Sieht so aus, als hätten wir es doch nicht geschafft von namu ================================================================================ Kapitel 1: Ich dachte wirklich, wir könnten es schaffen... ---------------------------------------------------------- Ich dachte wirklich, wir könnten es schaffen... „Chat?“, flüsterte sie und wurde von einer neuerlichen Hustenattacke geschüttelt. Sie spuckte Blut. „Ja? My Lady?“ Seine Stimme klang rau und mitgenommen, erschöpft. Mit einer letzten Anstrengung zog sie sich zu ihm und kniff die Augen zusammen als der Schmerz durch ihre Schulter jagte. „Sieht so aus als hätten wir es doch nicht geschafft.“, sagte sie und ein Anflug seines schelmischen Lächelns kehrte auf seine aufgeplatzte Lippe zurück. „Ja. Sieht wohl so aus.“, brachte er hervor und das Blut lief ihm aus dem Mundwinkel. Er war übel zugerichtet. Übler noch als sie selbst. Er hatte eine Platzwunde über dem Auge, seine Lippe war offen und die klaffende Wunde in seinem Bauch ließ ihn langsam aber sicher ausbluten. Nicht, dass sie viel besser aussah. Ihre Schulter war ausgerenkt und sie war sich sicher, dass sie innere Blutungen davon getragen hatte, außerdem war ihr Rücken mit Schnittwunden übersäht die sie davon getragen hatte als sie sich vor Alya geworfen hatte. „Ich dachte wirklich, wie könnten es schaffen.“, murmelte sie. „My Lady…“, flüsterte er und legte einen Finger an ihre Wange. „Ich kann mich nicht mehr bewegen.“; flüsterte sie erschöpft. „My Lady…“ Chat musste husten und hielt sich die andere Hand vor den Mund um das Blut aufzufangen. „Chat, nicht!“ Erschöpft streckte sie die Hand nach ihm aus und wie schon so oft zuvor nahm er sie und führte sie an seine Lippen um sie zu küssen. Seine Augenlieder begannen zu flackern und sich langsam zu senken. Sie sah wie er mit sich kämpfte und darum rang bei Bewusstsein zu bleiben, doch es war bereits zu spät. Es war nicht spektakulär, das Leben wich leise wie es ihm geschenkt worden war mit seinem letzten Atemzug aus seinen Lungen und die Spannung wich aus seinem Körper. „Nein! Nein! Chat! Nein! Sieh mich an! Chat! Bitte!“ Und die ersten Tränen begannen über ihre Wangen zu laufen. Sie erinnerte sich daran wie es gewesen war ihn zu verlieren, Als er sich vor sie geschmissen hatte und langsam verblasst war, damals hatte sie die Wut gepackt, jetzt war es die reine Verzweiflung. Diesmal gab es nichts was sie tun konnte. „Bleib bei mir!“, flüsterte sie, doch er war schon fort. „Wie soll ich denn nur ohne dich leben du dummes Kätzchen!“ Ihre Hand lag noch immer in seiner. Langsam zog sie sie vorsichtig aus seinem Griff und legte sie an seine Wange. „Das kann ich nicht!“ Mehr und mehr Tränen liefen über ihre Wangen und ihre Sicht verschwamm. Wütend wischte sie sie sich aus dem Gesicht, wenn dies das letzte war was sie sehen würde, dann wollte sie sich diesen Anblick genau einprägen. Selbst, wenn er sie nicht anlächelte. Selbst, wenn er sie nicht ansah. Selbst, wenn sie ihn bereits für immer verloren hatte. Sie schluchzte. „Ich dachte, wenn das alles endlich vorbei ist würde ich ja sagen.“, flüsterte sie. „Wenn das alles endlich vorbei ist und wir nicht mehr in Gefahr sind.“ Wenn er sie gehört hätte, hätte er sie überschwänglichst in den Arm genommen und einen schlechten Wortwitz gemacht, doch er rührte sich nicht. „Chat!“ Mit letzter Kraft stemmte sie sich auf, ignorierte dabei den scharfen Schmerz in ihrer Schulter und ihrem Rücken bis sie seinen an der Wand lehnenden Körper umarmen konnte. „Es tut mir leid!“, flüsterte sie und drückte ihre Lippen auf seine. Kapitel 2: Ladymagie -------------------- Ladymagie Sie schmeckte das Blut auf seinen Lippen und spürte die kleine Stelle an der sie aufgeplatzt war, das Salz ihrer eigenen Tränen. Einen Moment lang verharrte sie so, sich dessen voll auf bewusst, dass er ihre Berührung nie spüren würde. „Es tut mir so leid, dass ich es dir nie gesagt habe.“, flüsterte sie und lehnte ihre Stirn an seine, schloss die Augen und bildete sich ein er wäre noch da. Sein „My Lady.