"Eikskild" von Ithildin ("Eichenschild" Die Geschichte einer ungewöhnlichen Liebe (modernes Setting)) ================================================================================ Kapitel 41: ...fang mich wenn du kannst --------------------------------------- "catch me if you can" Eikskild verließ die Schwitzhütte nahezu fluchtartig..so eilig hatte er es plötzlich nach draußen zu gelangen...und ich folgte ihm, wenn auch weitaus langsamer… Als ich schließlich mit bloßen Füßen im Schnee stand und die Kälte an meinen nackten Fußsohlen hoch kriechen spürte, wurde mir erst bewusst, wie heiß es dort drinnen geworden war. Ich sah die Dampfwolken von meinem Körper in der eisig kalten, polaren Luft aufsteigen und wunderte mich darüber, warum es mir überhaupt nichts ausmachte, dass es um mich herum so verdammt kalt war? Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen und bückte mich, um etwas Schnee aufzuheben, damit ich mich damit einreiben konnte. Natürlich ohne mich dafür extra zu entblößen. Arme und Beine würden mir da völlig genügen..ich wollte es ganz bestimmt nicht so machen wie er..und mich bei Gott auch noch halbnackt im Schnee wälzen, um mich entsprechend abzukühlen. Apropos ER...wo war der Trapper eigentlich abgeblieben? Ich sah ihn nämlich nirgends! Doch plötzlich traf mich etwas...unerwartet hart und ziemlich direkt mittig, auf mein gut gepolstertes Hinterteil. Hastig und erschrocken griff ich nach hinten, wo mich das Geschoss eben so unvorbereitet getroffen hatte… ...urrkksss..eiskalt..und es tat dazu auch noch ordentlich weh. Was war das? Verwirrt wollte ich mich schon umwenden um nachzusehen, doch da traf mich bereits die nächste Ladung. Diesmal vorne im Gesicht und wenn die auch nicht so weh tat, so war sie doch eisig und nass..und spätestens da war es mir klar… SCHNEEBALL...und das mitten auf die "Zwölf!" Verflixt und zugenäht, der Kerl bewarf mich doch allen ernstes eigenhändig dreist mit Schneebällen. “EIIKKKSSKKILLTTTTTT….DU SCHUFT...DU ELENDER SCHUFT VON EINEM KERL….NA WARTE!” Kreischte ich ihm somit in den höchsten Tönen entgegen und das obendrein nicht besonders erfreut genau in die Richtung, in der ich ihn vermutete. Irgendwo in Deckung hinter einem der von ihm höchstpersönlich aufgetürmten Schneehäufen, die äußerst zahlreich um die Hütte des Trappers herum lagen. Noch im selben Moment als mir das entsprechend missbilligend entkam, hörte ich ihn bereits lachen. Ein lautes und zugleich gutmütiges, wie ungemein belustigtes Lachen war es, das da so erheitert aus seiner Kehle drang. Uhhh...ja allein dafür hätte ich ihn am Liebsten eigenhändig erwürgen mögen..den elenden Einfaltspinsel von einem Trapper. “Was sein mit dir los? Du seit neustem etwa wasserscheu geworden sein Lyria?” Konnte ich ihn erneut und damit direkt hinter mir, mit zutiefst befriedigtem Unterton sticheln hören. Na also ER schien das offenbar ungemein lustig zu finden… ...ich allerdings weitaus weniger, da es eindeutig auf meine Kosten ging und ich ja gewissermaßen das Opfer war. Also so war das ja schon mal nicht geplant...da war eine Revange fällig...aber so was von. “Oh du...du Mistkerl, wenn ich dich in die Finger kriege, warts nur ab, dann kannst du aber was erleben. Wie kannst du es wagen? Nimm dich bloß in acht, meine Rache wird fürchterlich sein!” Schrie ich ihm somit entsprechend angriffslustig entgegen oder wenigstens in die Richtung, aus der ich dachte, dass seine im Übrigen sehr gut gezielten, eisigen Geschosse geflogen kamen. Und ich sollte recht behalten, nur einen Moment später erwischte er mich abermals, diesmal mitten auf die Brust, so dass ich beinahe noch das Handtuch hätte fallen lassen. Jetzt packte mich erst so richtig der Zorn. Ich nahm es, steckte mir die beiden Hälften