Gothams Nachtleben von abgemeldet (Rogues Gallery) ================================================================================ Kapitel 5: Edward Nashton ------------------------- 25.06.2002 17.00 Uhr Mein Leben endete an dem Tag, an dem ich beschlossen hatte, dass der Riddler tot ist. Es war der Tag in Arkham, als Batman mir vor Augen führte, dass ich niemals in der Lage sein werde, sein Geheimnis gegen ihn zu verwenden, weil ein Rätsel, was jeder kennt, einfach nur noch ein Witz ist. Es ist nichts mehr wert. Das war der Moment, wo es keinen Sinn mehr machte gegen Batman anzutreten. Der Moment, indem mein Leben und mein Sinn verloren gegangen sind. Seitdem treibe ich mich ab dem späten Nachmittag auf den Straßen herum, kaufe Alkohol und versuche meine Gedanken und mein Versagen damit wegzuspülen. Ich weiß genau, dass Batman mich im Auge hat, aber er tut nichts. Ehrlich gesagt ist es mir sogar lieber, wenn er mich in Ruhe lässt. Die Flasche, die ich mir gerade in einem kleinen Laden besorgt habe, ist schon zur Hälfte leer. Ich bin gerade wieder auf dem Weg nach Hause, da sehe ich Harleen Quinzel vor einem Spielzeugladen stehen. Nicht umdrehen, einfach weitergehen. Ich spüre ihren Blick auf mir ruhen, trinke noch einen tiefen Schluck, drehe mich um und funkel die Frau finster an. Sie ist Psychiaterin und jedes Mal, wenn sie vor meiner Tür stand, hat sie versucht meine Psychiaterin zu spielen. Ich will einfach nur, dass sie die Klappe hält und mich in Ruhe lässt. Die Frau ist es nicht wert mir etwas zu sagen. Als sie meinen Augenkontakt verstanden hat, dreht sie sich wieder um und ich gehe weiter. Im nächsten Moment höre ich das Glas der Schaufensterscheibe zerbrechen, vor der sie gerade stand. Wusste ich's doch, dass sie diesen Laden überfallen würde. Soll mir doch egal sein. Als ich wieder durch meine Wohnungstür wanke, falle ich sofort auf die Couch. Ich beschließe zu schlafen. Mal sehen wann ich aufwache, tatsächlich hoffe ich erst am nächsten Morgen... ...Hm falsch gedacht. Als ich auf die Uhr schaue ist es bereits elf Uhr nachts... Ich schüttle den Kopf und bereue es sofort wieder. Mein Kopf dreht sich. Das Einzige, was da hilft, ist sofort mit dem Mist zu kontern, den ich schon die ganze Zeit getrunken hatte. Ich nehme den Rest der Flasche, setze sie an und trinke. Als die Kopfschmerzen nachlassen und die Welt sich langsamer dreht, stehe ich auf, ziehe mir wieder mein Sakko über und beschließe, mich auf den Weg zur Iceberg Lounge zu machen... Ich schaue gern bei Oswald vorbei, wenn ich nichts mit mir anzufangen weiß. Zwar kann ich den Kerl absolut nicht leiden, aber es ist nichts gegen ein schönes Pokerspiel und ein paar gute Drinks einzuwenden. Meine Schritte fallen mir sichtlich schwer und ich spüre einen Blick im Nacken, der mich beobachtet. Als ich in das Licht einer Laterne trat, umgab mich ein riesiger Schatten. „Was willst du?“, nuschel ich und setze die Flasche wieder an. Die Fledermaus stand hinter mir und er sagte, wie immer, gar nichts. Nur ein verachtendes Schnaufen hatte er für mich übrig. Langsam drehte ich mich zu Batman um und schaute ihm in die Augen. Mein Zustand schien sogar ihn ein wenig zu schockieren. Unrasiert, ungepflegt, vollkommen am Ende. Er schien heute einen guten Tag zu haben, denn statt mir die Faust ins Gesicht zu schlagen, wie bei unserer letzten Begegnung, legte er mir die behandschuhte Hand auf die Schulter. „Ich will dein Mitleid nicht.“, knurrte ich und schlug Batmans Hand weg. Tatsächlich war das Gefühl unglaublich schön von ihm Aufmerksamkeit zu bekommen, aber nicht einmal in meinem Zustand würde ich ihm diese Genugtuung gönnen, Macht über mich zu haben. „Edward...“, murmelte er und ich blieb stehen, obwohl ich gerade dabei war den weg zur Iceberg Lounge weiter zu gehen. „Vergiss' es Bruce... Lass' mich in Ruhe.“, kam prompt meine Antwort zurück und meine Füße bewegten sich weiter. Ich wollte nicht weiter mit diesem Idioten reden. Er hatte mein Leben zerstört... Er hatte mich zerstört... Den ganzen Weg zu Oswalds Club dachte ich noch über alles nach und kam wie immer zu absolut keinem Ergebnis... Als ich endlich durch die Tür trete, wanke ich in den Club und schaue mich um. Oswald fängt mich sofort ab und redet irgendwelche Sachen von wegen ich muss wieder runterkommen und so weiter. Im nächsten Augenblick sitze ich an einem Tisch und habe einen riesigen Krug Wasser vor der Nase, den ich nutze, um mir immer wieder nachzufüllen und ihn nach und nach auszutrinken. Gott tut das gut. Und dann sitzt plötzlich Harleen Quinzel vor mir... Entweder es ist der Alkohol, der noch in mir ist oder sie hat sich aufgehübscht und sich furchtbar attraktiv aus. „Ehhhm...“, bekomme ich nur mit trockener Kehle heraus und könnte mich selbst geistig ohrfeigen dafür. Sie lächelt mir zu und ich will gerade nicht daran denken, was der Alkohol und ihr aufreizendes Outfit in Kombination mit diesem Lächeln bei mir auslösen. Dieser Abend wird ja immer schlimmer... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)