Vergänglich... von LiraJacobs (Wenn das Leben anders kommt als man denkt.) ================================================================================ Kapitel 3: Piccolo - Der gute Vorsatz sich nicht einzumischen ------------------------------------------------------------- Man konnte sagen jeder machte sich Sorgen. Jeder natürlich auf seine eigene Art und Weise, manche weinten, so wie Chichi, manche hatten ein ernstes Gesicht, wie ich selbst. Die breite Masse an Freunden jedoch ließen deprimierende Seufzer los. Keiner konnte und wollte abstreiten, dass sich vor allem Vegeta und Bulma seltsam benahmen. Sie ließen niemanden an Son Goku heran, was mir wirklich missfiel. Denn selbst die Kinder durften ihn nicht zu Gesicht bekommen. Damals habe ich wirklich versucht zu lauschen, aus Sorge um einen Freund, aber ich habe nichts vernommen, warum dies so war konnte ich mir nicht erklären und musste es einfach so hinnehmen. Dieses Spektakel, der Markerschütternde Schrei, war vor einige Zeit gewesen und es änderte sich nur wenig an der Situation eines abgeschirmten Son Gokus. Aber immerhin bekam man den Saiyajin ab und an zu Gesicht, doch er benahm sich weiterhin nicht wie der Son Goku, den ich kannte. Zumindest soweit ich es von Son Gohan mitbekam, welcher mich in dieser Zeit mehr als sonst besuchte. Ich war drauf und dran ein paar Mal etwas zu sagen, einfach zur Capsule Corp zu fliegen, den stärksten Kämpfer des Planeten aus seinem dortigen Zimmer zu ziehen und ihn zur Sau zu machen, aber ich tat es nicht, zumindest noch nicht, weil ich mich mit der Rasse der Saiyajins nicht so gut auskannte, wie es Vegeta tat. Also musste ich dies dem Prinzen überlassen...vorerst. Schließlich bot sich eine gute Situation um zu schauen, wie es der gesamten Meute an Freunden ging: Ein Geburtstag. Diese Tradition konnte ich auch nach all den Jahrzehnten, die ich in meinen Erinnerungen hatte nicht ganz nachvollziehen, aber die Menschen hatten nun einmal Spaß daran jede Gelegenheit zu nutzen um eine Feier zu organisieren. Das beste Beispiel dafür war Bulma. Vielleicht war es auch einfach nur der Versuch die Freunde wenigstens ein paar Mal im Jahr zu Gesicht zu bekommen, da der Alltag uns Kämpfern mehr Zeit stahl, als man vielleicht erwarten würde. Wir wollten trainieren, stießen aber auf Verständnislosigkeit, weil die Welt eine Phase des Friedens erlebte. Selbst ich war davon nicht befreit, da die Son-Familie es immer wieder schaffte mich aus dem Gottespalast zu zerren und mich in ihren Alltag einzuspannen. Meist ging es dabei um Einkaufspläne von Chichi, wo ich als Packesel fungierte oder ich sollte auf dem Feld helfen. Wenigstens letzteres hatte ein wenig was mit Training zu tun, das hatte ich sogar mal offen zugegeben. „Meinst Du Son Goku geht es besser?“, fragte mich Dende, welcher neben mit her flog. Ich gab keine verbale Antwort darauf, sondern nur ein murren, worauf Dende mit einem erstaunten Blick und danach mit einem Seufzen reagierte. Schließlich stellte er eine weitere Frage oder zumindest versuchte er es, jedoch unterbrach ich ihn einfach: „Machst Du Dir etwa keine Ge-?“ - „Natürlich, viel zu viele, aber es geht mir langsam auf die Nerven.“ „Was geht Dir auf die Nerven?“, wollte der Jüngere wissen und ich verengte meine Augen. „Alles.“, eine für mich klare Antwort, aber ich wusste, das Dende das nicht einfach so stehen lassen würde und erklärte mich ein wenig genauer. „Jeder macht sich um Son Goku Sorgen, das fühlt sich einfach falsch an, immerhin ist er der stärkste Kämpfer den wir kennen. Saiyajins sind stark, stur und stolz, für letzteres ist Vegeta mehr als nur ein Parade-Beispiel. Vegeta... das ist auch so eine Sache die mir nicht in den Kopf will. Er trainiert jeden Tag um Son Goku ein zu holen und dann auf einmal ...“, ich brach ab und spürte den fragenden Blick Dendes, welcher erwartete, das ich einfach nur meine Worte sortierte und weiter sprach. Ich tat es allerdings nicht, sondern wechselte das Thema: „Wir sind da.“ Wir landeten und ich versuchte meinen Ärger hinunter zu Schlucken. Immerhin sollte das hier Son Gokus Geburtstagsparty werden. Seine Familie war bereits da. Die letzten trudelten nach uns Namekianern ein und nun fehlte nur noch einer: Son Goku. Keiner wusste wo er war und wann er wieder kommen würde. Das machte mich stutzig, jedoch blieb ich weiterhin still stehen, mit verschränkten Armen, geschlossenen Augen und suchte die Gegend nach der Aura des Saiyajin ab. „Und?“, fragte plötzlich eine mir sehr bekannte Stimme. Meine Augen öffneten sich und ich blickte in ein bebrilltes Gesicht hinab. Son Gohan war wirklich ein kluger Junge. Er hat sofort bemerkt, was ich tat, aber wahrscheinlich hatte er es selbst gerade versucht. Mich würde es nicht wundern, wenn jeder hier, der in der Lage war Auren zu erfassen nach der von Goku gesucht hätte. „Wie geht es Euch?“, war meine Gegenfrage und der Blick den ich bekam sprach Bände. Son Gohan war froh seinen Vater heute wieder zu sehen, aber seine sorgenvollen Züge ließen erahnen, wie es zu Hause aussah. Er wollte gerade versuchen Worte dafür zu finden, da unterbrach ich bereits mit einem: „Er kommt.“ - „Ja, ich merke es.