My love bite on your neck von Fara_ThoRn ================================================================================ Love bite 29 – Abschiedsschmerz ------------------------------- Love bite 29 – Abschiedsschmerz "Aufstehen. Die Sonne lacht." Meilo verzieht das Gesicht und seine Augen bewegen sich unter den noch geschlossenen Lidern. Schmunzelnd rutsche ich mit einem Bein über seine Hüfte und liege nun rittlings auf ihm. Er brummt müde und versucht sich zu strecken. Geht nur schlecht, solange ich auf ihm hocke, wie ein siegesgeiler Jockey auf der Zielgeraden. "Bin noch müde", murmelt er, legt jedoch seine Arme um meinen Rücken. Er zieht mich zu sich runter, sodass ich auf seiner Brust zum Liegen komme. Also echt! Diese Taktik merke ich mir für das nächste Mal, wenn er mich wieder versucht aus dem Bett zu zerren, obwohl ich noch müde bin. Sie ist sehr erfolgversprechend, wie ich mir neidvoll eingestehen muss. Besonders, wenn man die sanften Berührungen auf meiner Wirbelsäule bedenkt, die es doch tatsächlich schaffen, mich wieder einen Ticken müder zu machen. Na gut, ich ergebe mich und bleibe noch ein Weilchen so liegen. Es ist ja für die nächste Zeit das vorletzte Mal, dass wir zwei zusammen aufwachen. … Oh verflucht! Ich könnte kotzen! Ich will nicht gehen, nicht ohne ihn zumindest, aber mir bleibt nichts anderes übrig. Die Arbeit im Weinkeller ruft ab nächste Woche wieder und ich will KP auch nicht länger im Stich lassen. Hinterher brauche ich gar nicht mehr dort zu arbeiten, und dass kann ich mir nicht erlauben, nicht nur des Geldes wegen, das ich endlich wieder verdiene, sondern auch, weil ich meine Kollegen alle so lieb gewonnen habe, einschließlich Clem natürlich. Ich schließe meine Augen wieder, ziehe die Decke höher und präge mir das Gefühl ein, auf Meilo zu liegen. Tief sauge ich es in mir auf und … höre, wie Meilo leise schnarcht. Empört über diese Dreistigkeit hebe ich den Kopf an. Er ist wieder eingeschlafen! "So was", murmle ich. "Pennt einfach weg." Die schönen Streicheleinheiten haben auch aufgehört. Na ja. Man muss Meilo zu Güte halten, dass es gestern Abend noch sehr spät geworden ist. Henning, Heiko, Meilo und meine Wenigkeit haben uns noch lange miteinander unterhalten, haben Tee getrunken und sind danach auf andere Flüssigkeiten umgestiegen. Wir haben jetzt nicht gesoffen oder so, aber ich merke den Alkohol trotzdem ein klein wenig in meinen Schläfen pochen. Nachdem Heiko seine Aggression gegen mich abgelegt hat, hat er mir seine nette Seite gezeigt. Er ist echt ein super netter Kerl, und ich kann verstehen, dass Henning hin und weg von ihm ist. Die beiden passen richtig gut zusammen. Ich wünsche ihnen wirklich von ganzem Herzen, dass das Outing heute glatt geht. Oh Shit! "Das Outing!" Ich fahre auf und schaue auf mein Handy. Viertel nach 10! "Meilo! Wach auf! Wir sind zu spät!" "Was?" Stirnrunzelnd öffnet er die Augen. "Muss ich schon los?" "Wie? Nein!" Meilo muss nachher noch weg. Doch zuerst "Wir wollten doch in der Nähe sein, wenn Henning und Heiko mit Hennings Mutter reden!" "Oh Shit!" Sag ich doch. In Rekordzeit haben wir uns einer schnellen Katzenwäsche unterzogen und angezogen. "Meinst du, es gibt noch Frühstück?" "Weiß nicht", japse ich, da wir die Stufen hinunterjagen. "Aber wie gut, dass wir mit dem Koch befreundet sind." "Das bringt uns auch nichts, wenn Hennings Mutter schlecht auf ihre Neuigkeiten reagiert hat. Hinterher hat sie ihn gefeuert." "Jetzt mal den Teufel nicht an die Wand!" Was für ein furchtbarer Gedanke! "Immer das Beste hoffen." "Muss ich dich wieder an deine Schwester erinnern?", fragt er mich einen Ticken zu besserwisserisch. "Das ist was anderes." Warum reitet er wieder darauf herum? Ich belasse es dabei und schlucke den Kommentar, der mir auf der Zunge liegt, runter. Man sollte nicht noch Öl ins Feuer gießen. Unten angekommen, ist es total ruhig. Die meisten Gäste sind schon außer Haus. Nur zwei ältere Pärchen sitzen noch beim Frühstücken. Meilo und ich suchen uns einen Platz mit Blickrichtung zur Rezeption. "Siehst du jemanden?", will Meilo wissen und reckt den Hals. "Nein. Alles ruhig." "Vielleicht zu ruhig ..." "Sag mal, hast du heute Nacht apokalyptische Wahnvorstellungen gehabt, oder warum bist du so in Schlechtwetterlaune?" Meilo verzieht den Mund und legt den Kopf schief. "Bin nur schlecht gelaunt." "Hast du einen Kater?" Wäre kein Wunder, obwohl er noch weniger getrunken hat, als ich. "Nein, das ist es nicht", flüstert er und zupft an der Tischdecke herum. Alle Alarmglocken in meinem Kopf schrillen auf. "Was hast du denn? Machst du dir etwa wieder Gedanken um Keith und dem ganzen Tralala?" Warum frage ich noch? Was soll es sonst sein? "Tralala?", lacht Meilo amüsiert. "Mit Tralala hat meine Laune nichts zu tun." "Dann mit Keith?" Ich wusste es! "Nein Nic. Auch nicht mit Keith. ... Indirekt vielleicht, aber ..." Ich schnappe mir Meilos Hand, die immer noch Tischdeckenzupfen spielt. "Ich liebe dich Meilo." "Das weiß ich doch. Und ich liebe dich auch, aber ..." "Und du musst dir nicht schon wieder Sorgen machen. Ich werde dich immer lieben." "Das ist schön, dass du das sagst nur ..." "Wir bekommen die restliche Zeit bis zum Jahreswechsel spielend rum. Du wirst schon sehen! Das geht ganz schnell, weil ..." "Nic! Jetzt mach mal kurz Pause!" Ich verstumme. Habe ich eben etwa gequasselt? "Ich mache mir keine Sorgen", sagt er grinsend. "Ich bin nur traurig, dass wir morgen um diese Zeit schon wieder getrennt sind. Deswegen habe ich schlechte Laune, und nicht, weil ich wieder denke, dass der ganze Kram mit mir, dir irgendwann zu viel wird." "Ach so", hauche ich und fühle mich leicht dämlich. "Entschuldige. Ich dachte nur ..." "Dass ich wieder durchdrehe", beendet er meinen Satz. Ich nicke. "Das tue ich aber nicht. Dank dir." Erleichtert drücke ich Meilos Hand. "Manchmal