No Princess von Yinjian ================================================================================ Kapitel 43: Wenn ich ein normales Leben hätte --------------------------------------------- Das entfernte Geräusch von Trommeln, leise Musik, verblasste Gespräche und schallendes Lachen. Annas Blick war auf den Teich geheftet. Er schien so ruhig wie eh und je zu sein, als würde die Feier ihn nicht einen Funken stören. Wärme breitete sich auf ihrem Schoß aus und kroch langsam in ihre Brust. Das schwere Gefühl auf ihrem Herzen war weg, dennoch schlug es angenehm stark, als würde es pure Energie durch ihre Adern pumpen. „Was hast du dir für das neue Jahr vorgenommen?“, lächelte Akira nachdenklich. Immer noch lagen seine Arme auf ihrem Schoß, während er Anna musterte. Ihre Hände streichelten durch das rote, sanfte Haar. Sie spielte mit einer Strähne. Für einen kurzen Moment musste sie überlegen. „Ich will nach Hause zurück.“, antwortete sie ihm schließlich und sah in die goldenen Augen. „Ich will Kai und Mika finden. Und ich will überleben, schätze ich.“, fügte sie mit einem kleinen Grinsen hinzu und auch Akiras Lächeln wurde breiter. „Was hast du vor?“, fragte sie im Gegenzug, was er wohl nicht ganz erwartet hatte. Grübelnd wanderten seine Augen zum Himmel. „Hmm, ich weiß nicht.“, gab er schließlich zu. „Mal sehen, wie sich die Dinge entwickeln.“. Stille trat ein, die nur von den Geräuschen einer entfernten Feier begleitet wurden. Schließlich beugte sich Anna vor und legte ihre Stirn auf seinen Kopf. Akira schloss für einige Sekunden die Augen. Seine Hand griff nach einer der goldenen Strähnen und führte sie an sein Gesicht, ehe er mit seinen Fingerrücken über ihre Wange streichelte. „Wollen wir zurück?“, fragte er leise und die Blondine nickte. Kurze Zeit später waren überall im Land leuchtend grelle Blumen am Himmel zu erkennen. Sie stiegen auf, zerplatzten in einer lauten Explosion und glühten für einige Sekunden in der Nacht, ehe sie in einem feinen Ascheregen zu Boden regneten. Er hasste diese Nächte. Sie waren grell, nahmen ihr die Dunkelheit, die Funktion. Satoshi wandte sich von dem hellen Spektakel ab und ging weiter die Straße hinunter. Er hatte es sofort gespürt. Sie hatte sich entschieden, ausgerechnet für ihn. Wütend knirschte der Shiki mit seinen Zähnen und stopfte seine Fäuste in den langen Mantel, den er zum Schutz vor dem Schnee und eisigem Wind trug. Er würde trotzdem alles für sie tun. Auch, wenn er ihre Entscheidung missbilligte, er war noch für etwas anderes hier, als um ihr Herz zu kämpfen. Er hatte sich sowieso nie besonders viel Hoffnungen gemacht. Es gab eine Sache, in der er besser war, als im Romantisch-Sein. Seine Schritte führten ihn durch den kalten Schnee weitere Gassen entlang. Er hatte sich schon weit von Ren Ous Haus entfernt. Heute führte ihn sein Weg in eine alte Lagerhalle. Niemand schien es aufgefallen zu sein, doch wenn nachts die Sterne nicht schienen und der Mond eine Pause einlegte, waren es andere Gestalten, die um das Haus herum schlichen. Schattenmenschen. Die einzigartige Aura, die sie versprühten, war nicht etwas, was ein normaler Dämon, Gott oder Übermensch empfangen konnte. Sie hinterließen eine Spur des Nichts, wahrscheinlich war es gerade deshalb so einfach für Satoshi, ihre Fährte aufzunehmen: Überall, wo etwas zu spüren sein sollte und nichts war, war eine Fährte zu den Shikis. Heute war sie besonders stark. Es schien nur ein einzelner gewesen zu sein, doch er hielt sich nicht versteckt. Als müsste er sich nicht sorgen. Die Spur fing an dem großen Anwesen des Drachengottes an und führte Satoshi immer weiter. Eine Falle? Er musste lächeln bei dem Gedanken. Hier in der Nähe gab es nur einen weiteren Shiki – er hatte ihn oft beobachtet. Dieser naive Dummkopf hätte wohl kaum damit gerechnet, dass Satoshi im dunklen und verlassenen Haus auf ihn wartete. Die Frage, die sich ihm stellte, war jedoch, warum Jiro in dieser Nacht umher wanderte, anstatt an der Seite seiner Königin zu sein. War sie so gut beschützt, wie Anna es war? „Lass dich nicht ablenken...