Mein Besitz Noel von HasiAnn (Testversion - ich bitte um Eure Meinung) ================================================================================ Kapitel 2: Mein Besitz Noel 2 ----------------------------- Noel sitzt zitternd in der Kutsche, schweigt und ist den Tränen nah. Leon bemerkt dies und streichelt Noel leicht, immer mit gebührendem Abstand, über den Kopf. Leon: Verzeihung... Noel: Bin... Bin ich dein Dismentis?... Leon: Nein. Er nimmt Noels Gesicht liebevoll in die Hände. Leon: Nein... Ich liebe euch... Noel: Warum hat er mich dann die ganze Zeit so genannt? Leon: Weil ihr in seinen Augen nur ein Dismentis seid. Ich sagte es gestern. Ihr genießt bei mir Privilegien die kein anderer in so einer Situation hätte. Jedes schwache Wesen an der Seite eines Dämons wird in erster Linie als Dismentis wahrgenommen. Noel: Dann-.... Wenn... Wenn ich wirklich dein Dismentis wäre... würdest du mich auch austauschen... wie ich die Katze austauschen wollte? Leon: Das würden die meisten Dämonen tun. Aber ihr seid nicht mein Dismentis. Ihr werdet es nie sein. Das wisst ihr doch... Noel setzt sich auf die Bank, auf der auch Leon sitzt und drückt sich leicht an ihn, welcher wiederum seinen Arm um den Jungen legt. Noel: Danke... Hat dieser Typ... dich schon mal angefasst? Leon seufzt tief und resigniert. Leon: Ja. Noel: Wie? Leon: Auf jede Art die ihr euch vorstellen könnt. Noel: Hat er dir weh getan? Leon: Nein. Noel: Hatte er Spaß mit dir? Leon: Ja. Noel: Lagst.... ähm... lagst du... oben... oder er? Leon: Das war unterschiedlich. Es ist einen Augenblick still zwischen beiden. Leon: Aber das ist schon lange her. Noel: Liebst du ihn? Leon: Nein. Nicht im Geringsten. Noel: Aber es hat den Anschein gemacht, als liebte er dich... Zumindest wollte er mit dir... also... Leon: Das ist nicht selten unter Dämonengeschwistern, Jeune Comte. Eigentlich ist es Gang und Gäbe. Noel: Er hat diesen kleinen Jungen einfach--... Leon: Leider hat Gabriel noch nicht so viel Verstand, um zu wissen, dass das Leben nicht nur aus Macht und Unterdrückung besteht. Noel: Ja... das hat er definitiv nicht... Ich mag Gabriel nicht. Leon schmunzelt ein wenig. Leon: Ich auch nicht sonderlich. Noel: Er ist dein Bruder. Leon: Ja. Aber Mittlerweile habe ich mich weiter entwickelt. Und ich sehe, was für eine grenzenlose Dummheit er an den Tag legt. Noel nickt erschöpft. Noel: Ich will ins Bett... Leon gibt Noel einen liebevollen Kuss, lächelt dennoch zweideutig, woraufhin Noel große Augen macht. Leon: Oui, Mon Maître. Noel: Le-... Leon: Nein? Noel: Es ist ewig her, dass du das zu mir gesagt hast. Leon: Lasst es mich ab und zu tun... Noel: Selbst in diesem Kleid?! Leon grinst breit. Leon: Oui, Mon Maîtresse... Noel: Gaaaarrrggg! Geht's eigentlich noch, verd--- Leon: Nicht fluchen, Jeune Comtesse. Noel holt aus und patscht mit seiner zierlichen Hand an Leons Jackett herum, in der Hoffnung, ihm damit irgendwie weh zu tun. Leon lacht nur amüsiert, über die emsigen Bemühungen. Als die Kutsche hält, hebt Leon Noel hinaus und trägt ihn ins Schloss, den noch immer zeternden Jungen küssend. Er öffnet die Tür und sowohl seine als auch Noels Kinnladen gehen gegen Boden. Gabriel: Hallo Michael. Gabriel steht überglücklich lächelnd im Eingangssaal, hinter ihm eine Blutspur, die an einem, in der Dunkelheit sitzenden Etwas endet. Leon: Wa- Noel: Wa- Leon: Gabriel!! Was machst du hier?! Gabriel: Ich besuch dich, kleiner Bruder. Das Etwas in der Dunkelheit wird langsam erkennbar als kleiner Junge, mit weißen, unfassbar lockigen Haaren und zerrissener, schmutziger Kleidung, der zitternd auf dem Marmorboden hockt. Leon seufzt und verkneift es sich, seine Schläfen zu reiben. Gabriel hingegen sieht seinen Bruder weiterhin glücklich und erwartungsvoll an. Leon: Warte im Salon auf mich. Gabriel: Begrüßt man so seinen Besuch? Leon: Warte im Salon! Gabriel: Jaja. Wo ist der? Leon: Die Treppe hoch, die Tür gleich