eng an der Brust miteinander verknotet sorgfältig unter den oberen Rand, so dass es (hoffentlich) nicht gleich wieder von selber herunter rutschte und dann..bückte ich mich und hob ebenfalls eine ordentliche Ladung Schnee auf, die ich mit den Händen zu einer festen Kugel formte. Was er konnte, das konnte ich schon lange...und ich dachte in meinem Eifer ihn zu kriegen so gar nicht daran lieber vorsorglich in Deckung zu gehen, sondern versuchte es gewissermaßen selber mit einem Frontalangriff. Hieß also, ich lief in die Richtung in der ich ihn vermutete, um ihm den Schneeball wenn möglich richtig deftig um die Ohren zu pfeffern und zwar zur Strafe am Liebsten mitten auf die Zwölf. Aber das war nicht so leicht wie gedacht, denn der Trapper war auf der Hut und ich konnte ihn neuerlich entsprechend amüsiert in meine Richtung witzeln hören, als mich der nächste Schneeball auf die Hüfte traf, der dieses mal wirklich weh tat. “Was sein du so langsam Menschenfrau? Du mich so ja nie kriegen in dem Schneckentempo. Los du kommen her, ich werden nicht weglaufen, du mich ja sowieso nicht treffen können. Darauf ich glatt mein Hintern verwetten, bei dein miserablen Schießkünsten!” Fuhr er wiederum höchst amüsiert und sogar einen Tick spöttisch hinter seinem Schneehaufen fort, als wollte er mich damit absichtlich provozieren. Der Mann legte es anscheinend ganz offen darauf an, mich aus der Reserve zu locken. Na schön also das konnte er haben! ”Pass auf was du sagst, es könnte nämlich gefährlich für dich werden, wenn du deinen Hintern verwettest Mann!” Grollte ich ihm schon daher weitaus weniger amüsiert entgegen, wobei ich mich daran machte umgehend zum Gegenangriff über zu gehen. Ich wartete kurz, dann stürzte ich plötzlich ohne jede Vorwarnug um den Haufen herum, zielte und traf den mehr oder minder überrumpelten Trapper eigentlich eher ungewollt...aber dafür mitten ins Gesicht. Es sah zum Schießen aus..überall alles voller Schnee. Der ganze Mann sah aus, wie ein über und über mit Puderzucker begossener Plumpudding, mit all dem Schnee im Haar und Bart...und ich konnte einfach nichts anderes tun als lachen. Ja ich lachte mich beinahe schief, als ich ihn da so bedröppelt stehen sah, unfähig sich vom Fleck zu rühren. Doch ich hatte nicht mit seiner Wendigkeit gerechnet, denn ganz plötzlich fuhr er wie von der Tarantel gebissen herum, bückte sich kurz und hob eine ordentliche Ladung Schnee auf. Hilfe..ich ahnte bereits, was da gleich an Unheil über mich herein brechen sollte. “Oh oh..nicht doch, das machst du nicht. Nein..das machst du doch nicht mit mir Eikskild oder?” Fuhr es mir entsprechend erschrocken heraus, aber ich sah ihn noch im Hochkommen grinsen...und zwar bis über beide Ohren. “Was werden ich nicht tun? Du nehmen dich besser in acht, wenn ich dich kriegen Lyria, dann sein du dran, ich es dir schwören. Das schreien geradezu nach Rache!” Hörte ich ihn mir leise grollend antworten. Er meinte es allem Anschein nach tatsächlich ernst...und das war auch schon alles, indem merkte ich nämlich, wie er sich im Übrigen äußerst flink in meine Richtung bewegte, um mich mit dem Schnee einzuseifen, den er eigens für diesen Zweck aufgehoben hatte. Ich wartete somit gar nicht erst ab, sondern rannte davon, so schnell es mein Handtuch denn zuließ und meine Beine es barfuß überhaupt hergaben. “Dafür musst du mich aber erst mal kriegen! Was ist..fang mich doch, wenn du kannst Trapper!” Spöttelte ich dieses Mal lauthals lachend in seine Richtung, wobei ich versuchte mich hurtig hinter einem der zahlreichen Schneehäufen in Deckung zu bringen und zu verschanzen, damit ich ihn mir mit Schneebällen vom Hals halten konnte. Aber weit gefehlt, der Mann war natürlich weitaus schneller als ich gedacht hatte und holte