Gefährliche Liebe von Snow-Heart ================================================================================ Kapitel 5: Sonntag ------------------ Als Sakura am nächsten Morgen aufwachte, öffnete sie zögerlich die Augen. Ihr Kopf fühlte sich an als wäre ein Lastwagen darüber gerollt. Sämtliche Knochen fühlten sich an als wäre einer mit einem Hammer darüber gezogen und hätte sie zu Brei geschlagen. Seufzend schob sie die Decke vom Körper und setzte sich aufrecht. Ihre Hand fuhr direkt zu ihrem Kopf, woraufhin sie aufstöhnen musste vor Schmerz. Bei ihr drehte sich alles und sie hatte Mühe nicht direkt auf das Bett zu brechen. Sakura kniff die Augen zusammen und versuchte sich angestrengt daran zu erinnern wie sie ins Bett gekommen war doch das einzige woran sie sich erinnerte war das Gespräch zwischen Sasuke und Itachi. Vorsichtig drehte sie ihren Kopf zur Seite und ließ ihren Blick einmal durch das Zimmer gleiten, bis dieser bei Sasuke hängen blieb. Dieser saß im Schneidersitz auf dem Boden und hatte wohl ein Buch gelesen. Denn dieses lag noch aufgeschlagen auf seinen Beinen während er ihren Blick kreuzte. „Guten Morgen.“ Sprach er gewohnt emotionslos und klappte das Buch zu ehe er es neben sich legte und sich einmal streckte. Sakura immer noch verwirrt darüber wie sie ins Bett gekommen war sah panisch von sich zu Sasuke und wieder zurück. Sasuke musste über diese Geste leicht schmunzeln. „Beruhig dich…“ brummte er und schüttelte den Kopf ehe er aufstand. „Du bist gestern vor Erschöpfung umgefallen. Ich habe dich dann ins Bett gelegt und schlafen gelassen.“ Erklärte er ruhig und stellte das Buch zurück in das Regal aus dem er es herhatte. Sakura atmete dagegen erleichtert aus und streckte sich gemütlich. Sasuke sah sie nochmal kurz an. Ihr Puls schien sich wieder beruhigt zu haben, das war für ihn schon mal positiv. Denn Gesteigerter Puls, bedeutete rauschendes Blut und das würde wiederum seine Sinne vor Hunger lahmlegen. Zudem musste er auch noch nach wie vor das Problem mit dem Gespräch aus der Welt schaffen. Dank Itachi hatte Sakura jetzt nämlich vermutlich ziemlich viele Fragen auf den er keine Vernünftige Antwort hatte. „Ich habe dir übrigens was zu essen besorgt.“ Sprach er dann beiläufig und deutete auf seinen Schreibtisch. Sakura folgte seinem Blick und bemerkte dann das große Tablett. Dankend nickte sie und stieg vorsichtig aus dem Bett, ehe sie sich hinsetzte und die vielen Leckereien bewunderte. Er hatte wirklich alles aufgetischt was sich ein normaler Mensch nur wünschen konnte. Ihr Blick glitt über Brötchen zu frischen Brot und anderen köstlichen Teigtaschen. Dann lagen dort noch sämtliche Arten an Wurst, Käse und Obst, sowie sämtliche Variationen an Ei. „Sasuke?“ fragte sie dann leise und sah ihn mit großen Augen an. Sasuke nickte als Zeichen das er zuhörte und sah wie Sakura einmal tief ein und wieder ausatmete. „Wer soll das alles essen?“ fragte sie dann und wurde Knallrot im Gesicht. Der Uchiha hatte Mühe sich das Grinsen zu verkneifen. „Wusste ja nicht was du magst…“ merkte er an, zuckte mit den Schultern und verschwand im angrenzenden Badezimmer. Sakura war mit dem Frühstück alleine zurückgeblieben. Vorsichtig biss sie in ein Croissant und sah zur Tür hinter der Sasuke verschwunden war. Dieser Mann hatte wahrlich zwei Gesichter. Ein leichtes Schmunzeln huschte über ihr Gesicht als sie daran dachte wie Ino und Karin vor Neid platzen würden, wenn sie wüssten das sie bei Sasuke saß und Frühstickte und das sogar in seinen Sachen. „Du kannst ja lächeln.