Liebe ist die beste Medizin von Gioia ((Dramione)) ================================================================================ Kapitel 2: Pflege ----------------- „Das Zeug nehme ich nicht“, ätzte die Schlange und musterte angewidert die Flasche mit der grünlichen Flüssigkeit, deren Konsistenz zähflüssiger war, als zuerst vermutet. Hermine saß wieder auf seiner Bettkante. In der einen Hand hielt sie einen kleinen Löffel, in der anderen die besagte Flasche. „Dir bleibt wohl keine Wahl, wenn du schnell wieder fit werden möchtest. Denk doch an dein armes Quidditch-Team. Außerdem müsste dir die Farbe doch gefallen“, witzelte die Brünette und ließ die grüne Masse auf den Löffel fließen. Doch nun schien auch Hermine von der Medizin abgeneigt zu sein, denn ein komischer Geruch ging von der zähflüssigen Masse aus und stieg ihr direkt in die Nase. Angeekelt zog sie die Nase kraus, hielt den Löffel einige Zentimeter von ihrem Gesicht weg. „So ekelhaft, wie ich es vermute...?“, stöhnte Draco und könnte jetzt schon kotzen, wenn er ihr verzogenes Gesicht betrachtete. „Grenzwertig. Am besten...Augen zu und durch?“, versuchte sie ihn zu ermutigen und führte den Löffel zu seinem Gesicht. Als der ekelhafte Geruch auch seine Nase traf, drehte sich dem selbsternannten Prinzen augenblicklich der Magen um. „Nimm das weg! Ich...kotz gleich“, presste er hervor und hielt sich die Hand vor den Mund. „Halte dir am besten die Nase zu. Dann schmeckst du es auch nicht so stark. Ich helfe dir hoch.“ „Geht schon“, jammerte Malfoy und drückte sich mit seinen Unterarmen ein Stück nach oben. Miss mutig betrachtete er kurz die ekelerregende Medizin und führte eine Hand zu seiner Nase. Schnell schob Hermine ihm den Löffel in den Mund und höchst widerwillig schluckte Draco die dickflüssige Substanz herunter. „Darum beneide ich dich wirklich nicht.“ „Lass deine dummen Witze, Granger...“ „Du solltest was essen.“ „Verzichte“, pampte Draco und ließ sich zurück in das weiche Kissen fallen. „Du musst aber mal was essen. Es ist nur ein bisschen Suppe.“ Der Jüngste der Malfoys schien aber keine Anstalten zu machen, das mitgebrachte Essen auch nur anzusehen. „Ok“, brummte Hermine und nahm den Suppenteller in die Hand. „Entweder du isst freiwillig etwas davon oder ich flösse sie dir gewaltsam ein. Deine Entscheidung.“ „Das würdest du nicht wagen.“ „Wollen wir es ausprobieren?“, grinste sie frech und hatte plötzlich ihren Zauberstab in der Hand. Erschrocken setzte sich der Zauberer erneut auf, diesmal aber in aufrechter Haltung. „Schon gut, schon gut...Nervensäge.“ Triumphierend stellte Hermine ihrem Kollegen ein Tablett mit dem Teller auf den Schoss und beobachtete ihn solange, bis er den ersten Löffel aß. „Schmeckts?“ „Als wenn dich das interessiert...“ Unerwarteterweise hob die Gryffindor ihre Hand erneut zu seiner Stirn und ließ sie dort liegen. „Was wird das?“ „Ich wollte nur prüfen, wie warm deine Stirn ist“, antwortete Hermine unbeeindruckt und wanderte zu seiner Wange, doch Draco entzog ihr sein Gesicht. „Genauso wie vor zwei Stunden.“ „Na gut. Ich lasse dich dann mal alleine. Achte darauf, dass du genug Flüssigkeit zu dir nimmst. Ruf mich, wenn du was brauchst“, erklärte sie und erhob sich von seinem Bett. Natürlich hatte er sie nicht mehr gerufen an diesem Tag. Nur zur Hälfte hatte er die Hühnersuppe herunter gezwungen und sich zurück unter die Decke geflüchtet. Sein Kopf brannte wieder stärker und die Halsschmerzen nahmen beständig zu. Nur mit Boxershorts bekleidet lag er in seinem Bett und trotzdem war ihm unerträglich heiß. Der Schweiß überzog seinen gesamten Körper, nahmen ihm die letzten Kräfte und nur