"Eikskild" von Ithildin ("Eichenschild" Die Geschichte einer ungewöhnlichen Liebe (modernes Setting)) ================================================================================ Kapitel 64: WAS zum Geier ist ein...Azog? ----------------------------------------- Ich starrte ihn völlig verblüfft an, als ich ihn das zu mir sagen hörte. „Eikskild..ich..ich...ach sag so etwas nicht, hörst du? Sicher hätte das jeder für dich getan. Es war doch nichts besonderes...ich will nicht, dass du so etwas denkst. Ich mag dich wirklich sehr gern, das ist richtig, aber deshalb habe ich es nicht getan. Ich habe es getan, weil es richtig und notwendig gewesen ist. Du wärst mit Sicherheit gestorben, wenn ich dich nicht hier her gebracht hätte. Das ist es was zählt, alles andere ist unwichtig.“ Versuchte ich fast sofort danach energisch abzuwiegeln, um mir meine offenkundige Verlegenheit hoffentlich nicht auch noch anmerken zu lassen, die seine Worte bei mir hervor gerufen hatten. Natürlich freuten sie mich...ich fühlte es ja auch...aber es war trotzdem ein seltsames Gefühl, an das ich mich wohl erst noch gewöhnen musste. Vor allem, dass ich ihm offen gestanden hatte, was ich für ihn empfand….denn so war das eigentlich nicht geplant gewesen, jedenfalls nicht gleich so Hals über Kopf und planlos, wie es jetzt letzten Endes geschehen war. „Das sehen du vielleicht so Lyria. Ich aber sehen es mit den Augen von meine eigene Volk und das, sein sehr traditionsgebunden, was das anbelangen.“ Antwortete er mir daraufhin prompt und dazu ungewöhnlich ernsthaft. „Dein Volk? Ach was...na da bin ich aber sehr erstaunt und bei welcher ethnischen Gruppierung möchtest du dich da denn bitte schön angesiedelt sehen Herr Eikskild? Etwa bei der, der modernen Wikinger...vielleicht, oder doch lieber als einer der Nordmänner, zu denen beispielsweise auch die „Samen“ zählen?!“ Fragte ich ihn mit leicht skeptisch zusammen gezogenen Brauen, wobei sich meine Stimme etwas hob und einen gewissen Hauch von Sarkasmus im Unterton nicht mehr verhindern konnte. Er schüttelte jedoch sofort energisch den Kopf. “Nein, das meinen ich nicht, ich meinten keins dieser Völker. Ich gehen in deinen Augen höchstwahrscheinlich sogar als Norweger durch, als einer der hier einheimischen Männer...aber ich sagen dir, dass ich das nicht sein!“ Entgegnete er mir ungewöhnlich nachdrücklich, aber gleichsam einsilbig, so dass ich mir selber zusammen reinen konnte, was der Herr Trapper damit jetzt wohl wieder gemeint haben könnte?! „So und WAS bist du bitte schön dann, wenn du KEIN Norweger bist Eikskild?“ Hakte ich indessen ehrlich verblüfft und ebenso neugierig nach, obwohl ich schon so einiges ahnte. Denn, dass dieser Mann ein Geheimnis hatte, wusste ich ja schon eine ganze Weile. Nur welches? Das galt es herauszufinden und dass es etwas damit zu tun hatte, von woher er eines schönen Tages gekommen war, lag wohl auf der Hand. „Das können ich dir nicht sagen Lyria...noch nicht, aber ich werden es tun, wenn die Zeit dafür reif sein. Noch sein es nicht soweit und ich möchten dich bitten, mich bis dahin nicht wieder danach zu fragen.“ War die knappe und spürbar unbehagliche Antwort seinerseits, die mir eines sofort klar machte und zwar, dass ich nicht weiter nachzuhaken brauchte. Er würde es mir nicht sagen, ganz gleich wie sehr ich ihn auch darum bitten würde. „Ach...nein...ist dieses Land wo du her kommst, etwa das, was dich diese absolut merkwürdig bekloppte Sprache sprechen lässt, die kein normaler Mensch verstehen kann?“ Fuhr es mir daraufhin unvermittelt zynisch und säuerlich heraus...obwohl ich es eigentlich hatte schlucken wollen. Eikskild reagierte jedoch prompt, denn ich sah ihn mir daraufhin ehrlich erschrocken entgegen starren. „Kein Mensch von hier können sie verstehen, das sein richtig, aber mein Sprache als irrsinnig zu bezeichnen, sein nicht sehr nett Lyria.“ Setzte er entsprechend nachdrücklich an, doch ich machte eine ungeduldige Bewegung mit der Hand, wobei ich ihn kurzerhand unterbrach. „Ach aber Yokky versteht sie...warum? Sag mir Trapper, weshalb er dich verstehen kann?