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Liebe ist die beste Medizin

(Dramione)
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich melde mich mit einer kurzen Geschichte, die mir diese Woche durch den Kopf schwebte und spontan aufgeschrieben wurde :). Sie ist insgesamt drei Kapitel lang und sollte ursprünglich eine OS werden, aber die wäre, für meinen Geschmack, schon recht lang gewesen. Sie ist eine kleine Schreibpause von einem längeren Dramione-Projekt, das ebenfalls ganz gut vorankommt und hoffentlich bald präsentiert werden kann (kleiner Hinweis: es wird tierisch xD).
Auch wenn die Idee dieser kleinen Geschichte nicht originell ist , hoffe ich doch, dass sie euch gefällt <3. Komplett anzeigen

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Der Patient

Mit schweren Schritten marschierte der junge, durchaus attraktive Zauberer durch einen der vielen, steinernen Flure des alten Schulgemäuers Hogwarts. Draco Malfoy war auf dem Weg zum Krankenflügel, denn seit gestern Abend ging es dem Blonden mehr als Beschissen. Anscheinend hatten auch ihn diese widerwärtigen Viren erfasst, die seit einiger Zeit sämtliche Schüler infizierten. Bereits vorgestern bemerkte er ein ständiges Unwohlsein, sowie leichte Halsschmerzen, doch seit gestern plagten ihn zusätzlich schreckliche Kopfschmerzen. Ein beständiges Drücken, das sich auf seine Augen übertrug, trieb Draco in den Wahnsinn.
 

Plötzlich wurde dem Zauberer schrecklich heiß und er lockerte mühselig die grün-silberne Krawatte, die seinen Hals beinahe zu drückte. Die Hitze stieg in seinen Kopf, nahm ihm die Luft zum Atmen und ihm wurde kurz schwarz vor Augen. Erschrocken über den kurzen Verlust seiner Sinne, taumelte Malfoy leicht nach rechts, ehe er sein Gleichgewicht wieder fand. Trotzdem blieb er kurz stehen, richtete seinen dröhnenden Kopf gen Boden und massierte sich die schmerzenden Augen.

„Verfluchter Merlin...“, stöhnte Draco und versuchte ruhig zu atmen, um diesen ekelhaften Schwindel zu verdrängen. Erschöpft lehnte er seine Hand kurz an die kühle Steinwand und richtete seinen Blick zu den großen Fenstern, die den Flur mit Licht durchfluteten. Fest kniff er einmal kurz die Augen zusammen, in der sinnlosen Hoffnung, durch den Druck die Schmerzen zu verringern. Lächerlich...Zum Glück war der Flur menschenleer. Mit einer langsamen Bewegung führte der Malfoyerbe seine, zuvor an der Steinwand geruhte, zitternde Hand an seine Stirn. Die Kühle tat unheimlich gut, doch hielt sie nicht lange an. Seine Stirn schien zu brennen.
 

Heftig durch die Nase atmend, schluckte Draco den kratzenden Kloß in seiner Kehle herunter und nahm die Hand wieder an seine Seite. Das Schwindelgefühl allerdings blieb. Bei Salazar, ging es ihm schlecht. Am liebsten wollte er in sein Bett im Manor und von seiner liebenden Mutter betüdelt werden. Doch mit seinen 17 Jahren durfte er sich diese Blöße nicht mehr geben.
 

Entschlossen zu dem ersehnten Krankenflügel zu laufen, setzte Draco einen Fuß vor den anderen. Doch all zu weit kam er nicht, als der Zauberer schnelle, aufeinanderfolgende Schritte hinter sich vernahm.
 

„Malfoy!“, rief die ihm bekannte Stimme seiner Schulsprecherkollegin, mit der er in diesem letzten Schuljahr das anspruchsvolle Amt zu leiten hatte, unüberhörbar zu. „Warte kurz!“

„Jetzt nicht, Granger! Ich habe es eilig!“, stöhnte Draco und versuchte seine energischen Schritte zu beschleunigen. Trotzdem schloss die brünette Gryffindor schnell zu dem Slytherin auf und folgte kurz seinem Tempo.