“, dachte sich der großgewachsene Mann, als das Bild von Annas Lächeln in seine Gedanken überschwappte. Manchmal hasste er ihre Attraktivität. Der Schnee unter seinen Füßen lichtete sich. Im Schein des Feuerwerks entblößte sich rauer, grauer Boden, der sich vor der Lagerhalle breit machte. Sie war herunter gekommen, brüchig und wahrscheinlich lange nicht mehr im Gebrauch. Die rostige Tür wurde durch eine nur noch rostigere Kette verschlossen, die einfach aufzubrechen war. Mit einem unheimlich lauten Knarren öffnete sich das schwere Tor. Im Inneren der Halle war es stockfinster und kalt. Ein zerschlagenes Fenster an der Decke ließ die immer mal wieder aufflackernden Lichter hinein, ansonsten war die Halle schwarz. Es erinnerte Toshi beinahe an das kleine Zimmer, in dem Anna ihre Sommerabende verbracht hatte. Seine Schritte hallten auf dem kalten Boden wieder. „Was machst du hier…?“, fragte eine zögerliche, leise Stimme, die aus dem Ende der Halle kam. „Das selbe könnte ich dich fragen.“, entgegnete Satoshi grinsend. Er blieb stehen, doch man hörte immer noch Schritte. Schritte, die auf Annas Shiki zu kamen. Langsam erkannte man dunkelbraunes Haar, das auf die Lichtstrahlen des Fensters zugingen. Braune Augen starrten ihn an. „Bist du hier um mich zu töten?“, Jiro klang nicht überrascht. „Hast du vor, dich zu wehren?“, das Grinsen von Satoshi wurde breiter. „Nein.“. Sofort verlor sich das Lächeln, als er diese Antwort hörte. Jiro machte weitere Schritte auf den Shiki zu, ehe er unter dem Fenster stehen blieb und zu Boden schaute. „Ich hasse es. Ich hasse Eve und was sie tut.“, murmelte der Junge bedrückt. „Du weißt nicht, wie das ist. Das einzige, was ich je gehofft habe, war Anna zu dienen. Und dann kam sie, hat die Ältesten gezwungen, ihr einen Shiki anzuvertrauen. Und da Anna Adam hatte – ich meine, was sollte ich tun? Ich war glücklich gebraucht zu werden. Ich war glücklich, jemandem dienen zu können. Doch sie hat mich verabscheut. Meine Schwäche. Ich bin nicht stark, weißt du? Selbst wenn ich mich wehren wollte, könnte ich es nicht. Und dann hat sie mir gesagt, ich solle zu Adam gehen. Sie wollte, dass er ihr Shiki werden würde. Jeden Tag haben wir ihn der Sonne ausgesetzt, damit er schwächer werden würde. Jede Nacht wurde er in ein dunkles Zimmer gesteckt, um von der nächsten Generation absorbiert werden würde. Jeden Morgen musste ich ihn fragen, ob er Eves Shiki werden würde. Jedes Mal hat er 'Nein' gesagt. Wie loyal muss ein Shiki seiner Königin gegenüber sein, dass er solche Qualen aushält?“. Satoshi wurde beim Anblick Jiros Tränen schlecht. Er kannte diese Geschichte schon. Die Schmerzen und Qualen, die Adam erleiden musste, hatte er auch absorbiert. Wie Lichtblitze knallten die Erinnerungen gegen Toshis Stirn. Genervt sah er zu Boden. Der Junge wollte wohl nicht aufhören, zu reden. „Und dann war er plötzlich weg.“, schluckte Jiro. „Und sie gab mir die Schuld! Mir!“, schrie er aufgebracht. Sein Körper hüllte sich wieder in Dunkelheit. „Was sollte ich denn tun? Er konnte nicht einmal -“ „Du nervst.“, brummte Satoshi schließlich. Die Dunkelheit auf Jiros Haut verfestigte sich. „Ich kenn' die Geschichte schon. Ich kenne dein Gesicht.“, erklärte er, während er auf den wandelnden Schatten zu ging. „Was?“, fragte dieser entsetzt. Verwirrung machte sich in Jiro breit. „Wieso? Wie?“. „Oh. Adam ist bei mir.“, antwortete Satoshi grinsend. Er zog seinen Mantel und sein Hemd aus. Die Kälte störte den grauhaarigen Mann nicht. Er faltete seine Kleidung, legte sie an der Seite der Halle ab und ging weiter auf Jiro zu. „Was hast du vor?“, seine Stimme klang, als würde er vor Angst zittern, dennoch war sie merkwürdig verzerrt. Die Dunkelheit in der Halle nahm zu. Langsam kroch sie über die zerbrochene Fensterscheibe. „Du hast ihm Arme und Beine geraubt, ja?“, das Grinsen auf Satoshis Lippen wurde wieder breiter. Er sah zu, wie das letzte bisschen Haut von Satoshi mit Schwarz bedeckt wurde. Sein eigenes Miasma begann ihn aufzufressen. Wie erbärmlich musste ein Schattenmensch sein, um sich von der Dunkelheit verschlingen zu lassen? Die braunen Augen wurden grau. „Du hast ihm sogar die Gedärme raus gerissen. Ich finde nicht, dass du dich besonders zurück gehalten hast.