Karma is a Bitch von blackNunSadako ================================================================================ Kapitel 22 Abschied und Wiedersehen (Law) ----------------------------------------- Pica dieser Idiot hatte mir doch wirklich ganz normale Handschellen und keine aus Seestein angelegt.   So konnte ich Eustass und mich befreien.   Als er nicht reagierte zog ich ihn mit mir. Was war nur mit ihm los? Hatte ihn... die Videoübertragung so mitgenommen?   War er... von mir enttäusch? War ich ihm zu armseelig?   Ich schüttelte die Gedanken ab, konzentrierte mich auf den Spalt der Tür, schaute hindurch und prüfte den langen Gang, der in alle Richtungen führte.   Es gab keine Wachen, das war merkwürdig. Irgendwas war faul, Mingo würde nicht so amateurhaft handeln und uns einfach hier herrumspazieren lassen.   Eustass stürmte vor, wir landeten in einem großen Steuerraum. Durch die große Scheibe und die dahinter schwimmenden Fische war es sicher; Wir waren in einer Unterwasser-Station.   Der Kapitän der Kid-Piraten starrte immernoch gedankenversunken ins Leere, weshalb ich ihn wieder mit mir mit zerrte. Ich ging den Gang ab, stieß die erste Tür auf, in welcher nur ein Lagerraum war.   In der zweiten waren Schlafräume und in der dritten war ein leerer Raum, mit einem Safe in der Wand.     Ich wollte gerade auf das Metallgehäuse zugehen, da brüllte mich Eustass an, drängte mich an die Wand und trat mich zu Boden.     W..Wieso..?   Was hatte ich falsch gemacht?   War er doch von mir angeekelt?   Hatte er genug von mir?     Seine Schrauben bohrten sich in meine Haut und ließen mich keuchend aufatmen.   "..K...i....d.."   Wieso Kid?   WIESO??!   Er rannte vor mir weg.   ...   Ich hatte also Recht, er wollte mich los werden.   ....   Sollte ich einfach liegenbleiben und verbluten?   ...   ......   "Room"   "Scalpel"   Ich operierte mich selbst in einem Bruchteil einer Sekunde und flickte meine Wunden wieder zusammen.   Ich stand auf, seufzte.   Betrat den Raum und schaute auf den großen Safe.   `BOOOM`   Ein lauter Knall hallte durch die Flure.   Die Deckenleuchten blinkten rot auf und Sirenen ertönten durch die Lautsprecher.   Eine Notsirene?   Rauch flutete die Hallen, ich musste nicht lange überlegen, handelte.   "Room"   "Shambles"   Ich tauschte meine Position mit dem nächstbesten was in meiner Reichweit, im Safe war.   In dem Metallgehäuse war es dunkel.   Wieder wurde ich von der Dunkelheit gefangen, nur jetzt war sie nicht mehr nur in meinem Kopf...   ---   Es wurde heiß.   Die Flammen der Explosion hatten sich schon soweit ausgebreitet, dass sie das Metall meines Verstecks erhitzten.   Würde ich am Ende doch in Flammen verbrennen? Auch wenn es nicht SEINE waren...       ***     Der komische rothaarige Junge hatte mir eine Fellmütze geschenkt.   Wieso?   Ich hatte ihm im Gegenzug die Fliegerbrille gegeben, die ich eigentlich für Bepo hatte mitgehen lassen.   Ich setzte mir das gepunktete Stoffding trotzdem auf, aus Gründen der Höflichkeit.   Der Junge grinste über beide Ohren, als er mich musterte.   Warum grinste der so blöd?   "Ich muss dann los.", winkte ich den beiden Jungen und machte mich mit meinem kleinen Eisbären auf den Weg.   Ich war schon einige Meter entfernt, als ich angehalten wurde, jemand hielt meine Hand fest.   "Warte!", forderte mich der Junge mit der Fliegerbrille auf dem Kopf auf.   "Was ist denn?", fragte ich genervt, ich wollte endlich hier weg, bevor Donflamingo und seine Männer uns fanden.   "Naja.. ich...", begann der rothaarige Junge, schaute verlegen auf seine Hand, die meine hielt.   "..ich weiß das klingt jetzt total bekloppt und so....", faselte er weiter.   "Komm zum Punkt!", meckerte ich ihn an.   "..Deine Augen...", flüsterte er leise.     "Was soll mit denen sein??", knurrte ich jetzt etwas lauter.     "...sie erinnern mich an das Metall...", nuschelte er weiter.   "Du meinst wie rostige Schrauben?!", schrie ich auf 180.   Wieso musste mich der Bengel jetzt beleidigen?   Er schüttelte den Kopf, sah mir jetzt in die Augen.     "Nein. So wie reines Silber.", lächelte er mich an.   Ich riss meine Augen auf, wurde rot wie eine Tomate. Er kicherte und sprach weiter.   "Sie sind wunderschön.", erklärte er mir, sein Lächeln fest auf seinem Gesicht getacktert.   Ich schüttelte hektisch den Kopf, sodass meine neue Kopfbedeckung runterrutschte und auf den Boden fiel.   Der rothaarige Junge kniete sich kichernd zu Boden, hob die Fellmütze auf und setzte sie mir wieder auf den Kopf.   "Verlier`sie bloß nicht! Sie ist ein Versprechen, dass wir uns wieder sehen.", lächelte er.   Er stand direkt vor mir, ich musste zu ihm aufschauen, um ihn anzusehen.   "Wiedersehen?", fragte ich verwirrt.   Er nickte, legte seine Hand auf meinen Kopf.   "Ich mag dich. Und ich schulde dir was, du hast mir schließlich das Leben gerettet.", erklärte er strahlend.   Ich starrte ihn nur ungläubig an.   Er näherte sich meinem Gesicht.   Plötzlich drückte er seine Lippen auf meine.   Ich schnellte zurück, hielt mir meine Hand auf den Mund.   Hatte ich gerade meinen ersten Kuss mit einem JUNGEN?!   Er kicherte, rannte los und winkte mir.   "Merk` dir meinen Namen, ich werde der große Captain Kid!", rief er mir noch zu, ehe er verschwand.   Ich blieb noch einige Minuten verdattert stehen und schaute gedankenversunken in die Richtung, in die er gegangen war.   ***     Ich wurde getragen. Mein Körper war erschöpft, ich fühlte mich wie ein Hummer, der gerade aus einem Kochtopf gefischt wurde.   Ich versuchte meine Augen zu öffnen, sah nur den dicken schwarzen Rauch.   Wer trägt mich?   Ich hustete, bekam nicht genug Sauerstoff.     "Halt noch etwas durch!"     Wer sprach mit mir?   Ich war zu benebelt, erkannte nichts und niemanden.   Ich versuchte stattdessen meine Atmung zu beruhigen und nicht zu viel von dem Rauch des Feuers einzuatmen.   --     Ich wurde irgendwo hin gebracht, wurde in eine Matratze gelegt.   Ich spürte den Sauerstoff, der in meine Lungen gepumpt wurde. Ein Beatmungsgerät?   "Law! Bleib bei uns!", rief mir jemand zu. Ich kannte die Stimme, sie gehörte zu jemandem aus meiner Crew.   War es Bepo? Shachi?   Ich driftete weg.   ---   Meine Atemwege waren wieder frei. Ich öffnete die Augen und fühlte mich gleich schon viel besser.   Ich hatte Infusionen mit einer Salzlösung und ein Aufbaupreparat an jeweils einem Arm.   Ich schaute mich im Raum um, es war niemand zu sehen. Ich war wieder auf meinem U-Boot.   Ich ließ meinen Kopf zurück ins Kissen fallen, sammelte meine Erinnerungen.   Mingo hatte mich also gefunden, aber er hatte mich auch aus irgend einem Grund wieder entwischen lassen. War es Absicht? Oder verdammtes Glück?   Ich war in den Safe geklettert, wurde durch die Hitze irgendwann bewusstlos.   Ich hatte einen Traum... Es war eine Erinnerung an damals. Eine die nicht von den schrecklichen Ereignissen handelte.   