Reality Chaos von oOSaeko (Weltenwanderer) ================================================================================ Kapitel 2: Chapter Two - New World, New Chaos --------------------------------------------- Chapter Two New World, New Chaos   Geschrei. Klirrendes Geschirr. Streiterei. Nichts neues für die junge Frau in ihrem Zimmer, welche auf ihrem Bett lag. Die Kopfhörer auf ihrem Kopf, die Musik bis zum Anschlag aufgedreht und vor ihrem Laptop liegend, während sie sich einige Videos im Internet ansah, um das Gezanke ihrer Eltern zu ignorieren. Und was könnte dafür besser passen, als ein Video mit Schockmomenten? Den Kopf in die Handfläche gestützt hielt sie die rechte, freie Hand ruhig auf der Tastatur ihres Laptops, während sie sich ein Video über angebliche Geistererscheinungen ansah. "Photoshop" murmelte sie leise, während die Bilder mit Erscheinungen nur so vorbei liefen. Leise seufzend schüttelte sie den Kopf, wechselte von solchen Videos auf kurze Serien und schließlich auf Musikvideos, ehe sie sich auf den Rücken drehte und an die Decke starrte. Niemand war da, außer ihre Eltern. Draußen regnete es bereits seit gut einer Woche durchgehend, mit ein paar klaren Momenten. Ihre Freunde waren unterwegs mit anderen. Im Kino, in einer Disco oder sonst wo. Alles, auf was die Blondine keine Lust hatte. Zumindest nicht bei dem Wetter und erst recht nicht mit den Freunden ihrer Freunde, die sie nicht leiden konnte. Erneut ein leises Seufzend, als sie merkte, dass sie nichts mit ihrer Zeit anzufangen wusste. Doch hier bleiben, im Internet herum wühlen und hier und dort ein lautstarken Wortlaut ihrer Eltern erhaschen wollte sie auch nicht. Was konnte sie schließlich tun? Ein Blick aus dem Fenster verriet ihr, dass es zwar immer noch regnete, jedoch nicht mehr wie aus Eimern. Einige Sekunden überlegte sie, richtete sich schließlich auf und klappte den Laptop zu, ehe sie die Kopfhörer absetzte und sich ihrer Schlafshort entledigte, in welcher sie bereits das ganze Wochenende herum lief. Wieso sich auch anziehen, wenn sie nicht raus ging? Doch nun zog sie sich eine hellblaue Jeans an, einen grauen, viel zu großen Sweetpulli und ihre Turnschuhe, bevor sie sich aus ihrem Zimmer schlich und die Wohnung verließ. Lieber ging sie nun im Regen umher, als zuhause zu versauern, wenn morgen bereits die Schule wieder weiter ging. Yei, Schule... Die Straße entlang schlendernd, die Hände in den Pullovertaschen versteckt und die Kapuze über den Kopf gezogen, hielt sie den Blick gesenkt, bis sie im nahe gelegenen Park angekommen war. Hier war alles ruhig. Nicht einmal ein paar Halbstarke Jugendliche waren hier und schrien herum, wie es sonst immer der Fall war. Eigentlich recht erholsam, wenn man ihre Lage verstand. "Man, man, man, Saskia. Was machst du nur? Du kannst dich ja nicht immer im Zimmer einschließen" meinte sie zu sich selbst, den Blick nun gen Himmel gerichtet und die nun nur noch leichten Regentropfen auf ihrem Gesicht spürend, ehe sie die Kapuze abstreifte und die Augen schloss. "Du musst dir echt mehr Hobbies suchen und dazu gehört nicht mit dir Selbstgespräche zu führen" lachte sie leise, bevor sie sich an einen der Zäune stützte und in eine große Regenpfütze sah. Ihre Haare waren nass, obwohl sie die ganze Zeit die Kapuze aufhatte. Wirr vom Abstreifen und leicht wellig vom Regen. Wie sie dies doch hasste, wenn ihre Haare nicht glatt waren. Den Kopf von links nach rechts legend beobachtete sie sich ein wenig, nebenbei die Tropfen, welche in die Pfütze vielen und seichte Wellen hinterließen. Erneut war sie am überlegen. Es viel ihr einfach zu schwer etwas geeignetes für sie zu finden, was sie allein tun konnte. Es war einfach alles langweilig, wenn alle beschäftigt waren, das wusste sie immer wieder aufs neue. Die Wangen etwas aufplusternd stieß sie sich vom Zaun ab und setzte sich auf die nächst gelegene Bank, welche ihre Hose