"Eikskild" von Ithildin ("Eichenschild" Die Geschichte einer ungewöhnlichen Liebe (modernes Setting)) ================================================================================ Kapitel 35: ungemütliche Entdeckungen...oder Morgenstund hat Gold im Mund?! --------------------------------------------------------------------------- Als ich am anderen Tag in aller Frühe nicht eben zärtlich von der frostigen Kälte wach geküsst wurde, war es bereits hell, der Morgen graute..und ich sah die Sonne so noch einmal flach am Horizont entlang kriechen und ihre letzten Strahlen wie zum Abschiedsgruß in die niedrige Senke hinab senden, in der wir beide zwangsläufig noch immer eng aneinander gekuschelt, die mehr oder minder ungemütliche Nacht miteinander verbracht hatten. Ich wusste, dass die wenigen Tage an denen es noch einmal hell wurde langsam gezählt waren...bald würde sie gar nicht mehr über den Horizont kommen und dann herrschte für dreieinhalb lange Monate totale polare Finsternis. Kein besonders schöner Gedanke aber ich versuchte mich schon mal daran zu gewöhnen….da ich es ja doch nicht ändern konnte. Als ich wach war, hob ich den Kopf ein wenig an und versuchte meinen Nebenmann ausfindig zu machen...Eikskild, den ich zwar nicht sehen, wohl aber spüren konnte….da er ja zwangsläufig noch immer den selben Schlafsack mit mir teilte. Er war wach, ich wusste es, aber er bewegte sich trotzdem nicht, so als wollte er die innige Vertrautheit der vergangenen Nacht und deren Nähe zueinander nicht unnötig zerstören, geschweige denn mich vorzeitig aufwecken. Anstatt dessen hatte der Trapper seine Arme wärmend und zugleich ungewohnt besitzergreifend um mich herum gelegt aber doch so, dass er mit der einen Hand seine Flinte griffbereit liegen hatte und er sie im Zweifelsfall nur noch zu greifen brauchte, denn sie lag gewissermaßen direkt neben mir. In diesem Fall konnte ich den Mann hinter mir nicht sehen, ihn aber wohl in der so allseits beliebten „Löffelchenstellung“ spüren...und zwar so eindeutig, dass ich fast sofort ahnte, WAS ich da rein zufällig betrachtet körperlich so direkt und damit sehr nah an meinem Gesäß von ihm fühlte..und es war gewiss NICHT nur allein einer seiner beiden ungemein kräftig stämmigen Oberschenkel. Oohh...WOW...ich musste mich so was von zusammen nehmen, um nicht unversehens Feuerwehrmännchen an der Fußgänger Ampelanlage zu spielen. Verdammter Hammer Mann..also die morgendliche Wasserlatte hätte der Trapper meines Erachtens doch auch getrost wo anders hin parken können...oder? >Verflixt...warum eigentlich immer ich?< Fuhr es mir somit wenig amused durch den Sinn...als ich die äußerst dringliche Sachlage von Seiten des Kerls halbwegs realistisch analysiert hatte. ER aber bemerkte von meinen unschönen Erkenntnissen die ihn betrafen offenbar nichts..oder wenn doch, so ließ er sich davon jedenfalls nicht mal Ansatzweise aus der Ruhe bringen...oder sich angesichts seiner misslichen Lage etwas anmerken. Also so locker wie ER würde ich, die Angelegenheit auch gerne sehen können, aber ich als Frau konnte das irgendwie nicht so recht nachvollziehen. Und so konnte ich mir ein leises...und etwas unwilliges… „Ey Mann...kannst du DEN nicht mal zur Abwechslung irgendwo anders hin parken? Ich weiß es lässt sich kaum vermeiden, so früh am Morgen, aber wenn schon, dann wäre ich dir sehr verbunden, wenn ich dein „Ding“ wenigstens nicht die ganze Zeit über im Kreuz hätte?!