Eine von dem Jungen, der damals sowas wie meine erste große Liebe war. Wenn man das denn im Alter von neun sagen konnte.   Ich hatte es genau gespürt... Dieses unheimliche und guttuende Kribbeln, von dem man stets immer nur gehört hatte. Von dem man nie geglaubt hatte, dass es existiert.   Ich wusste es war da. Wusste es in dem Moment, als er meine Hand berührte, sie festhielt und mich mit seinen Augen gefangen hatte.   Ich wusste, dass es Liebe war.   Durch die Jahre habe ich ihn vergessen. Habe nicht mehr an sein Versprechen geglaubt. War enttäuscht und habe mich zurückgezogen.   In dieser Zeit hatte ich den Namen `Chirurg des Todes` bekommen.   Es gab also doch soetwas wie Schicksal?     Ich stand auf, befreite mich von den Nadeln, schnappte mir meinen Pelzhut, der neben mir auf einem Nachttisch lag und setzte ihn auf.   Ich stürmte aus dem Krankenzimmer, Bepo wollte mich noch aufhalten, sagte mir ich solle mich auskurieren. Ich schüttele ihn ab, setzte meinen Weg fort.   Ich musste es wissen. Das `Warum`. Und zwar jetzt sofort!   Ich öffnete die Tür zum Deck, wir waren wieder über dem Wasser. Ich hielt Ausschau nach einer bestimmten Person.   Ich sprang rüber, zu dem Deck der Kid-Piraten und erkannte Killer, ging auf ihn zu.   "Weißt du wo Kid ist?", fragte ich ihn knapp.   "Er ist Unten. Aber du solltest nicht...-"   Ich ließ ihn nicht ausreden, hatte die Information, die ich wollte und verschwand hinter der Tür zum Unterdeck.   Ich blieb vor der Kapitänskajüte stehen, klopfte.   Es kam keine Antwort, weswegen ich den Arm hob.   "Room"   Ich hatte meine Mittel, meinen Willen durchzusetzen.   "Shambles"   Das Glas fiel im Flur klirrend zu Boden.     Eustass sah mich überrascht an, er saß gerade an seinem Schreibtisch mit einer Flasche Whiskey.   "Wir müssen reden.", erklärte ich ihm bestimmend, woraufhin er wieder reagierte, seine Augenbrauen wütend zusammenzog und auf mich zu kam.   "Das trifft sich gut.", knurrte er mich an, als er direkt vor mir stand und auf mich runter schaute.   Ich sah ihn fragend an, wartete darauf, dass er redete.   "Ich wollte mit dir reden. Es geht um unseren Deal.", erklärte er weiter.   "Unseren Deal? Inwiefern?", fragte ich ihn ungeduldig und verschrenkte die Arme vor der Brust.   "Es hat keinen Sinn mehr.", eröffnete er mir.   Keinen Sinn mehr? Kann der Idiot sich auch mal klarer ausdrücken?!   "KANNST DU AUCH MAL DEUTLICHER WERDEN?!", wurde ich lauter, war genervt.   "Ich erkläre die Allianz für beendet.", knurrte er bestimmend.   Seine Worte versetzten mir einen Schlag ins Gesicht.   "Die Allianz beendet? Wieso...?", fragte ich ungläubig nach.   Er konnte doch nicht einfach so unsere Abmachung brechen! Er konnte doch jetzt nicht einfach den Schwanz einziehen und sich aus der Affäre ziehen! Nicht SO!!   "Wieso? Das fragt du noch, nach ALLEM WAS PASSIERT IST??!", fragte er wütend.   Nach Allem was passiert ist? Meint er den Vorfall mit Mingo?   "W.I.E.S.O.?", hakte ich nochmal deutlicher nach. Das konnte nicht der Grund sein. Das durfte nicht der Grund sein.   "Mensch, verstehst du`s denn verdammt nochmal nicht?! Ich will dich nicht mehr sehen! Bleib mir vom Leib man! Hau ab!!", brüllte er verzweifelt.   ....   Autsch....   Das war echt verletzend. Es fühlte sich an wie tausend Nadeln, die sich in meine Brust bohrten.   Ich sah ihn wütend an, meine Augen wurden glasig.   Ich packte mir ruppig meine Fellmütze, drückte sie in meiner Hand und hielt sie ihm vor die Nase.   "SO WICHTIG SIND DIR VERSPRECHEN ALSO??"   