Seto Kaiba privat... von -_Kurama-Sama_- ================================================================================ Prolog: ...ist kaum zu verkraften --------------------------------- Hallo meine Freunde der gepflegten Unterhaltung und der professionellen Privatsphäre-störung! Hier ist euer allseits beliebter, gutaussehender, von allen vergötterter Chaosduellant No. One! Der einzigartige Joey Wheeler! Beruhigt euch bitte, ich weis ja selbst wie toll es ist mich zu treffen, immerhin muss ich dieses berauschende Gefühle 24 Stunden am Tag aushalten und damit klar kommen. Ich habe euch hier her kommen lassen, um mich mit euch gemeinsam auf eine spannende und mitreißende Exkursion zu begeben! Sie birgt Gefahren und Geheimnisse, wir werden uns in untiefen stürzen und Dinge erleben, die der normale, menschliche Verstand nicht verkraften könnte. Deshalb habe ich speziell euch zu mir bestellt, ihr seid die wenigen Auserwählten, die diesem Druck, diese Offenbarungen überstehen könnt. Eure Charaktere haben den harten Test bestanden, um für diese Reise geeignet zu sein. Ihr werdet Ehre und Ruhm erlangen, noch in hundert Jahren werden die Menschen von euch berichten, euch als Helden feiern und zu euren Andenken Denkmäler errichten. Eure Namen und Taten werden in die Geschichte eingehen, die nächsten Generationen werden euch bejubeln, wollen so werden wie ihr und doch nicht an euch heran kommen, da ihr einzigartig und besonders seid. Dies wird eine Reise, in der ihr in die Abgründe der menschlichen Psyche blicken werdet, in die der anderen und in eure eigene. Ich kann euch nicht versprechen, das ihr unbeschadet zurückkehren werdet, ihr euer Leben normal fortführen werdet können. Wer dieses Risiko nicht eingehen will, soll nun verschwinden, uns den Rücken kehren und hier drüber nie wieder ein Wort verlieren. Ansonsten werden wir ihn finden und dafür sorgen das er für immer schweigt... Für diejenigen, die den Mut besitzen und hier bleiben, sich mit mir zusammen ins Gefecht stürzen wollen, denen kann ich nur eines sagen: Ihr seid verrückt, wahnsinnig und lebensmüde. Ihr werdet mich dabei begleiten, Seto Kaibas private Macken, Ecken und Kanten zu erobern. Wir werden Dinge...Situationen erleben, die wir nicht mal mit einem guten Psychologen verarbeiten werden können. Denn Seto Kaiba privat...ist kaum zu verkraften. Kapitel 1: ...ist kein Morgenmensch ----------------------------------- Herzlich willkommen meine werten Comrades, Mitverschwörer und Lebensmüden. Heute wagen wir uns auf die ersten Spuren, die dunklen Machenschaften des privaten Seto Kaiba aufzudecken. Doch bevor wir unsere Reise beginnen, werde ich mit euch ein kleines Experiment starten. Hört genau zu, stellt keine Fragen und macht nur das, was ich euch sage. Ich brauche eure vollständige Konzentration und Auffassungsgabe, macht eure Gedanken frei, sorgt dafür das ihr nicht gestört werdet, es dürfen keine Hintergrundgeräusche existieren, sie würden euch nur ablenken. Ich werde euch eine Situation vorgeben und ihr werdet euch dazu ein Bild erstellen. Merkt euch dieses Bild, eurer Fantasie ist dabei keine Grenze gesetzt, die einzige Regel die existiert ist die, das dieses Bild im späteren Verlauf im Zusammenhang mit Kaiba stehen muss. Stellt euch einfach vor, wie er sich eurer Meinung nach in dieser Situation benehmen und sich geben würde. Denkt an die ganzen Geschichten, die ihr bezüglich dieser Situation schon gehört oder gelesen habt, lasst sämtliche Eindrücke mit hineinfließen. Baut euch vor eurem geistigen Auge ein Bild von Kaiba auf und lasst ihn so handeln, wie ihr denkt, wie er es tun würde. Habt ihr das verstanden? Sehr schön. Jetzt atmet noch mal tief durch, setzte euch entspannt hin, schließt eure Augen und sorgt dafür, dass euer Kopf von sämtlichen Gedanken frei ist. Ihr nehmt nur noch meine Stimme wahr und nehmt das in euch auf, was ich euch gebe, alles andere ist nicht mehr existent, es gibt jetzt nur noch die Leere, danach die Situation die ich euch beschreibe und das Bild, dass dabei in euren Köpfen entsteht und diese