muss man mir zwar den Kopf wieder zurechtrücken, aber soweit ist es noch nicht." "Sag mir Bescheid, und ich rücke ihn dir jeder Zeit wieder zurecht", lache ich und strahle Meilo verliebt an. "Beruhigend zu wissen." Ich habe mir wieder unnötig Sorgen gemacht. Aber was soll's? Hauptsache, Meilo geht es gut. Und dass er traurig darüber ist, dass wir uns morgen wieder trennen müssen, kann ich sehr gut nachvollziehen. Nachdem das nun geklärt ist, bleibt nur noch eins in Erfahrung zu bringen. "Wo sind Henning und Heiko denn bloß?" "Gehen wir mal rüber zu Buffet. Vielleicht ist ja was aus. Dann hätte ich einen Grund zur Küche zu laufen." "Gute Idee!", lobe ich meinen schlauen Schatz und stehe auf. "Zur Not leere ich den Brotkorb aus." "Das will ich sehen!" "Ich mach das! Ehrlich." "Und wo stopfst du das Brot dann hin?" "Das juble ich unter deine Koffer." "Bloß nicht!" Lachend laufen wir rüber zum Frühstücksbuffet und untersuchen das Angebot. "Die Eier sind aus." "Echt? Dabei wollte ich heute so gern ein schönes Frühstücksei!", jammere ich. "Soll ich es dir besorgen, Schatz?" Himmel noch eins! Bei dem Blick, den Meilo mir bei diesem Satz zuwirft, werden nicht nur die Eier hart! "Ich bitte drum", krächze ich. "Aber ganz hart, ja?" Das musste jetzt sein! Kleine Sünden im Frühstücksraum bestraft der heilige Niclas sofort. "Ich gehe mal dem Koch Bescheid stoßen", kichert Meilo und schlüpft an mir vorbei. Wem will er was stoßen?! Ich fülle halbherzig einen Teller mit Brötchen und anderen Leckereien, und trolle mich zurück auf meinen Platz. Von dort aus sehe ich Meilo vor dem Empfang stehen. Ungeduldig späht er zur Küche. Ist denn da niemand? Dann jedoch, sehe ich, wie Heiko auf ihn zukommt. Sie unterhalten sich miteinander. Dass es dabei nicht um Frühstückseier geht, kann sich wohl jeder denken. Irre ich mich, oder sieht Heiko ernst aus? Oh nein! Hoffentlich ist das Outing nicht schief gegangen! Mit ernster Miene kommt Meilo zurück an unseren Platz. "Und?!" Ich halte es nicht aus und rutsche unruhig auf meinen Stuhl herum. "Was ist jetzt?" "Nichts." "Wie, nichts?" "Na, nichts nichts. Die beiden haben noch nicht mit Hennings Mutter reden können." "Warum? Wegen uns?" Sind wir schuld daran? Schließlich haben wir ihnen versprochen, in der Nähe zu sein, wenn sie es ihr sagen. "Nein. Es ergab sich noch keine Gelegenheit. Sie haben zu viel zu tun im Hotel. Henning macht gerade die Zimmer, Heiko schuftet in der Küche Hennings Mutter sitzt im Büro und sein Vater ist draußen etwas reparieren." "Oh ... So ein Mist!" Nachdenklich starre ich auf meinen Teller. Hunger habe ich keinen. "Und jetzt?" Meilo zuckt mit den Schultern und schaut auf die Uhr. "Ich muss mich bald fertig machen. Da müssen sie alleine durch." "Ich bin ja auch noch da", überlege ich laut. "Dann iss erstmal was und mach dich fertig. Ich gehe derweil auf die Jagt nach Zimmermädchen Henning." "Du kannst es nicht lassen, hm?", schmunzelt Meilo. "Du schwingst nicht nur Amors Pfeile durch die Gegend, sondern einst auch noch Familien." "Und? Was dagegen?" "Überhaupt nicht. Deine Hilfsbereitschaft hat mich uns ja erst zusammengebracht." Wie wahr ... Eine wirklich schöne Erinnerung, unser Kennenlernen. "Du hast mir geholfen und hast mich sogar bei dir schlafen lassen, obwohl ich dich fast über den Haufen gefahren hätte. Das hätte nicht jeder getan." "Ach was", winke ich ab. "Nein! Das ist wahr." "Wenn du meinst ..." Gleich werde ich rot. "Ja, das meine ich", grinst Meilo und stibitzt sich meine soeben geschmierte Brötchenhälfte. Ich muss wirklich zu gutmütig sein. Ich lasse ihm aber auch alles durchgehen, und es bereitet mir sogar Freude. Liebe ist ein komisches Ding, nicht? Ich begleite Meilo noch hinauf zu unserem Zimmer und lasse ihn, nach einer kurzen, aber wilden Knutscherei, alleine. Bis er sich aufgetakelt hat, suche ich nach Henning. Erst ist unser Stockwerk dran. Nichts. Da unser Zimmer jedoch schon gemacht war, als wir es betreten haben, nehme ich mal stark an, dass Henning eine Etage höher gewandert ist. Dort oben gibt es nicht viele Zimmer, wie ich feststelle, nachdem ich auf der letzten Stufe angekommen bin. Dafür erblicke ich den Putzwagen, keine fünf Meter von mir entfernt. Vorsichtig spähe ich in das Zimmer, vor dem er steht. Kann ja sein, dass es nicht Henning ist, der hier alles auf Vordermann bringt. "Hallo?" Ich klopfe gegen die offenstehende Zimmertür. "Ja?" Eindeutig Hennings Stimme! "Ich bin's. Niclas." "Hallo", höre ich ihn überrascht sagen, ehe sein Kopf um die Ecke des Badezimmers linst. "Suchst du mich?" "Ja", gebe ich zu und trete ein. Ein komisches Gefühl, in ein fremdes Hotelzimmer zu gehen. Darf ich das überhaupt? Da Henning allerdings nichts dagegen sagt, wage ich mich zu ihm. "Meilo hat eben mit Heiko gesprochen. Ihr konntet noch nicht mit deinen Eltern sprechen?" "Nein", seufzt er und legt den Putzlappen weg. "Wir haben immer so viel zu tun über den Tag hinweg. Ich weiß gar nicht, wann überhaupt Zeit dafür sein soll." "Habt ihr keine Mittagspause oder so?" "Schon, aber meist wechseln wir uns ab. Die Arbeit im Hotel kennt keine Mittagspause." "Was bedeutet, ihr habt so gut wie keine Sekunde übrig, euch miteinander zu unterhalten", schließe ich daraus. "Genau. Das ist das Los der Selbstständigkeit. Arbeit immer und überall." Henning seufzt und schnappt sich wieder den Putzlappen. "Vielleicht klappt es heute Abend, wenn alles erledigt ist." "Ich drücke dir die Daumen." "Danke." "Und falls was ist, sag mir Bescheid. Meine Handynummer hast du ja." Henning lächelt mich dankbar an, ehe ich ihn wieder weiterputzen lasse. Zeit, mich von Meilo zu verabschieden, obwohl ich es sehr ungern tue. Wie gern würde ich unseren letzten gemeinsamen Tag ganz in Ruhe mit ihm verbringen! Leider geht das nicht. Dämliche Plattenfirma! Dämlicher Manager! Zurück im Zimmer