Superheld? Nope! von zero000 ================================================================================ Kapitel 42: Eine Etage tiefer ----------------------------- Erst als der Wagen stoppte und Salli aus dem Wagen gezerrt wurde, versiegten ihre stillen Tränen die sie bisher einfach nicht unter Kontrolle bringen konnte.. Salli wusste nicht wie lange sie in dem Wagen saß, noch wo man sie überhaupt hingebracht hatte. Die Gewissheit das niemand wusste wo sie sich aufhielt hatte sich so in Sallis Kopf gebrannt, das sie alles andere ausblendete. Nicht einmal die Angst jemand könnte ihr etwas antun drang bis zu ihr durch. Ein kalter Schleier aus Verzweiflung hatte sich über sie gelegt und ließ es daher zu das man sie immer weiter in das Gebäude brachte und sich immer mehr Türen hinter ihr verschlossen. Nach endlosen Schritten und gefolgt von nun mehr einem guten Dutzend großer Männer in Anzügen blieb die kleine Truppe vor einer Tür stehen die sofort von einem der Anzugträger geöffnet wurden. Der Mann vor Salli wollte gerade weitergehen, als einer der Männer ihm mit einer Hand auf die Brust stoppte. „Was soll das?“ Zischte er darauf und nahm seine Waffe fester in die Hand. „Las sie durch!“ Erklang eine Stimme aus dem Zimmer sie Salli sofort einen Schauer über den Rücken jagte. Weiter nach vorne gedrückt werden, musste Salli gemeinsam mit ihrem Vater in das Innere gehen wo sie nach wenigen Schritten vor einem schweren alten Holzschreibtisch erneut stehen bleiben mussten. „Wir...!“ „Na wenn das nicht unsere kleine Hexe ist!“ Unterbrach niemand geringerer als Wolkow den Mann und ließ ihn dadurch leicht brummen. Nicht darauf eingehend trat der kleine ältere Mann der gerade noch aus dem Fenster gesehen hatte direkt vor Salli. Ihr direkt in die geröteten Augen sehend, hob er abrupt eine Hand und umklammerte Sallis Kiefer. „So gefährlich siehst du gar nicht aus!“ Sprach er mit seinem russischen Akzent und drehte Sallis Gesicht dabei leicht in alle Richtungen um sie besser mustern zu können. „Hmm!“ Gluckste er, tätschelte Sallis Wange leicht und nahm wieder Abstand. Zu dem Typen im Anzug sehend der immer noch in der Tür stand, hob Wolkow lediglich eine Hand, worauf der Mann sich sofort einem anderen zuwandte und sich einen Koffer von ihm geben ließ. „250 Tausend! Wie vereinbart!“ Wand sich Wolkow nun an den Anführer der drei und ließ Salli nur langsam durchschauen was hier los war. Das waren keine von Wolkows Männer! Diese Tatsache machte das Geschehene nicht ungeschehen, aber es ließ die Frage aufkommen, warum Wolkow jemanden dafür bezahlte um sie und ihren Vater zu entführen? Laut Clints Informationen hatte der Mafiaboss mehr als genug Männer die für ihn arbeiteten. „War mir eine Freude mit Ihnen Geschäfte zu machen!“ Grinste der Anführer zufrieden und ließ sich von dem Mann im Anzug den Koffer reichen. „Ihre Dienste waren hilfreich!“ Meinte Wolkow trocken und beobachtete durch das Spiegelbild wie er den Koffer öffnete um den Inhalt zu begutachten. „Und ich kann immer hilfreiche Männer gebrauchten!“ „Sie haben ja meine Nummer!“ Lachte der Mann nun laut und verschloss den Koffer, um ihn Sallis Hintermann in die Hand zu drücken. „Schade nur das ich keinen Spaß mit dem Vögelchen hier haben werde!“ Grinste er nun Salli direkt an und war ihr so nahe getreten das sie einen entsetzten Schritt zurückwich. Peter der dem nicht länger zusehen konnte, fasste sich ein Herz und wollte eingreifen, wurde aber sofort mit festem Griff daran gehindert. „Uhh! Vati kann gar nicht hinsehen!“ Unterbrochen wurde das Geschehen, als Wolkow etwas auf Russisch von sich gab, worauf der Mann im Anzug eingriff. Salli an der Schulter fassend, entriss er sie aus dem Griff des Mannes und zog sie einen Schritt näher an den Schreibtisch heran. „Bringt die Herren nach draußen!“ Sprach Wolkow immer noch gelassen aus dem Fenster sehend und hatte dabei seine Hände hinter dem Rücken verschränkt. Auf diesen Befehl hin, traten sechs weitere Männer in schwarzen Anzügen in den Raum und positionierten sich so, das die drei immer noch maskierten Männer nicht mehr an Salli und ihren Vater heran kamen. „Ahh!