Die weiße Schlange mal anders von RuffysKreationen (Mugiwara Style!) ================================================================================ König Kobra war im ganzen Land berühmt für seine Weisheit. Nichts war ihm unbekannt, als könnte er einfach in den Wind lauschen und die verstecktesten Dinge erfahren. Eine merkwürdige Angewohnheit hatte er jedoch, die seinen Diener Sanji stutzig machte. Jeden Tag brachte dieser dem König eine zugedeckte Schüssel. Er genoss zwar großes Vertrauen, doch wusste Sanji selbst nicht, was sich in dieser Schüssel befand. König Kobra öffnete stets die Schüssel, sobald er allein war. Eines Tages hielt Sanji seine Neugier nicht mehr aus und schlich mit der Schüssel, die er eigentlich dem König bringen sollte, in eine Besenkammer. Dort nahm er den Deckel ab und sah endlich, was sich darunter verbarg: Eine weiße Schlange, köstlich anzusehen. Sanji konnte nicht widerstehen und probierte ein kleines Stückchen des zarten Fleisches. Noch bevor er den Bissen heruntergeschluckt hatte, hörte er plötzlich Stimmen. „Was ist denn jetzt?“, fragte er sich erschrocken und sah sich verunsichert um. „Halluziniere ich? Oh nein! Habe ich dem König etwa täglich Drogen serviert?!“ „Guck dir den da drinnen an!“, hörte Sanji eine Stimme. „Der ist ja voll verrückt!“ Piepsendes Gelächter ertönte. Nun bemerkte er schließlich, wessen Stimmen er hörte. Drei Sperlinge saßen auf der Fensterbank und machten sich über ihn lustig. Langsam begriff er, dass er nun die Sprache der Tiere verstehen konnte, doch sah er die Vögelchen noch immer fassungslos an. „Wir fliegen ja schon weg“, sagte der eine Vogel. „So ein komischer Mensch“, sprach ein anderer, als sie wegflogen. Eines Tages kam Prinzessin Vivi tieftraurig zu ihrem Vater. Sie hatte ihren Lieblingsring, ein Erbstück ihrer verstorbenen Mutter, verloren. König Kobra ging von Diebstahl aus und beschuldigte sofort Sanji, der überall Zugang hatte. Dieser beteuerte seine Unschuld, doch half es nichts. Er sollte bis zum Morgen den wahren Täter ausfindig machen, ansonsten würde er gehenkt. Verzweifelt ging Sanji in den Schlossgarten und dachte darüber nach, wie er den Ring oder den Täter finden sollte. „Puh, mir liegt was schwer im Magen“, beschwerte sich eine Ente im Teich. „Du frisst aber auch wirklich alles“, wies die andere Ente sie zurecht. Die erste Ente schnaubte und entgegnete: „Ich habe nicht aufgepasst und in der ganzen Eile wohl den Ring der Prinzessin mit hinunter-„ Noch bevor die Ente ihren Satz beenden konnte, packte Sanji sie am Hals. „Karuh!“, rief die andere Ente erschrocken und erntete einen bösen Blick. „Klappe oder du bist auch bald Entenbraten!“, drohte er ihr und verschwand mit der Ente namens Karuh in die Küche. „Frau Terrakotta! Ich habe hier eine fette Ente! Sie ergibt bestimmt ein Festmahl!“, sagte Sanji freudestrahlend und überreichte der Chefköchin das Tier. Als die Ente ausgenommen war, kam der treue Diener endlich an den Ring der Prinzessin und eilte zum Thronsaal. „Es tut mir wirklich leid, dass ich an dir zweifelte“, entschuldigte sich König Kobra und sah zu seiner freudestrahlenden Tochter. „Zum Dank sollst du alles haben, was du dir wünschst.“ Sanji musste nicht lange überlegen. „Ich möchte euch nur um zwei Dinge bitten, eure Majestät: Gebt mir ein Pferd und Reisegeld! Ich wollte schon immer die Welt bereisen“, antwortete er bescheiden und sein Wunsch wurde ihm erfüllt. Und so machte er sich auf den Weg. Nach einigen Tagen kam Sanji an einem wunderschönen Teich vorbei. Dort hörte er Klagen und sah drei Fische, die sich im Schilf verfangen hatten und zu ersticken drohten. Schnell lief er zum Teich und befreite die Fische. Freudig schwammen sie im Wasser umher und streckten ihre Köpfe heraus. „Wir wollen dir’s gedenken und dir’s vergelten, dass du uns errettet hast“, rief einer von ihnen, ein eher magerer Fisch, der fast nur noch aus Gräten bestand. „Hahahaha, warum redest du denn so geschwollen, Brook?