höre ich, wie Meilo im Badezimmer herumhantiert. Ich lasse ihn werkeln und lege mich aufs Bett. Während Meilo sich im Bad verlustiert, checke ich meine Nachrichten und Emails. Beides eher langweilige Geschichten, weil eben nichts neues. Ich schreibe KP zurück, sende meiner Schwester, sie soll Mama ausrichten, dass ich morgen Nachmittag wieder zuhause bin, und wünsche Clem einen schönen Morgen, sowie Ingo, dem ich verspreche, ihm morgen Abend wieder sein Navi zu bringen. Mehr gibt es nicht zu erledigen, also wandert mein Handy wieder in der Versenkung meiner Hose. "Hast du ihn gefunden?" Meilo betritt das Schlafzimmer. Nur mit einem Handtuch um seinen Hüften stolziert er um das Bett herum und stellt sich neben mich. Gleich fange ich an zu sabbern. "Erde an Nic", schmunzelt mein Schatz und stemmt die Hände in die Hüften. "Ja, habe ich", antworte ich höchst abgelenkt. Das Handtuch sitzt aber auch tief ... "Und? Was ist dabei herausgekommen?" "Nicht viel", murmle ich und setze mich auf. Ganz sachte lüpfe ich den Rand des Handtuchs. "Sie müssen abwarten, bis sich ein Moment zum Reden ergibt." Mal sehen, was unter dem Frotteestoff verborgen ist ... "Das ist schade. Ich wünsche den beiden wirklich, dass sie ... Sag mal, was soll denn das?" Ich spüre Meilos brennenden Blick auf meinem Hinterkopf. "Nach was sieht es denn aus?", frage ich retour und löse das dunkelgraue Handtuch. Mit einem leisen Rascheln landet es auf dem Boden und gibt mir freie Sicht auf das, was es eben noch vor mir versteckt hat. Meine Handflächen legen sich auf Meilos leicht hervortretende Hüftknochen. Langsam beuge ich mich nach vorn und vergrabe mein Gesicht in der linken Vertiefung daneben. Meilos Haut duftet nach Duschgel und nach einem Hauch seines ganz eigenen Geruchs. "Dafür haben wir keine Zeit Nic. So leid es mir tut", flüstert er und krault mich hinter dem Ohr. Fühlt sich aber gerade nicht so an, als wolle er mich aufhalten. "Nur ein bisschen", wispere ich gegen seine Haut und wandere tiefer. "Leider noch nicht mal ein bisschen, Nic. Das müssen wir auf nachher verschi... Ha!" Spitze Fingernägel drücken sich in meinen Nacken, denn ich habe Meilo einfach überrumpelt und meinen Mund um seinen noch schlaffen Penis gelegt. Ich werde schon dafür sorgen, dass er nicht mehr lange in diesem Zustand verweilt. "Nic ... Lass und das nachhe... Ohhh!" Schweig still mein Schatz. Niclas kümmert sich schon darum, dass du nicht zu spät kommst. Im zweideutigem Sinn. Mit meiner überaus talentierten Mundfertigkeit, wird Meilos bestes Stück schnell hart. Ich weiß eben, wie ich ihn im Nullkommanichts um den Verstand bringen kann. Meilos Termin rückt in den Hintergrund, und ich bemerke zufrieden, wie er beginnt, vorsichtig in meinen Mund zu stoßen. Ich gebe mein Bestes, öffne den Mund so weit es geht und unterdrücke den Würgereflex. Ich schlucke einige Male, was Meilo zum Japsen bringt und mir seine Finger jedes Mal in den Hinterkopf drücken lässt. Damit er mir nicht unkontrolliert in den Mund stößt, halte ich ihn mit einer Hand an der Hüfte fest, mit der anderen gleite ich zwischen seine Beine. Dort streichle ich über die prallen Hoden. Meilo keucht und atmet abgehackt. Sehr sexy. Ich wiederhole dieses Spiel, bis ich über den Damm fahre und in die kleine Vertiefung rutsche. Langsam schiebe ich meinen Mittelfinger durch den Muskelring und warte auf Meilos Reaktion, die auf dem Fuße folgt. Er fährt heftig zusammen und streckt den Hals durch, aus dem sich ein langgezogenes Stöhnen entwindet. Wieder kann ich dazu nur sagen, wie verdammt sexy sich das anhört, und vor allem, wie verdammt sexy er dabei aussieht. Ich beginne Meilo zu fingern, während ich weiterhin seine Männlichkeit mit dem Mund bearbeite. Lange hält er das nicht aus. Seine Bauchmuskeln ziehen sich zusammen und seine Beine zittern leicht. Ich gebe nochmal alles. Die Zeit wird nun doch langsam knapp. Ich schlucke ihn tief, streife im selben Moment über seinen süßen Punkt und dann ist es soweit. Heiß ergießt sich sein Cum über meine Zunge. Herb und salzig füllt es meinen Mund, und ich genieße jeden einzelnen Tropfen. "Oh Nic! ... Verdammt!" Meilo zieht an meinem Hinterkopf und funkelt mich mit einer Mischung aus Zufriedenheit und Wut an. Ist er sauer auf mich? Ich komme gar nicht dazu, ihn das zu fragen, noch nicht mal zum Schlucken bleibt Zeit, da pressen sich plötzlich Meilos Lippen auf meine. Seine Zunge schiebt sich stürmisch in meinen Mund und plündert ihn. Als er sich wieder von mir löst, schaue ich perplex zu ihm auf und lecke mir über die Lippen. Was war das denn jetzt? "Du bist unmöglich", keucht er, bückt sich nach seinem Handtuch und läuft auf den Kleiderschrank zu. Als sei nichts gewesen, sucht er sich dort seine Kleidung heraus. "Bist du wütend auf mich?" Ich muss es wissen! "Was? ... Nein. Sollte ich?" "Ich weiß nicht. Sag du es mir." Ich stehe auf und laufe zu ihm. Seufzend wirf mir Meilo seine Kleidung entgegen. "Ich bin dank dir jetzt zwar spät dran, aber ich bin nicht sauer. Wie könnte ich auch?" Er grinst mich an und schnappt sich eine Shorts aus dem Schrank. "Sei das nächste Mal nur ein bisschen früher, damit wir beide es genießen können." Ach so ist das. "Selbst wenn ich dich ein bisschen früher vernascht hätte, wäre es keine Garantie dafür gewesen, dass du dich danach nicht doch beeilen musst, weil du spät dran bist." "Nicht?" "Nein", raune ich ihm zu und begutachte Meilos runden Hintern in der engen Shorts. Habe ich schon erwähnt, dass ich durch das Ganze ziemlich erregt bin? "Sobald du leicht bekleidet vor mir herumtanzt, hält mich nichts mehr." Als Beweis für meine Worte, grapsche ich nach Meilos Hinterteil. Lachend dreht sich Meilo um und legt seine Arme auf meine Schultern. "Es wäre wirklich schlimm, wenn es nicht so wäre", meint er und küsst mich. Als er sich wieder von mir lösen