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Demonic Rewind

[Demonic Reverie]
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Nachdem ich die erste Klausur überlebt habe, ein neues Kapitel von DR. ♥
In diesem kommt das schöne One of us von Joan Osborne vor. Ich hatte es die ganze Zeit beim Planen und Schreiben im Sinn, also muss der Link auch hier rein. Komplett anzeigen

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Kapitel 13: Es ging mir darum, dich zu treffen.

Es gab, so friedlich es in Athamos auch war, eine Sache, an die man sich in unregelmäßigen Abständen doch gewöhnen musste: Lautes Knallen mit der Tür der Krankenstation, verbunden mit dem nicht minder lauten Fluchen des Verursachers. Spätestens an dieser Stelle wusste man sofort, dass man jener Person erst einmal aus dem Weg gehen sollte – wenn man das nicht ohnehin schon immer tat.

Der Verursacher dieser Ruhestörung entfernte sich stampfend und fluchend von der Krankenstation, sein schulterlanges rosa Haar, das zu einem Pferdeschwanz gebunden war, wehte hinter ihm. Durch seine Brille wirkten seine grünen Augen, die vor Wut glitzerten, noch gefährlicher als ohnehin schon. Hinter ihm folgte Vane Belfond, der durch seine langen Beine keinerlei Probleme aufwies, ihm zu folgen. „Rowan, deine Behandlung ist noch nicht fertig.“

„Ich sage, sie ist fertig!“, erwiderte dieser über seine Schulter hinweg.

In seiner Brust tobte ein schmerzhafter Schneesturm, der ihm das Atmen erschwerte, aber er dachte nicht daran, anzuhalten. Er hatte Vane eine Untersuchung erlaubt, weil Jii ihn dazu aufgefordert hatte, und die war nun vorbei. Den Rest könnte er von seinem Bruder Nevin machen lassen.

Bleib stehen!“, forderte Vane mittels seiner Prägung.

Die Stimme hallte in Rowans Kopf wider, übernahm seinen Geist und verlangte von ihm, dem Befehl zu folgen. Aber er widersetzte sich diesem mit knirschenden Zähnen, mit protestierenden Muskeln, die sich plötzlich steif anfühlten. Selbst die darauf folgenden Kopfschmerzen, die wie ein Pressluftbohrer in seinem Gehirn wüteten, brachten ihn nicht dazu, innezuhalten.

Vane folgte ihm hartnäckig weiter, so dass Rowan keine andere Möglichkeit blieb als Athamos wahllos durch eines der Portale zu verlassen. Er wusste, dass der Arzt ihm wegen möglicher Notfälle nicht hinausfolgen würde.

Kaum draußen angekommen, wurde er von einem kalten Lufthauch begrüßt, der dem Sturm in seinem Inneren Konkurrenz machte. Aber zumindest wurde er wirklich nicht mehr verfolgt. Deswegen konnte er stehenbleiben und in seine Tasche greifen. In dieser verlassenen Gasse, in die das Portal ihn befördert hatte, mochte ihn zwar gerade niemand sehen, aber er musste immer noch seine angestaute Wut abbauen und konnte daher nicht hier bleiben. Deswegen zog er eine schwarze Mütze hervor, die er sich über das Haar stülpte. Eine Jacke benötigte er glücklicherweise nicht. Seine Wut und seine Muskeln hielten ihn selbst in dieser Kälte noch angenehm warm. Aber seine Haare mussten so gut wie möglich verdeckt sein.

Sobald das geschehen war, verließ er die Gasse mit schweren, zornigen Schritten und mischte sich, wenngleich ungern, unter die Menschen der Einkaufsmeile. Von solchen gab es mehrere in Cherrygrove, aber jene, in der er gelandet war, konnte zweifelsohne als die größte bezeichnet werden. Neben Lebensmittelhändlern aus verschiedensten Teilen der Welt – Nevin kaufte gern bei dem asiatischen Laden, während Rowan den Italiener und den Griechen bevorzugte – reihten sich auch teure Warenhäuser aneinander, konkurrierten mit den ansässigen Modeläden und exklusiven Juwelieren um Kunden, Buchhandlungen standen wie Friedensstifter zwischen ihnen und priesen noch immer eine Botschaft der Nächstenliebe mit ihrem aktuellen Programm an, ein einsamer Laden für Jagdbedarf bot speziell gefertigte Messer an und ein veraltet wirkender Comicladen stellte die Tradition des Beginns der Einkaufsmeile dar; ferner gab es dann noch die kleinen Kioske, in denen Zeitschriften oder Leckereien verkauft wurden, für die Rowan nie einen Blick übrig hatte. Entsprechend dieses reichhaltigen Angebots gab es hier aber auch einen stetigen, nie abreißenden Strom an Menschen, die zum Einkaufen oder Schlendern herkamen, pflichtvergessen in ihre Gespräche oder vielleicht sogar ihr Essen vertieft. Manche lauschten auch entzückt den zahlreichen Straßenmusikanten oder begutachteten neugierig die Show eines Artisten, die von den Menschen angezogen wurden, wie die Motten vom Licht.

