Epika von Graphi (Elfenlicht) ================================================================================ Kapitel 5: Of Orkmonsters and Elvmen ------------------------------------ Mauersegler zogen schrill pfeifend ihre Runden um die Türme Valerias als sich die drei Reisenden auf den Weg begaben. Alrun liebte es wenn diese Vögel im Sommer den Himmel in ihren markant bekannten Ruf hüllten und freute sich, dass es Jene auch in dieser Welt gab. Goldenen Strahlen der Sonne brach sacht durch die Blätter der riesigen Bäume als sie ein letzten Blick zurück zur Mauer wagte. Von deren Tor aus Halantri’ir mit sorgenvollen Blicken nach sah, wie sie im Meer der Bäume verschwanden. Ihr Weg führte die Abenteurer entlang eines kleinen Pfades, welcher sich wie eine Schlange durch Bäume und Sträucher wand. Er war so schmal, dass ihnen nichts anderes übrig blieb als hintereinander zu reiten. Alsbald blickte Alrun erstaunt auf die vor ihnen liegenden Allee junger Bäume, welche sich wie ein dichtes Blätter Tor über jenen Weg bogen. Gesenkten Hauptes folgte sie vorsichtig Eldarion und Veress in jenen atemberaubenden grünen Tunnel. Auf der anderen Seite angelangt, wagten sie es wieder ihre Köpfe zu heben und führten ihren Weg im Trapp weiter. Der kleine Pfad endete bald unweigerlich an jenem Fluss den es, an einer seichten Stelle, zu überqueren galt um auf einen breiteren Waldweg zu gelangen. Nun waren sie bereits einige Stunden, mehr oder weniger schweigend, unterwegs als Eldarion bemerkte wie Alrun Gedanken verloren an den, ins Haar geflochtenen Federn zupfte. “Welch Gedanken halten dich?” Sprach er sanft doch Alrun schreckte denn noch auf, wie aus einem tiefen Schlaf geweckt. “Es,es ist nichts.” truchste sie und lächelte verlegen. Eldarion ritt näher an Nathras und sie heran. “Hm , nichts also? Alrun,Wir müssen achtsam bleiben!” mahnte er freundlich. Sie war dezent froh das er sie aus ihren seltsamen wirbelnden Gedanken gerissen hatte, die sie in einer dumpfen kaum zu durchdringenden Blase gefangen hielten. “Tut mir leid. Wie lange werden wir denn noch unterwegs sein?” Versuchte sie das Gespräch rasch auf ein anderes Thema zu lenken. “Morgen, früher oder später. Doch wir sollten bald rasten. Die Nacht naht heran. Gönnen wir unseren Tieren ein wenig Ruhe. “ Beinahe endlos zog sich der bemooste Weg mit den hinein gewachsenen Wurzeln, wie ein grüner Fluss durch die Bäume. Alrun war überrascht als sie, unter den Moosen und Farnen einen gepflasterten Weg bemerkte. Tatsächlich taten sich Inseln aus fein säuberlich aneinander gereihten Steinen, wie in einem grau grünen Meer auf. Sie dachte immer hier gäbe es nichts außer Wald. “Hier gab es einmal Mehr als nur Wald, dies ist allerdings schon sehr lange her. Dieser Weg führt uns durch eine alte Stadt, welche vor hunderten von Jahren erbaut und gefallen ist. “ Erzählte Eldarion und meinte dann aber. “Sobald wir an unser Nachtlager gelangt sind werde ich euch davon erzählen.” Alrun bemerkte nun tatsächlich vereinzelt Mauerwerke umgeben von Bäumen und Sträuchern. Der Wald wuchs inmitten dieser Ruinen, wo neben Winden und Efeu, sich an jenem Ort Moose und Flechten die traurigen Überreste der einst belebten Stadt zu Eigen machten. Somit hatte die Natur sich im Wandel der Zeit alles zurückerobert. Endlich erreichten sie eine größere Ruine, welche nur noch aus den Grundmauern bestand. Lediglich ein steinernes Tor und Kleiner Turm waren, fast unversehrt. “Dies war einst das Haupthaus in welchem der Waldelf Lird Irion regierte.” Setzte Eldarion die Geschichte ein klein wenig fort. Die Dämmerung setzte allmählich ein als sie in dieser Ruine von ihren Pferden stiegen und Eldarion den Prinzen, welcher bei ihm mit geritten ,von seinem Pferd half. Ein kleinen Bach blubberte fröhlich etwas abgelegen durch die Bäume. Dort kniete sich Alrun in das weiche Moos an das Ufer, wusch ihr Gesicht