“. Der Shiki keuchte, als er Satoshis Worte hörte. „Sie hat mich gezwungen.“. „Ich hasse Feiglinge, wie dich.“. Jiros Augen weiteten sich, als er sah, wie sich dicke, mit Dunkelheit geprägten Linien von Satoshis Schultern abhoben. Wie Schwerter richteten sie sich langsam gegen die Decke. Satoshis Haare wurden rabenschwarz. Seine Augen, die sonst kühl und grau aussahen, schienen von Leben erfüllt worden zu sein: ein strahlend tiefes Blau breitete sich wie Tinte in seinen Iren aus. „Ich habe gesagt, dass ich mich nicht wehren werde...“, murmelte Jiro nun und ging wieder einige Schritte auf Satoshi zu. Er schien aufgeben zu wollen. Die blauen Augen leuchteten kurz unter einem fiesen, sadistischen Grinsen auf. Satoshi lachte ein leises, heiseres Lachen: „Aber ich habe nicht gesagt, dass ich dich nicht leiden lassen werde.“. „Wieso willst du ausgerechnet jetzt baden?“. Akiras Stimme hallte durch das kleine Bad. Die heiße Quelle stieß heftige Rauchschwaden aus. Über ihnen ergossen sich immer noch Feuerwerke in der klaren Nacht. Seufzend sank Mirai ins Wasser ein. „Ich wollte mit dir reden.“, grinste der Affenkönig. Sein Gesicht war immer noch gerötet vom Alkohol. Hier schien die Feier weit entfernt zu sein, kaum hörte man noch die Geräusche der Gäste oder der Musik. „Und was macht er hier?“, genervt zeigte Akira auf einen weißhaarigen Wolfsdämon, der bereits im Wasser saß und schlecht gelaunt einer der schwimmenden Holzschalen hinterher sah. „Ähm...“, Mirai schaute kurz zu Shiro, der wirklich zu schmollen schien, „Wir wollen beide mit dir reden.“. Seufzend ließ sich der Feuerteufel in das heiße Wasser sinken, legte seinen Kopf am Rand des Beckens ab und schloss die Augen. „Was gibt’s ?“, fragte er missmutig. Schon griff Mirai nach eine der Sakeschalen, die ein Äffchen ihm gebracht hatte, und reichte sie Akira. „Erst einmal: Herzlichen Glückwunsch.“. Billigend nahm Akira den Alkohol entgegen und prostete Mirai zu, ehe er den Alkohol in einem Zug leerte. Mirai beobachtete ihn dabei. „Was hat sie dazu gesagt?“, er konnte die Neugierde kaum zurück halten. „Sie hat's ziemlich cool aufgefasst.“, gab Akira widerwillig zu. Sein Blick ruhte auf Shiro. „Siehst du.“, grinste der Affenkönig bestätigt in seiner Vermutung. „Dann brauchst du dir ja keine Sorgen zu machen.“. Akira seufzte. Natürlich machte er sich trotzdem Sorgen. Auch wenn Anna sich vielleicht für ihn entschieden hatte, bisher spürte er keine Veränderung. „Er macht sich trotzdem Sorgen.“, schnauzte Shiro plötzlich in seiner dunklen, tiefen Stimme und ließ die anderen beiden Männer damit kurz erschaudern. Der Junge hatte wie immer den Nagel auf den Kopf getroffen. „Was wollt ihr denn besprechen? Ich will zurück.“, brummte Akira ausweichend. Kurz trat Stille ein. Keiner der beiden wusste so recht, wie er anfangen sollte. „Naja.“, begann Mirai schließlich und bediente sich nun ebenfalls am Sake. „Wir wollen wissen, wie es war.“. „Wie was war?“. „Ihre Macht zu empfangen. Wir haben nicht wirklich was gespürt.“. Akira starrte die beiden an. Hätten sie etwas spüren sollen? „Hat sich nichts verändert.“, gab er warheitsgemäß zu und erlangte somit Shiros Aufmerksamkeit. „Was meinst du?“, fragte der Wolfsdämon argwöhnisch. „Sie hat mir ihre Macht nicht gegeben.“. Erneut trat Stille ein. Tatsächlich schien Mirai überrascht, doch dann sah er nachdenklich auf seine Füße, die im Wasser ruhten. „Vielleicht hat es doch mit ihrer Jungfräulichkeit zu tun.“, murmelte er mehr zu sich selbst, als zu Akira. „Was sagst du da?“, fragte dieser dennoch genervt von der Aussage. „Eigentlich haben wir nicht viel Zeit für dieses ganze Wischiwaschi, weißt du.“, entgegnete der Affenkönig nun und legte nachdenklich einen Finger an seine Lippen. „Ich find's gut, dass Anna sich endlich entschieden hat -“ „Er ist sauer auf dich.“, unterbrach ihn Shiro kurz. „- aber Eve hat sich schon vor einer langen Zeit entschieden. Und um ganz ehrlich zu sein, Anna gehört nicht wirklich dir, wenn du ihre Macht nicht bekommst.