Epiphany von -Altair ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Esthar „Schließt ihn an die Maschine!“ „Jawohl, Sir!“ „Nicht dort, ihr Idioten!“ „Achtung, die Starkstromzufuhr wird aktiviert!“ „Was, wenn es Komplik-.“ … Das Labor verfiel schlagartig in vollkommene Dunkelheit. Wissenschaftler versuchten vergeblich, die Apparatur, die vor ihnen aufgebaut worden war, wieder zum Laufen zu bekommen. Ingenieure begannen, die Notstromversorgung anzuschließen. In dem unkontrollierten Chaos, welches plötzlich ausgebrochen war, trat eine große Gestalt aus dem Schatten. „Hört auf, euch um die Maschine zu sorgen. Stellt sicher, dass er unversehrt ist! Und zwar unverzüglich“ Seine tiefe Stimme grollte die letzten Worte in einem derart bedrohlichen Tonfall, dass jegliche Widerworte unaussprechliche Folgen gehabt hätten. Sofort begaben sich zwei der Wissenschaftler an die Aufgabe, das äußere Gehäuse der Apparatur zu entfernen; eine Art Kappe aus gewölbten Glas, welche den Blick in das Innere der Maschine preisgab. Doch durch die Dunkelheit in dem kleinen Raum war nicht auszumachen, wie es innen auszusehen zu vermark. Auch der Schein der Taschenlampe, mit welcher sich die beiden Männer einen Überblick über den Schaden machen wollten, zeigte nur ein tiefes Schwarz in der Maschine. „Seltsam, sollten wir nicht in der Lage sein, in das Innere zu schauen?“, fragte einer der Wissenschaftler, ein Mann mittleren Alters und graumelierten Haaren. „Ich sehe nichts. Weder ihn noch … nun ja … einfach nichts.“ „Beruhige dich“, versuchte der kleine Mann an seiner Seite ihn zu beruhigen. Doch auch seine Stimme zitterte. Dieses war das letzte Experiment, welches er durchführen konnte, danach waren seine finanziellen Mittel erschöpft. Dieser Versuch war nur durch die großzügige Spende des fremden Mannes in den Schatten möglich gewesen. „Das Testobjekt möge noch immer in der Kapsel sein. Es sei nur zu dunkel, um es zu sehen. Richtig?“ Dr. Odyne bemerkte, dass der Versuch, seinen Assistenten zu beruhigen, eher an ihn selbst gerichtet war. Seine Hände schwitzten, vor seinem inneren Auge sah er sich, den großen Wissenschaftler und Retter der Menschheit, verarmt in den Straßen Esthars. Soweit durfte er es nicht kommen lassen! „Wir öffnen nun die Kapsel“, ließ sein Assistent in die Dunkelheit verkünden. Er hatte die Schrauben an der gläsernen Kappe abgeschraubt und hob nun gemeinsam mit Dr. Odyne diese an. Sobald die Elektriker das Klirren der Kappe hörten, welche auf den Boden abgelegt worden ist, starteten sie die Notstromzufuhr. Wäre diese zuvor angeschaltet worden, wäre Starkstrom unkontrolliert durch die Maschine gewandert und hätten nicht nur ihr Testobjekt, sondern auch die umstehenden Wissenschaftler getötet. Als das grelle Licht der Deckenlampe den Rum erhellte, hielten die Wissenschaftler die Luft an und schauten in die Maschine. Sie wussten nicht, ob ihr Testobjekt das fehlgeschlagene Experiment überlebt hatte und in welchem Zustand es sich befinden mochte. „Er ist fort!“, donnerte die Stimme des Mannes, welcher sich im Hintergrund gehalten hatte. Und er hatte Recht. Das Innere der Maschine war leer! „Unmöglich!“ Dr. Odyne ging näher an die Kapsel heran so als müsste er sich selbst von der Tatsache überzeugen, obwohl er die Leere sehr wohl sehen konnte. „Eine Suche starten sollten wir. Er könne noch nicht weit sein!“ Plötzlich hörte Dr. Odyne hinter sich ein Knacken. Sofort dreht er sich um und sah in die angsterfüllten Augen eines seiner Assistenten. Er öffnete seinen Mund und versuchte, seinen Professor zu warnen, doch nur ein Schwall dunklen Blutes kam hervor, bevor er mit dem Gesicht voran auf den Boden sackte. Dabei benetzten einige Spitzer des Blutes Dr. Odynes Schuhe. „Was zum - !“ Immer mehr Assistenten fielen tot zu Boden, Blut drang aus ihren Mündern, während ihre Köpfe in seinem seltsamen Winkel gedreht waren. Während Dr. Odyne versuchte, fluchtartig das Labor zu verlassen, packte in plötzlich eine starke Hand von hinten an seinem Kragen und hob ihn hoch. Er schloss die Augen und betete, dass der Tod nicht schmerzhaft sein würde. Doch nichts passierte. Anstelle sein Genick wie die seiner Assistenten zu brechen, sprach die Gestalt hinter ihm in einer seltsam verzerrten Stimme. „Was ist mit mir geschehen?“ Dr. Odyne schluckte. Als der Strom ausfiel, hatte er seine Hoffnungen in einen schnellen Tod seines Testobjektes gesteckt. Ein Fehlschlag, noch dazu mit Starkstrom, hätte das Gehirn des Probanden nicht überlebt. Und doch lebte er und schlimmer noch, schien bei voller Stärke zu sein. „Das – das Experiment möge fehlgeschlagen sein … Fehlschlag … Wir mögen keine Auswirkungen bestimmen können … Wir –“ „Schweig‘! Ihr habt mir Sicherheit versprochen! Ihr habt mir Stärke versprochen!“ Wut durchdrang den Körper der Gestalt. Er war betrogen worden! Langsam drücke er eine Hand um Dr. Odynes Nacken und drehte ihn um, dass dieser sein Gesicht sehen konnte. Der Ausdruck veränderte sich von Angst zu Grauen – in diesem Moment drücke er zu und brach dem Doktor das Genick. Dann ließ er diesen auf den Boden fallen, zusammen mit seinen Assistenten, und ging langsam aus dem Labor. Er musste den schwarz gekleideten Mann finden, der ihm all die Versprechungen gemacht hatte. Er musste ihn finden und sich rächen … Und wenn er diese Aufgabe erfüllt hatte, musste er sich auf die Person konzentrieren, die immer wieder vor seinem geistigen Auge aufblitze. Eine Person, welche er jahrelang aus seinem Herzen und Gedanken verbannt hatte. Eine Person, die in ihm ein tiefes Gefühl auslöste – das Gefühl von Hass und Machthunger und Vergeltung: Einer jungen Frau mit dunklen, langen Haaren … Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)