Gothams Nachtleben von abgemeldet (Rogues Gallery) ================================================================================ Kapitel 9: Bruce Wayne (Batcave) -------------------------------- 26.06.2002 01.00 Uhr Ich bin noch nie für einen meiner Feinde so schnell gefahren, aber ich wollte ihn nicht sterben lassen. Nein. Heute Nacht stirbt nicht noch jemand, dachte ich mir. Als wir endlich das Batcave erreichten, hielt ich mit quietschenden Reifen auf der Plattform und hievte Edward aus meinem Wagen. Er war voller Blut und seine Atmung war nur noch sehr schwach. Sein Puls und sein Herzschlag waren kaum noch wahrzunehmen. Alfred kam zu mir geeilt und sorgte sich als Erstes um das Blut, welches über mein linkes Auge lief. Ich schüttelte den Kopf und drückte ihm Edward sofort in die Hand. Wir schlossen den Riddler an sämtliche Geräte an und versorgten ihn zusammen. Alfred war ein Genie, was die medizinische Versorgung anging... Er spritzte Edward Adrenalin, um ihn wieder zurück zu holen und als dessen Körper darauf reagierte, schreckte er hoch und schrie. Mit Mühe drückte ich ihn wieder runter und Alfred machte weiter. Ich weiß nicht, was mein Butler mit Edward angestellt hatte, aber als er wieder in den Schlaf sank, war er über den Berg. Vorsichtig strich ich seine Haare beiseite und seufzte. Erst führte er mich an der Nase herum mit einem seiner größten Verbrechen, erinnert mich auf eine schwere Art an Jasons Tod und nutzt die Feindschaft zwischen mir und Thomas Elliot aus und nun schien er, nach Monaten der Depression einen Anfall von Gerechtigkeitssinn bekommen zu haben und geht dabei fast drauf. Ich bin noch nie schlau aus diesem Kerl geworden. Als Alfred alles für ihn fertig gemacht hatte, verlangt er, dass ich die Maske abnehme. Mein Butler wusste von dem Vorfall und dem Plan mit Hush... Und auch, dass Edward mein Geheimnis kannte. Also war das alles kein Problem für mich. Ich aktivierte einen Sensor an meiner Maske und sie löste sich von meinem Gesicht, sodass ich sie abnehmen konnte. Alfred schüttelte den Kopf, als er die geplatzte Augenbraue sah und hielt mir einen seiner berühmten Vorträge über Vorsicht und dem Unterschied zwischen Verbrechensbekämpfung und dem unaufhaltsamen Verlangen sich unbedingt verletzen zu wollen. Ich hatte ihm meine Lage schon tausendmal erklärt, aber so war er eben. Nachdem meine Eltern gestorben waren, hatte mein Butler ihre Rolle übernommen. Ohne Alfred wäre ich wahrscheinlich ein Niemand geworden... Oder ich wäre wie... Mein Blick gleitet zu Edward. Er hatte noch nie irgendjemandem seine Geschichte wirklich erzählt. Aus den Akten in Arkham wusste ich nur, dass er von seinem Vater misshandelt wurde und seine Mutter eines Tages einfach verschwand, sodass er allein mit diesem Schwein von Vater leben musste. Außerdem wusste ich aus den Akten, dass er einen unheimlichen Geltungsdrang hatte und er musste sich ständig beweisen... Genau genommen brauchte ich für diese Erkenntnis nicht einmal die Akten aus Arkham. Aber gerade sah ich ihn mit anderen Augen. Eigentlich schon seit unserem Gespräch in Arkham. Er hatte erwähnt, dass er nicht vollkommen wahnsinnig aus der Lazarusgrube gestiegen ist, sondern eher wütend war. Ihm wurde klar, wer die ganze Zeit hinter Batman steckte und er meinte, dass er vorher noch nie so einen Drang gespürt hatte, mir meine Lügen heimzuzahlen, wie zu diesem Zeitpunkt. Vielleicht war Edward nicht einfach nur ein verrückter Verbrecher, vielleicht war er sogar ein ziemlich guter Kerl? Wenn ich weiter darüber nachdachte, wurde mir klar, dass er immer wieder zu mir sagte, er wolle mich nur testen, er würde meine Methoden abschaffen wollen, ich wäre einfach nur ein brutaler Schläger in seinen Augen... „Er hat Recht...“, murmelte ich, bemerkte allerdings dann, dass Edward wach wurde. Sofort verfinsterte sich mein Blick wieder. Als ob irgendein Verrückter aus Arkham etwas über mich wüsste. Ich musste mir den Kopf zu sehr gestoßen haben. Als ich vom Nähen entlassen wurde, ging ich zu ihm und musterte ihn. Er hatte Angst vor mir. Furchtbare Angst. Ich konnte es wittern, wie ein Wolf, der gerade seine Beute verspeisen wollte. Aber genau das sollte dieses Kostüm ja auch bewirken. Er sollte Angst vor mir haben, sie alle sollten das. Er frage mich, wo er sei und ich antwortete ihm knapp, während ich ein Schmerzmittel für ihn vorbereitete. Als er Panik wegen der Spritze schob und mir sogar noch ein Rätsel mit einer offensichtlichen Lösung aufs Auge drückte, konnte ich nicht anders. Ich genoss es einfach zu sehr, wie diese Ratten vor mir zitterten. Dementsprechend grinste ich Edward wahrscheinlich gerade auch an und rammte die Nadel in seinen Arm. „Mach' dir nicht gleich in die Hose. Das sind nur ein paar Milliliter Schmerzmittel. Für deine Schulter. Du willst gar nicht wissen, wie die ohne Verband aussieht...“, murmelte ich und nein, das wollte er wirklich nicht. Seine Schulter war vollkommen zertrümmert und sah aus, als wäre sie in sämtliche Teile zersprungen. Das würde definitiv Narben geben. Wobei mir aufgefallen war, dass Ed sehr viele Narben am Körper hatte.. „Das zahle ich dir heim...“ Hatte Edward mir gerade gedroht? Ich konnte nicht anders, ich begann schallend zu lachen. Er konnte sich kaum drei Zentimeter bewegen und wollte mir etwas heimzahlen? Außerdem hatte er sich doch selbst in diese Lage gebracht? „Was zahlst du mir heim? Dass ich dir das Leben gerettet habe? Du hast mir freiwillig diese Nachricht zukommen lassen, in der Hoffnung, ich würde deinen grünen Hintern aus der lounge retten. Also hör endlich auf mit diesen lächerlichen Aussagen, Edward.“, murmle ich grinsend und rolle mit den Augen. Aber er schien sich zu besinnen. Edward bedankte sich bei mir und ich legte ihm die Hand auf die gesunde Schulter. Eine Nacht wie jede Andere in Gotham City... ...nur wenige Dinge waren anders. Nicht wahr- Edward? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)