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"Eikskild"

"Eichenschild" Die Geschichte einer ungewöhnlichen Liebe (modernes Setting)
von

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einige (überraschende) Beobachtungen - 2

Es war so wie ich es vermutet hatte...kaum hatte ich damit begonnen, mich an dem all zu kleinen Küchentisch auszubreiten, damit ich möglichst alle Teile beieinander hatte, die ich für die Reparatur des defekten Radios benötigte kam ER zurück..
 

Ich sah dennoch überrascht auf, als ich ihn an der Tür hörte. Nur einen Moment später war er im Haus...natürlich MIT seinen dreckigen Stiefeln, das war ja so klar...allein dafür hätte ich ihm am Liebsten eigenhändig den Kragen umdrehen mögen, diesem fürchterlich eigensinnigen Eigenbrödler von einem Trapper.
 

Ich sah durch das kleine fast blinde Küchenfenster hinaus und stellte fest, dass es draußen inzwischen nahezu dunkel geworden war, das war mir während ich so konzentriert an der Wiederherstellung des alten Röhrenradios gearbeitet hatte nämlich gar nicht aufgefallen.
 

Ich bemerkte es erst jetzt.
 

„Du kommst heute spät, es ist schon fast finster?!“ Empfing ich ihn demnach ruhig aber dennoch ein wenig vorwurfsvoll angehaucht, als ich ihn einige Minuten später in die Stube eintreten sah, nachdem er seine Ausrüstung und seine vor Dreck starrenden Stiefel sehr zu meiner Freude glücklicherweise draußen in der Garderobe zurück gelassen hatte. Als er eintrat sah er mir spürbar neugierig entgegen, wobei ich unwillkürlich eins dieser etwas undurchschaubaren Lächeln von ihm auffing, das mich auch jetzt nach all der Zeit immer noch verunsicherte und das obwohl ich ihn inzwischen um einiges besser kannte.
 

„Was sein, du mich etwa vermisst haben, oder wieso du mich fragen weshalb ich erst jetzt kommen Lyria?“ Sagte er im Anschluss daran prompt, so als hätte er es geahnt und damit eindeutig einen Tick zu anzüglich und dazu so selbstverständlich, dass ich mich selbst dabei ertappte, dass ich ihm dafür glatt hätte einen saftigen Rempler verpassen mögen. Aber ich beherrschte mich und blieb regungslos sitzen, wobei ich nichts weiter tat als ihn einfach nur anzublicken.
 

Doch so ganz wollte ich mir den merklich anzüglichen Spruch von ihm dann doch nicht gefallen lassen.
 

„Tzeee….ja sicher….ich wollte eigentlich nur wissen, WO du solange abgeblieben bist, nicht mehr und nicht weniger werter Herr.“ Entgegnete ich ihm schließlich mit einer deutlichen Spur von Trotz in der Stimme, woraufhin ich ihn nur noch breiter grinsen sah…
 

„Oh ja, DAS ich an deinem Gesicht gesehen haben Englischfrau!“ Erfolgte sogleich seine amüsierte Antwort an mich, auf die obendrein ein neuerliches belustigtes Grinsen seinerseits folgte, das mich ganz wild machte. Auch weil MANN in einer solchen Seelenruhe daher kam, als wäre er gerade mal im nächsten Supermarkt gewesen und hätte sich neue Socken gekauft...der Einfaltspinsel von einem Trapper.
 

„Ja verflixt und zugenäht...kannst du mir nicht mal eine simple Frage erklären, also nochmal WO in aller Welt warst du Eikskild, weshalb kommst du jetzt erst so spät? Ich..habe mir vielleicht so etwas wie Sorgen um dich gemacht, stell dir vor!“ Fuhr ich ihn damit heftig und zudem noch sehr viel weniger beherrscht an, als ich es eigentlich hatte tun wollen.
 

Er zuckte daraufhin kurz wie ebenso unbeeindruckt mit den markant breiten Schultern.
 

„Ich sein auf der halben Strecke zurück zufällig einem Eisbären begegnet, ich ihn haben erst vertreiben müssen, sonst ich wären schneller gewesen und du nun zufrieden gestellt weil du es wissen?“ Konterte er einen Moment später entsprechend trocken wie ebenso kurz angebunden, woraufhin ich ihn mir fast sofort danach neuerlich und außerdem in aller Seelenruhe entgegen grinsen sah...offenbar fand er es höchst amüsant, dass ich mich in seinen Augen natürlich völlig unnötig darüber aufregte, dass ER auf einen Bären getroffen war.
 

Ich für meinen Teil fuhr jedoch auf der Stelle erschrocken halb von meinem Platz hoch.
 