Typisch, dachte Rowan. Natürlich lande ich ausgerechnet hier.

Als wäre es nicht schon schlimm genug, dass Nevin ihn manchmal drängte, hier mit ihm einkaufen zu gehen und danach noch etwas zu essen.

Aber nun war er schon hier, und es war besser als sich weiter von diesem Arzt behandeln zu lassen.

Die Kälte in seiner Brust konkurrierte weiter mit jener von außerhalb und erschwerte ihm die Atmung. So schlimm war es bisher noch nie gewesen. Natürlich, es hatte Zeiten gegeben, in denen er so ähnlich gefühlt hatte, als ob eine innere Existenz nach seinem Körper zu greifen versuchte, um noch mehr Chaos und Zerstörung anzurichten, aber dieses Gefühl hatte immer nur für wenige Minuten, Sekunden gar, angehalten. Der Gedanke an Nevin hatte meist genügt, um es wieder verschwinden zu lassen. Spätestens der Gesang desselben hatte es besser werden lassen.

Inzwischen hielt dieser Zustand aber schon seit zwei Tagen an.

Egal, wie viel Nevin sang, diese innere Existenz wollte nicht schwinden, nicht nachlassen. Wenn das so weiterging, würde er davon verschlungen werden und Nevin bliebe allein zurück.

Der Gedanke an diesen, seinen jüngeren Bruder, der ebenfalls Traumbrecher war, bereitete ihm Sorgen. Was sollte aus ihm werden, wenn Rowan verschwand? Wer sollte ihn beschützen? Nevin war viel zu gut für diese Welt und wurde bestimmt von der erstbesten Person ausgenutzt, die ihn traf und ihm nicht ebenfalls mit aufrichtiger Freundlichkeit begegnete – und es war nur eine Frage der Zeit, bis es dazu käme. Bislang war es Rowan gelungen, das zu verhindern, aber wer führte diese Arbeit fort, wenn er nicht mehr da war?

Chander, der Freund seines Bruders?

Er schnaubte wütend. Lächerlich! Chander hatte solche Angst vor der Welt, dass er sich nicht einmal traute, sich anderen Menschen zu zeigen. Er könnte Nevin niemals beschützen.

Wenn es schon ein Mann sein musste, warum dann nicht ein richtiger?

Das hatte er Nevin so oft gefragt, aber dessen einzige Antwort hatte aus einem sanften Lächeln und den Worten Das Herz will, was das Herz will bestanden. Rowan wusste bis heute nicht, was das überhaupt bedeuten sollte. Wann immer er nachhakte, bekam er von Nevin nur ein kurzes Tätscheln des Kopfes, gefolgt von einem Das erfährst du bestimmt noch. Das half ihm aber im Moment nicht weiter.

Deswegen kämpfte er noch immer gegen diese Existenz, nur wegen Nevin. Er durfte nicht allein zurückbleiben. Nicht ohne einen besseren Schutz als seinen jetzigen.

Während er noch darüber nachdachte und dabei immer weiter lief, war er diesen verschiedenen Musikstilen, die hier gespielt wurden, ausgeliefert. Vor einem Kaufhaus stand ein Mann mit einer Drehorgel, deren Töne schief klangen; einige hundert Meter weiter führte ein kleines Orchester seine Künste vor, doch klang es mehr danach als fehlte ihnen die Übung; von der anderen Straßenseite tönte die zu laute seichte Popmusik aus einem anderen Einkaufscenter.

Das war alles kein Vergleich zu der Stimme von Nevin, der immerhin zu den Traumbrechern mit Schall-Prägung gehörte. Jeder von ihnen besaß eine samtene, volle Stimme, die durch die Prägung noch um ein Vielfaches verstärkt wurde.

Er bog in die erste Seitenstraße, die sich ihm bot und die von Bäckern und Fressbuden gesäumt war, um dieser schrecklichen Musik zu entkommen – doch schon nach wenigen Schritten hörte er das einsame Spiel einer Gitarre.

