Gothams Nachtleben von abgemeldet (Rogues Gallery) ================================================================================ Kapitel 7: Mitternachtsknaller ------------------------------ 25.06.2002 23.15 Uhr „Hallo? Eddie? Noch da?“ Der Riddler zuckte zusammen und starrte dann blinzelnd zu seiner Freundin. Ah ja... Er hatte sich festgestarrt an Harleens Aussehen. Verdammt war das peinlich. Ein leichter Rotschimmer legte sich auf seine Wangen und er trank das letzte Glas Wasser aus. „Verzeihung, Harleen... Es ist ungewohnt dich so zu sehen...“ Sie lachte herzlich und schüttelte amüsiert den Kopf, bevor sie sich eine Zigarette anzündete. Edward drehte sich der Magen um. Bei dem ganzen Alkohol, den er heute schon zu sich genommen hatte, war das Verlangen nach Nikotin zwar stark, aber genauso sehr bereitete es ihm Übelkeit überhaupt daran zu denken, jetzt zu rauchen. Er schaute seufzend zu der Tür und sah zwei zwielichtige Typen den Club betreten, die sich genauso merkwürdig umsahen, wie sie aussahen. Oswald hatte wirklich merkwürdige Gäste. „Hier spielt die Musik, Toyboy...“, kicherte Harleen und zog Edwards Gesicht zu sich. Dieser verzog allerdings die Mundwinkel und schüttelte den Kopf. „Du riechst nach Zigaretten...“, nuschelte Ed und Harleen fing schallend an zu lachen. „Seit wann stört denn DICH das?“ War ja klar, dass dieses Blondchen das wieder nicht versteht... Er seufzte und beobachtete, wie ein weiterer Gast durch den Büroeingang den Club betrat. Edward stand auf, als er ihn sah und grinste. „Lange nicht gesehen, Hush..“, murmelte er und nickte Elliot zu. Dieser schaute zu ihm und knurrte. An seinen Handschuhen klebte immer noch Blut und er musste es loswerden. Das war definitiv der letzte Gefallen, den er Gothams Unterwelt gemacht hatte... „Du hast mich in diese Lage gebracht!“, knurrte er und ging auf Edward zu, um diesen am Hals zu packen. „Du bist an allem Schuld! Wegen dir vertraut mir Wayne nie wieder! Oder sonst irgendjemand! Weißt du, was ich mit meiner Karriere als Chirurg machen kann, wegen dir? Ich kann sie an den Nagel hängen! Eigentlich müsste ich DICH dafür an den Nagel hängen! BUCHSTÄBLICH!“ Edwards Augen wurden immer größer und seine Haut immer blasser. Er war es zwar gewohnt, den Zorn von Gothams Unterwelt auf sich ruhen zu haben, bekam regelmäßig Morddrohungen und wurde ebenso regelmäßig in Schlägereien verwickelt, aber man konnte nicht unbedingt behaupten, dass er deswegen abgestumpft war... Er packte Elliots Hände und würgte ein paar entschuldigende Worte hervor. „Ich schwöre dir, ich mache das wieder gut... Ich sorge dafür, dass die Stadt vergisst... B-bitte lass' mich am Leben! Ich schaffe das, ich gebe dir dein Leben zurück!“ Mal abgesehen davon, dass Edward bereits mit dem Tod gepokert hatte, weil sein Hirntumor bereits im Endstadium war und er sich nur mit Ra's al Guhls Lazarusgrube retten konnte, was ihm im Zweifelsfall auch noch die League of Assassins auf den Hals gehetzt hätte... Nach alledem war Edward ganz bestimmt nicht scharf darauf verprügelt der getötet zu werden. Harleen verdrehte nur die Augen und stand auf, um sich Thomas vorzustellen. „Hush? Mein Name ist Doktor Harleen Frances Quinzel. Freut mich, Sie kennenzulernen. Ich habe schon gehört... Sie sind Doktor Tommy Elliot, der Chirurg... Kommen Sie... Machen Sie sich nicht die begnadeten Hände an ihm schmutzig...