“, fuhr der Affenkönig unbeeindruckt von der kleinen Bemerkung fort. Akira setzte sich auf. Er verstand noch nicht ganz, worauf Mirai eigentlich hinaus wollte. „Hat sie dir eigentlich ihr Geheimnis anvertraut?“, wollte er nun wissen. Wieso der plötzliche Themawechsel? „Nein.“, erwiderte Akira leicht verwirrt. Shiro seufzte, doch Mirai musste lachen. Verwirrung machte sich in Akiras Kopf breit. Was wollten die beiden von ihm? „Wenn ihr nur hier seid, um mich zu nerven, geh' ich wieder.“, murrte er leicht verärgert und stand auf. „Akira.“, es war das erste Mal, dass Shiro ihn mit seinem Namen ansprach. Sofort blieb der junge Rotschopf stehen. „Ich find es auch gut, dass Anna dich ausgewählt hat. Allerdings bin ich mir nicht ganz sicher, ob du der Aufgabe gewachsen bist.“. Der Feuerteufel drehte sich wieder um und setzte sich hin. Mirai seufzte. Er konnte Shiros direkte Art im Moment nicht verteidigen, dennoch hatte der Wolfsdämon damit Recht. „Was Shiro damit sagen will, ist, dass du vielleicht unter ihrer Macht zusammen brechen könntest.“. Ein ungläubiges Lächeln setzte sich in Akiras Gesicht und verharrte dort für einige Sekunden. „Tatsächlich hat uns Iori erzählt, dass Eve ihn einmal geküsst hat.“, fuhr der Affenkönig fort und wischte sich die hitzebedingten Schweißperlen von der Stirn. „Es hat ihn fast sein Leben gekostet.“. „Ich habe Anna schon öfters geküsst. Es ist nichts passiert.“, entgegnete Akira sofort steif. Shiro versank im Wasser. „Ich habe sie auch geküsst, weißt du.“, brummte der Wolfsdämon nach einigen Sekunden. „Es war erschreckend.“. „Was meinst du damit?“, fauchte Akira leise. „Es war wie ein kleiner Herzinfarkt.“, erklärte sich der Weißhaarige. „Nein, ich meine, wieso hast du sie ge-“, doch Mirai unterbrach Akira: „Was wir damit sagen wollen: Es ist gut, dass sie sich für dich entschieden hat, weil du ihre Küsse ab kannst. Andererseits, das wissen wir von Toki und Adams Tagebuch, steigt ihre Kraft exponentiell zu jedem Geburtstag. Das heißt, wenn sie 17 wird, könnte es sein, dass du die Gewalt ihrer Kraft nicht mehr so gut verträgst.“. Akira starrte Mirai an. „Was willst du mir damit sagen?“. Er konnte nicht anders, als aufgebracht zu klingen. Es war schwierig zu verstehen, worauf Mirai und Shiro nun eigentlich hinaus wollten. Mirai hielt sich kurz mit seinen Worten zurück, ehe er sie aussprach: „Wenn wir ihre Kräfte richtig nutzen wollen, sollten wir jemanden haben, der sie kontrollieren kann. Wenn Anna wieder ohnmächtig wird, sobald wir in einem Kampf sind, verlieren wir wahrscheinlich gegen Eve. Aber wenn du sie kontrollieren kannst -“ „Sie kontrollieren?“, wiederholte Akira fassungslos. „Wenn du sie kontrollieren kannst, können wir gewinnen.“, beendete Mirai seinen Satz ruhig und goss sich Sake nach. Akira starrte ihn an. Das war einmal sein bester Freund gewesen. „Siehst du es genau so, Shiro?“, fragte Akira den Wolfsdämon leise. Dieser zögerte kurz, nickte dann aber. „Ich kann es nicht glauben.“. Erschöpft ließ sich Akira wieder im Wasser sinken. „Wir denken nicht, dass sie ein Objekt zur Macht ist, wenn es das ist, was du dich gerade fragst.“, erklärte Mirai, doch es war genau das, was Akira gerade dachte. Enttäuschung machte sich in ihm breit – vor allem von Shiro hatte er so etwas nicht gedacht. Seit wann musste man Anna kontrollieren? „Ihr kennt sie nicht. Sie ist nicht so schwach.“, schnauzte der Feuerteufel leise und nahm ein weiteres Glas Sake entgegen. „Es scheint mir, als würdest DU sie nicht richtig kennen.“, erwiderte Shiro leise, der nun sichtlich wütend war. „Sie ist viel schwächer, als du denkst.“. Wut flammte in Akira auf. „Du weißt nicht, wie oft sie geweint hat.“, fuhr Shiro fort, „Sie kann das nicht. Sie kann nicht noch mehr Menschen verlieren. Und wenn es soweit kommt und sie zerbricht, haben wir nichts mehr. Dann sterben alle von uns. Denkst du wirklich, sie will das? Sie kann ihre Kräfte nicht kontrollieren, sie kann sie nicht gezielt einsetzen, egal wie lange sie mit Liam trainiert. Wenn es hart auf hart kommt und sie einknickt, war's das für uns.“. Nachdem Shiro seine kleine Rede beendet hatte, musste Akira sofort an Dei denken. Er biss sich genervt auf die Unterlippe. „Verstehst du?