„WAS? WIE... Eisbär? Sag das nochmal...ist..ist alles in Ordnung mit dir?“ Fragte ich ihn daraufhin ehrlich entsetzt und ebenso angstvoll um ihn besorgt, denn ich wusste genau was mich erwartete, sollte ich hier auf Svalbard den Winter über alleine auf mich gestellt sein und darauf hatte ich beileibe nicht die geringste Lust.
 

Doch ER sah mich nur völlig verständnislos aus seinen faszinierenden dunkelblauen Augen an und sagte dann im Anschluss abermals knochentrocken und unüberhörbar sarkastisch.
 

„Ja was du denn denken Menschenfrau, er mich gefressen haben...oder er haben mich vielleicht zu einem kleinen Tänzchen auffordern wollen? Nein, ich haben den frechen Kerl mit einem Warnschuss vertrieben. Das ich immer so machen, man dürfen sie ja nicht töten..sie stehen hier im Naturschutzgebiet ebenso unter Schutz.
 

Nur im Notfall sein dir das erlaubt. Also du brauchen kein Angst haben Lyria, so nahe sein mir noch kein Bär in all der Zeit gekommen, seit ich hier leben. Bevor mich hier ein Bär fressen, sein ich schon gestorben...lebend mich sicher keiner von denen bekommen werden, das ich können dir versichern!“
 

Das war alles was darauf noch von ihm erfolgte, ehe er sich mit einem knappen Schulterzucken von mir abwandte und Anstalten machte, um sich die Hände kurzerhand wie überraschend gründlich im Waschbecken der kleinen Spüle zu waschen, die Teil der Küche war.
 

„Ha ha sehr witzig...selten so gelacht, lass die dummen Sprüche stecken Eikskild, ich finde den Gedanken an Eisbären hier auf Barentsøya nicht sehr lustig, also hör auf mich damit absichtlich zu ärgern!“ Fauchte ich ihn während dessen nicht eben mit Begeisterung an...woraufhin ich ihn plötzlich ganz offen und dazu laut lachen hörte, er klang unüberhörbar belustigt...und es dauerte einen ganzen Moment, ehe er mir darauf etwas entgegnete.
 

„Was du denn wollen Lyria? Das gehören nun mal dazu. Du werden es nicht ändern können. Also sein es besser, du finden dich damit ab..was glauben du denn, weshalb ich dir das Schießen haben beibringen wollen? Weil es mir besonderen Spaß machen ganz bestimmt nicht...du müssen dich selbst verteidigen können...und das wissen du so gut wie ich! So und jetzt würden ich gerne wissen, wie weit du inzwischen gekommen sein..haben du Erfolg mit dem Radio gehabt?“
 

Er sah mich weiterhin durchdringend an, das dunkle Cobalt Blau seiner Augen leuchtete dabei in einem eigentümlich intensiven Licht...das sich im Schein der Gaslaterne über dem Küchentisch in ihnen spiegelte und ihn seltsam fremdartig und unwirklich auf mich wirken ließ..das erste Mal seit ich ihn kannte, hatte ich dieses eigenartige Gefühl in seiner Gegenwart...es war komisch...mich schauderte unwillkürlich...es war als hätte mich eine vage Vorahnung von etwas gestreift.
 

Ich nickte somit einen Tick zu rasch, um nicht auffällig zu wirken, auch da mir augenblicklich wie der Blitz durch den Kopf schoss, was ich da heute Nachmittag durch Zufall entdeckt hatte. Doch der Trapper schien es nicht zu bemerken. Anstatt dessen sah er mir weiterhin aufmerksam forschend entgegen, woraufhin ich ihm entsprechend angespannt antwortete.
 

„Ich bin fast fertig, ich habe den Fehler tatsächlich finden können...es war die Röhre, wie ich es vermutet hatte. Die Dinger sind ziemlich empfindlich gegen Über - oder Unterspannung...und da hier der Strom andauernd ausfällt beziehungsweise die Spannung wechselt, selbst wenn das Notstromaggregat denn mal zur Abwechslung funktionieren sollte, gefällt das dem Gerät demnach nicht besonders. Dementsprechend oft streikt es auch...also solltest du meinen Rat beherzigen und dir das nächste Mal wenn du in der Stadt bist, lieber ein digitales Batterie betriebenes Radio kaufen, die sind bei weitem nicht so empfindlich. Aber bis dahin wird es seinen Dienst wohl wieder tun...nun das hoffe ich jedenfalls!“
 

Ich sah in lächeln. „Das sein gut..ich haben ehrlich gesagt nicht erwartet, dass du es schaffen werden, um so mehr freuen es mich Lyria!“ War die wohl ehrlich gemeinte Aussage an mich, wobei er mir diesmal ein etwas zerknittertes Lächeln schenkte, das sogar einen Tick verlegen wirkte.
 

