Außerordentlich Langweilig. von sama (Ein (fast) normaler Alltag.) ================================================================================ Kapitel 3: Never Ending Story ----------------------------- Heute würde Sasuke sein Versprechen Naruto gegenüber wahr machen und mit dem Blonden in ein Juweliergeschäft fahren. Dort sollte der Chaot dann einen Verlobungsring aussuchen. Mal sehen, wie das lief. Narutos Charakter nach wird es eine Überraschung. Für den Juwelier. Schmunzelnd sah Sasuke auf seine Armbanduhr und stellte fest, dass er nur noch eine Stunde zu arbeiten hatte. Mit der Motivation, die letzte Stunde nun noch produktiv zu verbringen, nahm sich Sasuke schließlich eine weitere Akte vom Stapel und öffnete sie. Ein Post-it mit den Notizen von seinem Vater klebte auf dem obersten Blatt. Probe stand dort in der vertrauten Schrift seines Vaters. Sasuke schüttelte belustigt den Kopf. Da er irgendwann die Firma übernehmen sollte, ließ sein Vater ihm immer wieder Akten zukommen, die mit dem Post-it Probe versehen waren. Sie sollten zum Üben dienen und nachdem Sasuke den Vertrag, die Aktie oder was auch immer es war bearbeitet hatte, sollte er sie wieder direkt zu seinem Vater schicken. So testete der CEO das Können und Wissen seines Sohnes und würde dann irgendwann entscheiden, wann genau er in Rente ging. Sasuke sah diese Proben stets als Herausforderung an. Oft waren sie dies auch, denn sein Vater stellte oft knifflige Fälle dar. Auch diese Akte war von der schwereren Sorte, sodass Sasuke das Klopfen an seiner Bürotüre nicht bemerkte. Erst als er eine Bewegung vor sich wahrnahm schaute er irritiert auf. „Eine neue Probeakte?“, fragte Naruto grinsend und verschränkte dabei die Arme hinter dem Kopf. „Ja“, sagte Sasuke schlicht und rieb sich die Augen. Dann sah er auf seine Uhr. Schon halb fünf. Er hatte die Zeit vergessen. Seufzend sammelte er alle Blätter der Akte zusammen, legte sie hinein und schloss sie dann. Mitten auf seiner Schreibtischfläche ließ er sie liegen. Er würde morgen daran weiterarbeiten. Arbeit mit nach Hause zu nehmen war nämlich gegen Sasukes Grundsatz. Nur in sehr seltenen, wichtigen Fällen tat er das. „Können wir los?“, fragte Naruto und legte dabei den Kopf schief. Eine alte Angewohnheit des Blonden. Sasuke nickte, stand auf und zog seinen Mantel an, während Naruto fröhlich das Tratschen begann. Zuerst über das Neuste aus der IT-Abteilung. Dann darüber, welchen Ring er Hinata aussuchen wollte. Dann darüber, wie er um ihre Hand anhalten wollte. Dann darüber, dass er schreckliche Angst hatte, dass sie Nein sagen würde. Dann darüber, dass- „Dobe halt die Luft an“, bremste Sasuke den Blonden aus und sah ihn streng an. Mittlerweile waren sie an der U-Bahnstation. Der Chaot hatte in einer Tour durchgequasselt. Überraschung schlug in beleidigtes Schmollen um, jedoch grinste Naruto kurz darauf wieder und schlug dem Schwarzhaarigen spielerisch gegen die Schulter. Sasuke verdrehte nur die Augen, denn Naruto hatte bereits wieder zu quatschen angefangen. „Weißt du jetzt schon wie viel du für den Ring ausgeben willst?“, fragte der Uchiha irgendwann in Narutos Monolog hinein und der Blonde hielt inne. „Naja.. Man sagt ja immer zwei Monatsgehälter, aber ich schau einfach mal, was geboten is. Den Preis lass ich vorerst mal außen vor“, erklärte er, während er sich überlegend am Kinn kratzte. Wieder eine alte Angewohnheit des Blonden. Sasuke nickte. „Übertreib's aber nicht.. Ich kenn dich“, fügte er eingehend hinzu, als Naruto den Mund aufmachte, um zu protestieren. „Du bist doof, Teme“, sagte er stattdessen. Sasuke schmunzelte. Fast eine halbe Stunde hatten sie gebraucht, bis sie endlich vor dem Juweliergeschäft standen. „Auf geht’s!