“ - Alle merkten es und dann stand er da. Total überrascht und scheinbar überfordert mit den direkt auf ihn einprasselnden Geburtstagsglückwünschen. Diese Szene brachte sogar auf mein Gesicht ein Schmunzeln. Jedoch blieb ich wachsam. Immerhin kamen recht schnell die Fragen auf, die zu erwarten waren: Was ist passiert? Wie geht es Dir? Und von seiner Familie natürlich: Wann kommst Du wieder nach Hause? Aber das war wohl etwas zu viel des Guten denn Son Goku flüchtete. Er zog sich zurück. Etwas das ich zwar sah aber einfach nicht glauben wollte und es sollte nicht das einzige Mal sein an diesem Abend, das ich dachte meine Sinne spielen mir einen Streich. Da die Hauptperson alle einfach so stehen ließ wurde die nächst-logische angepeilt und mit Fragen gelöchert. Vegeta schien so genervt, das er etwas sagte, das absolut nicht sein konnte. Er verkündete er habe Son Goku flachgelegt. „Vegeta hat Son Goku besiegt?“, kam es ungläubig von dem jüngeren Namekianer neben mir. Dende hatte es falsch verstanden, aber ich musste mir eingestehen, das ich dies auch zuerst dachte, jedoch konnte ich an den Reaktionen der Freunde erkennen, das es sich wohl um etwas anderes handeln musste. Besonders, bei der Art und Weise wie Chichi austickte wurde mir klar, was hinter Vegetas Aussage steckte. Mein Blick war erst ungläubig gewesen, aber nun rannen mir Schweißperlen von der Stirn. Ich ignorierte Dende vollkommen, welcher total verwirrt war und immer noch nicht verstand was eigentlich vor sich ging. Sein fragender Blick löcherte mich, aber ich musste das hier gerade selbst verarbeiten. Kaum zu glauben das mich dies hier so sehr traf. Ich war Namekianer. Ein Teil von mir war einst Gott und ich hatte die Welt Jahrhunderte lang beobachtete, kannte somit jede Form von Liebe vom theoretischen Standpunkt her. Das war es auch nicht was mich so sehr schockte, sondern einfach die Personen die es hier betraf. Son Goku war zu einem meiner engsten Freunde geworden, seine Söhne standen mir so nahe als seien sie meine eigenen. Sogar zu Chichi hatte ich ein mehr oder weniger freundschaftliches Verhältnis aufgebaut. Das sie also ausrastete konnte ich nachvollziehen, mehr noch als das was Vegeta getan hatte. Meine Hand ballte sich zu einer Faust und ich biss die Zähne aufeinander. „Später“, knurrte ich Dende entgegen, damit er endlich ruhe gab. Er schluckte eingeschüchtert und wurde still, während ich den Saiyajin-Prinzen fixierte. Am liebsten würde ich auf ihn zustürmen und ihn auseinander nehmen für das was er losgetreten hatte. Es war nicht einfach so daher gesagt, immerhin würde Son Goku sich sonst anders verhalten, als er es gerade tat. Also musste es wahr sein. Die beiden Saiyajin hatten miteinander geschlafen. Was es auch war das mich davon abhielt ebenfalls meine Haltung zu verlieren, es war wahrscheinlich besser so. Oder? Ich geriet in einen Zwiespalt und wusste nicht genau auf wessen Seite ich stehen sollte. Son Goku setzte sich mal gegen Chichi durch, das hätte ich zu anderer Zeit und mit anderen Hintergründen sicherlich begrüßt, aber jetzt? Chichi tat mir Leid, auch wenn sie wirklich eine Furie sein konnte, das hatte sie nicht verdient. Aber am meisten sorgten mich die Kinder. Goten und Gohan ging es sicherlich noch schlimmer als mir. Wollten beim Vater und auf der Party bleiben, aber als ihre Mutter mehr oder weniger hinausgejagt wurde, sah ich wie gern sie hinterher gerannt wären. Machten sie gute Miene um den Tag nicht ganz zu versauen? Denn sie blieben und feierten mit ihrem Vater. „Ich muss mal an die Luft.“, kündigte ich Dende mit, welcher einfach nur froh war, das sich alles beruhigt hatte, jedoch war auch er irgendwie trotzdem bedrückt, denn so etwas wie eben hatte jeder von uns das erste Mal hautnah miterlebt. Draußen angekommen ließ ich meinen Gedanken freien lauf.... Vegeta, wie konntest Du das nur tun? Warum hast Du das nur getan? Ist Dir nicht klar, was Deine Worte und Taten für Folgen nach sich ziehen? Nicht nur für Goku, Chichi und deren Kinder, sondern auch für Deine eigene Familie? Dachte überhaupt einmal einer an Bulma oder den kleinen Trunks? Anscheinend nicht, besonders nicht der werte Herr Prinz. Eine unglaubliche Wut stieg in mir auf die ich kaum noch kontrollieren konnte. Wie dumm ich war. So häufig habe ich beobachtet wie die Menschen mit einander umsprangen, wie hätte ich nicht sehen können, das so etwas in meinem eigenen Freundeskreis auch passieren könnte... Mein Cape raschelte, denn ich flog erst einmal ein wenig umher um genauer zu sein nach oben, ich wollte die Welt betrachten in der ich lebte, wie ich es vom Palast aus als Gott getan hatte. Zum ersten Mal seit langem wäre ich gerne wieder mehr als nur eine Person gewesen. Ich starrte auf die Welt und erinnerte mich an etwas, was mir vor mehreren Monaten so verdammt seltsam vorgekommen war... Bulma war damals unerwarteter Weise auf dem Plateau mit einer ihrer Flugmaschinen gelandet. „Was willst Du hier?“, hatte ich sie gefragt, denn ich meditierte in der Luft schwebend in dem Moment wo sie angekommen war. Die Kuppel des Gerätes öffnete sich und Bulma stieg die Stufen hinunter mit einem Bündel im Arm. Was auch immer sie da hielt, es hatte eine merkwürdige Aura, was mich stutzig werden ließ und meine volle Aufmerksamkeit beanspruchte. Die Blauhaarige druckste herum. Es war merkwürdige diese Frau so zu sehen, irgendetwas stimmte nicht. Doch sie würde es wohl gerade mir sicherlich nicht erzählen, oder doch? „Hat dieses Ding etwas mit den Dragonballs zu tun?