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"Eikskild"

"Eichenschild" Die Geschichte einer ungewöhnlichen Liebe (modernes Setting)
von

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eine "Bärige" Hochzeit - 2

Die kleine Kirche war hübsch geschmückt worden...und dafür, dass es wirklich ungemein schwierig war, zu dieser winterlichen Jahreszeit lebendigen Blumenschmuck zu beschaffen, hatte Svetlana wirklich schier unmögliches fertig gebracht. Alle Achtung, das musste man ihr neidlos zugestehen, man sah schon auf den ersten Blick, dass ihr alter Herr offenbar schon ganz gut betucht sein musste..denn die Russen hatten an möglicher Dekoration nicht gekleckert sondern „geklotzt,“ wie unsereins das so schön ausdrücken würde.
 

Die unzähligen weißen und roten Rosen, die überall auf dem Altar und an den Sitzreihen als Bouquets ihren Platz gefunden hatten, standen in fast schon surrealer Beziehung mit den ungewöhnlichen heiligen Artefakten die, die überwiegend nordische Bevölkerung dort normalerweise verehrte.
 

Ich wusste es beispielsweise von den Inuit, die zum christlichen Glauben bekehrt worden waren, aber dennoch ihre alten Bräuche pflegten und dies zuweilen stark miteinander verknüpften. Vordringlich in den von ihnen jetzt genutzten Gotteshäusern...daher wunderte ich mich nicht sehr darüber, wobei es mich dennoch überraschte und um so mehr faszinierte. Denn um den Altar hingen alte vergoldete Schilde, große Geweihe von Rentieren, Moschusochsen und allerlei mir vollkommen fremdartige schamanistische Reliquien und alles selbstverständlich in dieser kleinen unscheinbaren Kirche miteinander zu einem einzigen Glaubensbekenntnis verknüpft.
 

Faszinierend...ich war so damit beschäftigt mich dieser beeindruckend archaisch anmutenden nordischen Mysterien zu widmen, dass ich beinahe noch den Einzug der Braut in die Kirche verpasst hätte.
 

Ich trippelte nervös von einem Fuß auf den anderen und reckte den Hals um besser sehen zu können.
 

Mich hatten sie derzeit freundlicherweise direkt zwischen Thalia und Siri geparkt, die alle beide irgendwie ungemein aufgekratzt wirkten...was ich bei einem solchen Ereignis jetzt eher nicht so euphorisch verspürte.
 

Okay gut, das Ritual dieser an sich heiligen Verbindung fand ich schon auch schön und wichtig aber dabei so aus dem Häuschen geraten, wie es die beiden gebürtigen Neuseeländerinnen taten..ähmmm nun ja also, dem konnte ich irgendwie so gar nichts abgewinnen.
 

Ich stand zwischen den beiden so ungleichen Schwestern und deren Familien und kam mir ehrlich gesagt etwas auf verlorenem Posten vor, schon weil ich außer zuschauen und den Mund halten, eh nichts weiter zu tun hatte.
 

Mein Blick fiel dabei kurz auf Eikskilds jüngsten Neffen. Kili stand nicht weit von mir entfernt, aber dennoch nicht nah genug, um ihm höchstpersönlich den Hals umzudrehen, was ich am liebsten auf der Stelle getan hätte...allein der Gedanke daran, dass er nicht in der Lage gewesen war, seine verdammte vorlaute Klappe zu halten, brachte mich angesichts der unangenehm peinlichen Ausgangslage nicht nur unterschwellig in Rage.
 

Aber er sah es mir wohl am Gesichtsausdruck an, als sich unsere Blicke wie zufällig kreuzten, denn mit einem Mal fing ich das reichlich entschuldigende und verlegene Grinsen von ihm auf, mit dem sein Blick mich kurz streifte, ehe er ihn wieder hastig in Richtung des Altars lenkte...und dabei sichtbar den Kopf einzog.
 

„Hmm ja du mich auch...Freundchen. Geschieht dir recht, schäm dich ruhig noch ein bisschen dafür, du Plappermaul!“
 

Grollte ich demnach nicht weniger erfreut vor mich hin, wobei ich seinem Blick unwillkürlich folgte.
 

