Warum ich es hasse ein Zwerg zu sein von REB ================================================================================ Kapitel 26: Märchen ------------------- 26. Märchen Am Abend besuchte mich Nenya wieder im Krankenflügel. Da sie nur einmal im Monat den Weintransport organisierte, hatte sie nicht viel im Wald zu tun. Am liebsten hätte sie bei der Wache mitgemacht, aber sie war, wie gesagt, mit ihren 215 Jahren viel zu jung dazu. Das frustrierte sie, was sie mir offenbarte. „Wenn du willst erzähle ich euch eine Geschichte“, begann ich gut gelaunt. Auch ich wollte ihnen etwas erzählen. „Von mir aus, aber nur solange dir das nicht zu viel wird“, ermahnte mich Idhril. „Ich passe schon auf“, erwiderte ich ihr und wandte mich an Nenya. „Bevor ich anfange habe ich eine Bitte an dich Nenya.“ „Und die wäre?“ Ich räusperte mich verlegen. „Könntest du mir eine Elben Frisur machen? Ich wollte schon immer eine haben, aber mir gelingt das einfach nicht so gut“, brachte ich meine Bitte herüber. Man war mir das peinlich. „Wenn es nur das ist, mache ich es gerne“, willigte sie ein und Idhril gab ihr einen Kamm. Nun dachte ich nach, welche Geschichte ich ihnen erzählen könnte und da kam mir die Idee. Ich könnte doch zwei Geschichten kombinieren. „Dann fange ich mal an. Also meine Geschichte beginnt vor langer, langer Zeit in einem weit entfernten Land. Der König dieses Landes herrschte über ein großes Land und er war über alles Stolz auf seinen Sohn. Seinen einzigen Thronerben doch dieser bereitete ihm auch große Sorgen, da dieser unsterblich in ein einfaches Mädchen verliebt war. Natürlich war der König gegen diese Verbindung. Sein Sohn müsse schon eine von Namen und Rang heiraten. Der Sohn war so unglücklich darüber, dass dieser sich einen Plan ersann. Er fingierte seinen Tod mithilfe eines Giftes was ihn wie tot erschienen ließ um heimlich mit seiner Liebsten das Land zu verlassen. Er schrieb ihr auch einen Brief, worin er den Plan detailliert beschrieb. Doch dieser Brief kam niemals an. Als seine große Liebe seinen scheinbar toten Körper entdeckte war sie so darüber schockiert, dass sie ihren Dolch nahm und sich damit erstach. Wenige Momente später erwachte der Prinz. Als er aber seine große Liebe tot in seinen Armen entdeckte war dieser so erschrocken darüber seine einzig wahre Liebe verloren zu haben, dass er das Messer welches noch in ihrer Brust steckte an sich nahm und sich damit umbrachte. Er wollte zumindest im Tode mit ihr vereint sein, als ewig mit dieser Qual des Verlustes zu leben. Als der Vater beide Tod vorfand war er schockiert und bereute es ihre Liebe verboten zu haben. Doch es war nun zu spät. Er hatte seinen einzigen Sohn verloren, nachdem er schon seine Frau vor langer Zeit verloren hatte und die Moral der Geschichte ist. Die Liebe ist ein Band welches man nicht brechen sollte und wenn der König nicht gestorben ist dann lebt er auch noch heute“, endete ich. „Mir gefällt die Geschichte, auch wenn sie ein sehr trauriges Ende hat“, meinte Nenya. „Mir gefällt sie aber nicht“, knurrte mich die rothaarige Elbin an und ich zuckte heftig zusammen. Sie stand nun neben meinem Bett. Wann war das nur geschehen? „Was machen Sie hier?“, entfuhr mir die Frage. „Ich sehe nur nach was unser Gast hier macht. Ich bin mir sicher, dass sie zu den anderen gehört. Sie wird ihnen sicher helfen auszubrechen“, offenbarte sie uns ihr misstrauen. „Lass das Tauril. Sie ist noch viel zu krank um das durchführen zu können. Darüber hinaus, wie soll sie dies schon bewerkstelligen? Sie würde sich garantiert verlaufen. Ich selbst brauchte einige Wochen um mich hier zurecht zu finden“, verteidigte mich Nenya. Die Rothaarige gab meiner Freundin einen giftigen Blick. „Du bist noch viel zu jung und hast noch keine Ahnung, wie es da draußen läuft. Du brauchst dich da auch nicht zu wundern, weshalb ich dich noch nicht bei der Wache aufgenommen habe.