schnell nach Mikas Hand und hielt sie davon ab über die Straße zu laufen. „Achtung. Ein Auto kommt.“, warnte er sie. Das Auto fuhr an ihnen vorbei und Mika bedankte sich bei ihm. Sie gingen weiter. „Das ist schon mal geschafft.“, dachte er. Da bemerkte er etwas. „Einen Moment. Was ist, wenn sie heute überlebt, aber morgen dafür stirbt? Ich muss mal Dexonias danach fragen.“ Weil er in Gedanken versunken war rannte Mika zu einem Karton mit einer Katze, den sie eben entdeckte. Sie bückte sich zu der Katze und streichelte sie. „Wie niedlich.“ Haru ging zu ihr und sah sich die Katze an. „Eine niedliche Katze.“, dachte er. Plötzlich schnappte sich die Katze Mikas Teddy und rannte damit davon. „Mein Teddy! Gib meinen Teddy zurück!“, rief sie der Katze hinterher. Sie stand auf und rannte ihr nach. Haru hatte ein schlechtes Gefühl und folgte ihr. Die Katze rannte die Häuserblöcke entlang zu einer großen Straße und blieb dort sitzen. „Mein Teddy!“ Mika rannte auf sie zu und versuchte nach ihr zu greifen. In diesem Moment sprang die Katze mit dem Teddy zur Seite und Mika konnte sich nicht mehr stabilisieren und fiel auf die Straße. Haru rannte auf sie zu und versuchte sie von der Straße wegzuzerren. Doch plötzlich kam ein Bus und überrollte sie. Dabei spritzte ihr Blut in alle Richtungen und färbte die Spur der Reifen rot. Haru fiel auf die Knie und war schockiert. Bevor er etwas machte landete er wieder in seinem Zimmer. Er versuchte sich zu beruhigen. „Wieso bin ich wieder hier?“ „Betrachte dein Zimmer als Kommandozentrale. Jedes Mal, wenn du es nicht schaffst, deine Geliebte zu retten, teleportiere ich dich ins Zimmer.“, erklärte Dexonias während sie weiter das Spiel spielt. „Verdammt! Ich bin gestorben.“, fluchte sie. Haru setzte sich auf sein Bett. „Ich habe mal eine Frage bezüglich des Schicksals.“ Er wartete, dass sie sich umdrehte. „Frag ruhig. Ich höre zu.“ Er nickte. „Mika starb am 7. Juli. Kann es passieren, dass sie am 8. Juli stirbt, wenn sie den Siebten überlebt?“ Dexonias spielte weiter. „Das ist nicht möglich. Wenn das der Fall wäre, dann hätte sie zwei Schicksale. Doch jede Person, nein, jedes Lebewesen kann immer nur ein Schicksal haben.“ „Das bedeutet?“ Sie seufzte. „Hab vergessen, dass das alles zu hoch für dich ist. Es bedeutet folgendes: Das Schicksal sagt, dass deine Geliebte am 7. Juli stirbt. Schaffst du es, dass sie diesen Tag überlebt veränderst du ihr Schicksal und sie lebt.“ Er verstand es schließlich. Sie drehte sich zu ihm um. „Willst du eine Pause machen und mit mir eine Runde Deloran spielen?“ Er schmunzelte. „Tut mir Leid. Ein anderes Mal vielleicht, versprochen.“ Sie nickte. „Versprochen ist versprochen. Also dann viel Glück weiterhin.“ Er bedankte sich und drehte erneut die Taschenuhr. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)