„Es ist aber wichtig. Es geht um das Buch Sonderbare Pflanzenwelten . Ich brauche das dringend für meinen Aufsatz und du überziehst es einfach!“

„Und woher weiß die Streberin das schon wieder?“

„Ich war bei Madame Pince und habe gefragt. Schon drei Tage überziehst du die Frist, Malfoy.“

„Heul doch“, war alles, was der sonst so schlagfertige Zauberer konterte, ehe er erneut einen überdimensionalen Kloß herunter schlucken musste, der erneut seine Kehle besetzen wollte. Seine Kopfschmerzen nahmen auch beständig zu. Nur entfernt vernahm er das unzufriedene Grummeln der talentierten Hexe.

„Das ist nicht fair. Ich dachte, wir wollten friedlich miteinander umgehen, also gib das Buch zurück, damit ich endlich diesen verdammten Aufsatz beenden kann.“

„Später!“

„Malfoy-“

„Nein, verdammt! Ich sagte doch ich habe es eilig!“, platzte es aus der Schlangen heraus, ehe ihn erneut ein kurzer, durchaus effektiver, Schwindel befiel und seinem trockenen Mund ein gequältes Aufstöhnen entfloh. Hermines wachsamen Augen und Ohren entging diese kurze Szene nicht und ließ sie kurz ihre Wut auf den Malfoyspross vergessen.

„Alles ok?“, fragte sie ihn vorsichtig von hinten, betrachtete fragend den mit den vollen, blonden Haaren besetzten Hinterkopf ihres Partners. „Sonst sag mir einfach, wo das Buch liegt und ich bringe es zurü-“

„Verzieh dich endlich!“, zischte Draco, ohne sie auch nur anzusehen oder stehen zu bleiben.
 

Nun war das Maß voll. Die braunen Augen der jungen Hexe begannen zu funkeln, als ihre zierliche Hand nach Dracos Arm schnappte und ihn etwas grob zurück zog. Überrascht von ihrer Aktion strauchelte der Slytherin kurz, seinem permanenten Schwindelgefühl geschuldet. Hermine schien ebenfalls überrascht und ihre Augen weiteten sich ein wenig.

„Was ist denn mit dir?“, fragte sie ehrlich verwundert und musterte seine eher klapprig wirkende Gestalt.
 

Wütend über ihre dreiste Aktion, schlug Draco ihre Hand weg und baute sich, mit einem wütenden Blick, vor der Jahrgangsbesten auf.

„Du wagst es mich anzufassen mit deinen schmutzigen Händen?“, knurrte er erbost und fixierte ihre Augen. Doch zu seiner Verwunderung konnte er in ihnen keine Angst oder Ablehnung erkennen...
 

Hermine dagegen erschrak regelrecht, als sie sein Gesicht näher betrachten konnte. Das wunderschöne, markante Gesicht hatte diese elegante Blässe verloren. Stattdessen waren seine Wangen tief rot und kleine Schweißperlen liefen an seinen Schläfen langsam herunter. An seiner Stirn klebten einige glänzende Strähnen seiner hellen Haare. Der Mund des Slytherins war leicht geöffnet, atmete heftig die Luft ein und aus. Seine sonst vor Stolz leuchteten Augen waren glanzlos und nur halb geöffnet, konnten die typische, gehässige Haltung ihr gegenüber nicht überzeugend rüber bringen. Ungläubig schüttelte sie leicht ihre gelockten Haare, beachtete seine negative Äußerung gar nicht, denn in erster Linie war sie besorgt um ihn...
 

„Bist du etwa auch krank?“, fragte sie zögernd und wollte bereits mit ihrer Hand seine Stirn befühlen, doch Draco schüttelte seinen Kopf.

„Das ist nichts ernstes, also lass es.“

„Du siehst aber nicht gut aus!“, beharrte die Hexe und blickte ihm trotzig in das erschöpfte Gesicht. Sie war seinem Gesicht ziemlich nah und sie spürte den warmen Atem der Schlange, der seinen schmalen Mund schnell verließ. Seine Schultern hoben und senkten sich unter dem ständigen Atmen und erneut merkte der Blonde, wie der Schwindel ihn überfiel.
 