und erfrischte sich etwas. “Auf ein Wort ,Alrun!” trat Eldarion vorsichtig zu ihr und reichte ein Tuch zum trocknen. “Was liegt dir auf dem Herzen? “ Fragte Alrun freundlich als sie sich das Gesicht getrocknet hatte und Eldarion starte auf sie und platzte auch sofort heraus. “In Elteran, werden sich unsere Wege trennen!” “Wie meinst du das?” meinte sie und blickte ihn vom Boden aus fragend an. “Du wirst nicht mit mir zurückkommen! “ Diesen plötzlich Ernst in seinem sonst so friedfertigen Gesicht erschreckte Alrun etwas, denn dies kannte sie bisher von ihm nicht. Verwirrt stand sie auf mit der Hellebarde in der Hand und legte die Stirn in Falten. “Aber Ich habe Halantri’ir mein Wort gegeben. “ “Völlig gleich, du wirst in Elteran bleiben!Nach Valeria kannst du niemals mehr zurück!” “Das kann ich nicht. Halantri’ir….” Eldarion unterbrach sie schroff “Völlig gleich was auch Halantri’irs Wille sein mag, Hör mir zu Alrun….” Entrüstet stemmte sie ihren Arm in die Seite und fuhr ihm nun wiederum trotzig ins Wort. “Nein, Eldarion, Ich tu alles was du sagst aber mein Wort ,gegenüber Halantri’ir, werde und kann ich nicht brechen!” “Deine Loyalität in allen Ehren Flammenhaar, doch dein Leben ist nun nicht länger in seiner Hand. Es gibt für Dich kein Weg Zurück!” “Ich werde einen finden!” meinte sie schnippisch und warf ihm das Handtuch an die Brust. Eldarion wurde auf einmal auf eine ungewohnte Art seltsam kühl. “Ich kann dir nicht gestatten unser Land ein weiteres mal zu betreten. Andernfalls habe ich keine andere Wahl als dein Leben zu nehmen.” Alrun stieß den Schaft der Hellebarde wütend auf den Boden und schrie. ”Dann tu es doch, hier und jetzt!” Er packte die Hellebarde und stellte sich dicht vor sie. Mit zusammengezogenen Augenbrauen schaute er mahnend auf sie herab und sprach mit gedämpfter Stimme. “Sei nicht töricht Menschenkind! Ich will nicht das dein Licht geht. Doch ich muss, wenn du mir keine Wahl lässt. Willst du mich denn nicht verstehen?” Alrun blickte ihn zornig in die Augen und zischte! “Keiner außer Halantri’ir hat das Recht dazu!” “Du ‘musst’ ihn vergessen!” verlangte Er eindringlich. “Eldarion du wolltest doch erzählen, was mit dieser Stadt passierte? “ unterbrach Veress beide plötzlich nichts ahnend und lenkte das Gespräch somit auf sich. “Hm , Natürlich! Folge Mir nur.” der Elf ließ seufzend von Alrun ab. In der Mitte der Ruine stand ein alter steinerner Kelch der bisher, außer einem Riss, keinen Schaden genommen hatte. Er glich dem der Beiten im Thronsaal von Valeria nur war darin keine solcher Kristall eingefasst. Nur Asche war darin als würde er noch ab und an genutzt. In diese steinernen verzierten Kelch, entfachte Eldarion ein Feuer und erzählte nebenbei. “Einst, war Alteran eine blühende Stadt.Die Herren von Elteran schufen sie. Jene Stadt wurde von keinen Mauern ummantelt denn sie sollte frei für alle sein. Elfen so wie Menschen. Ein von Laternen beleuchteter Pfat führte jeden her, der sich im Wald verlaufen. Zu jener Zeit trauten die Elfen den Menschen noch. Einige Menschen nutzten dies Vertrauen wohl aus Habgier und Neid jedoch aus und ein Feuer so intensiv und alles verzehrend, zerstörte endgültig das Bündnis.” “Aber es sind doch nicht alle Menschen so, oder?” Fragte Verres. Eldarion Blick schweifte zu Alrun welche sich etwas fernab von ihnen auf eine der Mauern gesetzt hatte und mit den Fingern an einem der kleinen, kugeligen Elfenbrötchen zupfte. “Nein, natürlich nicht. Aber Vertrauen zu gewinnen, welches einst verloren, ist schwer.” Tief in der Nacht fand sich Alrun auf dem Turm wieder. Eigentlich war sie recht müde aber konnte dennoch nicht schlafen. So hatte sie vorsichtig ihr Nachtlager neben dem Jungen unten im Turm verlassen und das alte Gemäuer erkundet. Nun blickte sie Gedankenverloren an dessen Spitze durch einen der steinernen Fensterbögen. Warme sanfte Hände auf