Für einen Moment überlegte er, umzukehren, doch dann dachte er sich, dass dieses einzelne Instrument wesentlich besser zu ertragen wäre als der Lärm auf der Hauptstraße. Also setzte er seinen Weg fort, in der Absicht möglichst schnell vorbeizukommen, aber dann hörte er, wie die Sängerin einsetzte: „If God had a name, what would it be? And would you call it to His face? If you were faced with Him in all His glory? What would you ask, if you had just one question?

Es war wie ein Blitz, der durch ihn fuhr, aber es fühlte sich gut an, nicht schmerzhaft. Die Stimme, die so dunkel und klar klang, hüllte ihn vollkommen ein und beruhigte den Schneesturm in seinem Inneren. Er drehte den Kopf umher, auf der Suche nach dem Ursprung. Im ersten Moment konnte er allerdings nichts durch die anderen Menschen hindurch erkennen.

What if God was one of us? Just a stranger on the bus? Just a slob like one of us, trying to make his way home~.

Schließlich fiel sein Blick auf eine junge Frau, die am Straßenrand saß. Sie hielt eine Gitarre aus dunklem Holz auf ihrem Schoß und schien gedankenverloren darauf zu spielen, während sie mit geschlossenen Augen sang. „If God had a face, what would it look like and would you want to see? If seeing meant that you would have to believe, in things like Heaven and in Jesus and the saints and all the prophets?

Rowan betrachtete diese Frau eingehend mit gerunzelter Stirn. Sie sah durchschnittlich aus, schlanke Figur, langes schwarzes Haar, etwas blasses Gesicht, nichts, was ihn daran denken lassen könnte, dass er sie einmal getroffen hatte oder dass sie ihm dabei aufgefallen war. Und doch war da dieses Gefühl, dass er sie kennen müsste. Aber vielleicht rührte das auch nur von ihrer wohltuenden Stimme her. Wenn sie keine Schall-Prägung hatte, was ihn doch wundern sollte, wäre das unfassbar – und damit vielleicht eine Falle.

What if God was one of us? Just a stranger on the bus? Just a slob like one of us, trying to make his way home~.

Durch seinen letzten Gedanken spannte sich sein gesamter Körper an. Er durfte nicht nachlässig sein. Wenn sie eine Feindin war, dann würde er ihr zeigen, dass sie sich mit dem Falschen angelegt hatte.

Just trying to make his way home~. Back up to heaven all alone. Nobody calling on the phone, 'cept for the Pope, maybe, in Rome.

Während sie das Lied beendete, überlegte Rowan, ob er einfach weitergehen sollte. Er hatte schließlich keinerlei Grund, hier zu warten, aber sein Körper verwehrte ihm das. Wie festgenagelt stand er da, lauschte den letzten Tönen ihres Gesangs, der noch immer in der Luft zu schweben schien, auch während sie nur noch auf der Gitarre spielte.

Erst nachdem ihre Finger stillhielten, öffnete sie ihre blauen Augen und sah Rowan lächelnd an. Im ersten Moment war er überzeugt, dass sie gerade irgendeine Art von Angriff gegen ihn eingesetzt hatte; nur so konnte er sich das warme Gefühl erklären, das die Kälte in seinem Inneren vertrieb. Er müsste wirklich auf der Hut sein.

„Hey~“, grüßte sie ihn. „Hat es dir gefallen?“

Er schnaubte. „Es war zu ertragen.“

Warum sollte er ihr sagen, wie sehr ihr Gesang ihn berührt hatte? Man durfte einen Feind nicht wissen lassen, dass seine Strategie erfolgreich war.

Während sie die Gitarre in den offenen Koffer legte, wirkte sie nicht sonderlich gestört von seiner Untertreibung. Ihr Lächeln erlosch nicht. „Du bist aber immerhin stehen geblieben.“

Sie sah zu ihm hoch, ihre blauen Augen schienen dabei zu glitzern. „Und dafür danke ich dir.“

Die Schnallen des Koffers schnappten zu, dann stand sie auf. Sie war ein wenig kleiner als er, doch nichtsdestotrotz wirkte sie so selbstbewusst wie er es selten in seinem Angesicht sah. Aber sie wusste eben nicht, wer er war.

„Hast du jetzt überhaupt Geld verdient?“

Schließlich sah es nicht danach aus, als ob sie irgendwie Geld eingenommen hätte. Er sah jedenfalls nirgends welches. Ihr Lächeln schwand nach wie vor nicht. „Darum ging es mir gar nicht.“

„Worum dann? Hast du zu viel Freizeit?“ Glücklicherweise musste er sich keine Mühe geben, möglichst verächtlich zu klingen.