äußerst schwerfällig glitt Draco in einen schlaflosen Traum. Hermine hatte sich entschieden, erst am frühen morgen nach ihm zu sehen. Sie wollte sich ihm nicht aufzwängen und Kranke brauchten ohnehin etwas Ruhe. Natürlich kam hinzu, dass sie sich nicht anstecken wollte. Zu ihrer persönlichen Freude hatte sie gestern Abend das Pflanzenbuch im gemeinsamen Wohnzimmer unter einem Stappel Zeitschriften gefunden. Sie würde später der alten Bibliothekarin Bescheid geben. Nachdem die Gryffindor sich gewaschen und ihren flauschigen Morgenmantel übergeworfen hatte, schritt sie aus ihrem Zimmer und klopfte bedächtig an die Zimmertür des Slytherin. Wie erwartet kam keine Antwort. Doch das hielt die mutige Löwin nicht wirklich auf. Vorsichtig drückte sie die Türklinge runter und betrat das Zimmer ihres Kollegen. Die Luft in dem Raum war stickig und es roch förmlich nach Krankheit und dezent nach Schweiß. Sofort lief sie zu einem der Fenster, schob den schweren Vorhang ein Stückchen beiseite und öffnete es, um kurz frische Luft reinzulassen, ehe das Husten der Schlange ihre Aufmerksamkeit erregte. Bereits in der Nacht hatte sie ihn krächzen gehört. Durch das gedämmte Licht konnte Hermine sein Gesicht ausmachen. Er lag auf der Seite und schien schwer zu atmen. „Draco?“, erkundigte sie sich leise und berührte sachte seine Stirn mit ihrer Hand. Von dem Malfoy kam keine Reaktion, aber seine Stirn glühte. „Ohje. Du bist wirklich schlimm dran“, seufzte sie und verspürte wirklich Mitleid für den leidenden Slytherin. Als sie ihre Hand wegnahm, bemerkte sie den starken Schweißfilm auf seinem Gesicht. Mit besorgten Augen musterte sie ihn kurz und lief dann eilig aus dem Zimmer in das Badezimmer. Als würden einzelne, große Schneeflocken auf ihn herab rieseln...Draco registrierte seit kurzem in seinem Unterbewusstsein eine angenehme Kälte auf seinem Körper. Die Hitze und der Kopfschmerz wurden von diesem herrlichen Erfrischungsgefühl kurz überschattet. Seltsam...Es kam ihm bekannt vor...Plötzlich spürte Draco etwas raueres an seiner Wange, das ihm die schöne Kälte bescherte und nun weiter zu seiner Stirn wanderte. Hin und wieder vernahm er das Geräusch von plätscherndem Wasser. Träge öffneten sich seine Augen einen kleinen Spalt breit und obwohl das Licht nur schwach durch die Vorhänge in das Zimmer fiel, wurde er trotzdem erst davon geblendet. „Draco?“, hallte sein Name dumpf von irgendwo her. Sein Augenlicht gewöhnte sich langsam an die Umgebung und verschwommene Konturen wurden deutlich klarer. Auch sein Verstand und seine Ohren schienen mit einiger Verspätung aufzuwachen. „Habe ich dich geweckt?“, fragte Hermine und lächelte den Slytherin sanft an, ehe sie den nassen Lappen erneut an seine Schläfe drückte und langsam zu seinem Hals wanderte. Draco brauchte einen Moment. Anscheinend war Granger wieder bei ihm und kühlte sein erhitztes Gesicht...und andere Bereiche? Er nickte schwach und spürte den kalten Waschlappen, der nun über seine Brust fuhr. „Was...machst du?“, flüsterte er heiser und musste direkt wegen seiner kratzenden Stimmbänder husten. „Du warst ganz nass vor Schweiß. Und ich wollte dich nicht mit einer Dusche oder einem Schwebezauber quälen. Dafür geht es dir einfach zu schlecht“, erklärte sie und hatte noch immer dieses atemberaubende, sanftmütige Lächeln auf ihren süßen Lippen. Draco konnte seine müden Augen gar nicht von ihr nehmen. Sie saß neben ihm, die Haare in einem lockeren Dutt befestigt und einige wirre Strähnen fielen ihr an der Gesichtsseite herab. Sie selbst trug ebenfalls nur einen Bademantel und schien nicht einmal ansatzweise fertig für den Unterricht zu sein. „Wie spät...