A live as a Vampire von Amiella ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 -------------------- Wie ich früher lebte? Eigentlich ganz normal. Bis an jenem Tag, wo alles sich veränderte. Dieser Tag war für mich ein Tag, dessen ich zutiefst verabscheue. Ja, ich hasste seit jenem Tag mein Leben und alles was existiert. Vor allem verfluchte ich eine gewisse Person. Wär' ich doch nur gestorben.... "Hey, Ryuji!" Ich war damals gerade acht Jahre alt und war auf dem Weg zur Schule, als ich meinen Namen hörte. Es war Rika, die fröhlich zu mir gelaufen kam. "Hey, Rika!", begrüßte ich sie sofort, als sie neben mir stand. Rika ist ein Jahr jünger als ich und hatte lange, schwarze Haare und hellblaue Augen, die blauer als der Himmel waren. Wir liefen gemeinsam zur Schule und unterhielten uns. Ja, ich musste gestehen, ich hatte Gefühle für sie. Sie war einfach ein fröhliches Mädchen was mich immer zum Lachen brachte. Wir gingen gemeinsam zur Schule und auch wieder zurück und ich genas die Zeit, die ich mit ihr verbrachte. Aber ein was enttäuschte mich immer wieder, nämlich das, dass sie mich niemals so gern haben würde, wie ich sie. Nein. Sie schwärmt sogar immer wieder von einen anderen Jungen, der in ihrem Kurs mit war. ..... "W-Was?!" Ich war entsetzt, als ich hörte, dass meine Mutter mich wirklich für neun Jahre zu meinen Großeltern schickte, weil sie in finanziellen Probleme steckte. "Aber, wieso??" "Es tut mir wirklich leid, Schatz. Ich wusste mir nicht anders zu helfen. Ich will nicht, dass du mit darunter leidest. Bei Oma und Opa geht es dir viel besser und in neun Jahren verspreche ich dir, dass du wieder zu mir kommst!" ..... Nach einer Woche wartete ich, bis meine Großeltern kommen. "Ryuji!" Ich drehte mich um, als mir eine sehr bekannte Stimme zurief, die von keinen anderen kam als von Rika. "Rika?" "Du musst wirklich gehen, Ryuji?" "Ja, es tut mir leid." "Du kommst aber wirklich nach neun Jahren wieder!" "Ja, versprochen!", sagte ich ihr mit einen Lächeln. Schon kamen meine Großeltern angefahren und ich stieg ins Auto. Drinnen winkte ich Rika zu, bis ich sie nicht mehr sah. Fünf Jahre vergingen seitdem. Ich musste jetzt immer mit dem Bus zur Schule fahren, da die Mittelschule in der nächst größten Stadt liegt. Ja, bald war der Tag gekommen an dem sich alles um mich herum veränderte. Ich hatte viele neue Freunde. Ich konnte nicht sagen, dass ich es hier hasste. Nein, wieso auch? Ich war bis spät in die Nacht mit Freunden unterwegs. Ja, wir machten auch Unsinn. Sprühten Autos an, machten viele kleine, und auch große Partys und vieles mehr. Ich hatte viel Spaß. Immerhin war ich in der Jugend und somit standen viele Mutproben an. Bis der Tag gekommen ist. Eigentlich war alles normal. Ich wurde 14 Jahre alt und feierte dies zuerst mit meinem Großeltern. Es kam auch ein Anruf von meiner Mutter, die mir gratulierte. Doch kommen konnte sie nicht, da sie keine Zeit wegen der vielen Arbeit hatte. "Ich gehe dann mal!", rufte ich meiner Großmutter zu. "Verspricht mir aber bitte, kein Unsinn zu machen.", fügte sie noch hinzu. "Ja, kein Problem!" Klar, war dies gelogen... wie konnte ich meiner Großmutter erzählen, was wir alles machten? Ihr würde das Herz stehen bleiben. Als ich in der Stadt angekommen bin hieß es erstmal Party. Kim, der eine Klasse höher war als ich, hatte sich um die Getränke gekümmert und so stand einer perfekten Party nichts im Wege. "Hey, Ryu! Ich hoffe, dass du dich immer an diesen Tag erinnerst!", rufte Haiji und legte seinen Arm um meine Schulter. "Denn das is' mit Abstand der beste Tag, den du jemals haben wirst!" Ja, Haiji war schon so voll, dass er nicht mal richtig laufen konnte. Eigentlich war keiner mehr von uns Nüchtern um genau zu sein. Wäre ich bei meinen Großeltern geblieben, wäre es nicht so gekommen. "Ich glaube, ich müsste meine Großmutter sagen, dass ich bei jemanden Übernachte! Wenn ich jetzt Nachhause gehen würde, würde sie nur ins Gras beißen!", lachte ich etwas und holte mein Handy aus der Tasche. Haiji, der mich in der Zwischenzeit wieder losgelassen hat, meinte nur gelangweilt: "Och Ryu, man! Sei nicht so eine Spaßbremse!" "Ich weiß nicht, warum ich jetzt eine Spaßbremse bin?", sagte ich lachend, während ich auf die Straße ging und sie überqueren wollte. "Ich hab doch nur gemeint, dass ich ihr Bescheid sagen werde—" Ich wurde von einem Hupen unterbrochen und schaute dorthin, woher es kam. ``W-Was zur—?!´´ Ich sah nur, wie was helles auf mich zuraste und plötzlich wurde alles schwarz vor meinen Augen. Ich spürte, dass etwas an meinem Körper prallte und ich dann unsanft an ein Auto geschleudert wurde. "Verdammt! Ryu!! Ruft einen Krankenwagen!!" Es war auch komisch, dass ich für kurze Zeit noch alles hören konnte, was um mich herum geschah, doch nach der Zeit wurde alles leiser bis letztendlich alles verstummte. ..... "Ohoo, das sieht aber mal schlecht aus." Das war das erste, was ich wieder zu hören bekomme. Ich erkannte die Stimme nicht. Nein. Sie war ziemlich ruhig und tief. "Kgh—!" Ich öffnete langsam und unter Schmerzen meine Augen. "W-Wer—?!" Vor mir stand eine Person mit ziemlich blasser Haut. Seine silbernen Haare, die ihm bis zum Rücken reichten, machten ihn noch blasser als er schon war. Aber das war nicht das, was mich so aus der Ruhe brachte. Nein, es waren seine Augen! Sie leuchtenden rot. Blutrot. Diese roten kleine Punkte starrten zu mir herunter. ``Wer zur Hölle ist diese Person?´´ "Ein Wunder, das du überhaupt deine Augen öffnen kannst. Junge, dein Ende naht schon. Aber eigentlich solltest du das wissen.", sprach diese Person mit einem arrogantem Lachen. Ja, ich hasste diese Person seit diesem Moment schon. Sein Lachen. Wie ich es verfluche! Wenn jemand nur so minderwertig Lachen kann, dann nur er! "Aber, du kannst von Glück sprechen. Ich habe Mitleid mit dir. Ich werde dir ein neues Leben verleihen. Doch es wird nicht mehr so sein, wie du es bis heute gelebt hast, das kann ich dir sagen." ``Ein neues Leben? Was meint er damit?´´ In diesem Moment kam ein Bild von meiner Großmutter und Großvater in den Sinn. Nicht nur die beiden, auch meine Mutter und Rika! Ich konnte sie doch nicht einfach so im Stich lassen! So willigte ich ein. Ja, ohne auch nur irgendwie nur richtig Nachzudenken, willigte ich ein. Was ich bis heute verfluchte! Der Mann beugte sich langsam zu mir, bis sein Mund nah an meinem Ohr war und er leise flüsterte. "Wenn du jemanden von mir erzählst, wird dieser nicht lebend aus diesem Gebäude oder deiner Umgebung kommen!", hauchte er leise und sehr bedrohlich. Dann wanderte er langsam zu meinem Hals. Ob ich da Angst hatte? Mhh...? Ich glaube schon, ja. Ich glaube, ich konnte vor Angst mich gar nicht bewegen oder gar traute ich mich nicht zu atmen. "Argh!!" Plötzlich verspürte ich einen Schmerz, der durch meinem ganzen Körper ging und er so unerträglich wurde, dass mir schwarz vor Augen wurde. ..... "Ich verstehe es selber nicht. Eigentlich wäre der Junge schon so gut wie tot!" Schon wieder hörte ich fremde Stimmen... Langsam hatte ich es satt. "Huh?" Ich öffnete langsam meine Augen und sah Personen in einem weißen Kittel. "Oh, junger Mann. Sie sind endlich wach. Wir haben uns alle Sorgen um sie gemacht." Ich guckte den Mann, der dies sagte, gelangweilt an. "Sie wurden von einem Auto angefahren. Wie es aussah hatten sie ihren 14. Geburtstag gefeiert, so wie es deine Freunde uns erzählt hatten. Dabei habt ihr wohl ziemlich viel Spaß gehabt? Deine Freunde waren selber schon randvoll. Sie hatten alle Angst, du würdest nicht mehr aufwachen. Vor allem deine Großmutter ist hier beinahe zusammengebrochen, als sie ihren Enkel hier liegen sah." ``Huh? Was ist das? Wieso geht mir alles so sehr am Arsch vorbei? Eigentlich würde ich mich total unwohl fühlen, wenn meine Großmutter wegen mir zusammenbrechen würde. Ich würde mir sowas nie selber verzeihen! Wieso verdammt nochmal interessiert mich das nicht?!´´ Das einzige was ich tat war, meine Augen zur Decke zu richten und diese ausdruckslos anzustarren. "Ich werde jetzt ihrer Großmutter Bescheid sagen, dass sie aufgewacht sind. Sonst geht es ihnen aber gut?" Ich hörte die Wörter, die mir der Arzt stellte. Doch sie gingen an mir vorbei. Alles war mir egal. Wirklich alles. Außer, der Mann, der jene Nacht an meinem Bett stand. Ich bewegten meinen Arm und fasste mir die Stelle, wo dieser unerträgliche Schmerz kam. Ich verstand immer noch nicht, was das für ein Wesen war. "Haben sie da Schmerzen, Herr Kuroaki?" Ich schüttelte leicht meinen Kopf, während mein Blick immer noch an der Decke haftet, und ich nahm meine Hand wieder von meinem Hals. Der Arzt ging aus meinem Zimmer und ich war für eine Zeit lang alleine und ungestört. Mein Blick wanderte zum Fenster, wo davor ein Baum stand und ein Vogel auf dessen Ast sitzt. "Argh!" Plötzlich zog sich mein Herz zusammen. Dieser Schmerz hinderte mich daran, dass ich atmen konnte und ich mir meine Brust hielt. Mir wurde warm und ein ungutes Gefühl durchzog sich meinem Körper. "Was zur Hölle geht hier vor sich?!", fluchte ich, während ich mich aufrichtete, dabei mir immer noch an meine Brust fasste. Als ich neben mich guckte, sah ich einen Behälter, der an den Tropf hing, wo Blut drinnen war. "Argh!!" Sofort zog sich mein Herz wieder zusammen und mein Kopf spielte verrückt. Nicht das dies genug wäre, nein. Ich hatte das Gefühl, mein Kopf würde bald platzen. "Was ist das?! Was geht hier vor sich?!", fluchte ich weiter. "H-Herr Kuroaki??", hörte ich plötzlich eine Stimme von einer Frau, die sofort zu mir gerannt kam. "G-Geht es Ihnen gut? Soll ich den Doktor rufen??" Als diese Frau meinen Arm hielt, fühlte es sich so an, als ob meine Haut sich gleich auflösen würde. "Fassen sie mich nicht an!!", schrie ich die Krankenschwester sofort an und schlug ihre Hand weg. Mein ganzer Körper spielt verrückt. Ich wusste nicht, was mit passiert. "I-Ich hole den Doktor!", sagte die Krankenschwester und wollte den Raum verlassen. "Halt! Rufen sie den Doktor nicht!" "A-Aber..." "Holen sie mir einfach... ein Glas Wasser!" Die Krankenschwester nickte leicht und verließ den Raum. ``Was zur Hölle geht hier bitte ab?! Wieso reagiert mein Körper so??´´ Plötzlich viel es mir wie Schuppen von den Augen. ``Ein unbekannter, mysteriöser Mann, mit leuchtend roten Augen, blasser Haut und silbernen Haaren? Er wanderte zu meinem Hals und plötzlich kam ein unerträglicher Schmerz, als ob sich was in meine Haut bohren würde? Das komische Gefühl, wo ich Blut gesehen habe? Nein. Das kann nicht sein!!´´ Ich stand so schnell wie möglich auf, dadurch verlor ich mein Gleichgewicht, so dass ich gegen den Tropf fiel, der mich noch stützte und ich mich halten konnte. Ein paar Meter weiter vor mir war die Tür zum Badezimmer und ich versuchte so schnell wie möglich dahin zu gelangen. Dabei stolperte ich über den Tropf, so dass dieser auf den Boden fiel und der Behälter mit dem Blut zerplatzte. Bei dem Anblick fing wieder mein ganzer Körper an zu brennen und das Atmen fiel mir wieder schwer. ``Schau nicht das Blut an!´´ Leichter gesagt als getan. Der Geruch war zudem ziemlich stark, so dass ich mir meine Nase zuhalten musste, da es so abscheulich gerochen hat. Erst jetzt bemerkte ich, dass etwas in meinem Zimmer ein lautes Geräusch von sich gab. Der Tropf, der auf dem Boden lag, gab ein Signal, welches es war, war mir egal. Ich stürzte in das Badezimmer, dabei riss ich das ganze Kabelzeug von mir, welches dem Tropf zugehörte. Angekommen machte ich schnell das Licht an und stützte mich an den Türrahmen ab. Meine Kraft war förmlich am Ende. Warum passiert mir das? Ich stürzte zum Spiegel, wo ich mich wieder an das Waschbecken abstützte. ``Ich fühl' mich so verdammt schwach!!´´ Ich guckte nach vorne und war schockiert was ich sah. "Bi...Bin das ich?" Leicht fasste ich mir an meine Wange, um zu checken, dass das Spiegelbild vor mir auch wirklich ich sei. "Was zur—?!!" Kapitel 2: Kapitel 2 -------------------- "Was zur—?!!" Meine Haut war Blass. An Gewicht habe ich auch verloren. Das kann nicht ich sein! .... Dachte ich. Bis ich meinen Hals sah. Zwei kleine rote Punkte waren da platziert und ich wusste sehr gut, woraus das aussah. "Dieser Mann... Ein..." ``Vampir?!!!´´ "Herr Koruaki!!" "Shit...!" Ich drehte mich um und sah einen Doktor hinter mir stehen. "Was zur Hölle denken Sie, was Sie da tun!!" "Tsk..!" Der Doktor kam zu mir und packte mich am Arm. "Sie kommen jetzt mit mir!", zischte er zu mir. "Holen Sie sofort eine Putzfrau!" "Ja-Jawohl!" Der Doktor brachte mich sofort in einen anderen Raum, wo man sofort einen neuen Tropf für mich bereit stellte. "Entschuldigen Sie die Störung." Ich guckte zur Tür, wo die Stimme kam. Die Krankenschwester von vorhin stand vor der Tür, in ihrer Hand hielt sie ein Glas Wasser. "Was gibt es?", fragte der Doktor. "Ich wollte Herr Koruaki sein Glas Wasser geben." Der Doktor schaute mich an. "Geben Sie ihm es.", sagte er, immer noch wütend und wandte sich dann dem Tropf zu, welchen er wieder an mich bindet. "Bitte sehr, Herr Koruaki." Die Krankenschwester reichte mir das Glas Wasser mit einem kleinen Lächeln. Ich streckte meine Hand zu dem Glas aus und nahm es, ohne ein weiteres Wort an, dann verschwand sie auch wieder. Ich starrte die ganze Zeit nur auf das Glas, woraus ich keinen Schluck trank. "Was haben Sie sich eigentlich dabei gedacht? Wissen Sie, wie schwer es für uns war, passendes Blut für Sie zu finden? Außerdem haben Sie auch noch einen Tropf in die Tonne gehauen. Sie haben keine Ahnung, wie viel das kostet, oder?", fragte mich der Doktor mit einer wütenden Stimme. Mein Blick veränderte sich nicht. Ich starrte weiter ausdruckslos zu meinem Glas, was ich vor mir hielt. Als ich wieder alleine in meinem Zimmer saß, starrte ich immer noch gerade aus. Vor meinen Augen hatte ich das Spiegelbild von mir. Ich fasste mir wieder an meinem Hals, wo dieser Mann seinen Biss hinterließ. "Tsk..!", fluchte ich, dabei schließte ich meine Augen ganz fest zusammen und bis mir auf meine Unterlippe. ``Das kann doch alles nicht wahr sein!!!´´ "Oh mein Gott! Ryuji!!!" Ich guckte leicht nach oben und sah meine Großeltern, die geschockt zu mir guckten. Meine Großmutter hatte schon Tränen in den Augen. "Groß...mutter?" "Ryuji! Geht es dir gut? Hast du Schmerzen? Ich hole sofort einen Doktor!!" Ich wusste als erstes nicht, was sie wollte, bemerkte dann aber doch, dass ich mir immer noch an den Hals hielt. "Ah, nein, nein. Alles in Ordnung.", brachte ich monoton raus und ließ von meinem Hals los. "Was machst du auch für Sachen, Ryu?", fragte dann mein Großvater, der zwei Stühle neben meinem Bett platzierte. Ich zuckte nur mit den Schulter. Nach einer Zeit kam der Doktor in das Zimmer rein und bat meine Großeltern für ein Gespräch nach draußen. "Dieser Junge hat vorhin einen Tropf von uns um geschmissen. Er ist jetzt nicht mehr funktionstüchtig. Außerdem hat er einen ganzen Liter Blut verschwendet." "Es tut uns wirklich leid! Wir wissen wirklich nicht, was mit Ryuji los ist!" Ich schaute leicht aus dem Augenwinkel zur Tür, wo ich sehr gut das Gespräch mithören konnten. "Ryu hat sich seit dem Unfall total zum Gegenteil entwickelt. Eigentlich ist er ganz anders.", fügte mein Großvater hinzu. "Hm.", lachte ich leicht und schüttelte meinen Kopf. Ich wusste ganz genau, dass ich mich verändert hatte. Ich konnte es selber nicht verstehen, warum ich so Handel. Meine Reaktionen sind ganz anders, als ich es wollte. Irgendwann hatte ich mich aber an diese Desinteresse gewöhnt. Sie unterhielten sich eine kurze Weile weiter, dabei kam heraus, dass meine Großeltern die Kosten übernehmen werden, doch eine Standpauke von meinem Großvater kam gleich dazu. Alles, was ich machte, war, stumm gerade aus zur Wand zu gucken. Nach ca. einer Stunde gingen meine Großeltern wieder, da sie sich denken, dass ich eventuell ein bisschen Ruhe brauche. Ich war erleichtert, als sie endlich die Tür hinter sich zugemacht hatten und so starrte ich wieder aus dem Fenster. Warum reagierte ich so? Diese Frage quälte mich die ganze Zeit. Ich wusste nicht einmal, wie lange ich aus dem Fenster starrte, doch es muss eine lange Zeit gewesen sein. Als die Türklinke meines Zimmers nach unten ging guckte ich langsam zu der Richtung. Haiji, Kim und Shin kamen rein. "Hey, Ryu! Alter Freund! Wie geht's so?", fragte Haiji mit einem Lächeln, doch seine Stimmenlage war sehr unsicher. Ich guckte ihn ausdruckslos an, danach drehte ich mein Kopf wieder zum Fenster. "Hey, man. Wir hatten Angst, dass du es nicht schaffst. Dich hat es immerhin voll erwischt.", kam es von Kim, doch ich reagierte nicht. Eigentlich wollte ich ihnen sagen, dass sie sich keine Sorgen mehr machen sollte, aber wie ich es mir dachte reagiert mein Körper anders. "Hey, Hey! Ryuji~! Wie bist du denn drauf?", sagte dann Haiji fröhlich und legte seinen Arm um meine Schulter, um mich aufzumuntern, doch ich schnaubte nur. "Lass