Leere ausfüllt. Gut. Hört jetzt zu, folgende Situation: Es ist früh am morgen, es ist Wochenende und die Sonne geht gerade erst auf. Alles ist still, man kann nichts hören, kein Verkehr, keine Stimmen oder andere Geräusche. Die Welt ruht noch. Niemand denkt daran aufzustehen, jeder normale Mensch liegt in seinem Bett und erholt sich von einer arbeitsreichen Woche und freut sich im Stillen über die Erholung und die freien Tage, über die Zeit, die er mit seinen Liebsten verbringen kann. Niemand verschwendet auch nur einen Gedanken an die Arbeit, an den Stress und an die folgende Woche. Okay, ihr habt euch euer Bild jetzt aufgebaut, wahrscheinlich zu erst, wie ihr in dieser Situation handeln würdet. Haltet dieses Bild fest, jedoch streicht ihr jetzt euch selbst und entwickelt die Situation weiter, baut nun Kaiba als Protagonisten in dieses Bild ein, die Grundsituation bleibt die selbe. Es ist früh am morgen, es ist Wochenende und die Sonne geht gerade erst auf. Stellt euch Fragen und beantwortet sie. Wie würde er jetzt handeln? Was würde er jetzt tun? Woran würde er jetzt denken und was hat er wohl geplant. Ich gebe euch jetzt einige Minuten Zeit, um dieses Bild in eurem Kopf zu festigen, nehmt sie euch und nutzt sie auch. Die Zeit ist um, atmet wieder tief durch, speichert die Situation ab und öffnet eure Augen. Ich werde euch jetzt sagen, was ihr höchstwahrscheinlich für ein Bild in eurem Kopf habt, wenn ihr euch diese Situation mit Kaiba als Protagonisten vorstellt. Vermutlich steht Kaiba in aller früh auf, sein Wecker hat schon vor fünf Uhr geklingelt, egal ob es Wochenende ist oder nicht. Natürlich ist er sofort hellwach und sein Verstand schon messerscharf. Seine Haare sitzen trotz des Schlafens perfekt und noch während er sich fertig macht, denkt er bereits an die heutige Arbeit in der Firma, an die ganzen Verträge und Bilanzen die er durchgehen muss. Er geht in seinem wachen Kopf sämtliche Termine durch, die Konferenzen und Besprechungen die anstehen und hat bereits die Hälfte der Entscheidungen, die er heute treffen muss, innerlich abgespeichert und abrufbereit. Bevor er los geht wird er kurz in die Zeitung schauen - natürlich in den Börsenteil - dabei einen tiefschwarzen Kaffee trinken und auf das Frühstück verzichten... Entschuldigt bitte das ich nun lachen muss! Aber was ich nun aufgezählt habe, waren denke ich einige der Klischees, die man Kaiba hinter hersagt. Es ist nicht schlimm, dass sich dieses Bild in eure Köpfe gefestigt hat, euer Gehirn hat es nur mit den vorhandenen Informationen geformt, die ihr in der ganzen Zeit über ihn gesammelt habt, auch wenn ihr versucht haben solltet, es anders darzustellen. Klischees setzen sich oft besser fest als andere Dinge und Kaiba hat mit der Zeit viele Klischees bekommen. Kaiba der auch am Wochenende früh aufsteht. Kaiba der sofort hellwach ist und perfekt aussieht. Kaiba der nur an Arbeit denkt. Kaiba der tiefschwarzen Kaffee trinkt und den Börsenteil checkt. Kaiba der keine freien Tage kennt und nur am arbeiten ist. Und es gibt noch einige mehr. Wahrscheinlich könnte ich diese Liste stundenlang fortführen und ihr genau so. Vergesst es! Streicht es aus euren Gedanken! Verscheucht sämtliche Klischees die ihr mit der Zeit angesammelt habt. Ansonsten....war es das mit euren Seelenheil. So, da wir das nun geklärt haben, können wir uns ja auf machen... Es ist Samstag morgen, okay, morgen ist übertrieben...es ist mittlerweile elf Uhr, ich hocke seit zwei Stunden in der Küche und bereite schon das Mittagessen vor. Zwischenzeitlich kam mal Mokuba vorbei um sich was zu essen zu holen oder Roland, um ein bisschen zu quatschen. Ich muss ja zugeben, Roland fand ich anfangs echt gruselig, aber privat is der schon cool drauf und eine kleine Tratschtante...aber das ist eine andere Geschichte. Ich gebe dem Herren der Schöpfung noch zehn Minuten, endlich in der Küche aufzutauchen und mir mal zu helfen, da ich ihm bereits vor einer Stunde bescheid gegeben habe! Es ist ja nicht so, dass ich nicht gerne koche, ganz im Gegenteil! Aber ich habe keine