"Eikskild" von Ithildin ("Eichenschild" Die Geschichte einer ungewöhnlichen Liebe (modernes Setting)) ================================================================================ Kapitel 46: Mitwinterfreuden und Leiden -2 ------------------------------------------ Eikskild und Kili hatten auch so nicht mehr viel Gelegenheit sich über diese oder andere Dinge auszutauschen, denn kurze Zeit später konnten wir in der Stille der polaren Dunkelheit das bereits von ihm angekündigte vertraute Geräusch von Rotorblättern eines Helikopters vernehmen, das den beiden Männern sagte, dass die Zeit des vorläufigen Abschiednehmens gekommen war. Kili musste wieder fort, zurück in die Zivilisation zu seinem Bruder und zu ihren beiden Familien. Er hatte es Eikskild bereits schonend beigebracht und es war glücklicherweise auch kein endgültiger Abschied. Die Männer würden sich vermutlich spätestens an Yokkys Hochzeit wieder sehen...ein Umstand, der es dem Trapper etwas leichter machte, ihn wieder gehen zu lassen. Dennoch merkte ich, dass es ihm nach all der langen Zeit des Bangens und Hoffens unendlich schwer fiel, den jungen Mann seiner Wege ziehen zu lassen...ich sah es daran, wie er ihm einige nicht wenige gute Ratschläge erteilte, während er ihn dabei mehrmals aufmunternd und kräftig auf die Schultern klopfte und als wir drei dann endlich draußen vor der Hütte angelangt waren, wo der Helikopter zwischenzeitlich zur Landung ansetze sah ich, wie Eikskild Kili in eine kurze aber sichtlich emotional heftige Umarmung zog, wo beide sich kurz aber sehr vertraut und innig gegenseitig mit der Stirn berührten und sich etwas in ihrer Sprache zuflüsterten, das ich wie üblich nicht verstehen konnte. Dieses Bild war so eindrücklich für mich wie selten etwas, das ich zuvor gesehen hatte, denn ich sah wie sehr er diesen jungen Mann liebte...der genauso gut sein eigener Sohn hätte sein können und nicht nur der seiner Schwester. „Du geben solange gut auf dein Bruder acht KILI..du es mir versprechen werden?! Ich wollen euch beide gesund wieder sehen...du es nicht vergessen, an Yokkys hohen Festtag sein es soweit. Ich es bis dahin kaum noch erwarten können.“ Eikskild verstummte, wobei er sich von ihm löste, so jedoch nur sehr zögernd von ihm abließ...ich konnte sehen, wie er ihm noch einmal kurz seine Hand auf den Arm legte und dem jungen Mann damit noch einmal zuversichtlich bekräftigend klar machte, dass er ihn bestimmt nicht vergessen würde. Kili schenkte ihm während dessen ein kurzes aber dennoch ebenso ungewöhnlich liebevolles Lächeln. „Natürlich, ich werde es sicher nicht vergessen Onkel...du kannst auf mich zählen...immer! Du hast ja keine Ahnung wie sehr Fili sich darüber freuen wird...wir kommen zurück, ich verspreche es dir!“ Mit diesen Worten drehte sich Kili hastig um und sprang ohne sich noch einmal nach uns beiden umzusehen in den wartenden Helikopter...es war als wollte er damit vermeiden, dass sein Onkel sah wie schwer auch ihm das verfrühte Abschied nehmen fiel. Doch als Eikskild und ich schon darauf warteten, dass der Helikopter abhob, um Kili wieder zurück aufs Festland zu bringen, öffnete sich plötzlich unverhofft die Türe des Copiloten...und der junge dunkelhaarige Mann, der mich damals zusammen mit seinem Kollegen vor knapp drei Monaten hier her gebracht hatte, sprang dick vermummt in eine leuchtend orange Daunenjacke heraus und kam umgehend zu uns beiden gehastet. Ich konnte ihn kurz mit dem Trapper verhandeln hören, wobei der mit einem Mal seltsam überrascht wirkte… Eikskild drehte sich kurz zu mir um und ich sah in seine strengen Gesichtszüge, die in dem Moment ehrlich verwirrt wirkten, als er mich ansprach. „Lyria du mir helfen müssen...sie haben Fracht für uns mitbringen. Seltsam, dabei ich gar nichts angefordert haben?! Ich nicht wissen woher die kommen...aber er sagen, es sein zwei große Paketladungen an Lebensmittel und noch einigen anderen Sachen für uns dabei und ich brauchen dich, um es hinein zu schaffen...kommen du?!“ Er sah kurz zum Copiloten hinüber, der inzwischen wieder zurück zum hinteren Frachtraum des Helis gespurtet und derzeit schon dabei war, die beiden nicht gerade kleinen Pakete auszuladen, die er dem Trapper kurz zuvor angekündigt hatte. Er grinste uns beiden kurz aber unübersehbar anzüglich entgegen und ich wollte ehrlich gesagt lieber nicht so genau wissen, was da wohl in seinem Kopf vor sich gehen mochte. Ich sah zu ihm hinüber und seufzte leise, ehe ich dem nordischen Mann bei dem ich im Augenblick gewissermaßen für „umsonst“ wohnen durfte etwas darauf antwortete. „Natürlich...Eikskild ich werde dich das ganze Zeugs doch sicher nicht allein schleppen lassen.