“, krächzte der Blonde mühsam und sein Kopf drohte bereits jetzt wieder zu explodieren. „Kurz nach acht.“ „...zu spät für-“, rang sich Draco ab, doch Hermine nahm ihm die Last des Sprechens ab. „Ist schon gut.“ Vorsichtig fuhr die Gryffindor mit dem Lappen über den trainierten Bauch des jungen Mannes, der sich unregelmäßig hob und senkte. „Ich gehe einfach später hin.“ Bitte? Später? Miss Streberin und Lehrerliebling kommt vorsätzlich zu spät!? Wow... Er ist wahrscheinlich schon durch die Viren gestorben... „Wenn ich es ihnen erkläre“, begann die Löwin erneut und tunkte den weißen Lappen in eine kleine Schale mit kaltem Wasser, „ist es bestimmt in Ordnung.“ Sie beugte sich leicht über ihn und fuhr jetzt wieder federleicht über Dracos Gesicht. Der Zauberer beobachtete ganz genau den Weg ihrer braunen Augen, die der Spur des Waschlappens über seinem Gesicht folgten. Leicht öffnete sich sein Mund, doch kein Mucks entrann sich seiner Kehle. Ihr Ausdruck war so...liebevoll und entspannt. Draco hatte ja keine Ahnung, wie wohltuend ein Blick in ihre braunen Augen sein konnte. Seine Wangen glühten unter ihren Berührungen. Nur nebenbei erkannte der Malfoy aus dem Augenwinkel ihre andere Hand, die ihm nun einige, kurze Haarsträhnen aus seiner Stirn wischten und anschließend mit ihrem Daumen einmal liebevoll darüber strich. Endlich trafen ihre leuchteten Augen auf seine eisgrauen und der Blonde schluckte den großen Kloß herunter, der sich urplötzlich in seinem Hals ansammelte. Sie besah sich sein Gesicht noch immer mit diesem Lächeln, welches er nur bei ihren Freunden - und damit meistens nur aus der Ferne – bei ihr ausmachen konnte. Nie sah sie ihn so an... „Du bist schön...“, flüsterte der Blonde völlig benebelt, schien sich nicht klar darüber zu sein, seine Gedanken laut ausgesprochen haben. Nutzloses Gehirn... Hermine blinzelte zweimal verwirrt. Doch sie begriff schnell. „Dein Fieber muss wirklich schlimm sein. Wenn du mir schon solche Komplimente machst.“ Sie kicherte einmal kurz und strich noch einmal über sein Gesicht, ehe sie den Lappen zurück in die Schale legte. Sie stand vom Bett auf und Draco hatte Angst, sie würde jetzt gehen. „Aber es stimmt...“, hauchte er und versuchte sie so aufzuhalten. Dass es tatsächlich keine Lüge war, wurde ihm erst später bewusst. Zu seiner Erleichterung kam sie, nachdem sie etwas von seinem Schreibtisch geholt hatte, zurück zu seinem Bett und berührte ihn an seiner Schulter. „Versuch dich aufzusetzen“, forderte sie leise und stützte den schlaftrunkenen Slytherin, der sich nun schlapp an seinem Kopfende des Bettes anlehnte. „Wärst du nicht krank, würdest du dich über mich lustig machen.“ „Nein...“ „Sicher. Das machst du immer, Malfoy.“ „Nein. Das...“ „Meine Haare sind unordentlich und ich stecke in meinem üblichen Bademantel. Ich entblöße meine Beine, die du nie zu Gesicht bekommen willst und mich förmlich anschreist, sie zu verstecken, weil der Anblick meiner nackten Haut deine Augen verätzt“, erklärte sie und konnte sich ein kleines, sarkastisches Lachen nicht verkneifen. Die Schlange schüttelte träge den Kopf. „Lüge...“ „Ich lüge wirklich nicht. Das sagst du mir ständig.“ „Nein. Ich...lüge“, druckste Malfoy und Hermines Augen weiteten sich ein wenig. „Das ist mir klar, Malfoy. Du bist ein Syltherin und ihr-“ „Nein!“, unterbrach der momentane wortkarge Zauberer die Hexe lauter als erwartet, brachte die Brünette damit zum Schweigen. „Ich...habe gelogen, was dich...betrifft.“ „Was?“, fragte die Gryffindor verwirrt und blickte ihm direkt in die grauen Augen, die trotz seiner Krankheit noch immer eine starke Faszination bei ihr auslösten. „Dass meine Augen verätzen...In Wahrheit...Ich mag es, dich so zu sehen...Deine Beine in dem Mantel oder deine Haare, wenn sie mal...etwas unordentlicher sind.