“ eine direkte Frage und die Überraschung in ihrem Gesicht konnte sie nicht verstecken. „Woher...?“, begann sie ihre Frage, aber es wurde ihr sofort klar wie ich darauf kam, immerhin verdunkelte sich der Himmel, wenn Shenlong gerufen wurde. „Wisst Ihr, das kann wirklich nervig sein! Das sollte man ändern!“, meckerte Bulma herum. „Aber wieso weißt Du das ich...?“ Mein Mund formte sich kurzzeitig zu einem Grinsen. „Man hat einen guten Überblick von hier oben...“, war meine Antwort, doch als das Bündel auf ihrem Arm sich bewegte wurde meine Haltung wieder angespannter. „Also... was hast Du da und warum kommst Du ausgerechnet damit zu mir?“ „Wer sagt das ich zu Dir wollte?“, kam es spöttisch und es verschlug mir tatsächlich für einen Moment die Sprache, denn sie hatte Recht. Immerhin lebten noch zwei weitere Personen hier oben doch ich sah mich als die wahrscheinlichste Möglichkeit an. Lag ich denn damit so falsch? „Hallo Bulma! Wie geht es Dir? Kann ich etwas für Dich tun?“, Punkt genau tauchte dann auch noch Dende auf, welcher Mr. Popo im Schlepptau hatte und man freute sich ein bekanntes Gesicht wieder zu sehen. „Das kannst Du tatsächlich, Dende. Ich brauche ein Versteck.“ „Ein Versteck? Für was denn?“ „Für dieses Kind.“ Alle schauten überrascht und dann ungläubig. Ein Versteck für ein Kind? „Was hat das zu bedeuten?“ Sie erklärte das es sich bei diesem Kind um ein Saiyajin-Mädchen handelte. Ein Reinrassiges und kein Mensch-Hybrid. Das war es aber auch schon was wir wissen sollten. Aber mich damit abspeisen lassen? Nein, nicht wirklich. „Bulma, es ist nahezu unmöglich, das ein Reinrassiges Baby einfach so auf der Erde auftaucht.“, gab ich entnervt zu meinem Gegenüber. Ich hatte so einiges gesehen, was ich für unmöglich gehalten hatte, aber mittlerweile sollten genügend Erklärungsmöglichkeiten vorhanden sein, so dass man eine Antwort erwarten durfte. Bulma fixierte mich und eine ungemütliche Stille kam zustande. Sie wollte mir keine Antwort geben, das war mehr als deutlich, aber sich ausschweigen? „Ich warte.“ „Das ist mir vollkommen egal. Ich habe um Hilfe gebeten, aber wenn ich hier keine bekomme, dann muss ich wohl woanders hin.“ „Wenn sie ein Saiyajin ist, dann wäre sie doch am besten bei Euch aufgehoben, oder nicht? Ich meine Vegeta...“ „Nein.“ Das war deutlich. Zu deutlich. Die Vermutung, das etwas nicht stimmte festigte sich, doch ich hatte keine Ahnung was es war, was das alles zu bedeuten hatte und vor allem, wie sollte ich diese Frau dazu bekommen mir zu sagen, was los war? „Son Goku geht es schlecht und Vegeta kann ihm helfen. Das Kind würde gerade nur ablenken, deswegen soll es erst einmal woanders hin bis es den beiden wieder besser geht.“ Das ergab für mich nur zum Teil Sinn. Wieder bewegte sich das Bündel und man konnte nun die Händchen sehen. Das Kind streckte sie Bulma entgegen, aber die Frau schien davon irgendwie nicht begeistert zu sein, dabei hatte ich erwartet, das irgendwelche Mutterinstinkte bei ihr wach wurden. Immerhin wollte sie etwas positives für das Kind tun. Plötzlich kam Bulma auf mich zu und drückte mir das Baby in den Arm. „Was soll das?“, keifte ich regelrecht, doch die Blauhaarige drehte sich nur um und wollte wieder verschwinden. „Du kannst doch nicht...?! Verdammt, das ist ein Baby, damit kann ich nicht umgehen!“, versuchte ich mich zu erklären, doch ich stieß nur auf Unverständnis. „Du hast doch auch Son Gohan trainiert...“ „DAS war was vollkommen ANDERES!“ „Trunks.“ „Er war auch kein Baby mehr!“ „Goten.“ „Ebenfalls nicht.“ „Ich habe gehört, Du hast Chichi damals häufig geholfen, als Goten noch ein Baby war...“, ein siegessicheres Grinsen legte sich auf Bulmas Lippen. Jetzt hatte sie mich. Ich merkte wie meine Wangen sich verdunkelten und meine Ohren purpur vor Scham anliefen. „Nun... also...“, stammelte ich und es gab Bulma die Zeit sich in ihren Flieger zu setzen und ein paar Knöpfe zu drücken. „Halt warte! Es braucht Kleidung, Windeln, Essen und Aufmerksamkeit...“, rief ich und meine Stimme war weder gelassen noch ruhig, weswegen das zerbrechliche Wesen auf meinem Arm anfing zu heulen. Super – auch das noch! „Absolut richtig und deswegen gebe ich es Dir. Niemand hat gerade genug Zeit um sich darum zu kümmern.“, grinste Bulma mit einem erhobenen Zeigefinger und einem Zwinkern, bevor sich die Kuppel der Flugmaschine schloss und sie sich mit kräftigem Wind erhob und schließlich verschwand. Bulma hinterher zu schreien, das ich ebenfalls keine Zeit dafür hatte mich um ein Baby zu kümmern, war sinnlos gewesen, aber das Geplärre trieb mich jetzt schon in den Wahnsinn. Dende erging es ähnlich, denn er hielt sich bereits die Ohren zu und bettelte mich an. „Piccolo... mach was, bitte, meine Ohren!“ „Was soll ich sagen? Ich habe es auf dem Arm!“ Man brauchte kein Genie sein um zu sehen, das wir drei absolut überfordert waren. Alle drei? Nun, das stimmte nicht so ganz. „Du mir geben können Kind, bitte.“, forderte Mr. Popo mich auf und ich ließ mich nicht lange bitten. Sogleich hatte der Schwarzhäutige das Bündel im Arm und starrte es an. Ich fragte mich was das bedeuten sollte und mein Blick wurde skeptisch. „Es haben Hunger, ich mich darum kümmern.