“ Brummte der Anführer, entriss seinem Komplizen den Koffer und setzte einen ersten Schritt in Richtung Ausgang. „Spaßverderber!“ Setzte er nach und verließ gefolgt von den beiden anderen den Ort des Geschehens. „Viktor!“ Meldete sich Wolkow wieder und ließ den großen Mann neben Salli zu seinen Boss sehen. „Bring sie nach unten. Und in 20 Minuten lass den Wagen vorfahren!“ Mehr sagte er nicht und da niemand in dem Raum fähig war einwende dagegen zu erheben, legte Viktor eine Hand auf Sallis Schulter und drückte sie ebenfalls in Richtung Tür. Aufkeuchend, da man sie von ihrem Vater trennen wollte, wand Salli ihren Blick zurück und versuchte sich in irgend einer Form zur Wehr zu setzten, aber sie konnte nichts tun. Viktor war wesentlich größer und kräftiger als sie und so setzte Salli zwei stolpernde Schritte, eher sie anstelle der Schulter am Arm gepackt und mitgezogen wurde. Hilflos! Anders konnte man Sallis Zustand nicht beschreiben. Gefesselt und geknebelt, musste sie tun was von ihr verlangt wurde und es gab nichts was sie dagegen tun konnte. Kein brauchbarer Gedanke schlich sich in ihren Verstand, dessen einziger Antrieb darin bestand den Körper am Leben zu erhalten. An Rebellion oder gar Flucht war eben sowenig zu denken wie an die Tatsache das man sie immer weiter die Treppe hinunter führte. Anfangs noch nobel und hochwertig, veränderte sich die Einrichtung bei betreten des unteren Stockwerkes gravierend. Kalte dunkel Wände die von offenliegenden Rohren und elektrischen Leitungen durchzogen wurden und die stark an einen Horrorfilm erinnerten. Hier her wurde man gebracht wenn man nicht wollte das andere die Schreie hörten! Nach einem langen geraden Gang und einer kleinen Abzweigung, kam Salli und ihr Begleiter an eine Eisentür die Viktor ohne anzuklopfen aufdrückte. „Wie oft muss ich denn noch sagen, das ich hier nicht unangemeldet gestört werden will!“ Knurrte eine männliche Stimme aus dem inneren des Raumes. Wie in eine andere Welt eintretend, passte dieser Ort nicht zu dem Rest des Hauses, geschweige den des Ganges durch den Salli gerade noch geführt wurde. Steriles weiß, gepaart mit viel Glas und hellem Licht, ließen alles futuristisch und hoch sensibel wirken. „Also bitte was ist so wichtig, das …..!“ Der Mann der so unerfreut über das Eintreffen der beiden Personen war, unterbrach sich augenblicklich, als er von seinem Arbeitsplatz absah und sich umdrehte. „Oha!“ War alles was der blonde Mann von sich gab, als er Viktor und Salli erblickte. Die zuerst erboste Miene verwandelte sich binnen einer Sekunde von erstaunen zur reinen Freude. „Na sie mal einer an!“ Grinste Brandly breit und erhob sich von seinem Platz. „Wen haben wir denn da?“ Kam er auf Salli zu die bei dem Anblick des Dr. angestrengt den Kopf hob und innerlich verzweifelte. „Ähm..?“ Überlegte er fieberhaft, sah sich rasch im Raum um und war wohl auf ihre Ankunft nicht vorbereitet. „Bring sie auf den Stuhl!“ Wies er nun Viktor an und deutete mit den Augen auf einen Stuhl der aussah wie der eines Zahnarztes. Gegen ihre Fesseln zerrend, wurde Salli augenblicklich in die Richtung gedrückt und mit scheinbar wenig Kraftaufwand des Anzugträgers zum setzten gezwungen. Viktor sprach wie die letzten Minuten keinen Ton, vollzog lediglich seine Anweisungen und tat dies mit ausdrucksloser kalter Miene die einem direkt unter die Haut ging. „Fixiere sie irgendwie! Nicht das sie mir nochmal wegläuft!“ Sprach Brandly und eilte hektisch in seinem Arbeitszimmer auf und ab. „Sie haben 15 Minuten!“ „Was?“ Zischte er auf die Nachricht von Viktor und drehte den Kopf ruckartig zu dem Mann. „15 Minuten.“ Wiederholte er ausdruckslos und band Sallis gefesselte Hände mit einer Rolle medizinischen Klebeband das er von einem der Tische des Dr. nahm an der Lehne des Stuhles fest. Sich anfangs noch etwas dagegen sträubend, zwang ein einziger Blick von Viktor Salli dazu ihren Widerstand aufzugeben. Tief und vielsagend war er gewesen! Ein Blick der einem das Blut in den Adern gefrieren ließ und den Salli bisher nur als Aberglaube abgetan hatte. Leise gegen das Band auf ihren Lippen wimmernd, ließ Salli es geschehen das sie auf dem Stuhl festgebunden wurde, während Brandly wieder zu ihr kam. „15 Minuten! Was denkt er sich soll ich in der kurzen Zeit erreichen?