"Eikskild" von Ithildin ("Eichenschild" Die Geschichte einer ungewöhnlichen Liebe (modernes Setting)) ================================================================================ Kapitel 11: Trinkunterricht oder wie Männer das im Allgemeinen sehen…. ---------------------------------------------------------------------- „WAS...etwa auf nüchternen Magen? Ja sein du noch ganz richtig im Kopf store Bjørn*? (großer Bär*) Das sein meines Erachtens keine besonders gute Idee. Wir jetzt alle erst etwas essen werden und dann erst auf dein Braut anstoßen Yokky! Du sein damit einverstanden?“ Kam es bereits aus dem Trapper heraus gesprudelt, noch ehe sein riesenhafter Freund erneut ansetzen konnte, um dem irgendwie zu widersprechen. Interessanterweise versuchte er es diesmal sogar so, dass ich beide Männer wenigstens halbwegs verstehen konnte. Eikskild hatte sich zwischenzeitlich offenbar dazu entschlossen, in meiner Sprache fortzufahren, auch wenn er diese noch immer nicht so sonderlich gut beherrschte. Yokky indessen sah ihn für einen Moment lang völlig entgeistert an...lachte dann aber ganz plötzlich dröhnend und lauthals los, ehe er meinen Gastgeber abermals mit einem sichtlich forschenden Blick im Auge behielt, bevor er ihn ansprach. „Ha was ist los mit dir Eikskild? Etwa schon genug, bevor wir überhaupt richtig angefangen haben oder wie? Du bist doch sonst nicht so zurückhaltend...was ist denn los mit dir?“ Eikskild zuckte kurz verständnislos mit den Schultern...“nun nichts sein los, aber wir haben ein Frau dabei, da sich so was nicht schicken...sich sinnlos betrinken. Ich das jedenfalls nicht tun wollen!“ Kommentierte er seine Sicht der Angelegenheit dabei sehr knapp und sehr brüsk in Richtung seines hünenhaften Freundes, mit dem dichten dunkelbraunen Haarschopf. Yokkys Bernstein Augen leuchteten während dessen vor Belustigung regelrecht auf. „Ach was, hast du etwa Angst, dass du dich dann schlecht benimmst oder weshalb sträubst du dich sonst so? Was soll groß passieren...ich meine du wirst sie und mich schon nicht gleich auffressen oder?“ Yokky lachte abermals dröhnend, ehe er ihm das zur Antwort gab, wobei er sich gleichzeitig heftig amüsiert auf die Schenkel klopfte. „Hmm ach was, du aber schon, wenn s dumm laufen“...konterte Eikskild fast sofort danach kurz und nicht eben erfreut über den merklich direkten Spruch seines Freundes, den ich sinnbildlich gesehen nicht wirklich verstand. Eikskilds Einwände hatte ich indessen nur zu genau verstanden und so machte ich ebenfalls Anstalten, ihm darauf etwas in meinen Augen passendes zu antworten. „Ahhh...was wegen mir? Oh tut euch nur keinen Zwang an, das macht mir nichts aus. Wenn s euch Spaß macht, könnt ihr euch meinetwegen betrinken, wie ihr lustig seid Männer. Ich meine solange ihr beide dabei anständig bleibt und keine Dummheiten macht...bitte mir ist das gleich. Ihr wärt damit sicher nicht die ersten betrunkenen Männer in meinem Leben. Ich habe schon ganz andere Erfahrungen weg, was das anbelangt. In meinen Kreisen musst du im Übrigen auch als Frau trinkfest sein. Die Schickimicki Partys an die ich mich dunkel zurück erinnere, hatten es zumeist ganz schön in sich…den schweren Kopf am nächsten Morgen inbegriffen. Ach ja und wenn s ganz dumm lief, konnte man da auch schon mal völlig unbekleidet aufwachen, inklusive eines Bettnachbarn, den man bis am Vorabend irgendwie noch nicht so wirklich kannte.“ Eikskild sah mich an wie vom Blitz getroffen, als ich den Satz unbedacht und ebenso unverblümt an ihn und Yokky los gelassen hatte. „Wa...du das etwa auch haben machen? Wirklich sein das dein Ernst? Mit eine völlig fremde Mann in deine Bett?