“, mit diesen Worten wiegte Gottes Diener das Baby hin und her, während er sich auf den Weg in den Palast machte. Das Weinen war trotzdem für uns Namekianer noch deutlich wahrzunehmen bis endlich Stille herrschte. Dende und ich tauschten Blicke und wortlos waren wir uns einig nach zusehen, was gerade passiert war. Schließlich beobachteten wir in der Küche das zu erwartende Bild: Ein in einem Schaukelstuhl sitzender Mr. Popo, das Baby auf dem einen Arm und eine Milchflasche in der anderen Hand. Das Kind war ruhig – eine wohltat. Ich ging in die Küche, verschränkte die Arme und sagte deutlich: „Das Kind kann nicht hier bleiben.“ Mr. Popo schien darüber traurig zu sein: „Ich mich kümmern können um Palast und um Kind. Das kein Problem sein!“ „Piccolo hat recht, das hier ist einfach kein Ort für ein Baby.“, schaltete sich Dende ein, der wohl hauptsächlich um seine Ohren besorgt war. „Ein paar Tage eventuell, aber nicht für immer. Es braucht eine richtige Familie und die können wir dem Kind nicht bieten.“, also wurde Mr. Popo damit betraut eine geeignete Bleibe für das Mädchen zu finden. Anfänglich hatte ich vermutete, das Mr. Popo absichtlich das Kind etwas länger im Palast gelassen hat und hoffte wir Namekianer würden uns daran gewöhnen. Doch schließlich schien er eine Bleibe für das Baby gefunden zu haben und ich hatte nicht mehr groß darüber nachgedacht, auch wenn mir das mindestens genauso seltsam vor kam, wie die jetzige Situation mit Goku und Vegeta.... Ich seufzte und schaute noch einige Minuten auf meine Heimat. Ich war zwar kein Mensch, aber ich konnte mich selbst als Erdling bezeichnen, obwohl ich Namekianer war. Vorerst fasste ich den Entschluss mich nicht einzumischen, außer es würde wirklich hässlich werden, das dies schneller der Fall sein würde, als mir lieb war, wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Aber ich hätte es bereits erahnen können, vielleicht sogar müssen. Schließlich kehrte ich zurück zu der Feier, welche im vollen Gang war und es ließ auf den ersten Blick nichts darauf schließen, das es Streit gegeben hatte. Trotzdem merkte ich es, sah es, sagte allerdings nichts dazu. C18 und Bulma brachten irgendwann die Kinder ins Bett und entsprechende Elternteile würden wohl hier übernachten. Son Gohan hatte ein wenig zu viel Alkohol getrunken und wirkte unentschlossen. Ein wenig jammernd meinte er, er wolle nach Hause, wahrscheinlich um nach seiner Mutter zu sehen, bei Bulma bleiben, weil er seinen Bruder nicht alleine lassen wollte und gleichzeitig mit Videl mitgehen, weil er sie liebte. Ja, er sagte ganz deutlich das er sie liebte und seine Freundin lief direkt mal knallrot an. Besonders, da die versammelte Mannschaft anfing zu kichern. Ich ging auf meinen betrunkenen Schüler zu, legte eine Hand auf seine Schulter und meinte zu ihm, er könne ruhig mit Videl mitgehen, er müsse sich keine Sorgen machen, besonders nicht um Goten. Son Gohan schaute mich an und umarmte mich spontan, was mir so gar nicht passte. Ich versuchte mich aus seiner Umklammerung zu befreien und schaffte es dann schließlich dank Videl. Jetzt war ich die Person, die im Mittelpunkt stand und der es peinlich war. „Ach, ihr bleibt auch hier?“, fragte Bulma ungläubig und ich gab ihr einen festen Blick zurück. Das hatte sie wohl nicht von Dende und mir erwartet. „Gut, dann lass ich ein weiteres Zimmer herrichten.“ „Nein, schon gut, der Garten reicht uns vollkommen, nicht wahr, Dende?“ Eine gewisse Spannung lag in der Luft, die der jüngere Namekianer sofort vernahm, weswegen er es nicht wagte mir zu widersprechen und nur stumm nickte. Da alle ein wenig Alkohol im Blut hatten bekam sonst keiner diese seltsamem, warnenden Blicke zwischen Bulma und mir mit, was mir ganz recht war. Ich wollte nicht nur bleiben weil ich es Son Gohan versprochen hatte, sondern hauptsächlich um zu sehen bzw. zu hören, was es wirklich mit Son Goku und Vegeta auf sich hatte. Mich nicht einmischen zu wollen, hieß nicht uninformiert zu bleiben. Die Gäste blieben allerdings dann auch nicht mehr lang, nachdem der erste ging. War mir nur recht und anscheinend auch gewissen anderen Personen. Dende und ich machten es uns dann im Garten bequem. „Ihr könnt ja schon mal aufräumen.“, schlug uns Bulma vor und erntete einen entsprechend grimmigen Blick meinerseits. „Wir sind nicht Deine Hausroboter.“, entgegnete ich und wartete irgendwie darauf, das sie mich zur Seite nahm und mich auf unser kleines Geheimnis ansprach, aber es kam nichts. Machte sie sich denn keine Sorgen? Was für ein Kaltherziges Biest – Ein Gedanke, der mir allerdings direkt wieder sauer aufstieß, denn immerhin muss es ihr auch schlecht ergehen, ähnlich wie Chichi, nur das Bulma ungewohnt ruhig blieb, ja fast schon gelassen, nein wissend. Sie wusste ganz genau was in ihrem Haus getan wurde. Über jeden Schritt war sie informiert, anders konnte ich mir das nicht vorstellen und irgendwie erschien mir ihre Stille dann logisch. Denn z.B. vor Chichi war alles geheimgehalten worden... Es brachte nichts sich weiter mit Gedanken an Tatsachen zu quälen die ich nicht ändern konnte. Ich schloss meine Augen und horchte in die vermeintliche Stille des Hauses hinein. Was meine Ohren allerdings empfangen hätte ich lieber nicht gehört... Ich saß im Schneidersitz mit geschlossenen Augen. Diese Gartenanlage, welche Bulmas Vater für einen ganzen Haufen verschiedener