“ ...kaum verkneifen, das ich unversehens an ihn los ließ, wobei ich jedoch einen, unerwartet schlagfertigen Konter von ihm erhielt, der mich ehrlich verblüffte. „Oh guten Morgen, schön dass du auch schon wach sein Lyria. Ich haben dich sehr deutlich vernommen und wollen dir sagen, dass ich das sehr gerne und mit Freuden tun würden. Aber es sein verflucht eng hier zu zweit in eine Schlafsack und wo sollen ich mich denn deine Meinung nach hin umdrehen...du es mir vielleicht sagen können? Ich es nämlich nicht wissen! Also dann, können du und ich eigentlich nur noch in ein Richtung und die heißen...hochstapeln?!“ Konnte ich ihn somit fast sofort leise und entsprechend belustigt in meine Richtung brummen hören, wobei ich versuchte mich umgehend zu ihm umzudrehen, so dass ich ihn wenigstens ansehen konnte, was mir jedoch aufgrund der Enge nicht so gelingen wollte wie beabsichtigt….aber irgendwann sah ich doch in diese dunklen blauen Augen, die mich sichtlich amüsiert fixierten. Offenbar fand Mann es durchaus amüsant, wobei ich dies weder teilen, noch wirklich nachvollziehen konnte und so lediglich ein knappes... „Ha ha sehr lustig Scherzkeks...raus jetzt...und wohin du dich zum Erleichtern verkrümeln willst, ist mir eigentlich so ziemlich Wurst aber mach s endlich Mann. Wenn möglich aber, bitte bevor meine Blase geplatzt ist. Weißt du, ich ähhh...muss nämlich auch mal und zwar dringend der Herr!“ ...aus mir heraus und ihm damit nicht gerade erfreut entgegen grollte. Indem hörte ich ihn leise seufzen und mir mit einem...“na also schön...du haben recht Lyria..ich gehen ja schon. Du hier auf mich warten, ich sein gleich wieder da...dann können du gehen...einverstanden?“...zur Güte antworten, das er als Angebot so meinte wie er es gesagt hatte. Alles was er darauf von mir erntete war ein kurzes leicht entrüstetes Schnauben… „Ohhhh ja sicher...wo soll ich auch schon hin..hier am Arsch der Welt? Bitte nach dir...Eikskild und sieh bloß zu, dass du dich entsprechend beeilst...es ist dringlich..also zumindest was mich betrifft!“ Etwa fünf Minuten später war das geklärt...der Trapper hatte sich ganz klar als Erster irgendwohin außerhalb meiner Sichtweite verkrümelt aber nicht bevor wir uns versichert hatten, tatsächlich alleine zu sein...danach folgte ich, die sich ebenfalls irgendwohin ein Stück weiter mitten in die Tundra verzog, um den Wodka vom Vorabend wieder los zu werden. Nun ja und mit Eisbär als unfreiwilligem Zuschauer beim Frischluftpinkeln hätte vermutlich weder ER noch ICH es als besonders spaßig empfunden...aber es war auch so nicht besonders erfreulich, schon der unangenehm niedrigen Außentemperaturen wegen, denn im Gegensatz zu ihm musste ich leider wesentlich mehr auspacken, das in der (Sau)kälte Schaden nehmen konnte und so beeilte ich mich entsprechend schnell fertig zu werden. Als ich schließlich schon deswegen nicht besonders euphorisch gestimmt zu ihm zurück gefunden hatte, war Mann trotz der frühen Stunde überraschend gut gelaunt und dazu erstaunlich produktiv...denn ich hörte ihn bereits leise Bruchstücke einer Melodie von sich hin summen, die mir vage bekannt vorkam...während er gleichzeitig versuchte, das kleine Feuer mit dem kläglich verbliebenen Rest des nächtlichen Brennholzes in Gang zu bringen. Es aber dabei doch, wie durch Magie geschafft hatte, wenigstens zwei Becher des schwarzen Instandkaffees herzuzaubern, der vermutlich auch aus den Tiefen meines Rucksacks entstammte, ich da aber ganz bestimmt nicht selbst hinein gepackt hatte und ich wusste auch nicht, wie er dort hineingekommen sein mochte. Vielleicht hatte Eikskild schon im Voraus geahnt, dass so etwas passieren konnte und entsprechend vorgesorgt… ...von denen er mir schließlich einen der beiden Kaffeebecher mit einem kurzen aufmunternden Zwinkern in die Hände drückte, als ich zurück kam und dankbar von ihm entgegen nahm. Der Kaffee war stark, heiß und vertrieb so die Morgenkälte sehr viel besser, als ich angenommen