“ Ich grinste ihn daraufhin breit an, schon um ihn etwas damit aufzuziehen, weil ich in etwa ahnte, was sein Problem war und demnach nur zu genau verstanden hatte, was ihm daran nicht so besonders gefiel. Zumal ich mich noch sehr genau an sein eigenes Angebot erinnerte, das Mann mir bereits keine vier Tage nach meiner Ankunft gemacht hatte. „Na was glaubst du denn, sag würdest du mir braven Engländerin so etwas verwerfliches denn zutrauen Trapper? Uhh und was soll das Ganze überhaut, ich bin zu dem Zeitpunkt Single gewesen und das nennt man dann im Übrigen einen One Night Stand zu haben! Also demnach ein zumeist einmaliges Elebnis mit dem nötigen Knalleffekt, bei dem man(n) oder Frau es mal so richtig krachen lässt. Tja da kann so etwas wie das von dem wir gerade sprechen, im Eifer des Gefechts durchaus schon mal vorkommen. Vor allem dann, wenn Mann oder auch Frau in der Regel nicht mehr ganz nüchtern ist und obendrein viel zu lange alleine gelebt hat.“ Eikskild fiel fast die Kinnlade herunter angesichts dessen, was ich ihm da gerade so unverhofft offen an meinem voran gegangenen Intimleben eröffnete. Ich sah wie er heftig schluckte und kurzzeitig um Haltung rang. Er wollte schon ansetzen, um mir darauf etwas entsprechendes zu entgegnen...doch da unterbrach ich ihn kurzerhand, auch weil ich den Ärmsten nicht länger am Haken zappeln lassen wollte, den ich klug wie Frau war ausgeworfen hatte, um ihn damit zu ködern und ohne es selbst zu merken, hatte Mann längst an meiner Angel angebissen... „Hey das war NUR ein Scherz okay?!“ „Oh man(n) du glaubst einem aber auch alles Trapper. Bist du irre? Ich würde NIEMALS mit einem mir völlig wildfremden Mann ins Bett gehen...nie…! Vollkommen egal, wie extra scharf und verführerisch ER zu dem Zeitpunkt auch immer für mich sein mag! Ich habe meine Grundsatzprinzipien die da wären, dass ich generell nur mit einem Mann schlafe, den ich auch liebe oder wenigstens mag. Schnelle Nummern sind nicht mein Ding und es noch nie gewesen. Aber schön, dass du solchen regen Anteil daran nehmen kannst...offenbar stört s dich ja weit mehr als mich...sag mir wie kommt das Eikskild?“ Ich verstummte und sah ihm statt dessen forschend neugierig entgegen, doch die unmittelbare Reaktion darauf kam nicht wie erwartet von ihm, sondern von seinem riesenhaften Freund mit der dunklen Strubbelmähne. Indem mischte sich Yokky nämlich urplötzlich unaufgefordert ein, der bis dato noch nichts dazu gesagt hatte. Der Spruch war entsprechend trocken aber ungleich zielsicher, wie ebenso tödlich treffend, mit dem er in seine Richtung ging. „Na weil er dich mag! Meine Güte kannst du vielleicht Fragen stellen Lyria? Na also dann steh schon auf Mädchen, du sitzt nämlich auf der Leitung und dazu muss man nicht extra Experte auf dem Gebiet sein, um das zu sehen. Er war viel zu lange allein, um weiter zu ignorieren, dass er dich trotz deiner für ihn nervtötenden Ungeschicklichkeit an sich eigentlich ganz passabel findet, auch wenn er dir das wie ich ihn kenne, natürlich nie offen sagen wird. Oder ist doch so mein Bester?