“, murmelte sie abwertend und hakte sich bei Thomas ein, um mit ihm an einen anderen Tisch zu gehen. Er ließ Edward einfach zu Boden fallen. Dieser keuchte und hielt sich den Hals. Dann beobachtete er aus dem Augenwinkel, wie diese merkwürdigen Typen von vorhin irgendwas an Penguins Wänden befestigten... Wusste er etwas davon? Ed richtete sich wieder auf und schaute sich um. Oswald saß an einem Tisch mit allen anderen Verbrechern und hatte eine große Pokerrunde ausgerufen. War ja klar, dass Edward mal wieder nicht dazu geholt wurde. Und anscheinend hatte Quinzel großen Spaß mit Elliot. Edward fing einen Kellner ab und nahm einfach ein Glas mit Scotch vom Tablett weg, während er weiterhin genervt zu dem Tisch mit den Pokerleuten schaute. Widerliches Pack. Der Kellner sah ihn verwirrt an und Edward nickte ihm zu, was so viel bedeutete wie: Mach gefälligst dem Gast einen Neuen, ich brauchte das jetzt.“ Gut, dass man es in Gotham gewohnt war, dass Edward einfach nur tat, was er wollte... Er beschloss sich im Club umzuschauen und zu untersuchen, was diese Typen an den Türen und Wänden befestigt hatten... Vielleicht sollte er wieder in das Privatdetektivgeschäft einsteigen. Immerhin hatte er keinen Sinn mehr als Superverbrecher aufzutreten. Als Edward an einem der Dinge angekommen war, die befestigt wurden, brauchte er nicht lange, um zu verstehen, was hier los war. Er schaute auf die Uhr, es war zwei Minuten vor Mitternacht... Wie machte er den Gästen hier am schnellsten klar, sie sollen verschwinden? Überall wurde geredet und gelacht und getrunken... Eine Waffe... Er brauchte eine Waffe. Sofort verschwand Edward zwei Schritte nach hinten in Oswalds Büro, nahm sich den Revolver aus der Schublade und ließ ihn im Club losgehen. Als man ihm die ungeteilte Aufmerksamkeit schenkte, befahl er allen aufgrund von Sprengstoff im Club, diesen zu verlassen. Panik brach aus... Alles rannte schreiend zum Ausgang. Es wäre sinnlos gewesen dies ebenso zu tun, also zückte Edward sein Smartphone, hackte innerhalb Sekunden Batmans Funk und bekam nur noch: „Sprengstoff Iceberg Lounge“ hervor, als auch schon die Bomben hochgingen, sobald Edward als letztes den Ausgang erreicht hatte.... Seine Ohren waren taub, der Rest des Körpers ebenso. Er spürte nur noch, wie etwas warmes an seiner Stirn herunterlief. Außerdem einen stechenden Schmerz in der linken Schulter. Die anderen Verbrecher hatten sich in Sicherheit gebracht, als Batman dort auftauchte. Schallendes Gelächter erfüllte die Nacht. Es war das Lachen des Jokers. Na toll da ist man einmal taub und das Erste, was man nach diesem Tinitus zu hören bekommt, ist Jokers dreckiges Lachen. Dann hörte er etwas brechen. Es waren Knochen. Er wusste genau, dass es Knochen waren.. Joker war still geworden... Er hatte doch nicht? Edwards Körper war weiterhin taub. Er konnte nicht aufstehen und nachsehen... Batman hatte doch nicht etwa den Joker getötet? Nein... Batman tötete nicht... „Bruce...“, keuchte er und versuchte sich erneut aufzurichten. Keine Chance. Ed spürte weiterhin die warme Flüssigkeit, wie sie seine Stirn herunterlief. Langsam wurde ihm schwarz vor Augen. Er wollte ehrlich gesagt gar nicht wissen, warum seine linke Schulter schmerzte, als hätte er einen Pflog durch sie gestoßen bekommen. „Bruce... Bitte... Hilfe...“, murmelte Edward mit letzter Kraft hervor. Dann verlor er auch diese und seine Augen schlossen sich. Kälte machte sich in ihm breit. Er spürte das zittern in seinen Gliedmaßen.... Ed spürte, wie sehr es ihn quälte, weiterhin am Leben zu bleiben... Und dann wurde alles schwarz... Er fiel in einem Freifall. Doch es fühlte sich gut an... Befreiend... Die Luft um ihn herum war warm und vermittelte ein Gefühl der Geborgenheit... Er sah das Licht und wollte darauf zugehen... Edward wollte endlich gehen... Doch alles veränderte sich wieder. der Riddler schrie... Er spürte, wie seine Kehle wehtat von dem Schrei und öffnete ruckartig die Augen. Jemand drückte ihn runter. Wieder wurde alles schwarz. Doch dieses Mal war er sicher... Dieses Mal war es nur ein Traum... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)