Noch bevor er ihr etwas an den Kopf werfen konnte, verschwamm seine Sicht und er kniff vor Schmerz fest die Augen zusammen. Sein Körper fiel nach vorne und sein Kopf landete auf Hermines Schulter. Dank ihrer relativ schnellen Reflexe stemmte die Löwin leicht ihre Hände gegen seine Brust und hielt den schwachen Zauberer so auf den Beinen.

„M-malfoy?“, fragte sie mit hoher Stimme, doch Draco reagierte nicht. Lediglich sein unbeständiges Atmen verriet ihr, dass er noch nicht völlig weggetreten war. Unpassenderweise schoss Hermine das Blut in die Wangen, da sein Atem nun leicht an ihrem Hals entlang streifte. Zusätzlich konnte sie die straffen Muskeln unter seinem Hemd erahnen und sie war erstaunt über das Gewicht, welches die tatsächlich halten musste. Seine Stirn brannte förmlich auf ihrer zierlichen Schulter. Ihrem Kollegen schien es wirklich mies zu gehen.
 

„Kannst du mich hören?“, versuchte Hermine ihn erneut anzusprechen und ihre Stimme klang unglaublich sanft, sofern Draco seinen dröhnenden Ohren trauen konnte. Die Gryffindor drehte ihren Kopf leicht zu seinem und einige kurze, blonde Haarsträhnen kitzelten sie in ihrem Gesicht. Draco dagegen nahm sich die kurze Verschnaufpause auf Grangers Schulter und inhalierte praktisch automatisch ihren einmaligen Duft, der ihn langsam zu beruhigen schien. Vermutlich klebten nun auch einige von ihren wilden Haaren an seiner verschwitzen Stirn und ihr Schulhemd würde es ihm auch danken, doch für diesen kurzen Moment interessierte es ihn nicht.

Knapp nickte er mit seinem Kopf, ließ ihn aber noch für einen kurzen Moment auf ihrer Schulter, was sie ihm scheinbar erlaubte, denn sie wartete, bis er von selbst langsam wieder auftauchte. Einige Male blinzelte er mit seinen müden, grauen Augen.
 

„Geht es für den Moment?“

„Muss...“, stöhnte der Blonde und spürte noch immer ihre zierlichen Hände an seinem Oberkörper, die selbst einen wie ihn zuversichtlich stützten. Ehrlich gesagt hatte er damit gerechnet, sie würde ihn vor Ekel direkt fallen lassen.

„Ich begleite dich zum Krankenflügel“, sprach die Gryffindor und war bereits dabei seinen rechten Arm um ihre Schulter zu legen.

„Nicht...Das brauch ich nicht...“, nörgelte der stolze Eisprinz sofort, doch wirklich wehren konnte er sich körperlich gerade nicht.

„Und wie du das brauchst! Du kippst mir noch um.“

„Granger-“

„Keine Widerrede!“
 

„Es hat sie böse erwischt, Mr. Malfoy.“

„Was Sie nicht sagen...“, erwiderte Draco leicht bissig, der auf einem kleinen Hocker in dem völlig überfüllten Krankenflügel saß und die Prozedur der Medi-Hexe über sich ergehen ließ. Neben ihm stand Hermine, die ihm einen bösen Blick zuwarf, aufgrund seiner respektlosen Antwort. Eine kleine Weile beobachtete sie Madame Pomfrey, wie sie den selbsternannten Prinzen des Schlangenhauses untersuchte, ehe sie ihren Blick durch den Raum wandern ließ. Überall lagen hustende und röchelnde Schüler in den Krankenbetten. Es machte den Anschein, als seien mehr Betten aufgestellt worden, als es üblicherweise in dem Krankenflügel gab.

„Sie brauchen dringend Bettruhe. Ich befreie Sie erstmal für den Rest der Woche vom Unterricht“, sprach die alte Hexe etwas gestresst und holte eine kleine Flasche mit einer grünlichen Flüssigkeit aus einer der Schreibtischschubladen. „Nehmen Sie davon jeweils drei Teelöffel am Tag.“

„...Was ist das?“ fragte Malfoy angewidert und zog die Oberlippe leicht nach oben.