Svetlana war von ihrem Vater einem wichtigen Russischen Oligarchen, dessen extrem komplizierten Namen ich mir weder merken noch aussprechen konnte...inzwischen zum Altar geleitet und ihrem Bräutigam übergeben worden.
 

Ich sah Eikskild und Svetlanas jüngere Schwester Lydia, als die beiden rechtmäßigen Zeugen dieser Eheschließung im Angesicht Gottes neben ihnen stehen. Aber irgendwie wirkten beide dort ein wenig verloren und fehl am Platze, so als gehören sie dort nicht hin, denn ich sah ihnen ihr Unbehagen regelrecht an, wobei das überglücklich verliebte Brautpaar jedoch alles andere geradewegs überstrahlte.
 

Vor allem als der Priester eintrat.
 

Fast sofort senkte sich die erwartungsgemäße andächtige Stille auf das kleine Gotteshaus herab. Alle bis dahin noch so leise geführten Flüstergespräche verstummten augenblicklich und alle Augenpaare richteten sich auf die beiden aus, die sich im wahrsten Sinne des Wortes „trauen“ wollten.
 

Ich merkte wie ich leicht schlucken musste...ließ es mich doch unvermittelt an meine eigene Entscheidung denken, die ich vor noch nicht einmal knapp zehn Minuten für mich selbst getroffen hatte und das auch noch vor Zeugen.
 

Eikskild hatte mich damit quasi überrumpelt….von wegen SEINE Frau werden?!
 

Hatte ich da irgendwie etwas wichtiges nicht mitbekommen? Also noch waren wir ja kaum mehr als ein frisch verliebtes Paar. Ähhh...wie stellte Herr Trapper sich das bitte schön vor?
 

Ich hatte ehrlich gesagt noch nicht so ganz begriffen, was Eikskild von Yokky da eigentlich an irgendwelchen bedeutungsschweren Bezeugungen eingefordert hatte?!
 

Ich war mir alles andere als sicher ob ich da jetzt nicht irgendwie einem Missverständnis unterlegen war?!
 

Okay..okay, ich mochte ihn….na ja, um ehrlich zu sein, war es natürlich eindeutig mehr als das...und ich hatte ihm ganz ernsthaft mein Wort darauf gegeben, dass ich bei ihm bleiben würde. Aber DAS war für mich bisher auch alles an Zusagen, die ich bis dato an den Trapper mit dem dunklen Haarschopf getätigt hatte.
 

Was also erwartete ER denn nun noch von mir?
 

Das wollte mir an Überlegungen irgendwie nicht so recht ins Hirn hinein, aber das würde ich im Laufe dieses Tages gewiss noch herausfinden, dessen war ich mir ziemlich sicher.
 

Und eins wusste ich für meinen Teil ziemlich gut...also wenn schon „bis dass der Tod uns scheidet“, dann aber bitte schön vorher mit Priester!
 

In der Beziehung war ich nämlich altmodisch...und JA einen entsprechenden Antrag hätte ich dann eigentlich ganz gerne auch noch einen von IHM gehabt...und zwar VORHER wenn`s recht ist!
 

Also wenn Eikskild dahingehend wirklich eine verbindliche Aussage von mir haben wollte, nun dann gewiss nicht, bevor wir beide so gewisse und sehr essentielle Dinge einer Beziehung zwischen den Geschlechtern getätigt hatten, die man im Normalfall zu zweit und in der Horizontale, sprich in einem Bett miteinander zu tun pflegte.
 

Denn das war ja sicherlich ein nicht unwichtiger und zudem unwesentlicher Faktor, der die Entscheidungen entweder für ein JA oder aber ein NEIN beeinflusste.
 

Alles andere, war meines Erachtens ohnehin erstunken und erlogen, also glatter Humbug.
 

Ob der mögliche Partner auch als Sexualpartner bestehen konnte, nun ja also das konnte man in diesem Sinne eigentlich nur mit einem klar stellen und zwar...austesten! Vordringlich deshalb, um den Garant einer in Frage kommenden und vor allen Dingen längerfristigen Partnerschaft überhaupt ansatzweise abschätzen zu können.
 

Das galt selbstverständlich für beide Partner.
 