“, lachte der zweite, ein rötlicher Fisch. „Ruffy! Konzentrier dich! Wir sind hier in einem Märchen!“, entgegnete der Dritte, der wesentlich kleiner als die anderen beiden war. „Ist ja gut, Chopper“, sagte der Zweite gespielt beleidigt und die Fische tauchten ab. „Verrücktes Volk“, murmelte Sanji und setzte seine Reise fort. Während er so vor sich hinritt, vernahm Sanji eine Stimme. „Ey, du blöder Blondschopf!“, schrie der Ameisenkönig, dessen winziger Kopf mit Moos bedeckt war. „Dein Gaul zerquetscht mein Volk! Zisch ab!“ Überrascht und zornig bog Sanji auf einen Seitenweg ab und stieg von seinem Pferd. „Wie war das, du Winzling?“, fragte er den Ameisenkönig und hob seinen Fuß an. „Du hast mich schon verstanden, Kringelbraue!“, konterte das kleine Insekt furchtlos. „Sag deinen verdammten Satz!“, flehte das Ameisenvolk ihren König an, aus Angst zerquetscht zu werden. Dieser sah kurz zu seinem Volk, dann wieder zu Sanji. „Wir wollen dir’s gedenken und dir’s vergelten“, seufzte der Ameisenkönig und funkelte sein übergroßes Gegenüber böse an. „Geht doch, Moosbirne“, entgegnete Sanji und setzte seine Reise fort. Nun kam Sanji an einem Baum vorbei. „Verschwindet!“, rief die Rabenmutter und stieß ihre beiden Söhne aus dem Nest. „Ihr seid groß genug, um euch allein ernähren zu können!“ Unsanft landeten die zwei kleinen Raben auf dem Boden. „Aua, Robin nimmt ihre Rolle ganz schön ernst“, sagte der kleinere Rabe und sah dann auf zu Sanji. Er räusperte sich und sprach zu ihm: „Wir hilflosen Kinder! Wir sollen uns selbst ernähren und können doch nicht fliegen! Was bleibt uns übrig, als hier Hungers zu sterben!“ Wild gestikulierend sagte der kleinere Rabe seine Sätze und wurde vom Größeren angestupst. „Übertreib es nicht gleich, Lysop…“, sagte er und sah, wie Sanji von seinem Pferd abstieg und es erschlug. „Das Pferd könnt ihr fressen, aber, bitte, lass diese übertriebene Dramatik!“, bemerkte Sanji. „Awww yeah! Du bist super!“, rief nun der größere Rabe und setzte seine Franky-Pose auf. Seufzend setzte Sanji seine Reise nun zu Fuß fort und kam bald an die Tore einer großen Stadt. An einem Brunnen, etwas abseits gelegen, entdeckte Sanji eine Frau. Traurig saß sie da, ihre langen orangeroten Haare ins Gesicht fallend. Sie trug ein prachtvolles Kleid, sie schien vom Adel zu sein. Er fühlte sich von ihr angezogen und begab sich zum Brunnen. Erschrocken sah die junge Frau zu dem Fremden. „Tut mir leid, ich wollte Euch nicht erschrecken“, entschuldigte sich Sanji und war völlig entzückt von ihrer Schönheit. „Was macht eine so wunderschöne Frau, wie Ihr es seid, allein an einem einsamen Brunnen?“ Sie reagierte nicht gleich, sie schaute nur den Mann vor sich fasziniert an. „Ich ging nur ein wenig spazieren“, antwortete sie schließlich, ohne ihre Augen von den Seinen abzuwenden. „Ihr seid ein Reisender?“ „Ja, mein Name ist Sanji. Ich war einst Diener von König Kobra und bin nun auf Reisen.“, erklärte Sanji, sein Herz schlug heftig gegen seine Brust. „Darf ich auch Euren Namen erfahren?“ „Ich heiße Nami“, antwortete sie. „Ich muss wieder zurück, aber es würde mich sehr freuen, euch wiederzusehen.“ Noch bevor er etwas sagen konnte, lief Nami zu den Stadttoren und verschwand. Zurück blieb ein Hals-über-Kopf verliebter Sanji. Nach kurzer Rast wagte er sich nun in die Stadt hinein. Die Straße war voll und belebt, als ein Reiter durch die Menge schritt und lautstark verkündete: „König Genzo lässt verlesen: Seine Majestät sucht einen Gemahl für Prinzessin Nami! Wer sich um sie bewirbt, muss eine schwere Aufgabe erfüllen! Zwanzig Bewerber haben bereits ihr Leben gelassen!