“ Sprach dann Sasuke und Sakura blinzelte irritiert. Sie hatte gar nicht bemerkt wie er aus dem Bad gekommen war. „Ich habe eben nur selten was zu lachen.“ Zickte sie dann und biss demonstrativ unsexy ind das französische Gebäck. Sasukes Mundwinkel zuckten kurz, dann setzte er sich auf sein Bett. Ein Fehler wie er feststellen musste den Sakuras faszinierender Geruch stieg in seine Nase und setzte seine Sinne kurz außer Gefecht. Er schaffte es allerdings nach kurzer Zeit sich wieder zu beruhigen. Er war eben ein Meister seiner Fähigkeiten. Dann räusperte er sich kurz. „Woher kennst du eigentlich meinen Bruder?“ fragte er dann und Sakura drehte sich auf ihrem Stuhl um. Sie setzte sich im Schneidersitz hin und sah Sasuke an. „Wir sind uns abends mal im Park begegnet. Sagte er doch.“ Sprach sie und pustete sich eine Strähne aus dem Gesicht. Sasuke war nicht zufrieden mit der Antwort das merkte sie. „Er hat mir aus einer brenzligen Situation geholfen. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.“ Setzte sie noch hinzu und Sasuke merkte wie sie sich erneut verspannte. Das würde eine ganze Menge Arbeit werden, die kleine wieder in einen normalen Menschen zu wandeln und er verstand wieso Naruto darin verzweifelte. Er war nicht dazu in der Lage das ganze Ausmaß zu sehen. „Ich gehe mich eben fertig machen…“ sprach sie dann und verschwand auch schon im Badezimmer wo sie sich an der Tür hinuntergleiten ließ und die Augen schloss. Sie wollte daran nicht zurück Denken und das war auch mit Sicherheit das letzte Mal das sie hier gewesen war. Sie zog sich Sasukes Sachen aus, warf sie in die Wäschetruhe und nahm ihre mittlerweile wieder trockenen Sachen wieder an sich. Schnell war sie angezogen und trat wieder aus dem Badezimmer. Sasuke dagegen saß immer noch auf seinem Bett. Über gestern hatte Sakura noch kein Wort verloren, was besser für ihn war aber dennoch stimmte da etwas ganz gewaltig nicht und er musste noch herausfinden was. Die Frage war nur wie er das anstellte. Sicherlich könnte er sie einschüchtern und sie zwingen ihm zu erzählen was los war, das wäre eine einfache Aufgabe für ihn aber auch gleichzeitig ziemlich Kontraproduktiv denn sie war ja so schon wie ein angeschossenes Reh. „Ich geh dann wieder…“ vernahm er die zitternde Stimme von Sakura und sah auf. Er blickte ihr direkt in die Glanzlosen grünen Augen und fragte sich dabei wie schön sie wohl aussehen würden, wenn der alte Glanz sich daran wiederspiegelte. „Wo willst du hin?“ fragte er und sah wie Sakura den Kopf senkte und mit den Schultern zuckte. „Naruto vermutlich…“ Sasuke war skeptisch. Sie würde überall hingehen aber nicht zu Naruto er roch die Lüge, denn ihr Puls stieg an. „Du kannst auch noch eine Nacht hierbleiben, wenn dir mein Zimmer natürlich reicht.“ Er zuckte mit den Schultern und sah dabei zu wie die Rosahaarige zum Fenster schritt und ihren Blick nach draußen Wand. Sie besah sich den Harten der Uchiha. Die einzelnen Bäume waren bereits in Rot und Brauntönen gefärbt. Der Herbst hatte sich bereits eindeutig angekündigt und während Sakura darüber nachdachte wurde ihr klar, dass sie in den Shorts und dem Shirt keine Nacht draußen überleben würde. Eigentlich hatte sie überlegt im Park zu übernachten aber da hing Ino immer bis spät abends ab und danach waren die ganzen Alkoholiker da. Sie könnte natürlich auch zu Naruto gehen aber dieser würde wieder das Thema ansprechen und Tsunade würde vermutlich auch wieder da sein und dieser wollte sie unter keinen Umständen begegnen. Dann würde noch der Bahnhof übrigbleiben aber die Umstände die da herrschten ließen ihr die Nackenhaare direkt aufstehen. Also blieb ihr nur noch die Wahl bei Sasuke zu bleiben, trotz der komischen Bemerkungen und Unterredungen. „Danke…“ hauchte sie dann leise und setzte sich mit dem Rücken zur Heizung gedreht auf den Boden. „Nur Frag bitte nicht…“ flüsterte sie leise ehe sie sich ein Buch schnappte was sie auf dem Boden neben sich fand. Sasuke nickte nur und sah sie kurz an. „Ich geh nur eben was erledigen. Du bleibst bitte hier im Zimmer egal was passiert.