“ Hermines Herz schlug schneller in ihrer Brust und ihre Wangen mussten bereits verräterisch glühen, denn Draco grinste leicht schief, während seine halb geschlossenen Augen ihr Gesicht inspizierten. „Und ehrlich gesagt“, hauchte der junge Mann, schien sich seiner Anziehung, trotz seiner Krankheit, immer noch bewusst zu sein. Die Gryffindor zitterte bereits innerlich vor Nervosität, weil er ihr immer näher kam. „Ich hatte gestern Abend befürchtet, du würdest mich...zu gewissen Dingen nötigen. Und für eine wilde Sekunde...gefiel mir dieser Gedanke außergewöhnlich gut.“ Bei dem Wort „nötigen“ hatten sich Hermines Nackenhaare aufgestellt und ihr Kopf schien vor Scharm praktisch zu dampfen und kleine Rauchschwaden zu produzieren. Sie wollte ihn nicht wirklich zu...etwas nötigen, sondern ihm lediglich ein wenig Angst machen und zeigen, wer im Moment die Zügel in der Hand hielt. Doch das dümmliche Gelächter und der weggetretene Ausdruck in den Augen ihres Gegenüber verrieten ihr, dass die Schlange nicht sehr zurechnungsfähig war.... „Ohman, Malfoy. Das ist ja fast so, als würde ich mit einem Betrunkenen sprechen“, scherzte sie nun und schüttelte sachte ihren Kopf, ohne dass die verräterische Rote komplett verschwand. Draco dagegen kämpfte bereits wieder gegen den nächsten Schwindel und schloss angestrengt die Augen, als seine Stirn nach vorne gegen ihre stieß. „Es fühlt sich auch so ähnlich an...“, jammerte er und schien in innerhalb von Sekunden vergessen zu haben, was er gerade alles gesagt hatte. Dass er ihr auch körperlich sehr nahe kam, schien ihm ebenfalls nicht ganz klar zu sein. Mit einem leisen Seufzen verharrte Hermine für wenige Sekunden in dieser Haltung. Danach drückte sie ihn langsam mit ihren Händen, an seinen Schultern gestützt, ein Stück zurück. „Du solltest die Medizin nehmen.“ Und so lief es die nächsten drei Tage ab. Hermine besuchte ihren Patienten dreimal am Tag und gab ihm seine Medizin, wischte hin und wieder sein Gesicht mit einem Lappen – was Draco besonders gefiel – ab , motivierte ihn zum Essen und hörte sich sein heiseres Brabbeln an. Gestern ging es ihm körperlich bereits etwas besser und Hermine entschied sich, ihm eine richtige Dusche zu gönnen, weil es ihm, bei dem ganzen Schweiß und dem Krankheitsgefühl, bestimmt gut tun würde. Noch immer ein wenig im Delirium versuchte die Schlange Hermine zu einer gemeinsamen Dusche zu überreden, was die Brünette bestimmt ablehnte. Sie begleitete ihn nur in das Badezimmer und versprach ihn wieder zurück ins Bett zu bringen, wenn er fertig sei. Doch zu ihrem Bedauern hatte der Slytherin sich, nach der Dusche, nur mühelos ein großes Handtuch um die Hüften gelegt und grinste sie bereits frech, noch immer leicht benebelt, an. Seine Haare tropften noch und einzelne Wassertropfen liefen an seinem – Merlin verfluchten! - ansehnlichen Körper herab. Um Contenance bemüht lief die Hexe auf ihn zu und begleitete ihn stützend zurück zum Bett. Kurz vor dem Ziel begann Draco plötzlich leise zu lachen und sah auf die kleinere Person neben ihn herab, die bereits fragend zu ihm aufschaute. „Was ist?“ „Ich hab da was verloren...“, grinste er schief und deutete mit seinen Kopf nach hinten. Hermine folgte seiner Bewegung und erstarrte für einen Moment. Hinter ihnen lag das Handtuch, welches eigentlich woanders sein sollte! Oh Merlin... Konzentriert sah die Jahrgangsbeste wieder nach vorne und stakste stur die letzten Schritte zu dem Bett. Sie setzte Draco darauf ab und holte das Handtuch. „Soll ich etwa komplett nackt ins Bett?