Schicksalsfluch von Chimorin ================================================================================ Kapitel 6: Schwester -------------------- Die Freunde waren bei Haru zu hause und lernten dort gemeinsam. Vorgeschlagen hatte es Mai, weil Nana einen Test verhauen hatte. Die Jungs nahmen sich dem Vorschlag an und nun waren alle bei Haru im Zimmer. „Mai. Bitte hilf mir bei dieser Aufgabe.“, bat Nana. Mai setzte sich zu ihr und half ihr. „Mal nebenbei. Wieso wollt ihr eigentlich mit uns zusammen lernen? Ihr seid eine Klasse höher als wir.“, fragte sie die Jungs. „Weil es dann lustiger ist.“, erklärte Kenta. „Eher weil Kenta zu faul zum lernen ist.“, murmelte Yamato. „Er ist nicht faul! Er ist nur zu intelligent!“, rief Kanon, als sie am Zimmer vorbei kam. Bevor jemand etwas sagen konnte setzte sie sich neben Kenta und beobachtete Mika. Weil die Jungs daran gewohnt waren, dass Kanon bei ihnen war, unternahmen sie nichts dagegen. „Kenta? Du magst nicht zu lernen?“, fragte Mika. „Wer mag das schon?“, lachte er. Mai sah ihn mit einem Todesblick an und er nahm seinen Satz zurück. „Verstehe. Wie bist du denn im Verein?“ „Sehr konzentriert. Ich bemühe mich nichts falsch zu machen.“, erklärte er. „Wieso versuchst du es dann nicht auch beim lernen?“ Kanon mischte sich ein. „Was hast du vor?“ Im Zimmer herrschte plötzlich Stille. Mika wusste nicht was sie sagen sollte. „Ich habe nichts vor. Ich will doch nur, dass Kenta...“ Kanon unterbrach sie. „Nein! Das darfst du nicht!“ Sie griff nach ihrer Hand und schrie sie an. „Du sollst verschwinden! Verschwinden!“ „Kanon!“, schrie Kenta. „Lass Mika in Ruhe!“ Sie ließ sie los und wurde leiser. „Aber...“ Er unterbrach sie. „Kein aber! Wenn es dir Leid tut, dann mach uns was zum essen.“ Sie stand auf und verließ das Zimmer. „Ist sie in Ordnung?“, fragte Mika besorgt. „Keine Sorge. Sie liebt es zu kochen. Dabei wird sie sich sicher wieder beruhigen.“, erklärte Haru. Mika machte sich dennoch Sorgen und stand auf. „Ich werde mit ihr reden.“ Die anderen nickten lediglich. Sie verließ das Zimmer und betrat die Küche. Dort saß Kanon am Küchentisch und weinte. Mika ging auf sie zu und wurde von ihr entdeckt. „Was willst du?“, fragte Kanon unfreundlich. „Ich mache mir Sorgen um dich.“ „Wieso? Ich habe dich nicht darum gebeten.“ Mika kam näher und umarmte sie. „Du liebst Kenta, nicht wahr?“ Kanon war empört und schubste sie weg. „Na und? Was interessiert dich das?“ Mika lächelte. „Ich finde das wundervoll. Ich werde dich unterstützen.“ „Aber liebst du Kenta nicht auch?“, fragte sie neugierig. „Aber nein. Ich habe keine Gefühle für ihn. Ich versichere es dir.“ Sie wischte ihre Tränen aus den Augen. „Du magst ihn nur als Freund?“ Mika nickte. „Verstehe. Aber ich war so gemein zu dir.“ „Das macht mir nichts. Du hattest immerhin einen guten Grund dafür. Ich bin dir nicht sauer.“ Kanon lächelte. „Aber Kenta sieht mich nur als kleine Schwester seines Freundes an. Seit damals.“ Mika wurde neugierig. „Damals?“ Kanon nickte. Sechs Jahre zuvor: Die sechsjährige Kanon wurde in der Schule oftmals von älteren Jungs geärgert. Sonst war Haru immer da um sie zu beschützen, doch seine Hilfe verschlimmerte das Problem lediglich. Denn jedes Mal, wenn Haru den Schülern drohte zum Lehrer zu gehen, wurde Kanon schlimmer geärgert. Eines Tages sollte Kenta sie von der Schule abholen, weil Haru keine Zeit hatte. Er besuchte ihre Schule und bemerkte, dass sie von einigen älteren Schülern geärgert wurde. Er mischte sich ein und sprach die Schüler an. „Was macht ihr da?“ „Ist das dein neuer Beschützer?“, fragte einer der Jungs lachend. Kanon fing an zu weinen. Kenta wurde sauer und griff dem Jungen am Kragen. „Ja das bin ich. Habt ihr ein Problem damit?“ Die Jungs gingen einige Schritte zurück. „Ähm... nein.“ Kenta ließ den Jungen los und sah sie mit einem zornigen Blick an. „Dann verschwindet und lasst eure Finger von Kanon!“ Die Jungen nickten und rannten panisch davon. Kenta drehte sich zu Kanon um und fragte sie, ob sie in Ordnung sei. Da verspürte sie ein seltsames Gefühl in ihrem Herz. „Ja. Mir geht es gut.“ Gegenwart: Kanon erzählte die Geschichte zu ende. „Das war eine wundervolle Geschichte. Also hat dich Kenta gerettet und du hast dich in ihn verliebt.“ Sie nickte lächelnd. „Ich habe dich echt gern.“, erklärte Kanon. „Ich dich auch. Wollen wir Freundinnen sein?“ Kanon bejahte und umarmte sie. „Nun gut. Genug geredet. Wollen wir den anderen dann mal etwas zu essen machen?“, fragte Mika glücklich. Kanon nickte und die beiden Mädchen bereiteten ein nahrhaftes Essen zu. Sie brachten das Essen ins Zimmer und Kanon entschuldigte sich bei Kenta für ihr Benehmen. Er nahm ihre Entschuldigung an und sie setzte sich neben ihn. Mika machte sich neben Haru bequem und alle gemeinsam genießen das Essen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)