„Medizin, was sonst. Sie schmeckt nicht sonderlich gut, aber sie wird helfen. Ich schicke Sie rauf in Ihren Schulsprecherturm. Der Flügel ist völlig überfüllt. Miss Granger?“

„Ja?“

„Wären Sie so nett und kümmern sich um Mr. Malfoy? Sie bewohnen immerhin einen Turm zusammen und das würde mir wirklich helfen. Ich habe bereits genug Patienten. Ich weiß, er ist bei Ihnen in guten Händen.“

„Das glauben auch nur Sie...Die lässt mich doch verrecken“, beschwerte sich der arrogante Slytherin und versuchte seinem Schicksal zu entkommen. Doch zu spät. Hermine grinste ein leicht teuflisches Lächeln, was dem Zauberer sämtliche Restfarbe aus dem Gesicht jagte.

„Aber gerne doch“, sprach die Gryffindor höflich und steckte das Fläschchen ein. „Komm, Malfoy. Wir gehen in den ruhigen Schulsprecherturm.“

„I-ich kann selbst-“

„Sei nicht albern. Das Stückchen zum Turm wirst du nicht durchhalten ohne den Boden zu küssen. Ich helfe dir. Komm“, ermunterte die Gryffindor ihn, für seinen Geschmack, etwas zu motiviert. Schnell hatte sie seinen Arm ergriffen und ihn von dem Hocker gezogen, was die Schlange zum Grummeln brachte.
 

Auch wenn der Weg etwas länger gedauert hatte, waren sie endlich in dem Schulsprecherturm angekommen. Kaum durchquerten sie das Portrait, entzog Draco der Gryffindor seinen Arm.

„Das reicht jetzt wirklich. Gib mir das Fläschchen und dann zieh Leine.“

„Noch bist du nicht im Bett“, grinste sie breit und begann ihn am Rücken durch den Raum zu schieben. Genervt knurrte der Blonde:

„Was soll denn der Scheiß, Granger?“

„Ich will keinen Ärger bekommen. Immerhin hat Madame Pomfrey dich mir anvertraut“, lachte sie nun und schubste ihn beinahe durch seine Zimmertür.

„Hey“, grummelte Malfoy und drehte seinen Körper in ihre Richtung, um ihr, trotz seine Krankheit, einen ordentlichen Einlauf zu geben.

„Was ´hey´?“, zischte Hermine nur und brachte ihr Gesicht nahe an seines, um direkt in seine grauen Augen zu sehen. Überrascht über ihre plötzliche Nähe und dem sicheren Ausdruck in ihren sonst so warmen, braunen Augen, schluckte Draco die bösen Worte herunter und sah sie mit einem fragenden und auch etwas ängstlichen Blick an. Sie war ihm überlegen...Zumindest im Moment. Die Hitze in seinem Körper verschwand einfach nicht und sein Kopf schmerzte unerträglich. Mehr als Beleidigungen konnte er ihr nicht entgegenbringen. Seine Beine zitterten und er fühlte sich furchtbar schlapp. Vermutlich würde selbst der zierliche Bücherwurm ihn in dieser Situation mit Leichtigkeit besiegen, körperlich als auch mit dem Zauberstab.

„Wir wissen doch beide, dass du im Moment rein gar nichts tun kannst, oder Malfoy?“, hauchte Hermine in sein Gesicht und versenkte ihre Finger in dem losen Bund seiner Krawatte, um sie weiter zu lockern, ohne ihren Blick von seinem abzuwenden. Ein teuflisches, kleines Grinsen zierte ihr sonst so zartes Gesicht und die Panik überfiel den jungen Mann.

„Du bist völlig geschwächt, kannst dich nicht einmal auf den Beinen halten, ohne zu straucheln“, fuhr sie fort und drückte den Slytherin langsam rückwärts zu seinem Bett. „Deine Reflexe sind praktisch ausgeschaltet und du hast nicht mal die Kraft mich aus dem Zimmer werfen.“ Mit einer kräftigen Handbewegung hatte sie ihm die Krawatte vom Hals gezerrt.