“ Etwa fünf Minuten später waren die beiden riesigen Rakete in die kleine Hütte verfrachtet und der kurze und nicht ganz schmerzfreie Abschied von Kili bereits wieder Vergangenheit, denn der Heli war längst fort auf dem Weg nach Longyearbyen und wir beide zweifellos wieder mit unser beider Gesellschaft allein. Als wir unsere Klamotten an die dafür vorgesehenen Stellen an der kleinen Garderobe verstaut hatten, standen wir beide nun mit vollkommen ratlosen Gesichtern vor den beiden nicht gerade kleinen Paketen und sahen uns entsprechend verwirrt an. „Haben du…irgend ein Ahnung..woher das alles kommen?“ Setze er dabei reichlich verblüfft in meine Richtung an, woraufhin ich hastig den Kopf schüttelte. „WAS? Nein ich nicht, hast du…etwa?!“ Konterte ich dabei ebenfalls verwirrt aber doch nachdrücklich, woraufhin ER prompt heftig den Kopf schüttelte. „Nein ich haben ganz sicher nichts angefordert!“ Antwortete er mir nur eine Sekunde später ebenso energisch. Ich sah in abermals reichlich verblüfft an..ehe ich neuerlich den Mund aufmachte. „Aahh..ab..aber wer dann? Wer hat was für uns angefordert...wer weiß denn überhaupt, dass wir hier sind?“ Stolperte es so schließlich wenig geistreich aus mir heraus..bis..ja bis mir ein Geistesblitz kam...den ich umgehend an jemanden los werden musste und zwar an IHN...an Eikskild! „Ehrlich Lyria ich es nicht wi….“ setzte der Trapper noch einmal merklich argwöhnisch und verunsichert in meine Richtung an..doch er kam nicht mehr sehr weit...denn ich unterbrach ihn mit einem Mal mit einem höchst entschlossenen und hastigen.. „YOKKY….ich bin todsicher dass er es war. ER hat uns die Sachen geschickt! WER sollte so was denn sonst machen wenn nicht ER? Dein Kumpel weiß so ziemlich als Einziger, dass wir hier am A...der Welt fest sitzen. Vielleicht wollte er einfach nur, dass es uns gut geht..immerhin sind wir beide hier allein, so nahe am Polarkreis?“ Kommentierte ich es somit ein wenig überzogen euphorisch..schon weil ich mich wirklich darüber freute, endlich mal wieder etwas „auspacken“ zu dürfen und wenn es sich bloß um so was banales wie ein Paket handelte...denn dabei eventuell auch an den Mann zu denken, der da nichts von meinen anzüglichen Gedanken ahnend neben mir stand..verkniff ich mir tunlichst, wobei ich bei DEM vermutlich auch irgendwann nicht mehr länger nein sagen könnte...das wusste ich nur zu gut. Die Option IHN irgendwann in meinem Leben nochmal „auspacken“ zu dürfen, brachte meine Fantasie so derart in Fahrt, dass ich alle Mühe hatte, wirklich ernsthaft bei der Sache zu bleiben. „Na noch wir haben es nicht sehen was drin sein, du also nicht wissen können was in diese beiden Pakete sein?!“ Brummte ER indessen unverkennbar Eikskild typisch trocken vor sich hin, woraufhin ich unwillkürlich grinsen musste und mir so einen gewissen anzüglichen Kommentar an ihn nicht ganz verkneifen konnte. „So so..was glaubst du denn sollte ER uns schon so schlimmes geschickt haben….irgendwelches „Erwachsenenspielzeug“ vielleicht? Damit es uns beiden bloß nicht langweilig wird?!“ Doch Eikskild sah mich völlig verdattert an, ehe er mir darauf etwas antworten konnte...seinem gesicht nach zu urteilen verstand er von dem was ich da an ihn los gelassen hatte wohl nur „Bahnhof.“ „Äähhh was...was sein das "Erwachsenenspielzeug"...ich haben nämlich kein Ahnung wovon du da reden oder was du damit jetzt genau meinen Lyria!?“ Ich atmete derweil heftig ein und wieder aus, ehe ich ihm darauf antworten konnte, während ich mir das Hirn dabei fieberhaft zermarterte, ihm jetzt bloß um alles in der Welt nicht zu verraten, worauf ich da in meiner puren Dummheit angespielt hatte. Heilige Maria Mutter Gottes….denn dann wusste ER mit ziemlicher Sicherheit, WAS da wirklich los war und so verkniff mir mir alles in dieser Richtung krampfhaft, wobei ich dem Mann so harmlos wie möglich zu antworten versuchte. „Puhhh oh gut..gut ist nicht so wichtig, da hast du wohl nichts verpasst mein Lieber!“ Eikskild sah mir kurz irritiert entgegen, doch dann zuckte er die breiten Schultern und machte dann Anstalten sich die beiden nicht so kleinen „Päckchen“ aus der Nähe anzusehen beziehungsweise sie mittels eines scharfen Hirschfänger Messers zu öffnen und dann dem Inhalt auf den Grund zu gehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)