Lust immer alleine hinterm Herd zu stehen und die ganze Arbeit zu haben. Wenn er nicht hier auftaucht, überlasse ich es ihm, die Küche nachher aufzuräumen... Nachdem die zehn Minuten nun endlich abgelaufen sind, stelle ich den Herd runter und mache ich auf den Weg um den Kerl endlich zu holen und dieses Mal gibt es keine Schonfrist! Die hatte er bereits vor einer Stunde bekommen und das auch nur, weil ich doch recht Tierlieb und kein Unmensch bin. Aber nun reicht es wirklich, jedes Mal das selbe Spiel! Ich stoße die schwere Tür auf das diese gegen die Wand knallt, gehe schnurstracks zu den Fenstern und reiße die Vorhänge auf, damit auch schön die helle Sonne das Zimmer flutet und bekomme als Reaktion sofort ein leises Fluchen. "Hör auf zu meckern! Ich warte seit einer Stunde auf dich. Is' doch nicht dein Ernst das du immer noch nicht fertig bist!" "Mach doch mal das Licht wieder aus..." "Das ist die Sonne.." "Dann mach halt die aus!" Kopfschüttelnd gehe ich zu ihm und stemme dabei meine Hände in die Seiten. Ich bin seit vier Jahren mit diesem Typen zusammen und wohne seit zwei Jahre bei ihm und trotzdem regt es mich jeden Morgen auf's Neue auf. Bis heute habe ich nie verstanden, wie er so gegensätzlich zu dem sein kann, was ich immer von ihm Gedacht hatte. "Wirst du jetzt wohl endlich machen?! Es ist schon nach Elf!" "Geeeeh weeeeg, das ist ja noch mitten in der Nacht!" "Kaiba!" "Der gewünschte Gesprächsteilnehmer ist zur Zeit nicht erreichbar, versuchen Sie es später noch einmal." "Aaargh!" Wütend packe ich zu und ziehe ziemlich ruppig die Decke weg, erhalte dafür nur einen gequälten Laut und einen wunderschönen Mittelfinger. Jeden Morgen das gleiche...wirklich, JEDEN Morgen. Ich frage mich heute noch, wie er es jeden Tag pünktlich zur Schule geschafft hatte oder wie er es jetzt jeden morgen pünktlich in die KC schafft. Um diesen Kerl aus dem Bett zu prügeln, dafür müsste man eigentlich eine separate Ausbildung absolvieren. Aber wäre ja gelacht, wenn ich das nicht hinkriegen würde...besitze mittlerweile ja genug Erfahrung darin. "Steh sofort auf, sonst kannste was erleben!" Er antwortet nicht, dreht sich einfach weg und will weiterschlafen und nimmt sein Kopfkissen in die Arme zum kuscheln...doch da bin ich schon auf das Bett gesprungen, habe seine Füße gepackt und ziehe ihn eiskalt Richtung Bettende. Ein paar Sekunden später kracht es, wieder nur ein gequälter Laut und vor meinen Füßen hockt ein verschlafender Seto Kaiba. Müde und vorwurfsvoll schaut er mich aus noch kleinen Augen an, seine Haare stehen in alle Richtungen ab und er reibt sich mit dem Handrücken über die Augen. Hier und da sieht man die bekannten Schlaffalten, die sich durch das Bettzeug bilden und ein lautes Gähnen verlässt ihn. Gruselige Vorstellung oder? Der große, böse, kalte CEO hockt auf dem Boden, völlig verschlafen und mit zerzausten Haaren! Ich sag euch, als ich dass das erste Mal zu Gesicht bekommen hatte, wollte ich einen Exorzisten bestellen. Ich war fest der Überzeugung, der gute wäre besessen. "Musste das sein?" "Ja musste es. Anders kriegt man dich ja nicht aus den Federn! Und nun komm endlich in die Küche und helf mir beim Kochen." "Sklaventreiber..." "Sei froh das ich diesmal keinen Eimer dabei habe." Nach gefühlten fünf Minuten schafft der werte Herr es auch endlich aufzustehen, um mir hinterher zu schlurfen. Aufstehen bedeutet in diesem Sinne nicht, das er sich auch gleich mal anzieht, oooh nein, er bleibt bequem in seiner Schlafhose, Haare kämmen besteht allein darin, einmal kurz durch diese Zotteln zu wuscheln mit der Hand, sich dabei am Bauch zu kratzen und nochmal zu Gähnen und irgendwo dazwischen auch noch Zähne putzen. In der Küche angekommen lässt er sich auch gleich auf einen Stuhl fallen, zu lange stehen geht in diesem wach-komatösen zu Stand nicht wirklich lange. Die Gefahr ist zu groß, das der gute Herr einfach mal umfällt und weiterschläft. Kein Witz...deshalb hat er auch noch diesen netten blauen Fleck am Arm. Von letzter Woche. Das kleine Schränkchen hatte keine Chance zu überleben... "Du