mich noch in dem Moment ein, als ich gerade um den Haufen herum laufen wollte. Er erwischte mich im vollen Lauf am rechten Arm, wo er rasch zupackte und mich kraftvoll zu sich zurück zog. Durch die imense Wucht die darin lag, prallte ich ungewollt zurück und direkt gegen ihn. Der heftige Aufprall auf den wir in dem Moment nicht gefasst waren, riss uns beide regelrecht von den Füßen und nur einen Augenblick später, fand ich mich auf dem Boden wieder… ...immerhin ICH war weich gelandet! Ich lag im Schneehaufen...tief eingesunken durch mein Gewicht und seins, denn er war ungebremst wie ebenso überrascht direkt auf mir gelandet. Als wir beide uns etwas gefangen hatten und ich wieder halbwegs ansprechbar war, nach dem ersten Schreck merkte ich jedoch erst so richtig, was das im eigentlichen Sinne bedeutete. Mein Handtuch war komplett verrutscht, ich war damit zu meinem blanken Entsetzen bis hinunter zur Hüfte splitterfasernackt und ich spürte ihn...seinen warmen Körper direkt über mir auf meinem und das dummerweise auch noch direkt zwischen meinen Schenkeln. Einzig und allein der unvorsichtige Sturz war daran Schuld, dass wir so ungünstig übereinander gestolpert und gefallen waren. Er war mir jedoch so nahe..dass ich seinen warmen Atem leicht stockend an meinem Hals spüren konnte. Eikskilds Gewicht drückte mich dazu unfreiwillig immer noch etwas tiefer in den Schnee hinein. Aber irgendwann merkte ich, wie er sich leicht aufzurichten versuchte, um mich anzusehen. In der Dunkelheit um uns herum konnte ich seine Gesichtszüge jedoch nur schemenhaft erkennen und doch sah ich das eigenartig faszinierende Glitzern, seiner jetzt fast schwarz wirkenden Augen über mir, als er zu mir sprach. Aber seine Stimme klang beiweitem nicht mehr so kontrolliert und souverän wie üblich, denn ich bemerkte den irritierten Unterton und das Zögern das in ihr mitschwang sehr genau. “Es..es tun mir leid Lyria..das..das sein mit Sicherheit kein Absicht gewesen?!” Hörte ich ihn mir damit beinahe atemlos entgegen flüstern. Seine Lippen zitterten kaum merklich als er sprach. Ich konnte es zwar nicht sehen...aber ich spürte es intuitiv. Die wilde Erregung, die nicht nur mich erfasst hatte, ihm so nahe zu sein..genau die machte offenbar nicht nur mir allein so heftig zu schaffen. “Ähhh..da..das macht nichts, es ist ja nichts passiert. Es..es war nicht mehr als ein dummes Missgeschick...oder?!” Versuchte ich es hingegen möglichst locker zu überspielen, aber auch ich konnte ein leichtes Zittern in der Stimme nicht ganz unterdrücken, wobei ich ihm möglichst standhaft in die Augen zu sehen versuchte. In dem Moment merkte ich, wie er sich spontan über mich beugte...wie er mir ganz nahe kam. Er sagte nichts und dennnoch wusste ich genau, was er tun wollte...und ja beim Allmächtigen, ich fühlte ihn...seine rauen Fingerspitzen, die zart fast schon schüchtern über meine nackte Brust streiften. Die unbändige Hitze unter der Haut, die von ihm auszugehen schien...das Leben, die lebendige Kraft seiner Mannhaftigkeit pulsierte heiß und stark zwischen meinen Schenkeln. Herr Jesus...ich fühlte diesen Mann so nahe und so intensiv, dass es mir unwillkürlich heftig begehrlich bis tief in den Unterleib hinein fuhr und ich wusste in dem Moment nur zu gut, WAS ich da von ihm fühlte, denn auch bei Eikskild hatte der Sturz kurzeitig sowie ebenso unfreiwillig das bisher so züchtig um die Hüften geschlungene Handtuch nach oben hin verrutschen lassen, was angesichts der prekären Lage wohl kaum zu vermeiden gewesen sein dürfte. Doch als er beinahe über mir war um mich zu küssen...ich seinen hitzigen Atem schon verführerisch warm auf meinen Lippen spürte...richtete er sich mit einem Mal urplötzlich ruckartig auf... Ein rauer herzhafter Fluch war alles, was