Ich hätte glatt lügen müssen, wenn ich dies nicht wenigstens im Ansatz ins Auge gefasst hätte, denn so war es nun einmal. So auch bei uns beiden...natürlich wollte ich wissen, wie ER denn nun im Bett sein würde. Nichts interessierte mich nach den ersten, durchaus verheißungsvollen Kostproben von meinem Trapper brennender als dieses Thema.
 

Ich konnte es um ehrlich zu sein kaum noch abwarten, bis dieser Tag vorbei und wir beide endlich allein sein würden. Gut natürlich war DAS was mir da so vorschwebte nur ein Teil, dieses ungemein komplizierten Puzzles, das sich eine „Beziehung“ nannte, aber eben ein nicht unwichtiger...und das leuchtete wohl so ziemlich jedem ein.
 

Aber gut, bis ich das endlich in Erfahrung bringen durfte, würde es wohl noch etwas dauern...
 

Mit einem leisen aber tiefen Seufzer, wandte ich mich dem Geschehen um mich herum zu und sah Yokky und Svetlana mit gemessenen Schritten nach vorne an den Altar treten, während sich ihre beiden rechtmäßigen Trauzeugen direkt hinter ihnen aufreihten.
 

Ich sah ein wenig überrascht dabei zu wie Eikskild, das kleine dunkelrote Samtkästchen, das vermutlich die beiden Trauringe enthielt, sichtlich nervös zwischen seinen Händen knetete, wobei Lydia sich ebenso aufgeregt an der kunstvoll bestickten, weißen Seidenstola festhielt, die als ein sichtbares „Zeichen“ dieser heiligen Verbindung zwischen Svetlana und ihrem Yokky das Band besiegeln würde, das der Mensch als solches nicht mehr scheiden sollte.
 

Sie waren ein wirklich schönes Paar, das musste man ihnen neidlos zugestehen.
 

Svetlana trug ein für Russen typisches prunkvoll und mit ordentlich glitzernden Straßsteinen von Swarovski bestücktes, cremeweißes aber ansonsten eher schlichtes Brautkleid aus reiner Seide...sündhaft teuer und sündhaft schön, jedenfalls wenn man geschmacklich gesehen auf eine derartige Mode abfuhr, was bei mir definitiv nicht der Fall war.
 

Dennoch gefiel es mir, denn es passte zu der üppig rassigen und sehr großen Blondine mit ihren Stahlblauen Augen. Es unterstrich ihre ethnisch slawische Herkunft nahezu atemberaubend. Dazu der Bodenlange halb durchsichtige Schleier….er rundete das Bild wie man sich eine Braut vorstellen mochte gewissermaßen in Perfektion ab.
 

Auch der Bräutigam konnte sich sehen lassen, er trug einen schwarzen Anzug aus einem matt schimmernden aber sehr edel wirkenden Stoff, dazu eine reichlich bestickte Brokat Weste im selben Farbton, wie die dunkelroten Rosen, die Svetlana auch in ihrem eher schlichten aber stilvoll edlen Brautstrauß eingebunden hatte.
 

Alle Achtung der hünenhafte Trapper hatte sich für seine Hochzeit wirklich heraus geputzt, nun dann konnte ja eigentlich nichts mehr schief gehen.
 

Die eigentliche Trauung dauerte jedoch weitaus weniger lang, als ich zunächst gedacht hatte. Nach einer knappen Dreiviertelstunde mit allerlei symbolträchtigem und Kirchen typischen Gedöns war der „heilige Mann“ glücklicherweise endlich am Kern der ganzen Angelegenheit angelangt….an der eigentlichen Trauformel!
 

Gewissermaßen dem Eheversprechen!
 

Der Priester sah beide Liebenden eindringlich an, ehe er dazu ansetzte es ihnen abzuverlangen.
 

„Ihr dürft jetzt eure beiden Hände ineinander legen, dann werde ich euch die wohl wichtigsten Worte in eurem Leben fragen.“
 

Die beiden lächelten sich an...ich konnte es sehen, doch dann taten sie was er sagte und ihre Hände verschränkten sich in andächtiger Hingabe ineinander.
 

Der Priester nickte zufrieden und begann die Worte zu sprechen, die Yokky anschließend wiederholen sollte.
 

„Dies ist ein heiliges Versprechen, das zu geben zwei bereit sind..die hier im Angesicht Gottes vor uns treten. Ein Versprechen, das im Leben nicht getrennt werden soll, wenn es in Liebe gegeben wurde, eines das bis in die Ewigkeit reichen soll.
 