mich los.", kam es nur kalt von mir, wo Haiji erstmal stockte und mich kurz geschockt anguckte. "Haha, Ryu will den Badboy spielen. Sag mal, dich hat's aber ganz schön getroffen!", lachte er weiter. Ich versuchte irgendwie seinen Arm von meiner Schulter zu bekommen, was aber wesentlich schwerer war als gedacht. "Hey, Ryu. Du erinnerst dich aber noch an uns?", kam es dann fragend von Shin. Doch das einzige, was ich wieder tat, war, ihn wieder ausdruckslos anzugucken. "Soll das jetzt ein 'Nein' oder ein 'Ja' heißen?", lachte er dann leicht. "Hältst du mich für dumm?", brummte ich genervt, worauf Shin etwas aufschreckte. "Langsam aber sicher glaub ich, dass das nicht der Ryuji ist, den wir eigentlich kennen...", schmollte Haiji, der sich nun neben mich setzte und mich stur anguckte. Plötzlich ging die Tür auf, wo der Doktor reinkam. "Oh. Herr Koruaki hat wohl gerade wieder Besuch?" "Ja, wir sind seine Klassenkameraden.", antwortete Haiji. Der Doktor nickte nur leicht und wendet seinen Blick zu mir. "Sie haben sicher mitbekommen, dass deine Großeltern für die Kosten aufkommen werden?", sprach er langsam. Ja, ich konnte sehr wohl erkennen, dass mich dieser Doktor nicht besonders leiden kann. Naja, mich ging es nichts an, da ich diesen Doktor auch nicht besonders leiden konnte. "Huh? Kosten? Hat Ryu randaliert?", fragte Kim. "Randaliert? Keine Ahnung, wie er es geschafft hat. Auf jedenfall hat er einen Tropf zu Schrott gemacht." Stille war in den Raum. "Wissen Sie, ob Ryu sein Gedächtnis verloren hat? Er scheint eine vollkommen andere Person zu sein.", murmelt dann Haiji leise. "Sein Gedächtnis scheint er nicht verloren zu haben. Er erkannte seine Großeltern. Doch selbst Sie hat er so kalt behandelt. Seine Großmutter selber behauptet, dass sie ihren eigenen Enkel nicht mehr wieder erkennen würde. Es könnte auch irgendeine Folge von dem Unfall sein.", während der Doktor dies erklärte wollte er wieder Augenkontakt mit mir haben. Ich jedoch starrte wieder gelangweilt aus dem Fenster. Dieser Nichtsnutz von Doktor wusste rein gar nichts und spuckt solche Töne, als ob er allwissend wäre. Wie mich dieser Mann ankotzte. Es verging einige Zeit, wo Haiji und Shin mir erzählten, was in der Klasse gerade vor sich ging. Leider interessierte mich das herzlich wenig. Mich interessierte eher, wo sich dieser Kerl steckte, der jene Nacht an meinem Bett stand und mich nun zu so einem Unwesen machte. Bei diesem Gedanken biss ich mir auf meine Unterlippe und drückte meine Augen leicht zusammen. "Hey, Ryo? Alles in Ordnung?", fragte Kim, als er meinen Ausdruck sah. "Hm? Was sollte sein?", fragte ich genervt, während ich so weiter aus dem Fenster guckte. Als die Besucherzeit zu ende war, gingen Haiji, Kim und Shin und im Raum herrschte sofort Stille. Ich ließ mich ins Bett fallen und starrte stumm zur Decke. "Wo zur Hölle ist dieser Typ...!", zischte ich leise, während ich ausdruckslos zur Decke starrte. Ich wusste nicht wie lange ich da lag, aber irgendwann fielen meine Augen zu. ..... "Argh!!" Ich wurde aus meinem Schlaf geweckt, als mir irgendetwas die Luft zuschnürte. Doch als ich meinen Hals mit meiner Hand festhielt, war da nichts, was mir die Luft rauben könnte. "Ngh!! Shit! Was ist das!!", fluchte ich, als mein Kopf wieder so furchtbar pochte, als ob er jedem Moment zu platzen schien. "Ohh, da quält sich aber jemand.", hörte ich plötzlich eine Stimme. Ich schaute schnell dorthin, woher die Stimme kam und aus dem Schatten der Kerl trat, der mich zu einem Vampir gemacht hatte. "...!!" Ich erkannte diese Person sofort. Diese silbernen Haare, die ihm fast bis zum Rücken gingen. Die blutroten Augen, die mich genau so belustigt anstarrten, wie sie es früher getan haben. "Du verdammter—!", fluchte ich, doch weiter kam ich nicht, da ich auf ihn zuging. Ich packte diesen Mistkerl am Hals und drückte ihn gegen die Wand. "Hey, Hey. Da ist aber jemand schlecht gelaunt?", kam es nur belustigt von ihm. Ich wusste nicht, warum er dies jetzt noch so belustigt raus brachte. Ich hatte ihn gegen die Wand gedrückt. An meinem Armen sah man schon meine Adern und an meinen Händen sah man schon die Handknochen, da ich so fest zudrückte. Ich wusste nicht, wie oder woher ich auf einmal so stark geworden bin, aber ich wusste auch nicht, warum er jetzt noch so ein Grinsen auf seinen Lippen hatte! Warum?!! "Was hast du mit mir getan!" "Was? Bist du darauf nicht schon selber gekommen?", fragte er, mit immer noch einen belustigten Gesicht. "Tsk...!" Ich drückte fester zu. Langsam hatte ich das Gefühl, dass, wenn ich weiter zu drücken würde, ich seinen Knochen zerdrücken würde. "Ich sag dir nur eins. Trink. Die Schmerzen werden dich sonst weiter quälen. Sie werden mit jeden Tag schlimmer und schlimmer." Seine Worte wurden immer leiser und sein Grinsen immer breiter. Ich hatte die Schnauze voll. Ich ließ ihn mit einer Hand los, ballte sie zu einer Faust und wollte auf ihn einschlagen. Doch ich traf nicht seinen Kopf. Ich traf mit voller Wucht die Wand, die nun mit ein paar Risse verziert wird. "W-Wa—? Wo zur Hölle?!" "Denkst du wirklich, dass du mich mit sowas verletzen kannst?" Ich schrak auf, als plötzlich die Stimme nah an meinem Ohr war. Sofort drehte ich mich um und sah den Typ, den ich vor kurzem noch mit meinen Händen festgehalten hab, hinter mir stehen, der mich angrinste. Plötzlich schaute er zur Seite, wo der Tropf stand. "An deiner Stelle, würde ich mir meine Mahlzeit jetzt nehmen.", sagte er ruhig. "Vergiss es!" Ich wollte schon wieder auf ihn einschlagen, doch dieser nahm nur meine Hand, mit welche ich auf ihn einschlagen wollte und hielt sie fest. "Na, na. Du wolltest es doch so. Also musst du jetzt auch mit unseren Mahlzeiten leben." Er ließ von mir. Ich hasste diese Person! Obwohl dieser mir ein zweites Leben geschenkt hatte, war ich nicht glücklich damit. "Na los. Da an deinem Tropf hängt doch schon deine Mahlzeit.", kam es ruhig und immer noch belustigt von ihm. "Verschwinde...!!", zischte ich scharf, worauf er nur ein kleines kichern von sich gab. "Warum hasst du mich so? Immerhin bist du jetzt mein Sohn." "W-Was—?!" Ich konnte ihn nicht mal fragen, was er damit meinte, denn er verschwand einfach. Nun stand ich alleine in meinen Zimmer, wo vor kurzem noch dieser Mistkerl stand. "Soll ich jetzt etwas wirklich mich nur von ... Blut ernähren?" Ich richtete meinen Kopf und Blick langsam zu den Tropf und starrte den Behälter, wo das Blut drin ist an. "Kgh!!! Verdammter Mist!" Ich hielt mir meinen Kopf, als wieder dieses Pochen kam. Ich hielt das ganze nicht mehr aus und merkte, wie der Schmerz immer unerträglicher wurde, so dass ich aus dem Augenwinkel zum Blut gucken musste und mich beherrschen musste, dass ich dies nicht trinke. Doch es war vergebens. Der Schmerz war stärker und das Monster in mir hat gewonnen, dass ich zum Tropf rannte, den Behälter abriss und dort rein biss. Sofort merkte ich, dass das Pochen und die Schmerzen weggingen. ..... "Herr Koruaki!!!" Ich öffnete langsam meine Augen. Als ich zur Seite blickte, sah ich den Doktor, der vor Wut schon rot angelaufen ist. "Was hat DAS zu bedeuten!" Er zeigte auf den abgerissenen Behälter, der nun leer war. Es waren noch einzelne Blutflecken auf den Boden, das der Rest sein mag, was ich nicht getrunken hatte. "Könnten sie mir vielleicht erklären, warum der Behälter LEER auf dem Boden liegt!" Ich zuckte mit den Schulter und schaute zur anderen Richtung aus dem Fenster. "Ich weiß nicht. Ich hab immerhin geschlafen, woher sollte ich es dann wissen?", fragte ich gelangweilt, worauf der Doktor noch wütender wurde. "Langsam habe ich die Schnauze von Ihnen so gestrichen voll! Sie bringen nur Ärger!" Ich guckte ihn nun gelangweilt an. Nun atmet der Doktor aus und versuchte sich zu beruhigen. Als er sich bückte, um den Behälter aufzuheben, meinte er: "Wenn noch irgendein Vorfall passiert, an dem sie mit beteiligt sind, dann müssen wir leider ein anderes Krankenhaus aufsuchen." Ich antworte nicht sondern wandte meinen Blick wieder aus dem Fenster. Ich hörte die Schritte, die vom Doktor kamen, der gerade aus dem Zimmer gehen wollte. "Ähm..." Plötzlich stockten die Schritte und ich drehte meinen Kopf langsam dorthin, wo der Doktor stand und auch langsam den Kopf leicht zu mir drehte, um mit mir Augenkontakt zu halten. "Was sind das für zwei Löcher?" Er hielt den Behälter hoch und durch das Sonnenlicht sind die zwei Löcher, die ich hinterließ, als ich rein biss deutlich zu sehen. Der Doktor guckt mich nun mit einen finsteren Blick an. Wusste er von den Vampiren? Ich zuckte jedoch mit den Schultern. "Wie gesagt: Ich habe geschlafen. Ich weiß nicht, was passiert ist." "Ist das so?" Durch seinen Ton konnte ich deutlich spüren, dass dieser Mensch die Wahrheit schon längst wusste. Als er das Zimmer verließ wurde mir klar, dass ich so schnell wie möglich aus diesem Krankenhaus verschwinden sollte. ..... Ich wusste nicht, warum ich das alles machte, doch ich trank immer regelmäßig das Blut, welches immer in dem Behälter des Tropfs war. Schwierig wurde es, als man den Tropf von mir nahm, da ich ihn nicht mehr bräuchte. So schlich ich mich immer in das Zimmer, wo man das Blut und die Behälter für die Tropfe aufbewahrte. "Herr Koruaki. Sie haben wirklich einen erstaunlichen Körper. Man bräuchte eigentlich Monate, bis der Körper sich von so einen Unfall erholt, doch sie sind nach paar Wochen schon wieder fit genug um das Krankenhaus zu verlassen.", sagte die Schwester zu mir. Ich schnaubte kurz und mein Blick wandte sich wieder zum Fenster. ..... Kapitel 3: Kapitel 3 -------------------- Nun war ich seit einer Woche wieder aus dem Krankenhaus. Meine Psyche waren am Ende, da ich es nicht geschafft hatte an Blut zu kommen. In der Nacht oder wenn sich jemand verletzt hatte, bekam ich riesige Kopfschmerzen. Meine Großmutter brachte mich schon mehrere Male zum Arzt, da die Tabletten, die er mir verschrieb keinerlei Wirkung hatten. Nichtmal die stärksten Tabletten, die der Arzt aufsuchen konnte, halfen mir. Als ich gerade wieder auf den Weg zur Schule war, bemerkte ich alles um mich herum wieder nicht. Ich war wieder in meinen eigenen Gedanken versunken und nahm die Welt um mich herum nicht mehr wahr. "Was—?!" Plötzlich war vor mir ein Bild. Ein Bild, wo genau in dieser Straße, wo ich stand, ein schlimmer Unfall passieren würde. Ein dunkelblaues Auto fuhr in ein schwarzes rein. Die zwei Fahrer waren sofort tot. Ich schüttelte meinen Kopf nach diesem abscheulichen Gedanken. Ich wusste nicht, warum dieser Ablauf plötzlich in meinem Kopf war. Doch als ich mich weiter fortbewegen wollte, glaubte ich meinen eigenen Augen nicht. Ein lauter Knall war zu hören. Schreie aus Angst, Schock und Verzweiflung kamen. Ich schaute langsam dorthin, woher der Knall kam. Genau an dem Ort, wo der Ablauf in meinem Kopf stattgefunden hat, war ein dunkelblaues Auto in ein schwarzes gefahren. Mir blieb der Atmen stehen. Das kann doch nicht sein! Wieso genau an dem gleichen Ort, genau die gleichen Fahrzeuge. Wieso ausgerechnet dieser Ablauf?! Ich starrte weiter zu dem Unfallort, wo schon einige Leute hingerannt sind um den Fahrern zu helfen, doch ich sah schon aus meiner Weite, dass die beiden nicht überlebt hatten. Einer hatte haufen Glassplitter im Gesicht. Große, kleine, sowie fette und dünne. Der andere ist mit voller Wucht mit seinem Gesicht gegen das Lenkrad gekommen, so dass sein ganzes Gesicht voller Blut war. "Argh—!" Dieser Gestank vom Blut kam in meine Nase, so dass ich sie schnell zuhielt. Ich konnte nicht länger hier stehen bleiben! Wenn ich hier meine Kontrolle verlieren würde, wäre das nicht gut! So rannte ich schnell in eine dunkle Gasse, weit weg von dem Geschehen und ließ mich auf den Boden sinken. "Wieso? Wieso! Wieso habe ich diesen Ablauf, genau diesen Ablauf vorhergesehen!! Wieso!!", fluchte ich zu mir und hielt meinen Kopf. Mein Körper konnte nicht mehr. Ich war am Ende. ``Wenn du lange keine Nahrung zu dir nimmst, wirst du irgendwann zu einem richtigen Monster.´´ Die Stimme von diesem Mistkerl kam in meinen Kopf. Ich biss mir auf meine Unterlippe. Das kann doch nicht wahr sein! Wieso bin ich nur in eine solche Lage geraten?! "U-Uh... H-Hallo??" Ich schaute auf, wo ich ein Mädchen sah, das besorgt zu mir guckte. "G-Geht es Ihnen gut?", fragte sie schüchtern. Ich merkte, wie ich meinen Durst nicht mehr zurück halten konnte. Als das Mädchen zu mir kam und nah genug war, so dass ich ihren Arm greifen konnte, biss ich ihr in den Hals. Nach einer Weile, wo sich das Mädchen auch wehrte, doch ich ihr schon das Handgelenk gebrochen hatte, da ich sie festhielt, wurde sie Ohnmächtig. Plötzlich löste sie sich in Staub auf. Erst da kam ich wieder in die Realität zurück. Ich starrte auf meine Hände, wo ich noch das Mädchen festgehalten hab. "W-Was zur—? Was hab ich—?!" Ich hab mir schnell mit meinem Handgelenk über meinen Mund gewischt, um das restliche Blut abzuwischen, danach bin ich aus der dunklen Gasse gerannt. "Hey, Ryu! Da bist du ja!", hörte ich sofort von Haiji rufen, doch ich ging an ihn vorbei und schubste ihn leicht weg, als er sich in meinen Weg stellte. "H-Hey? Ryu?" "Lasst mich in Ruhe!", zischte ich, während ich weiter ging. Ich wollte jetzt einfach allein sein. Ich wollte vor allem nicht, dass ich meine Kontrolle wieder verlieren würde. Dann könnte das gleiche Haiji und Shin passieren, wie diesem Mädchen von vorhin. ``Ach, verdammte Scheiße!!´´, fluchte ich in mir. Im Klassenzimmer angekommen, setzte ich mich auf meinen Platz. Zum Glück beherrschte ich mich die ganze Zeit wieder. Ich konnte mich wohl im letzten Moment noch retten, bevor ich zu einem richtigen Monster wurde? Auf dem Weg nach Haus, bemerkte ich die Aura von dem Mistkerl. "Hey, Ryuji! Wohin willst du?", hörte ich Shin rufen. Ich war wie immer mit Haiji und Shin auf dem Weg zur Bushaltestelle, doch ich rannte über die Straße um der Aura von diesem Mistkerl zu folgen! Ich wollte ihn zur Rede stellen! "Hey! Warte mal!", rufte ich, als ich ihn endlich, in einer kleinen dunklen Gasse, gefunden hatte. "Hm? Oh, Ryuji? Mit dir habe ich gar nicht gerechnet.", kam es belustigt von ihm. "W-Was?" Ich stockte. Ja, das ist dieser Kerl, der mich zu einem Vampir gemacht hat. Das erkannte ich, da er mich erkannte und genau mit so einem hässlichen Grinsen, wie damals anguckte. Doch seine Haarfarbe war anders. Es war kein Silber mehr, sondern sie waren Blond. Ein normales Blond, was am Ansatz heller war und zu den Spitzen ein leichtes Dunkelblond annahm. Die Haarlänge war auch viel kürzer, als ich sie in Erinnerung hatte. Sie gingen ihm nicht mehr bis zu dem Rücken. Nein, sie gingen ihm nur bis zu den Schultern. Sowohl die Haare, als auch die Augenfarbe war anders. Kein Blutrot, was Mordlust aussprach, sondern ein Blau-Grau. Wieso habe ich ihn so anders in Erinnerung? "Was ist denn? Hast du irgendetwas auf dem Herzen?", sprach er, wobei er immer noch lächelte und sich ganz zu mir wandte. "Hm? Achso. Du hast mich ganz anders in Erinnerung?", lachte er, so dass er seinen Mund leicht mit seiner Hand verdeckte, während seine Schulter auf und ab bebten. "Ja, das stimmt. Wie du siehst, habe ich die Form eines ganze normalen Sterblichen angenommen." "Woher...—?!" "...ich deine Frage wusste?" Ich stockte mit reden und tritt etwas zurück. "Du musst noch viel lernen, mein kleiner Ryuji. Aber ich beantworte dir auch gerne die Frage, die dich zu mir getrieben hat." Er schaute mich an. Sein Lächeln war immer noch auf seinen Lippen und seine Augen schaute belustigt auf mich herab. Schon fing er wieder an zu lachen. "Achso, verstehe mein lieber Ryuji. Du bist verwirrt? Du willst wissen, warum du von diesem Unfall heute früh wusstest? Ihn sogar voraus gesehen hast?" Ich starrte ihn finster an und nickte leicht. Mir war es zur Zeit vollkommen egal, warum er meine Frage wusste. "Tja, wie soll ich es dir am besten erklären? Jeder Vampir hat eine besondere Fähigkeit. Ich kann z.B. deine Gedanken lesen. Du kannst dafür in die Zukunft schauen. Pass aber auf, dass du es nicht übertreibst. Je mehr ein kleiner, schwacher und hilfloser Vampir, wie du sie benutzt, ohne jegliche Art deine Kräfte zu kontrollieren oder sie zu trainieren, kann schnell dazu führen, dass ein Vampir, wohl oder übel bald ins Gras beißt. Du musst noch einige Jahrzehnte deine Kraft trainieren." "Und wieso konntest du dann gerade ohne Pause meine Gedanken lesen?!" Er lachte wieder los. "Ach, Ryuji! Mein kleiner unwissender Junge." "Ich bin nicht dein—!" "Was denkst du, welchen Rang ich, im Gegensatz zu dir habe?", unterbrach er mich. Seine Stimme war ernster und finster. Sein Blick wurde zu einem ernsten und dennoch verspielten Blick. Sein Lächeln wurde gefährlicher. "Ich gebe dir einen Tipp." Er kam ein Schritt zu mir, wo ich sofort einen zurück ging, doch er machte wieder einen, worauf ich wieder zurück ging und schließlich, mit meinem Rücken eine Wand berührte, so dass er nun direkt vor mir war. Er schlug seine linke Hand neben meinen Kopf an die Wand, so dass ich keine Chance hatte, in dieser Richtung zu fliehen. Er kam mir gefährlich nah mit seinem Kopf. Doch ich schließte meine Augen nicht. Nein, ich starrte ihn kalt an. Ich versuchte Augenkontakt zu haben, als ob ich versuchen würde, ihn mit meinem Blick zu verscheuchen, doch seine Aura war wesentlich stärker als die von meine, so dass ich leicht anfing zu schwitzen. "Ich bin ganz Oben auf der Liste. Zu denen, die über Leben und Tod entscheiden. Zu denen, die keine Schwäche haben mit ihren Fähigkeiten. Zu denen, die mehr, als nur eine Kraft besitzen. Du bist ganz Unten auf der Liste. Zu denen, die nichts auf die Reihe bekommen. Zu denen, die sofort sterben, wenn sie ihre Fähigkeit mehrmals benutzen, die sofort zu unkontrollierte Wesen werden, wenn sie diese Kraft eingesetzt haben und wie Irre durch die Gegend rennen, um ein Opfer zu finden, welches sie aussaugen wollen. Zu denen, die nur eine kleine Kraft besitzen und niemals gegen mich gewinnen werden. Weißt du nun, auf welchem Level ich spiele und auf welchem Kindergarten du spielst?" "Tsk...!" Ich biss mir leicht auf meine Unterlippe, aber mein Blick veränderte sich nicht. Ich starrte ihn immer noch kalt und ebenfalls herausfordernd an. "Haha! Oh man, Junge! Du bist schon ein Witzbold!", fing plötzlich der Typ an zu Lachen. ``Witzbold?