“ Damit rauschte die Rothaarige weg. „Lass sie reden was sie will. Ich bin mir sicher das du dich irgendwann beweisen wirst. Du bist eine großartige Elbin. So voller Güte und Freundlichkeit. Sie könnte eher von dir etwas lernen“, brummte ich verärgert. „Du weißt wie man jemanden aufmuntern kann.“ Nenya wirkte nun nicht mehr deprimiert. „Da fällt mir ein. Ich bin deiner Schwester Almeda begegnet. Aber mach dir keine Sorgen. Ich habe ihr nichts gesagt. Überhaupt nichts.“ Sie entspannte sich wieder. Offensichtlich hatte sie etwas Angst vor ihrer Schwester. „Wie wäre es mit einem weiteren Märchen Nenya?“ Diese nickte. Auf meinen Vorschlag. „Warum nicht Hannah.“ „Aber nur noch dieses“, ermahnte mich Idhril. Sie schien eine Art Beschützerinstinkt für mich entwickelt zu haben. Es wunderte mich schon. Ich war doch nur eine unbekannte Zwergin für sie. Ich konzentrierte mich nun auf die Geschichte. „Das Märchen nennt sich, was ich erzählen will ´Schneewitchen und die Sieben Zwerge´. Es stammt von den Menschen. Also...“ Ich räusperte mich verlegen. „Vor langer Zeit lebte im Königreich der Menschen ein Königspaar, welches sich unbedingt ein Kind wünschte. So betete die Königin zu den Valar und bekam eine Tochter, wie sie es sich gewünscht hatte. Haut wie Schnee, Haar so schwarz wie Ebenholz und Lippen so rot wie Blut.“ Ich dachte kurz an mein Menschliches aussehen, welches dem vom Schneewitchen nicht unähnlich war. Nur war ich nicht so blass, wie diese oder so schön. Ich war nur durchschnittlich, wenn es hoch kam. „Die Königin starb sehr früh, sodass der König sich eine andere Frau suchte, wegen des Kindes. Sie war aber eine böse und sehr eitle Frau. Sie besaß einen Zauberspiegel den sie alles fragen konnte, was sie wollte und der Spiegel gab ihr immer die Antwort. So fragte sie den Spiegel regelmäßig wer die Schönste sei im ganzen Land.“ „Lady Galadriel hat auch einen Spiegel. Nur ist Sie freundlich, bescheiden und sehr weise“, kommentierte Nenya es. Ich fuhr fort. „Als die Prinzessin heran wuchs wurde sie zu einer wahren Schönheit. Die Königin wurde neidisch. Besonders, als der Spiegel meinte, ihre Stieftochter sei tausendmal schöner als sie. Die Königin engagierte einen Jäger um ihre Stieftochter zu ermorden. Der Jäger brachte es nicht übers Herz und sorgte dafür dass diese flüchten konnte. So lief sie so weit sie konnte. Sie wanderte über die Sieben Berge und landete bei den Sieben Zwergen, welche ihr Zuflucht gaben. Sie fühlte sich sicher, aber dem war nicht so. Ihre Stiefmutter erfuhr bald, dass sie noch am leben war und versuchte sie heimtückisch umzubringen.“ Ich stellte mir unwillkürlich vor selber diese Prinzessin zu sein. Auf der Flucht vor denen die sie töten wollten. Ich war in einer ähnlichen Lage wie sie. Zwar war keine böse Königin hinter mir her dafür aber Azog der Schänder. Auch würde am Ende kein Prinz für mich da sein, welcher mich heiraten würde. Legolas, verabscheute Zwerge wie einer nun war und Aragorn stand mehr auf Elbenfrauen. Das heiß es blieben da nur noch Elronds Söhne übrig. Ich riss mich aus meiner Gedankenwelt und erzählte weiter. „Die Königin verfolgte Schneewitchen und fand diese bei den Zwergen. Sie wartete ab und gab ihr einen vergifteten Kamm der sie Umbringen sollte. Zum Glück überlebte sie diesen Anschlag und dann probierte die Königin es mit einem Apfel.“ Ich nahm einen in die Hand und betrachtete ihn. „Sie vergiftete ihn und gab ihn der Prinzessin. Diese Biss hinein und kippte um. Als die Zwerge zurück kamen waren sie natürlich schockiert und errichteten einen gläsernen Sarg für sie. Sie wollten so ihre Schönheit anpreisen.“ Da mein Hals weh tat musste ich meine Erzählung unterbrechen. Nur schwer konnte ich diesen Husten beruhigend. Ich trank wieder etwas und legte den Apfel zur Seite. „Du solltest Schluss machen und schlafen“, ermahnte mich die ältere Elbin streng. „Darf ich etwas zum Malen haben? Mir ist so langweilig“, krächzte ich. „Von mir aus darfst du Morgen etwas Malen. Ich werde sicher etwas finden können.“ Sie deckte mich zu und verließ mit Nenya mein Zimmer. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)