„Sehr schön, danke auch für das entgegengebrachte Vertrauen Eikskild!“ Fluchte ich indessen leise und merklich frustriert in seine Richtung, wobei ich Anstalten machte mich wieder ganz meiner bisher begonnenen Arbeit zu widmen..nämlich der Fertigstellung meiner Reparaturarbeiten an dem Oldtimer Radio.
 

Eikskild ließ mich tatsächlich in Ruhe meine Arbeit beenden...als ich wenig später mit einem leisen Seufzer den Lötkolben weglegte und die mir inzwischen von der angestrengten Sicht auf immer den gleichen Fleck schmerzenden Augen rieb...merkte ich ganz plötzlich eine Hand schwer auf meiner Schulter lasten, es war SEINE. Ich spürte den leichten Druck seiner kräftigen Finger an meinem Schulterknochen, wobei er das zwischenzeitlich wieder zusammen gesetzte Radio mit der anderen einfach hochgenommen hatte und aufmerksam begutachtete.
 

„Das haben du gut gemacht Lyria, wenn es jetzt noch funktionieren, sein ich wirklich beeindruckt von dein Fähigkeiten...und ich wollen dir danken...du sehen ich haben etwas auch etwas für dich.“ Sagte er dabei vollkommen ruhig und ungewöhnlich entspannt.
 

Sichtlich von dem überrascht, was er soeben zu mir gesagt hatte, blickte ich hastig zu dem Mann auf, der sich leicht über mich gebeugt hatte und mich jetzt mit einem seltsamen Blick musterte, den ich nur schwerlich deuten konnte. Der Trapper stellte das Radio einen Moment später wieder behutsam auf den klapprigen Küchentisch zurück, wobei er die andere Hand unauffällig von meiner Schulter löste...die als sie mich berührt hatte, bei mir ein seltsam kribbelndes Gefühl in der Magengegend hinterließ...eines, das ich normalerweise nur im Zusammenhang mit einer latenten Schwärmerei oder Verliebtheit kannte….
 

> Was...sollte ER wirklich? NEIN..nein das kann nicht sein..Schreck lass nach...nicht jetzt ausgerechnet DER oder..oder etwa doch? Fuhr es mir dabei mit wachsendem Entsetzen durch den Kopf...
 

...wobei ich ihn aus großen Augen ansah, zu verwirrt um sofort darauf zu reagieren...denn mit einem Mal bemerkte ich, wie er seine kräftige Hand kurz in die Tasche seiner speckigen dunklen Lederhose steckte, um sie nur einen Augenblick später wieder heraus zu ziehen und mir als er seine Faust öffnete anschließend vorsichtig etwas in die Hand zu legen, das ich fast sofort danach als etwa Walnuss großes, leichtes und leicht rötlich schimmerndes Etwas mit einer leicht rauen Oberfläche ausmachen konnte.
 

Noch als er dieses ETWAS in meiner Hand ablegte sagte er leise zu mir...
 

...“das ich heute zufällig am Strand gefunden haben und ich möchten es dir gerne schenken. Als kleinen Dank….und ich finden es sehen sicher wunderschön aus zu dein rotes Haar und dein grünen Augen Lyria. Es sein ein Bernstein…der hier sehr selten zu finden sein, ich haben großes Glück gehabt, der Sturm haben ihn sicher an Land gespült. Wenn du mögen, ich können ihn dir gerne in Silber fassen, dann können du den Stein um den Hals tragen, er werden dich vor bösen Dingen beschützen. Man sagen hier bei uns, Bernstein haben magische Fähigkeiten..wenn man ihn tragen, dann können man mit sein Hilfe das Übernatürliche erkennen. Nun das sein sicher nichts weiter als abergläubisches Geschwätz, aber ich finden ihn außergewöhnlich schön, deshalb ich haben ihn dir mitgebracht.“
 

Ich fuhr indessen erschrocken in mir zusammen und schluckte einmal kräftig…als ich ihn das sagen hörte, während ich den Trapper verwirrt anstarrte und im Anschluss daran wenig intelligent fragte.
 