Haustiere angelegt hatte war vor Jahren sogar kurzfristig Wohnort der Namekianer gewesen und ab und an veranstaltete Bulma hier ihre Feiern. Die Anlage der Briefs war wirklich groß. Es gab kaum einen Ort an dem noch nicht gefeiert worden war. Ich hörte das plätschern des kleinen Baches, ab und an ein Rascheln, verursacht durch eines der Tiere hier in den Bäumen, dem Gras oder eben einem Busch. Dendes Atemgeräusche waren ruhig und gelassen, bis er aufwachte und ein wenig herum lief. Ich dachte mir nichts dabei bzw. meine Aufmerksamkeit war auf etwas anderes gelenkt: Seltsame stöhnende Geräusche. Schließlich ging es weiter mit einer bettelnden Wortwahl und ehrlich gesagt wurde mir richtig schlecht, denn ich erkannte die Stimmen genau. Natürlich konnte ich nicht genau sagen was in diesem einen Zimmer in diesem großen Haus passierte, aber die Geräusche gaben mir trotzdem ein viel zu klares Bild: Son Goku und Vegeta waren in einem Zimmer. Vegeta tat das was er an diesem Abend verkündet hatte bereits einmal getan zu haben: Son Goku flachlegen. Die Saiyajin schliefen miteinander, erneut. Hatten sie denn überhaupt kein Schamgefühl? Diese verdammten Idioten! Plötzlich bemerkte ich etwas, das mit nicht gefiel: Dende war viel zu nah an dem Raum in dem sich die beiden Saiyajin befanden. Was wollte er da überhaupt? Aber dann bemerkte ich es. Ich Trottel! Ich hätte mich in irgendeiner Weise angesprochen fühlen müssen, jedes Mal wenn die Worte Bei Kami... fielen. Ich knurrte etwas von Idiot und meinte damit Dende, während ich aufsprang und mich auf den Weg machte schlimmeres zu vermeiden. Natürlich hatte meine Gott-Hälfte damals die Menschen bei allen möglichen Aktivitäten beobachtet um sie zu studieren und zu verstehen, aber dabei handelte es sich um Fremde und hier waren es Freunde. Ich wollte dem jungen Erden-Gott einfach nur eine große Peinlichkeit ersparen. Schließlich fand ich mich außerhalb des Gebäudes wieder unter einem Balkon wo man wohl vergessen hatte die Türe zu schließen. Dende war drauf und dran hoch zu schweben und nach zu sehen, aber ich schaffte es noch rechtzeitig ihn hinten am Kragen zu packen und einige Meter mit mir mitzuziehen. „Piccolo was soll das?“, wurde ich sogleich gefragt, aber ich hielt noch nicht an. Ich wollte einen großen Abstand zwischen mir und dem Gebäude aufbauen. „Das könnte ich Dich genauso fragen!“, meckerte ich herum, als ich irgendwo außerhalb der westlichen Hauptstadt anhielt und landete. Es war wirklich eine übertriebene Distanz, aber das war mir vollkommen egal. „Warum hast Du mich weggezerrt? Son Goku brauchte meine Hilfe!“, gab der jüngere mit einem festen Blick von sich. „Bitte was?“ „Es ging ihm schlecht! Er stöhnte und rief sogar nach mir!“ Ein kurzer Moment der Fassungslosigkeit brachte mich zum schweigen. Diese Naivität tat ja schon fast weh. Aber ich machte mir wieder bewusst, das Dende zwar ein Namekianer war, wie ich selbst, aber erst mal alles über die Menschen bzw. allgemein soviel über die Völker und Lebewesen dieses Planeten lernen musste. „IDIOT!“, platzte es aus mir heraus und Dende wusste nicht wie ihm geschah. Er wollte widersprechen, aber ich ließ ihn nicht zu Wort kommen. „Wir fliegen zum Palast zurück, ich dulde keine Widerrede.“ Dende war bedrückt und er schaute sich beim fliegen sehr häufig um. Es war keine Kunst zu erahnen, das er darüber nachdachte sich meinen Worten zu widersetzen, jedoch wusste er auch, das er gegen mich nicht mal ansatzweise den Hauch einer Chance hatte, weswegen er brav gehorchte. Ich war der Ältere, der Erfahrene und trotzdem war es mir schleierhaft wie ich Dende erklären sollte, was gerade beinahe passiert war. „Sag mal...“, fing er an, als wir auf dem Plateau ankamen. „Was?“ „Hast Du nicht gesagt, Du wolltest auf Goten aufpassen?“ „Ich habe gesagt, das es Goten gut gehen wird. Ich selbst kann dazu kaum was beitragen und denke, das es ganz gut ist, wenn er mit Trunks über alles redet, was ihn bedrückt.“ Immerhin waren die beiden fast im selben Alter und nun auch noch in einer ähnlichen Situation. Es war besser, wenn ich mich da erst mal nicht versuchte einzumischen. Aber nun zurück zu Dende. Wir gingen hinein und setzten uns in die Bibliothek schweigend gegenüber. Ich dachte darüber nach was ich sagen sollte. Meine Ruhe war eine einzige Fassade und schließlich konnte ich mich dazu überwinden dem Jüngeren zu erklären was eigentlich gerade bei der Capsule Corp vorgegangen war. „Das Stöhnen und Winseln, was Du gehört hast kam davon das die beiden Sex hatten. Menschen ist es in den meisten Fällen unangenehm beim Sex gestört zu werden und absolut peinlich dabei gesehen zu werden.“ „Son Goku und Vegeta sind aber keine Menschen.“ „Uhm... - Das ist egal, Menschen und Saiyajin haben die gleiche Art der Fortpflanzung!“ „Aber...“ „Was denn jetzt schon wieder?“ Es wurde mir unangenehm darüber zu reden, einfach weil es dabei um Personen ging, die ich kannte. Es wäre soviel einfacher gewesen, wenn es Fremde wären... „... sind es nicht beides Männer? Ich habe gelernt, das hier auf der Erde zwei Geschlechter nötig sind um sich fortzupflanzen. Wenn Du also sagst, das Saiyajin und Menschen sich auf die gleiche Weise fortpflanzen, verstehe ich nicht, was Vegeta und Son Goku dazu treibt... Sex zu haben.