will, stutzt er allerdings kurz. "Was?" "Ich könnte schwören ...", flüstert er kryptisch und schiebt seine Nase an meinen Hals. "Was könntest du schwören?" Ich bekomme eine Gänsehaut und in meinen Schoß setzt das erwartungsvolle Pochen ein, dass unausweichlich dazu führt, dass ich auf der Stelle über meinen Freund herfallen könnte. Ich darf leider nicht. So eine Scheiße! Ich muss mich beherrschen. Eine fast unmögliche Aufgabe für mich. Ich bin doch Meilosüchtig. Ich will meinen Stoff! "Ich könnte schwören", antwortet er mir mit leiser, rauer Stimme "dass ich es riechen kann." "Was riechen? Das ich noch nicht geduscht habe?" Ich nehme mir vor, das schnellstens nachzuholen. "Das auch", gluckst Meilo, wofür er sich einen Klaps verdient. "Aber das meine ich nicht." "Und was sonst?" Wieder schiebt er seine Nase in meine Halsbeuge. Langsam werde ich wirklich scharf. "Ich schwöre, ich kann deine Hormone riechen." Äh, was? "Die kann man nicht bewusst riechen", kläre ich ihn auf. "Das nimmt man nur unbewusst war." "Ich kann sie aber deutlich riechen", ist er der festen Überzeugung, und saugt tief die Luft durch die Nase. "Du bist scharf auf mich." "Um das zu wissen, musst du erst an mir schnüffeln?" Das kränkt mich nun aber. "Quatsch", kichert er und lässt von meinem Hals ab. "Das du immer und überall scharf auf mich bist, weiß ich auch so." "Ach ja?" "Ja." Wir grinsen uns dümmlich an, dann drücke ich ihm die Kleidung in die Hand. "Zieh dich besser an, bevor ich das Zimmer abschließe, den Schlüssel wegwerfe, und dich für den Rest unseres Lebens ans Bett fessle." "Klingt verlockend", schmunzelt Meilo und zieht sich endlich was über. Wäre er noch ein paar Minuten länger nur in der Unterhose vor mir herumgehopst, hätte ich meine Drohung wahr gemacht. Ich schwöre! *** "Was bläst du denn für einen Trübsal?" Henning schiebt sich in mein Sichtfeld und verdeckt mir damit die wundervolle Aussicht auf den See. Obwohl die Sicht auf Henning auch nicht die Schlechteste ist. Seine Lederhose sitzt aber auch eng ... "Meilo ist wieder arbeiten", murmle ich und schlürfe an meinem Kaffee. "Dein Liebster ist aber fleißig." "Deiner aber auch", grinse ich. "Richte ihm aus, der Kuchen, der er mir gebracht hat, war richtig lecker." Henning grinst schief. "Das mache ich gern, aber du solltest wissen, dass wir den Kuchen von einer Konditorei liefern lassen." "Oh. Gut, dann sag ihm, es war sehr nett von ihm, dass er ihn mir extra raus gebracht hat.." "Ich sag es ihm", lacht er. "Und sonst? Schon einen Plan für nachher?" "Nicht so wirklich." Henning wirkt mit einem mal leicht verloren. "Ich weiß noch nicht mal, ob es heute Abend klappt." "Was? Wieso?" "Meine Mutter fährt mit ihren Freundinnen in die Stadt und das kann spät werden." "Oh nein!" "Verschieben wir es." Henning zuckt mit den Schultern und lächelt schmal. "Und jetzt geht es nicht? Es ist doch nicht viel los." Alle Gäste tummeln sich am See oder sind unterwegs. "Was macht deine Mutter?" "Sie ist noch im Büro beschäftigt." "Und dein Vater?" "Der wollte die Reservierungen für nächsten Monat nochmal durchgehen, glaube ich." "Und Heiko?" "Er hat Pause." Na prima! "Das ist doch gut! Trommle alle zusammen, dann könnt ihr reden." "Das geht nicht", winkt Henning ab. "Ich muss den Stand öffnen." Er zeigt auf den kleinen fahrbaren Kühlwagen. "Den übernehme ich solange", beschließe ich und stehe auf. "Das geht doch nicht." Der gute, alte Henning ist ganz entsetzt. "Stehen die Preise überall dran?" "Ja, aber ..." "Dann ist doch alles bestens." "Niclas! Du musst nicht ..." "Doch, ich muss und ich schaffe das. Ich habe Erfahrung im Kellnern und bedienen. Das bekomme ich hin. Geh du und hole Heiko, und dann ab mit euch zu deinen Eltern." Der arme Henning sieht mich unsicher an. "Meinst du?" "Meine ich. Ab mit dir." Ich winke mit meinen Händen. "Okay. Gut." Na endlich! "Hier ist das Wechselgeld." Er drückt mir eine Geldbörse in die Hand. "Die Preise stehen auf einer Tafel, und der Flaschenöffner für die Glasflaschen hängt ..." "Hängt an Band, das links am Wagen befestigt ist. Ich weiß." Als ob ich das nicht wüsste. "Nur nicht nervös werden. Ihr schafft das." Henning nickt abwesend, bedankt sich mit dünner Stimme bei mir und trabt davon. Jetzt heißt es Daumen drücken. "Dann mach ich mich mal ans Getränke verkaufen." Kaum stehe ich hinter dem kleinen Verkaufstresen, rennt eine Horde Kinder auf mich zu. "Ich will ein Nusshörnchen!" "Und ich ein Orangenwassereis!" "Eine Cola!" Oh Gott! Was habe ich mir denn hier wieder eingebrockt? "Sicher, dass du schon Cola trinken darfst?", frage ich den Knirps, der sich bei mir eine Koffeinbrause bestellen möchte. "Ja!!!", schreit er und hüpft auf und ab. Als ob der noch zusätzlich Koffein zum herumhüpfen und schreien bräuchte. Zum Glück kommt die Mutter des Knirps angewetzt und übernimmt das Ganze. Leider nur eine Kräuterlimo für den plärrenden Jungen. Ob das besser ist, weiß ich jetzt auch nicht, aber wer bin ich, der Mutter zu widersprechen? Ich fertige den Kleinkinderansturm Profi-mäßig ab und habe ein paar Minütchen zum Durchatmen, als der nächste Schwung kommt. Wie schon erwähnt, hängen nicht nur Hotelgäste an diesem See herum. Auch Jugendliche fläzen sich in der ungewöhnlich warmen Herbstsonne und bekriegen sich kreischend im Wasser. Müssten die nicht noch in der Schule sitzen? In ihrem Alter saß ich bis halb drei in der Lehranstalt und langweilte mich zu Tode. Eigentlich dachte ich immer, in Bayern sind die Schulen noch strenger, aber dem scheint nicht zu sein. Hier springen die Kids zur frühen Nachmittagsstunde im See herum. Alles Faulenzer! Und eben diese faulen Schüler kommen nun auf mich zu geschlichen. Alles Mädchen wohlgemerkt, und ich sehe schon an ihren dämlichen kichernden Gesichtern, dass sie nicht nur wegen der Getränke oder wegen des Eises zu mir rüber getänzelt