daneben. Gabriel zieht den weißhaarigen Jungen auf die Beine und die Treppen nach oben. Leon setzt den völlig erschrockenen und leicht zitternden Noel ab. Noel: Was war das?! Wieso ist der hier?! Leon: Das meinte ich mit grenzenloser Dummheit. Jeune Comte. Er hat keinen Respekt vorm Leben. Ihr müsst euch... so hässlich wie möglich in seiner Gegenwart herrichten. Noel: Hässlich? Leon: Ihr müsst dafür sorgen, dass er euch nicht hübsch findet. Dann verliert er das Interesse. Eine Maske oder sowas-- Noel zuckt merklich zusammen und sein erschrockener Gesichtsausdruck ändert sich binnen Sekunden zu einem panischen. Leon bemerkt sofort, was er unbeabsichtig ausgesprochen hatte und streichelt beruhigend Noels Hinterkopf, nimmt ihn schließlich ganz in den Arm. Leon: Nein- Nicht so eine- Keine Maske... Noel: Ich will nicht... Leon: Shh... Jeune Comte... Leon: Dann werde ich euch beschützen... Leon hebt das Gesicht Noels leicht an, sieht ihm in die Augen und spricht sehr leise. Leon: Geht in die Bibliothek. Nehmt das Buch „Prometheus Jars“ aus dem dritten Regal von links. Schlagt Seite 207 auf. Nehmt euch Kreide aus dem Arbeitszimmer, ihr wisst, wo sie steht. Geht in mein Schlafzimmer und zeichnet das Symbol von Seite 207 vor die Tür und das Fenster auf den Boden. Dann kann niemand das Zimmer ohne eure Erlaubnis betreten und ihr könnt in Ruhe schlafen. Noel: ... Leon: Ich will nur sicher gehen, dass er euch nichts antun kann. Noel: Gut... Noel geht zur Treppe, dreht sich noch einmal nach Leon um, als ob er Gewissheit wollte, dass er noch da ist. Leon versucht beruhigend zu lächeln, trotz dem dass ihm selbst nicht klar ist, wie die weitere Nacht verlaufen wird. Noel rennt in die Bibliothek und tut, was ihm gesagt wurde. Leon hingegen geht die Treppe in die andere Richtung hinauf und betritt den Salon. Gabriel sitzt dort ausgebreitet auf einem Sofa. Der weißhaarige Junge sitzt so weit in der Sofaecke, dass man ihn mit einem Kissen hätte verwechseln können, würden sich unter ihm nicht kleine Blutflecken verteilen. Der Junge zittert und versucht dabei, kein Geräusch von sich zu geben. Leon setzt sich auf einen Sessel, der neben dem Sofa steht. Er schweigt erst einige Augenblick und sieht Gabriel finster an. Leon: Könntest du das in meinem Haus bitte unterlassen? Gabriel: So lässt du deine Gäste also warten. Leon: Und du hast keine Ahnung, wie man sich gegenüber dem Gastgeber benimmt. Gabriel: Na und wenn schon. Leon: Und du wunderst dich, warum deine Dismentis so schnell kaputt gehen. Gabriel: Ich weiß halt, was ich will. Verschleiß ist vorprogrammiert. Leon: Hm. Gabriel: Scheint bei deinem Dismentis ja nich' so zu sein. Leon sieht zu dem Jungen und reibt sich lächelnd ein wenig das Kinn. Leon: Wenn er eh nicht lange hält... Darf ich ihn mir heute Nacht ausleihen? Gabriel: Najaaaaaaaaaaaa... Du wolltest auch nich teilen. Ich tausche höchstens. Leon: Tauschst du auch gegen einen Kuss? Gabriels Augen werden groß, aber gleichzeitig vermutet er doch einen Schmu. Gabriel: Ich kenne dich. Was für ein Kuss? Und red dich ja nicht raus. Leon: Mit allem drum und dran. Gabriel überlegt und sieht kritisch zu dem Jungen. Gabriel: Hm... Ich weiß nich... Kuro ist ziemlich gut, musst du wissen. Ich weiß nicht, ob ein Kuss dagegen eine gute Bezahlung ist. Leon: Nur eine Nacht. Acht Stunden. Gabriel: Hn... Na gut... Einverstanden. Leon: Ich werde... dafür auch bei dir übernachten. Morgen. Gabriel: Jaaaaaaa! Ich schwör dir, das bereust du nicht! Leon: Schon gut. Und jetzt gib ihn mir. Gabriel packt Kuro am Hals, zieht ihn nah zu sich und sieht ihm direkt in seine schwarzbraunen, tränenreichen Augen. Kuro zittert und unterdrückt ein Wimmern. Gabriel: Das ist Michael. Er ist für die nächsten acht Stunden dein Besitzer. Verstanden?! Kuro nickt schnell. Gabriel schubbst ihn Leon in die Arme. Gabriel: Viel Spaß damit. Mach ihn nach Möglichkeit nicht zu kaputt. Leon: Danke. Gute Nacht, Gabriel. Ein