´´ "Du denkst wirklich, DU könntest MICH besiegen?", lachte er weiter. "Ja, das denke ich wohl...", brummte ich kalt. Nun schubste ich ihn von mir weg, so dass er einen Schritt zurück ging. Trotzdem kicherte er leise vor sich hin. "Du bist echt komisch. Ich glaub, dass es mit dir noch recht lustig werden wird." Er nahm es auf die leichte Schulter. Klar, immerhin ist er auf einen sichtlich höheren Rang als ich. Ich bin ein blutsüchtiges Monster, das nicht mehr ohne Blut leben kann! Ich hasste es. "Wir werden uns sehen." Der Mann wandte mir den Rücken zu, winkte mir, ohne nach hinten zu gucken, zu und ging weiter seinen Weg. "W-Was?! Hey! Warte!" Ich wollte zu ihm rennen und ihn stoppen, doch er verschwand in der Finsternis der Gasse. "Verdammt!", zischte ich, als ich allein in der dunkeln Gasse stand. Ich seufzte und schließlich machte ich mich wieder auf den Weg zur Bushaltestelle. "Ganz toller Mist... Denn Bus hab ich gerade verpasst...", brummte ich, als ich auf mein Handy starrte und die Uhrzeit sah. "Jetzt heißt es warten..." Bis der nächste Bus kam dauerte es mindestens eine halbe Stunde. Ich verschlug mir nicht die Zeit, in dem ich durch die Stadt ging und irgendwas machte, nein. Ich stand gelangweilt an der Bushaltestelle, lehnte mich an einem Laternenpfahl an und wartete, während ich ausdruckslos zum Himmel starrte. Haiji und Shin sind auch schon gegangen. Anrufen wollte ich nicht. Ich bin ja immerhin auf eigener Faust abgehauen. Ich schließte meine Augen und seufzte leicht. Nein, deshalb wollte ich sie nicht anrufen. Ich wollte einfach die ruhige Zeit genießen. ..... "Hey, Ryuji! Verdammt wo warst du?", fragte mich sofort meine Großmutter, als ich ankam. "Ich habe meinen Bus verpasst." "Du hättest wenigstens Bescheid sagen können." Ich reagierte nicht. Eigentlich hätte ich mich entschuldigt, oder hätte ihnen eine Nachricht geschickt, doch ich hab es nicht gemacht. Meine Großmutter hat sogar meine Mutter angerufen und von dem Unfall erzählt. Auch, dass ich mich total zum Gegenteil verändert habe. Meine Mutter würde uns sofort Besuchen kommen, wenn sie Frei hatte. Ich wusste, dass dies nicht passieren würde. Wenn sie mal Frei hat, dann legt sie sich auf die Couch und vergisst alles. Sogar mich. Mir war es egal geworden. Von mir aus konnte ich auch mein ganzes Leben hier verbringen. Was hat mich eigentlich so sehr an diese Stadt gehalten? Ich ging die Treppe hoch, denn im zweiten Stockwerk des Hauses waren die Schlafzimmer. Ich ging in mein Zimmer rein, knallte meine Schultasche in die nächst beste Ecke und ließ mich, wie ein Stein ins Bett fallen. Da starrte ich für eine Zeit ausdruckslos die Wand an. "Warum wollte ich eigentlich so unbedingt Leben?", fragte ich schließlich mich selbst. Ich wusste es nicht. Als ich mich langsam auf die Seite legte, starrte ich als erstes wieder gelangweilt gerade aus, bis mein Blick auf meine kleine Kommode fiel, wo ein Bild von einem Mädchen mit schwarze Haaren und hellblauen Augen abgebildet war. Lange Zeit verging, wo ich auf das Bild starrte. Kannte ich dieses Mädchen? Waren wir befreundet? Wieso habe ich ein Bild von ihr? Was hat sie mir bedeutet? Kenne ich ihren Namen? Ich wusste nichts. Egal, wie viel und wie lange ich nachdachte, die Erinnerungen kamen nicht. Mein Kopf blieb leer. Kapitel 4: Kapitel 4 -------------------- So vergingen weitere zwei Jahre und ich war schließlich 17 Jahre alt. Auch wenn sich Haiji, Shin und Kim an mein neues Ich sich dran gewöhnen mussten, wir blieben trotzdem befreundet. Früher waren sie immer noch auf den Jugendtrip, wollten weiteren Unsinn machen und einfach ihr Leben genießen, wobei ich nicht wirklich auf sowas Bock hatte. Shin war auch eher so einer, der sich selten in seiner Freizeit mit uns traf. In der Schule war er aber immer bei uns. Jetzt setzten wir nicht mehr so viel auf's Spiel. Klar, wir sind immerhin schon älter und das haben auch Haiji und Kim verstanden, wobei ich mir bei Haiji nicht so sicher bin. Er ist schon immer ein Junge gewesen, der voller Energie war, hat mir seine Mutter bei einem Besuch erzählt. Mir war stets bewusst, dass bald meine Mutter mich abholen würde, doch wann wusste ich nicht. Mir war es auch egal, ob ich hier, oder dort lebe. Sie soll kommen, wann es ihr Recht ist. Ich hatte hier meine Freunde gefunden, auch wenn es nicht recht viele sind, da ich immer Distanz zu den Menschen gesucht habe. Es blieben eher Haiji, Shin und Kim. "Hey! Da bist du ja, Ryuji!", rief Haiji, als ich zum Treffpunkt kam. "Was habt ihr diesmal wieder vor?", fragte ich, wie immer in einer genervten Stimmenlage. "Nichts. Haiji wollte nur mal zusammen essen gehen.", meinte Shin, der aus dem Augenwinkel zu Haiji schaute, der nur über beide Backen grinste. "Wir wissen immerhin nicht, wann deine Mutter dich abholt! Darum dacht' ich mir, dass wir deinen Abschied eher zu früh, als zu spät feiern!", sagte er lachend. "Haha, wie nett von dir, Haiji.", kam es von Kim, der etwas auflachte. Schließlich gingen wir zu der Gaststätte, wo Haiji unbedingt mal hinwollte, da das Essen hier so gut sein soll. Eigentlich dachte ich mir, dass alles normal sein wird. Doch dies war nichts. "Hab ich nicht gesagt, dass es hier unglaublich ist!", meinte Haiji begeistert, während er seinen Mund vollstopfte. "Hey, Hey, Haiji. Hat man dir nicht beigebracht, dass man mit vollen Mund nicht spricht?", kam es von Shin. "Was? Sollte ich das kennen?", meinte Haiji, während er runter geschluckt hat. Jeder hatte sein Essen bzw. sein Trinken bekommen und man konnte sehen, dass die Jungs sichtlich Spaß hatten. Man konnte sich noch extra Salat, Süßspeisen und Brot, was auf den Tisch stand, sich aber selber abschneiden musste, nehmen. "Aber schlecht ist es nicht." "Ja, sag ich doch!", sagte Haiji, der sich gerade eine Scheibe vom Brot abschneiden wollte, jedoch zu Kim schaute um ihn zu antworten. "Ach, verdammt!", fluchte er plötzlich auf, wodurch mein Blick zu ihm ging. "Man hat dir auch nicht beigebracht, wie man Brot schneidet oder?", kam es nun etwas genervt von Shin. Haiji sah auf seinen Finger, wo er eine Schnittwunde hat und nun Blut zum Vorschein kam. Mein Blick haftete an seinem Finger. Eher an die rote Flüssigkeit, die aus seinem Finger kam. Wann war es eigentlich das letzte mal, wo ich Blut zu mir genommen hatte? "Shit...!", plötzlich pochte mein Kopf wieder, so dass ich mir meinen Kopf hielt. "Hey, Ryu? Geht's dir gut?" "Ja, ja... Ich glaube nur, ich kann kein Blut mehr sehen...", brummte ich leise, während ich meinen Blick von Haiji weg wandte. "Ach, komm! Das ist nur ein kleiner Schnitt. Der ist im nu wieder geheilt!", lachte Haiji, doch ich schaute weiter weg. Doch es half nichts. Ich roch langsam den Geruch von seinem Blut, so dass ich mir die Nase zu hielt. "Sorry, Jungs! Ich geh mal kurz auf's Klo...", meinte ich nur kurz, während ich aufstand und ging. Im Bad machte ich am Waschbecken stopp, an welches ich mich abstützte und erstmal durch atmete. ``Verdammt! Das ich bei sowas kleinen schon meine Kontrolle verliere!´´ Ich drehte den Wasserhahn auf und spritzte mir leicht kaltes Wasser ins Gesicht. "Hey, Ryu? Geht's dir wirklich gut?" "Hm?" Ich schaute hinter mir, wo Shin stand und mich besorgt anguckte. "Ja, ja... Alles gut..." "Ich kann mich nicht erinnern, dass du kein Blut sehen kannst. Wo du zu uns gekommen bist, meintest du doch, dass es dir nichts ausmachen würde, oder war das anders?" Ich antwortete nicht. Ich senkte eher leicht meinen Kopf, so dass mein Haare mein Gesicht versteckten, wodurch man meinen Gesichtsausdruck nicht sehen konnte. "War das etwa gelogen—" "Nein..." "Warum dann dieser Aufstand?" "Ich kann seit dem Unfall kein Blut mehr sehen! Mehr nicht!", schrie ich sichtlich raus und ballte meine Hände zu Fäusten. Ich spürte Shins überprüfenden Blick auf meinen Rücken. "Ich hab dich schon lange im Auge... Wenn du mich fragst, stimmt irgendwas mit dir nicht. Es ist irgendwas im Krankenhaus passiert, oder?" "Nein! Gar nicht!" Shin wollte wieder was sagen, doch ich unterbrach ihn, mit einem sichtlich aggressiven Verhalten. "Es ist rein GAR nichts passiert, verstanden!! Und jetzt lass mich gefälligst in Ruhe mit deinen blöden Fragen!!" Ich wollte das Bad verlassen, dabei stoß ich Shin mit der Schulter weg. Angekommen bei Haiji und Kim guckten sie mich besorgt an. "Hey, Ryu. Geht's dir besser—" "Ich gehe. Tschau.", unterbrach ich Haiji, während ich meine Sachen nahm und ohne ein weiteres Wort ging ich aus der Gaststätte. Wieso hab ich nur so aggressiv reagiert?! Ich wusste nicht wirklich, wohin ich gehen sollte, aber meine Beine führten mich automatisch in Richtung Bushaltestelle. In meinem Kopf stellte ich mir immer die Frage, wieso ich so reagiert hab. Jetzt weiß Shin hundert pro, dass etwas passiert ist. "Hey, Ryuji!" Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als ich meinen Namen hörte. Als ich mich umdrehte, um zuschauen, wer es war, sah ich Shin, der zu mir kam. "Hm?", brachte ich nur kurz raus. "Wegen vorhin—" "Ich will darüber nicht mehr reden." "Es ist irgendwas passiert. Bitte sag mir was." Ich schaute ihn an. Sollte ich es ihm sagen? Nein. Dieser eklige Typ hat doch gemeint, dass er diejenigen töten wird, wenn ich was von ihm erzähle. "Was soll passiert sein?" "Jedenfalls bist du nicht mehr der Ryuji, der vor neun Jahren in unsere Klasse kam." "Wie gesagt, es liegt am Unfall. Es ist nichts. Darüber zu reden bringt auch nichts mehr. Meine Mutter wird mich eh bald abholen. Denkst du, wir werden uns dann jemals wieder sehen?" "Denkst du wirklich, Haiji ist damit einverstanden?", lachte Shin und klopfte mir auf die Schulter. Ob Haiji damit einverstanden ist? Nein, natürlich nicht. Das wusste ich, denn er hat mir gesagt, dass er hundert pro zu mir kommen würde um mich mal zu besuchen. Auch, wenn ich ihn kalt behandelt hatte und auch manchmal versuchte, ihn abzuschütteln, meint er, dass ich sein bester Kumpel sei. Ich musste immer, bei diesen Wörtern, etwas auflachen, da sie so dämlich waren. Auch jetzt musste ich etwas lachen. "Haiji spuckt immer große Töne raus." "Da könntest du Recht haben. Als wir an der Bushaltestelle ankamen, versuchte Shin mit mir in ein Gespräch zu kommen. Klar, er ist sich jetzt sicher, dass was, seit dem Unfall passiert ist und will mein vollstes Vertrauen, dass ich es ihm sage. So kommt es mir jedenfall vor. Als mein Bus kam verabschiedet sich Shin und ging seinen eigenen Weg. Ich war sichtlich froh, dass er gegangen ist und seufzte etwas auf. "Bin wieder da.", rief ich ins Haus meiner Großeltern, als ich die Tür hinter mir zumachte. "Ah, bist ja schneller da als gedacht!", hörte ich meine Großmutter, die in einem anderen Zimmer war. "Kommst du mal bitte, Ruyji?" Ich ging in die Küche, wo meine Großmutter am Tisch saß und mit jemanden telefonierte. "Es ist deine Mutter.", meinte sie, während sie mir das Telefon reichte, das ich an mich nahm. "Hm?" "Ah, Ryu. Ich hab es schon Großmutter erzählt, aber gut, dass ich es dir auch erzählen kann. Ich werde dich in zwei Wochen abholen, ist das okay? Bitte pack alles ein." Ich wusste nicht zu antworten. Ja, mir war es egal, dass ich wieder zurück zu meiner Mutter gehe, doch ich habe keinerlei Erinnerungen an diese Stadt. "Geht klar.", sprach ich dann doch und reichte das Telefon, ohne mich zu verabschieden, meiner Großmutter. Anderseits freute ich mich hier weg zu gehen. Dann bin ich endlich von diesem verdammten Typen weg. Bei dem Gedanken huschte mir ein Lächeln auf meinem Lippen und langsam fing ich an, meine Sachen zu packen. Immerhin können die zwei Wochen wie im Flug vergehen, wenn man die Arbeit immer mehr verzögert. ..... "Oh mein Gott! Ryuji, du bist ja zu einem richtigen jungen Mann geworden!" Das war das Erste, was meine Mutter sagte, als sie aus dem Auto stieg und zu mir rannte. Sofort umarmte sie mich und sagte immer wieder, wie groß ich doch geworden bin. Sie packte mich an den Schultern und ließ mich gerade vor ihr stehen, während sie ihren 'großen' Jungen musterte. "Ist gut, Mutter..." Ich versuchte mich zu befreien, was mir aber nicht gelang, da sie mich wieder umarmte. Aber nach einer Weile ließ sie endlich los. "Rika freut sich schon, dich zu sehen!", sagte meine Mutter in einem Lächeln. Ich blinzelte verwundert und fragend meine Mutter an. "Huh? Rika?" Jetzt schaute mich meine Mutter verblüfft an, lachte schließlich aber auf. "Ach, komm. Über sowas brauchst du keine Witze zu machen, Ryu!" Ich wusste nicht, was sie wollte. Wer war diese Person? Wieso freut sie sich, dass ich wieder kam. Alles war weg. Alles blieb schwarz in meinem Kopf. Keine Bilder, keine Stimmen, Personen oder sonstiges. Meine Mutter hat sich noch schnell mit meinen Großeltern unterhalten, danach verabschiedeten wir uns. Meiner Großmutter fiel es sichtlich schwer, mich gehen zu lassen, doch sie musste. So stiegen meine Mutter und ich ins Auto und fahren los. Während der Autofahrt redeten wir kaum, auch wenn meine Mutter immer versuchte ein Gespräch anzufangen, welche ich aber immer abblockte und aus dem Fenster neben mir schaute, wo Häuser, Bäume, Menschen und auch Autos an uns vorbei gingen. Ich musste schon zugeben, dass es etwas komisch ist, Haiji, Shin und auch Kim nicht mehr zu sehen, auch wenn sie meinten, dass wir uns immer treffen würden. Zu verneinen hätte nichts gebracht. Nicht bei Haiji diesem Sturkopf. Wenn er sich was in den Kopf setzt, dann macht dieser es auch, auch ohne nachzudenken. "Was ich dir noch sagen wollte, Ryuji. Ich habe dich auf die gleiche Schule wie Rika angemeldet.", begann meine Mutter. Ich drehte leicht meinen Kopf zu ihrer Richtung und schaute sie gelangweilt an. Schon wieder dieser Name, mit dem ich nichts anzufangen weiß. Anscheinend kennen sich meine Mutter und dieses Mädchen. "Ich weiß, was sie dir bedeutet hat." Ich weitete kurz meine Augen. Wie bedeutet? Was hat diese Person mir bedeutet? Wenn sie mir irgendwie wichtig gewesen wäre, dann hätte ich sie nicht vergessen. Ihre Stimme wäre in meinem Kopf, ihr Aussehen, unsere gemeinsamen Erlebnisse. Aber da ist nichts, was mich an sie erinnert. "Aber... du kennst doch sicher noch den Jungen, der früher in Rikas Kurs war?" Ich antwortete nicht, sondern starrte einfach wieder nach draußen. Trotzdem hörte ich ihr zu. Was war mit diesem Typ in ihrem Kurs? Hatte er irgendeine Bedeutung? "Sie sind jetzt zusammen. Versuch bitte, darüber hinweg zu sehen, auch wenn es schwer für dich wird. Tu es auch für Rika, okay?" Ich wusste nicht wirklich zu antworten. Aber auf einer Art war ich etwas angeschlagen. Wieso? Was zur Hölle war mit diesem Mädchen? "Hm...", murmelte ich schließlich und schaute weiter aus dem Fenster. Zuhause angekommen ging ich durch die Wohnung, um mir ein Bild zu machen von meinem alten Zuhause zu machen. "Hey, Ryuji... Ich weiß, dass du lange nicht mehr hier warst, aber du musst dich doch noch grob daran erinnern, wo welches Zimmer ist.", lachte meine Mutter leicht auf. "Nein. Seit dem Unfall ist alles verblasst.", brummte ich nur. "Was hast du auch nur für Sachen gemacht...", sagte meine Mutter jetzt niedergeschlagen. Sie ging nun langsam auf mich zu und wollte mich umarmen. "Nichts. Über die Straße gegangen?" Schon verschwand ich wieder aus dem Zimmer und ließ meine Mutter alleine im Zimmer zurück. Alles ist verblasst. Die Stadt, sowie das Haus. Alles. Nun lebe ich hier, wo ich keinerlei Erinnerung habe. Keinerlei Freunde. Ob sie mir fehlen? Ich weiß es nicht. Ich wollte immer, dass sie verschwinden, dass