“ Prinzessin Nami? Das konnte kein Zufall sein. Sofort begab sich Sanji zum König und erblickte dort auch die überraschte Prinzessin Nami. Sie war es tatsächlich! Mutig nahm er die Aufgabe an. Er wurde ans Meer geführt, in das ein goldener Ring geworfen wurde. Seine Aufgabe war es, den Ring wieder hervorzuholen. „Wenn du ohne ihn wieder in die Höhe kommst, so wirst du immer wieder aufs Neue hinabgestürzt, bis du in den Wellen umkommst“, verkündete König Genzo und musterte den Jüngling skeptisch. Dann ließen der König und seine Männer Sanji allein am Ufer stehen. Er überlegte, was er tun sollte, als er drei bekannte Fische vor sich herumschwimmen sah. Einer von ihnen hatte eine Muschel im Mund. „Wir haben etwas für dich“, verkündete der kleinste Fisch, Chopper, stolz. „Gib ihm die Muschel, Ruffy!“ Ruffy hingegen kaute auf der Muschel herum. Brook, der magere Fisch, schubste ihn und so ließ er doch die Muschel los, die nun zu Sanji trieb. Sanji nahm die Muschel und öffnete sie. Der goldene Ring funkelte ihm entgegen. „Ich danke euch!“, freute er sich und eilte zurück zum König. Prinzessin Nami war so gut wie seine Gemahlin! Als er vor den König trat, strahlte Prinzessin Nami ihn überglücklich an, doch ihr Vater war erbost. So leicht sollte es nicht sein und so gab er Sanji eine weitere Aufgabe. Sie gingen hinunter in den Garten, wo zehn Säcke voll Hirse standen. König Genzo ließ es sich nicht nehmen, die Säcke selbst ins Gras auszuschütten. „Die muss er, eh die Sonne hervorkommt, aufgelesen haben und darf kein Körnchen fehlen!“, sagte er siegessicher und ging zurück zu seiner aufgebrachten Tochter, die nichts von diesen Aufgaben hielt. „Wie soll ich das nur schaffen?“, fragte sich Sanj verzweifelt und fand sich mit seinem Schicksal ab, am Morgen den Tod zu finden. Als die Sonne aufging, erblickte er die zehn Säcke, wohlgefüllt mit der verschütteten Hirse, kein Körnchen fehlte. Dann sah er den Ameisenkönig. „Du bist ja doch kein schlechter Kerl“, bemerkte Sanji. „Ich danke dir!“ „Bedank dich bei meinem Volk. Du kannst froh sein, dass ich abertausende Ameisen unter mir habe. Sie wollten sich bedanken und lagen mir in den Ohren…“, entgegnete der Ameisenkönig und verschwand im Gras. König Genzo und seine Tochter kamen herunter in den Garten. Fassungslos sah der König auf die zehn Säcke, während Prinzessin Nami ihre Freude kaum in Zaum halten konnte. „So leicht mache ich es dir nicht, da steckt doch ein Trick dahinter!“, sprach der König, doch Sanji war die Unschuld in Person. „Meine Tochter ist mein größter Schatz. Du hast bereits zwei Aufgaben erfüllt, aber wenn sie dir genauso wertvoll ist, wird es dich wohl nicht stören, noch eine letzte Aufgabe zu erfüllen! Bring mir einen Apfel vom Baum des Lebens!“ Sanji war fest entschlossen, die Prinzessin, seine Prinzessin, zu heiraten, also schreckte er auch nicht vor dieser Aufgabe zurück. Allerdings wusste er nicht, wo sich der Baum des Lebens befand und so irrte er durch den Wald. Seine Hoffnung schwand zunehmend, nachdem er bereits drei Königreiche durchsucht hatte. Am Abend ließ er sich an einem Baum nieder, um sich auszuruhen. Er hörte ein Geräusch aus dem Geäst und ein goldener Apfel fiel ihm in den Schoß. Zwei Raben kamen zu ihm geflogen. „Wir sind die Raben, die du vor dem Hungertod gerettet hast“, sagte der kleine Rabe Lysop. „So ist es! Wir hörten, dass du den goldenen Apfel suchst. Gute Informationen sind schwer zu bekommen. Noch schwerer ist es, mit ihnen etwas anzufangen. Also sind wir super schnell und super weit geflogen, bis ans Ende der Welt, wo der Baum des Lebens wächst, und haben dir diesen Apfel mitgebracht“, sagte der größere Rabe und demonstrierte seine Flugkünste, denn nun konnten sie fliegen. „Ich kann euch gar nicht sagen, wie dankbar ich euch bin!“, überkam es Sanji und beinahe hätte er die Raben umarmt. Er eilte zurück zu König Genzo, der sich völlig verwundert geschlagen geben musste und ihm seine Tochter überließ. Prinzessin Nami warf sich Sanji um den Hals, Tränen der Freude liefen ihr über die Wangen. „Du hast das wirklich alles nur für mich getan?“, fragte sie und erhielt nur einen leidenschaftlichen Kuss zur Antwort. Sie heirateten und ihr Glück wurde nicht mehr vom König gestört. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)