sofort durchnässte und Saskia das Gesicht verziehen ließ. "Und nachdenken kannst du auch nicht, Blondi. Aufmerksamkeitsspanne einer Gottesanbeterin" meinte sie und musste leise über sich selbst lachen, bevor sie den Kopf in den Nacken legte und die Augen schloss. Zwar war die Bank unangenehm nass gewesen, doch störte sie sich jetzt an die seichten Tropfen auf ihrem Gesicht nicht mehr, atmete ruhig und genoss die Ruhe, welche sie zur Zeit zuhause nur mit Mühe suchen konnte. Doch umso entspannter war es hier im Park, besonders, wenn es regnete und keine Menschenseele hier war. Es war sogar so entspannend, sodass die Blondine langsam eindöste, nur noch das leise Zwitschern der Vögel in den Baumkronen hörte und schließlich sogar gänzlich einschlief. Schlaf hatte sie die letzte Zeit einfach zu wenig gehabt. Die Augen langsam öffnend war das erste was sie sah weiß. Weiß wie Schnee. Weiß wie Wolken. Ein Blick nach unten verriet ihr, dass letzteres wohl der Fall zu sein schien. Ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus, als sie auf eine kleine Zivilisation unter sich sah. Durch die Wolken hindurch blickend, das weite Meer erblickend und kleine Leute, die wie Ameisen herum rannten. Häuser, die wie kleine Steinchen auf dem Boden aussahen und das Wasser, welches einer Pfütze ähnelte, so weit oben wie sie in ihrem Traum gerade war. Sich langsam nach unten bewegend wollte sie auf einer der flauschigen Wolken landen, schaffte dies aber nicht und flog schnurstracks hindurch. Perplex sah sie unter sich, auf den Boden, welcher immer näher kam und seufzte leise. "Man, viel zu kurz der Traum" murmelte sie, als sie fiel. Leider wachte sie immer wieder auf, wenn in ihren Träumen etwas passierte und konnte sich hernach an nichts mehr erinnern. So würde sie auch hier wieder aufwachen, bevor sie auf dem Boden aufkam, auch wenn die Umgebung hier mehr als nur schön zu sein schien. Liebend gerne hätte sie hier noch ein wenig Mäuschen gespielt... Doch der Boden kam näher. Die Häuser und auch die Menschen wurden größer. Die Meerespfütze wurde weiter, die Schiffe größer. Die Blondine runzelte die Stirn, wartete noch immer, bis sie aufwachte und verschränkte die Arme vor ihrem Körper. Doch langsam wurde es Zeit, wie sie fand. Die Leute auf dem Platz blieben stehen, als sie etwas am Himmel sahen. Tuschelten und rätselten, was dies sein könnte, bis eine Frau Saskia wohl erkannte. Ihre Augen weiteten sich, ehe sie lauthals aufschrie und in den Himmel deutete. "Sie fällt! Helft ihr doch!" rief sie, wusste aber selbst nicht, was sie dagegen tun sollte. Saskia hingegen hörte den Schrei, sah zu der Frau und schluckte leicht, als der Boden noch näher kam und sie keine Anstalten machte auf zu wachen. Sich auf die Wange klatschend kniff sie die Augen zusammen. "Wach schon auf, Saki. Wenn du hier im Traum auf den Boden aufkommst stirbst du auch im echten Leben. Sagt man jedenfalls so" meinte sie und öffnete die Augen langsam wieder. Den Schmerz auf ihren Wangen hatte sie gespürt, weswegen sie nun sichtlich panisch mit den Armen wedelte und schrie. Die Augen zusammen gekniffen hörte die Blondine um sich herum nur noch die Schreie der panischen Bewohner dieser Insel, welche wohl alle nur hilflos dastanden und nicht so recht wussten, was sie tun sollten. Eine junge Frau viel einfach vom Himmel. Ohne Vorwarnung, ohne jeglichen Grund. Als wäre sie einfach da gewesen. Saki hingegen sah sich bereits auf dem Boden aufschlagen. Ihre Gliedmaßen in alle Richtungen verstreut und beinahe nicht mehr als solche zu identifizieren. Was sollte sie nur machen? Sie hing noch ein wenig an ihrem Leben, auch wenn dieses nicht sonderlich spannend war. Tief einatmend hielt sie sich nun die Hände vor die Augen, bis die Zähne zusammen und schrie so laut sie konnte nach Hilfe und flehte, betete beinahe, dass ihr nichts passieren würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)