“ Yokkys Grinsen wurde augenblicklich breit...und sogar einen Tick herausfordernd, mit dem er Eikskild schließlich eindeckte...wobei der offenbar nicht recht wusste, wie ihm geschah, denn er wechselte die Gesichtsfarbe schneller und weit öfter als jedes Ampelmännchen in der Innenstadt von Manhatten das je tun könnte. „Wa..? Sein ihr beiden eigentlich noch ganz bei Trost? Oh...ihr sollen aufhören mit dem Unsinn, das sein alles gar nicht wahr! Ich..ach das sein mir langsam zu dumm“. Knurrte der Trapper mir und ihm einige Sekunden später, entsprechend ungehalten entgegen, als er sich halbwegs gefangen hatte, wobei ich ein wütendes Funkeln seiner an sich so entwaffnend blauen Augen auffing, das ganz entgegen dem was er gesagt hatte, schon deutlich anzeigte..dass er demnach weit verwirrter war, als er zugeben wollte. Noch im gleichen Augenblick als er das gesagt hatte, drehte er sich mit einem Ruck um und machte ein paar lange Schritte zu seinem wackligen Küchenschrank hin, der alle seine geheimen Schätze beinhaltete, wie ich inzwischen auch schon unzweifelhaft fest gestellt hatte. Hieß er machte die mittlere Türe im oberen Schrankfach der uralt Küchenkommode auf, bei der inzwischen schon der hübsch rosafarbige Lack blätterte und förderte einen Moment später oh Wunder, tatsächlich eine völlig unangebrochene neue Flasche russischen Wodka zutage, die er dem anderen Mann kurz darauf mit einem grimmigen Brummen unter die Nase hielt. „Da haben du ihn….und jetzt wir werden trinken, ich wollen sehen, wie viel du vertragen können Yokky!“ „Oh na du hast deine Meinung ja schnell geändert Eikskild. Sag was ist los, bist du etwa wütend, nur weil ich den Nagel auf den Kopf getroffen habe was Lyria betrifft?“ Kommentiere es der andere Mann derweil gutmütig lachend. „Nein, das sein nicht der Grund..bestimmt nicht! Ich einfach nur wollen, dass du aufhören zu denken Yokky...das sein alles!“ Fauchte Eikskild ihn neuerlich wenig freundschaftlich an, wobei er den Schraubverschluss der Flasche mit einem kräftigen Ruck entschlossen abschraubte und sie Yokky damit schlicht nochmals unter die Nase hielt. Der sah ihn mit einem sichtlich skeptischen Blick entgegen sagte jedoch nichts dazu, sondern nahm ihm die Wodkaflasche schließlich schweigend aus der Hand, wonach er sie eine Sekunde später mit einem kurz beherzten „"skål“ an die Lippen setzte und einen ordentlichen Zug aus der Flasche nahm, ehe er sie wieder absetzte. „So und jetzt sein ich dran..!“ Eikskilds Augen funkelten noch immer sichtlich zornig, als er die Flasche mit einer eindeutig unwilligen Geste von ihm zurück forderte…und sogleich ebenfalls ruckartig ansetzte, um einen ebenso tiefen Zug aus der Flasche zu tun wie sein Vorgänger. „Wa..was macht ihr denn da? Seid ihr jetzt etwa ganz verrückt geworden? Herrgott im Himmel, da das soll nach Möglichkeit kein Kampftrinken werden Männer..bitte seid doch vernünftig!“ Versuchte ich die beiden Kerle derweil hastig wieder zur Vernunft zu bringen, als ich bemerkte in welche Richtung sich das Ganze langsam aber sicher hochzuschaukeln begann. Doch sie ignorierten mich standhaft und zwar beide….anstatt dessen bekam ich die prompte Antwort auf meinen Einwand und in dem Fall von Eikskild höchstpersönlich. „Oh du fehlen uns noch Lyria..du haben auch noch nicht mit uns auf Yokkys Braut angestoßen!“ Seine tiefe Stimme klang unerbittlich und merklich unterkühlt, als er das zu mir sagte. Mit diesen Worten streckte er mir die Flasche hin, die er noch immer in Händen hielt und sich inzwischen schon verdächtig bis etwa zur Hälfte hin gelehrt hatte. „Ohhww ihr habt ja vielleicht einen Zug drauf Männer, na aber hallo...macht mal halblang, sonst kann s echt böse enden.“ Entkam es mir entsprechend erschrocken, als ich einen kurzen Blick in Eikskilds Gesicht warf und den verdächtigen leicht glasigen Glanz seiner Augen bemerkte, der mir ganz und gar nicht gefiel...der starke Alkoholgehalt im Schnaps fing offenbar an langsam aber sicher seine Wirkung bei ihm zu tun. „Du nicht reden, sondern trinken Englischfrau!“ Raunzte er mich wenige Sekunden später abermals nicht sehr höflich an, als ich nicht gleich reagiert hatte. „Na schön..na schön..aber nur einen Schluck..ich will mich schließlich nicht sinnlos unter den Tisch trinken.