“, jubelte Naruto und öffnete die Tür. Sasuke dicht hinter ihm. „Guten Tag, wie kann ich Ihnen behilflich sein?“, kam sofort ein freundlicher Verkäufer im Anzug auf sie zu. „Hallo, ich suche einen Verlobungsring, für meine Freundin“, erklärte Naruto breit grinsend. „Sehr gerne. Möchten Sie zunächst eine Auswahl sehen oder haben Sie schon etwas im Kopf?“ „Eine Auswahl, bitte.“ „Dann folgen Sie mir bitte.“ Mit einer einladenden Geste ihm zu folgen, ging der Verkäufer voraus und dann hinter eine der Glastheken. Dort schloss er einen Schub auf und stellte dann zwei große Ringhalter auf das Glas. „Dies sind im Moment alle Modelle, die wir da haben“, erklärte er kurz und fuhr dann damit fort die verschiedenen Arten und Materialien zu erläutern. Naruto hörte dem Mann konzentriert zu und besah sich jeden Ring genau. Sasuke, der sich bewusst im Hintergrund hielt, war überrascht. Er hatte gedacht, dass Naruto ein wenig mehr Chaos verbreiten würde. Allerdings schien Hinata ihn nicht nur zuhause zu einem geduldigeren und konzentrierten Menschen werden lassen. „Sasuke, wie findest du den?“, fragte Naruto den Uchiha plötzlich unvermittelt und hielt ihm einen Ring unter die Nase. „Das ist ein halbkarätiger Diamant mit drei kleinen Einschlüssen und der Ring ist aus Platin. Ich glaube Hinata mag es eher simpel, oder?“ Das „Oder“ kam ein wenig unsicher über seine Lippen. Hilfesuchend sah er deswegen Sasuke an. Der schmunzelte kurz und nahm Naruto den Ring aus den Fingern. Um ihn besser inspizieren zu können, hielt er ihn gegen das Licht. „Solltest du das nicht besser wissen, als ich. Es ist deine Freundin, nicht meine“, zog er den Blonden auf. Als dieser schon den Mund öffnete, um dem Uchiha zu kontern, sprach Sasuke aber weiter: „Aber ja, ich glaube der Ring ist perfekt für Hinata.“ Mit einem Schmunzeln gab er den Ring wieder zurück. Naruto grinste. „Gut, dann nehmen wir diesen hier“, sagte er an den Verkäufer gewandt. „Sehr gerne. Gute Wahl. Möchten Sie etwas eingravieren lassen?“ „Ähm, nein danke. Dass mach ich dann erst in den Eheringen“, meinte Naruto und legte den Kopf wieder schief. „Natürlich. Dann brauche ich jetzt noch die Ringgröße der Dame.“ Naruto staunte Bauklötze. „Ähm.“ Darauf war er nicht vorbereitet gewesen. Steif drehte er sich zu Sasuke um, der wieder nur den Kopf schüttelte. Der Uchiha drehte sich zum Verkäufer und meinte: „Sie hat Größe 52.“ „Sehr schön, dann werde ich diese eben holen. Sie können sich in der Zwischenzeit eine der Ringboxen aussuchen.“ Mit wenigen Handgriffen räumte der Herr die Ringe wieder weg und verschwand dann im hinteren Raum des Geschäftes. Naruto hatte sich derweil zu Sasuke gedreht. „Woher weißt du Hinatas Ringgröße?“ „Als du mir gesagt hast, dass du um Hinatas Hand anhalten willst, habe ich ein paar ihrer Ringe ausgemessen.“ „Was? Wann?“ „Als ich auf der Toilette war. Sie hat ein paar neben dem Waschbecken liegen.“ „Und wie hast du den Umfang gemessen?“ „Zahnseide.“ Naruto schwieg beeindruckt. „Ich wusste, du würdest nicht daran denken“, meinte Sasuke amüsiert und nickte dann in Richtung der aufgereihten Ringboxen. „Welche nimmst du?