Warum ich es hasse ein Zwerg zu sein von REB ================================================================================ Kapitel 14: Azog der Schänder ----------------------------- 14. Azog der Schänder Wir rannten aus der Höhle. Endlich hatten wir es nach draußen geschafft. Auf dem Abhang bemerkten die anderen das Bilbo nicht mehr bei uns war, so dass Thorin über ihn schimpfte. Von wegen er sei ein Feigling und es wäre klar gewesen, dass dieser irgendwann einfach abgehauen wäre. „Bilbo ist kein Feigling. Er ist der mutigste Hobbit, den ich je kennen gelernt habe und mein aller bester Freund“, verteidigte ich ihn. „Und wo ist euer Freund?“, höhnte Thorin und schritt auf mich zu. Sein Blick war so voller Verachtung. „Er hat dich eiskalt im Stich gelassen, als du ihn am meisten gebraucht hattest. Sieh es endlich ein“, schimpfte er weiter. „Das hat er nicht. Er… er konnte doch nichts dafür. Ich meine. Er ist keiner welcher seine Freunde einfach im Stich lässt. Er kommt sicher wieder. Er weiß doch, dass wir ihn noch brauchen.“ „Ihn brauchen? Wozu? Was kann er denn schon?“ „Na… er… er ist doch unser Meisterdieb“, stotterte ich. Thorin konnte einen echt einschüchtern. „Wenn schon dann Meister Feigling.“ „Er wird kommen“, sprach ich nun etwas lauter. Ich musste standhaft sein. Bilbo erschien und sagte: „Und hier bin ich.“ Das machte mich so glücklich sodass ich ihn kräftig Umarmen musste. Kurz waren auch in mir Zweifel aufgekommen, ob er noch kommen würde. „Oh Bilbo gut das dir nichts passiert ist. Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht“, bekundete ich ihm. „Mir geht es gut. Bitte lass mich Atmen“, brachte er erstickt hervor. Ich errötete ganz stark. „Tut mir leid Bilbo. Ich bin einfach nur so froh dich wieder zu sehen, sodass ich nicht anders konnte“, entschuldigte ich mich und grinste ihn breit an. Wenn es so weiter ging bräuchten wir uns keine Sorgen machen. Alles würde gut ausgehen. Die Wiedersehensfreude war von kurzer Dauer. Ein Horn erscholl und wir wurden uns der Orks wieder gewahr, welche uns wieder verfolgten. Es war eine richtige Hetzjagd. Wir kletterten auf die Bäume, welche an einem steilen Abgrund standen. Zum Glück war ich im Baum klettern nicht ganz ungeübt. Da wo ich aufgewachsen war gab es einen Apfelbaum auf den ich immer so gerne rauf geklettert war. Dori half Bilbo auf den Baum, welcher Schwierigkeiten hatte hoch zu kommen. Gandalf und die anderen warfen brennende Zapfen herunter, sodass wir die Warge auf Distanz halten konnten. Laut dem Zauberer hassten die Warge das Feuer. Ich erblickte wie Thorin auf diesen hochgewachsenen bleichen Ork zuging. Zum ersten Mal erblickte ich Azog in real. Ich rappelte mich auf und folgte Thorin. Mir fiel brennend wieder ein was nun geschehen würde. Auch wenn alles in mir dagegen sträubte musste ich handeln. Das Denken verbot ich mir, da ich wusste, dass es mich nur lähmen würde in meinem Entschluss, ihm zu helfen. Azog rammte Thorin mit seinem Warg, sodass dieser zu Boden fiel. Ich stellte mich schützend vor den Zwerg hin und hielt mein Schwert vor mich hin. „Du wirst ihn nicht töten du Bastard! Wenn du an ihn ran willst musst du mich vorher töten!“, schrie ich ihn leichtsinnig an, was wohl das Dümmste war, was ich wohl sagen konnte. Thorin stand langsam auf und meinte ich solle weg. „Ich lasse dich doch nicht einfach im Stich.