„Es ging mir darum, dich zu treffen.“

Also war es eine Falle! Er griff in seine Tasche und umfasste seine Taschenuhr, ohne sie direkt hervorzuziehen. Es gab viel zu viele Menschen hier, da durfte er nicht angreifen, auch wenn er es gern getan hätte. Ein Schlag mit seinem Hammer dürfte ausreichen, um sie plattzumachen – und leider auch die restliche Gasse und die sich hier aufhaltenden Menschen.

Sie lachte. „Ich weiß, dass du mir das nicht glaubst. Aber ich habe nichts Böses mit dir vor.“

„Wer bist du, dass du denkst, mich zu kennen?“

„Mein Name ist Morte.“

Ihre Stimme, ihr Name, ihr Blick, ihr Lächeln – alles sprach etwas in Rowans Inneren an, das er nicht einmal kannte. Im Moment wollte er es aber auch gar nicht kennen.

„Und?“, schnaubte er.

Selbst davon ließ sie sich nicht einschüchtern, dabei wurde es wegen der Kälte sogar von einer weißen Wolke begleitet; andere wären mit Sicherheit zurückgewichen und danach weggelaufen, um seinen Zorn nicht noch weiter anzufachen.

„Du erinnerst dich nicht an mich, das ist okay.“ Sie streckte die Hand aus, als wolle sie ihm die Mütze vom Kopf nehmen, weswegen er reflexartig zurückwich.

Im selben Moment ärgerte er sich bereits darüber, Schwäche demonstriert zu haben. An ihrem Lächeln änderte sich absolut nichts, was ihn noch mehr in Rage versetzte. „Warum glotzt du so blöd?! Willst du Stress?!“

Die anderen Menschen, die noch hier waren, sahen ihn ratlos und auch verängstigt an. Sie machten einen möglichst großen Bogen, wenn sie weitergingen, andere blieben in einiger Entfernung stehen, um die Situation zu beobachten. Rowans Nasenflügel bebten heftig, besonders als ihm auffiel, wie vollkommen ruhig und ausgeglichen diese Morte blieb. Statt in Panik zu geraten, ließ sie nur die Hand sinken, ging leicht in die Knie und hob den Gitarrenkoffer hoch. „Ich muss los. Aber es war wirklich schön, dich wieder einmal zu sehen. Ich hoffe, wir können das wiederholen.“

„Wovon redest du?“, knurrte er.

Statt zu antworten wandte sie sich von ihm ab und ging die Straße weiter hinunter. Etwas in Rowan verlangte, ihr zu folgen, er schob das auf ihren letzten Satz. Er musste einfach eine Antwort darauf haben, um endlich Ruhe zu finden.

„Warte!“ Mit großen Schritten folgte er ihr, in der sicheren Erwartung, sie bald einzuholen.

Aber er hatte die Rechnung ganz offensichtlich ohne die umstehenden Personen gemacht. Nachdem sie bislang so feige gewesen waren, erwachte nun eine neue Form von Zivilcourage in ihnen, so dass sich ihm mehrere Männer rasch in den Weg stellten.

„Halt mal, Freundchen“, sagte einer von ihnen. „Lass das Mädchen lieber in Ruhe.“

Rowan fixierte seinen Gegenüber mit einem glühenden Blick, aber dieser wich nicht zur Seite. Er sah vielmehr so aus, als wäre er bereit, wirklich gegen Rowan zu kämpfen, wenn es sein müsste. Das glitzerte ihm geradezu aus den entschlossenen olivgrünen Augen entgegen. Rowan glaubte außerdem, eine ungewöhnliche Energie in dem anderen zu spüren, genau wie bei dieser Frau zuvor.

Der Begleiter seines Gegenüber griff nach dessen Arm. „Komm schon, No, wir sollten lieber gehen. Du-weißt-schon-wer wird es nicht gern sehen, wenn du dich hier mit jemandem anlegst.“

„Ja“, brummte Rowan, „hör lieber auf deinen Freund.“

Aber stattdessen schnaubte sein Gegenüber wütend. „Ich werde ganz bestimmt nicht zusehen, wie jemand eine Frau bedroht! Das muss Parthalan dann verstehen!“

Parthalan? Rowan stutzte für einen kurzen Moment. Den Namen hatte er bereits einmal gehört, er glaubte sogar, ein Gesicht damit verbinden zu können, aber er war im Moment viel zu aufgeregt, um darüber ernsthaft nachzudenken.