ich allein bin. Aber wollte ich das wirklich? Ich wusste es nicht. Immerhin fing mein Leben, mein Leben als Vampir, wo meine Erinnerungen erst an diesem Unfall anfangen, mein Leben fing da an. Ich ignorierte die Koffer in meinem Zimmer und setzte mich auf's Bett. Alles was nur drin war, waren ein Bett, Schrank, Schreibtisch mit einem Stuhl und ein kleiner Nachtschrank. Mehr nicht. Vielleicht noch zwei Lampen, sonst war mein Zimmer leer. Ich ließ mich nach hinten fallen. "Jetzt fängt ein weiteres, neues Leben an." Eigentlich wäre es kein 'neues Leben' für mich. Nein, es wäre mein 'altes Leben' gewesen, doch dies ist es nicht. Kapitel 5: Kapitel 5 -------------------- Am nächsten Morgen musste ich zur neuen Schule gehen. Ich musste jetzt weder mit dem Bus fahren, noch auf Haiji oder Shin warten. Jetzt würde ein neuer Tagesablauf beginnen, an den ich mich noch gewöhnen musste. Als ich mit Essen fertig war, nahm ich meine Tasche, machte mich fertig, sagte meiner Mutter noch schnell am vorbei gehen: "Bis nachher", und ging aus dem Haus. Eigentlich verlief alles normal. Keine Person, auf die ich warten muss, kein Bus, nichts. "Ryuji? Bist du das?" Ich hörte plötzlich eine leise, verschüchternde Stimme hinter mir und drehte mich langsam um. "Oh mein Gott! Du bist es wirklich, Ryuji!" Hinter mir stand ein Mädchen mit langen schwarzen Haaren und hellblauen Augen. "Und du bist?" Ich musterte sie von oben bis unten. "A-Aber... Ryuji? Erkennst du mich denn nicht?", fragte das Mädchen traurig. Um ehrlich zu sein, nein. Ich kannte dieses Mädchen nicht. Mir fiel auch nicht ein, woher ich dieses Mädchen kennen sollte. "Tut mir leid.", meinte ich nur kalt, drehte mich um und wandte mich zum gehen. "Du hast dich in den letzten neun Jahren ganz schön verändert..." Ich stockte mit laufen. "Was war vor neun Jahren?", fragte ich, drehte meinen Kopf leicht zu ihrer Richtung und schaute sie aus dem Augenwinkel an. "Waren wir mal befreundet? Es tut mir leid, aber ich kenne dich nicht." "Aber, Ryuji!! Ich bin's! Rika!" "Ri...ka?", murmelte ich und schaute zum Himmel rauf. Ich seufzte kurz und schloss meine Augen. "Kann sein, dass der Name mir bekannt vorkommt...", nuschelte ich, während ich weiter ging. Plötzlich hielt mich jemand am Ärmel fest. Es war Rika, die wohl jetzt mit mir reden wolle. Ja, jetzt erkannte ich sie langsam. Die verblasste Figur, die mir wichtig war, erkannte ich langsam wieder. "Ryuji... Wieso hast du dich so verändert?" Ich zuckte mit den Schultern. "Es ist halt so, wie es ist. Komm damit klar oder lass es." Mit diesen Worten ging ich weiter. "Bist du wirklich Ryuji? Ryuji Koruaki?" "Ja, mein Name ist Ryuji Koruaki. Irgendwelche Einwände?" "Was ist mir dir passiert! Das bist nicht du! Das ist nicht deine Redensart, deine Betonung.... Das ist nicht dein Gesichtsausdruck!" "Und wie war mein Gesichtsausdruck?" "Fröhlich! Nicht so kalt und gelangweilt...", schluchzte sie und langsam kamen ihr Tränen in die Augen. "Hey, wein hier gefälligst nicht. Sonst sieht es so aus, als ob ich Schuld bin." "Warum hast du dich so verändert!" Nun ging Rika zu mir stellte sich in meinen Weg. "Ich will meinen alten Freund Ryuji wieder!" Nun schlägt sie mit ihrer Hand, die sie zu einer Faust geballt hatte, gegen meine Brust, doch stark war dieser Schlag nicht. "Ich will den fröhlichen, liebevollen Ryuji!!" Jetzt schlug sie mehrere male gegen meine Brust und die Tränen liefen ihre Wangen hinunter. "Hey, die Leute gucken schon...!", zischte ich und guckte mich leicht um. "Das ist mir doch egal!", schrie sie, schluchzend, während sie weiter auf meine Brust schlug. "Ich will den alten Ryuji!!" Als sie ihre Geschwindigkeit und Kraft in ihren Schlägen verdoppeln will, nahm ich sie an beiden Handgelenken und zwang sie so, mich anzugucken. "Hör zu... Diesen Ryuji, den du kanntest, gibt es nicht mehr!", flüsterte ich leise. "Warum...?", schluchzte sie und weitere Tränen rollten ihr über ihr Gesicht. "Hey! Darf man mal wissen, was du da machst?" Ich lockerte den Griff an Rikas Handgelenken und schaute nach hinten, woher die Stimme kam. Ein Kerl, mit blonden Haaren, kam auf uns zu gelaufen. "Und darf man wissen, warum ich dir das sagen soll?", brummte ich genervt zurück, dabei ließ ich von Rikas Handgelenken los. "Ich hab wohl das Recht, zu fragen, wenn meine Freundin weinend da steht und ein Kerl sie grob anfässt." "Ach, das ist deine Freundin? Tut mir wirklich leid.", dies kam eher belustigt von mir rüber und ein kleines kichern brach in mir aus. "Aber deine Freundin hat gerade, wie eine Irre, mich geschlagen, geschrien, dass ich zu einer Person werden soll, die es schon lange nicht mehr gibt. Dabei fing sie auch noch an zu weinen." "Ryuji!! Du brauchst nicht auf cool zu tun! Keine Ahnung, wie deine alten Freunde in der anderen Stadt waren, aber hier brauchst du nicht so ein Arsch zu sein!", schrie Rika mich an. "Ich sag dir eins. Meine Freunde haben mit einem Charakter rein gar nichts zu tun, verstanden?!", zischte ich und blickte kalt zu ihr herab. "Du bist also dieser Ryuji? Da hat mir aber Rika eine ganz andere Person beschrieben..." "Er ist auch eine ganze andere Person, Daisuke!" "Ja, sie hat recht. Ich bin, seit einem Unfall, der eigentlich tödlich enden sollte, eine ganz andere Person." "U-Unfall...?", stotterte nun Rika. Ich guckte sie gelangweilt an. Wie es aussieht, wusste sie nichts davon. "Naja, wie gesagt. Komm mit meinem neuen Ich klar. Wenn nicht, lass es bleiben.", brummte ich, während ich weiter ging. Ich ließ die Zwei hinter mir zurück. Ich hatte einfach keinen Bock, mich mit ihnen zu unterhalten. "Wir freuen uns sehr, dass Sie auf unsere Schule gekommen sind.", begann die Sekretärin, die mich zu meiner neuen Klasse brachte. "Sie haben hier schon mal gewohnt?", fragte sie mich, während sie zu mir nach hinten schaute, da ich etwas weiter hinten lief. "Hm...", brummte ich nur genervt und musterte aus dem Augenwinkel den Gang, wo die Schüler entweder sich unterhielten, ihr Schulzeug holten, welches sie für die Stunde brauchten, oder einfach nur Unsinn bauten. Trotzdem hafteten paar Blicke an mir. Tja, als neuer Schüler hat man oft die Aufmerksamkeit von den Schülern, die auf die Schule gingen. Schließlich wurde ich aus meinen Gedanken gerissen, als die Sekretärin wieder was fragte. "Also könnten sie hier welche kennen?" "Könnte sein..." Die Sekretärin merkte, dass ich keine Interesse an einem Gespräch hatte und ließ es dabei. Den Rest des Weges hatte sie mir das Wichtigste erklärt und meinte, dass mir noch ein weiterer Schüler meiner Klasse zugeteilt wird, der mir den Rest der Schule zeigte. Ich habe die ganze Zeit zugehört, doch geantwortet hab ich nicht mehr. "So. Hier ist ihr Klassenzimmer." Die Sekretärin blieb plötzlich stehen und stand vor einer Tür. Im Klassenraum befindet sich schon die ganze Klasse, die verstreut im Raum standen, manche musterten mich aus dem Augenwinkel, als ich rein kam. "So, Kinder. Hört mal alle her.", begann die Lehrerin, die in ihre Hände klatschte, damit es im Raum ruhig wurde. "Das ist Ryuji Koruaki. Er wird, wie ihr sicher schon wisst, jetzt in eure Klasse gehen." Wie ich solche Ansagen hasste. Sollten diese Schüler doch selber nachfragen. Wer will den schon alles wissen, wie ich heiße. "Es wäre sehr praktisch, wenn sich jemand freiwillig melden würde, der ihm die Schule zeigt. So könnte Koruaki sich gleich mit jemanden anfreunden." Anfreunden? Ich glaub nicht, dass dies so einfach wird und lächelte leicht. "Ich würde es gerne machen.", kam es jetzt von einer Stimme, die mir bekannt vor kam. Ich drehte meinen Kopf leicht zur Richtung Tür, wo dieser Junge mit den blonden Haaren stand. Wie hieß er nochmal? "Ach, Kazunaka. Sie melden sich wirklich freiwillig?" "Klar, warum nicht? Ich will Koruaki besser kennenlernen." Bei diesen Satz schaute ich ihn finster an. "Ich hab ihn schon auf'm Schulweg getroffen und er scheint eher die Person zu sein, die Gespräche meidet. Aber ich versuch alles, dass er sich wohl fühlt.", meinte er mit einem Lächeln, als er zu mir ging und seinen Arm um meine Schulter legte, welchen ich genervt, mit meiner Hand, von mir weg schob und auf Abstand ging. "Wo soll ich mich hinsetzen?", fragte ich knapp und schaute zur Sekretärin, die mit den Schultern zuckte. "Tut mir leid, Koruaki, aber ich bin nicht der Klassenlehrer. Ich weiß nicht, wo dein Sitzplatz ist." "Und da kann ich gleich helfen.", sagte Kazunaka, der wieder neben mir stand. "In der letzten Reihe am Fenster." Er zeigte in die Richtung, wo ich auch, ohne ein weiteres Wort, hinging. Angekommen setzte ich mich hin, stellte meine Tasche ab und sah erstmal nach draußen. "Hey, Koruaki." Ich schaute neben mich und fand Kazunaka, der neben mir stand. Man ist dieser Typ lästig... und ich dachte, einen lästigeren Typ, wie Haiji gebe es nicht. "Wenn du willst, können Rika und ich dir in der Pause das Schulgebäude zeigen." "Ich werd' schon alleine zurecht kommen.", brummte ich und wandte meinen Blick ab, worauf Kazunaka ein seufzten von sich gab. "Du bist wirklich eine schwierige Person..." "Und du bist wirklich eine lästige...", brummte ich, in der Hoffnung, dass er nun verschwinden würde. "Tzz.." Anstatt aber zu verschwinden, lachte dieser Typ los. "Ich frag mich wirklich, wie ein fröhlicher, kleiner Junge, von dem Rika immer erzählt hat, zu einem kalten, herablassenden Jungen werden kann." "Tja, siehst du doch." "Sag mal... Du hasst es wirklich zu reden?" "Kann sein." Schon wieder seufzte er. Hat er nun endlich aufgegeben? "Naja, in der Pause zeigen wir dir das Schulgebäude." "W-Was?! Ich hab doch gesagt, ich brauche das ni—" Schon setzte er sich in Bewegung und meinte nur, lachend: "Sorry, kann dich leider nicht hören!" "Tsk...!" Nun hatte ich endlich, diesen Dreckskerl, der mich zu dieser Persönlichkeit gemacht hatte, weit weg von mir und ich hatte einen nächsten, den ich am liebsten in Stücke reißen könnte! Nachdem paar Stunden vergangen und ich mich auf den Weg zum Schulhof machte, da es rausging, wurde ich plötzlich von hinten gepackt und mitgezogen. "Was zur Hölle!", fluchte ich nur, während ich mich aus dem Griff versuchte zu befreien. "Ich hab dir doch gesagt, wir zeigen dir das Schulgebäude!" "Kazunaka! Lass mich los!", zischte ich scharf und versuchte, dass er mich losließ, doch sein Griff war zu stark. "Sorry, Ryuji. Ich habe Daisuke gesagt, dass er es lassen soll, wenn du es nicht willst, doch er ist einfach ein Sturkopf.", kam es, kichernd, von Rika. "Ihr steckt doch alle unter einer Decke..." "Seh' es einfach so an, dass wir den 'neuen' Ryuji einfach besser kennenlernen wollen!", lachte Kazunaka, der mich nun endlich losließ. Ich folgte den Zwei und versuchte, dass es so rüber kam, als ob ich ihnen zuhöre. Eigentlich war mir eher alles egal. Ich wollte nur, dass dies so schnell wie möglich vorbei ist. Rika gelang es etwas, dass wir ins Gespräch kamen, auch wenn sie nur fragte, was ich in den letzten neun Jahren passiert ist. Ob ich Freunde gefunden habe und ob sie mich besuchen kommen, bzw. ich auch sie. Wie es zum Unfall kam. Ich erklärte ihr kurz und knapp, dass alles, was vor dem Unfall passiert war, immer mehr verblasste, bis ich schließlich keinerlei Erinnerungen hatte. Ich bejahte, dass ich Freunde hatte und wir uns auch treffen würden. Mehr gab es nicht zu erzählen. Die Woche verging langsam. Ich hatte mich an meinen neuen Tagesablauf gewöhnt. Musste Rika und ihren Freund jeden Morgen, jeden Tag ertragen. Naja, eigentlich war es bei Rika nur Frühs, wo ich sie traf. Kazunaka hatte ich jede Stunde an der Backe, aber in den Pausen waren die beiden zusammen unterwegs. Auf dem Hof kam Rika meisten zu mir, fragte, ob ich nicht doch mit ihnen abhängen will, doch ich verneinte immer. Ich wollte meine Ruhe. Am Wochenende hatte ich auch keine Ruhe. Nein, im Gegenteil. Haiji wollte sich jetzt schon mit mir treffen. Er meinte, auch wenn ich nie wirklich aufgefallen bin, fehlt jetzt einer in ihrer Gruppe. So musste ich am ersten Schulfreien Tag warten, bis sie ankamen. "Hey! Ryu!" Ich brauchte mich nicht zur Seite drehen, um zu sehen, wer meinen Namen gerufen hat. Ich wusste sofort, dass es Haiji war und schaute nur aus dem Augenwinkel zur Seite. Da kamen Haiji uns Shin zu mir. Ich hätte eigentlich auch mit Kim gerechnet. Keine Ahnung, warum er nicht dabei ist. "Na, wie ist es auf deiner neuen Schule. Neue, bzw. Alte Freunde gefunden?", lachte Haiji und legte seinen Arm um meine Schulter. "So kann man es sagen." Wir gingen ein bisschen durch die Stadt. Ihnen irgendetwas gezeigt habe ich nicht, nein, wir gingen einfach und Haiji erzählte, wie komisch die Woche war. "Achso, Kim wollte eigentlich auch kommen. Doch er hat irgendwie eine Arbeitstelle gefunden. Frag nicht wo oder als was, das hat er nicht gesagt. Er meinte nur, dass er zur Zeit ziemlich viele Aufträge bekommen würde.", meinte dann Haiji und schmollte etwas. Ja, klar. Kim ist immerhin schon 19 Jahre. "Bei Shin ist es auch ein Wunder, dass er heute kommt. Einmal war er Krank, oder kam wegen Terminen nicht zur Schule. Ich war als vollkommen allein auf mich gestellt!" "Wie gesagt, die Termine konnte ich nicht absagen.", versuchte Shin sich zu verteidigen, dabei lächelte er etwas. Ich konnte dennoch seine überprüfenden Blicke auf mich spüren, die ich versuchte zu ignorieren. Am Abend fuhren sie wieder, mit dem Zug, nach Hause. Wenigstens blieb mir ein freier Tag, der mir aber eher wie ein Nichts vorkam. Doch in dieser Woche, sah ich immer wieder vereinzelte Bilder, die sich langsam zu einem Film zusammensetzten, aber dennoch langsam. Bis jetzt wusste ich nicht wirklich, was passieren würde. Ich wusste aber, dass es was ist, was 100%ig passieren kann. Ich hatte schon des öfteren plötzlich Bilder in meinem Kopf, die nach einiger Zeit passierten. Aber mit jedem Bild, dass sich mehr zu einem Film zusammensetzte, desto mehr wurde mein Durst nach Blut. Jede Nacht ein neues Bild, jede Nacht wurden meine Kopfschmerzen und auch das Pochen in meinem Kopf mehr. Ab und zu hatte ich auch das Gefühl, dass sich mein Herz zusammenziehen würde. Würde ich wieder meine Kontrolle verlieren, wie damals? Was ich erkennen konnte, war ein Mädchen mit langen schwarzen Haaren. Ihr Gesicht erkannte ich nicht, dieses Puzzelteil war noch nicht da. Es musste ein Mädchen aus der Schule sein, sie hatte die Schuluniform der Schule an. Doch es gab viele Mädchen, die lange, schwarze Haare haben. Jedenfalls fing es an, in ihrem Haus zu brennen. Ich sah Flammen, die im nu das ganze Haus verpackten. Es gab Tode, darunter auch dieses Mädchen. Ich traute mich nicht zu schlafen, wegen diesen Bilder. Doch auch wenn ich nicht schlief, sie kamen, wann sie wollten. Ich konnte die Nächte kaum bis gar nicht schlafen. Ich wollte diese Bilder nicht sehen, ich wollte sie nicht im Traum sehen. Gar nicht. "Hey, Ryuji. Du siehst aber gar nicht gut aus.", kam es am nächsten Tag von Rika, die mich besorgt anschaute. "Sag mal. Schläfst du auch mal oder zockst du die Nächte durch.", kam es jetzt von Kazunaka. "Gar nichts von beiden.", brummte ich. Es kamen wirklich unterschiedlich die Bilder. Mal unmittelbar hintereinander, mal hatten sie Stunden Abstand, mal kam nur ein Bild pro Tag. Ich wusste nicht, wann und wo sie kommen. Als wir im Schulgebäude ankamen, mussten wir uns erstmal von Rika verabschieden. "Na dann, Jungs. Ich muss mich jetzt von euch verabschieden.", sagte Rika und umarmte, wie immer, Kazunaka wenn sie sich trennten. "Hey, Rika!" "W-Was—" Rika wurde, von hinten, von einer Freundin überrascht und erschrak sich. Als ich das erschrockene Gesicht von Rika sah, kam sofort ein weiteres Bild, wo ich den Atmen anhielt. Es war ein Mädchen, das Mädchen, mit den schwarzen Harren, und ein junge, mit blonden Haaren. Sie standen vor dem Haus, was bald in Flammen ausbrechen würde, und verabschiedeten sich. Das Mädchen war Rika und der Junge Kazunaka. "Hey! Koruaki! Noch da?!" Ich kam wieder in die Realität, als Kazunaka zu mir sprach und mit seiner Hand vor meinem Gesicht hin und her wedelte. "Man, wo warst du denn grad mit deinen Gedanken.", lachte er, als er mein, etwas erschrockenes Gesicht sah. Sollte ich ihm sagen, was ich gerade gesehen hab? Oder sollte ich es lassen? Er kann mich schließlich für verrückt halten. Es vergingen mehrere Schulstunden, wo ich mich mit dieser Frage beschäftigte. Kein Zweifel, es ist Rika, die in diesem Haus wohnt und welches in Flammen aufgeht. "Hey, Kazunaka." In der jetzigen Vorbereitungszeit ging ich an seinem Tisch. Er war gerade dabei auszupacken und schaute verwundert zu mir hoch. Das ich wohl mal zu ihm komme, das hätte er wohl nie gedacht. "Was gibt's?" Ich kam zum Entschluss, Rika zu helfen, wenn es Kazunaka so will. Aber ob dieser meine Warnung ernst oder nicht ernst nimmt, weiß ich leider nicht. Kapitel 6: ----------- "Hey, Kazunaka. Bedeutet dir Rika viel?" Kazunaka zog fragend eine Augenbraue