kommen. Oh bitte lass diesen Kelch an mir vorüber gehen. "Hallo", begrüßt mich eine von ihnen, die, die den Trupp der leicht bekleideten Bikinimädchen augenscheinlich anführt. Ich nicke ihnen zu und lächle freundlich. Immer höflich bleiben. "Wo ist denn der, der normal immer hier verkauft?" Der ist zusammen mit seinem schnuckeligen Freund bei seinen Eltern, um sich zu outen. "Ich vertrete ihn kurz", antworte ich natürlich nur. "Auch nicht schlecht", kichert eine der Anderen und klimpert mit den Wimpern. Wieso immer ich? Als ob Frauen riechen würden, dass ich schwul bin, es aber aus irgendeinem Grund nicht direkt merken, und mich deswegen immer anbaggern müssen. "Was wollt ihr denn?", frage ich in die Runde, in der Hoffnung, sie trollen sich schnell wieder, wenn sie bestellt haben. "Dich", säuselt die Rädelsführerin und lehnt sich an den Verkaufswagen. "Hast du eine Freundin?" Subtiler geht's nicht mehr, oder was? "Nein", sage ich wahrheitsgemäß. "Ich habe einen Freund." Ebenso wie Henning. Aber das soll er ihnen mal schön selbst stecken. Oder auch nicht. Ganz wie er will. Das dümmliche Lächeln und Wimpernklimpern verschwindet aus ihren Gesichtern. Dafür machen sie große Kulleraugen, bis die Rädelsführerin anfängt zu glühen. Ja, wirklich. Sie strahlt in zartem Rosa und beginnt zu grinsen. "Echt? Du bist schwul? So richtig?" Im Moment wäre ich viel lieber nicht existent, aber man kann nicht alles haben. Ich nicke wieder nur und verkneife mir einen dummen Spruch. "Wie krass! Ich habe noch nie einen Schwulen kennengelernt!" Du meine Güte! Mach ein Foto! Dann hast du länger was davon. Ich weiß beim besten Willen nicht, wie ich jetzt reagieren soll. Na ja, ich wüsste es schon, aber da ich 'arbeite', muss ich freundlich zu den Weibern sein. Daher bleibe ich ruhig stehen und warte ab. "Wie ist es denn so?", fragt eine, die bisher noch nicht gesprochen hat. Ich runzle die Stirn. "Na, schwul zu sein." Mir rattert die Kinnlade nach unten. "Wie ist es denn, hetero zu sein?", schieße ich zurück. Das konnte ich mir einfach nicht verkneifen. Alles hat seine Grenzen. "Ähm, normal eben." Normal?! Okay, jetzt reißt mir der Geduldsfaden! "Ich kann euch eins mal sagen," grolle ich. "Bisher habe ich mich noch kein einziges Mal unnormal gefühlt. Für mich wäre es unnormal, mich mit einer Frau zu vergnügen." Betretene Gesichter. Ich atme tief ein. Warum rege ich mich so darüber auf? Das sind kleine Mädchen. Zwar älter als meine Schwester, aber immer noch klein und unerfahren. Sie wissen es nicht besser. "Wollt ihr was zu Trinken, oder nicht?", frage ich sie mit einem bemüht neutralen Tonfall und bringe sogar ein Lächeln zustande. Am Ende waren die Mädels doch ganz nett und sind noch ein paar Mal an den Stand gekommen, um sich ein Eis oder sonstiges zu kaufen. Trotzdem bin ich froh und erleichtert, als Henning wieder auftaucht. "Wie hältst du das nur aus?", will ich von ihm wissen. "Die Mädels und Kleinkinder halten einen ganz schön auf Trab." "Ich weiß", grinst er und nimmt meinen Platz ein. Er hat gute Laune. Das sieht man auf den ersten Blick. Ich lehne mich gegen den Verkaufsstand und grinse ebenfalls. "Das Gespräch ist gut verlaufen?" Henning grinst noch breiter und nickt. "Mehr als gut." "Das freut mich für euch!", rufe ich und ziehe Henning in meine Arme. "Dann habt ihr den Segen deiner Eltern?" "Mehr oder weniger." Ich runzle die Stirn. "Was heißt das?" "Heiko muss jetzt voll mit einsteigen, meinte meine Mutter. Als Schwiegersohn gehöre sich das so." Ich fange an zu lachen. "Das ist nicht ihr Ernst!" "Ich fürchte doch. Aber Heiko tut dies gern." "Meinen Glückwunsch", sage ich zu ihm. "Damit hat eurer Familienbetrieb Zuwachs bekommen." "Das fürchte ich auch." Ich freue mich für ihn. "Du hast ein Glück. Heiko und du könnt ständig zusammen sein." Mit dem Mann, den man liebt, zusammenarbeiten zu können, muss wirklich schön sein. "Wenn viel Betrieb ist, sehen wir uns auch nicht oft. Jeder hat seine Aufgaben, und Heikos besteht eben darin, immer in der Küche stehen zu müssen, wobei ich draußen alles regle." "Aber ihr könnt abends zusammen sein. Ihr könnt ins selbe Bett schlüpfen, schlaft zusammen ein und steht zusammen auf. Das ist etwas, das Meilo und ich nicht immer können." Noch nicht. "Noch nicht." Hä? Henning liest anscheinend Gedanken. "Meilo hat doch bald einen neuen Job. Hattet ihr das nicht erzählt gestern Abend?" "Schon, aber bis dahin dauert es noch." "Glaube mir", lacht Henning "es ist viel nervenaufreibender, seinen Angebeteten jahrelang vor der Nase zu haben, sich aber nicht zu trauen, ihm näher zu kommen." Lächelnd stoße ich mich vom Verkaufswagen ab. "Das hätte alles nicht sein brauchen", erinnere ich ihn. "Ihr könntet schon lange wie ein altes Ehepaar draußen auf der Veranda hocken und Händchen halten." "Das können wir alles nachholen", meint Henning und zwinkert mir zu, ehe er einen antretenden Gast begrüßt. "Dann viel Spaß beim Nachholen. Ich hocke mich jetzt alleine auf die Veranda. Auf meinen Ehegatten warten." "Tu das", ruft er mir nach. Und ich, ich tapse auf das Hotel zu und besetze meinen Stammplatz, der zwar nicht auf einer Veranda liegt, sich aber trotzdem dazu eignet, auf meinen Liebsten zu warten. Auch wenn es noch so lange dauert. *** "Das war wirklich eine gute Idee." "Finde ich auch", stimmt Meilo mir zu. "Und es war wirklich lecker." Und wie! Heiko ist wirklich ein hervorragender Koch. "Irgendwie mussten wir uns doch bei euch bedanken, dass ihr uns so sehr geholfen habt", meint Heiko Henning nickt und legt seinen Arm um ihn. "Dank euch sind wir zusammen und das sogar ganz offiziell. Nochmal danke dafür." "Bedankt euch doch nicht ständig. Ihr hättet das auch alleine hinbekommen." Da bin ich mir absolut sicher. "Vielleicht. Nur hätte das sicher noch ein paar Jahre gedauert", lacht Heiko. "Jahre?!", rufe