“ Perfekt formuliert. Darauf konnte ich nichts mehr sagen. Ich war sprachlos und Dende brachte die wahre Frage auf den Punkt. Mir war es ebenfalls schleierhaft, wie sie es einfach tun konnten und das ohne Rücksicht auf die Gefühle ihrer Familie und Freunde. Aber ich konnte Dende keine Erklärungen auf etwas geben, das ich selbst nicht verstand. Ich erhob mich ohne ein weiteres Wort zusagen von meinem Stuhl, drehte dem Erden-Gott den Rücken zu und ging hinaus aus dem Palast. Ich musste zur Ruhe kommen, meditieren, was ich auch direkt mal in die Tat umsetze. Zu meinem bedauern holten mich jedoch alle Fakten wieder ein. Genauso wie Dende. Heute war er wirklich eine richtige Nervensäge, der meine auslaufende Geduld mächtig auf die Probe stellte. Er blieb etwas Abseits von mir stehen, da er scheinbar wenigstens erahnte, das ich jeden Moment in die Luft ging. „Was hast Du nun vor zu tun?“ „Was soll ich schon tun?“ „Es geht um unsere Freunde...“ „Das weiß ich selbst!“ „Und unsere Freunde sind unsere Familie, nicht? Dann ist es doch unsere Pflicht irgendetwas zu tun oder nicht?“ „Du weißt selbst nicht was wir tun können, also verschwinde und lass mich in Ruhe!“ Meine Worte waren rabiat, weil Dende mich daran erinnerte, das wir hilflos waren und nur dabei zugucken konnten, wie die Familien auseinander brachen und wahrscheinlich auch einige Freundschaften dieses Spektakel nicht überleben würden. Doch Dende hatte Hoffnung, etwas das gut zu ihm als Erden-Gott passte. Die Hoffnung, das sich alles wieder einrenkte. Es wäre schön gewesen, wenn ich mich diesem Gedanken ebenfalls hingeben könnte, dem war allerdings nicht so. Möge man mich für düster halten, ich fand mich nur schrecklich realistisch... Die Tage vergingen und ich machte mir unglaublich viele Gedanken, raunte Dende an, wann immer er mir zu nahe kam und konnte mich kaum noch auf irgendetwas konzentrieren. Aber ich dachte über die Sätze des jüngeren Namekianer sehr genau nach. Freunde konnten zu Familie werden? Dieser Junge hatte von so vielen Dingen keinerlei Ahnung, aber da hatte er mal was wahres gesagt. Ich seufzte innerlich und wieder kam das Bild von Son Goku in meine Gedanken. Was war nur mit diesem Saiyajin los? Er war in meinen Augen nicht wirklich er selbst. Ob das nun zu einem Dauerzustand wurde? Oder vielleicht war er auch von der Situation in die er gekommen war total überfordert. Ja, das war eine Möglichkeit. Ich stand auf und ging langsam zum Rand des Palastes. „Piccolo...“, Dende kam mir hinterher. „Ich gehe Son Goku besuchen, möchtest Du mit?“, mein schlechtes Gewissen machte sich bemerkbar in meiner Stimme, die zwar kühl klang aber nicht so abweisend und aggressiv wie die letzten Tage. Der Erden-Gott lächelte jedoch und wir begaben uns gemeinsam zur Capsule Corp. Dort angekommen wurden wir erst einmal mit einem Vorwurf seitens Vegeta konfrontiert. „Hat Euch diese Furie geschickt zum ausspionieren?“ „Furie? Was? Wie?“, kaum das Dende den Mund aufmachte, entschied ich mich dazu erst einmal diesen Dialog in seine Hände zu legen. Seine Naivität würde hier wohl anfänglich hilfreich sein. „Er meint Chichi.“, erläuterte ich knapp. „Oh... Nein, nein, nein. Wir wollten Euch einfach nur besuchen und sehen wie es Euch geht, besonders, ob es Son Goku besser geht.“ „Tse...“, machte Vegeta abfällig und war nicht sonderlich begeistert, sagte aber nichts weiter dazu und während wir drei uns hinsetzen und anfingen zu reden, blieb der Prinz an einer Wand stehen und beobachtete das Geschehen, wie eine verdammte Glucke! Fast schon, als ob Son Goku sein Eigentum wäre. So konnte ich doch nicht offen mit Son Goku reden. Vegeta wäre ausgetickt und es wäre nur zu einem Streit gekommen. „Wir sind ganz schön alt geworden, nicht?“, fing ich an und Son Goku musste lachen. „Dir sieht man das aber in keinster Weise an, hast Dich kaum verändert, seitdem wir uns das erste Mal gesehen haben.“, da sagte er etwas, das Gleiche könnte ich auch zurückgeben, aber ich tat es nicht. „Du hast mich ganz schön weich werden lassen, Goku.“, das Lachen des Saiyajin verstummte und er sah mich für einen Moment irritiert an. Dann überlegte er und meinte: „Stimmt, Du bist wirklich weich geworden.“ „Musst Du mir auch noch Recht geben?“, was für ein Schlag ins Gesicht, aber es fühlte sich vertraut an. Son Goku war also immer noch Son Goku. Es beruhigte mich irgendwie. „Vielleicht lag es aber auch daran, das Du mit Gott verschmolzen bist, damals. Mh... manchmal frage ich mich ja, was aus dem älteren Trunks geworden ist. Er kam uns ja noch ein paar Mal nach dem Kampf besuchen.“, kam das Gespräch auf ein Thema das mir nicht unbedingt missfiel, vielleicht würde es Vegeta mal in Erinnerung rufen, was er eigentlich tat. „Es wird ihm gut gehen, wenn irgendetwas in der Zukunft schief laufen würde, würde er sich sicherlich wieder melden, wie beim ersten Mal.“ „Ja wahrscheinlich hast Du Recht. War schon komisch damals zu erfahren, wer er war. Ich war so geschockt, ich konnte mir ja nicht mal die Daten merken, die der Junge mir genannt hat gut das Du damals... da... warst...“, Son Goku beendete den Satz sehr zögerlich und wurde irgendwie ziemlich blass um die Nase. „Äh... Du... Piccolo? An … an meinem Geburtstag... also...kann...