Er warf einen Blick über die Schulter des anderen und stellte unzufrieden fest, dass die Frau bereits verschwunden war, vermutlich untergegangen zwischen den anderen Menschen. Es wäre eine viel zu nervenaufreibende Aufgabe, sie so wiederzufinden. Also trat er schnaubend zurück. „Fein, ich verschwinde. Aber nächstes Mal kommt mir keiner von euch so einfach davon!“

Zumindest war er überzeugt, dass die beiden unter einer Decke stecken mussten. Es wäre sonst ein zu großer Zufall, dass er direkt zwei Personen begegnete, die nicht ganz normal waren. Für diesen Tag blieb ihm dann aber nur der Rückzug.

Sein Gegenüber sah ihn finster an, bis Rowan sich schließlich umdrehte und davonging. Die Menge teilte sich vor ihm, um ihm einen Weg zu schaffen. So stampfte er mit wütenden Schritten davon und bemerkte dabei nicht einmal, dass der Schneesturm in seinem Innerem sich wieder vollständig gelegt hatte.
 

Nolan war erst zufrieden, als der wütende Mann von der Menge verschluckt worden war und sie ihn nicht mehr sehen konnten. Die Zivilisten verloren allesamt das Interesse und setzten ihren Weg fort, während er und sein Begleiter, Landis, noch eine Weile stehenblieben und dem wütenden Mann hinterhersahen.

„Was war das denn für ein Kerl?“, fragte Landis seufzend.

Nolan drehte sich um und sah in die Richtung, in die diese Frau vorhin gegangen war. „Ehrlich gesagt machte sie mir mehr Sorgen. Irgendetwas stimmte nicht mit ihr.“

„Warum hast du ihn dann aufgehalten?“

Er verschränkte die Arme vor der Brust, was sein schwarzer Mantel ihm nicht unbedingt einfach machte. „Hätte er hier einen Kampf mit ihr angefangen, wäre das zu auffällig gewesen – und außerdem hätte es Verletzte geben können. Das wollte ich verhindern.“

Der andere musste ein Traumbrecher gewesen sein, wenn Nolan sich nicht täuschte, also war er kein Feind. Aber diese Frau … er müsste Parthalan auf jeden Fall auf sie ansprechen, sobald er wieder in Abteracht war.

Landis verstand offenbar auch ohne eine Erklärung, was er zu tun gedachte, deswegen hakte er nicht mehr nach, sondern nickte. „Wollen wir dann weitergehen? Ich werde sonst noch zu einem Eiszapfen hier.“

„Du solltest einfach mehr trainieren“, sagte Nolan lachend und legte einen Arm um Landis' Schultern, ehe er seinen Weg mit ihm fortsetzte. „Dann wäre dir immer warm.“

„Ich verzichte dankend. Außerdem habe ich dafür ja dich.“

Nolan lachte noch einmal. „Das stimmt allerdings. Und ich werde ungern arbeitslos.“

So dachte er dann erst einmal nicht mehr an den wütenden Mann oder die unheimliche Frau, sondern nur an die gemeinsame Zeit, die ihm noch mit Landis bevorstand und die er zu genießen gedachte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: Platan
2017-02-21T15:46:37+00:00 21.02.2017 16:46
Alles klar, schon sind wir wieder beim vorerst letzten, aktuellen Kapitel von DR angelangt ... welch trauriger Moment. (ಥ﹏ಥ)
Aber: Wow, schon 13 Kapitel! Das ist schon eine Menge, wird einem meistens gar nicht bewusst. °_°
Nun denn, Rowan darf sich freuen, denn er steht hier im Fokus. ♥
Rowan: Darf ich etwas plattmachen?
Rachel: Äh, nein. D:
Rowan: Dann interessiert es mich nicht. ಠ_ಠ
Rachel: Aber Morte kommt auch vor. :3
Rowan: ಠ_ಠ
Rachel: :3
Rowan: ... Worauf warten wir noch verdammt?! ò_ó *schnaub*

> Lautes Knallen mit der Tür der Krankenstation,
Vane: Dieser Lärm ist überhaupt nicht gut für meine Patienten.
Rachel: Und für die arme Tür auch nicht. D:
Rowan: Beides lässt sich wieder reparieren, also mir egal. >_>

> verbunden mit dem nicht minder lauten Fluchen des Verursachers.
Rowan kennt bestimmt Flüche, die man noch nie gehört hat. :,D
Er müsste genauso zensiert werden wie die Sätze von Cid aus Final Fantasy VII. XDDD

> wenn man das nicht ohnehin schon immer tat.
Wer Rowan nicht aus dem Weg geht, muss lebensmüde sein. :,D

> „Rowan, deine Behandlung ist noch nicht fertig.“
„Ich sage, sie ist fertig!“, erwiderte dieser über seine Schulter hinweg.