ich entsetzt. "Das hättet ihr noch jahrelang ausgehalten?" Beide zucken mit den Schultern. "Ihr seit mir welche." Ich schüttle grinsend den Kopf und nehme das Weinglas zur Hand. "Auf euch beiden Blindgänger, die, Gott sei Dank, nicht mehr jahrelang umeinander herumschleichen müssen, wie zwei notgeile Teenager." "Nic!" Meilo schenkt mir einen strengen Blick. "Konntest du das nicht anders ausdrücken?" "Was denn?" So empfindlich heute, mein Schatz? "Er hat doch recht", pflichtet Henning mit bei und stößt mit mir an. "Wir waren zwei notgeile Teenager-Blindfische." "Einsicht ist der erste Weg zur Besserung", kichere ich und stoße ebenfalls mit Heiko, und zu guter Letzt, mit Meilo an. Er bekommt jedoch noch ein Küssen obendrauf. "Und auf eine hoffentlich gute Freundschaft", sagt Henning. "Ihr müsst uns unbedingt wieder besuchen. Aber das nächste Mal nicht als Gäste. Ihr bekommt dann unsere Prominentensuite." "Wirklich?" Wie geil ist das denn? "Wie sieht die denn aus?" "Das ist eine Schlafcouch in seiner Wohnung", lacht Heiko. Öhm ... "Das stimmt doch gar nicht." Henning wirft seinem Freund einen bösen Blick zu. "Ich habe ein richtiges Gästezimmer." "Ja. Mit einer ausziehbaren Schlafcouch." "Die ist aber bequem und war nicht billig." "Was du alles als bequem bezeichnest ..." Meilo und ich fangen gleichzeitig an zu lachen. "Wie ein altes Ehepaar", findet mein Schatz. "Man merkt, dass ihr euch schon länger kennt." "Aber erst seit kurzem liebt", füge ich hinzu. "Wir schlafen gerne auf der Klappcouch. Aber falls zufällig eins der Zimmer frei ist, nehmen wir lieber das." "Sicher ist sicher", kichert Heiko. "Zur Not mache ich euch eins frei." "Pff! Meine Schlafcouch ist bequem." Jetzt ist Henning eingeschnappt. Wie gut, dass Heiko ihn schnell wieder besänftigt. Aus dem Besänftigen wird allerdings schnell eine wilde Fummelei. "Ich glaube, wir gehen mal ins Bett. Nicht, dass ihr zwei noch vor unseren Augen loslegt." Das hatten wir ja schon ... "Oh." Henning räuspert sich und lächelt verlegen. "Ihr müsst früh raus, richtig?" "Richtig", nicke ich. "Leider. Ich würde noch gern länger mit euch zusammensitzen", seufzt mein Meilolein. "Aber das wiederholen wir irgendwann." "Auf jeden Fall!", meint Heiko. "Kommt aber mal im Sommer. Hinten im Wäldchen haben wir einen Grillplatz. Den nutzen wir nur privat." "Hört sich gut an", finde ich. "Wir kommen mit Sicherheit." Ich nehme es mir zumindest fest vor. Nächstes Jahr im Sommer. Wenn es nur schon soweit wäre! Wir umarmen uns alle nacheinander, bedanken uns für das leckere Essen, dass die beiden nur für uns gezaubert haben, und verschwinden dann in unserem Zimmer. "Wir müssen unbedingt wieder hier her zurückkommen", sagt Meilo, der sich aus den Klamotten pellt. "Ich vermisse die zwei jetzt schon." "Ich auch. Ich werde sie auf jeden Fall öfter mal anrufen. Wir müssen ja auf dem Laufenden bleiben." Ich wackle mit den Augenbrauen und spiele auf ein nicht ganz ernst gemeintes Gespräch an, das vorhin am Tisch gefallen ist. "Du nun wieder", lacht Meilo. "Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass die beiden das Hotel speziell für Homosexuelle umwandeln." "Warum denn nicht?", lache ich. "Das ist eine Marktlücke. Und am See könnte man wunderbar Nacktbaden." Meilo schüttelt den Kopf und legt mir seine Handfläche auf die Stirn. "Fieber hast du nicht." "Sehr witzig. Das war doch nur ein Scherz." Über das Thema Schwulenhotel haben wir doch nur aus Spaß geredet. "Mir reicht es, wenn ein ganz bestimmter Schwuler bei mir im Hotel ist." "So? Welcher denn?" "Clem", antworte ich wie aus der Pistole geschossen. Meilo verzieht den Mund und patscht mir erneut auf die Stirn. "Du verstehst heute keinen Spaß, oder?" "Doch, aber du bist mir heute einfach zu spaßig." Wie kann man denn zu spaßig sein? "Kommst du? Ich will das Licht ausmachen. Bin total müde." "Jawohl, Meister", antworte ich gestelzt, schlüpfe noch schnell aus meiner Hose und geselle mich an Meilos Seite. Dicht an ihn gekuschelt, fallen mir bereits nach wenigen Minuten die Augen zu. Leider, denn ich wünsche mir so sehr, dass der nächste Morgen noch ganz lange fern bleibt. Das dem nicht so ist, muss ich nicht extra noch erwähnen, oder? Der grauenhafte Morgen ist viel zu schnell da und der Wecker klingelt uns unbarmherzig aus den warmen Federn. Ich will noch nicht aufstehen, und ich will erst recht nicht, dass Meilo und ich uns trennen müssen. Deshalb umklammere ich ihn wie ein Ertrinkender an einer Hochseeboje, und versuche ihn am Aufstehen zu hindern. "Sweetheart? Es bringt nichts, mich festzuhalten." "Ich kann es aber wenigstes mal versuchen", murmle ich gegen seinen Hals. Er lacht leise und schlingt seine Arme um mich. Fest knuddelt er mich an sich, dann werde ich weggeschoben. Heul! "Duschen, anziehen, frühstücken", sagt er, als er vor dem Bett steht und mir die Hand hinhält. "Ins Bett legen, klappe halten, nie wieder aufstehen", ist mein Gegenangebot. "Nic. Los jetzt. Ich will doch selbst nicht, aber es muss nun mal sein." Oh wie ich seine Plattenfirma in diesem Moment hasse. Mehr noch, als sowieso schon. Ich gebe klein bei, weil es sowieso nichts bringt, mich dagegen zu wehren. Dann doch lieber die restliche Zeit mit Meilo verbringen, und duschen hört sich da doch richtig verlockend an. Meilo geht vorneweg und stellt die Temperatur ein, während ich Handtücher bereitlege. Mein Liebling steht schon drunter, als ich mich zu ihm geselle und hinter uns die Kabinentür schließe. "Liegt das nur an mir, oder wird die Dusche mit jedem Mal kleiner?", frage ich ihn und versuche mich so hinzustellen, dass ich unter keinen Umständen die kalte Duschwand berühre. "Vielleicht wächst du ja." "Daran wird es liegen", lache ich. "Teile von mir wachsen eben hin und wieder." Schnurrend lehne ich mich gegen Meilos Brust. "Soll ich dir das mal zeigen?" "Liebend