“, stammelte der Saiyajin vor sich hin und ich wusste worauf er hinaus wollte. Dies sagte ich ihm allerdings nicht, jedoch sprach mein wissendes Grinsen bände. Daraufhin änderte sich die Farbe von Gokus Gesicht von blass zu feuerrot. Kaum zu glauben das ich ihn mal so beschämt erleben würde. „Namekianer haben nun mal Gute Ohren, nicht wahr, Dende.“, die Wangen des Erden-Gottes verdunkelten sich. Ein herrlicher Anblick der mich fast zum Lachen brachte, wäre der Hintergrund dazu nicht so verdammt ernst. Schließlich redeten wir weiter über die gemeinsame Vergangenheit. Ich hoffte das dies helfen würde beiden Saiyajins ins Gedächtnis zu rufen, was sie alles aufs Spiel setzten für eine vermeintliche Liebelei. Denn nichts anderes war es für mich. Etwas, das nicht halten würde. Vegeta und Son Goku waren Rivalen, die sich gegenseitig anstachelten besser zu sein als der jeweils andere. Daraus war irgendwie eine Freundschaft geworden. Aber eine ewige Liebe? Nein, das war für mich undenkbar. Gegen Nachmittag verabschiedeten wir uns und flogen wieder zurück zum Gottespalast. „Und, hat Dich der Besuch beruhigt?“, fragte mich Dende aus heiterem Himmel. „Leider nicht so sehr, wie ich hoffte.“, gab ich ehrlich zu. Irgendetwas in mir war unruhig. Ich hatte irgendwie eine böse Vorahnung, doch keine Ahnung was wirklich in naher Zukunft auf mich zu kam... Es fiel mir die Tage darauf immer schwerer mich nicht einmischen zu wollen, denn meine Freunde waren mir wichtig. Allerdings wusste ich auch nicht mit einer verzweifelten Chichi umzugehen. Son Gohan war da gewesen und hat mich gebeten auf seine Mutter aufzupassen, da sein kleiner Bruder viel Zeit in der Schule und bei der Nachhilfe verbrachte und er selbst ebenfalls viel lernen musste. Kurzum Chichi war fast täglich komplett alleine zu Hause. Nichts neues in ihrem Alltag, jedoch seit der Sache mit Goku und Vegeta machte mir das schon irgendwie Sorgen. Ich redete mir aber fleißig ein, dass Chichi für einen Menschen eine extrem starke Persönlichkeit hatte. Wie sonst hätte sie so viele Jahre mit einem Saiyajin leben können? Ich hätte mich gerne davor gedrückt, aber ich hatte es Gohan nun mal versprochen... Kaum das ich mich auf den Weg machen wollte spürte ich eine sehr bekannte Aura im Haupthaus des Palastes: Goku. Was will der denn hier?, fragte ich mich gedanklich und beeilte mich um zu ihm zu kommen. Irgendetwas stimmte nicht und als ich bei Dende und dem gemeinsamen Freund ankam wollte dieser gerade wieder verschwinden. Allerdings hatte ich das überraschte Gesicht von Dende bemerkt und konnte somit nicht zulassen, dass Goku seine Momentane Teleportation nutzte und ergriff sein Handgelenk. „Was ist hier los?“, die Frage galt eher Dende als Goku. „Son Goku... er...“, dem jüngeren Namekianer fehlten die Worte, aber schließlich schluckte er und erzählte was los war. „Ich spüre einen zweiten Herzschlag in seiner Bauchgegend, wenn ich es nicht besser wüsste, dann würde ich behaupten er bekommt ein Kind.“ Ich schaute erst Dende geschockt an und dann zu Goku. Das sich der Erden-Gott täuschte lag mir fern zu glauben und doch... verdammt! Geriet denn nun alles aus dem Ruder? Plötzlich fing Son Goku an bitterlich zu weinen, was mich kurzzeitig in eine Art Schockstarre versetzte. Jede Verletzung oder Krankheit in der Vergangenheit haben diesen Mann nicht eine Träne in die Augen getrieben und jetzt? Jetzt saß er hier hilflos auf dem Boden, verzweifelt über eine Situation, die ich mir nicht im geringsten erklären konnte und irgendwie machte es mich wütend. Meine Hand ballte sich zu einer Faust und fing sogar an zu zittern. Es war lange, wirklich sehr lange her, das er und ich Feinde waren. Ich hatte ihn einst töten wollen, aber dieser Wunsch wurde zu Respekt ab dem Punkt wo er für diesen Planeten das erste Mal sein Leben gelassen hat und somit sogar das Meinige hatte gerettet. Son Goku so zu sehen verletzte irgendwie meinen Stolz und am liebsten hätte ich ihn am Kragen gepackt und wachgerüttelt, nein, wach geprügelt, aber allein durch den Umstand dieser ominösen Schwangerschaft konnte ich es nicht. Eigentlich galt meine Wut sogar einer komplett anderen Person: Vegeta, derjenige der für dieses Chaos meiner Meinung nach die alleinige Verantwortung trug. „Son Goku!“, Dendes panische Stimme holte mich wieder aus meinen Gedanken und ich musste mit Schrecken feststellen, das Son Goku zusammen gebrochen war. Er schien Fieber zu haben und wir brachten ihn erst einmal in eines der vielen Zimmer im Palast. Natürlich kümmerten wir uns um ihn und es war immer jemand im Zimmer, meistens allerdings Mr. Popo, denn ich musste zugeben, dieser Anblick behagte mir nicht. Irgendwann bettelte Son Goku darum, dass er seine Ruhe haben wollte, warum dies so war wusste ich nicht und wahrscheinlich würde er sich selbst auch nicht daran erinnern, aber wir brachten ihn in den Raum von Geist und Zeit. Eigentlich kein sonderlich guter Ort um sich zu erholen, aber ich spürte wie eine große Energie auf den Gottespalast zu kam und überließ alles weitere Dende und Mr. Popo. Ich selbst stellte mich Draußen hin um den ungeladenen Gast in Empfang zu nehmen. „Du bist hier unerwünscht, Vegeta.“, bekam der Saiyajin-Prinz als herzliche Begrüßung. „Das ist mir vollkommen gleich. Wo ist Kakarott? Ich will zu ihm und zwar sofort!