Und so hört die heiligen Worte
 

Also nehme ich dich, um dich zu haben und zu bewahren, in guten und in schlechten Zeiten, im Glück und im Unglück, bei Tag und bei Nacht, in Krankheit und Gesundheit..denn ich liebe dich von ganzem Herzen und gelobe dich auf ewig zu lieben, bis dass der Tod uns voneinander scheiden mag....du als mein Weib, für jetzt und für immerdar!
 

Wenn dem so ist so antwortet beide mit...
 

...JA ich will dies alles tun!
 

Es ist soweit ...tauscht jetzt die Ringe, die dieses Versprechen bezeugen sollen.“
 

Mit diesen Worten wandte er sich an Eikskild, der ein wenig verwirrt wirkte das Kästchen dann aber ziemlich hastig öffnete und es dem Bräutigam übergab, sichtlich froh es endlich los zu werden..
 

Yokky lächelte ihn kurz an, wandte sich dann jedoch zu seiner Svetlana um und wiederholte die Worte des Eheversprechens mit sichtlich rauer Stimme, wobei er seiner strahlenden Braut tief in die Augen blickte, den Ring der als ewiges Zeichen ihrer unsterblichen Liebe gedacht war heraus nahm und ihn seiner frisch angetrauten Ehefrau anschließend langsam an den Finger gleiten ließ.
 

Als auch Svetlana ihr Eheversprechen gegeben hatte, setzte der Priester erneut an…indem er beide Arme halb in die Höhe streckte und zur Vergabe des göttlichen Segens ausbreitete.
 

"Empfangt im Anschluss daran den Segen des Herrn, des allmächtigen Schöpfers des Himmels und der Erde.“
 

Dann gab er auch Lydia das zuvor vereinbarte Zeichen ihrer Aufgabe als Trauzeugin nachzukommen...die schluckte kurz und tat dann aber sofort, worum er sie bat.
 

Ich sah wie sie rasch und mit einem schüchternen Lächeln an ihre ältere Schwester und deren frischgebackenen Ehemann heran trat, um die reinweiße Stola, die sie noch in den Händen hielt um die beiden ineinander verschränkten Hände zu legen. Dann sah sie Eikskild auffordernd an, so als wollte sie ihn an etwas wichtiges erinnern. Der war sich allem Anschein nach nicht ganz sicher, was er jetzt eigentlich zu tun hatte, verstand dann aber was sie von ihm wollte.
 

Denn seine Gesichtsmimik hellte sich mit einem Mal merklich auf er trat hastig aber unendlich erleichtert wirkend neben sie und beide Trauzeugen legten ihre Hände langsam und gleichzeitig über die des Brautpaares...
 

Dabei sprachen sie beide leise und mit sichtlich bewegter Stimme…
 

“Dies ist das heilige Band, das kein Sterblicher jemals scheiden soll...möge es euch auf ewig Glück bringen! Seht ihr steht vor Gott und diesen Zeugen...auf dass eure Liebe alle Zeiten überdauern und stetig weiter anwachsen mag.“
 

Lydia und Eikskild verstummten zeitgleich, ebenso wie sie zu sprechen angesetzt hatten und nahmen ihre Hände wieder fort, damit der Priester das Brautpaar segnen konnte...doch sie wirkten beide andächtig berührt...man sah es ihnen an, als sie zurück an ihren ursprünglichen Platz traten.
 

Der Gottesmann hob indessen noch einmal seine Arme und sprach langsam und mit ehrfürchtig gemessener Stimme.
 

„Seht was Gott verbunden hat, soll der Mensch nicht scheiden gehet hin in Frieden...gesegnet sei eure Liebe…und alle die euch im Herzen verbunden sind.“
 

Noch als er diese Worte sprach setzte urplötzlich eine einzelne glockenklare Stimme an zu singen...es war der unverwechselbar helle Sopran einer Frau...ihr Klang erzeugte Gänsehaut bei mir ebenso wie das Lied das sie sang. Ich war gewiss nicht sonderlich relogiös veranlagt...aber dieses Lied ging selbst mir unter die Haut.
 