„W-was wird das?“, stotterte Draco panisch und unzählige Schweißtropfen liefen an seinen Schläfen herab. Er wollte sie wegdrücken, doch komischerweise war sie stärker. Mit ihren Händen drückte sie nun gegen seine Brust und dirigierte ihn weiterhin rückwärts, bis er das Bett an seinen Kniekehlen spürte.

„Wag es ja nicht-“, wollte der Slytherin wütend ansetzen, doch Hermine schubste ihn grob auf das Bett. Draco stöhnte, da der Sturz seinem Kopf nicht gut tat und kniff, wie schon so oft an diesem Tag, die Augen zusammen.

„Was willst du schon machen?“, sprach die Brünette leicht gehässig und Malfoy war sich im Moment ziemlich sicher, dass der sprechende Hut sie in das falsche Haus gesteckt hatte.

„Wäre ich gesund-“

„Bist du aber nicht und ich“, säuselte Hermine, zog das Fläschchen aus ihrer Rocktasche und schüttelte es leicht, „habe deine Medizin.“

„...Miststück!“, knurrte er und konnte gar nicht glauben, dass sie ihn so vorführte. Das war wohl die Retourkutsche für die vergangenen Jahre.

„Und jetzt, mein lieber Kollege“, grinste die Gryffindor breit und beugte sich über den Kranken, um ihre Hände an seine Hemdsknöpfe zu führen.

„H-hey“, stotterte Draco und umfing ihre Hände um sie davon abzuhalten. Tatsächlich hielt die junge Frau inne und betrachtete sein entsetztes Gesicht.

„Deine Hände sind nass. Hast du etwa Angst vor einem Schlammblut?“ Bei Salazar und wie er das hatte! Wenn sie das Schimpfwort schon selbst in seiner Gegenwart verwendete, konnte das nur sein Ende bedeuten. Ihre Augen sprühten förmlich vor Vorfreude ihn zu peinigen. Dracos Herz klopfte wie wild und sein Kopf drohte zu explodieren. Das war einfach alles zu viel.

„Und jetzt, Draco Malfoy“, flüsterte sie mit rauer Stimme und begann erneut an seinen obersten Knöpfen zu arbeiten, ließ sich von seinen größeren Händen nicht mehr aufhalten. „Zieh das Hemd und die Hose aus.“ Der erste Knopf war bereits offen. Oh Merlin!
 

„Und dann legst du dich brav ins Bett und deckst dich zu. Möchtest du was trinken? Tee vielleicht?“

„Huh?“, entfloh der heisere Laut den Mund des verängstigten Mannes und er gaffte sie mit verwirrten Augen an.

„Na, das Hemd ist doch völlig durchgeschwitzt. Das kannst du doch nicht anbehalten. Und ohne Hose ist es doch bequemer für dich oder etwa nicht?“, fragte die Gryffindor und ihre Stimme klang plötzlich...so normal. Seine Hände waren noch immer leicht um ihre Armgelenke geschlungen, als sie bedächtig die Knöpfe öffnete und sich dann wieder erheben wollte. Sein nutzloses Gehirn arbeitete gerade zu langsam.

„Oder möchtest du lieber ein T-Shirt anziehen?“

„Ok, was wird das, Granger?“, hakte er vorsichtig nach und seine Augen wurden schmaler, während der Schweiß nach wie vor sein komplettes Gesicht benetzte.

„Na, was schon. Ich kümmere mich um dich. Lässt du mich bitte los? Ich würde mich gerne eben umziehen. Solltest du auch tun. Ich komme gleich mit einem Tee wieder.“ Wie auf Knopfdruck ließ der Blonde die Brünette los und richtete sich vorsichtig auf. Granger lief bereits aus seinem Zimmer in ihres nebenan, doch Draco starrte benommen hinterher. Wollte sie ihn nicht gerade-

Oder hatte er sich das nur eingebildet? Ein Fiebertraum?
 