hoch. "Ja, wieso?", kam es misstrauisch von ihm. "Ich weiß nicht, wie du reagieren wirst oder ob du mir glauben wirst, aber ich wollte dir was vorschlagen." Kazunaka antwortet nicht. Nein, er schaute mich nur fragend an. Er will wissen, was ich wollte. "Heute wird es höchstwahrscheinlich ein Hausbrand bei Rika geben. Dabei wird es Tode geben, darunter Rika." Stille. Kazunaka senkte seinen Blick und stand langsam auf. "Hey... Damit macht man keine Scherze..." "Wer sagt, das ich Scherze mache?" "Ich weiß doch, was du für Rika fühlst. Sie hat es mir erzählt. Aber, dass du gleich solche Sachen von dir gibst, damit gehst du zu weit!" Man kann nicht sagen, dass er es geschrien hat. Nein, er sagte dies eher mit einem ruhigen, dennoch wütenden Ton. "Ich wollte wirklich, dass wir uns anfreunden. Ich wusste die ganze Zeit, was du für Rika fühlst, hab aber meine Eifersucht verdrängt und hab, Rika zu Liebe, versucht, mich mit dir zu verstehen. Aber wenn du schon solche abscheulichen Dinge von dir gibst, dann hört der Spaß bei mir auf.", kam es finster und kalt von ihm, wie auch sein Blick war. Tja, ich hab es probiert. Hätte er mir geglaubt, dann hätte ich Rika helfen können. Doch geglaubt hat er mir nicht. "Also, glaubst du mir nicht?", fragte ich gelangweilt. "Wieso sollte ich?" "Tz... Naja, ist nicht mein Problem.", lachte ich und ging, mit einem Lächeln, zu meinen Platz. Der Unterricht und auch Schultag verging normal, nur dass Kazunaka versuchte Rika von mir fern zu halten und er mich selbst ignorierte. Naja, dies war mir eher egal, wäre da nicht dieser Durst. Ich wollte nicht jetzt, nicht hier in der Schule die Kontrolle verlieren! Nach der Schule ging ich nicht sofort nach Hause. Ich ging eher immer, wenn ich Durst nach Blut bekam, zu irgendeiner dunklen Gasse. Ich hatte das Gefühl, wenn ich in der Dunkelheit bin, würde ich mich wieder beherrschen. Wenn nicht, konnte ich immer, wenn eine Person ankam und mir helfen wollte, sie schnappen und meinen Durst stillen, auch, wenn ich dies hasste. Ich wollte es nie! Doch das Monster in mir wollte es... Am nächsten Tag kam weder Rika noch Kazunaka zur Schule. Ich bekam mit, dass der Hausbrand stattgefunden hat. Wie ich vorher gesehen hab: Rika ist tot. Ich spürte dabei nicht. Ein kleines Lächeln breitete sich nur auf meinen Lippen aus. Wie naiv von diesem Kazunaka. Hätte er gehört, wäre sie noch am Leben. Ganze Wochen kam Kazunaka nicht. Wurde ihm klar, dass er doch auf mich hören sollte. Wie würde er wohl reagieren, wenn wir uns wieder sahen? Ich war gespannt. Ich wollte ihn sehen. Sein Gesichtsausdruck. Trauer? Oder vielleicht doch Wut? Vielleicht auch beides? Ich lächelte etwas auf. Ja, ich wollte ihn sehen. Sehr sogar. Eine Freundin von Rika kam zu mir und fragte, ob ich ihr Kindheitsfreund Ryuji Koruaki bin. Als ich bejahte, gab sie mir Bescheid, wann Rikas Beerdigung stattfindet. Ob ich gehe? Nein, ich war daran nicht interessiert. Wegen ihr wurde mein Durst immer mehr. Ich musste leiden. Ich wollte nicht gehen. Ich wollte... Doch als die Beerdigung war, kam in mir doch ein schlechtes Gefühl. Ich war zwar kalt und desinteressiert, doch irgendwo war doch noch mein altes Ich. Ich brauchte einen Tag, um zu verstehen, warum ich dieses Gefühl hatte. Einen Tag, nach ihrer Beerdigung ging ich zu ihrem Grab. Ich kaufte weder Blumen oder sonst irgendwas. Nichts. Ich ging einfach hin, ohne zu Bedenken, was passieren könnte. "Tja, so sieht man sich wieder.", sprach ich, als ich an ihrem Grab stand. Ein Bild von ihr stand da und Blumen verzierten ihr ganzes Grab. "Wenn es Kazunaka, oder wie du ihn immer nanntest, dein Daisuke mir geglaubt hätte, dann wärst du noch am Leben. Aber nein, er wollte nicht auf mich hören, sondern hat gedacht, ich Scherze. Wegen dir kam jeden Tag ein neues Bild. Jeden Tag wurde mein Durst mehr...", meine Stimme wurde immer kälter und leiser. "Schließlich hab ich wegen dir wieder ein Opfer gebracht. Wieder eine unschuldige Person, die ihr Leben lassen musste, weil das blutsüchtiges Monster in mir Leben will." Ich wusste das keine Antwort kam. Trotzdem starrte ich auf ihr Bild. "Naja, ich werd' dann mal wieder gehen. Keine Ahnung, was ich hier sonst machen soll." Ich drehte mich um und ging von ihrem Grab, doch weit kam ich nicht. "Ryuji?" Eine sehr bekannte Stimme tauchte auf, so dass ich mich schnell umdrehte. "S-Shin?! Was... Was machst du denn hi—" "Das ist nicht wichtig.", meinte er kalt, wie auch sein Blick war und er auf mich zu kam, der sich hinter einen Baum versteckt hatte. "Was meintest du vorhin an ihr Grab?" "Du hast es...?" "Alles haargenau. Ich hab alles mitbekommen." Ich antwortete nicht. Nein, wir warfen uns kalte Blicke zu. "Ich hatte dich schon seit längerem im Auge. Seit dem Unfall warst du so anders. Außerdem hattest du, seitdem, eine andere Aura, die sogar mich aufschrecken ließ. Am Tag, wo wir dich das erste mal im Krankenhaus besuchten, konnte ich zwei rote Punkte an deinem Hals sehen. Du hast dich immer komisch benommen. Du ranntest immer weg, wolltest mit uns nicht reden, wenn es um deinen Unfall ging. Dann auch noch das Blut und jetzt das am Grab. Willst du mir immer noch sagen, dass nichts sei? Sag mir endlich: Was bist du?" "Was soll ich denn schon sein?", fragte ich genervt. "Hm.", lachte Shin kurz auf. "Ich zeig dir was. An deiner Reaktion werde ich sehen, ob ich richtig liege oder nicht. Wenn nicht, dann werd' ich dafür sorgen, dass du dich an nichts erinnerst." Er ging näher auf mich zu, bis wir schließlich dicht aneinander standen. Er schließt seine Augen. "Hey, was soll das jetzt werden, Shin?" "Das wirst du sehen...!" Er öffnete seine Augen, die eigentlich Blau sein sollten. Waren sie aber nicht. Nein, sie waren Rot. "W-Was...! Du... Du bist ein...." Ich traute meinen Augen nicht. Shin ist wirklich? Er ist wirklich ein Vampir?? "Deine Reaktion sagt alles." Seine Augen wurden wieder zu einem Blau als er dies sagte. "Du bist also ein Vampir, Ryuji? Seit dem Unfall..." In mir kam Wut auf. Er ist also auch so ein Unwesen? "Wieso bist du ein Vampir! Warum hast du sowas gemacht!", zischte ich. "Jeder hat seine Gründe, oder?" "Ein Vampir zu werden ist das abscheulichste, was es gibt!" "Und wieso bist du dann einer?" "Ich wusste nicht, dass es so endet! Ich wusste nicht, was dieser Dreckskerl meinte!" "Du nennst deinen Vater 'Dreckskerl'?" "Er ist nicht mein Vater! Er ist mein Erzfeind! Ich werde ihn umbringen!" Shins Augen weiteten sich. "Du willst was?" "Du hast mich richtig verstanden! Ich werde ihn umbringen!" "Bist du noch ganz bei Sinnen?! Ryuji, weißt du, was du da vor hast!" Als er wieder einen Schritt näher kam, ging ich immer auf Abstand, bis sich mein Rücken an einem Baum drückte. "Willst du mich abhalten?", lachte ich leicht. "Weißt du, wie viele du umbringen wirst?! Wenn du ihn tötest, dann werden seine ganzen Kinder mit sterben!" "Das ist mir doch egal!" "Denk doch mal nach, Ryuji!" "Ich werde meine Fähigkeiten verbessern und ihn erledigen.", lachte ich und grinste Shin an, der direkt vor mir stand. "Du wirst eine Menge umbringen... Denkst du, er hat nur einen Sohn? Er hat mehrere Töchter und Söhne!" "Ich habe doch schon viele auf meinem Gewissen, da schaden ein paar mehr auch nicht...!" Shin starrte mich nur kalt an. "Du hältst mich nicht auf, verstanden!", schrie ich nun, ballte meine Hand zu einer Faust und wollte Shin damit treffen, doch dieser nahm plötzlich mich an meinen Armen und drückte sie gegen den Baum, so dass ich mich nicht befreien konnte. Ich stockte, sah ihn geschockt an. Seit wann war er so stark? "Du hast ein neues Leben. Du hast eine zweite Chance bekommen! Trotzdem willst du dies vernichten! Du willst wirklich, Massen von Vampiren auf deinen Gewissen haben, die gar nichts dafür können! Sie können doch nichts dafür, dass du ihn hasst! Sie wollen vielleicht auch Leben!" Ich wollte Kontern, doch Shin ließ es mich nicht. "Du solltest dankbar sein!" "Woher willst du das wissen!" "Ich war auch kurz vor dem Tod! Mit drei Jahren sollte eigentlich mein Leben beendet sein! Meine Eltern sind seit 14 Jahren tot! Ich bin meinen Vater dankbar, dass ich Lebe!" "Ich bin nicht du!" "Das verlang' ich auch gar nicht. Du sollst doch nur mal bedenken, dass es sich nicht nur um dich dreht, Ryuji! Außerdem kannst du nichts gegen ihn ausrichten!" "So oder so muss er doch mal sterben." "Du bist ganze drei Jahre ein Vampir und hast wirklich von Nichts eine Ahnung? Verdammt! Er ist einer von den Größten! Ein Reinblüter! Sie leben, egal was passiert! Sie können Jahre lang kein Blut trinken, können dabei auch ihre Fähigkeiten benutzen, sie verdursten nie, sie trocknen nie aus! Sie überleben alles. Jeden Unfall. Außer sie verlieren gegen ein Vampirhunter." "Egal, was du versuchst, Shin, ich werde ihn töten...!" "Und egal, was ich machen muss, ich werde dich davon abhalten." Unsere Diskussion kam nicht weiter, da wir unterbrochen wurden. "Huh? Koruaki?" Shin und ich schauten zu der Richtung, woher die Stimme kam. Als wir Kazunaka sahen, ließ Shin mich los und entfernte sich von mir. Mein Blick haftete an Kazunaka, der als erstes geschockt, doch dann wütend guckte. "Was machst du hier! Du hast keinen Grund hier zu sein!" "Hey, beruhig' dich. Ich wollte nur mal zu Rikas Grab—" "Du hast erst gar kein Recht, ihr Grab zu sehen! Du wusstest, dass ein Hausbrand ausbricht! Du wusstest, dass Rika stirbt!" "Ich hab dich gefragt, ob ich helfen soll." "Da fragt man doch nicht nach!" Er lief zu uns und man sah, wie wütend er ist. "Hey... Jungs? Ich glaube nicht, dass das ein angemessener Ort für ein Streit is—" "Halt du deine Klappe!", unterbrach Kazunaka Shin, der sofort verstummte. "Du bist Schuld! Du bist an allem Schuld!", schrie Kazunaka. "Wieso ist es meine Schuld?" "Woher wusstest du, dass dies alles passiert! Und wenn du es gewusst hat, warum hast du nicht versucht, dass sie nicht stirbt! Wieso fragst du mich erst!" "Muss ich dir dafür eine Antwort geben?" "Du verdammter...!" Kazunaka holte mit seiner Faust aus und wollte auf mich einschlagen, doch seine Faust wurde von Shins Handfläche gestoppt. "Was—? Wieso mischst du dich ein?!" "Sorry, aber ich denke, du weißt zu viel..." "Wie meinst du das? Dass er in die Zukunft sehen kann, oder was?!", zischte Kazunaka genervt. "So kann man es auch sehen." Shin und Kazunaka schauten sich genervt, wütend und kalt an, doch plötzlich wurden Shins Augen rot. "W-Was... Was ist—" Mehr kam von Kazunaka nicht, sondern er starrte einfach in die roten Augen von Shin, als ob er sich darin verloren hat. "Was machst du da?", fragte ich sofort nach. "Seine Erinnerungen löschen. Ich werde als erstes dieses Gespräch löschen, danach versuch ich, das Gespräch, in der Schule, zu löschen, dass ihr wohl hattet. Ob ich es schaffe, weiß ich nicht. Wenn nicht, verschwinde." Ich antwortete nicht, weder gab ich irgendeine Reaktion von mir. Nach einer kurzen Weile scheint es Shin geschafft zu haben. Er meinte nicht, dass ich weggehen sollte. "Spiel mit. Das ist alles, was du jetzt machen musst." Als sich Shins Augen zu seinem Blau wieder färbten, blinzelte Kazunaka erstmal auf. "Geht's Ihnen gut?", fragte Shin, der vorspielt, als ob er besorgt wäre. Okay, er wollte, dass ich in seinem Spiel einsteige. Ist wohl auch besser so. Ich habe einfach keinen Bock, dass dieser Typ mir immer Vorwürfe macht. "Hey, Kazunaka. Du standest hier wie angewurzelt. Ist irgendwas passiert." "Ich... war eigentlich auf den Weg zu Rika..." Ich antworte nicht, als Kazunaka dies sagte. Doch als er sich von mir weg wandte, meinte er nur. "Hey, Koruaki. Ich wollte dir sagen, dass ich dich nie mochte... Ich hab alles nur für Rika getan.", mit diesen Worten ging er in Richtung Rikas Grab. "Argh—!! Verdammt!", fluchte Shin, wo Kazunaka weg war und hielt sich an seinem Kopf. "Shin? Alles in Ordnung?" "Ja, ja... Nur, dass ich niemals zwei Erinnerungen gleichzeitig gelöscht habe...!" Ja, sein Monster kam jetzt auch in ihn raus. Er wollte Blut. Dieses Gefühl kannte ich. "Komm.", meinte ich nur, legte Shins Arm um meine Schulter, somit ich eine Stütze für ihn bin. Ich brachte ihn in eine dunkle Gasse, die gleich in der Nähe war. Keine Ahnung, ob er sich besser fühlen würde. "Ha... Ich weiß schon, wie du dich fühlst, Ryuji. Doch ich habe nie ein Opfer gehabt. Ich habe nie meine Fähigkeit benutzt. Selten nur und da fing mein Durst schon an. Mein Vater brachte mir immer von irgendwo Blut, dass ich es nicht selber holen brauchte. Ich weiß also nicht, wie es ist, jemanden richtig auf dem Gewissen zu haben.", lachte er leicht, als er sich seinen Kopf hielt. "Doch jetzt werde ich mein erstes Opfer haben. Kann man nichts machen...", lachte er weiter. Doch dieses Lachen war ein verzweifeltes Lachen. Ich zögerte. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Wir stecken trotzdem unter einer Decke. "Eine Frage hab ich noch.", begann ich dann. "Hm?" "Ist es nur bei mir so, dass ich zu einer anderen Persönlichkeit wurde? Oder war es auch bei dir, oder gar bei jedem so?" "Keine Ahnung, wie es bei mir war... Ich war immerhin erst drei Jahre alt. Das einzige, woran ich mich Erinnern kann, ist, dass es ein Autounfall, wie bei dir war. Nur ich saß drin. Meine Eltern waren sofort Tod. Doch ich hatte etwas länger überlebt, da ich hinten saß. Die Person, die mich rausholte, war mein jetziger Vater. Ich kann dir nicht beantworten, ob ich fröhlicher war oder nicht, weder ob es bei jedem so ist...", sagte Shin, dessen Stimme immer schwächer wurde. "Hier.", brummte ich nur und hielt ihm mein Handgelenk vor seine Nase. "Was?" "Ich weiß nicht, ob mein Blut schmeckt oder nicht, aber lieber bin ich das Opfer, als eine unschuldige Person.", sagte ich, mit einem kleinen Lächeln. "Das heißt aber noch lange nicht, dass ich aufgegeben hab, diesen Dreckskerl von Reinblüter zu töten." Shin starrte als erstes nur auf mein Handgelenk und weigerte sich, mein Blut zu trinken. Doch als ich mir selber ins Handgelenk biss und es ihm weiter vor die Nase hielt, gewann sein blutsüchtiges Monster. Ohne weiter Nachzudenken, ohne weiter zu verneinen, ohne sich zu wehren saugte und genoss er mein Blut. Kapitel 7: ----------- Ich weiß nicht, wie lange wir so da saßen, wie lange Shin sich an meinen Blut sättigte, doch ich merkte deutlich, wie mein Blut in meinem Arm immer weniger wurde, bis ich fast kein Gefühl mehr hatte. Doch ich wehrte mich nicht, zog ihn nicht weg, auch, wenn ich vor Schmerz mir auf meine Unterlippe biss. "Tzz... Du bist ein Vollidiot...", murmelte Shin plötzlich, der jetzt von mein Handgelenk los ließ und meinen Arm von sich weg schob. "Du hast es noch extra darauf angelegt...", setzte er fort, während er sich, mit seinem Handgelenk über seinen Mund wischte. "Besser, bei mir die Kontrolle zu verlieren als bei jemanden anderen." "Pff...", lachte Shin nur leicht. Wir saßen eine Weile, schweigend, in der Gasse. Ich hab mich da weile neben Shin gesetzt und hab mich an einer Wand angelehnt, da ich immer noch etwas abgeschwächt war. "Hey..." Schließlich unterbrach ich die Stille. "Hm?", Shin schaute fragend aus dem Augenwinkel zu mir. "Haiji meinte doch, dass du viele Termine hast, bzw. Krank bist." "Hm? Achso, ja. Ich hatte das Gefühl, dass du wirklich ein Vampir bist, darum habe ich dich beobachtet." Ich lachte kurz auf. "Da du es jetzt weißt, kannst du Haiji jetzt eher Gesellschaft leisten. Er braucht es sicher mehr, als ich." "Denkst du, er ist wirklich ganz auf sich allein gestellt? Haiji hat sich die ganze Schule zum Freund gemacht. Der wird es schon schaffen." "Und was ist mit Kim?" "Tja, er hat einen Job, weshalb er auch kaum zur Schule kommt, da er Aufträge bekommt. Keine Ahnung, als was er arbeitet. Er sagt es keinem. Weder Haiji, noch die Lehrer wissen es." "Vielleicht ist es ihm peinlich?", kam es belustigt von mir, worauf Shin etwas auflachte. "Geh trotzdem wieder zur Schule. Ich werde zur Zeit nichts anstellen. Was sollte ich auch schon anstellen? Ich hab meine Fähigkeiten nicht mal unter Kontrolle..." Bei dem letzten Satz schaute ich aus dem Augenwinkel zu Shin, der etwas nach oben zum Himmel schaute, doch als er meinen Blick spürte wandte er seinen Blick zu mir. "Was ist?" "Es hat so ausgesehen, als ob du deine Fähigkeit unter Kontrolle hast." Er antwortet nicht, schaute mich aber immer noch an, bis er schließlich seufzte. "Ja, ich habe meine Fähigkeit unter Kontrolle. Wenn ich das nicht hätte, dann gebe es ein riesen Chaos.", meinte er nur, als er seinen Blick wieder nach oben richtete. "Wie wär's, du bringst es mir bei?" Shin lachte leicht auf, dabei ließ er etwas seinen Kopf hängen. "Sorry, Ryuji...", mit den Wörtern stand er auf. "Ich hab gesagt, ich werde dich daran hindern, dass du deinen Vater nicht erledigen kannst. Als ob ich dir dann noch beibringe, wie du deine Fähigkeit unter Kontrolle bringst.", brachte er ewtas lachend raus und stellte sich vor mich. "Wie sieht's aus? Kannst du