Dieses wunderbar klare und in der kleinen Kirche voll tönende norwegische Volkslid das sie sang, riss mich förmlich von meinem Sitz und als ich mich umsah um zu sehen stellte ich zu meiner Verblüffung fest, dass es Lydia war die es für ihre Schwester sang...es war das Lied einer jungen Frau die über die Liebe zum sagenumwobenen Bergkönig alles vergaß...Vater, Mutter ja sogar ihren Glauben...eine ewige Liebe und doch so tragisch, wie wunderschön.
 

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Venelite og Bergjekongen
 

Tochter von der Farm ihres Vaters sieht sie einst den König des Berges, der vor ihr steht.

„Tiril Liril lilil haugjen meine Liebste, komm mit mir."

Da folgt sie ihm...und sie spielen so leicht wie der Wind durch den Hain.
 

"Jetzt Venelite, hör was ich dir sage.

Komm auf den Berg mit nach Hause und folge mir nach "

„Tiril Liril lilil haugjen“ meine Liebste komm....

...und sie tanzen so leicht wie Spinnweben durch den Hain.
 

Also gehen sie durch einen dunklen und langen Wald.

Da ruft Venelite jedes Mal in ihrer Furcht. "Bergkönig wo gehen wir hin?"

„Tiril Liril lilil haugjen meine Liebste fürchte dich nicht, ich bringe dich Heim."

Und er giert nach ihr, führt sie so leicht wie Nebelschwaden durch den Hain.
 

Dann hat er Met und Wein auf seinem Tisch.

"Trink Venelite vergessen ist jetzt Vater und Mutter"

„Tiril Liril lilil haugjen meine Liebste, denn hier bist du daheim!"

Und er giert nach ihr, führt sie so leicht wie Nebelschwaden durch den Hain.
 

Beim dritten Mal nahm sie das Glas Met.

Sie hat ihres Vaters Hof vergessen und sie vergaß auch ihren Glauben.

„Tiril Liril lilil haugjen meine Geliebte hier bist du bei mir."

Und er giert nach ihr, führt sie so leicht wie Nebelschwaden durch den Hain.
 

"In den Bergen sind Sie, in den Bergen werden Sie ewig gefangen bleiben.

In den Bergen werden Sie niemals Frieden finden um glücklich zu sein.

„Tiril Liril lilil“ haugjen seine Liebste ist hier.

Und er giert nach ihr, führt sie so leicht wie Nebelschwaden durch den Hain.
 

„Tiril Liril lilil“ haugjen meine Liebste nennt er sie.

Und er ruft sie so sanft im Wind.

„Tiril Liril lilil haugjen“ meine Liebste...ruft er sie so sanft mit dem Wind.
 

(Lyrics - Grundlage norwegisches Volkslied „Venelite“ - mit zusätzlichen eigenen lyrischen Interpretationen im Text versehen)
 

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Ich hatte Tränen in den Augen als ich es hörte...es war wie ein ferner Traum..so als würde es mich an etwas erinnern.
 

Dieser geheimnisvolle Bergkönig, ich hatte ihn schon einmal gesehen DER von dem Lydia da sang.
 

Ja genau so war es….denn ich sah ihn im fahlen Licht von Feuerschalen in einem prunkvollen Harnisch aus glänzendem Gold..mächtig und königlich. Sein langes dunkles Haar war erhellt von rötlichem Schein..und ich sah den großen weißen Edelstein auf seiner Brust glänzen...und erinnerte mich daran, ihn schon einmal gesehen zu haben...und dann...
 

...dann war es zu Ende!
 

Viel zu schnell erwachte ich aus dieser magischen Verzauberung und stellte fest, dass ich noch so ziemlich die Einzige war die auf ihrem Platz wie festgenagelt sitzen geblieben war. Alle übrigen Hochzeitsgäste waren längst aufgestanden, um dem frisch gebackenen Brautpaar zu gratulieren.
 

Eilig wollte ich mich erheben, um es ihnen gleich zu tun, erst in dem Moment bemerkte ich Eikskild, der direkt vor mir stand und mich mit einem seltsam forschenden Blick ansah.
 

"Sag, was hast du eben gesehen? Ich würde so viel darum geben, jetzt in deine Gedanken blicken zu können Lyria?
 

Nur ein einziges Mal!"
 