“ Konterte ich derweil ebenfalls nicht eben mit Begeisterung, weil mir das Ganze langsam zu dumm wurde. Doch plötzlich hörte ich Yokky lachen lauthals und sichtbar belustigt….“na wenn wir drei sonst nichts besseres zu tun haben als uns zu betrinken...bitte...es gibt weit schlimmeres als DAS….und noch was...Eikskild hör gefälligst damit auf, weiter so brummig dein zu blicken. Meine Güte es gibt keinen Grund dafür. Na komm nun sei wieder friedlich alter Freund. Sag wollten wir nicht eigentlich etwas feiern…meine Verlobung zum Beispiel?“ Mit diesen Worten drehte er sich zu seinem Freund dem Trapper um und klopfte ihm im Anschluss daran schließlich einmal mit ordentlich Schmackes auf die Schulter, wonach der andere Mann ihm prompt einen bösen Blick zuwarf. „Das haben du gesagt nicht ich Yokky! Aber bitte ganz wie du wollen….und jetzt geben du die Flasche an Lyria weiter so einfach sie nicht davon kommen wenn wir trinken werden dann alle..also das sein eins was sicher ist!“ Der große Mann mit den seltsam bernsteinfarbenen Augen seufzte leise...dann nahm er sie Eikskild mit einem etwas schiefen Grinsen aus der Hand und reichte sie mit einem leichten Kopfnicken an mich weiter. „Na also du hast ihn gehört Lyria, er wird vorher keine Ruhe geben, wenn du der alten Trappertradition nicht wenigstens mit einem Schluck aus der Flasche die Ehre gegeben hast...das gehört dazu, das ist quasi dein Einstand hier bei uns auf Svalbard, mal unabhängig davon, dass du dabei nebenbei auch auf meine Braut anstoßen könntest...ich wäre dir deswegen bestimmt nicht böse.“ „Na gut ich mach s...also dann gib das Ding schon her, immerhin weiß ich schon wie der Fusel schmeckt. Er hat ihn mir vor ein paar Tagen schon mal eingeflößt.. als ich..als ich uns beiden was gekocht hatte.“ Yokky sah mich verblüfft an, ehe er mir antwortete. „Ach..war s wirklich so schlecht?“ Fragte er mich spontan lachend, wonach er sofort bemerkt hatte worauf ich hinaus wollte. Ich nickte ebenso verlegen grinsend...“hmm ja grauenhaft fürchte ich. Ihm hat s jedenfalls nicht geschmeckt..aber ich muss zugeben, mir selber auch nicht.“ „Oh ja dann kann ich es verstehen..aber egal, also immer runter damit. Wenigstens wärmt es von innen...und einen ordentlich klaren Kopf macht es auch!“ War sein Kommentar der darauf folgte. „Ja jedenfalls beim ersten Schluck, bei weiteren bin ich mir da nicht mehr so sicher...entgegnete ich ihm knapp, wobei ich sofort danach ansetzte und ebenfalls einen nicht ganz so tiefen Zug dieses widerlichen Gebräus nahm, wie die beiden Männer. Der Wodka brannte wie Hölle in meinem Rachen..aber ich schaffte es tatsächlich ihn zu schlucken, ohne danach husten zu müssen, eine wahre Meisterleistung angesichts der Stärke dieses Getränks. Als Anerkennung dafür spürte ich wenige Augenblicke später bereits Yokkys Knochen brechendes Schulterklopfen auf meinem Rücken. „Hmm nicht schlecht...trinkfest scheinst du schon mal zu sein Mädchen, aber das musst du hier oben so weit im Norden auch...denn der Winter ist lang...und verdammt dunkel. Na ja egal….wie stehst mit euch? Genehmigen wir uns noch einen kurzen oder war s das jetzt etwa schon?“ Kam die Nachfrage des Riesen nur einen Augenblick später neuerlich und mit nicht weniger an Nachdruck. „Wir noch einen trinken werden, so schnell wir noch nicht fertig sein!“ War demnach die prompte Antwort von Eikskild die darauf wie zu erwarten von ihm kam...allerdings klang er nicht besonders begeistert angesichts dieser Tatsache. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)