“, wie er sie unzählige Male genannt hatte. Sein Duft, der noch schwach vorhanden war. „My Lady.“, und wieder konnte sie die Tränen die über ihre Wangen liefen nicht aufhalten. „Es tut mir so leid, Chat!“, wiederholte sie. „My Lady…“ Seine Stirn an ihrer schien sich zu bewegen und reflexartig legte sie den Arm fester um ihn. Wenn ihn jetzt im Arm halten alles war was sie noch tun konnte, dann wollte sie zumindest das noch tun bis sich auch ihr Verstand von dieser Welt verabschiedete. „Diese Katze hat neun Leben.“, flüsterte er und sie musste lachen. Genauso einen schlechten Wortwitz würde er machen. Doch er würde nie wieder seine schlechten Wortwitze mit ihr machen und sie damit in den unpassendsten Situationen zur Weißglut treiben. „My Lady.“ Sie spürte eine vorsichtige Berührung an der Wange und riss erschrocken die Augen auf. Da saß er, er sah noch immer aus wie von einem Lastwagen überrollt, aber da war ein schwaches, schelmisches Lächeln auf seinen Lippen und das altbekannte Funkeln in seinen Augen. „Chat!“, flüsterte sie. Und legte die Hand wieder an sein Gesicht, wollte sicher gehen, dass dies nicht nur eine Illusion ihres erschöpften Gehirns war. „Chat! Oh mein Gott, Chat!“ Und schon wieder liefen die Tränen über, doch es störte sie nicht, sie schlang den Arm fest um seinen Hals und weinte haltlos, ließ zu, dass die Schluchzer ihren Körper erschütterten. „Vorsicht!“, murmelte Chat, doch es war ihr egal. Er lebte. Ihr war egal weshalb, oder warum oder wie, er lebte und das war alles was zählte. Erschöpft legte er eine Hand an ihre Taille, er wusste nicht was passiert war, doch ihm tat alles weh, er war erschöpft und fühlte sich als wäre er unter eine Dampfwalze gekommen, doch Ladybug lag weinend in seinen Armen und gerade war für ihn nichts wichtiger als sie zu halten. „Oh Chat.“, flüsterte sie und packte seinen Kragen. Etwas rabiat und ungestüm vielleicht, doch das war ihr in diesem Moment egal. Ohne viel federlesen zog sie ihn zu sich und presste ihre Lippen auf seine, sie spürte seine Überraschung und wie er sich einen Moment lang nicht traute sich zu bewegen, doch dann schlossen sich seine Arme fest um sie als wolle er sie nie wieder los lassen und sie legte auch den anderen Arm um seinen Hals, ließ sich in diese Berührung fallen die lange nicht so einseitig war wie die letzte, seine Lippen die warm auf ihren Lagen und die leichte Bewegung, willig neigte sie ihren Kopf zur Seite und öffnete die Lippen, ließ ihn ein und begrüßte ihn. Noch immer konnte sie schwach den Geschmack von Blut und Salz auf seinen Lippen schmecken. Er küsste sie sanft und Vorsichtig doch gleichzeitig verlangend und als wolle er sie nie wieder los lassen. Seine Umarmung wurde fester und er zog sie dicht an sich bis ihr Oberkörper gegen seinen gepresst war und sie seinen trommelnden Herzschlag spüren konnte. Nie wieder wollte sie zulassen, dass dieser verstummte! Erst nach langer Zeit lösten sie sich wieder von einander, langsam und widerwillig, noch immer keuchend und unwillig mehr Abstand zwischen sie zu bringen als unbedingt nötig. „My Lady.“, flüsterte er. „Wie geht es dir?“, fragte sie und löste sich von ihm um sich seine Bachwunde anzusehen, die verschwunden war. „Was? Wie ist das möglich?“, fragte sie, und stellte fest, dass auch die Platzwunde an seinem Auge und die offene Lippe verschwunden war. Vorsichtig strich sie mit den Fingern darüber. Nur eine Blutspur zeugte noch von ihrer Existenz. „Ich kann meine Schulter wieder bewegen!“, stellte sie fest. Nur ein dumpfer Schmerz war noch von der Verletzung geblieben. „Aber wie ist das möglich?“, murmelte sie. „Ladymagie.“, flüsterte Chat. „Du hast uns gerettet. Und mit ziemlicher Sicherheit mich denn ich glaube ich war eben tot.“ „Wie kann das möglich sein?“ „Ich weiß es nicht.“, sagte er. „Aber das hier-“, er legte ihre Hand auf sein schnell schlagendes Herz „-ist alles was ich wissen muss!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)