Ich blickte ihn an...verwirrt und noch ganz gefangen von diesen intensiven Blidern, die ich mir allesamt nicht wirklich erklären konnte.
 

„Weshalb willst du wissen, was ich gesehen habe? Wo..woher weißt du überhaupt, dass ich irgend etwas gesehen habe?!"
 

Hakte ich dementsprechend verblüfft nach, als ich in sein Gesicht blickte, das einen ungewöhnlich geheimnisvollen Zug um den Mundwinkel angenommen hatte, den ich so von ihm nicht kannte. Es war so ein eigenartiges Gefühl, das mich dabei überkam, aber ich konnte es nicht recht erfassen, also versuchte ich es hastig zu verdrängen.
 

Ich sah ihn daraufhin unwillkürlich schlucken, doch dann sagte er leise…
 

„Nehmen wir einfach an, ich hätte etwas ähnliches bemerkt wie du...würde dir das als Antwort genügen?“
 

Sein Blick haftete mit einer überraschend ernsthaften Nachdrücklichkeit an mir, dass ich unwillkürlich den Atem anhielt.
 

„Ach...bist du sicher?“ Entgegnete ich ihm daraufhin matt, wobei ich die Luft stoßartig aus meinen Lungen entließ.
 

Er zuckte mit den breiten Schultern, wobei er versuchte betont beiläufig zu wirken, was ihm jedoch nicht wirklich gelang, da ich ihn inzwischen viel zu gut kannte und doch sagte er schlicht
 

„Es könnte sein?“
 

„Es könnte sein….WAS?“
 

Fragte ich ihn daraufhin entsprechend ungeduldig, wohl wissend von ihm nicht mehr als Antwort zu bekommen als das, was er ohnehin schon von sich gegeben hatte, dieser elende Geheimniskrämer von einem Trapper.
 

Mich aber andauernd am laufenden Band ausfragen wollen?!
 

Na so etwas mochte ich ja ganz besonders...also war ich nicht gewillt mich deswegen noch weiter von Eikskild "löchern" zu lassen, obwohl der Drang ihm davon zu erzählen, was ich da gesehen hatte, schier übermächtig in mir aufkeimte.
 

Verdammt nochmal irgend etwas in mir wollte fast schon zwanghaft, dass ich es ihm sagte. Ich wusste nur nicht was es war und aus welchem Grund?
 

Vielleicht weil ich insgeheim fürchtete der Mann könnte mich für vollkommen übergeschnappt halten? Aber im Grunde kannte ich ihn inzwischen gut genug, um ihm zu vertrauen und um zu wissen, dass er genau das nicht tun würde….also mich für verrückt abstempeln meine ich.
 

Trotzdem wusste ich nicht, warum ich es ihm nicht sagen konnte…?!
 

„Es könnte gut möglich sein, dass DER, den du da gesehen hast, dir weitaus näher ist, als du es ahnst!“
 

War die erwartungsgemäß trockene und knappe Antwort meines Trappers an mich, die mir vor Verblüffung glatt den Mund offen stehen ließ.
 

„Ahhh..ja? Tatsächlich?
 

Könnte ER das?!
 

Woher willst ausgerechnet DU wissen, was oder besser WEN ich da gesehen habe mein Lieber?“ Fragte ich ihn daher betont ruhig, wobei ich mir einen leicht sarkastischen Unterton jedoch nicht ganz verkneifen konnte...angsichts solcher Kommentare von IHM an mich.
 

Aber anstatt mir zu antworten fühlte ich ganz plötzlich, wie er mir die rechte Hand hin steckte und seine sich warm und in so vertraut beruhigender Stärke um meine legte und sie fest hielt.
 

„Ich weiß es eben, du kannst mir vertrauen Lyria!“
 

Mit diesen alles andere als erklärenden Worten beugte er sich leicht vor und ich fühlte den zarten Kuss auf meiner Wange.
 

"Aber ich...?"
 

...wollte ich noch ansetzen, doch da merkte ich, wie er sich von mir löste und mich dabei forschend ansah.
 

„KOMM…
 

….komm mit mir, menu Amrâlimê!“
 

War demnach alles, was sein schöner tiefer Bariton als Antwort an mich richtete. Dann fühlte ich bereits, wie er mich sanft aber mit Nachdruck mit sich fort zog.....
 

.....hinaus in mein neues Leben!



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