im Anschluss daran heftig aus seiner Kehle drang..und mich zutiefst verwirrt unter ihm zurück ließ, denn noch im selben Moment rappelte er sich hastig auf... “KHAZAD AI MENU! Verdammt wie können ich nur so dumm sein..so nachlässig sein? Ich haben überhaupt keinen Gedanken mehr an das Gewehr verschwenden. Es sein noch drin Lyria...was wir denn tun würden, wenn jetzt ein Eisbär daher kommen, wenn wir so unvorsichtig sein?!” Hörte ich ihn dabei sichtlich erregt und zugleich alarmiert aufgebracht vor sich hin wettern. Ich seufzte derweil merklich entäuscht und rapelte mich ebenfalls auf, wobei mir augenblicklich wie ebenso ungerufen ein Gedanke durch den Kopf schoss, den er jetzt besser nicht mitbekam... Dann mein lieber Eikskild hätten wir uns jetzt beide vermutlich gleich zu tode gevögelt...wären aber wenigstens verdammt glücklich gestorben!” Dachte ich in der Sekunde reichlich ernüchtert, denn ich wusste ebensogut wie er, wie nahe dran wir gewesen waren, genau DAS ins Auge zu fassen. Es hätte tatsächlich nicht mehr viel gefehlt und ich hätte es ihn tun lassen, denn in dem Moment hatte mein Verstand sich völlig verabschiedet...und mein Körper sprach ohnehin schon eine ganze Weile eine völlig andere Sprache, als mein Verstand. Aber die Gelegenheit war unwiederbringlich vertan...einzig und allein die Vernunft und seine Eingebung hatte dies eben verhindert… Ich stand auf, zog mein Handtuch wieder in die dafür vorgesehene Position klopfte mir den Schnee ab und sagte leise… “Ich denke das ist ein triftiges Argument und eine Gefahr, die man wohl lieber nicht unterschätzen sollte Eikskild. Besser wir gehen rein, um es nicht noch absichtlich zu provozieren...man kann ja nie wissen wo sich die Biester überall herum treiben?!” Noch als ich das zu ihm sagte, sah ich ihn knapp und etwas unsicher nicken. “Du haben Recht...du sollten besser in Hütte zurück gehen. Ich werden nochmal ein oder zwei Durchgänge machen, dann ich werden auch nachkommen und diesmal ich werden daran denken, nicht wieder ohne Gewehr hinaus zu gehen.” Hörte ich ihn mir damit erwartunsgegemäß trocken und überraschend ernüchtert antworten. Der Trapper sah mir einen Augenblick lang merkwürdig forschend entgegen und ich spürte, dass er offenbar noch etwas ganz anderes zu mir sagen wollte. aber dann zuckte er nur kurz mit den breiten Schultern und machte anstatt dessen Anstalten zurück zur Schwitzhütte zu gehen. Ich sah ihm nach, verwirrt und innerlich zutiefst aufgewühlt. Fragte mich ernsthaft, was das denn jetzt gewesen war...und warum ich so überzogen heftig auf ihn reagiert hatte? Ich meine im Grunde war ja nichts weiter passiert…gar nichts weiter... ...aber? Ich wandte mich leise seufzend in Richtung der Hütte ab. Aber! Genau dieses ABER ließ mich nicht los, als ich schließlich ins Haus ging um mich wieder anzukleiden. Als er irgendwann nach mehr als zwei Stunden zurück kam, verloren wir beide kein Wort mehr darüber was da vorhin zwischen uns beiden vorgefallen war...und versuchten anstatt dessen dieses ungemein prickelnd erotische Erlebnis das uns da beiden miteinander wiederfahren war, mit merklich schlechtem Gewissen zu überspielen. Und trotzdem wusste jeder von uns nur zu gut...sollte sich so etwas derartiges wie das noch einmal wiederholen, würde wohl weder er noch ich die Kraft haben um NEIN sagen zu können….ganz gleich was unser Verstand und unsere Vernunft uns dazu auch riet. Dazu war diese merkwürdige Anziehungskraft zwischen ihm und mir viel zu stark, wenn ich sie auch mit aller Vehemenz zu ignorieren versuchte, was mir langsam aber sicher immer weniger gelang. Und was Eikskild betraf so war ich mir fast hundertprozentig sicher, dass ER es schon lange wusste…. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)