Ich liebe diesen kurzen Wortwechsel hier ja total, weil das genau den üblichen Ablauf der beiden widerspiegelt, wenn Rowan mal auf die Krankenstation muss. XD
Vane tut mir hierbei dann immer am meisten leid, das muss selbst für ihn ziemlich stressig sein. :,D
Vane: Ich brauche danach oft erst mal ein Telefonat mit Vincent ...

> Er hatte Vane eine Untersuchung erlaubt, weil Jii ihn dazu aufgefordert hatte,
Rowan: Dafür sollten sie mir dankbar sein und mich nicht auch noch mehr nerven! ლ(ಠ益ಠლ)

> „Bleib stehen!“, forderte Vane mittels seiner Prägung.
Auch typisch, Vane würde Rowan immer versuchen auf die Weise zum Bleiben zu bewegen. XD
Und es passt auch, dass Rowan mal einfach einen Befehl ignoriert, wenn er absolut keinen Bock mehr hat. Hach, ich finde den Anfang so großartig IC~. ♥

> Selbst die darauf folgenden Kopfschmerzen, die wie ein Pressluftbohrer in seinem Gehirn wüteten,
Ich feiere diese Beschreibung mit dem Presslufthammer.

> Er wusste, dass der Arzt ihm wegen möglicher Notfälle nicht hinausfolgen würde.
Als gäbe es eine unsichtbare Schranke, die Vane davon abhält, durch Portale zu gehen. :,D

> Aber zumindest wurde er wirklich nicht mehr verfolgt.
Rowan: Dieser verdammte Arzt kann schlimmer sein als jeder Stalker. =_=

> Aber seine Haare mussten so gut wie möglich verdeckt sein.
Rowan: Immer. Gaffer sind nämlich noch viel schlimmer als Stalker. =___=

> Nevin kaufte gern bei dem asiatischen Laden, während Rowan den Italiener und den Griechen bevorzugte
Nevin: Aber wir einigen uns immer gerecht. :3
Rowan: Manchmal, ja.

Ich hatte es dir ja schon gesagt: Die Beschreibung der Einkaufsstraße gefällt mir wahnsinnig gut. Ich mag es einfach, dass nicht zu sehr ins Detail gegangen wird, aber es diese feinen, individuellen Beschreibungen gibt (z.B. dass die Buchläden wie Friedensstifter zwischen den Geschäften liegen), was es total interessant macht. ♥

> Typisch, dachte Rowan. Natürlich lande ich ausgerechnet hier.
Rowan: Genau dort, wo alle nervigen Leute zusammenkommen. Das ist nicht mein Tag. >_>

> Die Kälte in seiner Brust konkurrierte weiter mit jener von außerhalb und erschwerte ihm die Atmung. So schlimm war es bisher noch nie gewesen.
Das ist nicht gut, Ro, jemand muss sich um die Geißel in dir kümmern und sie beruhigen, sonst wirst du noch gebrochen. ;<

> Der Gedanke an Nevin hatte meist genügt, um es wieder verschwinden zu lassen.
Awww~. ♥ Ja, die Familie macht ihn eben stark. :3

> Inzwischen hielt dieser Zustand aber schon seit zwei Tagen an.
Oha, kein Wunder, dass Vane dir so hartnäckig gefolgt ist. Der muss sich höllische Sorgen machen. >_<
Vane am Telefon zu Vince: Was, wenn der Junge in der Stadt irgendwo einfach zusammenbricht oder die Geißel ihn bricht? Warum begreift er nicht, dass ich ihm nur helfen will? *seufz*

> Nevin war viel zu gut für diese Welt
Deshalb könnte er auch locker ein Bruder von Nolan sein. =O
... Ja, Nolan ist das Maß aller Dinge, wenn es um Gutmütigkeit geht! XD

> Chander, der Freund seines Bruders?
Er schnaubte wütend. Lächerlich!