gern", raunt er mir zu und packt meinen Hintern. Wie zwei Magneten prallen unsere Lippen aufeinander. Seufzend überkreuze ich meine Hände hinter Meilos Nacken und reibe mich an seiner verführerischen Nacktheit. Blut rauscht pulsierend durch meinen Körper. Ich verdränge den Gedanken, dass das hier vorerst das letzte Mal sein wird, wo wir uns so nahe kommen werden. Unsere Knutscherei wird immer hemmungsloser, und ehe ich mich versehe, werde ich von Meilo an die Fliesen gedrückt. Die Kälte, die von ihnen ausgeht, stört mich nicht mehr. Die Hitze in mir ist stärker. Meilos Hand legt sich um unsere Schwänze. Gemeinsam fängt er an ie zu reiben, schnell und fest, fast schon hektisch, was nur an dem Zeitdruck liegt, unter dem wir heute stehen. "Umdrehen", werde ich keuchend angewiesen. Die Hand verschwindet. Mit dem Gesicht zu den Fliesen gedreht, schließe ich die Augen und überlasse alles weitere Meilo. Seine Brust drückt sich an meinen Rücken. Hastig rutscht ein Finger in meine Spalte. Dessen Gefummel ist nur von kurzer Dauer, dann verschwindet er wieder. Meilo fischt nach dem Duschgel. Er muss es ja wirklich eilig haben. Ungeachtet landet das Fläschchen in der Duschwanne. Dafür spüre ich gleich darauf erneut den Finger. Durch das Gel ganz glitschig, findet er sofort den Weg in mein Inneres. Stöhnend werfe ich mich ihm entgegen und rudere mit der Hand in der Luft herum, bis ich die Stange an der Wand zu fassen bekomme. Küsse regnen auf meinen Nacken und auf meine Schultern nieder. Unterdessen bewegt sich Meilos Finger ungestüm in mir, dreht und krümmt sich. Mittlerweile tanzen die weißen Fliesen vor mir Samba. "Das reicht", japse ich und meine damit Meilos Dehnungsversuche. Ich halte es kaum noch aus! Man könnte meinen, wir hätten schon ewig nicht mehr miteinander geschlafen, so drängend ist der Druck in mir. "Ich kann auch nicht länger warten", keucht Meilo hinter mir und ersetzt den Finger durch etwas viel besseres. Ich schreie auf und klammere mich fester an den Haltegriff. Meilos rechter Arm legt sich stützend um meinen Bauch, sein linker gleitet zischen meine Beine, wo er anfängt mich zu wiederholten Male zu reiben. Ich hänge einfach nur da und genieße, während Meilo die ganze Arbeit macht. Sehr geil, kann ich euch sagen. Harte Stöße bringen mich schnell an den Rand der Beherrschung. Ich halte den Kopf gesenkt, damit ich kein Wasser verschlucke, und japse nach Luft. Es wird heiß, kochend heiß, aber ich wünschte mir, dass wir ewig so weiter machen könnten. Körperlich wie auch zeitmäßig eher sehr unwahrscheinlich, aber man wird sich doch noch schönen Illusionen hingeben dürfen. "Nic ... gleich ... Ohhh ...!" Meilo nimmt mich fester in die Mangel. Die Fliesen vor mir sind überzogen mit bunten Sprenkeln, die ich sogar noch sehen kann, wenn ich die Augen geschlossen halte. Mein Blut rauscht mit der Duschbrause um die Wette, und mein Kopf fühlt sich an, als würde er aus kochender Lava bestehen. "Meilo!" Ich kratze mit der freien Hand über die Fliesen, finde jedoch keinen Halt. Egal. Meilo stützt mich und ich kann sowieso nicht auf den Boden der Dusche sinken, solange er mich weiterhin mit jedem Stoß gegen die Duschwand drückt. Die bunten Sprenkel zerlaufen. Meine Muskeln spannen sich an und plötzlich habe ich das Gefühl davonzufliegen, als mich zuckend mein Orgasmus durchströmt, und ich mich gegen Meilo werfe. Ich höre ihn hinter mir abgehackt keuchen und spüre ihn weiterhin in mir, während ich langsam mit den zerflossenen Farbsparenkeln davonschwebe. Fest presst Meilos sich weiter an mich, nimmt mich hart, bis auch er kommt, und sich in mir ergießt. "Oh Nic", japst er und schwankt kurz. "Ich will hier ... nicht weg." Wie sehr ich deinen Wunsch doch verstehen kann. Ob sie uns hier finden würden? Wir könnten uns einen geheimen Unterschlupf im Schuppen bauen. Überwachungskameras, einen stummen Alarm, sobald ein Auto auf den Parkplatz fährt. Ich muss grinsen. Was für eine dumme Idee! Das müssen die Hormone sein. "Noch sind wir hier", sage ich leise und löse unsere Verbindung, um mich mit butterweichen Beinen in seinen Armen herumzudrehen. Wir liegen uns schnaufend in den Armen und halten uns fest. Warmes, dampfendes Wasser prasselt auf uns nieder. Es könnte doch so schön sein ... Nach der Dusche stehen wir nun im Hotelzimmer und sammeln unsere Habseligkeiten ein. Keiner sagt was. Ungewöhnlich. Meist quatschen wir ohne Unterlass miteinander, fragen nach jenem oder diesen, wo sind meine Socken? Wo war nochmal mein linker Schuh? Doch diesmal nichts. Ich bin in Gedanken, Meilo anscheinend ebenfalls. Traurigkeit legt sich über uns. Das halte ich nicht aus! "KP gibt mir bestimmt nochmal für zwei, drei Tage frei. Dann komme ich zu dir. Egal, wo du gerade bist." Das meine ich ernst. Meilo schaut auf und lächelt. "Das wäre toll." Seufzend lasse ich das Shirt fallen, das ich soeben in meine Tasche legen wollte, und gehe auf ihn zu. In inniger Umarmung schauen wir uns in die Augen. "Nie wieder werde ich vier Wochen auf dich warten. Lieber kündige ich und laufe den ganzen Weg bis zu dir. Das kannst du mir glauben!" Meilo schmunzelt leise. "Du bist süß." "Wehe, dass verrätst du jemanden. Das schädigt meinen Ruf." "Du hast einen Ruf?" "Was denkst du denn? Es ist nicht leicht, der coolste Typ in unserer Straße zu sein." Meilos rechte Augenbraue zuckt nach oben. "Du glaubst mir nicht?" "Ohne meinen Anwalt sage ich nichts", kichert er. Boha! "Du Schuft!" Aus Rache knuffe ich ihn in die Seite, doch Meilo weiß das abzuwehren, indem er mich in eine ausgedehnte Knutscherei verwickelt. Kluger Schachzug, Herr Haug. Er weiß nur zu gut, dass ich dem nicht widerstehen kann. Als sich unsere Lippen wieder trennen, ist mein Kopf wie leergefegt. Wieso habe ich ihn nochmal geknufft? "Wir haben kaum noch Zeit", meint Meilo und seufzt. "Lass uns schnell packen. Dann