Akahime von Aria_Crown ================================================================================ Kapitel 3: DAS GEGENGIFT, DIE VERWANDLUNG UND DAS GEDÄCHTNIS ------------------------------------------------------------ Der geflügelte Zombie ließ von ihr ab und wand sich vor Schmerzen am Boden. San hatte das Gefühl ihr Schädel explodiert gleich. Nach wenigen qualvollen Minuten rührte sich der Zom-bie nicht mehr. Das Blut an Sans Hals schimmerte im Morgenlicht wie ein Rubin. Schließlich wurde um sie herum alles schwarz. Als San wieder die Augen aufschlug, stand sie auf einem Dach. „Wo bin ich jetzt schon wie-der?“, sachte sie und ging zur Brüstung. Als sie hinunter sah, wurde ihr schlecht. Da lagen massenhaft Leichen herum. Sie wollte hinunter gehen um zu sehen, ob nicht doch jemand noch am Leben ist, doch sie konnte die Türklinke zum Hausflur nicht greifen. Sie starrte auf ihre Hand, überlegte kurz und versuchte es erneut. „Also doch! Ich bin nur ein Geist. Aber warum bin ich hier?“, stellte sie fest. Sie sah wieder zur Brüstung und da kam ihr ein Gedan-ke. Sie kletterte auf die andere Seite des Zauns und sprang… Doch sie landete nicht auf der Straße. San Schreckte hoch und stieß mit einem Mann zusam-men, der sich über sie gebeugt hatte. „Autsch… Verdammt was sollte das?“, wetterte er. „Wo bin ich?“ „In einer Höhle, ich habe dich hierher gebracht und ähm…“ „Hm?“ „Es… es tut… ES TUT MIR SCHRECKLICH LEID!“, stotterte er zerknirscht. Erst jetzt viel San ein, dass ein Zombie ihr die Kehle durchbeißen wollte. Sie fasste sich an den Hals aber da war nichts. „Es tut mir Leid, dass ich dich fast umgebracht habe.“ San sah den Mann an. „Es waren doch nicht Sie sondern ein Zombie, der mich fressen wollte.“ „Und genau dieser Zombie bin ich!“ „Sie scherzen! Weder stinken Sie so bestialisch noch scheinen Sie zu verwesen.“ „Das ist ja das Merkwürdige. Ich weiß, dass ich von einem Schwarzblüter gebissen wurde und mich verwandelt hatte. Dann kommt ein kurzer Filmriss und das Nächste was ich weiß ist, dass ich gerade etwas von deinem Blut geschluckt hatte. Ich fühlte mich als würde mein Körper in Flammen aufgehen und ließ dich wieder los. Die Schmerzen wurden immer schlimmer und in dem Moment wo ich dachte, dass ich das Bewusstsein verlieren würde, hörten sie von einer Sekunde zur Anderen auf. Als ich mich dann nach dir umsah, leuchtete die Wunde und fing an zu heilen. Ich brachte dich hierher in der Hoffnung du könntest mir sagen was hier abgeht.“ San hatte die ganze Zeit schweigend zugehört. „Aber der Zombie der mich angriff, hatte Flügel!“ Der Mann sah sie kurz an, seufzte und hatte plötzlich Engelsflügel. Das Mädchen grabbelte erschrocken ein Stück von ihm weg. „Sie sind einer dieser unheimlichen Engel!“, stieß sie hervor. „Wieso unheimlich?“, fragte er irritiert. „Ich finde Sie und Ihre Freunde einfach nur unheimlich. Und ich weiß selbst nicht was hier los ist.“ „Ha~ jedenfalls habe ich eine Bitte…“ „Und was?“ „Lass mich dich ein Stück begleiten, zumindest bis zur nächsten Ortschaft. Zudem solltest du mit deinem Geld nicht so prahlen.“ San sah ihn argwöhnisch an. „Mit 75%igen Blutkristallen irgendwo zu bezahlen, lenkt nur die Aufmerksamkeit der Leute auf dich.“ Das Mädchen dachte nach und entschloss sich seiner Bitte nachzukommen. Nachdem sich die Beiden etwas ausgeruht hatten, machten sie sich auf den Weg. Unterwegs spielten sie das ‚Frage-Antwort-Spiel‘, und der Mann durfte anfangen. „Wie heißt du?“ „…San… Was sind ‚Schwarzblüter‘?