ihre Schultern ließen sie aufschrecken. “Du bist kein Elf, du solltest längst in Träume wandeln. Reichen so tief deine Gedanken? ” Eldarion hatte ihre Abwesenheit bemerkt und war zu ihr hinauf gestiegen. Doch Alrun blickte nur durch das Bogenfenstern in die von Dunkelheit behangenen Bäume und sprach kein Wort. Der Himmel war von dicken Wolken verdeckt und es rollten bereits leise Donner durch das düstere Wolkenmeer. Der Elf war nun wieder so sanft und freundlich wie jeher. “Ich bin mir sicher das mein Guter Freund meine Entscheidung verstehen wird. Niemand möchte dass Dinge geschehen die einst zu bereuen sind.” Sprach er leise. “Es ist traurig wie Bündnisse und Freundschaften verloren gehen.” Wandte sich Alrun nun endlich zu ihm um. “Viel zu schnell ist Vertrauen verloren es wieder zu gewinnen, nach solch einer Tat ist schwer. Doch nicht gänzlich unmöglich.” Sagte Eldarion mit seinem sanftmütigen Lächeln. Sie blickte ihn nicht in die Augen. Alrun bereute es ihn angeschrien zu haben. Er war doch ihr Freund, schon bald ein bester Freund, wie konnte sie nur plötzlich so sein? Stand er doch bereits von Anfang an stets für sie ein. Sie schämte sich so abgrundtief was war nur mit ihr los? “Es tut mir Leid Eldarion, du bist mein Freund und ich hätte dich nicht…” Er unterbrach sie als er sie liebevoll in den Arm nahm und sie ihre Stirn auf seine Brust legte. “Ich verstehe dich,solch Dinge sind nicht auf zu halten.” Sie blickte wieder zu ihm auf. “Ich werde tun was du mir sagst. Doch wie kannst du dir sicher sein, dass Der Herr von Elteran mir ,einen Menschen, Einlass gewähren wirt? “ “Lird Irion ist ein guter Freund von mir. Auch wenn sein Vertrauen erschüttert wurde. Wenn ein Mensch seine Hilfe benötigt , so scheut er nicht davor seine Hand oder sein Schwert zu reichen. Er wird tief in dein Herz sehen und erkennen wer du bist. Alrun,dort bist du sicher und fortan frei.” “Was nützt Freiheit wenn ich sie ja doch nicht nutzen kann... wenn ich euch nicht mehr sehen darf? “ Sprach Alrun mit trauriger Stimme. Vorsichtig wischte er ihr eine der roten Strähnen aus dem Gesicht. Das Herz schlug schnell in Alruns Brust als Eldarion sanft ihr Gesicht berührte und flüsterte. ”Es wird Immer ein Wiedersehen geben.” Die Zeit blieb für einen Moment stehen als er sie Unvorhergesehen vorsichtig auf die Lippen küsste. Im selben Moment schlug sogleich ein Blitz krachend in den Feuerkelch ein welcher in zwei Hälften zerteilt wurde und das Feuer darin zu einer riesigen Flamme auflodern ließ. Von dem krachenten Schlag aufgeschreckt, bäumten sich laut wieherend, panisch die beiden Pferde auf. Veress war kreichent auf gewacht und versteckte sich nun hinter der Mauer am Eingang des Turms. Alrun tätschelte ihm kurz ermutigend den Rücken als sie raus rannten. Nathras riss sich los und lief fluchtartig in den Wald hinein und ließ Eldarion und Alrun keine Zeit darüber Nach zu denken was eben zwischen ihnen geschehen war. Pavel, der schöne schwarz-graue Apfelschimmel von Eldarion beruhigte sich rasch wieder , nachdem der Elf ihm gut zu redete. Alrun stattdessen, packte ihre Hellebarde und wollte rasch hinter Nathras in den Wald hinein rennen. “Warte, Alrun!” Eldarion hielt sie am Arm fest. “Ich muss ihn wieder finden. Ohne ihn kommen wir doch nicht schnell genug voran.” Ihre Stimme bebte vor Aufregung. “Ich lasse dich nicht in völliger Dunkelheit, durch den Wald irren!” Sprach er und sie schaute ihn flehend in die Augen. Eldarion trug einen kleinen Kristall um den Hals welchen er nun ab nahm. Sacht blies er diesen in seinen Händen an,als wolle er ihn aufwärmen. Einer Fackel gleich, begann der Kristall zu erstrahlen. “Suche in den Ruinen Schutz, sollte ein starke Regen beginnen! Wir reisen bei Sonnenaufgang weiter, solltest du bis dahin noch nicht zurückgekehrt sein, treffen wir uns an der Felspassage nach der Brücke.Irion sollte uns dort