hatte, während ich in kleinen Schlucken daran nippte, um mir nicht die Lippen zu verbrennen. Ich betrachtete den Mann neben mir einen Moment lang, wie er ebenfalls vorsichtig einen Schluck von seinem Kaffee nahm und dabei weiterhin aufmerksam die Umgebung im Blick behielt. Nichts deutete mehr darauf hin, was am Abend davor zwischen uns beiden gewesen war, nicht das Geringste..und ich ahnte dunkel, dass er es vorerst auch dabei belassen wollte. Und so sagte ich hinsichtlich dessen keinen Ton mehr zu ihm, sondern akzeptierte seine Entscheidung, weiterhin so zu tun, als sei alles beim Alten geblieben und nichts hätte sich in irgend einer Weise zwischen uns verändert, obwohl wir beide insgeheim spürten, dass dies längst eine Illusion war, der wir uns da hingaben. Nach einem kurzen wenig sättigenden und schweigsamen Frühstück, das aus den Resten an Nüssen und jeweils einem Müsliriegel pro Nase bestand...raffte er sich schließlich entschlossen auf, um das nahezu herunter gebrannte Feuer mit den Resten des Wassers zu löschen, das noch in der Flasche war, dann steckte er sie in den Rucksack und schulterte ihn, wobei er mich auffordernd ansah, als er das getan hatte. Keira hatte während der ganzen Zeit kaum einen Mucks von sich gegeben und brav neben mir Platz gemacht, obwohl ich wusste dass auch mein Hund Hunger haben musste..jetzt aber sprang sie auf und bellte mich kurz aber entsprechend auffordernd an. Ich strich ihr beschwichtigend über den Kopf und die weichen Ohren.. „Hey meine Süße, ich weiß ja du hast Hunger...aber je schneller du die anderen Hunde findest, um so schneller gibt’s was zu fressen für dich...und hoffentlich auch etwas vernünftiges zwischen die Zähne für uns, hast du gehört? Du muss sie finden!“ Mit diesen eindringlichen Worten sah ich zu Eikskild, der neben mir stand und mich ansah..sein Blick war seltsam unnahbar ja fast schon, als wäre er Äonen weit von mir entfernt, doch dann zuckte er kurz mit den bereiten Schultern und sagte dann...“das haben du gut gesagt, dann komm lassen uns gehen, wenn wir die Hunde finden wollen, wir heute vielleicht noch lange suchen müssen, bis wir sie finden Lyria." Er verstummte und sah mich an, wobei er mir ganz plötzlich spontan eine Hand entgegen streckte… ...ich nickte überrascht, wo mir ein spontanes....“oh ahh danke, aber wäre das jetzt nicht eigentlich dein Part an sie gewesen oder?“ Entkam und ich ihm die Leine auffordernd entgegen hielt. Aber er ergriff wider erwarten nicht die Leine sondern meine Hand und zog mich schließlich nachdrücklich mit sanfter Gewalt mit sich fort, wobei ich ihn kurz grinsen sah. "Nein das haben du viel besser machen als ich!" War alles was ich darauf als Antwort von ihm bekam. Keira sprang während dessen mit der Nase am Boden voraus, wo ich sie schließlich los ließ, damit sie die Spur sofern vorhanden besser finden konnte. Der Trapper und ich kamen in dem straffen Marschtempo hinter ihr bald ordentlich ins schwitzen, obwohl es ein klarer Tag war und die Sonne so gut wie keine Wärme mehr abgab. Ich schwitzte trotz der Kälte in meinen dicken Sachen...und der Trapper ließ mir kaum Zeit für eine Rast oder um zu verschnaufen. Rastlos trieb er mich an, wobei er meine Hand nicht los ließ und mich den ganzen Vormittag über energisch weiter durch die Tundra schleppte und zwar solange bis ich irgendwann die Geduld verlor… „Oh bitte, ich kann nicht mehr weiter Eikskild..lass mich wenigstens einmal kurz verschnaufen. Sieh mal Keira hängt die Zunge ja auch schon aus dem Hals, wenn du so weiter machst, schaffe ich überhaupt keinen Schritt mehr vorwärts, dann...denn bleib ich einfach hier sitzen.