Rowan: Verdammt lächerlich! Der Typ kann gar nichts! Auf den kann ich mich nicht verlassen. ù_ú
Rachel: Dabei ist der arme Chander doch so lieb und nur schüchtern. Q___Q
Chander: .___.
Rachel: Und obwohl Rowan ihn so hasst, bleibt er an Nevins Seite. Sagt das nicht schon alles?! >___<

> Wenn es schon ein Mann sein musste, warum dann nicht ein richtiger?
Ja, absolut typischer Gedankengang von Rowan. XD

> Wann immer er nachhakte, bekam er von Nevin nur ein kurzes Tätscheln des Kopfes, gefolgt von einem Das erfährst du bestimmt noch.
Ich liebe diesen ganzen Absatz voll. ♥ Er macht die beiden so knuffig. X3
Dass man ihn tätschelt, erlaubt Rowan bestimmt echt nur Nevin und Morte, sonst reagiert der sicher sehr empfindlich und wütend darauf. :,D
Hach, aber Rowan, Liebe ist gar nicht so kompliziert, wie es manchmal scheint~.

> Er bog in die erste Seitenstraße, die sich ihm bot und die von Bäckern und Fressbuden gesäumt war,
Fressbuden. Einfach so passend bei Rowan! XDDD

> Es war wie ein Blitz, der durch ihn fuhr, aber es fühlte sich gut an, nicht schmerzhaft.
Mortes Stimme packt ihn eben immer wieder. ♥

> Sie sah durchschnittlich aus,
... ... ... Im RPG würde Rowen jeden verprügeln, der behauptet, Morte sei nur durchschnittlich. :,D
Ferris: Heißt das, er muss sich jetzt selbst verprügeln? XD
Rowan: Ich fang gleich an ... nach dem Kapitel.

> Und doch war da dieses Gefühl, dass er sie kennen müsste.
Wie schön, auch Rowan spürt zumindest noch etwas von der damaligen Beziehung! Q//////Q ♥

> Wenn sie keine Schall-Prägung hatte, was ihn doch wundern sollte, wäre das unfassbar – und damit vielleicht eine Falle.
Rowan, du solltest auch mal zu Vince und dich gegen diesen Verfolgungswahn therapieren lassen. :,D
Vane: Kommt nicht in Frage, ich will nicht riskieren, dass Vincent in Einzelteile zerlegt wird.

> Erst nachdem ihre Finger stillhielten, öffnete sie ihre blauen Augen und sah Rowan lächelnd an.
Sie hat selbst mit geschlossenen Augen seine Anwesenheit wahrgenommen. ♥

> Im ersten Moment war er überzeugt, dass sie gerade irgendeine Art von Angriff gegen ihn eingesetzt hatte;
Was habe ich diese misstrauischen Gedanken von Rowan vermisst, ey. XD
Die sind so unterhaltsam~.

> Er schnaubte. „Es war zu ertragen.“
Immerhin, klingt noch überraschend freundlich ausgedrückt. Es hat ihm eben gefallen. >:3

> „Es ging mir darum, dich zu treffen.“
Morte erinnert sich auch noch an ihn! Q///Q ♥ Wie schön, aber auch traurig für sie. Sie muss ihn schmerzlich vermissen. ;<
Ich frage mich, ob sie wie Jii all ihre Erinnerungen einfach mitgenommen hatte oder wie es bei ihr möglich sein kann, dass sie noch von Rowan weiß. Oh! Sicher über die Träume. =O

> Also war es eine Falle! Er griff in seine Tasche und umfasste seine Taschenuhr, ohne sie direkt hervorzuziehen.
Mann, Ro, chill doch mal. Dein Blutdruck muss immer schrecklich hoch sein. :,D
Faren hätte an dir mit seinem Blutdruckmessgerät voll Spaß. XD
Vane: Ich wäre dann eher in Sorge ...

> Ein Schlag mit seinem Hammer dürfte ausreichen, um sie plattzumachen – und leider auch die restliche Gasse und die sich hier aufhaltenden Menschen.
Rowan: Dass auch immer Menschen im Weg stehen müssen! ò_ó

> Ihre Stimme, ihr Name, ihr Blick, ihr Lächeln – alles sprach etwas in Rowans Inneren an, das er nicht einmal kannte.
Einfach nur Liebe~! ♥♥♥
(づ ̄ ³ ̄)づ

> Sie streckte die Hand aus, als wolle sie ihm die Mütze vom Kopf nehmen,
Owww, will sie nach all der Zeit endlich mal wieder sein Haar sehen und es berühren? Q_Q

> besonders als ihm auffiel, wie vollkommen ruhig und ausgeglichen diese Morte blieb.
Ich kann mir echt zu gut vorstellen, wie rasend ihn das machen muss. XD
Rowan: Was glaubt die, wer sie ist?!?!?! ò_ó