Er sah mich auf meine Frage verwundert an.   Meine Brust zog sich schmerzlich zusammen, meine Atmung beschleunigte sich, ebenfalls wie mein Puls.   "DAS SCHEIßTEIL KANNST DU GERNE WIEDER HABEN, DU PENNER!"   Ich pfefferte ihm die Mütze gegen seinen Kopf.   Ich hatte dieses Teil gehütet wie einen verdammten Schatz! Jetzt war es mir nur noch zu wieder.   Ich hob meinen Arm.   "Room..", flüsterte ich.   Er wollte mich also wirklich los werden, den Wunsch kann ich ihm erfüllen...   "Shambles..."   Mein Herz sah ungefähr genauso aus wie die Glassplitter, auf die ich trat, als ich durch den Flur rannte.   Trafalgar, du darfst jetzt nur nicht deine Gefühle nach Außen zeigen! Nicht bevor du wieder auf deinem Schiff warst. In deiner Kajüte. Bei deinen Leuten.   Ich rannte Killer um, sprang auf mein U-Boot und erwischte Shachi auf meinem Deck.   "Abtauchen! Wir betrachten die Kid-Piraten ab jetzt als unseren Gegner! Wir verschwinden von hier!", befahl ich fordernd, stellte mich vor ihn, warf ihm einen Blick zu, der keine Fragen erlaubte.   Shachi schaute im ersten Moment nur überrascht, lief dann aber los.   Ich folgte ihm unter Deck, schaute nicht zurück und machte mich auf direktem Weg in mein Zimmer.   Bepo schloss sich mir an, er schlüpfte durch meine Tür durch, ehe ich sie schließen konnte.   Als die Sirenen ertönten, lag ich bereits mit meinem besten Freund in meinem Bett, seine Tatzen hatte er um mich gelegt.   ----     Zwei Monate später.   Unser Tagesablauf hatte sich wieder normalisiert.   Äußerlich schien alles wieder geregelt zu sein, in mir drin herrschte im Gegensatz dazu, das genaue Gegenteil. Ich war leer.   Ich verbot mir, Gedanken an den roten Kerl zu verschwenden, blendete meine Gefühle lieber komplett aus, wie es eben meine Angewohnheit war.   Shachi und Bepo fragten mich immer wieder nach Begründungen für den plötzlichen Wandel. Ich schwieg. Ich gab die Befehle, traf die Entscheidungen und das sollten sie verdammt nochmal auch akzeptieren!   Heute waren wir aufgetaucht, brauchten mal wieder einen Umgebungswechsel.   Meine Männer hatten meinen Befehl, die zwei Monate Durchfahrt, zwar akzeptiert und ausgehalten, aber man sah ihnen an, dass frischer Wind mehr als nötig war.     Ich stand an der Reeling, schaute aufs Ufer und wartete darauf, dass unser U-Boot an der Insel anlegte.   Ich ließ meinen Blick wandern, mir fiel ein Piratenschiff auf, welches etwas abseits ebenfalls an der Insel ankerte.   Die Flagge war durch die Entfernung nicht zu erkennen.   Ich seufzte, wir sollten lieber ein Auge offen halten, falls es Probleme geben sollte.     Als ich wieder Boden unter den Füßen hatte, gab ich meinen Männern den Befehl.   "Seid vorsichtig, hier könnten Feinde lauern. Wir teilen uns auf und erkunden getrennt das Gebiet. Treffunkt ist unsere Death."   Nach einer einstimmigen Antwort meiner Crew, schnappte ich mir mein Katana und legte es auf meiner Schulter ab, nickte meinen Vizen zu und lief los.   Wir liefen durch ein Schneegebiet, große Waldbäume, wie Fichten und Tannen, kreuzten unseren Weg. Ich empfand die Temperaturen nicht als störend, war doch sowieso gefühlskalt geworden, da machten ein paar Grad weniger auch keinen Unterschied.   Bepo lief wortlos neben mir her, warf mir einige Blicke zu, traute sich aber nicht, seine Gedanken auszusprechen.   Der Boden bestand teilweise aus kleinen zugefrohrenen Teichen. Wir mussten aufpassen, nicht einfach durch die Eisdecke zu brechen, wenn wir über sie drüber gehen mussten.     