Pianoman von ScarsLikeVelvet ================================================================================ Kapitel 2: First Meeting ------------------------ Tooru wanderte durch die Flure ihrer Plattenfirma zu der Etage, wo Dir En Greys Studio und Arbeitsräume lagen. Er wollte die Tür öffnen und stellte fest, dass die Tür abgeschlossen war. Achselzuckend zog er seinen Schlüssel aus seiner Hosentasche, schaltete nebenbei seinen iPod aus. Er schob die Tür auf, schaltete das Licht an und machte sich dann daran das Equipment startklar zu machen. Er summte eine leise Melodie vor sich hin, die ihm schon den ganzen Morgen nicht aus dem Kopf gehen wollte. Also nahm er sich ein Notenblatt vom Stapel auf dem Piano in der Zimmerecke und begann die Noten niederzuschreiben, da ja noch niemand hier war. Als er damit fertig war, setzte er sich damit an das große Instrument, stellte es in den Notenständer und schob die Abdeckung von den Tasten. Sicher tasteten sich seine Finger über die Klaviatur, entlockten dem Instrument die gerade niedergeschriebene Melodie und dabei stellte er fest, dass es nicht perfekt gestimmt war. Der Pianist in ihm fluchte leise deswegen und er beschloss eine Mail an ihren Manager zu senden, dass das Klavier gestimmt werden musste. Kaum hatte er das getan, spielte er weiter, war vollkommen in seinen Gedanken verloren, so dass er gar nicht merkte, wie die Tür hinter ihm aufgeschoben und leise wieder geschlossen wurde. Der Sänger hatte seine Augen geschlossen und konzentrierte sich voll und ganz auf sein Spiel. Er war von der Melodie wieder abgekommen und spielte wieder einmal ‚River flows in you‘, ein Lied, dass er einfach liebte, weil es so eine ruhige, etwas melancholische, aber hoffnungsvolle Stimmung in ihm auslöste. „Ich wusste nicht, dass du sogar hier spielst“, stellte eine ruhige Stimme hinter ihm fest und Tooru fuhr erschrocken herum. „Yoshiki ... willst du mich umbringen?“, fragte er und presste sich seine Hand übers Herz, welches rasend schnell schlug. „Nein ... hatte ich nicht vor, Tooru. Ich bin nur zufällig hier und dachte, ich schau mal rein. Konnte ja nicht ahnen, dass du tatsächlich hier spielst, weil du allein bist.“, gab der Ältere zu und lächelte aufmunternd. „Du hast es ihnen immer noch nicht gesagt, oder?“ „Nein ... und das kann ich auch nicht, Yoshi ... das weißt du. Sie würden es nicht verstehen ... mein Leben ist schon kompliziert genug. Mehr Komplikationen brauche ich nicht. Ich weiß sowieso nicht, wie ich ihnen meine Abwesenheit in den nächsten vierzehn Tagen schmackhaft machen soll. Aber wenn die Julliard ruft und von einem ihrer Alumni einen Workshop verlangt, dann kommt man.“, sagte er und fuhr sich seufzend durchs Haar. „Ich weiß, Kleiner ... ich werde ebenfalls dort sein ... als Gastdozent.“, sagte er und setzte sich dann neben Kyo auf die kleine Pianobank. Automatisch legte er seinen Arm um den Sänger und drückte ihn an sich. „Aber ich fände es wirklich besser, wenn du ihnen endlich sagst, wer du bist ... außer Kyo von Dir En Grey. Dann wäre das Leben wesentlich unkomplizierter und vor allen Dingen leichter zu planen. Inoue und Nora raufen sich jetzt schon wieder die Haare, weil sie nicht wissen, wie das alles laufen soll, weil du nicht gleichzeitig hier und in New York sein kannst.“, gab der X-Japan-Leader zu bedenken. „Hmm ... du hast ja recht ... aber zuzugeben, dass ich nicht nur ... Kyo bin“, der Sänger brach für einen Moment ab und atmete tief durch. „Das ist schwer ... immerhin bin ich viel erfolgreicher als angenommen ... und naja ...“ Er zuckte leicht mit den Achseln, wusste selbst mittlerweile nicht mehr genau was ihn davon abhielt, seinen vier besten Freunden die Wahrheit über sich zu sagen. Sie wussten alle vier, dass er nicht gern über sich sprach und respektierten das, aber seine Geheimnisse machten ihnen allen manchmal das Leben schwer. Geduldig hörte Yoshiki zu und nickte leicht. „Verstehe ich voll und ganz, aber es ist wirklich an der Zeit reinen Tisch zu machen ... weil einfach mal eben für ein paar Wochen abtauchen macht sich nicht so gut“, gab er zu bedenken. „Okay ... gut ... aber du bleibst hier und verhinderst, dass sie mich lynchen, okay?“ „Mach ich.“ Die Tür hinter ihnen öffnete sich und die anderen vier betraten nacheinander schwatzend den Raum. „Was ist denn hier los? Yoshiki? Willst du Kyo etwa doch noch dazu bringen ein Instrument zu lernen?“, fragte Kaoru flapsig und Daisuke und Toshiya lachten mit ihm, nur Shinya war still, beobachtete kritisch die Position der beiden Männer. „Macht mal die Tür zu ... ich muss mit euch reden.“, brummte Tooru, schlüpfte in seine Kyo-Rolle, als wäre sie eine zweite Haut und das war sie ja auch. Shinya, der als letzter eingetreten war, schob die Tür ins Schloss und drehte sogar den Schlüssel rum, warf ihn Kyo zu, derihn geschickt auffing und den Drummer fragend ansah. „Damit sie bis zum Ende zuhören.“, sagte dieser nur und setzte sich aufs Sofa. Die anderen drei folgten seinem Beispiel und sahen verwirrt zwischen Drummer und Sänger hin und her. Kyo nickte nur knapp und atmete noch mal tief durch, sah dann zu Yoshiki, welcher aufmunternd nickte. „Du schaffst das“, murmelte der Sänger sich dann leise zu. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)