狂った教師の日記 2 von Kazaana-Onizaki1869 (Kurutta kyōshi no nikki 2- Das Tagebuch eines verrükten Lehrers 2) ================================================================================ Kapitel 7: 1. April Teil 2 -------------------------- Tagebuch: Hijikata Toshizō High-school: 1. April Teil 2 Gut „Kammer des Schreckens“ ist vielleicht ein bisschen untertrieben, denn mein Büro war bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt worden, wie etwa eine verbrannte Leiche oder so etwas ähnlichem. Ich schluckte. Auf meinem Schreibtisch tummelten sich gute fünf…sechs…nein acht… Meister Lampe, zu allem Überfluss rosa, und mein Fensterbrett sah auch nicht grade besser aus. „Na das kann ja was werden…“, murmelte ich in die Stille des Büros hinein. Vor Schock hatte ich sogar meine nassen Klamotten vergessen, die ich an hatte, da Souji ja diese wundervolle Wassereimer-idee hatte. Na warte, du kannst dich warm anziehen mein Freund, das nächste Mal kippe ich einen Eimer tiefgefrorenen Stickstoff auf dich und hoffe, dass du daran erstickst während es sich in Gas umwandelt. Leider konnte ich obgleich dieses Gedanken nur Seufzen. Chizuru hatte eindeutig einen schlechten Einfluss auf mich, sie machte mich viel zu lieb. Noch vor ein paar Jahren hätte ich Souji für diese Aktion in den Tama (Fluss) geworfen. Ich ging erstmal zu meinem Schrank um meine Wechselsachen zu holen und diese anzuziehen, ich hatte grade mein Hemd ausgezogen, da klopfte es kurz an der Tür, allerdings ging diese prompt auf, ohne dass ich die Chance gehabt hätte etwas zu sagen und die Person daran zu hindern. „Oh stör ich vielleicht?“, eine Frau die ich irgendwann in meinem Leben schon einmal gesehen hatte, stand in der Tür und musterte mich. Na toll…sag es nicht Toshizou - „Nein…eigentlich laufe ich immer so herum.“ Erst wirkte sie etwas perplex, dann lächelte sie jedoch. „Nun ich nehme an, dass es nichts gäbe, was pubertierende Teenager lieber sehen würden“. Da hatte sie wohl verdammt recht. Egal welche Altersklasse es betroffen hätte, ich wäre zerhackt worden. Dennoch zog ich es vor mir erst den Dunkelblauen Sweater überzuziehen und mich dann zu der Dame zu drehen. „Nun eigentlich kann ich nichts dazu, immerhin haben sie mich überfallen und eigentlich sah das eher aus wie der Anfang eines schlecht gedrehten Pornos“, ich lächelte überflüssiger Weise. Irgendjemand sollte dringend abklären was in meiner Erziehung falsch gelaufen ist, bis mir eingefallen ist, dass eigentlich alles schief gelaufen ist. Die Frau lachte zu meiner Verwunderung und schien äußerst amüsiert, sie strich ihre Haare zurück und ging zu meinem zweiten Bürostuhl. „Hübsche Dekoration im Übrigen, ich wusste nicht, dass Ostern in Japan so ein Hype ist“. „Ich auch nicht…“, meinte ich während ich mich auf meinem Stuhl niederließ. Zu meiner Verwunderung sah ich allerdings nichts, ich konnte diese Frau hinter dieser hinterrücks riesigen Pflanze nicht mal erkennen. Wer zur Hölle hat so einen Scheiß Geschmack und stellte mir eine verdammte Stechpalme auf den Schreibtisch!? Genau in diesem Moment fiel mir nur eine Person ein….Bell. Aus meinen Gedanken wieder heraus kommend, griff ich zu dem stechpalmigen Riesenungetüm und stellte es zur Seite, natürlich nicht ohne dass mich dieses Ding irgendwo pikste. „Oh ich dachte schon, sie wären da hinten festgefroren“, ich schaute in ihr aufgesetzt lächelndes Gesicht. „Keineswegs“. Sie lachte wieder. Irgendwoher kam mir diese Frau bekannter vor als sie sollte, obwohl ich mir relativ sicher war, sie noch nie in meinem Leben gesehen zu haben, außerdem war ihre Prada-Montur nicht grade angebracht für das übliche Budget der Eltern unserer Schüler. Ich fürchtete, dass bereits ihr einer Ohrring so teuer war wie mein eingeflogener BMW-3er-Touring mit getönten Scheiben, extra ausgesuchten Spiegeln und Sportsitzen mit Stoffbezug, außerdem mit Gangschaltung. Ja mein Auto hatte mich mein ganzes Vermögen gekostet aber, dass war es eben auch wert. So ein nerviger herumbummelnder Ohrschmuck mit einem Stein grade mal so groß, dass man ihn mit einer Lupe erkannte, ganz bestimmt nicht. Wenn allerdings ihr Ohrring schon so viel kostete wie mein Auto, möchte ich nicht wissen was der Rest dieser Dame wert war. Wahrscheinlich wären alle Banken Japans bankrottgegangen. Apropos Japan…ihr Akzent klang irgendwie….unjapanisch. Auch sah sie nicht grade so aus. Das verwunderte mich vielleicht mehr als es sollte, da wir für gewöhnlich nur ausländische Austauschschüler beherbergten. Allerdings bezweifelte ich, dass die extra hierher fliegen würden um ausgerechnet den Vizedirektor zu sprechen. Halt! Da war noch ein Fehler in meinem System, wieso würde so eine Frau mit dem Vizedirektor sprechen wollen. Immerhin war Kondou-san im Haus, soweit mir bekannt war, das machte keinen Sinn. „Aaaalso, was kann ich für sie tun?“, fragte ich nun. „Sie sind der Klassenlehrer meiner Tochter, nicht wahr? Hijikata-san“, sie lächelte wieder. Langsam ging mir ihr Gelächel auf den Keks, hätte sie nicht einfach ein Gesicht wie jeder andere auch machen können? Wer hatte dieser armen, gebeutelten Frau eingetrichtert so zu lächeln? Blöderweise lächelte ich nun auch, nicht weil ich lächeln wollte, das war einfach so ein nerviger Reflex meiner Gesichtsmuskeln, der meinen unwissenden Blick auch nicht grade besser machte. Wenn mich diese Frau also bis jetzt nicht für vollkommen bescheuert hielt, dann tat sie es spätestens jetzt. Dem unwissenden Lächeln der Blöden sei Dank. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)