“ Fuhr ich ihn weiterhin erregt an, denn es behagte mir nicht sonderlich, immer nur mit „Halbwahrheiten“ abgespeist zu werden. „Er kommen aus dem selben Land wie ich Lyria..wie auch Kili und Fili mein beiden Neffen. Es sein eins, das sehr, sehr weit fort von hier liegen...und nein, wir sein alle kein Norweger, wenn wir vielleicht auch so wirken mögen.“ Setzte er seine wenig zufriedenstellenden und spürbar dünnwandigen Erklärungsversuche derweil ungerührt in meine Richtung fort, solange bis ich ihn mit einer neuerlichen und völlig unerwarteten Frage konfrontierte, die ihn gänzlich aus der Fassung zu bringen schien. „Wer oder besser WAS ist dieser AZOG...Eikskild?“ Unterbrach ich ihn nämlich ganz plötzlich unvermittelt. Ich hörte ihn fast sofort als ich das gesagt hatte, entsetzt aufstöhnen. „Wo...woher haben du diesen Namen? Lyria..ich wollen es wissen! WOHER?“ Er war nahe dran laut zu werden und mich anzuschreien..ich merkte, wie sehr er darum rang, nicht die vollständig die Beherrschung zu verlieren...was sicherlich auch seinem noch immer nicht besonders gutem Zustand geschuldet sein mochte. „Du hast ihn mir selbst verraten, als du im Delirium völlig wirres Zeug von dir gegeben hast. Niemand sonst hat gehört, was du da gesagt hast. Aber ich...ich habe diesen Namen gehört…und ich will wissen, wer das ist und weshalb du dich so entsetzt und angsterfüllt angehört hast, als du ihn aussprachst?! Was hat er dir angetan, dass du diesen Namen mit einer solchen Furcht aussprichst Eikskild?“ Meine Stimme war nicht mehr als ein tonloses Flüstern, als ich ihn dies fragte, wobei ich ihn keine Sekunde lang aus den Augen ließ. Ich merkte, dass er mir ausweichen wollte. Ich sah es just in jenem Moment, als er sich innerlich vor mir zurück zog und seinen Blick abwandte. „Ich wollen nicht darüber mit dir reden Lyria..nein viel mehr können ich es dir nicht sagen. Jedenfalls noch nicht und jetzt lassen du mich besser in Ruhe und hören auf mich weiter danach zu fragen. Ich sein erschöpft, du sehen es selbst, ich fühlen mich noch nicht so gut. Ich sein ja gerade erst wieder aufgewacht. Das sein sicher nicht sehr förderlich für mein Genesung, wenn du mich weiter so bedrängen!“ Hörte ich ihn mir daraufhin entsprechend brummig und dazu wenig kooperativ entgegen murren, doch auch ich ließ nicht locker zudem war ich ebenfalls leicht angesäuert immer so von ihm „abgespeist“ zu werden, entsprechend trocken erfolgte meine Antwort an ihn. „Das war ja so klar...Mistkerl, so machst du es doch immer, wenn du dich aus der Affäre ziehen und keine vernünftigen Antworten geben willst Herr Trapper. Aber gut sei s drum, ich akzeptiere es und werde dich nicht weiter bedrängen. Wenn du es mir sagen willst, wirst du es schon tun und bis dahin ist die Idee, dich auszuruhen, damit du wieder auf die Beine kommst, sicher nicht die Schlechteste. Immerhin ist in weniger als fünf Wochen die Trauung deines besten Freundes und du solltest als sein Trauzeuge bis dort hin hoffentlich wieder halbwegs auf den Beinen sein. Ich glaube nicht, dass Yokky dich da aus der Pflicht entlässt und es gut fände, wenn er dich zu allem Überfluss auch noch zum Altar tragen müsste Eikskild. Also streng dich an mit dem Gesund werden…denn nicht nur er wünscht sich das, ich wäre daran nämlich auch nicht uninteressiert. Weißt du, deine Hütte wartet auf dich...und damit irgendwie auch auf mich. Zumindest habe ich noch einige meiner Besitztümer in der Eile dort zurück gelassen, die mir gehören und die hätte ich gerne wieder, wenn s denn recht ist...außerdem… Fing ich neuerlich an...doch er unterbrach mich plötzlich überraschend energisch. „Die Hütte...oh Mahal...die Hunde, haben du die Hunde etwa bei meine Hütte zurück gelassen Lyria?