Nach 15 Minuten kam Granger dann wieder, in ihrer Hand eine Tasse mit heißem Tee. Draco hatte sich lustlos die Klamotten vom Leib gezogen und neben das Bett geschmissen, die dunkelgrüne Bettdecke weit über den Kopf gezogen.

„So“, sprach die Jahrgangsbeste und stellte die Tasse auf das Tischchen neben seinem Bett. „Warte noch einen Augenblick. Er ist noch ziemlich heiß.“ Ein leises Brummen war unter der schweren Decke zu hören, was Hermine leicht schmunzeln ließ.
 

Draco dagegen wollte einfach nur seine Ruhe. Die nervige Streberin hatte ihn für die nächsten Monate genug strapaziert. Doch sein Beschluss sie von nun an zu ignorieren, wurde durch das Klappern seiner Gürtelschnalle zunichte gemacht. Träge hob er seinen pochenden Kopf und beobachtete die Gryffindor in seinem (!) Zimmer, wie sie seine Klamotten in den Behälter für schmutzige Wäsche beförderte. Eine seiner perfekten Augenbrauen hob sich spöttisch nach oben und ein leises Lachen war zu hören.

„Was ist so lustig?“

„Ich finde es nur sehr köstlich, dass du endlich die Arbeit verrichtest, die deinem Blutstatus entspricht“, scherzte er und ließ seinen Kopf müde zurück in die Kissen fallen.

„Haha, sehr witzig. Möchtest du die Medizin?“, antwortete die selbstbewusste Frau und setzte sich auf seine Bettkante. Draco zog eine unzufriedene Schnute und schloss die Augen. Er war furchtbar müde und würde am liebsten einfach schlafen, auch wenn die Schmerzen in seinem Kopf beinahe zu stark waren, um überhaupt Ruhe zu finden.

Für einen kurzen Augenblick bewegte sich niemand, doch mit einem Male fühlte Draco eine kleine Hand auf seiner Stirn, die nur kurz dort verharrte und dann vorsichtig zu seiner rechten Wange wanderte. Träge öffnete er seine Augen einen Spalt breit und sah in das entspannte Gesicht von Hermine, die ihn zu mustern schien.

„Du bist wirklich warm.“

„Ich möchte schlafen...“ Die Brünette nickte, erhob sich von seinem Bett und verschwand kurz im angrenzenden Bad. Das Rauschen von Wasser war zu hören und Granger betrat erneut das Schlafzimmer mit einem Lappen in der Hand. Vorsichtig setzte sie sich wieder neben ihn und führte vorsichtig den wohl nassen Lappen an seine Stirn. Behutsam strich sie über seine Stirn, seine Schläfen und Wangen und bedeckten sein erhitztes Gesicht mit einer dünnen, kühlen Wasserschicht. Wohltuend schloss Draco seine Augen und genoss das herrliche Gefühl der kühlen Nässe. Dass es Granger war, die ihn tatsächlich berührte, scherte ihn gerade nicht die Bohne.

„Dann ruh´dich erstmal aus. Ich gebe dir die Medizin dann in ein paar Stunden“, sprach sie mit ihrer schönen, beruhigenden Stimme und fuhr weiterhin liebevoll mit dem weichen Waschlappen über sein hübsches Gesicht. Sie befreite ihn von dem warmen Schweiß und die Hitze in seinem Kopf schien sich zurückzuziehen.

Seine Gesichtszüge entspannten sich und Hermine registrierte ein kleines, fast unbemerkbares Nicken. Selbst als ihn die Müdigkeit überrannte, spürte er noch immer ihre zärtlichen Hände und die angenehme Kühle auf seinem Gesicht.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  BlackAmathia
2016-05-23T11:09:20+00:00 23.05.2016 13:09
Hihi~ lustige Idee.
Männer sind doch alle gleich. Eine kleine Grippe und gleich todsterbenskrank XD
(Und ja ich weiß, mit einer Grippe ist nicht zu spaßen. Ist als Scherz gemeint. ^^)
Ich finde es schön geschrieben. Flüssig zu lesen und süße Ideen.
Ich frage mich ja, ob Malfoy Hermines "Slytherinart" wirklich nur durch das Fieber so erlebt hat...? ^^