“, fragte Mirai angespannt nach. „Eve hat jemanden, der ihre Kräfte kontrolliert. Sie wird nicht von ihrer Macht erdrückt und schafft es deshalb, sie so gut einzusetzen. Aber auch wenn Anna ihre Macht abgegeben hat, hat sie immer noch zu viel. Wenn du mich fragst, kam das Training für sie viel zu spät. Wir sind hier deutlich im Nachteil, was Kraft und Erfahrung angeht.“. Akiras Blick wanderte zu Mirai. Was würde Anna wohl dazu sagen, wenn sie wüsste, was die beiden hier von sich gaben? „Und deswegen sind wir hier. Wir können nicht zulassen, dass du heute verschwitzt und dreckig zu Anna ins Bett gehst.“, grinste der Affenkönig und Akira seufzte. „Gut.“, antwortete er resigniert und nahm einen der Waschlappen entgegen, die Mirai ihm reichte. „Okay.“, erwiderte dieser. „Dreh' dich um.“. Der raue Stoff des Lappens begann über Akiras Rücken zu reiben. Shiro war heran getreten und begann ebenfalls, den Feuerteufel zu waschen. Es war fast wie ein Ritual. Nachdenklich bettete Akira seinen Kopf auf seinen Armen am Rand des Beckens und ließ es über sich ergehen. „Seit wann hast du da ein Muttermal?“, fragte Mirai plötzlich verwundert. Sein Finger drückte sich unter seinen linken Schulterflügel. „Keine Ahnung.“, entgegnete Akira. „Das ist kein Muttermal.“, brummte Shiro genervt. „Wann hat sie dir das gegeben?“. „Was gegeben?“. Stille trat ein. Akira drehte seinen Kopf nach hinten und sah zwei nachdenkliche Gesichter. „Ich glaub', wir sind hier fertig. Wir schicken gleich Anna zu dir.“. Genervt und müde ließ Akira sich in sein Bett fallen. Er starrte an die Decke. Langsam verlagerte sich die Feier von draußen ins Innere des Hauses, doch sämtliche gute Laune war wie verflogen. War es wirklich notwendig, dass er von den zwei belästigt wurde, sobald sie sich für ihn entschieden hatte? Konnte er nicht diese eine Nacht nicht einfach glücklich sein? Natürlich hatte er schon oft darüber nachgedacht, wie das erste Mal mit Anna aussehen sollte. Besonders romantisch? Sie würde lachen und ihn wieder „kitschig“ nennen. Spontan? Vielleicht hätte sie dann zu viel Angst und wäre zu nervös. Wahrscheinlich war die normale Herangehensweise am besten. Langsam vortasten, testen, wie kalt das Wasser ist, anstatt sie einfach rein zu werfen. Aber was Mirai und Shiro wollten, konnte Akira nicht gut heißen. Das war das schlimmste, was er ihr antun konnte – sich ihr aufzwängen. Er wusste ganz genau: Was Anna im Moment wollte, war ein normales Leben zu führen. Der Gedanke bereitete ihm Bauchschmerzen. Murrend drehte sich der Rothaarige auf die Seite und schloss die Augen. Der Geruch von Kräutern und Ölen klebte immer noch an seine Haut. „Hey.“, sagte eine sanfte Stimme. Für eine Sekunde hatte sich die Tür geöffnet und einen Spalt Licht ins Zimmer gelassen, doch schnell verflog die Helligkeit wieder, als sich die Tür schloss. Man hörte, wie Stoff aneinander rieb. Eine Schleife löste sich. „Schläfst du?“, fragte Anna. „Ne.“, antwortete Akira und drehte sich auf die andere Seite, um Anna anzusehen. Sie wickelte gerade ihren Kimono ab. Sie grinste kurz beschämt, als sie sah, wie er sie beobachtete. „Guck' weg, du Spanner.“, lachte sie. „Hast du getrunken?“. „Ja. Aber ich spüre nicht wirklich was.“. Akira setzte sich auf. Seine Hände ruhten auf dem Bett. „Kann ich mir ein Shirt von dir leihen?“, fragte die Blondine nun abwesend, begann aber schon in seiner Tasche nach Klamotten zu kramen. Sie fand eins der schwarzen und drehte Akira den Rücken zu. Die letzte Schicht ihres Kimonos glitt von der weichen, blassen Haut. Ein großes, schwarzes Tattoo entblößte sich vor ihm. Ein schwarzer, gezackter Kreis bildete seinen Mittelpunkt. Feine Linien gingen von ihm aus und wanderten über ihre Schultern die Oberarme entlang. Weitere Kreise zogen sich um die Mitte des Mals und erinnerten an kleine Zahnräder. Hier und da gab es Formen, die wie Blumen aussahen. Es war wieder gewachsen. Akira hätte es gerne noch weiter inspiziert, doch schon zog sich die Königin sein Shirt über. Dann begann sie, ihre Frisur zu lösen. „Was ist eigentlich mit Mirai los? Er meinte, ich soll ab heute bei dir schlafen.