“ Einer von Azogs Dienern kam auf mich zu. Den ersten Hieb konnte ich abwehren, auch den zweiten wie durch ein Wunder aber bei den dritten gelang es mir nicht. Ich verlor mein Schwert und spürte wie er seine Klinge in mich hinein rammte. Es tat entsetzlich weh. Im Schock starrte ich ihn und dann das ganze Blut an, welches aus mir heraus kam. Er zog sein Schwert zurück und ich sackte in mich zusammen. Jetzt stand Thorin wie auch Bilbo vor mir und verteidigten mich. Aus der Ferne hörte ich wie der weiße Ork etwas sprach aber ich verstand kein Wort. Die Schmerzen beanspruchten mich zu sehr. ´Würde jetzt alles vorbei sein?´ dachte ich und spürte, wie mich riesige Krallen schnappten und davon trugen. Der Boden unter mir verschwand. Mir war so kalt. Ich wollte meine Wunde zuhalten, doch mir fehlte einfach die Kraft dazu. Die Dunkelheit umfing mich. Das Erste was ich wieder wahr nahm, war Gandalf, welcher mit mir sprach. Er wirkte sehr besorgt um mich. „Was ist los Gandalf? Ich will weiter schlafen. Mir tut alles weh“, murrte ich und drehte mich um. „Du darfst nicht schlafen. Wir müssen weiter. Da ich deine Wunde magisch geheilt habe, sollte es keine Probleme für dich stellen“, sprach er eindringlich auf mich ein. Mir fiel wieder alles ein. Mühselig stand ich auf. Trotz der magischen Behandlung tat mir noch alles weh. „Sagte ich dir nicht, dich zurück zu halten?“, erklang es vorwurfsvoll von Thorin. „Wenn die Anderen keinen Finger rühren um dir zu helfen, musste ich doch etwas tun“, erwiderte ich etwas schlecht gelaunt. „Du kannst dich nicht einmal selbst verteidigen. Wie willst du da andere beschützen?“, belehrte er mich. „Ich…“ In diesem Moment erinnerte er mich an meinen ganz großen Bruder. Wenn er wütend wurde konnte er auch so sein. „Lass sie doch erst einmal in Ruhe. Es war eine sehr anstrengende Nacht gewesen und wir müssen weiter“, ermahnte ihn Balin. „Dieses Kind sollte seine Grenzen kennen. Es ist einfach viel zu leichtsinnig.“ Dieser Satz machte mich echt wütend. „Wie kannst du es wagen mich als Kind zu betiteln. Ich bin schon lange keines mehr“, zischte ich ihn an. „Solange du so leichtsinnig handelst, ohne an die Konsequenzen zu denken, werde ich dich so nennen“, knurrte er mich an. „Es tut mir leid, dass nicht jeder so ein Kampfexperte ist wie du. Genau wie Bilbo musste auch ich nie das Kämpfen erlernen. Warum auch?“ Ich tippte ihm gegen die Brust. „Warum hätte ich es erlernen müssen? Es gab nichts in meiner Heimat vor dem ich mich wirklich hätte fürchten müssen. Absolut gar nichts.“ Ich atmete tief durch. „Wenn du unbedingt darauf bestehst, werde ich das nächste mal nicht einschreiten, wenn ein Monster versucht dich zu töten“, schnauzte ich ihn an. „Als wenn ich deinen Schutz nötig hätte. Ich bin ein gestandener Krieger“, machte er mich darauf aufmerksam. Ich spürte, dass jedes weitere Argument nichts bringen würde. So nahm ich meinen Rucksack und setzte ihn auf. Auch wenn ich magisch geheilt war, fühlte ich mich noch sehr schwach an, sodass ich ihn erst beim zweiten Anlauf aufsetzen konnte. Von Bilbo bekam ich etwas zu trinken, was mir sehr gut tat. Plötzlich hob Thorin mich hoch und trug mich auf seinem Rücken. „Lass mich. Ich bin doch viel zu schwer für dich“, meckerte ich drauf los. „Du bist ein Fliegengewicht“, behauptete er. „Aber...“ „Halt den Mund“, befahl er mir, was ich auch tat. Wir machten uns auf den Weg. Ich merkte wie Dori Thorins Gepäck trug. „Geht es dir wirklich gut?“, erkundigte sich Bilbo besorgt bei mir. „Mir geht es gut. Ich bin nur so müde“, antwortete ich ihm wahrheitsgemäß und schloss meine Augen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)