bereits erwarten.” Eldarion hing Alrun den Kristall um den Hals und flüsterte dabei leise in ihr Ohr . “Über so Mancherlei, sei kein Wort gesprochen!” Dann küsste er ihr auf die Stirn und verabschiedete sie mit einem sorgenvollen Lächeln. “Gib stets acht auf deinen Wegen!” Sanfte Regentropfen rieselten auf den Waldboden als Alrun rasch Nathras Spuren folgte die in den Dunklen Wald verschwanden. Jene traten hier und da durch ein geborstener Ast und niedergetrampelte Farn und Gräser auf. Doch an einer dunklen Lichtung verloren sie sich plötzlich und sie sah sich auf der Suche nach einer neuen Spur um. “Was glaubt ein Kind der Unsterblichkeit des Nachts in den Ruinen zu finden? “ Alrun erschrak als sie eine ruhige, leicht raue Männerstimme vernahm. Unsicher woher die Stimme kam, schaute sie sich hastig um. Augenblicklich wurde ihr die Hellebarde entrissen und sie spürte kalten, scharfen Stahl am Hals. “Antworte!” verlangte jener eindringlich. Wissend in welcher fatalen Situation sie sich nun befand sprach Alrun keck. “Ich unterhalte mich gern von Angesicht zu Angesicht, zeig mir dass es sich lohnt zu antworten!” Er lachte jedoch nur kurz durch den geschlossenen Mund. Mit der Klinge noch immer an ihrem Hals schritt er um sie und im fahlen Licht des Kristalls, erschien eine Gestalt dessen Kapuze des schwarzen Mantels tief in das Gesicht gezogen war. Lediglich zwei glänzende Augen funkelten im leichten Schimmer. Nun der Erkenntnis erlangt, dass sie keine Elfe war, sprach dieser überrascht. “Du bist keine Unsterbliche, denn noch trägst du ihre Kleider. “ Er nahm die Klinge von ihrem Hals und ließ das dunkle Schwert zurück in die Scheide schnellen. “Ein Menschen Kind sollte sich noch weniger allein hier aufhalten! Aber ich hätte es wissen müssen, Elfen sind in keinster Weise so töricht. Wer bist du?” fragte er fordernd. “Ich kann sehr gut auf mich selbst achten! “ meinte Alrun schnippisch, worauf hin er überheblich meinte “Sicher, dass habe ich gesehen. Du bist ein wahres Talent. Die Wahl deiner Waffe, in so einem Gebiet, ist wirklich exzellent.” “Ich nahm was mir die Elfen gaben. Und jetzt lass mich! Ich habe keine Zeit für diesen Unsinn. Du hast mich schon lang genug aufgehalten!” Sie wollte weiter und versuchte sich ab zu wenden. Doch er trat dicht vor sie und schaute auf sie herab. “Du bist kaum in der Position, dies zu entscheiden! Du bist hier in meinem Gebiet. Es muss wichtig sein was du suchst sonst wärest du nicht vom Weg abgekommen” Dann entdeckte er ihre Drachenkette,welche Alrun stehts um den Hals trug. Er nahm den Anhänger in die Hand und betrachtete den silbernen Drachen mit dem goldenen Auge bis Alrun ihm diesen wieder entriss und das Schmuckstück schützend in ihrer Hand hielt. “Ich suche lediglich mein Pferd. “meinte sie abweisend. “Dann ist der prachtvolle weiße Hengst also dein Tier. Dann wäre es weiße wenn du mir nun folgst! “ Wende er sich nun leicht ab und deutete mit der Hand ihm zu folgen. Doch Alrun verschränkte unsicher die Arme. “Der Regen wird stärker und das Gewitter lässt auch nicht mehr länger warten. Also Komm lieber ! “ Sprach er und hob die Hellebarde auf. Sie zögerte doch dann folgte sie ihm, wenn auch etwas missmutig. Als es nun wirklich begann wie aus Eimern zu schütte, erreichten sie eine noch fast intakte Ruine und suchten darin Schutz. Der Fremde hatte bereits sein schwarzes Ross darin sicher und trocken untergestellt bei ihm stand auch Nathras. Das weiße Tier kam sofort zu Alrun getrabt und Sie strich ihm über die Nüstern .”Lass uns nur rasch gehen!” Doch das Tier weigert sich. “Selbst dein Pferd weiß, dass es jetzt keinen sicheren Weg mehr durch den Wald gibt.” Alrun schaute aus dem Tor hinaus. Schaurig heulend zogen Winde durch die Ruinen während der Regen wütend gegen die Mauern peitschte. Sie lehnte sich an den Torbogen und sprach leise .”Dann muss ich wohl warten. “ Der Fremde trat an ihre Seite und setzte seine Kapuze ab und stützte sich ihr gegenüber mit der Schulter an der Mauer ab. Mit den Augen musterte er sie von oben nach unten und fragte dann als sein Blick nach draußen schweifte. “Der Regen wird sicher bis in die Früh nicht zur Ruhe kommen. Hast du vor die ganze Nacht hier zu stehen?” “Wenn es sein muss.” antwortete sie schnippisch. “Dann wird dein Weg morgen beschwerlich werden.” fuhr er sich durch das lange schwarze Haar und sie blickte in seine Augen. “Ich hab nicht vor, Morgen nicht mehr auf zu wachen.” Er trat nun zu dem kleinen Feuer welches bereits brannte und setzte sich auf einen Stein davor und meinte arrogant. “Mit deiner Unachtsamkeit im Wald hätte dich selbst ein einzelner kleiner Goblin längst nieder gestreckt.” Alrun meinte nur zynisch “Hab dank für diese, äußerst nötige Rettung” setzte sich aber dann doch ihm gegenüber an das kleine flackernde Feuer und redete weiter. “Die einzige Bedrohung warst bisher nur du. Wer bist du überhaupt?” Der Mann blickte über das Feuer zu ihr. “In mancherlei Situation, ist es von vorteil Namen nicht zu kennen,Mädchen mit den Flammen Haar. Es sei denn du möchtest mir folgen!? Des weiteren hast selbst Du mir deinen Namen noch immer nicht genannt.” “Dabei würde ich es auch selbst gern belassen. Des weiteren habe Ich bereits einen Weg und ein Ziel! Warum Sollte ich Dir also folgen?” Er verschränkte die Arme und sprach mit funkelnden Augen. “Wer den Elfen folgt ist dem Tode nah. Folge mir und du kannst sicher sein.” Meinte er. Alrun runzelte die Stirn. “Die Menschen haben mir bereits selbst gezeigt weswegen die Elfen ihnen nicht trauen und ich…” Nachdenklich hielt Alrun ihre vom Pfeil getroffene und noch nicht ganz verheilte Schulter. Manchmal schmerzte sie noch etwas. So gut wie die Heilsalben der Elfen auch war würde die Narbe, sie jene Nacht niemals vergessen lassen. “und Ich werde es nie vergessen.”setzte sie fort. Das Gespräch nahm alsbald ein Ende. Auch wenn Alrun versuchte sich dagegen zu wehren übermannte sie letztendlich die Müdigkeit und sie nickte bald daraufhin ein. “Flammenhaar, eile!” Laut krakeelende Raben saßen auf den Ruinen und rüttelten Alrun am Morgen unsanft aus dem Schlaf. Nathras stieß sie unterdessen schnaubend mit seinem Kopf an und scharrte unruhig mit den Hufen. Sie lag, zugedeckt ,mit dem schwarzen Umhang des Fremden, sanft auf Moos gebettet. Das Feuer war längst erloschen und der Mann samt seines Pferdes waren bereits bei den ersten Sonnenstrahlen aufgebrochen. “Flammenhaar,Eile!” Vernahm sie abermals eine leise Stimme als sie sich von ihrem Lager erhob. Verwundert blickte sie um sich doch konnte sie ,wegen des lauten Krächzens, nicht ausmachen woher sie kam. Alrun beschloss sich rasch auf den Weg zu begeben. Als sie Nathras Zügel nahm, stolperte sie fast über einen Dolch welcher im Boden vor ihr steckte. Sie wunderte sich, jedoch zog sie ihn heraus,wischte die dunkle Damastklinge ab und ließ den Dolch in ihrem Stiefel verschwinden. Man wusste ja nie wofür dieser wohl noch gut sein konnte. “Eile, Flammenhaar, eile!” erklang es ein weiteres mal. Am durchschreiten des Tores packte Alrun nun noch die sacht an die Wand gelehnte Hellebarde und führte ihr Pferd hinaus. “Eile,Flammenhaar,eile!” Die Raben flogen wild auf als Alrun rasch auf gesessen um mit Nathras zum Lager zurück zu trappen.Leichter Nebel hatte den Boden mit einer sanften silbrigen Decke überzogen welcher dabei aufgewirbelte. Eldarion und Veress waren bereits nicht mehr zu sehen als sie das Lager erreichte. “Eile, Flammenhaar,eile!” Erklang es als würden die Raben selbste zu ihr rufen als jene, wie eine dichte Wolke, mit rauschenden Flügeln, über ihren Kopf gen Himmel flogen. War da ein silbergrauer unter ihnen? Alrun hatte keine Zeit die sonderbaren Tiere weiterhin mit den Blicken zu verfolgen. Nathras und sie galoppieren