“ Seine sonst so tiefe warme Stimme nahm augenblicklich einen verzweifelten Unterton an, als er mich das fragte...wobei er mich forschend musterte. „Für was für einen Unmenschen hältst du mich eigentlich Eikskild? Natürlich nicht...aber ich konnte sie auch nicht bei mir behalten, nicht mal Keira, denn ich musste mich anstatt dessen ja in erster Linie um dich kümmern. Aber du kannst unbesorgt sein, sie sind gut in der Quarantäne Station für die Eisbären untergebracht und versorgt worden. Der zuständige Tierarzt hat mir versichert, dass es ihnen dort gut geht und zwar allen...ich hab zwischenzeitlich mal kurz mit ihm telefoniert, schon damit ich es dir sagen kann für den Fall, dass du aufwachen würdest, was du ja inzwischen getan hast Mann.“ Kommentierte ich seine Anfrage an mich demnach so gelassen, wie nur möglich. Ich wollte nicht, dass er sich Sorgen um seine Hunde machen musste, denn es war nicht nötig...denen ging es ziemlich gut, deutlich besser als ihm, wenn man das mal so banal ausdrücken wollte. Eikskild sah mich einen Moment später ganz direkt an, an in seinem Blick lag tiefe und aufrichtig empfundene Dankbarkeit...ich sah es in dem jetzt sehr weich und warm wirkenden tiefen Blau seiner Augen. „Das haben du wirklich sehr gut gemacht Lyria...du haben ja kein Ahnung, wie glücklich du mich damit machen, mein Hunde sein lange Zeit mein Familie gewesen...alles was ich haben.. Er brach ab, ich merkte, wie seine Stimme brüchig wurde..und der Trapper nach Worten suchte. „Ach das weiß ich doch, schon daher habe ich es getan..für dich...ich habe fest gestellt, dass ich für dich zwischenzeitlich deutlich weiter gehen würde, als ich mir es hätte jemals vorstellen können...und du weißt vermutlich auch warum?!“ Versuchte ich somit hastig abzulenken, wobei ich ihm meine Hand spontan auf den Arm legte und ihn sanft drückte. Es sollte zuversichtlich wirken und ihm meine Zuneigung bekunden, was seine Wirkung offenbar nicht verfehlte, denn er sah mich an und sagte dann mit ruhiger und ungewöhnlich nachdrücklicher Stimmlage. „Weil du mich lieben..ja ich wissen es und es sein ein wunderbares Gefühl Lyria. Ich ähhmm..mögen es sehr. Du müssen wissen, ich haben noch niemals solche starken Empfindungen für eine Frau gehabt, wie für dich. Du sein die erste Frau in meine Leben, bei der ich es so fühlen können… ...aber…?!“ Er wollte weiter sprechen, doch ich hielt ihn mit sanftem Nachdruck davon ab...weil der Drang ihn für diese unvergleichlich schönen Worte küssen zu wollen, übermächtig in mir aufbegehrte. Mein Herz schlug mir bis zum Hals...ich spürte sie...diese leidenschaftliche Hitze in meinem Blut. Ja ich wusste, wie es ihm im Augenblick erging, denn ich liebte ihn ebenso sehr. Am Liebsten hätte ich mich ihm an den Hals geworfen, aber das tat eine wohlerzogene Frau wie ich nicht und außerdem ging es ihm ja noch nicht so besonders, daher wäre diese Aktion vermutlich eher kontraproduktiv gewesen…also ließ ich es sein und versuchte mich anstatt dessen zur Selbstbeherrschung zu zwingen. Ihn aber nochmals küssen...das konnte ich und das tat ich im Anschluss daran auch…ohne darüber nachzudenken, ich tat es einfach so...zärtlich und mit der selben bedingungslosen Hingabe wie vorhin schon einmal. Wir sahen uns an...jeder von uns beiden wusste es...jeder von uns beiden verstand, was im Anderen vor sich gehen musste...es war das schönste und aufregendste Gefühl von alle dem, was ich jemals gefühlt hatte. Die Vielzahl an bunten Schmetterlingen in meinem Bauch begannen zu fliegen...das war das Wunderbarste überhaupt. Der zarte Faden einer wirklich echten körperlichen Zärtlichkeit war zwischen uns geknüpft worden. Was weiter folgen würde, überließen wir getrost und gerne dem Zufall...oder besser ausgedrückt dem Schicksal? Wie auch immer man es nennen mochte, war es so ziemlich das Grandioseste überhaupt, dass einem im Leben widerfahren konnte. Die eine Liebe zu finden, die einen wahrhaftig und gänzlich die Bodenhaftung unter den Füßen nahm….die einen im wahrsten Sinne des Wortes „abheben“ ließ! Das gab es nicht sehr oft und bei mir noch nie zuvor in der Art intensiven Ausprägung wie bei ihm. Ich war wie von Sinnen…meine Gefühlswelt hatte mich quasi ohne Zwischenstopp in den siebten Himmel katapultiert und das vor allem ohne, dass ich es selbst merkte….es kostete mich daher wirklich einiges an Beherrschung mich wieder von ihm zu lösen. Das beiderseits atemlose Keuchen mit dem wir nur einige Sekunden später nach Luft zu schnappen versuchten..ließ uns unvermittelt lachen… „Hmmm wollen du absichtlich riskieren, dass ich auch noch eine Herzinfarkt bekommen, dann sollten du das was du da eben tun haben nochmal wiederholen?!