Wir machten eine kleine Rast unter einem verschneiten Felsvorsprung.   Mein Bär war an mir lehnend eingeschlafen, während ich zum wolkenlosen Himmel schaute und vor mich hin dachte.   Langsam machte sich die Kälte unter meinem Pullover bemerkbar.   Ich seufzte, unternahm aber nichts dagegen, sondern legte mir meinen Unterarm auf die Stirn und schloss für einige Sekunden meine Augen.       "WHOAAAAA!!!"   `PLATSCH`   Ich öffnete schlagartig wieder meine Augen.   War da gerade jemand runtergefallen?   Und war er ins Eis gekracht?   "Bepo.", rief ich ihn bestimmend, stand auf und schulterte mein Schwert.   Mein Vize folgte mir, schaute sich um.     "Siehst du jemanden?", fragte ich ihn und suchte ebenfalls nach einer Gestalt im Schnee.   "Da hinten!", zeigte mein Bär auf ein großes Loch in einem der zugefrohrenen Teiche.   Es war also wirklich jemand im Eis eingekracht. Derjenige musste wohl gerade in der Kälte ertrinken...   Was sollte es mich interessieren? Warum sollte ich mich um jemanden kümmern, den ich nicht mal kannte? Der wahrscheinlich selbst Pirat war, der mir ohne mit der Wimper zu zucken eine Kugel durch den Kopf jagen würde, nachdem ich ihn gerettet hatte?   ...   War das ein Strohhut, der da neben der Einsturzstelle lag?   "Bepo, spring rein und hol` ihn raus!", befahl ich, hob meine Hand und unterstreichte damit meine Worte.   "Aye!", rief er und sprang ins kalte Eiswasser.     Ich verschrenkte die Arme, wartete ungeduldig auf die Rückkehr meines Vizen.   Es dauerte nicht lange, da ragte der hustende Bär auch schon wieder aus dem Loch hervor.   Er stützte sich mit einer Pfote auf dem Eis ab, zerrte mit der anderen eine Person raus und schob sie aus dem Wasser.   Er war es also wirklich. Der Strohhutjunge.     Ich kniete mich zu ihm und betrachtete den halb erfrohrenen Gummikörper.   "Ich brauch` was zum Wärmen, gib mir mal das Fläschchen mit dem Hochprozentigen.", sprach ich zu meinem Vizen, der neben mir stand und neugierig den anderen Supernova betrachtete.   Er wühlte kurz in seinem Fell, gab mir besagte Schnapsflasche und ließ seinen Blick nicht von dem Jungen ab.   Ich öffnete den Korken des Alkohols und träufelte einige Tropfen in den Mund des Strohhuts.   Dieser riss weit die Augen auf, sprang auf seine Füße, hielt sich seinen Hals und hustete sich die Seele aus dem Leib.   Ein leicht diabolisches Grinsen legte sich auf meine Lippen. Jetzt war er wach und durch die Bewegung war ihm warm, das war doch die schnellste Methode, oder?   Als er sich kurz darauf wieder beruhigt hatte, bemerkte er Bepo und mich, kam strahlend auf uns zugesprungen.   "Bist du nicht auch ein Pirat?! Irgendwo hab`ich dich schonmal gesehen...", begrüßte er mich freudig und schwenkte nachdenklich seinen Kopf hin und her.   Ich hielt mir meine Hand an meine Stirn, hatte ich doch seinen schrägen Charakter komplett vergessen, seufzte.   "Trafalgar Law, wir haben uns auf dem Sabaody-Archipel getroffen, Strohhut-ya.", erklärte ich ihm ruhig, aufregen würde es nur schlimmer machen.   "Also, was machst du hier Traf..fy? Ich bin übrigens Ruffy, ich werde der König der Piraten!", erzählte er freudig, zuckte im nächsten Moment zusammen und rieb sich frierend über seine Oberarme, fluchte; "Mist! Warum ist es denn hier so kalt!"   "Weil du ins Eiswasser gefallen bist.", sprach jetzt Bepo und beantwortete ihm damit seine Frage.   "Ich bin ins Wasser gefallen?", fragte der Gummijunge nach.   