“, fragte Malfoy dümmlich und beobachtete die Gryffindor, ohne sich die Mühe zu machen, seine Blöße zu verbergen. „Ich hatte dir gesagt ´Zieh etwas an´“, maßregelte sie und achtete darauf die tieferen Regionen seines Körpers nicht zu beachten, auch wenn die Versuchung mehr als groß war. Genervt bemerkte sie, wie das Blut bereits wieder in ihre Wangen rauschte. Der Mund des vorlauten Slytherins öffnete sich bereits, doch Hermine warf ihm grob das Handtuch über die nassen Haare und begann seinen Kopf abzutrocknen. „Wenn du die Haare nass lässt, wirst du nie gesund. In welchem Fach ist deine Unterwäsche?“ „Warum willst du das wissen?“ „Willst du etwa nackt unter die Decke?“ „Hm...nur wenn du mir...Gesellschaft leistest?“ Mit einem brummigen Ausdruck begann sie nun seinen Kopf grob abzurubbeln und zerzauste dabei seine, sonst immer perfekt liegenden, Haare. „H-hey, das tut weh“, nörgelte er unzufrieden. „Geschieht dir ganz recht.“ Ihre Bewegungen wurden bereits wieder langsamer und sein Blick hob sich zu ihrem Gesicht. Wieder einmal waren sie in einer Situation, in der sie sich einfach nur ansahen und es schien, als fochten sie einen Wettkampf darum, wer sich zuerst das Gesicht des jeweils anderen einprägte. „Also?“ „Unterste Schublade...“ Seltsam...Hermine musste durch die Erinnerung der gestrigen Erlebnisse sogar leicht schmunzeln, als sie fröhlich in dem Pflanzenbuch nach den gewünschten Informationen für ihren Aufsatz suchte. Ordentlich schrieb sie alles auf eine Rolle Pergament und genoss die Ruhe bei der Arbeit. Moment...Ruhe? Die Löwin spitzte nun die Ohren und verharrte in ihren Bewegungen. Es war ihr zuerst wirklich nicht aufgefallen, aber das ständige Röcheln und Husten hatte aufgehört. Die Medizin schien endlich die gewünschte Wirkung zu zeigen. Bald wäre der Slytherin wieder „normal“, auch wenn sein vernebeltes Gemüt ganz amüsant war. Der Blick der Gryffindor fiel aus dem Fenster, es war bereits dunkel. Mit den Gedanken bei ihrem Schulsprecherkollegen beschloss die Brünette noch einmal nach dem Rechten zu sehen. Sie klappte das Buch zu, streckte sich einmal ausgiebig und stand von ihrem Schreibtisch auf. Leise schlich sie zu seiner Schlafzimmertür und öffnete sie einen kleinen Spalt breit. Wie vermutet schlief der Slytherin bereits, da kein Licht im Zimmer brannte. Langsam näherte sie sich dem Bett, auf dem sie in den letzten Tagen viel Zeit verbracht hatte. Trotz der Dunkelheit konnte sie sein helles Gesicht ausfindig machen. Draco lag auf der Seite, hatte die Decke bis knapp zu den Schultern hochgezogen. Vor seinem Gesicht kniete sich die Gryffindor auf den Boden und stützte sich leicht mit ihren Unterarmen auf seiner Matratze ab. Zufrieden betrachtete sie seine schlafende Gestalt. Seine Gesichtszüge wirkten entspannt und auch sein Atmen war ruhig. Der Mund war leicht geöffnet und seine Haare standen etwas wild ab, aber ansonsten sah er bezaubernd aus, was Hermine ein kleines Grinsen entlockte. Vorsichtig führte sie ihre Hand an seine Stirn und fuhr, wie üblich, zu seiner Wange herunter. Das Fieber war weg. Vorhin hatte er lediglich über leichte Kopfschmerzen geklagt und zeigte bereits wieder die ersten, üblich arroganten Eigenschaften eines waschechten Malfoys. Irgendwie hatte sie seine Sticheleien schon vermisst.... Versucht ihn nicht zu wecken, beugte sich Hermine langsam zu dem schönen Gesicht des Mannes, fuhr mit ihrem Daumen einmal sanft über seine Wange. „Schlaf dich gesund, Draco“, flüsterte sie mit einem Lächeln und drückte dem Slytherin einen hauchzarten Kuss auf die Stirn. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)