“, sein Befehlston konnte mir gestohlen bleiben, denn immerhin war er hier im Hause Gottes und in irgendeiner Weise war dies auch mein Heim, also hatte der Saiyajin in keinster Weise das Recht hier einen auf Prinz zu machen. Ich verschränkte die Arme und machte deutlich, das ich Vegeta nicht einfach so rein lassen würde. „Muss ich hier erst alles in Schutt und Asche legen?“, fragte er provokant, doch das ließ mich unbeeindruckt, auch wenn ich um die immensen Kräfte von ihm wusste. „Warum bist Du eigentlich hier? Son Goku ist erwachsen und kann machen was er will oder empfindest Du uns – seine Freunde – neuerdings als falschen Umgang für ihn?“ „Red' nicht so einen gequirrlten Scheiß daher, seine Aura ist plötzlich verschwunden und der letzte Aufenthaltsort war der hier. Ich will wissen was Kakarott vor hat und wo er verdammt noch mal ist!“ Mein Blick wurde ungläubig, bildete ich es mir nur ein oder lag Sorge in Vegetas ganzem Auftreten? Vielleicht wusste er ja um Son Gokus Zustand. Es war nicht schwer zu erraten gewesen, wer den jüngeren Saiyajin geschwängert haben könnte und so gab ich dem Prinzen eine ehrliche Antwort: „Son Goku ist im Raum von Geist und Zeit. Er will seine Ruhe haben.“ „Was? Will er etwa trainieren? Dieser verdammte Idiot!“, nun war Vegeta nicht mehr zu halten und er stürmte an mir so schnell vorbei, das ich gar nicht mal im Ansatz die Gelegenheit dazu bekam ihn festzuhalten. Aber das war auch gar nicht nötig. Der Raum war abgeschlossen und Vegeta würde einen Teufel tun den Zugang zu zerstören. Also sah ich amüsant dabei zu wie der stolze Prinz vor verschlossener Türe stand und diese mit seinen Blicken versuchte zu töten. Sein ganzer Körper zitterte vor Anspannung und seine Zähne fingen an zu knirschen. „Selbst wenn er trainieren würde, wäre es seine Sache.“ „Halt Dich aus Dingen raus von denen Du keine Ahnung hast ,Grünling!“ Vegeta hatte nicht ganz unrecht. Ich hatte keine Ahnung, zumindest wie es sein konnte, das ein kräftiger und mächtiger Kämpfer wie Son Goku plötzlich schwanger werden konnte. Aber eines wusste ich: „Er will Dich gerade nicht sehen.“ „Mach diese verdammte Tür auf, oder Du wirst es bereuen!“ „Glaubst Du wirklich, bei mir kommst Du mit Drohungen weiter?“ Und dann geschah etwas, das ich ebenfalls nie für möglich gehalten hätte. Irgendwie häuften sich diese Geschehnisse in letzter Zeit und das war mir wirklich nicht ganz geheuer. „Bitte.“ Vegeta bat um etwas. Dabei ließ er seine Fäuste sinken. Er drehte sich zu mir um und sein Blick sollte mir klar machen, das dies unter uns bleiben sollte. Normalerweise hörte man Vegeta um nichts bitten, sondern er erteilte Befehle. Er stellte für Son Goku seinen Stolz hinten an und wenn es auch nur für ein paar Sekunden war. Es ließ mich das alles in einem etwas anderen Licht sehen. Trotzdem bekam ich das Gefühl nicht weg, das es einfach falsch war, wenn die beiden eine mehr als nur freundschaftliche Beziehung mit einander pflegten. Schweigend ging ich an Vegeta vorbei und öffnete ihm die Türe, was er zu sehen bekam gefiel ihm genauso wenig wie ein trainierender Son Goku. „Dende wie geht es ihm?“, fragte ich meinen jüngeren Kameraden. „Ich denke etwas besser, aber er muss sich schonen...“, kaum war diese Antwort gegeben, wachte Son Goku auf und er war bei mehr oder weniger klaren Verstand, das war schon mal ein sehr gutes Zeichen. Er war ein wenig orientierungslos – nachvollziehbar und dann machte sich Vegeta bemerkbar. Meine Befürchtungen wurden war: Der Prinz versuchte Son Goku mit sich mit zu nehmen, aber das konnte ich nicht einfach so zu lassen, zumal der jüngere Saiyajin dies nicht wollte. „Vegeta.“, knurrte ich ihm entgegen und es lagen weit mehr Informationen in diesem einen Wort verborgen als man erwarten würde. Ein warnender Unterton, der relativ gut verstanden wurde. Also ging er hinaus und ich folgte ihm. „Du verhältst Dich wirklich momentan nicht wie ein Prinz.“ „Tse.“ „Er ist Dir wichtig, aber auf eine andere Art als noch vor ein paar Jahren.“ Vegeta verschränkte auf meine Worte hin die Arme und gab abermals abfällige Laute von sich. Das reichte mir um zu wissen, das es wahr war. Ich drehte mich um und ging ein paar Schritte zurück. „Hey Grünling, was hast Du vor?“ „Auf Son Goku aufpassen, was sonst?“ „Wehe, wenn nicht.“ Es war keine Kunst zu wissen, wie sehr Vegeta seine Augen zugekniffen hatte, als er mir die letzten drohenden Worte an den Kopf warf, bevor er von dannen zog. Er war wütend und wusste nun ganz genau, was ich wusste. Aber es war egal, vielleicht sogar von Vorteil, denn immerhin konnte sich der Prinz sicher sein, das ich noch mehr auf die Gesundheit seines Liebsten achten würde, als ohnehin schon. Nun ging ich wieder zu dem Raum von Geist und Zeit um mein indirektes Versprechen einzulösen. Son Goku schien aufgewühlt zu sein, aber beruhigter als noch in der Anwesenheit von Vegeta. Natürlich fragte Goku mich, wie ich es geschafft hatte Vegeta vom Weggehen zu überzeugen. Irgendwie war ich beleidigt, wollte mir aber keine Blöße geben und fand schließlich die richtigen Worte um zu überzeugen. Son Goku saß auf dem Bett wie ein geprügelter Hund und ich fühlte mich machtlos, also sagte ich etwas, das ich sofort wieder bereute. Immerhin hatte ich mir ja vorgenommen mich nicht einzumischen und nun war mein guter Vorsatz dahin... „Ich glaube, das Vegeta starke Gefühle für Dich hegt.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)