Bepo nickte. Der Strohhut fing daraufhin an laut zu Lachen.   "Ha Ha, das ist ja ein Ding. Tatsächlich, jetzt spür ich`s.", lachte er freudig und sah auf seine bläulich gefärbten Arme.   Mein Bär wollte ihn schon anschnauzen, weshalb ich meinen Arm vor ihn hielt, ihn stoppte und das Wort ergriff.   "Strohut-ya, was führt dich denn hier her?", fragte ich ihn freundlich und verdrängte sein quirliges Verhalten.   "Ich? Stimmt, was mache ich eigentlich hier..", murmelte der Gummijunge nachdenklich.   Ich war sprachlos. Wie hatte der Kerl es eigentlich mit seiner lockeren Art in die neue Welt geschafft?   Er strahlte im nächsten Moment über beide Ohren.   "Ich weiß wieder! Lysop, Chopper und ich wollten einen Schneemann bauen. Leider war die erste Schneekugel den Berg runtergerollt. Dann bin ich ihr hinterher... haha... ich stolperte und rollte runter...", erzählte er freudig.   Ich schaute ihn entgeistert an.   Hatte der noch alle Tassen im Schrank?   Dann musterte er mich hektisch, packte mich am Arm und zerrte mich vorran.   HALLO?! Schonmal was von persönlichem Sicherheits-Abstand gehört??   "Dir muss doch kalt sein Traffy! Komm`mit, wir machen ein Lagerfeuer, dann fangen wir uns noch was Leckeres und braten das. Ich hab sowieso einen Mordshunger.", lachte der Strohhutjunge freudig und fing bald schon an zu sabbern.   Was ging denn bitte hier ab?! Ich war im falschen Film, definitiv ein Horrorstreifen, meiner Ansicht nach...   Mein Bär reagierte schneller, griff meinen anderen Arm und zog an mir, durchlöcherte den Gummijungen mit tödlichen Blicken.   "Lass` Law los du blödes Kaugummi!", schimpfte er, nicht gerade mit der schlauesten Wortwahl.   Die Augen des Strohhuts leuchteten, als er Bepo sah, er riss hungrig seinen Mund auf.   "Kann man den Essen??!", fragte er gierig, wollte schon in meinen Vizen beißen, hätte ich den Jungen nicht am Hemdkragen gepackt und ihn aufgehalten.   "Nein. Den brauche ich noch. Wolltest du nicht was bekömmlicheres Jagen?", lenkte ich seine Aufmerksamkeit von meinem Bären ab.   "Stimmt ja!", rief er, kämpfte sich aus meinem Griff und stürmte Richtung Wald.   "FLEISCH!!", schrie er, als er zwischen den Bäumen verschwand.     Ich seufzte, schaute zu meinem beleidigten Vizen.   "Tschuldige...dass ich nicht schmecke...", nuschelte er niedergeschlagen.   Das war seine einzige Sorge?   Ich belächelte ihn.   "Willst du lieber gegessen werden?", fragte ich ihn belustigt, woraufhin er mir einen geschockten Blick zuwarf und losplärrte.   "NEIN! NIEMALS!", schrie er mir ins Gesicht.   Ich legte meine Hand auf seinen weichen Kopf.   "Lass uns weitergehen. Vergiss den komischen Jungen.", erklärte ich ihm ruhig und lächelte ihm zu.   Er nickte.   Wir liefen weiter.   ---     Natürlich fand uns das energiegeladene Nervenbündel mit dem Strohhut.   Er zwang uns dazu, uns mit ihm in eine Höhle zu setzen, ein Lagerfeuer zu machen und mit ihm sein Wildschwein zu essen.   Es war mindestens fünf Meter groß, trotzdem hatte der Gummijunge es binnen weniger Sekunden verschlungen.   Er lachte unschuldig und fragte: "Wolltet ihr auch was?" (Nachdem er es schon komplett in sich reingestopft hatte...)   Ich seufzte, zum wie vielten Male jetzt schon?   Die Nervensäge raubte mir alle Nerven.   Wenn ich nicht bald in eine Nervenheilanstalt gebracht werden würde, würde ich Vorlieb mit dem Galgen nehmen.   Der Kerl hatte die Ruhe weg. Laberte mich freudig von seinen Abenteuergeschichten voll. Lachte über total bescheuerte Aktionen, an die er sich erinnerte.   