“ Hörte ich ihn mir mit einem entsprechend amüsierten Grinsen entgegen halten, als er mich ein Stück von sich fort schob und mich forschend ansah. Ich lächelte ihn an, küsste ihn zart auf die Stirn und hielt im Anschluss daran sanft dagegen. „Mitnichten, also das würde ich um keinen Preis der Welt riskieren wollen Herr Trapper, in dem Fall wirst du dich ab jetzt wohl mit weniger intensiven „Zuneigungsbezeugungen“ zufrieden geben müssen mein Lieber.“ War die entsprechende Antwort die er darauf von mir erhielt. Ich konnte ihn leise lachen hören, ehe er mir etwas entgegnete. „Das haben ich mir fast denken...schade, es haben mir nämlich sehr gefallen, aber wir sollten es besser nicht übertreiben?!“ Da hast du wohl recht!“ Konterte ich knapp, wobei ich ihn aufmerksam musterte...er wirkte noch immer leicht blass..aber deutlich gefestigter als bisher...etwas das mich innerlich erleichtert aufatmen ließ. Eikskild beobachtete mich ich sah wie sich sein dunklen Brauen mit einem mal leicht in Richtung seines Nasenrückens schoben..eine Geste die er immer dann machte wenn er über etwas nachdachte...indem kam es auch schon ziemlich überraschend, wie nachdrücklich aus ihm heraus gesprudelt. „Lyria...du hören mir zu...ich haben eben über etwas nachdenken. Wir haben doch eben über die Hunde sprechen und ich finden, du sollten wenigstens deine Hund von der Station weg holen. Mir gehen es schon viel besser, du müssen kein Angst mehr haben, dass du mich verlieren werden und Keria sein keine Zwinger Hund. Sie leiden noch viel mehr als mein Hunde das tun...du sollten sie zu dir holen. Am Besten sobald es dir möglich sein...werden du mir das versprechen?!“ Er sah mich an und ich spürte wie seine Hand spontan und überraschend kräftigem Druck nach meiner griff wo sie mich fest hielt..sein Blick war dabei eindringlich auf mich gerichtet. „Wenn...wenn du sagst, dass es möglich ist Eikskild? Da..dann werde ich sie zurück holen. Aber was ist solange mit deinen Huskys?“ Stotterte ich ihm während dessen entsprechend verwirrt entgegen. Eikskild seufzte leise. „Was sollen mit ihnen sein, die werden es überleben. Wir sie zurück holen werden, wenn es mir wieder gut gehen und wir in mein Hütte zurück kehren, bis dahin sein sie dort sehr gut aufgehoben. Ich sorgen mich nicht mehr sehr um sie...sie es warm haben und sie bekommen sicher eine gute Futter...was also wollen ich mehr? Im Augenblick es ihnen vermutlich besser gehen als mir…?!“ Konnte ich ihn mir daraufhin überraschend belustigt entgegen brummen hören. „Hrrrrmmmm...!“ Ein leises aber kräftiges Räuspern ließ uns überrascht aufblicken...und unsere vertrauliche „Händchen halte Position“ kurzzeitig unterbrechen, indem wir hastig erschrocken auseinander fuhren. Eikskild ließ meine Hand impulsartig los...zog sie aber nicht zurück, sondern ließ sie locker neben meiner liegen. Er wollte sich nicht verstecken, also tat ich es auch nicht…wenn wir schon zueinander stehen wollten, dann auch in der letzten Konsequenz. Es war (natürlich) Luisê...Eikskilds nette Pflegerin, die mit einem überrascht erfreuten Lächeln, ein paar der üblichen belegten Sandwiches für mich und eigentlich einen neuen Infusion s Beutel für Eikskild im Gepäck hatte. Aber als sie ihn endlich wach und so offenkundig „putzmunter“ vorfand, wirkte sie tatsächlich kurz verblüfft...schien sich dann aber ehrlich darüber zu freuen, dass er aufgewacht war. „So einen schönen guten Morgen Herr Eikskild. Na endlich wieder unter den Lebenden? Das wurde ja auch langsam Zeit! Du hast es ihr nicht gerade leicht gemacht. Also noch länger hätte es nicht mehr dauern dürfen, ehe sie dir an deinem Bett vor Übermüdung zusammen gebrochen wäre...mein Lieber. Wie geht es dir?!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)