sogleich den Pfad entlang. Nahe der Brücke vernahm sie das grausige Kreischen von Goblins “Nathras, schnell, mein Freund, ich ahne nichts Gutes!” Tatsächlich, als sie auf der Brücke in sicherer Entfernung zum stehen kamen ,sah sie ein Heer aus Goblins welches von beiden Seiten drohten auf Eldarion zu zu stürmen. Doch wo war sein Ross? Wo war Prinz Veress? Sie waren wohl in einen Hinterhalt geraten und Eldarion kämpfte bereits gegen zwei Orkkrieger. Alrun wusste Er war ein guter Krieger und würde wohl auch die Orks bezwingen können doch würden die Goblins, in diesen Mengen, ihn einfach überrennen. Sie musste ihn rasch unterstützen. Doch allein gegen so viele Goblins wäre es auch Ihr Untergang. Alrun erinnerte sich was ihr Eldarion einst erzählte. Goblins gaben zu nehmend selbst zwar grausige Geräusche von sich aber scheuten sie doch schrille Töne oder Elfenklang, welche sie durch ihre übergroßen Ohren doppelt so laut vernahmen. Generell hassten diese Biester Musik. “Singe laut ein Lied!” Sprach er aus Spaß. “Und sie nehmen reiß aus.” Bei großen wildgewordenen Horden würde es jedoch wohl weniger helfen. Da half nur noch kämpfen oder man vertrieb sie mit Rufhörnen. Kämpfen kam für Alrun allein nun nicht gerade in Frage und ein Horn hatte sie auch nicht. Doch eine andere Idee schoss ihr nun in den Kopf. Etwas so viel kleineres was sie stets noch immer bei sich trug. Das Mundstück ihrer zerbrochenen Flöte an die Hellebarde gebunden ritt sie, selbige mit aller Kraft über den Kopf schwingend wild über die grünen Hügel. Die Goblins nahmen alles sammt greischent und die langen Ohren zu haltend reiß aus als das schrille Pfeifen durch das Land zog. Was bei den kleinen, Kinds großen Biestern half, hatte auf Orks jedoch leider keinerlei Wirkung. Auch wenn sie es für unangenehm befanden und kaum auffallend ihre Gesichter grimmig verzogen. Einer löste sich von Eldarion und folgte den Goblins, um sie zurück zu holen. Als Alrun nun auf ihre Weise Eldarion zu Hilfe eilen wollte, überraschte sie ein Dritter. Dieser kam plötzlich von der Seite auf einem wilden riesigen Keiler herbei geritten , von dessen Rücken er sprang und sie von ihrem Pferd stieß. Der Aufprall war hart als sie unsanft im hohen Gras landete. Im gleichen Moment durchbohrte das Schwert des anderen Ork den Leib Eldarions, welcher nunmehr mit erschrockenen Blick auf Alrun unachtsam geworden war. Alrun schrie vor Wut als sie dies mit an sah , musste nun jedoch einen Schlag ihres Orks abwehren. Noch am Boden liegend, prallte das Orkschwert auf die Stange der Hellebarde welche sofort zerbarst. Orks waren fürchterliche Krieger, obgleich sie, abgesehen von der Hautfarbe und den häufig überstehenden Zähnen, vom Körperbau den eines kräftigen Menschen ähneln und prinzipiell nicht feindlich gesinnt waren, taten einige von ihnen für Gold und andere Reichtümer alles. Völlig gleich ob sie dabei auch selber sterben konnten, das sorgte jedoch dafür das es eine aussterbende Rasse war und es in ganz Meraria nur noch zwei kleine Völker gab. In Alrun glühte unendliche Wut. Eldarion sagte immer sie solle nicht in Wut kämpfen denn dies lässt einen unachtsam werden. Doch nun konnte sie sich einfach nicht mehr beherrschen. Mit der Klinge der Hellebarde wehrte sie nun einen weiteren brachialen Schlag ab, stieß den Ork mit aller Kraft von sich und rollte bei Seite, wo sie sich rasch auf die Beine schwang. In dem Moment wollte der Ork auch schon wieder angreifen doch nun kam Nathras. Wütend schnaubend, bäumte sich das Pferd auf und stieß den Ork mit den Vorderhufen zu Boden, so dass dieser für kurze Zeit aus dem Gefecht schien. Alrun schwang sich schnell zurück auf Nathras Rücken und sie brechten auf den anderen Ork zu, welcher sein Schwert wieder aus Eldarion Körper zog um diesen nun mit einem weiteren Schlag nieder zu strecken. Etwas zerbrach in Alrun als sie den schmerz