können wir noch ein bisschen unten am See sitzen." "In Ordnung", murmle ich traurig und mache mich wieder ans Packen. Alles erledigt, checken wir aus und laden die Tasche in mein Auto. Nachher fahre ich Meilo noch in sein Hotel. Dort heißt es dann Abschied nehmen. Doch zuvor gehen wir nochmal zurück und setzen uns an unseren Tisch. "Das hier werde ich wirklich vermissen." "Nicht nur du", nicke ich und schiebe meine Hand in seine. "Diese riesigen Hotels, in denen du immer absteigst, sind so furchtbar unpersönlich. Hier gibt es zwar keinen großen Luxus, aber man fühlt sich wohl." "Und man lernt nette Pagen und Köche kennen", ergänzt Meilo. "Das will ich aber auch hoffen!", poltert eine Stimme hinter uns. Heiko. Neben ihm steht Henning, der die Hände in die Hüfte gestemmt hat, und uns leicht verstimmt anschaut. "Ich dachte schon, ihr wärt einfach abgehauen, ohne euch von uns zu verabschieden." "Das hätten wir uns doch niemals gewagt", lacht Meilo und steht auf. Ich tue es ihm gleich. "Wir haben nur schon mal das Zimmer für die nächsten Gäste frei gemacht." "Dann sei euch verziehen", erbarmt sich Henning und umarmt meinen Schatz. "Das ihr euch ja meldet!" "Tun wir", verspricht ihm Meilo, dann bin ich an der Reihe. "Und pass ja auf, dass dein Liebster nicht zu viel arbeitet, und auch genügend Zeit für dich hat." "Daran erinnere ich ihn schon", gluckse ich. "Ihr macht aber das Selbe, ja? Nicht nur arbeiten, kümmert euch auch mal um euch." "Darüber werde wiederum ich Henning erinnern", sagt Heiko, der mich als nächstes an sich drückt. Ich werde die zwei echt vermissen. In den paar Tagen sind sie mir dermaßen ans Herz gewachsen, dass sie schon wahrhaftig zu Freunden für mich geworden sind. *** Wehmütig steige ich aus meinem Auto. Ich bin KO! KO und wehmütig. Ein bescheuerter Gefühlsmischmasch, sage ich euch. Am liebsten würde ich wieder umdrehen, Meilo einsammeln und zu dem kleinen Hotel zurückfahren. Doch das ist unmöglich. Ich krame die Tüten mit den neu gekauften Anzügen vom Rücksitz und latsche die Einfahrt entlang, bis ich vor unserer Haustür stehe. Kennt ihr diese komische Stimmung in einem, wenn man nach dem Urlaub wieder Zuhause ankommt? Es ist genauso mies, wie die Wehmut und die Traurigkeit in mir. Ich will nicht ins Haus rein, andererseits schon. Wahrscheinlich bin ich nur Müde, und ich fantasiere, aber ich kann eine leise Stimme hören, die mir zuflüstert, ich soll wieder umkehren. Verführerisch ... "Niclas?" Ich wurde entdeckt. "Du bist ja wieder da!" "Habe ich doch gesagt, Mama." Sie steht oben am Treppensatz und strahlt mich an. Vergessen sind die merkwürdigen Gefühle. Trotz allem ist es schön, wieder hier zu sein. "Du hast eingekauft?" War ja klar, dass sie die Tüten sofort entdeckt. "Ja ... ein wenig." Sie darf auf keinen Fall die Perücke sehen! Ich stiefle hoch und drängle mich an ihr vorbei. "Muss mal dringend", sage ich und flüchte in die Wohnung. "Hast du Hunger? Es gibt bald Abendessen." "Nein, danke. Ich habe noch was vor." "Oh. ... Na gut." Damit hat sie nicht gerechnet. "Du willst doch nicht schon ausziehen?" Seufzend lege ich die Tüten in meinem Zimmer ab und schließe die Tür von außen. "Erstmal nicht." "Erstmal?" Erzähle ich es ihr eben. Sie erfährt es ja sowieso. "Das WG-Zimmer wurde an einen anderen vergeben." Ihre Augen fangen Feuer und sie schaut mich hochnäsig an. Wie nett! "Siehst du? Das war ein Zeichen. Bleib solange bei deiner Mama, bis du mit Meilo zusammenziehen kannst." Uwah! Mich überläuft eine eiskalte Gänsehaut. "Das wird nichts", nehme ich ihr den Wind aus den Segeln. "Ich suche ab sofort eine Wohnung für Meilo und mich. Und wenn ich eine gefunden habe, und sie Meilo auch gefällt, ziehe ich dort schon mal ein." "Hm ..." Sie denkt kurz nach. "Das ist doch ein guter Kompromiss." Bitte?! "Findest du?" "Ja." Sie nickt. Und ich dachte, sie würde deswegen eingeschnappt sein. "Ich habe doch gesagt, es wäre gescheiter, wenn ihr gleich zusammenzieht. ... Wolltest du nicht Pipi?" "Mama!" Pipi?! Bin ich fünf Jahre alt, oder was?! Sie lacht schallend und lässt mich einfach stehen. "Gott! Mütter!" "Das habe ich gehört." "Gut!" Erleichtert und ein wenig ausgeruht, mache ich mich auf den Weg zu Ingo und Ed. Ich habe ja noch ihr Navi. Aber nicht nur dieser Grund lässt mich sie noch heute Abend aufsuchen. "Unser verschollener Sohn!", kreischt Ingo lachend, als ich die Werkstatt betrete. Er steht neben Ed, der an einem Vergaser herumschraubt. "Ich habe wieder nach Hause gefunden. Dankt dem hier." Ich halte das Navi hoch. "Danke nochmal fürs ausleihen." "Für die Liebe tut man das doch gern." Noch ein Amor. Guck an. "Wie war dein Kurzurlaub?" "Schön", grinse ich. "Ah ja. Hat dir der Hintern bei der Heimfahrt sehr wehgetan?" "Ingo!" Ed ist aufgewacht. "Nein hat er nicht", antworte ich und tätschle Eds Rücken. Ruhig Brauner. "Alles reine Übungssache." "Mann! Ihr seid schlimm." Ed lässt sein Werkzeug fallen. "Immer nur das eine im Kopf." "Du nicht?", will ich von ihm wissen. "Es gibt wichtigeres." "Lügner!", lacht Ingo auf. "Wer hat mich den heute morgen in die Werkstatt zitiert, weil er ..." "Ingo! Sei ruhig!" "Scheiße Jungs. Ich hab euch vermisst", gröle ich los. Meine beiden Chaoten. Ed spielt Tomate und beugt sich wieder über den Vergaser und Ingo grinst weiterhin so dreckig, dass er mir gar nicht erst erzählen muss, was er mit Ed zusammen heute morgen in der Werkstatt veranstaltet hat. Ich fasse hier mal lieber nichts an ... "Ingo? Ich wollte dich noch was fragen, bevor ich euch wieder alleine 'schrauben' lasse." Ich schiele zu Ed, doch der rührt sich nicht. "Was denn?", fragt Ingo neugierig. "Könntest du mich morgen begleiten?" "Wohin?" "Das wüsste ich gern von dir." Er runzelt die Stirn. Dann werde ich ihn mal in meinen Plan einweihen. ****** Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)