“, wechselte er das Thema. Naruto klopfte seinem besten Freund kurz dankbar auf die Schulter und drehte sich dann wieder zu der Glasfläche. Nach kurzem Überlegen entschied er sich für die weiße, mit Samt überzogene Box, in welcher der Ring auf einem roten Kissen liegen würde. „Sehr gerne“, antwortete der Verkäufer, der mittlerweile wieder zurückgekehrt war. Fein säuberlich polierte er den Ring noch einmal, dann steckte er ihn in das rote Kissen und verschloss die Box. Diese steckte er dann noch in eine Pappschachtel und diese tat er dann in eine kleine Tüte. Sobald Naruto bezahlt hatte - letztendlich kostete der Ring nur etwas mehr als einen Monatsgehalt - überreichte der Verkäufer ihnen die kleine Tüte. „Viel Erfolg und wir würden uns freuen, wenn Sie auch ihre Eheringe bei uns kaufen“, meinte er dabei und lächelte freundlich. „Vielen Dank. Ich hoffe es“, antwortete Naruto zwinkernd und verließ dann gemeinsam mit Sasuke das Juweliergeschäft. Als sie wieder auf der Straße standen, sahen sie sich zunächst nach links und rechts um, ehe sie sich wortlos darauf einigten noch ein Bier in einer Bar die Straße runter zu trinken. „Wann willst du sie fragen?“, wollte Sasuke wissen, sobald beide ihr Bier bei dem Kellner bestellt hatten. „Ich weiß es noch nicht genau. Vielleicht am Samstag, weil nach der Arbeit finde ich das irgendwie doof“, antwortete Naruto und kratzte sich dabei am Kinn. Er war sich nicht ganz sicher. Sasuke nickte. „Wieso nicht. Dann könnt ihr Mutter gleich am Sonntag davon erzählen“, meinte er und lehnte sich ein Stück nach hinten, als der Kellner das Bier brachte. „Stimmt. Am Sonntag ist ihr Geburtstag. Was schenken wir ihr eigentlich?“ Da Naruto und Sasuke sich schon seit der Grundschule kannten, kannte Naruto auch die Uchihas. Sie waren für ihn eine zweite Familie geworden, denn der Blonde war als Baby zur Adoption freigegeben worden. Zwar wuchs er in einer netten Pflegefamilie auf, allerdings war diese vor Jahren weit weg gezogen, sodass sich der Kontakt nur noch über Email und Skype erhielt. Dieser jedoch regelmäßig, denn Naruto liebte seine Pflegeeltern. Da der Blonde nun keine richtige Familienanbindung mehr hatte, waren die Uchihas seine Ersatzfamilie geworden und es hatte sich eingebürgert, dass Naruto zu jedem Familienfest ebenfalls eingeladen war. Er war der dritte Sohn neben Itachi und Sasuke. Sagte zumindest immer Mikoto. Sasukes und Itachis Mutter. Sasuke schmunzelte bei dem Gedanken. Naruto und er waren nun schon so lange Freunde. Unvorstellbar. „Es ist ihr 56. Geburtstag und sie meinte, dass jeder der ihr Geschenke bringt, rausgeschmissen wird. Sie will nichts, wo ihr Alter draufsteht.“ „Also Pralinen und Blumen“, meinte Naruto nachdenklich und grinste dann, als auch Sasuke schmunzelte. „Kommt auch Itachi mit der ganzen Sippe?“ „Klar.“ „Das wird witzig. Ich freu mich schon auf Ryu und Yuki.“ Als Naruto die beiden Kinder von Sasukes Bruder erwähnte, musste jener schmunzeln. Die beiden waren Energiebündel, ganz zum Leidwesens seines fünf Jahre älteren Bruders. Immer wenn sie zu Besuch waren, spielte Naruto mit ihnen, denn er schien der einzige zu sein, der mit den beiden Satansbraten mithalten konnte. „Wann geht’s eigentlich los?“, fragte Naruto, nachdem er von seinem Bier getrunken hatte. „Um zwei. Ich hol euch um halb“, antwortete Sasuke, woraufhin der Blonde nickte. Da Narutos und Hinatas Haus ein wenig außerhalb war - ebenso wie das Haus der Uchihas - würde Sasuke sie auf dem Weg zu seinen Eltern mit dem Auto abholen und mitnehmen. Bald auch würde er dort draußen wohnen. Um genau zu sein zwei Querstraße weiter als seine Eltern, die mehrere Baugründe besaßen. So auch das Grundstück, auf dem Itachi gebaut hatte. Es lag nur zwei Häuserblocks entfernt. Alle in einer Ecke also. Sasuke seufzte. Eigentlich war er damals ausgezogen, um mehr Freiraum von seinen Eltern zu bekommen. Jetzt arbeitete er mit seinem Vater und seine Mutter würde ihn bestimmt oft genug besuchen, wenn er in seinem neuen Haus wohnte. „Was los?