bist doch fast fertig, warum muss ich denn jetzt hier hocken?" "Du sagst es, FAST fertig! Du kannst deine hübschen Fingerchen jetzt dafür verwenden, den Salat zu schnibbeln. Das wirste doch wohl schaffen." "Ich verspreche nichts." Und wieder ein herzzerreißenden Gähnen... Nein! Ihr bekommt jetzt kein Mitleid! Und wer jetzt denkt, der arme Kerl schuftet die ganze Woche von früh bis spät, da kann er ja mal ausschlafen, dem hau ich meinen Kopflöffel um de Ohren! Warum werde ich euch eventuell mal später erläutern. Erstmal sollt ihr das hier in Ruhe verkraften können. In dem Glauben der Gute kümmert sich um den Salat, wende ich mich wieder den Töpfen zu und schaue zu, das nichts anbrennt, rühre mal hier und mal da um und stelle den Herd wieder etwas höher. Ich will ja auch noch heute fertig werden mit dem Kochen. "Feertiiiig...ich geh mich mal frisch machen..." "Okay mach das, aber komm gleich wieder, das Essen brauch nicht mehr lange." "Träum weiter..." "Wie bitte?" "Nichts, nichts..." Und schon dampft er ab, schlurft aus der Küche und weg ist er. Seufzend fahre ich mir über das Gesicht und stelle den Salat - immerhin hat er den ordentlich gemacht - erst mal in den Kühlschrank. Ich liebe diesen Kerl, ja wirklich, so richtig mit allen drum und dran. Aber es gibt Dinge, die machen mich wahnsinnig oder die sich meiner Vorstellungskraft selbst nach den ganzen Jahren immer noch entziehen und mich ziemlich an meiner geistigen Gesundheit zweifeln lassen. Ich bin halt genau wie ihr, Gefangener des bösartigen Klischeedenkens. Aber irgendwie ist es ja doch ganz niedlich... "Wo bleib der denn wieder?" Nun warte ich schon wieder, diesmal bereits gute zwanzig Minuten und das Essen ist auch fertig, aber von Kaiba fehlt jede Spur. Murrend mache ich mich mal wieder auf den Weg um zu schauen wo er bleibt, bis ich Mokuba und Roland im Gang vor dem Schlafzimmer hocken sehe. "Was macht ihr denn da?" "Ich hab Roland hier hocken sehen und wollte wissen was er da macht. Und seit dem hocke ich auch hier und piekse Seto in den Fuß!" "Du machst bitte was?" "Ich piekse Seto in den Fuß. Der liegt und pennt hier! Aber mehr als brummeln und mit den Zehen zucken tut er nicht." Das...also...ich meine...wie kann er...eben war er doch noch... Ich trete nun genau hinter die beiden und tatsächlich. Da liegt er, in seiner Schlafanzughose und mit den zerzausten Haaren, schläft wieder tief und fest und gibt kaum eine Reaktion von sich. Hatte ich schon erwähnt, das ich diesen Kerl wirklich liebe? Also wirklich wirklich? Auch wenn er mich immer wieder in den Wahnsinn treibt. "Moki, lass das. Soller doch da liegen und pennen! Wird er ja sehen, was er davon hat. Kommt ihr zwei, das Essen ist fertig!" "Aber es macht grad son spaß..." "Nein, wir nutzen den komatösen Zustand deines Bruders nicht aus. Du weist was das letzte mal dabei passiert ist." "Nur weil er dabei aufgewacht ist, als ich ihm die Zöpfchen geflochten habe..." "Ja und das Ergebnis was bei raus kam war, dass zum Schluss wir drei mit Zöpfchen durch die halbe Stadt gejagt wurden und das an einem Mittwoch morgen, wo alle zur Arbeit gehen." Eines habe ich in den Jahren gelernt, ein Seto Kaiba steht nicht einfach früh morgens auf, man muss ihn rausprügeln, egal ob am Wochenende oder in der Woche. Ein Seto Kaiba ist auch nicht bei klaren Verstand am morgen, immerhin kommt er auf die Idee, die Sonne einfach ausstellen zu können. Ein Seto Kaiba sieht auch nicht aus wie eines dieser Zeitschriftenmodels nach dem aufstehen, eher wie ein gerupftes Huhn. Für ihn beginnt der Tag am besten nicht vor dreizehn Uhr. Wird er vorher geweckt, schläft er einfach da wieder ein, wo er umfällt. Seine Haare stehen ab, er muss sich wie jeder normale Mensch am morgen die Falten aus dem Gesicht ziehen und er versucht vieles, um einfach weiter schlafen zu können (vor drei Wochen habe ich ihn zwei Stunden gesucht, nur um ihn dann in der Badewanne schlafend zu finden, mit Kissen und Decke dabei). Seto Kaiba privat...ist kein Morgenmensch. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)