erfüllten Schrei des Elfen hörte. Mit letzter Kraft konnte Eldarion den Ork jedoch noch abwehren. Alrun dagegen stieg in Hocke auf den Rücken von Natras, sprang als sie ihr Ziel erreichten und stieß den Ork bei Seite. Dieser griff wieder an doch sie hatte Wut entbrannt den Dolch gezogen und stieß ihm den brüllenden Ork in den Bauch. Dieser wusste nicht wie ihm geschah als sie flink wie ein Wiesel jenen Dolch wieder heraus zog und in des Orks unachtsamen Augenblick hieb Alrun ihn mit einem einzigen kraftvollen wütenden Schlag, mit dem Rest der Hellebarde den Schädel vom Hals. Eldarion war unterdessen erschöpft auf die Knie gesunken. Die feurige Kriegerin ließ die rot verfärbte Klinge fallen, eilte rasch zu ihm und legte ihren Freund sacht zu Boden. Vorsichtig kniete sie sich sich zu dem schwer verwundeten Eldarion. “Gib jetzt nicht auf, wir haben es doch fast geschafft.Sicher kommt bald Hilfe.” Sprach sie den Tränen nahe. “Verzeih das ich dir diese Bürde auf erlegte. Doch der junge Prinz ist ist in Sicherheit.” meinte Eldarion schwer atmend. “Du elende kleine Hexe, für den Tot meines Bruders…..! “ brüllend unterbrach sie, der nun wieder aus der kurzen Narkose erwachte ander Ork. Doch Alrun zückte unbeeindruckt den Dolch abermals und warf ihn mit wütenden Blick voll Tränen. Die Damastklinge verfehlte das Ziel nicht und traf den wütenden Ork in der Kehle bevor dieser seinen Satz beenden konnte und er ging röchelnd zu Boden. Alrun versuchte die Wunde von Eldarion ab zu drücken doch der Blutverlust ließ ihn immer schwächer werden. Er berührte ihre Hand und sie nahm seine in die ihrigen. “Fliehe Alrun, so lang du noch kannst.“ Doch Alrun sprach nur mit Tränen in den Augen. “Nicht ohne dich mein Freund.” Eldarion lächelte und wischte ihr mit zitternder Hand die Tränen von der Wange. “Es schmerzt mich dich in Tränen zu sehen. Du warst mir eine Gute Freundin. An deiner Seite wöllt stehts ich kämpfen doch kann ich dich nun nicht mehr begleiten.” Er atmete noch einmal tief ein und sprach mit letzter Kraft weiter. “ Du musst dich allein in Sicherheit bringen, der Feind rückt näher!” Wahrlich kam nun die eine Orkkriegerin mit der Goblin Meute zurück. “Sieh da, Sieh da! Meine Goblins, beide Todgeweihten auf einen Haufen, das wird doch ein großartiges Mal für euch des Nachts.” Krächzte die grünhäutige Ork Braut. Alrun legte Eldarions Hand nach dem sie dieser eine Kuss auf erlegte sanft auf dessen Körper und hob sein Schwert auf. “Alrun, bitte flieh!” sprach er mit schweren Atem “Glaubst du, Freund, ich überlasse dich dem Feind? Halte du nur noch etwas durch!” Sie wusste sehr wohl, dass er diese Verletzungen nicht überstehen konnte. So kehrte nun eine seltsame Ruhe in Alrun ein als sie sich erhob. Das Schwert mit der bläulichen, Ornamenten verzierten Klinge fest umklammert trat sie schützend vor den gefallenen Krieger. “Vielleicht endet es hier mit Mir, mein Freund, jedoch nicht ohne Kampf.” Sprach Alrun leise und wischte sich mit dem linken Arm die Tränen aus den Augen. Die Ork Kriegerin trat vor und hielt die kreischenden,mort lustigen Goblins mit einer Handbewegung zurück. “Du wirst mir den Tot meiner Brüder teuer bezahlen dreckiges Menschen Weib!” Brüllte sie. Alruns Haar wehte feurig im Wind und sie erwiderte tollkühn und ruhig: “Komm nur! Dir wird es nicht anders ergehen als ihnen!” Im selben Moment zichten plötzlich dutzende Pfeile dicht an ihr vorüber und prasselten wie ein Regenschauer auf die Goblins nieder. Nun brechten so gleich Reiter in weiß-grünlicher strahlenden Rüstungen an ihr vorüber und zerschlugen die Goblins in alle Richtungen. Ungeachtet dessen, rannte die Ork Kriegerin auf das Menschenkind zu. Alrun atmete tief ein und atmete im selben Moment aus als sie den ersten brachialen Hieb der Orkin, elfengleich rasch aus wisch. Eine Wärme durchfuhr sie, welche schien der jungen Kämpferin unendliche