laufen?" Ich schaute zu ihm herauf, der mir seine Hand hinhält, um mir hoch zu helfen. Ohne nachzudenken, nahm ich die Hand an und hilf mir hoch. Shin brachte mich automatisch nach Hause, auch wenn ich es nicht wollte. Ich hab ihn vorgeschlagen, ihn bis zum Bahnhof zu bringen, doch er verneinte immer. Als wir ankamen und Shin gerade gehen wollte, kam gerade meine Mutter von der Arbeit. "Huh? Ryuji, wer ist das?", fragte sie, als sie in der Nähe von uns war. Ich hatte sie als erstes nicht wirklich wahrgenommen und wusste nicht was ich sagen sollte. "Ich bin nur ein alter Freund von Ryu. Ich bin grad nur zufällig in der Stadt gewesen und dachte mir, dass ich Ryu mal besuchen könnte.", beantwortet Shin die Frage meiner Mutter, mit einem Lächeln. Mir ist aufgefallen, dass Shin immer seinen Charakter und seine Persönlichkeit wechselt. Auch jetzt bei meiner Mutter. "Ach wirklich?", fragte meine Mutter und ein kleines Gespräch begann, wo Shin immer ein freundliches Lächeln hatte. Ich hatte das Bild vor mir, wo er mich an den Baum drückte, wo er Kazunakas Schlag abwehrte, er hatte immer diesen kalten Blick. "Sollen wir dich wirklich nicht zum Bahnhof bringen?" "Ach, nein, nein.", lachte Shin. "Ich komme schon klar. Kein Sorge." Schon wandte er sich zum gehen. "Wir sehen uns, Ryuji." Als ich zu ihm rüber sah, sah sein Blick herausfordernd aus. Mein Blick haftete eine ganze Weile an seinem Rücken. Keine Ahnung, ob er meinen Blick merkte oder nicht. "Hey, Ryuji?", fragte meine Mutter, die merkte, dass ich nicht mehr anwesend war. "Hm?" "Ist irgendwas mit ihm?", fragte sie. Ich schüttelte den Kopf. "Nein. Gar nichts." Schon ging ich ins Haus. Es verging wieder eine Woche und Kazunaka kam wieder in die Schule. Wir liefen aneinander vorbei, ignorierten uns und wenn wir uns auf dem Schulweg trafen, warteten wir nicht, wie früher, bis derjenige da war. Nein, wir hatten nur immer kurz Augenkontakt, doch wir liefen weiter, als ob wir uns nie kannten. Aber ich beschäftigte mich eher mit einer anderen Frage. Ich würfelte alle Erinnerungen mit Shin zusammen und vergleiche seine Charakterauszüge. Mir fiel auf, dass er sich immer an den Charakter, bzw. Eigenschaften anderer Personen orientierte. Er hatte also nie wirklich seinen wahren Charakter gezeigt. Außerdem, wenn er so stark war, wieso holt er sich immer schlechte Sportnoten, in dem er sich weigerte richtig mit zu machen und meinte, dass er nicht sportlich wäre. Ich beendete diese Frage immer mit einem seufzten. Egal, wie viel und oft ich nachdachte, mir fiel keine Lösung ein. Meine Mutter meinte außerdem, dass ich Shin und auch Haiji mal von mir aus besuchen könnte. Auch wenn ich sagte, ich hätte keine Interesse daran, ließ sie mich dort hin fahren. So verbrachte ich das Wochenende schon wieder bei meinen Großeltern. "Ich hätte wirklich mit allen gerechnet, außer mit dir Kim...", brummte ich etwas genervt, als wir wieder zu viert durch die Stadt gingen. "Wenn man arbeitet hat man auch mal einen freien Tag.", lachte er und schaute zu mir rüber. Mir entging nicht, dass Shin ihn immer wieder misstrauisch musterte, was mich etwas irritierte. Doch wenn man mit ihm spricht oder ansieht, wechselt er seine Miene, seinen Blick und auch seine Stimmenlage. Ich wusste einfach nicht, was ich von Shin halten sollte. Wie ich ihn einordnen sollte. Als sich langsam der Himmel zu einer rötlichen Farbe verwandelte, machten wir uns auf den Weg zur Bushaltestelle, doch lange blieb es nicht dabei. Ich spürte wieder diese Aura. Ich konnte nicht anders und rannte los. Auch, wenn ich wusste, dass ich ihn jetzt niemals besiegen konnte. "Hey!", rief ich und dieser Reinblüter drehte sich fragend zu mir um. "Huh? Ryuji? Auch mal wieder da?", fragte er, auch wenn der letzte Satz belustigt rüber kam. "Tz... Ja, aber auch nur, weil ich dich herausfordern will.", sagte ich, mit einem Lächeln auf meinem Lippen. "Du willst was?", fragte er etwas verwundert. "Du willst mich herausfordern?", lachte er dann schließlich und schien sich nicht mehr einzukriegen, doch dann hörte er auf zu Lachen und sein, bisher lustiger, Gesichtsausdruck verwandelt sich in eine ernsten, finsteren Miene. "Weißt du, was du da von dir gibst?" "Entweder, du stirbst und alle deine 'Kinder' mit, oder nur ich beiße ins Gras. In diesem Fall werde wohl ich nur ins Gras beißen.", meinte ich, während ich immer noch lächelte. "Denkst du im ernst, ich mache das?" Ich wollte nicht hören, was er gerade sagen wollte. Ich wollte gerade zu ihn laufen, als plötzlich sich jemand in meinen Weg stellte und ich einen Rücken vor meiner Nase sah. "W-Was?!" Ich brauchte erstmal eine Weile, um zu erkennen, wer vor mir stand. Doch eigentlich hätte ich es Wissen müssen... "Shin?!", zischte ich zu demjenigen, der nur genervt zu mir hinter blickte. "Ich habe dir doch gesagt, ich werde dich daran hindern." "Sieht wohl so aus, als ob Ryuji einen Freund seiner Art gefunden hat.", kam es belustigt von ihm. "Ich werde versuchen, ihn zur Vernunft zu bringen.", brachte Shin nur kalt raus, während er Augenkontakt mit diesem Kerl hielt, welcher nur leicht nickte und weiter ging. "Lass mich durch, Shin!", zischte ich und wollte an Shin vorbei, der jedoch stellten sich, immer noch seinen Rücken zeigend, mir in den Weg und versperrte ihn mir immer. "Weißt du eigentlich, wer dieser Kerl ist?" "Angeblich mein 'Vater', was er aber nicht für mich ist.", brachte ich genervt raus, während ich weiter versuchte, an Shin vorbei zu kommen, der mir aber immer den Weg versperrte. "Ich meinte vom Namen her, Idiot..." Ich blieb stumm. Wieso sollte ich auf etwas antworten, wenn ich nicht die Antwort weiß? Das einzige, was ich machte, war, Shins Rücken anzustarren. Doch da ich keine Antwort gab, drehte sich Shin nun zu mir um. Ich konnte an seinem Blick erkennen, dass er ziemlich genervt ist. "Also nicht?" Als ich immer noch nicht antwortete, seufzte er. "Du bist echt ein Hoffnungsloser Fall... Das du die Kontrolle noch nicht vollkommen verloren hast, das erstaunt mich. Hör zu: Das ist Korookami, einer der berüchtigten Reinblüter die es gibt. Er ist stärker als mein Vater, der sich nicht mal in Traum wagen würde, ihn herauszufordern, auch wenn bei ihm nur zwei Fähigkeiten bekannt sind, da er nie mehr einsetzt. Mit nur zwei Fähigkeiten besiegt er jeden, egal, ob ein Reinblüter, der viel mehr Fähigkeiten erlernt hat oder ein Vampirhunter, der auf dem höchsten Level arbeitet." "Na dann brauchen ja keine unschuldigen Vampire sterben. Dann sterbe halt nur ich. Ist doch auch gut, nicht?" "Du checkst echt nichts... Als ob er jemals einen seiner Kinder töten würde." Nach einem kleinen Zischen drehte ich mich um und ging wieder Richtung Bushaltestelle. Es brachte nichts mehr, diesen Dreckskerl zu suchen. Shin begleitet mich, wohl oder übel. Zwischen uns war eher Stille. Weder Shin, noch ich redeten, doch dann fiel mir seine Blicke, die er Kim zugeworfen hat wieder ein. "Wieso hast du Kim so misstrauisch angeguckt?", fragte ich knapp und Shin schaut mich nur aus dem Augenwinkel an. "Ist nicht so wichtig. Hat sich schon erledigt.", murmelt er nur. Am liebsten würde ich noch fragen, wie sein wahrer Charakter ist, doch ich ließ es. Zwischen uns herrschte schließlich wieder Stille, auch während wir auf mein Bus warteten, schweigen wir. Schließlich kam dann mein Bus, also ging Shin, doch als er hinter mir stand, flüstert er noch etwas zu mir. "Ich hoffe, du hast endlich nun begriffen, dass du dein Ziel niemals erreichen wirst." Ich wollte zu Shin gucken, doch als ich hinter mich schaute, war er schon längst weg. Während der Busfahrt wurde mir immer mehr klar, dass er sich an Haiji, Kim, an mich und einfach nur an allen anpasste. Ich verstand einfach nicht, warum Shin so ist. Aber ich ließ die Frage erstmal beiseite. Ich wollte jetzt einfach nur, dass ich meine Fähigkeit unter Kontrolle hab, darum hatte ich mir in am Abend einen kleinen Plan geschmiedet. Am nächsten Tag ging ich in den Park, wo ich auf Shin traf, der auf mich wartete. "Also, worüber wolltest du mit mir reden?", kam es gelangweilt von ihm. "Bring mir bei, dass ich meine Kraft kontrollieren kann." "Ich hab doch gesagt, dass ich das nicht...", er stockte mit reden, als er sein Blick von mir abwendet und er was anderes musterte. "Haiji?" Haiji war gerade am Joggen. Klar, er ist auch in einer Sport-AG und muss sich fit halten. "Hey. Cool, dass ich euch hier treffe!", meinte er, als er bei uns ankam und seine Kopfhörer aus seinen Ohren nahm. "Wollt ihr vielleicht mitmachen? Alleine ist es immer so langweilig." "Sorry, Haiji. Ich bin aber nicht so für Sport geeignet, das weißt du doch.", lachte Shin leicht und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. "Ja, stimmt. Außerdem ist Ausdauer doch auch nicht so dein Ding, stimmt's?", meinte Haiji, der auch etwas lachte, sich dann aber zu mir wanderte. "Tut mir leid, aber ich habe kein Bock.", kam es gelangweilt von mir. "Naja, macht ja nichts.", lachte er, verabschiedet sich und rannte weiter. Als ich zu Shin schaute, machte er Anstalt zu gehen, wodurch ich ihm aggressiv sagte, dass er sich nicht weigern soll und es mir beibringen soll, doch Shin unterbrach mich. "Beruhig' dich. Der Park ist dafür nicht geeignet. Hier können es viele mitbekommen.", meinte er knapp und gab mir ein Zeichen, dass ich ihn folgen sollte. Das war das erste mal, dass ich jemals wusste, wo Shin wohnt und wie. Mir blieb, ehrlich gesagt wirklich der Atmen stehen, als ich sah, wie Shin wohnte. Seine Wohnung war groß, viel größer als die meiner Mutter. Die Fläche von der Wohnung war genau so groß, oder sogar größer, als die vom Haus meiner Großeltern. Außerdem war sie Edel. Kein Holzfußboden, sondern weiße Keramikplatten. Ich stand zwar noch im Flur, aber ich konnte von da einen Blick ins Wohnzimmer werfen. "Geh du schon mal rein und setz dich.", meinte Shin, während er in einen Raum ging. Als ich das ganze Wohnzimmer sah, war ich nur noch mehr erstaunt. Fast du ganzen Möbel waren in einem genauso strahlenden weiß, wie der Fußboden, aber nicht alle. Kleine Sachen waren auch in einem glänzenden Schwarz. Das Zimmer war auch ziemlich schlicht. Keine Bilder und paar kleine Dekorationen standen auf den Schränken. Außerdem war noch ein schwarzer Flachbildfernseher drin, der wirklich nicht klein war. Ganz offensichtlich war der größte Raum das Wohnzimmer, wo auch gleich noch die Küche darin war, die ebenfalls nicht klein war, was den Raum noch größer werden lässt. Die Theken waren auch in einem weiß und paar kleine Sachen waren schwarz. Langsam ging ich zu der schwarzen Ledercouch und setzte mich hin, während ich mich erstmal an das weiß gewöhnen musste. Das ganze Zimmer schien wirklich ziemlich hell. Kapitel 8: ----------- "Meinst du nicht, dass es zu viel weiß ist?", fragte ich schließlich, als ich mich daran gewöhnt hatte, wie Shin eigentlich lebte. "Mir selber gefällt es nicht, aber kann man nichts machen. Ich muss es akzeptieren.", meinte Shin, der immer noch nicht im Zimmer war. Durch den großen Fenstern, die ihm Wohnzimmer waren und wie eine Glaswand wirkten, schien die Sonne deutlich heller zu sein, als sie sonst ist. Aber durch die Sonne glänzte der Boden und auch Möbel, woraus man ausgehen kann, dass es hier wirklich sauber ist. "Naja, zurück zum Thema. Ich habe dir gesagt, ich werde dir nicht beibringen, deine Fähigkeit unter Kontrolle zu bringen." "Ich wollte es nur, dass ich kein blutsüchtiges Monster werde bzw. bin." Als ich dies sagte, trat Shin in den Raum und starrte mich nachdenklich an. "Mhh... Dann haben wir jetzt Pro und Contra.", murmelt er nur, während er zu mir ging und sich neben mich setzte. "Hast du noch ein Argument, was dafür spricht?" Ohne ein weiteres Argument hat es kein Sinn dieses Gespräch weiter zu führen." "Es ist nur, dass ich keine Opfer mehr bringen will—!" "Das gehört mit dem einen Argument dazu. Es ist also kein extra Argument.", seufzte Shin und wollte wieder aufstehen. Ich hätte niemals gedacht, dass es so schwer ist, Shin zu überreden. Klar, war es gelogen, dass ich es nur lernen will, damit ich keine Opfer mehr bringen will und, dass Shin es so kalt ablehnte machte mich wütend. Ich packte ihn also an einem Arm, bevor er richtig aufstehen konnte, drückte ihn in die Couch und hielt in dabei an den Armen fest, damit er sich nicht wehren konnte. Außerdem setzte ich mich auf seinen Bauch, so dass ihm eine Flucht nicht möglich sein kann. "Ich will einfach nicht mehr irgendwelche Bilder sehen, die ich nicht mehr sehen will! Vor allem nicht, wenn ich schlafen will! Ich konnte beim letzten mal, Nächte lang nicht schlafen! Mir ging es einfach scheiße! Es geht hier einfach darum, dass es um meine Gesundheit und um mein Monster in mir geht!" "Hm.", kam es nur belustigt von Shin, der nicht versuchte, sich zu wehren, sondern mich einfach nur anschaute. "Ich will doch nicht nur meine Fähigkeit unter Kontrolle bringen, damit ich diesen Reinblüter erledigen kann!", setzte ich fort und lockerte meinen Griff an Shins Armen, doch Shin wehrte sich wieder nicht. Er versuchte nicht mal, sich zu befreien. Er sah mich nur an. "Von mir aus.", murmelt dann Shin. Als er Anstalt machte aufzustehen, indem er sich etwas aufsetzten wollte, ging ich von ihm runter. "Du musst versuchen, deine Fähigkeiten immer anzuwenden, wenn du es willst. Versuch', dass du jetzt immer irgendwelche Bilder siehst und versuch sie dann abzubrechen.", meinte Shin, als er wieder in ein anderes Zimmer ging. "Bekomm' ich dann nicht Durst und werde mehr zu einem Monster?", fragte ich genervt. Plötzlich stellte Shin vor meiner Nase , auf seinem Tisch eine kleine Dose hin. "Das sind Tabletten, die deinen Durst für einige Zeit bekämpfen." Ich guckte ihn fragend an. "Dann kann ich mich die ganze Zeit nur von den Dingern ernähren?" "Sie stillen deinen Durst für einige Zeit. Nicht für immer. Wie sagt man außerdem: Fast jedes starkes Medikament hat eine Nebenwirkung. Die ist bei dieser, dass dein Durst, nach einer bestimmten Anzahl an Tabletten , viel mehr wird, als er ohne Tabletten sein würde.“ "Also werd' ich doch zu einem Monster?", kam es wieder genervt von mir. "Trink nur ab und zu etwas, dann ist dein Durst wie weg." Ich zischte. Wie soll ich das denn bitte anstellen? Er weiß nicht, wie schwer das eigentlich ist... Als ob er meine Gedanken gelesen hat, meinte Shin: "Ich kann meinem Vater sagen, dass ich meine Fähigkeiten erweitern möchte. Dann komm ich halt jedes Wochenende mal zu dir und geb' dir eine Flasche voller Blut.", als er dies sagte, ging er in Richtung Küche. Somit war das Thema und auch das Gespräch beendet. Ich schaute mich nochmal in der Wohnung um, während ich immer noch auf der Couch saß und Shin sich einen Kaffee machte. "Wohnst du hier alleine?", murmelte ich schließlich. "Meine Eltern sind, immer noch, vor 14 Jahren gestorben." "Großeltern?" "Auch die sterben, nachdem sie ein bestimmtes Alter erreicht haben." Shin schaute nicht zu mir. Nein, er war gerade mit seinem Kaffee beschäftigt. "Tanten, Onkeln?" "Wohnen im Ausland." Ich blieb kurz stumm, so dass Shin kurz zu mir schaute aber dann wieder seinem Blick zum Kaffee wandte. "Wie kannst du das dann finanzieren?" "Meine Tante hat das Sorgerecht. Sie wohnt in der USA und ist dort auch ziemlich berühmt. Mein Onkel verdient auch nicht schlecht. So bezahlen sie die Wohnung und auch Möbel. Ich hatte damals kein großen Einfluss darauf, wie meine Wohnung aussehen wird. Das ist heraus gekommen." "Wenn sie das Sorgerecht hat, wieso wohnst du dann noch hier?" "Kommt auf's gleiche hinaus. Ich wäre bei ihr auch immer alleine, da meine Tante und mein Onkel immer auf Arbeit sind.", kam es monoton nur von ihm. "Soweit ich weiß, ist es verboten, dass Minderjährige alleine wohnen." "Wenn jemand vom Jugendamt oder so kommt, dann stellt sich mein Vater als Erziehungsberechtigter vor.", meinte Shin, während er sich Zucker in seinen Kaffee schüttet. Ich wusste nicht, was ich weiter sagen sollte. Außerdem war es nicht gerade leicht, wenn sich Shin an meinen Charakter anpasste, dass ich irgendwas aus ihm heraus fand. Nach einer Weile, wo Shin etwas von seinem Kaffee mit getrunken hat, begann er sich an seinem Haushalt zu beschäftigen, in dem er seinen Geschirrspüler ausräumte. "Wenn nichts weiter ist, dann kannst du wieder gehen.", meinte er nur kalt, doch ich reagierte nicht. Alles ist hier wirklich so sauber und ordentlich. Macht das Shin wirklich alles alleine? Allein den Haushalt dieser großen Wohnung? "Ist es nicht etwas viel Arbeit, dass alles sauber zu halten?", murmelte ich und wusste nicht mal, dass ich es laut ausgesprochen hatte. "Ich habe mich daran gewöhnt. Außerdem hab ich viel Freizeit." "Tz... Ich will dann gar nicht von meinem kleinem Zimmer anfangen. Ich reg mich nur, wenn meine Mutter, oder meine Großeltern mich paar mal aufgefordert haben aufzuräumen.", lachte ich leicht. Lag das jetzt an Shins gespielten