“ Sprach er schnell und sah wie Sakura nur geistesabwesend nickte. Sie war zu dem Entschluss gekommen, besser keine Fragen über die gestrige Unterhaltung zu stellen, weil die Antwort würde ihr garantiert nicht gefallen. Sasuke dagegen war schnurstracks zwei Räume weitergelaufen. Er hatte das Zimmer ohne klopfen betreten, die Tür hinter sich wieder zu getreten und starrte nun wütend seinen Bruder an, der vollkommen unbeeindruckt auf seinem Bett lang und in einer Zeitung blätterte. Keiner der Beiden sprach ein Wort, bis dem jüngeren der Kragen platzte. „Was war zwischen euch? Woher kennt ihr euch?“ sprach er dunkel und Itachi merkte deutlich wie Sauer sein Bruder war. „Sie hat verdammt große Angst, wenn sie daran zurückdenkt.“ Merkte er dann weiter an und sah wie Itachi genervt seine Zeitung neben sich legte. Genau das hatte der ältere nämlich seit gestern befürchtet. Es wunderte ihn ja schon das Sasuke gestern Nacht nicht schon auf seiner Matte gestanden hatte. Zudem war Sakura die erste Frau die Sasuke mit hier hin nahm und das nicht nur wegen des hohen Risikos. „Ich habe sie an einem Sommerabend mal gefunden.“ Er fuhr sich durch das schwarze Haar und sah Sasuke wieder an. „Sie lag ziemlich übel zugerichtet auf dem Boden im Park. Schürfwunden, Blutergüsse und zwei gebrochene Rippen…“ der ältere machte eine kurze Pause und sah wie Sasuke die Stirn krauszog. „Ich wollte mir eigentlich ihr Blut einverleiben, da ihr Herz so schwach war und sie förmlich darum bettelte nicht mehr leben zu müssen. Als ich mich dann allerdings hinunter gebeugt hatte, roch ich es. Diese gewisse Unternote die ich bis heute nicht zuordnen kann.“ Sprach Itachi und sah kurz zu den Lilien in seinem Zimmer, ehe er den Blick wieder an Sasuke richtete. „Ich habe mich dann unentschieden und sie direkt ins Krankenhaus gebracht, wo sie behandelt wurde. Das war es dann.“ Der ältere zuckte mit den Schultern und bemerkte die Anspannung bei seinem Bruder. Eine Statur hätte sich vermutlich mehr bewegt als er gerade. Dann löste er sich aus seiner Starre und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich verstehe das nicht.“ Mürrisch zog er die Stirn kraus und Itachi seufzte. Den älteren wunderte es gar nicht. Sein Bruder war noch jung und hatte viele Epochen und Kriege nicht miterlebt. Zudem fehlte ihm Einfühlungsvermögen. „Sie ist so Schreckhaft, entschuldigt sich für Dinge für die es keine Entschuldigung bedarf.“ Sasuke schnaubte und Itachi nickte. „Sie ist der Inbegriff einer gebrochenen Frau Sasuke. Ihre Schlagfertigkeit ist ein Schutzmechanismus genau wie das zu Boden starren, wenn jemand auf sie einredet. Sie hat sich eben an die Situation gewöhnt in der sie steckt.“ „Aber warum macht sie nichts dagegen? Naruto würde ihr doch helfen…“ Itachi schüttelte den Kopf und blickte Sasuke intensiv an. „Dummer kleiner Bruder. Sakura wurde von Anfang an beigebracht, dass sie nichts ist. Dass sie weniger wert ist als der Dreck unter deinen Schuhen. Sie hat eben Angst das auch ihr letzter Freund sich von ihr abwendet, wenn dieser herausfindet was bei ihr los ist.