“. „Wir schlafen sowieso fast immer zusammen.“, erwiderte Akira gedankenversunken und stützte sein Gesicht auf seiner Hand ab. „Schätze schon.“, gab die Blondine kurz lachend zu. Die letzte Spange löste sich aus ihren Haaren. Kurz kämmte sie mit ihren Fingern durch die langen, blonden Strähnen, ehe sie sich umdrehte und auf das Bett zu ging. Im Gegensatz zu sonst trug sie heute keine Jogginghose. Sie trug auch keinen BH. Als sie sich auf die Matratze kniete flatterte das Shirt kurz, es war ihr viel zu groß. Es ließ einen Blick in ihren Ausschnitt zu. Sie legte sich hin – wie immer auf die Seite, mit dem Rücken zur Tür. Einer ihrer Hände rutschte unter das Kopfkissen, ehe sie mit der anderen den gähnenden Mund verdeckte. „Alles okay?“, fragte sie schließlich. „Ja.“, antwortete er kurz und legte sich ebenfalls wieder hin. Ihre Hand legte sich auf seine Brust. Sofort erwiderte er ihre Berührung, indem sie die seine auf ihre platzierte. Sein Finger berührte den feinen, goldenen Ring. Müde schloss Akira die Augen. „Du solltest schlafen. Du hast viel getrunken heute.“, murmelte Anna müde und schloss die Augen. „Warst du noch mal baden?“, fragte sie dann leicht überrascht und Akira musste schmunzeln. „Männergespräche im Bad, kennst du das nicht?“, fragte er grinsend, doch Anna schüttelte nur den Kopf. Sie hielt ihre Augen geschlossen. „Fandest du es gut?“, fragte Akira leise. „Es war ein toller Tag.“, entgegnete Anna sofort und ein kleines Lächeln schaffte es auf ihre Lippen. Akira drückte die kleine Hand, die seine Brust streichelte, und löste seinen Blick wieder von ihr. „Was ist eigentlich dein Geheimnis?“. „Hm?“, Anna schien kurz vor dem Einschlafen zu sein. „Du hast gesagt, du würdest mir etwas verraten, wenn ich dir meine Geschichte erzähle.“. „Oh.“. Die Hand hörte auf, ihn zu streicheln. Sie entfernte sich von seinem Körper, als Anna sich aufsetzte. „Dreh' dich um.“, lächelte sie müde. Akira legte sich auf seinen Bauch. Er spürte, wie sie ihm sein Shirt auszog und ließ es zu. „Weißt du noch, als ich dir gesagt habe, dass es der letzte Kuss sei?“, fragte sie leise und ihr Finger wanderte über sein Rückgrat. „Ja.“. In diesem Moment hatte sein Herz sich schmerzhaft verkrampft. Wie hätte er das vergessen können? Der Finger blieb an der Stelle stehen, wo Mirai heute ein Muttermal ausfindig gemacht hat. „Um ehrlich zu sein, wusste ich es da schon.“, erklärte Anna dann und ihr Finger tippte ein paar Mal auf dem schwarzen Punkt herum. „Deswegen hab' ich dich als meins markiert.“. Akiras Gesicht drehte sich im Kopfkissen, damit er Anna ansehen konnte. „Ehrlich?“, fragte er leicht überrascht. Anna grinste. „Jup.“, antwortete sie kurz. „Wahrscheinlich wächst es noch. Aber das ist dein Tattoo.“, lachte sie neckisch und legte sich wieder hin. Ihr Gesicht war nur wenige Zentimeter von seinem entfernt. Strahlend blaue Augen sahen ihn an, musterten ihn. Er lächelte. „Darf ich mein Shirt wieder anziehen?“, fragte er leise. „Ja, na klar.“, entgegnete das Mädchen belustigt und legte sich auf ihren Rücken, um sich zu strecken. „Danke.“, entgegnete Akira grinsend und setzte sich auf. Er zog die Decke von Annas Bauch zurück und kniete sich über sie. Seine Hände umfassten das Shirt, das sie trug, und zog es ihr über den Kopf. „Hey, was machst du da?“, plötzlich war die Blondine wieder hellwach. Der Stoff rollte sich unter ihren Handgelenken zusammen, dort, wo er es festhielt. „Ich zieh' mir mein Shirt wieder an?“, entgegnete Akira gespielt naiv und betrachtete Annas Bauchnabel. „Ich dachte, dein eigenes?!“, sie war aufgebracht. Er konnte ihre Scham aus ihrer Stimme hören. „Das ist doch mein eigenes.“. Er beugte sich zu ihrem Bauch hinunter und küsste sie oberhalb ihres Bauchnabels. Seine Lippen wanderten über die zarte, warme Haut. Sie bekam eine Gänsehaut, je höher er ging. „Hör' auf.“, schnauzte sie beschämt, versuchte, ihre Arme aus seinem Griff zu lösen. Ihre Brüste bebten bei den Versuchen. Jetzt fiel ihm Akira erst auf, dass es das erste Mal war, dass er ihre Brust so deutlich erkennen konnte. „Noch nicht.