Bin auf jeden Fall gespannt, wie es weiter geht.
Antwort von:  Gioia
23.05.2016 15:21
"männerschnupfen" :D
ein biiiiiischen bemitleidet er sich ja auch schon (aber ja, es hat
ihn schon schlimm erwischt ;D)
und danke für das lob :) freut mich total \^.^/
Von: KatieBell
2016-05-19T08:38:47+00:00 19.05.2016 10:38
Hallu :3
Ich bin soeben über deine Geschichte gestolpert und finde sie sehr interessant!
Ich glaube so etwas in der Richtung habe ich bisher noch nicht gelesen. Also was die Idee dahinter angeht :)

Dein Schreibstil ist recht flüssig zu lesen nur ab und zu sind ein paar Stolpersteine dazwischen.
Ich habe auch ein paar Fehler gefunden, was Rechtschreibung und Grammatik angeht. Es sind nicht viele, aber ich möchte dich dennoch darauf hinweisen :)
*

>> „Es ist aber wichtig. Es geht um das Buch „Sonderbare Pflanzenwelten“. Ich brauche das dringend für meinen Aufsatz und du überziehst es einfach!“
* „Es ist aber wichtig. Es geht um das Buch Sonderbare Pflanzenwelten. Ich brauche das dringend für meinen Aufsatz und du überziehst es einfach!“
(Es ist ein wenig verwirrend, mit den 'Gänsefüßchen' mitten in einer Wörtlichen Rede. Mit der kursiven Schrift erreichst du denke ich genau dasselbe^^ nur mit dem Unterschied, dass du die Leser nicht verwirrst :D)

>> Hermine dagegen erschrak regelrecht, als sie sein Gesicht von Nahmen betrachten konnte.
* Hermine dagegen erschrak regelrecht, als sie sein Gesicht von nahem betrachten konnte.
oder
* Hermine dagegen erschrak regelrecht, als sie sein Gesicht näher betrachten konnte.
(Zweiteres hört sich einfach besser an :3)

>> [...] Der Flügel ist völlig überfüllt. Mrs. Granger?“
* [...] Der Flügel ist völlig überfüllt. Miss Granger?“
(Mrs. steht für verheiratete Frauen, wogegen das "Miss" soetwas bedeutet, wie "Fräulein", was ja auch bei uns in Deutschland früher als "nicht verheiratete" galt ;D)

>> Schnell hatte sie seinen Arm ergriffen und ihn von dem Hocker gezogen, was die Schlange zum grummeln brachte.
* Schnell hatte sie seinen Arm ergriffen und ihn von dem Hocker gezogen, was die Schlange zum Grummeln brachte.
(das "zum" ist wie ein versteckter Artikel, daher wird das Verb zum Nomen und somit hier großgeschrieben.)

Ich bin gespannt wie es nun weitergeht! Hermione ist ja schon ein wenig "zweideutig" ;) Ich bin wirklich neugierig, ob sie da einen Plan dahinter hat. Vielleicht will sie ihn ja wirklich nur "aufziehen" und am Ende wendet Draco das Blatt :D Wer weiß,...

Freue mich schon sehr, wenn es weitergeht :)
Liebe Grüße
KatieBell :3
Antwort von:  Gioia
19.05.2016 12:09
danke für dein kommi und die tipps! :) ich werde das berücksichtigen xD
bei dem letzteren was das "zum" angeht: das hatte ich, ehrlich gesagt, so auch mal
gelernt, aber in einer hausarbeit von einer dozentin mega einen einlauf bekommen.
irgendwann blickt bei der grammatik keiner mehr durch xD
auf jeden fall danke ich dir :) <3
Antwort von:  Gioia
19.05.2016 12:13
p.s. kann man das mit der kursivschrift auch hier bei mexx nachträglich irgendwie einstellen? :D
kenne mich da nicht so aus ^^
Antwort von: KatieBell
19.05.2016 12:54
Oh... okay... okay... meine Schule ist schon 8 Jahre her... ehm... gut. Wieder was gelernt...^^°

Der Code für die Kursivschrift beginnt mit [ i ] (<-Ohne Leerzeichen) an der Stelle, die du kursiv machen möchtest und der Tag am Ende lautet dann: [ /i ] (<-ohne Leerzeichen).