“ Grummelte ich ihm unüberhörbar säuerlich entgegen...und erwartete schon halb eine entsprechende Rüge von ihm, doch da hörten wie beide plötzlich etwas...ein Geräusch! Es war nicht so nahe, dass wie es identifizieren konnten aber doch nahe genug, um etwas zu hören... Auch mein Hund stellte die Ohren und mit einem mal rannte sie bellend los, als wäre der Teufel höchstpersönlich hinter ihr her...irgend etwas hatte sie zweifelsfrei entdeckt. Eikskild sah mich kurz an, als wollte er mich auffordern ihm zu folgen...ich hatte jedoch bereits verstanden und nickte nur ….und dann rannten wir ihr beide wie auf Kommando hinterher um sie ja nicht aus den Augen zu verlieren. Als sie fast außer Sichtweite war, liefen wir völlig außer Atem eine deutlich spürbare Anhöhe hinauf, in der sich die Tundra ein gutes Stück überhalb des Meeresspiegels weiter nach oben hin fortsetzte...und am Scheitel der kleinen Anhöhe angekommen..fanden wir Keira… UND...tatsächlich den Buggy und Eikskilds Hunde und zwar alle vier...unverletzt! Seine strengen Züge hellten sich schlagartig auf, ja es war beinahe als ginge die Sonne auf...so sah ich ihm die Freude darüber an, seine Hunde samt dem Wagen gesund und munter wiedergefunden zu haben. Der Buggy hatte sich mit dem Hundegeschirr zufällig in einigen niedrigen Stechginsterbüschen am kargen Tundraboden verfangen und den Lauf der Hunde damit zwangsläufig gestoppt. So unfreiwillig im dichten Gebüsch verfangen, konnten sie nicht mehr weiter...was unser Glück war, sonst hätten wir sie in der Weite der Tundra vielleicht nie wieder gefunden. „Da sein sie Lyria...du sehen es? Da sein sie...und alle ganz heil...oh ich sein so froh!“ Hörte ich ihn mir freudig entgegen rufen, wobei sich über sein markantes Gesicht wohl eins der schönsten Lächeln legte, das ich je an ihm gesehen hatte...eines das mein Herz unwiderruflich und für immer zum Schmelzen brachte…das war vermutlich der Augenblick, in dem ich mich ohne es zu selbst wirklich zu begreifen in ihn verliebte...allein der gesamte Ausdruck seiner Augen, dieses Strahlen in ihnen, die Freude...das ließ mich ihn in einem völlig anderen Licht sehen als bisher. Der Trapper war gewiss nicht der Typ von Mann, der eine Frau quasi sofort im Sturm eroberte oder ihr das Herz stahl...aber wenn man oder besser Frau seine charakterlichen Vorzüge erst einmal erkannt hatte, so wogen sie weit tiefer als jedes oberflächliche Sichtbild von irgendwelchen unwichtigen Äußerlichkeiten.. Manieren...oder kulturell gebildeten Hirngespinsten...die man sich sonst so unter einem geeigneten Partner für sich vorstellen mochte...nein ER war anders ganz anders...aber spätestens da hatte ich es endlich erkannt. Allerdings wollte ich es mir nicht offen eingestehen, denn ich hatte Angst davor etwas zu verlieren, das mir außerordentlich wichtig war...etwas, was ich zu diesem Zeitpunkt einfach (noch) nicht aufgeben konnte oder zumindest glaubte ich das. Und so sah ich ihm völlig von meinen eigenen Gefühlen übermannt dabei zu wie er sich um seine Huskys kümmerte, die vor Freude an ihm hochsprangen als er nachsah, ob sich sich nicht vielleicht doch irgendwie am Wagen verletzt hätten...oder sich die Pfoten wund gelaufen hatten. Ich sah wie er sie alle liebevoll streichelte und ihnen auf den Rücken klopfte...als er sie alle vier der Reihe nach untersuchte. „Meine gute Hunde...sie alle meine Freunde...wenn sie weg gewesen sein, ich das hätten wirklich nur schwer verkraften können. Können du das verstehen Lyria?