Charakter, dass ich nun so viel rede, oder woran lag das? Ich bin selber schon überrascht, dass ich so viel rede. Doch als ich zu Shin guckte, sah ich, wie Shin gestoppt hatte einzuräumen. Er zeigt mir nicht ganz den Rücken, ich konnte ihn noch etwas von der Seite sehen. Er hielt eine Tasse am Henkel und hat sich etwas an der Theke abgestützt, jedoch hatte er seinen Kopf leicht gesenkt, so dass seine Haare ihm etwas ins Gesicht hingen. Dennoch hatte er nicht mehr den kalten, gelangweilten Gesichtsausdruck, nein. Er schaute jetzt eher wie vereinsamt und verloren, das konnte ich von hier aus erkennen. Ich konnte nicht anders, als ihn zu mustern. Ist das etwa der wahre Shin. Der Shin, der keine Maske trägt und sie endlich abgenommen hat? Doch als er sich aufrichtete trägt er wieder die Maske. Er ist wieder in seine Rolle drin, die kalt und gelangweilt ist, wie ich. "Du wohnst auch nicht alleine. Bei dir macht deine Mutter, oder deine Großeltern alles. Doch wenn es dann heißt: 'Mach was.', weigern sich die Kinder.", meinte er, als er eine Schranktür öffnet um die Tasse, welche er in seiner Hand hält, rein zu stellen. "Fühlst du dich nich' ziemlich einsam in dieser großen Wohnung?", kam es forschend von mir. Jetzt stockte er mit seiner Bewegung und zuckte leicht, bei meinem Satz, zusammen, als ob ich ihn bei etwas erwischt hatte. Nun dreht sich Shin zu mir und hielt Augenkontakt mit mir. Sein Gesichtsausdruck war kalt und verärgert. "Es ist mir in der Zeit ziemlich egal geworden, ob ich alleine bin oder nicht." "Ahja...", brummte ich nur unglaubwürdig raus. "Und wieso dann immer dieser falscher Shin?", fragte ich schließlich. "Wie meinst du das?", fragte Shin, der nun mich etwas misstrauisch anguckte. Dabei verfinstert sich auch etwas sein Blick, doch das war mir egal. Wenn es darum geht, hasserfüllte Blicke abzuschütteln, dann bin ich ein Meister darin. "Du zeigst nie deinen wahren Charakter, sondern passt dich immer an.", antwortete ich, stütze meinen Ellenbogen an der Couchlehne ab und legte, auf meine obere Handfläche meinen Kopf, hielt aber dennoch mit Shins Blick stand, welchen ich aber eher mit einem herausfordernden Lächeln entgegne. Er blieb als erstes stumm. Senkte kurz seinen Blick, als er merkt, dass er mich damit nicht einschüchtern konnte und drehte sich schließlich wieder weg von mir. "Ja, das stimmt. Ich zeige jedem einen falschen Shin, der sich an den Charaktereigenschaften von anderen orientiert. Du bist aber nicht der Erste, der das bemerkt. Haiji hat es schon von Anfang an gemerkt und wollte, dass ich meinen wahren Charakter zeige. Er war auch der erste, der je bemerkt hatte, dass was mit mir nicht stimme. Ich habe alle immer misstrauisch angeguckt, ihnen nie vertraut und mich innerlich über sie lustig gemacht. Natürlich weiß niemand, warum ich so bin. Geht keinem was an, was früher alles war. Ich habe einfach meine Gründe dafür. Jedenfalls mochte es Haiji nie, wenn ich seinen Charakter nachgemacht habe und ist förmlich ausgerastet, wenn ich es doch gemacht hab. Darum halte ich mich bei ihm zurück." "Ist es auch der Grund, warum du gestern Kim so misstrauisch gemustert hast?", kam es monoton von mir. "Denk was du willst." Ganz klar. Shin will nicht mehr darüber reden. Er blockt ab und ich muss zugeben, dass er in solchen Dingen nicht grad schlecht ist. "Wenn deine Eltern tot sind, warum hast du dann keine Bilder?" "Weil's so ist." "Pff...", nun kam aus mir ein kleines Lachen raus. "Nicht schlecht. Du bist wirklich gut, was das Thema abblocken angeht.", lachte ich, während mein Kopf immer noch auf meiner Hand ruhte und ich auf seinen Rücken, mit einem belustigten Lächeln starrte. "Tja, ich hab auch von einem Meister gelernt.", lachte er leicht, während er seinen Blick nun auf mich richtet. "So kann man es auch sagen." Shin lächelt mich nur kurz an bevor er sich wieder weg drehte und seine Aufmerksamkeit dem Haushalt zuwendet. "Schon komisch, dass wir die Rollen getauscht haben.", seufzte ich schließlich. "Stimmt. Eigentlich war ich eher der, der dich in ein Gespräch führen wollte und du hast immer abgeblockt. Das ist auch das erste mal, seit dem Unfall, dass ich dich so viel reden hab hören." Ich lachte kurz auf. Ja, warum hab ich jetzt so viel geredet? War es, weil wir irgendwie im selben Bot saßen? Ein Geheimnis teilten? Ich wusste es nicht genau. "Naja, wie gesagt, du kannst ruhig gehen.", meinte dann Shin. "Ich bin eh erstmal beschäftigt." "Ach, nein, nein. Ist schon okay.", murmelte ich. "Ich find' es hier ziemlich angenehm. Kein Mensch, der wem stört. Außerdem ist es hier schon ruhig." "Du fühlst dich außerdem wie ein König?" "Hm?", ich schaute Shin fragend an, der gerade seine Tasse aufgewaschen hatte, woraus er vorhin seinen Kaffee getrunken hat und sie abtrocknete. "So wie du da sitzt, kann man es herauslesen.", sagte er mir einem Lächeln, während er mich anguckte. "Zwar ist es hier etwas hell, aber man gewöhnt sich schon daran.", murmelte ich mit einem kleinen Lachen, während ich wieder den Raum musterte. "Ich bin trotzdem erstaunt, dass du so ein ordentlicher Mensch bist." "Eigentlich hasse ich es selber. Aber das gehört dazu, wenn man eine Wohnung hat. Wo ich noch ein kleiner Junge war, war es hier überall dreckig, bis ich meine freie Zeit genutzt hab und statt mich zu Langweilen habe ich aufgeräumt." "Du hast also, seit du vier Jahren alt warst alleine gewohnt?" "So kann man es auch sehen. Aber manchmal ist mein Vater immer gekommen und hat mit mir Sachen unternommen, wie Einkaufen, oder hat mir immer beim Aufräumen gesagt, dass ich meinen Müll immer sofort wegwerfen soll und nicht auf den Boden fallen lassen soll." "Scheinst dich wirklich gut mit ihm zu verstehen." "Er ist wie ein zweiter Vater für mich." Ich musterte ihn aus dem Augenwinkel. Ich weiß zwar nicht, wie es bei mir mit vier Jahren war, aber bestimmt hatte ich, im Gegensatz zu Shins Leben, ein Paradies. Kapitel 9: ----------- So vergingen wieder mehrere Wochen, wo ich auch alles versuchte, meine Kraft unter Kontrolle zu bringen, dabei scheiterte ich immer und immer wieder. Die Tabletten, die mir Shin gegeben hat, haben mir immer sofort den Durst und die Kopfschmerzen genommen, doch trotzdem zwang mich Shin, wenn wir uns trafen, seine Flasche voller Blut zu trinken, die er immer mit hatte. Dennoch brachte es nichts. Keine Ahnung... Vielleicht war ich einfach zu ungeduldig, aber ich wollte diese Kraft endlich kontrollieren können. "Verdammt! Ich krieg das einfach nicht hin!" "Das brauch natürlich seine Zeit... Denkst du, dass geht alles auf einmal?", meinte Shin, der sich vor mir auf einem Baumstumpf hingesetzt hatte und die Flasche Blut in seiner Hand hält. Wenn ich meine Fähigkeit unter Kontrolle bringen wollte, ging ich immer in verlassene, dunkle Gassen oder in einen Wald, wo wir auch jetzt waren. "Tsk... Als ob das Jahre dauert..." "Klar dauert das Jahre. Was denkst du, wie lange ich daran gesessen hab?", brummte er gelangweilt, während er die Flasche mit dem Blut leicht hin und her schüttelt. "Jedenfalls bin ich froh, dass ich kein Geld mehr für den Zug bezahlen muss.", setzte er nach einer kurzen Pause fort. "Dafür häng' ich jetzt fast jedes zweite Wochenende in dieser Stadt rum." "Du musst ja nichts bezahlen. Dich fährt deine Mutter hin. Ich muss mit dem bisschen Geld, was mir meine Tante aller paar Monate gibt, auskommen. Das reicht maximal für Essen, Trinken oder neue Sachen. Den Rest muss ich mir zusammen sparen, wenn mal ein Haushaltsgerät kaputt geht." Er sagte das alle, als er gelangweilt das Blut in der Flasche beobachtet, welche er immer noch hin und her schüttelt. "Naja, keine Ahnung wie lange du hier noch bleiben willst. Ich hab jedenfalls jetzt ein Termin." Er stand auf und stellte die Flasche mit Blut auf dem Baumstumpf, wo er gesessen hatte. Ohne ein weiteres Wort ging er, so dass ich ihn eine Weile nach schaute. Eigentlich wollte ich diese Stadt hinter mir lassen. Doch alles kam anders. Wirklich alles. Nach einer Weile seufzte ich und setzte mich auf den Boden. Das alles war ziemlich nervig. Ich sah zur Flasche, stand auf und ging zum Baumstumpf, wo ich mich wieder auf den Boden setzte, die Flasche nahm und mich an den Stamm anlehnte. Ich starrte kurz zum Himmel, wo die Hälfte meiner Sicht zum Blau mit Grün bedeckt war. "Was soll's...", brummte ich, als ich die Flasche aufmachte und einen winzig kleinen Schluck trank. Danach schloss ich meine Augen und hörte dem Rauschen der Blätter zu. ..... "Uhm... Hallo?" Ich öffnete die Augen, als ich eine leise, zarte und verunsicherte Stimme hörte. Vor mir stand ein kleines Mädchen, mit langen weißen Haaren. Ihre Augen waren Rosa, die sehr deutlich Angst und Scheu aussprachen. "Hm?", murmelte ich rau und genervt, so dass das Mädchen etwas auf schrak und einen Schritt zurück ging. "U-Uhm... Was ist das?", fragte sie schließlich. Ich folgte ihren ängstlichen Blick und merkte, dass dieser an der Flasche hing. "Was zu trinken?", fragte ich ironisch, und zog eine Braue hoch. Nun kam das Mädchen etwas näher, wo sie bei jeden Schritt mit sich kämpfte näher zu kommen. "A-Aber... das Trinken riecht doch ganz anders." Ich weitete kurz meine Augen, doch dann verfinsterte sich mein Blick. "Das riecht sehr nach Blut... Sind sie ein Vampir?" Ich antworte nicht, sonder schaute dieses Mädchen kalt an. "Ja, und?" "Sie... Sie brauchen mich töten!", sagte das Mädchen hastig. "Ich bin auch einer. Ich bin dem Geruch gefolgt. Warum haben Sie das in einer Flasche?" "Ein Freund hat es mir nur gegeben...", brummte ich, als ich die Flasche musterte. "Du bist dem Geruch gefolgt? Hast du etwa Durst?" Das Mädchen schüttelte hastig den Kopf. "N-Nein! Ich dachte nur, es sei irgendetwas passiert." Ich merkte, dass dieses Mädchen Angst vor mir hatte. Als ob ich, wie ein wildes Tier, auf sie losgehen werde. Ich bin zwar ein Monster, doch dank Shin habe ich dieses Blutsüchtige Wesen in mir erstmal unter Kontrolle. "Hey, du brauchst keine Angst zu haben. Ich werd' dir nichts tun." "H-Huh?", kam es überraschend von ihr, wie auch ihr Blick war. "Ich bin jetzt kein blutsüchtiges Monster. Ich werde dich auch nicht hänseln. Also hab etwas mehr Selbstbewusstsein.", kam es monoton von mir. "Es ist nicht so, dass ich vor deinem Monster in dir Angst hab.", flüstert sie leise und senkte ihren Blick. "Ich verstecke mich allgemein. Mein ganzes Leben. Zwar will mein Vater mir helfen, doch ich will auf eigener Faust stärker werden!" "Mit Vater meinst du deinen leiblichen Vater oder denjenigen, der dich zum Vampir gemacht hat?" "Meinen leiblichen." "Also kennt er dein Geheimnis?" "Ja!", sagte sie, äußerst glücklich, und nickte. "Also weiß es deine ganze Familie?" "Ich habe nur einen Vater. Von meiner Mutter weiß ich nichts. Aber ich habe viele Geschwister." Nach einiger Zeit war das ängstliche Mädchen weg und nun stand ein selbstbewusstes Vampirmädchen vor mir. Sie hat sich mir aufgeschlossen und redete mit mir, wobei sie eher nur sprach und ich sie nur genervt anguckte. Sie sagte mir auch, dass sie Yukiyo heißt aber ihren Familiennamen möchte sie nicht verraten. Doch als ich gehen wollte, wollte dieses Mädchen mit mir. Sie meinte, da sie jetzt endlich einen Freund gefunden hat, will sie nicht mehr alleine sein. Ehrlich gesagt, wusste ich nicht wirklich was ich mit ihr machen sollte. Außerdem fährt bald mein letzter Bus und ich kann sie unmöglich mitnehmen. Also ging ich zu Shin. Ich mein, er hat eine große Wohnung, wo er alleine wohnt. Da schadet so ein kleines Mädchen nicht. "Du willst, dass ich was mache?!", kam es empört von ihm, als ich vor seiner Tür stand und ihn sagte, dass er auf ein kleines Mädchen aufpassen sollte. Sein Blick war an mir geheftet, doch er wandert kurz zu Yukiyo, welche sich hinter mich versteckt hatte. "Das is' ein Witz, oder?" "Wieso sollte es? Du hast doch eine so große Wohnung." "Vergiss es.", kam es kalt von ihm. "Ich kann sie nicht mit nach Hause nehmen. Die Wohnung bei meiner Mutter ist außerdem viel zu klein." "Und bei mir ist das Problem die Miete! Wenn meine Tante sieht, dass ich plötzlich viel mehr an Wasser, Strom und sonstiges verbrauche, was denkst du, was dann abgeht?" So begann eine kleine oder größere Diskussion, wo wir nicht merkten dass Yukiyo in die Wohnung ging. Doch lange blieb es nicht unbemerkt... "Woooah!!" "Was zur...!" Shin ging schnell ins Wohnzimmer, wo Yukiyo stand und staunend die Wohnung betrachtet. "Das ist ja wie in einem Traum! Bei meinem Vater hab ich nie eine feste Unterkunft. Meistens sind das nur Scheunen!" Shin verfinsterte plötzlich seinen Blick, der auch misstrauisch war. "Sag mal? Bist du ein Vampir?", fragte er plötzlich mit einer finsteren Stimme. "J-Ja.", kam es von dem Mädchen, wo Shin seufzte. "Wie wär's? Du guckst da weile was im Fernsehn an, während ich mich, mit Ryuji, kurz unterhalte." "Fernsehn?" Shin schaltet schnell den Fernseher an, wo Yukiyo wieder staunt. Wie es aussieht, wusste sie nicht mal, dass es sowas gibt. Als Shin einen passenden Sender für Yukiyo gefunden hat und zu mir ging, schob er mich aus dem Zimmer. "Wusstest du, dass sie ein Vampir ist?" "Ja, sie kam zu mir, weil sie das Blut gerochen hat." Shin verstummte. "Mehr weißt du nicht von ihr?" "Soll ich jetzt alles aufsagen? Aber ein was wundert mich bei ihr. Ihr Vater weiß Bescheid, dass sie ein Vampir ist. Ist es nicht so gewesen, das Menschen, die von Vampiren wissen, von den Reinblüter getötet werden?" Shin schlägt sich, mit seiner Handfläche, auf seine Kopf. "Du bist eine richtige hole Nuss, weißt du das, Ryu!", fluchte er, während er sich am Kopf griff. "Sie ist eine junge Reinblüterin! Ihr Vater ist also ein Reinblüter! Sag mal, ist dir das nicht aufgefallen bei ihrer Aura?" Ich antworte nicht, wo Shin seine Antwort hatte. "Oh man...", seufzte er. "Dir muss man echt alles beibringen... Bist du wirklich schon drei Jahre lang ein Vampir?" "Ich hab es bei ihr nur nicht gemerkt...", brummte ich nur und schaute zur Seite. "Du bist ein richtiger Sonderfall... Zwar ist ihre Aura nicht so stark, dennoch hättest du es wissen müssen." "Sorry, aber ich bin halt nicht so schlau wie du." "Das hat nichts mit Schlauheit zu tun." "Für mich schon...", murmelte ich, als ich mein Handy rausholen wollte um zu sehen, wie spät es ist. "Shit! Ich habe ihn verpasst!!" "Huh? Was verpasst?" Shin guckt jetzt etwas blöd aus der Wäsche, als ich plötzlich laut geflucht hatte und wusste nicht wirklich, was jetzt los ist. "Was denn wohl? Meinen Bus natürlich!" "Und schon wieder so ein Thema, wo man denkt, wie man das schafft... Wann kommt der nächste?", seufzte Shin etwas genervt. "Das war der letzte. Es ist immerhin schon fast 19Uhr.", brummte ich genervt. Wie konnte ich die Zeit so vergessen? Ich hatte doch noch fast eine Stunde Zeit? Nun war Shin wirklich genervt, aber er ließ sich nichts anmerken, als er wieder ins Zimmer ging. "Hey. Kann ich deinen Namen wissen?", fragte er Yukiyo, die auf dem Boden saß und zum Fernseher schaute. Shin setzte sich nun neben sie. "Yukiyo. Du?" "Shin Keiyuu. Du kannst mich aber ruhig Shin nennen." "Okay!", sagte Yukiyo mit einem breiten Lächeln. "Ich habe mit Ryu gesprochen. Du kannst hier ein, zwei Nächte schlafen. Doch ich kann dich nicht immer hier behalten." "Und Ryuji?" "Der Sonderfall muss heute auch hier übernachten, da der Gute seinen Bus verpasst hat." Ich zischte verächtlich auf, als Shin mich 'Sonderfall' genannt hatte und er sich einen Spaß daraus machte. "Naja, komm. Ich zeig dir wo mein Schlafzimmer ist. Ryu und ich können auf der Couch schlafen.", meinte Shin als er aufstand und Yukiyo ihn folgte. "Boooahr! Das Bett ist ja riesig!" Als Shin eine Zimmertür aufmachte, die gleich neben der Couch war, ging Yukiyo rein und staunte wieder. Ja, klar. Er hatte ein Doppelbett für sich alleine. Mich wundert nichts mehr in dieser Wohnung. "Darf ich da wirklich schlafen?" "Willst du etwa nicht?", lachte Shin, der nur seine Hand auf Yukiyos Kopf legte, doch dann ins Zimmer trat Richtung Schrank ging. "Ryu?" "Hm?" "Du kannst schon mal die Couch ausklappen. Ich such nur für Yuki ein T-Shirt raus, mit welchem sie schlafen kann." "Von mir aus...", murmelte ich und wandte mich der Couch zu. Ich hörte nur, dass Yukiyo auf Shins Bett begeistert rum hüpfte und Shin, der, mit einem kleinen kichern, ihr sagte, dass sie aufpassen solle. Als Shin ihr ein T-Shirt gegeben hat kam er wieder raus, wo ich schon auf der, nun ausgeklappten Couch saß. "Denk schon mal nach, wo du sie als nächstes unterbringst.", kam es nur von ihm, als er aus dem Zimmer ging. Nachdem Shin wieder kam, welcher nun seine Schlafsachen anhatte, welche nur aus einem Shirt und eine Boxershort bestehen, meinte er nur, dass das Bad nun für's erste frei sei. Ich wollte gerade an ihm vorbei gehen, als er mich was fragte. "Ich kann dir Sachen von mir geben. Dann musst du nicht mit deinen Straßensachen schlafen." "Geht schon." Als ich