“ Natürlich. Naruto hatte seinen Seufzer bemerkt. „Hn. Wenn ich im Haus wohne, hab ich euch erst Recht alle an der Backe und ich muss mim Auto zur Arbeit“, brummte Sasuke und trank von seinem Bier. „Kannst auch zu mir fahren und dann fahrn wir mim Bus. Mach ich ja auch, weil der Verkehr morgens echt ätzend is“, schlug Naruto vor und leerte dann sein Glas. Er stellte es zurück auf den Bierdeckel und schob es ein wenig zum Tischrand, damit er Platz hatte seine Arme auf dem Tisch zu verschränken. „Ich mein, wär doch ne super Lösung für dich du Morgenmuffel. Dann kannst du sogar bei uns noch frühstücken.“ Grinsend zwinkerte Naruto. Sasuke schüttelte den Kopf. „Hn“, gab er nur von sich. „Du weißt, dass sich Hinata freuen würde“, setzte der Blonde noch einen drauf und grinste wieder, als Sasuke den Kopf hängen ließ. Allgemein das Zeichen, dass er gegen Naruto aufgab. „Ich überleg's mir. Außerdem sind's noch gut zwei Monate“, meinte Sasuke schließlich und leerte ebenfalls sein Glas. Wie Naruto schob er es von sich weg. Kurz darauf kam die Bedienung und fragte, ob sie noch eine Runde bringen sollte. Kurz sahen sich die beiden Freunde an, dann sah Sasuke zur Frau. „Nein danke, die Rechnung bitte.“ „Kommt sofort“, sagte sie strahlend und ging mit den zwei leeren Gläsern davon. Naruto machte Anstalten seinen Geldbeutel aus seiner Anzughose zu ziehen, doch Sasuke winkte ab. „Geht heute auf mich“, meinte er und zückte dabei bereits die ersten Scheine. „Danke, Teme.“ Naruto grinste. „Dobe.“ Sasuke schmunzelte. Er bezahlte und nachdem sie sich wie immer gegenseitig in ihre Mäntel geholfen hatten, verließen sie die Bar. Gemeinsam liefen sie zur U-Bahnstation, wobei Naruto natürlich wieder über Gott und die Welt tratschte. Sasuke brummte zwischendrin immer nur zur Bestätigung, dass er noch zuhörte. Was er eigentlich aber nicht tat. Er hing seinen eigenen Gedanken nach. Morgen hatte er frei, also konnte er gemütlich ausschlafen. Einkaufen musste er mal wieder. Und Wäsche waschen. Wäsche waschen! Manchmal überlegte sich Sasuke ernsthaft einfach neue Klamotten zu kaufen. Die normalen Sachen gingen ja noch, aber Anzüge waschen war immer so eine Farce. Vor allem das Bügeln danach. Innerlich seufzte Sasuke. Seine Mutter hatte ihm glücklicherweise beigebracht, wie man Anzüge bügelte. Einkaufen und Wäsche waschen also. So würde Sasuke seinen Samstag verbringen. Dann konnte er auch gleich noch die Wohnung putzen. Noch so ein lästiges Thema. Aber was muss, dass muss. Sagte sein Vater zumindest immer. Einkaufen, Wäsche waschen und Putzen. Was für eine Tagesplanung. Andere Singles in seinem Alter waren den ganzen Tag unterwegs, Sasuke machte den Haushalt. Er schmunzelte. Andere Singles in seinem Alter machten den Haushalt dann eben am Sonntag. Oft hatte sich Sasuke die Frage gestellt, was andere Leute wohl gerade machen würden. Die Welt retten, Party machen, im Fitnessstudio schwitzen, aber am Ende des Tages lief es bei jedem gleich hinaus. Einkaufen, Wäsche waschen und Putzen. Das musste jeder irgendwann. Mal die ganz Reichen und die ganz Armen ausgenommen. Sasukes ausschweifende Gedanken wurden abrupt gestoppt, als ihn plötzlich eine Straßenlaterne ansprang