> Rowan fixierte seinen Gegenüber mit einem glühenden Blick, aber dieser wich nicht zur Seite.
An der Stelle weiß man sofort: Da kann sich ihm kein gewöhnlicher Mensch in den Weg gestellt haben. XD

> Das glitzerte ihm geradezu aus den entschlossenen olivgrünen Augen entgegen.
Die olivgrünen Augen verraten mir sofort, wer es ist! ♥ *Fangirl Nummer 1 der ersten Stunde*

> „Komm schon, No, wir sollten lieber gehen.
Ja, No, du hast dich soeben zwischen zwei Liebende gedrängt, auch wenn Rowan das nur noch nicht weiß. ;<

> Du-weißt-schon-wer wird es nicht gern sehen, wenn du dich hier mit jemandem anlegst.“
*le gasp* Nolan kennt Voldemort!? °___°

> Parthalan? Rowan stutzte für einen kurzen Moment. Den Namen hatte er bereits einmal gehört,
Alter, Rowan hat echt vergessen, wer Parthalan ist? XDDD
Vane: Mich überrascht das jetzt nicht.
Rachel: Mich auch nicht, aber es ist einfach zu genial. XD

> bis Rowan sich schließlich umdrehte und davonging. Die Menge teilte sich vor ihm, um ihm einen Weg zu schaffen.
*le gasp again* Rowan ist Moses?!?!?! =O

> „Was war das denn für ein Kerl?“, fragte Landis seufzend.
Landis gleich so: "Warum kann es nicht einfach friedlich bleiben? D;" :,D

> „Ehrlich gesagt machte sie mir mehr Sorgen. Irgendetwas stimmte nicht mit ihr.“
Lass das mal nicht Rowan hören ... :,D
Rowan: Nimmt der Kleine mich etwa nicht ernst?! ò_ó Den mache ich locker fertig! DX
Rachel: Das ist ein Lane, Ro. D:
Rowan: DANN ERST RECHT! DX

> Aber diese Frau … er müsste Parthalan auf jeden Fall auf sie ansprechen, sobald er wieder in Abteracht war.
Voldemort wird darüber sicher nicht entzückt sein. :,D

> „Dann wäre dir immer warm.“
„Ich verzichte dankend. Außerdem habe ich dafür ja dich.“
Nolan lachte noch einmal. „Das stimmt allerdings. Und ich werde ungern arbeitslos.“

Awww, ein LanxNo Moment! ♥ *glücklich seufz* Sind die beiden nicht immer noch liebenswert knuffig? X3

Ich weiß, ich wiederhole mich da, aber: Ich mochte das Kapitel. ♥
Es hatte so viel Flausch, obwohl Rowan sich so aufgeregt hat - oder gerade deswegen. Ich fand den Moment, in dem Morte gesungen hat, unglaublich beruhigend und leicht, so warm. Und ich meinte ja auch schon, dass mir das Lied gefällt, das sie hier singt. So konnte ich mir die Szene noch viel besser vorstellen. :3
Wenigstens Lan und No haben in dieser Zeitachse ganz normal wieder zueinander gefunden, yay. ♥ Sie überstehen eben jedes Hindernis, auch Zeitreisen. :D
Ich hoffe, Morte und Rowan sehen sich wirklich bald wieder. ♥ Morte muss gespürt haben, dass es Rowan wegen der Geißel gerade nicht gut geht und kam gleich, um ihn zu retten. Liebe. Q///Q Und Rowan, der kleine Trottel, bemerkt nicht mal, dass es ihm auf einmal wieder besser geht. XD
Es macht mich jedes Mal ganz hibbelig, wenn wir wieder eine neue Person in dieser Zeitachse treffen und sehen, wie es ihr geht. Das ist so spannend. *___*
Ich hibbel dann mal sehnsüchtig Vince und Ferris entgegen. :3
Antwort von:  Flordelis
21.02.2017 17:48
Und hierfür den allerherzlichsten Dank~. ♥
Ich hatte mich schon auf Rowans Kommentare gefreut und er enttäuscht mich nicht. XD
Ich hoffe nur, er verprügelt sich nicht allzu sehr für seine Gedanken gegenüber Morte. XDDD
Jedenfalls hatte ich an diesem Kapitel sehr viel Spaß, umso besser, dass es dir gefallen hat~.
... Wer würde wohl in einem Kampf zwischen Rowan und Nolan gewinnen? XD
Jetzt habe ich wieder total Lust auf DR, muss wohl mal weiterschreiben. :,D


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