“ „Das sind zumeist ehemalige Menschen, manchmal aber auch Angehörige anderer Rassen oder Tiere. Sie werden wegen ihres schwarzen Blutes so genannt… Was für ein Wesen bist du?“ San schwieg. „…Keine Ahnung. Was meinen Sie mit ‚Blutkristall‘? „Das ist die weltweite Währung, zumindest bis zu einer Reinheit von 30,00%. Was soll das heißen, du hast ‚keine Ahnung‘?“ „So wie ich es sage, ich weiß es selber nicht.“ Sie dachte kurz nach. „Gibt es eine Hierarchie?“ „Ja, sowohl innerhalb einer Rasse als auch im Gesamten gesehen. Soll das heißen, du hast dein Gedächtnis verloren?“ „Zumindest meine privaten Erinnerungen, das Wissen über gewisse Dinge ist noch da, wenn auch durcheinander und unvollständig. Haben auch die Schwarzblüter eine Hierarchie?“ Soweit wir es wissen, ja. Aber wie genau wissen wir nicht. Das heißt du kannst mir nicht sagen, wo und wann du geboren wurdest oder ähnliches?“ „Korrekt, welche Position hat die Menschheit in der Gesamthierarchie?“ „Sie sind ganz unten. Sie taugen nur als Haustiere oder Sklavenarbeiter, selbst die Tiere haben eine höhere Position. Da du ein Gedächtnisverlust hast, kann ich die anderen Fragen vergessen. Aber wenn du noch etwas wissen willst, kannst du mich gern fragen.“ „Kann es sein, dass Sie von den Menschen eine extrem schlechte Meinung haben?“ Der Engel blieb stehen und starrte sie kurz an. „Ja! Es waren die Menschen, die den Schwarz-blut-Virus entwickelten und diesen Planeten beinahe zerstörten. Solange sie ihre persönlichen Begierden befriedigen konnten, war ihnen alles andere egal. Sie schlachteten wahllos und fast immer auch völlig grundlos alles ab. Selbst vor Ihresgleichen machten sie nicht halt.“ „Ein Mensch entwickelte den Schwarzblut-Virus?“ „Ja. Aber aus irgendeinem Grund scheint dein Blut eine Art Anti-Virus zu sein. Wenn das schwarze Blut ein Gift ist, dann ist dein Blut das Gegengift. Schließlich ist das die einzige Erklärung dafür, dass ich mich wieder zurück ver-wandelt habe.“ „Ich würde nicht so weit gehen und sagen, dass mein Blut das Gegenmittel zum Schwarzblut-Virus ist. Es gibt immerhin keine Beweise dafür. Ich glaube dahinten ist eine Ortschaft, man sieht Rauch.“ Der Engel sah in die Richtung, in die sie zeigte und man sah wirklich Rauch. San überlegte ob sie in dem Ort nur Proviant kaufte oder ob sie etwas länger blieb. „Wollen wir?“, erkundigte sich der Engel. Beide gingen hin, es war ein größeres Dorf. San hatte beschlossen nur Proviant zu besorgen und weiter zu gehen. Der Engel jedoch wollte noch ein oder zwei Nächte bleiben. San ging in einen Gemischtwarenladen und kaufte haltbares Essen. Auf den Weg zum anderen Dorfrand, sah sie eine Kirche. Sie ging hinein, berührte kurz den Altar und ging wieder. Einige Zeit später tauchten die beiden anderen Engel auf, die der Engel zuvor tief im Wald weggeschickt hatte. Als sie ihren Kameraden völlig gesund wiedersahen, waren sie über alle Maßen begeistert und verwundert. Der Engel erklärte ihnen, was nach der Trennung geschehen war. „Ein Wesen, dessen Blut ein Gegengift ist und sich nicht an persönliche Dinge erinnert… und du findest das nicht seltsam?“ „Schon, aber ich dachte, dass sie zu einer neuen Rasse gehört.“ „Bist du blöd?! Sie könnte genauso gut das Mädchen sein, welches wir suchen!“ „Aber das Mädchen, welches wir suchen, hatte keine Auffälligkeiten und absolut reine Kristalle. San dagegen hatte ein Brandmal auf dem Rücken und ihre Kristalle waren maximal zu 75% rein.“ „Trotzdem solange die Identität ungeklärt ist, ist jeder verdächtig! Wir teilen uns auf und suchen die nähere Umgebung ab. Weit kann sie noch nicht sein!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)