“, lächelte der kleine Sadist. Seine Küsse führten ihn zu ihren Brüsten. Seine Hand schaffte es, beide ihrer Handgelenke im Griff zu halten, damit die andere Zeit für andere Aktivitäten hatte. Seine Zunge fuhr über die feine Brustwarze, die sofort erregt wurde, während seine freie Hand nun die andere streichelte. Ihre Brüste waren weich und nachgiebig, passten wunderbar in die Hand. Sofort war auch der zweite Nippel erregt. Anna spürte, wie seine Gier stärker wurde. Die leichten Bewegungen mit seiner Zunge hörten auf, seine Lippen schlossen sich um ihren Nippel und saugten daran, während seine Zähne vorsichtig hinein bissen. Sofort spannte sich ihr ganzer Körper an. Die Versuche, sich gegen seinen Griff zu wehren, hörten auf. Stattdessen winkelte sie ihre Knie an, damit er sich nicht komplett über sie legen konnte. Sein Mund löste sich von ihrer Brust, wanderte über ihr Schlüsselbein zum Hals. Er hörte nicht auf. Als seine Lippen ihren Hals berührten spürte Anna, wie ihr Herz für eine Sekunde aussetzte. Er leckte an ihrer Haut, küsste die erregten Stellen ihres Halses, biss zärtlich hinein. Als er daran saugte, musste sie keuchen. Seine Hand hatte sie schon längst los gelassen. Sehnsüchtig suchten ihre Hände Halt an seinem Rücken, streichelten über die warme Haut. Seine Hände ruhten an ihren Seiten, streichelten sie auf und ab. Ab und zu fuhren sie über ihre Brüste, um mit ihren Nippeln zu spielen. Sein Mund löste sich nun von ihrem Hals, wanderte über ihre Wange zu ihrem Mund. Ihre Hände spürten den noch vom Wasser feuchten Nacken und vergruben sich in den roten Haaren, als er mit seiner Zunge ihre Lippen öffnete und sie zum Küssen einlud. Ihre Beine hatten nicht mehr die Kraft, seinen Körper von sich zu halten. Er kniete über ihr. Sie konnte spüren, wie viel Hitze er ausstrahlte. Annas Hände rutschten von seinem Nacken zu seinen Schultern, über seine Brust. Sie wollten wissen, wie er sich anfühlte. Die Küsse wurden zärtlicher, eindringlicher. Erneut spürte sie, wie seine Finger an einer ihrer Brustwarzen spielten, sie zwischen sich zusammen kniffen und wieder befreiten. Dann legte die Hand sich hin und ruhte auf ihrer rechten Brust. Die Küsse hörten auf. „Du stöhnst süß.“, hörte sie Akiras ruhige Stimme sagen und sie öffnete die Augen. Er saß auf ihrem Schoß und lächelte. „Du ...“, keuchte sie entsetzt. „Ich?“, fragte er grinsend. Sofort wurde Anna rot. „Ich wusste nicht, dass du gleich so weit gehen willst...“, ein sadistisches, fieses Lächeln umspielte seine Lippen, als er auf ihre Hände zeigten. Anna folgte dem Fingerzeig und musste zu ihrem Entsetzen feststellen, dass ihre Hände auf seinem Bauch ruhten – kurz oberhalb seiner Hose. Fauchend zog sie ihre Hände zurück und bedeckte ihre Brüste, die immer noch vor Erregung kitzelten. Akiras Grinsen wurde noch etwas breiter. „Scheint dir ja gefallen zu haben.“, schmunzelte er böse und beugte sich wieder zu seiner Königin vor, um sie zu küssen, doch beschämt und wütend über seine Erniedrigungen drückte sie ihn von sich weg. „Nein.“, schnauzte sie schmollend und drehte ihr Gesicht zur Seite, damit er sie nicht küssen konnte. „Sei nicht so.“, lachte Akira und seine Hände führen über ihre Wange. „Du bist scheiße.“, erwiderte Anna nur und eine ihrer Hände schaffte es, nach der Bettdecke zu greifen und sich damit zu bedecken. Akira musste lachen. Grinsend legte er sich wieder neben ihr, legte einen Arm um sie und zog sie an seine Brust. Stille trat ein. Anna spürte, wie seine Finger durch ihren Pony kämmten, ihn zur Seite wischten, damit er die Haut darunter spüren konnte. „Willst du nicht weiter machen?“, fragte sie ihn schließlich leise. Beide überraschte diese Frage – Anna hätte nicht gedacht, dass sie jemals so etwas sagen würde, und Akira wäre nie auf die Idee gekommen, dass Anna ihn tatsächlich dazu einlud. „Du hast doch gesagt, dass ich aufhören soll.“. „Ja.“, gab Anna schließlich gequält zu. Der Arm, der unter Anna um ihren Körper geschlungen war, machte kleine Bewegungen, damit seine Hand ihren Rücken streicheln konnte. „Na also.“, sagte Akira schließlich und es klang wie ein Schlusswort. Anna atmete tief aus. Sie wusste nicht, ob es Erleichterung oder Enttäuschung war, dass er ihr Wort tatsächlich ernst genommen hatte. „So lange du hier bist, ist mir alles andere egal.