und ihm einen Kinnhaken verpasste. Aus purem Reflex griff er nach der Laterne, damit er nicht auf seinem Hintern landete. Naruto neben ihm lachte bereits Tränen. Sasuke war tatsächlich gegen eine Straßenlaterne gelaufen! Er war so tief in Gedanken gewesen, dass er die Lampe einfach übersehen hatte. Mittlerweile lief Naruto schon rot an. Missmutig rieb sich Sasuke die Stirn. „Halt die Klappe Dobe“, brummte er und lief dann um die Laterne herum. Ließ sie und Naruto einfach stehen. Glücklicherweise hatten ihn nicht all zu viele Leute gegen die Lampe laufen sehen. Meine Güte, das tat vielleicht weh! Sasuke rieb sich immer noch die Stirn. Hoffentlich würde er am Sonntag nicht mit Beule auflaufen müssen. Naruto holte bereits wieder auf, war jedoch immer noch am Lachen. War ja klar. Tatsächlich hatte sich der Blonde erst wieder von seinem Lachanfall erholt, als sie unten am U-Bahngleis standen. Ein letztes Mal wischte er sich die Tränen aus den Augen, dann klopfte er Sasuke auf die Schulter. „Sorry, Teme, aber das war einfach zu witzig.“ „Jaja, ich dich auch“, brummte Sasuke noch immer leicht verstimmt. „Also, bis Sonntag“, verabschiedete sich der Blonde und stieg in seine U-Bahn, die gerade die Türen öffnete. Sasuke nickte nur und wartete dann darauf, dass auch seine endlich kam. Ein Blick auf seine Armbanduhr verriet ihm, dass sie gleich einfahren müsste. Eine halbe Stunde später war er endlich zuhause. Per Nachricht teilte er dies auch Naruto mit, der ihm vor zehn Minuten schon geschrieben hatte, dass er zuhause war. Wann dieses „Ich bin zuhause“-Schreiben angefangen hatte, wusste Sasuke schon gar nicht mehr. Es hatte sich irgendwann einfach eingebürgert und seither taten sie es. Wenn es einer von ihnen mal vergaß schrieb der andere teilweise, ob er denn zuhause war. Sasuke schüttelte schmunzelnd den Kopf. Viele sagten immer, dass er gefühlskalt war, weil er immer so wenig von sich preis gab, wenig redete, dabei stimmte das gar nicht. Er rieb es nur nicht jedem unter die Nase. Das wollte und konnte er einfach nicht. Nachdem der Schwarzhaarige seine Heimkomm-Routine absolviert hatte, warf er sich auf die Couch und schaltete den Fernseher ein. Nur um festzustellen, dass nichts sehenswertes lief. Er gähnte und sah auf die Uhr. Erst halb acht. Er konnte doch jetzt noch nicht ins Bett gehen. „Na gut, dann eben streamen“, redete Sasuke mit sich selbst und loggte sich in der entsprechenden App ein. Zunächst zappte er durch das breite Angebot, ehe er sich für einen Actionthriller entschied. Zwei Stunden später kratzte sich Sasuke am Kopf und entschied den Film einfach nochmal anzusehen, wenn er frischer im Kopf war. Er hatte nämlich irgendwann zwischendrin mal den Anschluss verloren und kaum mehr was vom Film verstanden. Noch immer etwas verwirrt, zuckte Sasuke mit den Schultern und legte sich dann bäuchlings auf seine Couch. Eines der Kissen und seinen Arm unter seinem Kopf, damit er nicht ganz so tief lag. In der anderen Hand zappte er mit der Fernbedienung durch die App. Sasuke war noch immer nicht in der Stimmung ins Bett zu gehen. Letztendlich fand er heraus, dass es neue Folgen seiner Lieblingsserie gab und ließ diese laufen. Wieder gähnte er, streckte sich kurz und rieb dann kurz seine Nase an dem Couchkissen. Zuhause war es halt doch am schönsten. Irgendwann zuckte Sasuke zusammen und blinzelte. Murrend hob er seinen Kopf. Der Fernseher war von selbst ausgegangen und es war komplett dunkel in der Wohnung. Sasuke war wohl eingeschlafen. Ein wenig