“ Hörte ich ihn plötzlich in meine Richtung sprechen, wobei er sich aufrichtete und mich seltsam forschend anblickte. Ich nickte kurz und ein wenig verlegen. „Das kann ich nachvollziehen...ich hänge auch sehr an ihr. Keira ist für mich mehr als nur irgend ein Tier..sie ist mein Freund und ich ammm...liebe sie sehr. Ich denke ich kann dich daher gut verstehen Eikskild. Sie sind mehr als deine Freunde, sie sind deine Lebensversicherung hier in dieser Einöde...und ich war so dumm und habe das nicht verstanden, es tut mir wirklich leid." Ich sah ihn kurz lächeln, als ich ihm das entgegnete. „Da haben du wohl recht...das sein sie wohl meine vier Huskys.“ Wir sahen uns an und ich musste ebenfalls spontan lächeln...als ich ihn das sagen hörte. „Sag mal...haben deine Hunde eigentlich auch so was wie Namen Eikskild?“ Fragte ich ihn einen Moment später mit neu erwecktem Interesse an seinen vier Hunden, die jetzt allesamt schwanzwedelnd vor uns saßen und uns erwartungsvoll ansahen, ob dem was jetzt kommen sollte. Der Trapper zuckte jedoch kurz mit den mächtig breiten Schultern und zeigte dabei wie beiläufig auf einen der Hunde mit schwarzweißem Fell und eindringlich leuchtend blauen Augen. „Hmm ja haben sie..das hier sein Dis...mein Leithündin…sie sein die Beste Hündin auf ganze Welt“ Er drehte sich um und zeigte dabei auf zwei der anderen Hunde, der eine dunkelbraun, der andere nahezu weiß mit ein wenig grau im Fell...die alle beide die selben eigenartig blauen Augen der Hündin aufwiesen...“und das hier sein ihr beiden Söhne Kili und Fili.“ Dabei drehte sich Eikskild halb herum und zeigte am Schluss noch auf den Letzten der Vier, ein ungewöhnlich kräftiger und komplett schwarzer Husky...mit riesigen Pfoten...“so und der alte Kerl hier sein mein bester Freund, er heißen Dwalin. Er sein der Vater der beiden, er mich noch nie im Stich lassen haben.“ Kam es somit entsprechend überzeugt aus dem Mann neben mir heraus, der ungemein stolz auf seine Hunde wirkte. Die im Übrigen alle vier gut gepflegt waren. Er gab acht auf seine Tiere, das war etwas dass ich sehr an ihm mochte...denn es bedeutete, dass er Verantwortung für etwas übernehmen und sie auch tragen konnte...eine nicht zu unterschätzende Qualität bei einem Mann wie ihm. „Deine Hunde sind deine Freunde, gut kann ich verstehen...ja aber hast du auch Familie...irgendwo...oder bist du hier wirklich ganz allein? Ich..ich meine"… stotterte ich ihm erneut entgegen, ermutigt von seiner bisher ungewohnt bereitwilligen Auskunft über sich selbst...aber damit war es kaum, dass diese Frage über meine Lippen gekommen war, fast sofort vorbei. Er sah mich an und ich sah eindeutig, dass ich die falsche Frage gestellt hatte. „Hast du denn Familie Eikskild?“ Fing ich jedoch trotzdem noch einmal ganz bewusst in seine Richtung an, da ich mich davon nicht einschüchtern lassen wollte. Er sah mich an und der Blick war schmerzhafter als alles was ich bei ihm je gesehen hatte...“ja haben ich...ein Schwester und zwei Neffen, die ich sehr lieben!“ War die knappe und merklich brüske Antwort. Ich fragte ihn mehr als verblüfft. „Ach hast du? Und..und siehst du sie denn wenigstens manchmal?“ Eiksild reagierte wie zu erwarten verschlossen und wenig kooperativ. „Nein sie sehr sehr weit fort von hier leben...ich sie lange..lange Zeit nicht mehr gesehen haben! Ich sie alle drei sehr vermissen...wie mein Heimat auch!“ Sagte er in einer Tonlage zu mir, die mir fast den Mut nahm um weiterzusprechen. „Und..und warum geht du sie dann nicht einfach mal besuchen? Ich meine sie würden sich vielleicht darüber freuen..oder?“ Sagte ich sehr leise zu ihm wobei ich ihn verwirrt ansah. Er erwiderte meinen Blick und sah mir forschend entgegen, aber er wirkte dabei seltsamerweise, als wäre ein eben noch offenes Tor urplötzlich ins Schloss gefallen. „Das nicht gehen...ich es nicht können, selbst wenn ich es wollen...sie sein von mir getrennt...vielleicht für immer!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)