“. Seine Worte überraschten sie. Verwundert löste sie ihren Blick von seiner Brust, um ihm in die Augen zu sehen. Die Hand, die ihre Stirn und Wange gestreichelt hatte, löste sich. Goldene Augen erwiderten ihren Blick. „Ist was passiert?“, fragte die Königin leise. Er sah, wie sich das Blau in ihren Augen veränderte, dunkler wurde. Akira wandte den Blick von Anna ab. „Die anderen wollen, dass ich mit dir schlafe.“, erklärte er kurz und knapp, bevor sie seine Gedanken lesen würde. „Welche anderen?“, fragte sie sofort, doch Akira schloss genervt die Augen. „Ist das wichtig?“, erwiderte er desinteressiert. „Wir legen selbst fest, wann es so weit ist. Ich lass' das nicht von den anderen bestimmen.“. Schweigen folgte. Es war die bekannte Ruhe in Akiras Stimme, die Anna jedes Mal wieder auffiel. „Dir ist wirklich nichts zu peinlich oder?“, Anna klang entsetzt. „Wieso sagst du immer so kitschiges Zeug?“, lachte sie schließlich und wischte sich mit ihrem Zeigefinger über den Augenwinkel. „Sei still.“, murrte Akira beschämt und seine Hand huschte auf den immer noch grinsenden Mund. Anna hörte auf zu lachen, ihre Hand zog seine von ihrem Mund und hielt sie fest. Ihre Augen betrachteten die langen Finger eingehend. „Ich schätze, sie haben Angst, dass ich nicht mehr viel Zeit habe. Vor allem nach dem letzten Fieber.“, es klang fast, als würde sie Mirai und Shiro verteidigen. Akiras Mundwinkel zogen sich nach unten. Die wirklich „peinlichen“ und „kitschigen“ Sachen, wie Anna sie nannte, konnte er nicht aussprechen. Zum Beispiel, dass ihm ihre Macht mittlerweile egal war. Dass er nicht mit ihr schlafen wollte, um die „Sache abzuhaken“ und ihre Kräfte zu erlangen. Sein Arm zog sich zu, seine Hand drückte gegen den schmalen Rücken und sofort spürte er, wie ihre Brüste seine Haut berührten. „Was hättest du getan, wenn du ein normales Leben gehabt hättest?“, fragte der Feuerteufel schließlich. „Wenn du keine Kraft hättest und dir keine Verrückten zum Heiraten vorgesetzt würden?“. Sofort spürte er, wie Annas Blick auf sein Gesicht gerichtet war. „Oh man.“, seufzte sie plötzlich, „Wie oft ich schon darüber nach gedacht habe.“. Akiras Augen starrten die Decke an. „Ich glaube, ich hätte keine Gang gegründet. Ich glaube sogar, dass ich Freunde gehabt hätte, die sich nicht nur mit Gewalt auskennen. Ich glaube auch, dass ich mich öfter mit Adam gestritten hätte… Obwohl, ich glaube, Adam hätte es dann nicht einmal gegeben.“, fügte sie nachdenklich hinzu. Ihr Zeigefinger lag auf ihren Lippen und tippte nachdenklich dagegen. „Irgendwann hätte ich wohl studiert und wäre vielleicht eine Karrierefrau geworden, damit ich die Firma meines Vaters übernehmen könnte. Und bei einer Affäre wäre ich plötzlich schwanger geworden und hätte ein Kind am Hals.“, sie begann zu prusten und auch Akira musste beim letzten Satz anfangen zu lachen. Der schmale Körper drehte sich in seinem Arm. Sie stützte sich auf seiner Brust ab, damit sie ihren Kopf heben konnte. Ihre Brüste streichelten über seinen Brustkorb. „Ich schätze, so ist es besser. Ohne dieses Schicksal hätte ich nie die ganzen Leute kennen gelernt, die ich jetzt so liebe, weißt du.“, flüsterte sie ihm leise zu und bevor er antworten konnte legten sich zarte Lippen auf seine. Die blonden Strähnen streichelten über seine Haut, kitzelten sie. Der Kuss dauerte einige Sekunden und jede einzelne von ihnen ließ Akiras Herz höher schlagen. Als sie sich von ihm löste und ihm in die Augen sah war sie schöner als je zuvor. Für ihn war es klar: Wenn sie nach Hause zurück kehren würde, würde er mitkommen. Wenn sie Probleme hatte, würde er da sein um ihr zu helfen. Wenn sie weinen würde, würde er ihre Tränen trocknen. Und wenn sie starb, würde er es auch tun. Seine Hand glitt über ihre Wange. „Vielleicht sollte ich doch jetzt schon mit dir schlafen.“, lächelte der Teufel ruhig und Anna wurde wieder rot. „Nein.“, schnauzte sie sofort und legte sich wieder in seine Arme, ehe sie die Augen schloss. Akira musste lachen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)