Kraft zu schenken. Während die Schwerter aufeinander prallten krächzte die Ork Kriegerin wütend ein weiteres mal. “Ich reise all dein feurig Haare dier aus und schlage dich krumm, kleines Menschlein!” Doch das Mädchen gab daraufhin nichts, kühl wie ein Elf wich sie weiterhin aus oder parierte die brachialen Schläge. Alrun war außer Atem als sie die Orkfrau entwaffnete , auf die Knie zwang und die verzierte Klinge an deren Kehle hielt. Auch der Ork Kriegerin sah man die Erschöpfung an, wobei man doch stets sagte: Orks kennen keine Erschöpfung entweder gewinnen sie oder sie sterben im Kampf. “Worauf wartest du Mensch?” Sprach sie schnaufend und starrte Alrun fest in die kühnen Augen. “ Töte mich, denn ich will mit dieser Schande, nicht leben!” Jedoch nahm Alrun besonnen nun die Klinge von ihrem Hals . “Heut ist bereits genug Blut geflossen!” Sprach sie ruhig zu der sichtlich verwirrten Kriegerin. Es war eine der größten Demütigungen für Orks, gegen eine “niederen” Gattung verloren und am Leben gelassen zu werden. Die Reiter sammelten sich um sie herum. Einer von ihnen, in einer sacht grünlich schimmernder Rüstung ,stieg von seinem Pferd ab und Schritt auf sie zu. Sein erhabenes Auftreten, ließ sie nicht zweifeln. Dies war Irion selbst,der Herr von Elteran. Sein Blick war streng auf die Orkin gerichtet. Mit einer Stimme kraftvoll wie ein tosender Sturm befahl er ihr. “Geh Ork, nimm es hin dass sie dir Gnade gewährt!” Ihn Jedoch missachtet, stand die Kriegerin auf und ging dicht auf Alrun zu und schnaufte. “Ich befehle dir mich zu Töten!“ “Geh endlich!” Schrie Alrun wütend mit heißen Tränen in den Augen und stieß die Orkin mit einem kräftigen Tritt von sich. Ein großer grau schwarzer Orkwolf kam tief grollend und knurrend über die Reiter gesprungen auf dessen Rücken die Orkin so denn platz nahm. “Was solls, das Gold ist mir sicher. Feuerkind, du jedoch wirst das nicht umsonst getan haben!” Mit diesen Worten rauschte sie davon. Alrun sank mit noch immer rasenden Herz auf die Knie und stützte sich traurig erschöpft auf Eldarions Schwert.Weinent lehnte sie ihre Stirn dabei an die Klinge. Warme Hände legten sich auf ihre noch vom Kampf glühenden Finger. Irion der Herr der Elfen aus Elteran selbst war mit seiner Schar zur Hilfe geeilt denn er spürte unlängst das Unheil trote. Dies bestätigte sich als sie dem Jungen Prinzen unterwechs allein auf Pavel begegneten. Mit sanfter wehmütiger Stimme, nun mehr sacht wie ein ruhiger Wind, welcher sanft die Blätter der Bäume an einem warem Sommertag strich, sprach er zu ihr. “Verzeih mir, dass wir euch nicht eher zur Stelle waren.” Mit gebrochenen Blick schaute sie auf, direkt in die blattgrünen gütigen Augen des Elfen Herrn. Heiße Tränen rollten über ihre Wangen als Irion sanft ihr Gesicht berührte wobei sich so gleich die Wunde an der Wange schloss, welche ein Pfeil hinterlassen hatte. Lediglich eine sachte Narbe blieb zurück. Ihr bebendes Herz beruhigte sich langsam als tröstend Lird Irion ihr auf half und behütet gleich wie ein Vater , sie in seine Arme nahm. Irions Elfen waren nun von ihren Pferd gestiegen und sie traten zu Eldarions leblosen Körper. Ein friedfertiges Lächeln lag auf dessen Gesicht als sich Alrun zu ihm kniete und weinend ihre Stirn auf seine legte. Sie hatte keine Worte mehr nur die Tränen rannen wie ein unendlicher salziger Fluss ihre Wangen hinab. Irion wendete sich unterdessen zu seinem Folk. “Lasst uns unseren Freund der Erde zurückgeben!” sprach er ruhig doch mit Trauer in der Stimme. Weine nicht zu sehr um mich, bin noch immer stets dir nah. Fühlst mich in des Windes warme Böhen, in des Baumes Höhen gar. Siehst mich in den Wellen welch durch kühle Bäche schnellen. Erkennst stets mich in des Vogels Klang in seines Abendlich Gesang. Bin stehts dir nah Bin immer dar. GF. Ende des 5. Kapitels Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)