neben der Spur gähnte er, streckte sich und stand dann von der Couch auf. Schlurfend machte er sich auf den Weg in sein Schlafzimmer, kratzte sich dabei einmal am Rücken, fuhr sich durch die Haare. Dann ließ er sich bäuchlings auf sein Bett fallen und schlief sofort wieder ein. Ausnahmsweise wurde Sasuke nicht von schepperndem Geläut geweckt, sondern von Sonnenstrahlen, die durch sein Fenster schienen. Faul wie er war, schloss er nämlich nie seine Vorhänge. Wozu auch? Er wohnte im vierten Stock, da konnte niemand reinschauen und mit Helligkeit hatte er beim Schlafen kein Problem. Also. Punkt. Sasuke sah auf seinen Wecker und blinzelte. Dann auf seine Armbanduhr. Er brummte etwas unverständliches, dann griff er nach dem unbarmherzigen Aufweckdings. Die Zeiger waren stehengeblieben. Er musste wohl die Batterien wechseln. Natürlich könnte er auch sein Handy als Wecker benutzen, aber nachdem er dieses einmal herunter geschmissen hatte und die Scheibe gesprungen war, war Sasuke einfach wieder auf einen Standardwecker umgestiegen. Auf den konnte er einprügeln, wie er wollte. Mittlerweile hatte es Sasuke bereits geschafft sich auf den Rücken zu drehen und kurz sein Smartphone zu checken. Allerdings gab es keine neuen Nachrichten und so legte er es wieder auf seinen Nachttisch zurück. Gähnend strich sich Sasuke über seinen nackten Bauch und Brust und streckte dann ein letztes Mal alle Vier von sich. Mit Schwung rollte er sich hoch, blieb kurz an der Bettkante sitzen, ehe er komplett aufstand. „Einkaufen, Wäsche waschen und Putzen“, wiederholte Sasuke murmelnd seinen Plan für heute und ging ins Bad, um seinen morgendlichen Gewohnheiten nachzugehen. Wie so oft entschied sich Sasuke an seinem freien Tag dafür, sich nicht zu rasieren und beließ es dabei, sich nach dem Zähneputzen kurz das Gesicht zu waschen und einzucremen. Drei Tage Bart war doch zurzeit sowieso grade in. In frischen Boxershorts lief er in die Küche und schaltete seine Kaffeemaschine ein. Nebenbei holte er sich eine Schüssel, Löffel, Müsli und Milch und stellte alles auf seinen Küchentresen. „Kaffee“, freute sich Sasuke, als er endlich den Knopf zum Brühen drücken konnte und wartete begierig darauf, dass die Tasse voll wurde. Er trank gerade mal einen Schluck, als seine Smartphone klingelte. Mit Tasse in der Hand lief er ins Schlafzimmer und sah auf das Display. Unbekannte Nummer stand dort und Sasuke seufzte. Er konnte sich schon vorstellen, wer das war. Seufzend ging er dran. „Uchiha.“ „Sasuke, ich bin's.“ „Ich weiß, Karin.“ „Warum legst du immer auf? Können wir uns nicht aussprechen? Ich liebe dich!“ „Aber ich liebe dich nicht mehr und nach all deinen Eskapaden werde ich dich auch nie mehr lieben. Außerdem will ich, dass du aufhörst mich anzurufen, ansonsten gehe ich vor Gericht.“ „Aber-“ „Tschüss, Karin“, sagte Sasuke knapp und legte auf. Er blockte auch diese Nummer und seufzte dann wieder. Sie würde es erneut versuchen. Diese Frau war einfach eine Katastrophe. Im Nachhinein wusste er nicht einmal mehr, was an dieser Frau so anziehend auf ihn gewirkt hatte. Er zuckte mit den Schultern. „Einkaufen, Wäsche waschen, Putzen“, brachte sich Sasuke wieder auf Kurs und nach einem weiteren Schluck Kaffee warf er bereits die erste Ladung Wäsche in die Maschine. Dann zog er sich an, um Einkaufen gehen zu können und gegen Ende des Tages, würde er dann Putzen. Die drei Never Ending Stories des Erwachsenenalters. Einkaufen, Wäsche waschen, Putzen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)