Erzählte von seinem singenden Skelett und seinem scheuen Waschbären. War das nicht ein Rentier?   Bepo und ich hatten es aufgegeben zu protestieren, der Junge quatschte trotzdem immer weiter.   Meinem besten Freund fielen Zwischendurch die Augen zu, er lehnte an mir und schnarchte fröhlich vor sich hin.   Während ich bei dem Gequassel des Strohhuts am liebsten meine Ohren gegen zwei weit entfernte Tannenzapfen getauscht hätte.   Stattdessen meckerte ich ihn an.   "Kannst du auch mal die Klappe halten?!"   Der Strohhut sah mich unschuldig an, lächelte.   Dann setzte er sich im Schneidersitz auf einen Felsen, neben dem Lagerfeuer und richtete seine Augen auf die Flammen.   Er verstummte tatsächlich.   Einige Minuten später erhob er seine Stimme, er klang ruhig und nachdenklich, völlig anders, als sein Gequängel von vorhin.   "Die Flammen sind wirklich schön.", träumte er leise lächelnd.   Ich schaute verwundert zu ihm rüber, hörte ihm zu.   "Sie sehen immer so warm aus. Und sie erinnern mich an ihn."   Die Flammen erinnern ihn an jemanden? An Feuerfaust Ace, seinen Bruder?   Ich richtete meinen Blick auf das Lagerfeuer.     Sie erinnern ihn also an eine Person... Wieso konnte ich den Gedanken nur so sehr nachempfinden...?   Ich versank in meinen eigenen Gedanken, überhörte seine nächsten, wieder lebensfrohen Worte.   "Außerdem kann man in ihnen Fleisch zubereiten!"     Die Farbe des Feuers war wirklich wunderschön.   Es hypnotisiert dich, zerrt dich in seinen Bann und hielt dich gefangen, gab dir keine Chance zur Flucht.   Es konnte einen Schützen, einen wärmen und dir das Gefühl der Geborgenheit geben. Aber es konnte dir auch genauso Alles nehmen und dir schmerzlich bewusst machen, wie schwach du gegen es warst.   Ja, es erinnerte mich auch an jemanden.   Die Wunde, die er mir zugefügt hatte war tief in meine Brust gebrannt.   Dennoch würde ich ihm jederzeit verzeihen, wenn er wieder auf mich zukommen würde.   Weil er der größte Idiot war und ich genau diesen nicht vergessen konnte!     Der Strohhutjunge war eingeschlafen, er saß wohl zu lange untätig auf einem Fleck und war dadurch müde geworden.   Ich seufzte wieder, beobachtete die verbrennenden Holzstücke des Lagerfeuers, untermalt durch das Schnarchen der beiden neben mir Liegenden.   ----     "Ruffy! Sag` mal spinnst du einfach so den Berg runterzuspringen?! Wir haben uns echt Sorgen um dich gemacht!!", plärrte die Langnase der Strohhut-Piraten.   Seine Crew hatte uns gefunden, war wohl ihren Kapitän suchen gegangen.   Der Strohhut lachte nur, sprang auf und ging auf seinen Freund zu.   Der grünhaarige Vize bemerkte als erster unsere Anwesenheit und musterte uns wachsam.   "Und wer ist das?", fragte er seinen Kapitän ernst.   Der Strohhut grinste über beide Backen, rannte zu mir, zog mich an der Schulter auf die Beine und sah zu seiner Mannschaft rüber.   "Das ist Traffy! Er ist ein Freund von mir!", erklärte er freudig.   Freund..? WAS?!   "W..as?", brachte ich verdutzt raus und wurde von dem Energiebündel zu seinen Leuten geschleift.   Bepo wich mir nicht von der Seite und ertrug die neugierigen Blicke der Strohhüte.   Das kleine Rentier mit der rosanen Mütze kam als erster auf mich zu, streckte mir zögerlich seine Hufe hin, darauf folgten auch die anderen Mitglieder.   Wie zur Hölle bin ich denn jetzt hier rein geraten??? 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