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Gothams Nachtleben

Rogues Gallery
von

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Dr. Harleen Frances Quinzel

25.06.2002

17.30 Uhr
 

Wieder einmal muss ich mich um alles allein kümmern. Mister J hat nicht einen Finger gerührt, sodass ich, wie immer, allein die Hyänen füttern, die Wäsche waschen und den Haushalt machen durfte. Außerdem musste ich noch drei von Mister J's Anzügen bügeln. Vollkommen erledigt lasse ich mich auf die zerfetzte Couch in unserem Versteck nieder und schaue mich um. Wir sind auf einem ehemaligen Zirkusgelände und hatten uns in dem verlassenen Zirkuszelt niedergelassen. Dementsprechend sieht unser Wohnzimmer aus wie eine Manege, während die großen Umkleideräume als Schlaf- und Arbeitszimmer dienten. Naja wenigstens hatten wir eine Menge Platz hier... Plötzlich höre ich Schüsse und dann eine sehr markante, schreiende, raue Stimme. Es ist die Stimme meines Pupsies, der sich gerade wieder über unseren inkompetenten Mitarbeiter aufregte... Ich habe mittlerweile wirklich Angst vor ihm, denn ich sehe, wie der Joker von Tag zu Tag unberechenbarer wird und ich ihn einfach nicht mehr zurückhalten kann... Eines Tages würde ich wahrscheinlich dran glauben müssen. Als er schnaufend und mit finsterer Miene den Raum betritt, springe ich auf und laufe zu ihm.

„Puddin'! Ruh' dich erst einmal aus, deine Harley hat alles für dich vorbereitet...“

Er antwortet mir nicht und hat nur ein verächtliches Schnauben für mich übrig. Im nächsten Moment zerschießt er meinen Schminktisch, was mich zusammenzucken lässt. Vollkommen ohne Vorwarnung... Gut das war beim Joker normal, da er immer willkürlich handelt, doch ich konnte seine Schritte meistens voraussehen... Ich beschließe ihn in Ruhe zu lassen und schnell aus unserem Versteck zu fliehen, bevor dieser Clown noch auf schlimmere Dinge kommt... Aber wie soll ich mir die Langeweile vertreiben? In eine Bar gehen? Oder... Ich könnte Mister J glücklich machen, wenn ich ihm einen Klunker klaue? Oder... Eigentlich... wird mir gerade klar, wie einsam ich doch im Prinzip bin... Ich weiß genau, dass Pamela zu tun hat und Eddie ist sowieso so ungern unter Leuten, es sei denn er hat etwas geschäftliches zu erledigen. Eigentlich sollte ich mich von dem Clown fernhalten und trotzdem renne ich immer wieder in mein Unglück... Ich bin so dumm... Einen Teddy! Ich kann jetzt einen Teddy gebrauchen! Sofort laufe ich in Richtung Stadt zu einem Spielzeugladen und stehe davor. Meine Augen funkeln, bis ich im Schaufenster eine Gestalt sehe... Spricht man vom Teufel, ist er nicht weit... und seis auch nur in Gedanken. Im Schaufenster sehe ich Eddie die andere Straßenseite entlang laufen, nein wanken. Und die Flasche in seiner Hand spricht Bände. Sieht aus als sei er extra losgegangen, um sich Nachschub zu besorgen... Gerade, als ich etwas sagen will, dreht er sich um, sieht mich finster an und setzt seinen Weg fort, verschwindet in einer dunklen Gasse. Ich seufze und Wut steigt in mir hoch. Kerle! Immer denken sie, dass nur SIE leiden müssen! Und was ist mit uns Frauen?! Warum müssen wir ständig psychisch das stärkere Geschlecht sein? Das ist so langsam nicht mehr erträglich! Wutentbrannt hole ich meine Trickpistole heraus und schieße den großen Korken in die Scheibe, die daraufhin zerspringt. Ich kralle mir den größten Teddy und laufe dann davon. Als ich fliehe, sehe ich in einer Scherbe, wie sehr meine Schminke zerlaufen ist. Ich weine... Ich packe das einfach nicht mehr... Gerade, als ich in eine andere Gasse einbiegen möchte, laufe ich gegen etwas gegen. Ich reibe mir den Kopf und schau hoch... Batman... Doch statt den Versuch zu wagen erneut zu fliehen, breche ich weinend vor ihm zusammen und ich sah das erste Mal in seinem Gesicht etwas, von dem ich und der Rest der Welt dachte, dass er es nie besitzen würde... Mitleid...

„Steigen Sie ein, Miss Quinzel... Ich bringe Sie an einen sicheren Ort... Das mit dem Stofftier regel ich schon...“

Zwar fragte ich mich, warum er das tat, aber ich gehorchte und stieg in den Wagen, der kurz darauf schon in einer hohen Geschwindigkeit die Gasse verließ, in der er stand... Park Row...

„Mister Batman, Sir?“

Meine Stimme klang kindlich, wie die eines kleinen Mädchens. Ich drückte den Bären an mich und schluchzte.

„Tut mir leid Mister Batman... Ich fühle mich allein...“

Ich weiß nicht, warum ich dem Fledermaushirn das erzähle, aber er reagiert gar nicht. Ganz im Gegenteil er bremst sofort ab und seine Augen fokussieren sich auf etwas Anderes. Jemand war in die Bank eingebrochen, wie es schien... Batman hatte wohl wieder voll zu tun.

„Bleiben Sie hier, Doktor Quinzel.“, murmelte Batman und verschwand aus dem Wagen.

Ich wollte bleiben... Wirklich... Aber ich hatte das Gefühl, ich würde ihn von der Arbeit abhalten... Den Bären ließ ich auf meinem Sitz liegen, schnallte ihn sogar an und mit einer geschickten Bewegung verschwand ich aus dem Wagen, nachdem ich die Türen geöffnet hatte, was ich sofort registriert hatte, als Batman das machte...



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