Gästezimmer für dich ist im zweiten Stock. Gabriel: Hey, warte mal! Leon: Hm? Gabriel: Wo bleibt mein Kuss? Leon: Ach ja. [Anm: Hier sind zwei zum Text gehörende Illustrationen, ist alles noch rein experiementel] https://www.patreon.com/posts/5719615?alert=1 https://www.patreon.com/posts/5719618?alert=1 Leon setzt sich auf Gabriels Schoß, küsst ihn sehr langsam, dafür sehr lange. Was Leon nicht sieht, ist, dass Noel in diesem Moment an der offenen Tür vorbei läuft, sich darüber beschwerend, dass die Kreide nicht wie gewohnt in Leons Arbeitszimmer ist. Nun sieht er den Kuss zwischen Gabriel und Leon. Mit gesenktem Blick und blasser Mine entfernt er sich von der Tür. Minutenlang dauert der Kuss, bis Leon ihn beendet. Gabriel: Wow. Michael! Du meine Güte. Leon: Hm? Gabriel: So warst du doch damals nich' drauf. Du hast noch nie mit so viel Leidenschaft geküsst. Das Dismentis scheint dir wirklich gut getan zu haben. Leon: Siehst du. Man muss nicht nur alles zerrammeln. Mit ein wenig Geduld wird vieles schöner, Gabriel: Und du bist dir sicher, dass ich mir den Kleinen nicht mal ausleihen darf? Leon: Keine Chance. Gabriel: Na schön. Ganz wie du meinst. Leon: Also dann... gute Nacht, Bruderherz. Gabriel: Ich erwarte dich morgen. Leon: Mgh...ja. Gabriel steht zufrieden und vergnügt auf und geht in den zweiten Stock. Leon hebt Kuro auf seine Arme, der gar keine Kraft mehr hat, sich zu wehren und zu verstecken, wie panisch seine Angst mittlerweile geworden ist. Leon bringt ihn zu seinem Schlafzimmer und klopft an die Tür. Leon: Jeune Comte? Noel: Ja? Leon: Darf ich reinkommen? Noel: Ja... Noel klingt auffällig schwach, als er dies sagt. Leon öffnet die Tür, tritt ein und legt Kuro in sein Bett. Noel sitzt in der Ecke und umklammert das Buch „Prometheus Jars“. Leon geht zu ihm hinüber und kniet sich auf den Teppich. Noel vermeidet jeden Blickkontakt. Leon: Wollt ihr nicht schlafen? Noel: ... Leon: Warum? Noel: ... Leon: Stört es euch, wenn Kuro heute mit hier schläft? Noel schüttelt den Kopf. Leon: Danke. Noel: Aber mich stört es, wenn du heute hier schläfst! Leon: ...was? Noel: Du hast schon richtig gehört. Leon: Weshalb? Noel: Oder willst du dich vorher an dem Jungen noch vergehen? Leon: Wie bitte?? Noel: Dir ist es offensichtlich egal, an wen du dich ranmachst. Leon wird sichtbar wütend. Noel sieht ihn weiterhin nicht an und spricht nur leise. Leon: Was?! Noel: Hau ab. Leon: Ich kann hier tun und lassen was ich will, Jeune Comte. Noel: Das merke ich. Leon: Warum seid ihr so undankbar? Noel: Warum sollte ich dankbar für etwas sein... was sowieso nicht nur mir vorbehalten ist? Leon: ...oh ja. Vielleicht wäre es euch lieber, ich würde euch so behandeln wie Gabriel es mit seinen Besitztümern tut. Noel zuckt zusammen und vergräbt seinen Kopf in seinen Armen. Die Ansage kam deutlich an. Noel: Du hast ihn geküsst. Leon: Das war, weil ich den Junge in Sicherheit bringen wollte. Noel: Fällt dir keine bessere Ausrede ein? Ihr Dämonen seid alle gleich. Leon: Es ist die Wahrheit. Noel: Ich wollte der Einzige für dich sein. Leon: Ihr seid der Einzige. Noel: So, wie du deinen Bruder geküsst hast... Es tut weh... Leon: Das hatte nichts zu bedeuten. Leon hebt Noel hoch, trägt ihn durchs Zimmer und setzt ihn auf dem Bett ab. Noel: Oui, Mon Maître.... Leon kniet sich vor das Bett, um Noel in die Augen sehen zu können. Leon: Ich bin nicht dein Meister. Ich bin Leon... Noel: ... Leon: Jeune Comte... Noel sieht nur schweigend auf seine Knie. Es ist still im Zimmer. Leon will Noels Gesicht in die Hände nehmen, doch dieser zuckt sofort zurück, weniger aus Abscheu, als viel mehr aus Angst. Leon steht auf und geht zur Tür. Leon: Bitte gebt dem Jungen etwas zum Anziehen. Noel: ... Leon: Gute Nacht... Noel: ... Leon verlässt das Zimmer und schließt hinter sich die Tür, die Noel nun traurig ansieht. Noel: Oui, Mon Maître.... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)