“ „Aber…“ „Sasuke, du brauchst dich doch nur mal umhören. Ein Gerücht ist wilder als das nächste und viele Glauben zudem solchen Intriganten Personen wie Ino oder Karin ohne sich die andere Seite anzuhören.“ Er machte eine kurze Pause. „Und das armseligste ist das viele aus Angst genauso schikaniert zu werden, sich von ihr fernzuhalten.“ Sasuke nickte. Was sein älterer Bruder da sagte, ergab zwar irgendwie Sinn aber so konnte das auf gar keinen Fall weitergehen. Das konnte nicht die Lösung des Problems sein. „Der Schmerz vergeht eben nicht. Menschen schaffen nur Platz dafür in ihrer Seele.“ Merkte Itachi an und widmete sich dann wieder seiner Zeitung. Sasuke sah ihn nur kurz an ehe er das Zimmer verließ und in die Küche ging. Seien Mutter stand strahlend wie ein Polarstern am Herd und war gerade dabei das Blut eines Rehs in zwei Karaffen zu füllen. Ein weiterer Grund warum er nie Leute mit nach Hause nahm. „Hast du einen Menschen hier?“ fragte Mikoto und Sasuke nickte nur abwesend während er an den Kühlschrank ging. „Ein Mädchen?“ er nickte wieder und nahm eine Flasche Wasser ehe er in das Gesicht seiner Mutter blickte. Diese hatte ein breites Lächeln aufgesetzt. „Sie hat wirklich einen einzigartigen Geruch Schatz. Ich werde gleich noch ein paar Blumen kaufen gehen damit Vater morgen nichts merkt.“ Sie zwinkerte und Sasuke nickte erneut. Irgendwie war ihm das Gespräch unangenehm. „Wirst du sie am Leben lassen?“ „So lange es geht.“ Waren seine schlichten Worte ehe er sich umdrehte und die Küche wieder verließ. Mikoto sah ihm hinterher. Sasuke war ein schwieriges Kind. So jung, naiv und verwirrt. Zudem war er das gänzliche Gegenteil von Itachi… Sie hoffte nur das das Mädchen ihm guttun würde. Er brachte nämlich nie jemanden mit oder erzählte gar von Freunden aber diese kleine zarte Person hatte wohl etwas in ihm ausgelöst, die Frage war jedoch was… Sasuke war murrend in sein Zimmer zurückgelaufen und hatte dabei ein paar Flüche an seine Mutter und seinen Bruder gesprochen. Dafür würde er mit Sicherheit in der Hölle landen, wobei das auch wieder Egal war, denn verdammt war er ja eh. Als er die Tür aufmachte, erwartete er eigentlich einen Sturm aus Fragen doch das einzige was er vorfand war eine Schlafende Sakura. Diese lag eingerollt wie eine Katze vor der warmen Heizung. Das Buch halb über dem Gesicht. Ihr Brustkorb hob und senkte sich langsam aber gleichmäßig bei jedem Atemzug. Er musste bei dem Anblick schmunzeln. Offenbar hatte sie seit Wochen keine Ruhe mehr gehabt. Generell schien sie sich schwer entspannen zu können, gerade auch wenn andere in der Nähe waren. Ein Glück das sie es offenbar hier konnte. Langsam hob er sie hoch und trug sie zum Bett. Sein erster Eindruck hatte ihn nicht getäuscht. Sie wirkte abgemagert, schien wenig bis gar nicht zu sehen. Eine Feder würde vermutlich mehr wiegen als sie. Seine Augen taxierten ihren Körper genau. Die blauen Flecken am Arm und der Schulter waren immer noch deutlich zu sehen. An ihrem Nacken waren ebenfalls veraltete Wunden, die sich anscheinend bis zum Rücken hinunterzogen, sofern er das erkennen konnte. Als er sie auf das Bett legte, vielen die Haare zur Seite und verdeckten die Narben wieder. Vorsichtig deckte er sie zu und ließ sich wieder neben ihr nieder. Was auch immer ihr passiert war er würde das herausfinden und wenn er wusste wer das war, würde er diesem Typen sämtliche Schmerzen zurückzahlen. Aber das wichtigste war jetzt erst mal das Image und die Tarnung in der Schule waren, auch wenn es armselig war, wie sein Bruder es nannte… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)