„Ahhh ja wo..wofür habe ich den denn verdient? Das geht nicht, du kannst mir so etwas wertvolles wie DAS nicht einfach schenken...das geht nicht! Ich meine das ist wirklich sehr lieb von dir und es ehrt mich auch...aber ich kann es nicht annehmen Eikskild! Bitte versteh doch, das ziemt sich nicht, wir beide kennen uns ja noch nicht mal richtig..wie also soll das gehen?“ Sagte ich entsprechend hastig und verunsichert zu ihm, wobei ich ihn fast flehend ansah. Es war mir mehr als peinlich, dass ausgerechnet ER mir so etwas intimes wie einen Halbedelstein schenken wollte.
 

Einen Gegenstand den ein Mann normalerweise entweder seiner Frau oder bestenfalls noch seiner Geliebten offerierte, aber ICH war wenn man es genau nahm, für ihn weder das eine noch das andere.
 

Also fragte ich mich wirklich ernsthaft was das sollte...und dann noch das ungewöhnliche Kompliment bezüglich meiner gänzlich ungeliebten roten Haare, die er inzwischen also auch schon bemerkt hatte...da sie unterdessen deutlich und damit nicht mehr länger zu verleugnen in ihrem natürlichen Farbton am Haaransatz nachwuchsen.
 

Aber kaum hatte ich den Mund wieder zu gemacht, um sein durchaus wertvolles, sowie großzügiges Geschenk abzulehnen, da reagierte mein Gegenüber überraschend säuerlich und dazu wenig kompromissbereit auf mich.
 

„Was das sollen Lyria? Du nicht so etwas sagen, das sein unhöflich. Ich wollen, dass du ihn annehmen...das sein doch alles dummes Geschwätz. Ich können im Übrigen verschenken was ich wollen...und ich möchten, dass du ihn bekommen. Es sein mir ein Anliegen, ich dich daher kein zweites Mal mehr darum bitten werden. Also was sein, du wollen ihn tragen? Wenigstens mir zuliebe?“ Hakte er somit merklich unwillig und obendrein sichtbar nachdrücklich in meine Richtung nach, so dass mir fast keine andere Wahl blieb als es anzunehmen.
 

Ich sah ihn ebenso aufmerksam forschend an und blickte während ich das tat, noch immer in diese eigentümlich dunklen Augen, die mich zwischenzeitlich sichtlich zornig anfunkelten...und ich sah in ihnen auch das echte Bedürfnis, mir dies wirklich schenken zu wollen, also gab ich irgendwann schweren Herzens nach…
 

„Na schön..du lässt mich ja vorher doch nicht in Ruhe damit Trapper...dann ähhh vielen Dank auch dafür Eikskild. Ich..ich seh s einfach als eine Art von großzügiger Anerkennung oder auch als Gegenleistung meiner Bemühungen mit dem Radio an..und ja, ich ahmm würde mich sehr darüber freuen, wenn du mir eine Fassung darum machen könntest, dann kann ich ihn tatsächlich um den Hals tragen...er..er ist sehr schön..vielen Dank!“ Kam es so demnach ein wenig zerknittert aus mir heraus sichtlich unsicher weil ich nicht wusste was ich ihm darauf jetzt wirklich sagen sollte.
 

Aber gerade als ich ihm das gesagt hatte, huschte ganz plötzlich ein nie geahntes anziehend warmes Lächeln über seine markanten Züge…eines das mich in jähes Staunen versetzte weil es so offen und ungeahnt ehrlich wirkte, dass ich seltsam berührt davon war.
 

„Gern geschehen, ich haben ihn dir gerne gegeben!“ War die knappe Antwort die darauf erfolgte, mehr sagte er nicht mehr darauf. Mit einem leisen Seufzen legte ich den schönen rötlich braun schimmernden und von Natur aus leicht herzförmig geformten Bernstein zurück auf den Tisch und lächelte ihn ebenfalls ein wenig verlegen an. Er nah ihn mit einem leisen Brummen an sich und sagte dann...“ich ihn dir morgen früh fassen, dann können du ihn morgen Abend zurück haben.“
 

Ich nickte kurz als Zeichen, dass ich ihn verstanden hatte, dann machte ich Anstalten die Sachen wieder gewissenhaft zusammen zu suchen, die ich für die Reparatur des Radios benötigt hatte und sie zurück in die Kiste zu legen, die ich einige Zeit zuvor aus dem Geräteschuppen mitgebracht hatte. Erst da fiel ihm auf, dass die Sachen von dort stammen mussten, denn er stutzte kurz, wenn auch kaum spürbar. Ich sah es dennoch an seinen Gesichtszügen, die sich kurz verhärteten, doch dann fast sofort wieder ebenso ausdruckslos glätteten wie zuvor.
 