Also als Beispiel: „Es ist aber wichtig. Es geht um das Buch [ i ]Sonderbare Pflanzenwelten[ /i ]. Ich brauche das dringend für meinen Aufsatz und du überziehst es einfach!“

Es gibt auch Formationen:
- wie fett ~> [ b ] & [ /b ]
- wie unterstrichen ~> [ u ] & [ /u ]
- wie [centre] zentriert [/centre] (Was hier jetzt in der Kommentarbox nicht unterstützt ist^^)
oder auch kannst du Links "verlinken" xD
mit: Liebe ist die beste Medizin ~> [ url=LINKadresse]Text, den du selbst eingeben kannst [ /url]

:) Hoffe das war dir eine Hilfe
Grüßeli :3
Antwort von: KatieBell
19.05.2016 12:58
aso. ich dödel... ich glaub ich hab deine frage falsch verstanden x.x
Nachträglich, ja? x.x ehh ich muss mal wieder richtig lesen >.<

Eh ja. Kannste. Eh Gehst du auf deine Fanfiction und neben dem Titel müsste stehen "Fanfik bearbeiten". Darauf, dann werden dir die Kapitel angezeigt und neben dem Kapitelnamen müsste stehen [Bearbeiten]. Darauf und dann wird dir das Kap angezeigt xDD

Sry nochmal. Ich mach mich mal wieder voll zum Affen xDD
Antwort von:  Gioia
19.05.2016 16:33
huch o.o das notiere ich mir mal xD wie kompliziert das klingt x.x
danke dir! <3
die rechtschreibung ändert sich ja eh immer :D
passt schon: ich würds tendenziel ja auch groß schreiben
(dozenten sind ja auch nur menschen) :D
und nein, alles gut xD hat spaß gemacht zu lesen ;D
Von:  _ShioRi_
2016-05-18T20:53:54+00:00 18.05.2016 22:53
Klasse Kapi =D
Kann mir bildlich vorstellen wie so nen Zauberer am Ende is bei na pissigen Erkältung *lach*
Antwort von:  Gioia
19.05.2016 08:27
danke :D hab mir auch gedacht, das passt irgendwie zu draco xD
Von:  Majaaaa
2016-05-18T20:32:16+00:00 18.05.2016 22:32
Lustig, dass Draco mal auf Hermine angewiesen ist. Er tut mir aber schon sehr leid. So wie du ihn beschrieben hast könnte man denken das nächste Lüftchen würde ihn wegwehen. Super cool. Mach weiter so
Antwort von:  Gioia
19.05.2016 08:28
das leiden christi xD ich hatte mir halt gedacht, dass das
schon zu dem verwöhnten kerl passt. bisschen wehleidig und
ja, es soll ihm schon etwas schlecht gehen ;D danke :)
Von:  horo_koi
2016-05-18T20:09:56+00:00 18.05.2016 22:09
Awwww *^*
Die versprochene FF!
Ich liebe sie schon jetzt übermäßig!
Die Idee dahinter ist super :D
Hab ich so noch nie gelesen und bin gespannt, was du daraus entstehen lässt :3
Antwort von:  Gioia
18.05.2016 22:28
hihi ^.^
genau genommen es das nicht DIE ff, aber die wird auch noch kommen ;D
voll lieb von dir :) ich hoffe, ich enttäusche dich nicht damit >.<
deine meinung ist mir sehr wichtig!
Antwort von:  horo_koi
18.05.2016 22:38
wirst du schon nicht :D
echt? dann wirds noch eine ff geben?
hach, willst du mich nicht doch endlich heiraten? xD
Von:  Mei2001
2016-05-18T20:04:01+00:00 18.05.2016 22:04
Tolles Kapitel. Ich hoffe die anderen beiden kommen bald, ich bin schon gespannt.
Antwort von:  Gioia
18.05.2016 22:27
Lange wird der Abstand nicht sein :). Kapitel drei wird geschrieben und ist im Kopf bereits fertig ^.^


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