“ Brummte der Dr. und warf Viktor einen kurzen Blick zu, den der große nicht weiter beachtete. Sich von Salli abwendend, ging er zur Tür und blieb noch einmal stehen. „15 Minuten! Und es wäre besser wenn Sie pünktlich sind!“ Setzte er nach und ließ Salli mit dem blonden alleine zurück. „Wäre besser wenn Sie pünktlich sind!“ Äffte er den großen nach und zog ohne noch einmal auf Salli zu sehen eine Spritze aus einem Schubfach. „Du bist ein echtes Ärgernis! Weißt du das?“ Brummte er Salli an und rammte ihr ohne Vorwarnung die Spritze in den Unterarm. Aufkeuchend zog Salli sich auf diese Attacke zusammen und konnte vor Schreck nicht den Blick von der Nadel abwenden die ihr Blut aus den Adern zog. „7 Testversuche und du bist die einzige bei der es nicht wirkt!“ Sprach er weiter und redete in der Eile wohl mehr mit sich selbst. „Bei keinem gab es Komplikationen. Und dann kommt dieses verwöhnte Langleybalg und ruiniert meine gute Quote! Aber ich werd schon herausfinden was bei dir schiefgegangen ist.“ ~Ich muss das Blut untersuchen! 15 Minuten. Dieser Schwachkopf von Russe. Ohne genaue Diagnose kann ich nicht ausschließen, das es weitere Vorfälle geben wird.~ Die Augen schließend, schmerzte Sallis Kopf beinahe so unerträglich wie ihr Arm aus dem der Dr. ebenso unsensibel die Nadel wieder herauszog. ~drei Tage! Drei verdammte Tage~ „Weißt du eigentlich was für einen Ärger du mir machst?“ Brummte er immer noch aufgebracht und sah bei dieser Frage abwartend direkt zu Salli. Was sollte sie darauf Antworten? Erstens konnte sie nicht sprechen und zweitens hatte sie nicht die leiseste Ahnung was er überhaupt von ihr wollte. „Boston, New York und wieder Boston! Seit drei Tagen werde ich nur deinetwegen von einer Stadt in die andere verfrachtet, während man nebenbei noch von mir verlangt das ich das Projekt zu Ende bringe.“ Zischte er nun regelrecht und brachte Sallis Blut zu einem Gerät das dem von Simmons in der Shieldbasis sehr ähnelte. „Und kaum da man endlich in der Lage ist ein kleines Mädchen hier her zu bringen. Da zerrt man mich schon wieder von hier weg. Aber keine Panik! Wenn ich wieder komme, haben wir alle Zeit der Welt!“ Lachte er verschluckt und ging zu einem Telefon das auf einem Tisch stand. „Ich brauche hier unten jemanden!“ Gab er mit einfachen Worten durch die Leitung nachdem er den Hörer an sein Ohr gehalten hatte. „Ja jetzt! Ich muss los und ich will sie hier nicht alleine lassen!“ Brummte der Dr. in das Gerät und sah dabei zu Salli. „Gut!“ Beendete er das Gespräch, legte auf und ging wieder im Raum umher um sich einige Dinge zusammenzusuchen. Er wirkte in seinem Tun irgendwie? Zerstreut! Das war das treffendste Wort für das momentane Verhalten von Brandly, dessen Hektik Salli nicht nachvollziehen konnte. Wusste er nicht das man sie her bringen würde? Und wenn, wohin musste er so schnell, das er sie dafür zurücklassen musste? Sallis Kopf dröhnte ununterbrochen und der Gedanke das man sie hier alleine mit wer weiß wem lassen würde, schlug sich stark auf ihr Gemüt nieder. Sie hatte bereits Angst, doch mit den neu dazugekommenen Sorgen um ihren Vater wurde diese sogar noch gesteigert. „Nicht das es dich interessieren sollte! Aber ich werde nicht al zulange weg bleiben!“ Grinste Brandly ihr beinahe hinterhältig ins Gesicht, nachdem er direkt vor ihr stehen geblieben war. „Und bis dahin!“ Setzte er nach und wand sich zurück, als die Tür zu diesem Raum aufgedrückt wurde. „Lauf nicht weg!“ Flüsterte er nun beinahe und hatte sich dabei noch etwas mehr zu ihr gebeugt. Die Augen zusammendrückend, war Salli froh als sich der Dr. endlich von ihr weg und hin zur Tür bewegte. Doch mit dem Blick auf die Tür, als Salli die Augen wieder öffnete, kam die bittere Erkenntnis das der blonde Mann vielleicht doch die bessere Gesellschaft gewesen wäre. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)