„Du mir sagen, woher du die Kiste und die ganzen Sachen haben Lyria?“ War die zu erwartende merklich gestrenge Frage an mich, die sogleich darauf erfolgte. Ich sah ihn nicht an, sagte dann aber jedoch so unbedarft, wie ich es nur fertig brachte. „Oh ja ich ähhh war nur kurz im Geräteschuppen, dort habe ich sie gefunden..irgend etwas musste ich mir ja zusammen suchen oder wie hätte ich das Radio deiner Meinung nach sonst wieder zusammen setzen sollen?“ Ich hob den Blick und sah ihn direkt an.
 

Indem sah ich ihn kurz schlucken und da merkte ich, dass er an haargenau das Selbe dachte wie ich, ohne auch nur im Geringsten zu ahnen, dass ich sein ach so wohl gehütetes Geheimnis inzwischen kannte, doch er reagierte dafür überraschend gelassen.
 

„Sicher du haben recht, ohne das hätten du das Radio wohl nie reparieren können, aber du mir versprechen nie wieder allein dort hinein gehen, dort es unter Umständen gefährlich sein können, wenn du etwas anfassen, wovon du nichts verstehen.“ Ich sah ihn an und schenkte ihm daraufhin mein schönstes, sowie naivstes Lächeln, das ich parat hatte.
 

“Sicher mach ich, versprochen Eikskild“...kommentierte ich es anschließend so unschuldig wie nur möglich, wobei ich mir jedoch dachte…
 

> Ja..ja das hätte ich an deiner Stelle jetzt auch zu mir gesagt, wenn ich unliebsame und neugierige Besucher von dort fern halten wollte….wenn du wüsstest was ich weiß mein Freund..wenn du nur wüsstest..?!
 

An diesem Abend geschah nicht mehr besonders viel außer das ich mich nach dem gemeinsamen Abendessen wieder mal darüber ärgerte wie es dieser Mann doch immer wieder mehr oder minder ungewollt verstand mir meinen Hund abspenstig zu machen...kaum waren wir fertig setzte er sich an seinen üblichen Platz an der Ofenbank wenn er keine Lust hatte zu lesen oder sich zu unterhalten doch heute nahm er das erste mal etwas zur Hand, was ich ihm im Leben nicht zugetraut hätte...ja was er bis dahin noch nie getan hatte.
 

Ich sah ihn sich aus dem Küchenschrank eine altertümliche Pfeife samt Tabak heraus kramen, die er kurzerhand mit einem genüsslichen Brummen zwischen die Zähne klemmte, um sie sich gleich danach, mit dem nötigen Bedacht zu stopfen...wobei sich mein Hund ebenfalls prompt wie zu erwarten als lebendiger Fußwärmer nieder ließ, direkt unter dem Teil der Bank auf dem der Trapper saß und das im Übrigen mitten auf seinen Füßen.
 

Ich konnte es einfach nicht fassen...das gab s doch gar nicht..oder etwa doch?
 

„Da….das ist nicht dein Ernst oder? Du willst dieses widerlich stinkende Teil jetzt wirklich nicht allen Ernstes hier anzünden wollen Eikskild oder?“ Fuhr ich ihn demnach nicht eben begeistert an, schon weil ich den intensiven Geruch von Pfeifentabak nicht ausstehen konnte und auf so engem Raum wie diesen noch weniger. Doch er ignorierte mich schlicht, wobei er mir ungerührt antwortete.
 

„Doch das ich genau JETZT wollen..wenn es dich störe, können du solange gerne draußen warten, bis ich fertig sein!“
 

Damit wusste ich also woran ich war...mit einem entsprechenden Schnauben erhob ich mich.
 

„Gut wie du willst, ich geh dann jetzt jedenfalls ins Bett, na dann viel Spaß noch mit dem ekelhaften Stinkteil!“ Fauchte ich ihn somit abermals recht unwirsch an, wobei ich tatsächlich Anstalten machte, mich in Richtung meines Schlaflagers zurück zu ziehen. Ich pfiff leise um meinen Hund zu mir zu rufen, doch der kam nicht…auch nicht als ich den Pfiff nochmals wiederholt hatte….alles was ich daraufhin vernahm war sein leises amüsiertes Lachen...das mir überdeutlich sagte, dass ich mich nicht weiter darum bemühen sollte...denn sie würde nicht kommen, jedenfalls nicht solange ER noch wach war.
 

...“elende Verräterin!“
 

Fauchte ich leise wobei ich mich wieder einmal darüber ärgerte, dass mein Hund immer häufiger die Nähe des Trappers suchte, als mir lieb sein konnte...und nicht nur das...ich merkte nicht, dass mein Hund ehrlicherweise nur das machte, was ich mir selbst partout nicht eingestehen konnte...nämlich, dass ich ihn ebenfalls mochte!



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