wieder ins Wohnzimmer kam, saß Yukiyo wieder drin. "Ah, Ryuji! Es gibt bald essen!", sagte sie fröhlich und ich merkte, dass Shin etwas vorbereitet hatte. "Wenn du Hunger hast, nimm dir was." Nachdem wir gegessen hatte, hatte es Yukiyo sich wieder auf dem Boden bequem gemacht und starrte in den Fernseher. Ich hab es mir da weile auf der Couch gemütlich gemacht, schaute ab und zu mal zur Richtung des Fernseher, doch interessiert hat es mich nicht. Shin hatte mit dem Haushalt zu tun. Meine Großeltern haben sich gefreut, dass ich bei einem Freund übernachte. Sie meinten, dass ich doch nicht so kalt und desinteressiert wäre, wie ich es immer preisgab. Bei den Gedanken seufzte ich leise, danach schloss ich meine Augen. Ich hörte nur den Fernseher und die paar Geräusche die von dem Geschirr, Wasser oder sonstiges kam. "Hey, Ryu. Mach dich nicht so fett. Ich will auch noch drauf.", erklang es plötzlich von Shin, doch ich reagierte nicht. "H-Hey!", bis Shin sich halb auf mich setzte. "Spinnst du?" "Ich hab dir gesagt, du sollst Platz machen. Wer nicht hören will muss fühlen." "Aber da musst du dich nicht auf mich setzten!" "Du hast es doch auch schon getan." Shin schaute mich nur mit einem kleinen Lächeln auf seinen Lippen an, wo ich nur ein kleines Schnauben von mich gab. Kapitel 10: ------------ "Und ihr zwei seit wirklich Vampire?", kam es plötzlich von Yukiyo. "Joa, kann man sagen.", antwortet Shin auf die Frage. "Ihr verhaltet euch aber ganz anders..." "Wieso anders?", fragte ich nun, während mein Blick auch auf Yukiyo fiel. "Ist egal." "Mein Vater hat auch gesagt, dass der größte Teil der Vampire die Kontrolle verlieren. Darum gibt es immer mehr Vampirjäger, dessen Familie zum Beispiel von Vampiren getötet wurden." "Dein Vater?", fragte Yukiyo, worauf Shin leicht nickte. "Wer ist denn dein Vater, wenn ich fragen darf." "Ach, ist nicht so wichtig.", sagte Shin lachend und winkte mit seiner Hand ab. "Nein, nein. Mich würde es auch interessieren.", fügte ich nun hinzu. "Du weißt den Namen meines 'Vaters', dann darf ich wohl auch den Namen deines 'Vaters' wissen." "Wie wär's. Wenn Ryuji es sagst, dann sagst du es auch.", lachte Yukiyo. Ich weiß wirklich nicht, warum Shin sich so weigert, den Namen zu sagen. Weiß er es nicht? Hat er ihn selber nie erfahren? Oder ist er vielleicht sogar der selbe, den ich habe? "Also?" "Hm? Achso... Irgendwas mit Koro... denk' ich mal." "Korookami.", berichtigt mich sofort Shin, worauf ich nur genervt auf zischte. "Korookami?" "Ja, kann sein." "Wirklich? So heißt auch mein Vater!", rief sie fröhlich. Doch dies hieß nichts Gutes für mich. "W-Was—?!" Zu meiner Verwunderung kam dies gleichzeitig von mir und Shin raus, was sich eher geschockt angehört hatte. "Ja! Ist das nicht toll? Wir sind so zu sagen Geschwister!" Mein Blick verfinstert sich. Dieses Mädchen ist wirklich die leibliche Tochter von diesem Dreckskerl? "Ich glaub, wir sollten für heute erstmal Schluss machen.", sagte Shin hastig, um das Gespräch zu beenden. Er stand auf, nahm Yukiyo am Arm, die etwas verwirrt reinschaute und schaffte sie in sein Zimmer. Eine Weile verging bis Shin wieder kam und die Tür hinter sich zu gemacht hatte. "Was willst du jetzt tun?" "Was wohl? Denkst du meine Meinung ändert sich, nur weil er der leibliche Vater von ihr ist? Ich werde ihn immer noch töten." Shin merkte, dass es nichts brachte, weiter darüber zu reden und seufzte. Weder Shin noch ich konnten sofort einschlafen. Es herrschte dennoch Stille, wo wir nebeneinander lagen. "Du weißt schon, dass dieses Mädchen ein Opfer für viele Vampire ist?" "Hm?" "Hab ich dir das etwa noch nicht erklärt?", brummte Shin etwas genervt. "Was erklärt?" "Dir muss man sogar nach drei Jahren das noch erzählen?", seufzte er genervt in sich hinein. Nun richtete er seinen Blick, der noch auf die Decke gehaftet hatte, zu mir. "Sie ist schwach, was schon ihre Aura aussagen kann. Zu dem hab ich vorhin, als ich ihr das Shirt gegeben hab, gesehen, dass sie viele Bissspuren hat." Nun richtet er wieder seinen Blick zur Decke. "Es gibt, besonders Reinblüter, die stärker werden wollen, aber auch Vampire, dessen Opfer selber Vampire sind, die schwächlich sind oder ihre Kraft nicht kontrollieren können und saugen sie dann aus. Das Blut von einem Vampir schmeckt zwar nicht besser, als das von einem Menschen. Doch wenn man einen Vampir ausgesaugt hat bekommt man seine Fähigkeit. Sie scheint mir so, dass sie schwach ist und sie ihre Kraft nicht richtig einsetzen kann, um sich zu wehren." "Sie ist ein Reinblüter. Sie muss wissen, wie sie sich wehren kann." "Es gibt auch Reinblüter, die das nicht können. Jetzt komm schon, Ryu. Nur weil sie die Tochter von Korookami ist, musst du sie nicht auf einmal so wegwerfen. Immerhin warst du derjenige, der sie hier her gebracht hat." Ich merkte, dass Shin mich wieder anguckte, so dass ich ihn aus dem Augenwinkel, leicht fragend musterte. "Naja, ich wollte dir nur sagen, dass sie wahrscheinlich lange nicht mehr Leben wird, wenn sie alleine ist." Somit war das Gespräch beendet und Shin schaute wieder hoch zur Decke. Nach einiger Zeit blickte wieder er fragend zu mir. "Ist was?" "Hm?" "Hab ich irgendwas im Gesicht oder warum schaust du mich so an?" Ich weitete kurz meine Augen. Hatte ich die ganze Zeit, ohne es zu merken, zu Shin geguckt? Als paar Sekunden vergingen, die für mich ziemlich langsam vorkamen, und wir uns anschauten, sagte ich hastig. "Was soll schon sein?" "Keine Ahnung? Das frag ich dich ja." "Tzz..." Mit diesem zischen drehte ich Shin den Rücken zu, der mich nun noch fragender anschaute als zu vor. Ich weiß zwar nicht warum, aber ich konnte die ganze Nacht kein Auge zumachen. Es war fast so, als ob ich nervös wäre. War es wegen dem großen Raum, dass ich mich nicht wohl fühlte, oder woran lag es. Ich wusste es nicht und so verging eine schlaflose Nacht für mich. Am nächsten Morgen wollte ich Frühs schon so schnell wie möglich raus gehen, da ich weiter versuchen wollte, meine Kraft unter Kontrolle zu bringen, doch schließlich wollte Yukiyo mit und sie hing mir an der Backe. Den ganzen Weg bis zum Wald redeten wir nicht. Wir liefen nur schweigsam nebeneinander her. "Ich habe gestern noch euer Gespräch mitbekommen...", fing Yukiyo plötzlich an zu reden und unterbrach somit die Stille "Hm?" "Du willst also meinen Vater töten?" Wir hielten an und ich schaute zu Yukiyo runter. "Weißt du... Da ich schwach bin und dazu noch ein Reinblüter bin, bin ich eine große Beute für Vampiren. Ich weiß, dass ich irgendwann sterbe, da ich einfach nicht das Zeug habe meine Kraft richtig einzusetzen, egal, wie oft ich es versucht habe. Ich sitze wahrscheinlich schon Jahrhunderte daran... Ich habe aufgehört die Jahre zu zählen... Darum will ich, dass du derjenige bist, der mich aussaugt." "Was? Weißt du da, was du von dir gibst?!" Yukiyo nickte nur auf meine Frage. "Ich will dein Vater töten! Verstehst du? Ich werde der Mörder deines Vaters!" "Ich weiß und deshalb will ich, dass du mich aussaugst. Ich werde eh sterben, das weiß ich sehr wohl und ich bin glücklich, wenn ich meinen Vater im Reich der Toten wieder sehen werde." Sie sagte dies mit Tränen in den Augen, dennoch lächelt sie. "Du bist der erste von meinen Geschwistern, die mich nicht angegriffen haben. Ich vertraue dir. Ich will, dass du die Kraft hast und nicht irgendein anderer Vampir. Die Kraft wird dir von Nutzen sein, das Verspreche ich dir! Und wenn du es schaffst, meinen Vater zu töten, dann sehe ich ihn und auch dich wieder." Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Hatte sie ihren Lebenswillen wirklich schon weggeworfen? "Sag mal? Willst du es nicht weiter versuchen, deine Kraft richtig einzusetzen?" Was ich rede ich da? Ich hab doch selber schon meinen Lebenswillen weggeworfen. Wieso versuch ich dann sie zu überreden? "Das bringt nichts. Ich bin älter, als ich aussehe. Ich weiß nicht wirklich mein Alter, aber mindestens über 100Jahre. Ich habe in der Zeit alles versucht. Ich bin dafür einfach nicht geschaffen." Sie hielt mir nun ihren Arm vor meiner Nase hin, welchen ich eigentlich nicht annehmen wollte. "Bitte, Ryuji. Tu mir diesen Gefallen... Ich habe keinen Bock mehr, immer weg zu laufen und zu versuchen, meine Kraft unter Kontrolle zu bringen, was ich eh nicht schaffen werde. Außerdem hab ich es satt, immer von solchen widerlichen, dreckigen Vampiren verfolgt zu werden, die dann auch noch ihre dreckigen Zähne in mich rein bohren und mich aussagen wollen!" Als ich in ihr verzweifeltes Gesicht sah, wo schon ihre Tränen die Wangen runter liefen, griff ich langsam nach ihrem Arm. Doch als mein Mund nur noch wenige Zentimeter von ihrem Handgelenk entfernt waren, stoppte ich. Sollte ich das jetzt wirklich tun? Ein kleines Mädchen einfach so aussaugen, was ich eigentlich gar nicht mehr tun wollte? Doch weiter konnte ich nicht überlegen, denn schon rammte mir Yukiyo ihr Handgelenk in meinen Mund, so dass ich rein biss. Ich wollte ihr Handgelenk wieder wegschieben, doch als ich ihr süßes Blut schmeckte, weigerte sich mein Körper. Ohne es zu wollen trank ich mehr Blut. Ich wusste nicht warum. Ob es wegen dem Geschmack war, oder ob das Monster in mir doch wieder Kontrolle über mich hatte, doch Letzt endlich brachte ich wieder ein Opfer. Yukiyo wehrte sich nicht. Sie weinte nicht, weil es weh tat. Sie weinte vor Freude. War sie wirklich so erleichtert? "Ryuji... Es tut mir leid, dass ich dir jetzt sowas antue...", brachte sie schwer atmend raus. Ich reagierte nicht auf sie. Es war, als ob ich in einem Bann gezogen wurde. "Leb' wohl... und richte Shin meinen Dank aus..." Sie schloss ihre Augen und schon löste sie sich in Staub auf. Als ich wieder zu mir kam, wollte ich nicht glauben, was ich gerade getan habe. Doch lange konnte ich darüber nicht nachdenken oder gar mich verfluchen, da sich plötzlich ein höllischer Schmerz in meinem Kopf ausbreitete. Ich brach zusammen, wollte versuchen meine Schreie, die durch den Schmerz kamen zu unterdrücken, doch schon sah ich, welche Kraft Yukiyo hatte. Aus meinem Rücken kamen plötzlich Eisenketten raus, die alles in ihrem Umfang niederschlagen und zerreißen. Ich konnte sie nicht zurück halten, egal, wie oft ich es versuchte. Jetzt wusste ich, was genau Yukiyo meinte, dass sie ihre Kraft nicht richtig einsetzen konnte. Als die Ketten nichts mehr fanden, was sie in ihrer Umgebung niederstrecken konnte, verschwanden sie wieder. Ich war mit meinen Nerven am Ende. Diese Fähigkeit ist mit Abstand schlimmer, als mein Voraussehen. Nachdem ich mich wieder aufrecht halten konnte, wusste ich nicht sofort wohin. Wenn ich zu meinen Großeltern gehe und da die Kontrolle verlieren würde, würde ich sie in den Tod reißen. Ich stütze mich also an einem Baum ab, nahm mein Handy aus meiner Tasche und rufte Shin an, der sofort kam. "Ryuji. Ist alles in Ordnung?", fragte er, als er mich, immer noch völlig außer Atem, auf dem Boden fand und rings herum eine zerstörte Gegend sah. Ich hatte ihm am Telefon nicht die Situation erklärt, sondern ihn nur gebeten zu kommen. "Wo ist Yuki? Ist irgendetwas passiert?" Er nahm meinen Arm und schlug ihn um seine Schulter, um mir hoch zu helfen. "Ryu, jetzt red' doch endlich! Was ist passiert?!" Als ich Shin die Situation erklärt hatte, blieb er still. Die ganze Zeit war er still, bis wir endlich in wieder in seiner Wohnung waren. "Also hat Yukiyo dich gezwungen?" Ich nickte nur. "Es ist nicht gut, wenn ich hier bleibe.", brachte ich nur raus und wollte wieder aufstehen, was aber sichtlich daneben ging und Shin mich noch rechtzeitig abstützte. "Es ist erst recht nicht gut, wenn alleine bist. Es ist besser, wenn ich dabei bin. Ich kann dir vielleicht helfen, dass du nicht nochmal so die Kontrolle verlierst." Er setzte mich wieder auf die Couch und fragte mich, was für eine Kraft eigentlich Yukiyo hat. Ich antwortete kurz und knapp und er bleib für's erste still. "Dann wär' es besser, wenn du, für's Erste, die Wohnung nicht verlässt." "Tsk... Als ob ich das kann...", zischte ich nur. "Schon klar..." Schließlich ging ich doch zu meinen Großeltern und schließlich wieder zurück zu meiner Mutter. Zum Glück verlor ich selten die Kontrolle. Wenn es geschah, war es nur, wenn ich versuchte meine Fähigkeiten zu kontrollieren, doch ich konnte Yukiyos Kraft nicht mehr aufhalten, wenn sie draußen war, so dass meisten Shin mir helfen musste, was aber ein Spiel mit dem Tod war. In der Zwischenzeit... "Ich habe für euch zwei einen perfekten Auftrag." Der Mann, der dies sagte, ließ einen Zettel auf den Tisch fallen und die zwei Angesprochenen schauten drauf. "Das ist Ryuji Kuroaki. Er ist eine ziemlich Bedrohung und verliert immer die Kontrolle über seine Kräfte, die ein großes Chaos hinterlassen. Findet und tötet ihn." "Ein Kinderspiel...", lachte die Frau, die seelenruhig auf dem Sofa saß und sich angelehnt hatte. Ihr Partner nahm den Zettel, wo Ryuji Kuroaki abgebildet ist in der Hand. "Unterschätzt ihn ja nicht. Ihr musst bei ihm wirklich zusammen arbeiten. Wenn er seine Kontrolle verliert heißt das nur Zerstörung.“ Schon wieder kicherte die Frau los. "Irgendwelche Einwände, Rose?" "Bei mir jedenfalls nicht.", kam es belustigt von der Frau, doch die Blicke im Raum wanderten zu dem jungen Mann, der immer noch das Blatt Papier in der Hand hielt. "Und bei Ihnen?" "Hm..." Doch schon kam ein kleines Lachen von ihm, als man ihn fragte. Er ließ das Blatt los, welches nun auf den Tisch fiel und meinte: "Wieso sollte es Einwände geben?" Kapitel 11: ------------ "Wo bleibt der denn...", brummte ich genervt, als ich im Wald auf Shin warte. Ich hatte ihn eine Nachricht geschickt, dass ich wieder versuchen wollte, meine Kräfte unter Kontrolle zu bringen, aber er brauch schon ziemlich lange. Er hatte zwar meine Nachricht gelesen, doch geantwortet hat er nicht. Ich seufzte genervt und lehnte mich an einen Baumstamm an. "Hey, Ryu. Was machst du hier?" "Huh? Kim?" Ich war sichtlich überrascht Kim wieder zu sehen. Er hatte in letzter Zeit immer zu tun, weshalb er nie zu einem Treffen kam. Mich hat nur irritiert, warum er ein Katana bei sich trug... "Ich warte nur auf jemanden. Wieso?" "So tief im Wald?", murmelte er, was ich aber kaum verstehen konnte, da er paar Meter von mir entfernt war. Als er sich umgeschaut hatte lachte er kurz auf und schließt seine Augen. "Naja. Um so besser..." Seine rechte Hand ging zu seinem Brustkorb, wo sie unter der Jacke verschwand. "Dann kann ich dich, hier und jetzt töten, ohne, dass es Zeugen gibt!" "W-Was—", doch mehr konnte ich nicht sagen, da es mir Stimme verschlagen hatte, als Kim eine Pistole auf mich richtete. "Ich hätte nicht gedacht, dass du einer bist, Ryuji...", kam es kalt vom ihm, wie auch sein Blick war. "Du... Du bist ein...?" "Ja. Ich bin ein Vampirhunter. Seitdem mein Vater von einem Vampir getötet wurde. Zwar haben alle gesagt, es wäre Selbstmord gewesen, aber so war es nicht!" Ich sagte nichts, nein. Ich erwiderte seinen kalten, mit hasserfüllten Blick. "Dann schieß doch. Niemand hält dich von ab." "Tsk...!" Ich merkte, dass Kim mit sich kämpfte. Wollte er nicht abschießen? Oder zögert er, weil wir Freunde sind, oder waren?" "Hey, Hey... Kim. Was ist los? Du zögerst?", kam es von einer weiblichen Stimme. "Halt dich daraus! Ich mach das schon." "Dann schieß doch. Der kleine wehrt sich wohl nicht. Wieso zögerst du? Weil ihr Freunde wart?" Kim biss sich beim letzten Satz auf seine Unterlippe. "Lass mich noch eine Frage stellen, Ryu..." "Hm?" "Wieso bist du zu einem Vampir geworden?" "Lässt sich irgendwie einfach beantworten... Mein früheres Ich wollte es wahrscheinlich so." "Früheres Ich?" "Erinnerst du dich nicht, was vor drei Jahren passiert ist?" Kim weitete kurz seine Augen und lockerte für einen kurzen Moment seinen Arm, mit welchem er die Pistole hielt. "Hm... Verstehe...", lachte er nur kurz und lächelt leicht schuldig. "Sorry, wenn ich eure Unterhaltung unterbreche, aber wir haben einen Auftrag." Schon waren zwei Pistolen auf mich gerichtet. "Bleib am besten ganz ruhig und versuch, deine Kontrolle nicht zu verlieren. Dann wird es schmerzlos.", lachte die Frau. Doch als sie abschoss, ging die Kugel vor ihr auf dem Boden. "Was?!" Sowohl von der Frau, als auch von Kim und mir kam dieses Wort raus. Jemand hatte die schwarzhaarige Frau am Arm gepackt und hatte ihn nach unten gedruckt. Kim ging sofort auf Abstand und starrte erschrocken zu seiner Partnerin, die sofort die Hand auf ihrem Arm wegschlug und selber auf Abstand ging, dabei richtete sie ihre Pistole. "Sorry, für die Verspätung, Ryu. Aber wie es aussieht, bin ich nochmal rechtzeitig gekommen." "Shin?" Ich sah Shin, dessen Augen nun rot aufleuchten und er seinen Blick zu mir gerichtet hatte, anstatt auf die Pistole, die auf ihm gerichtet wird, zu widmen. "Ich wusste, dass eines Tages die Vampirhunter auf dich aufmerksam werden...", nun wandert sein Blick zu Kim und seiner Partnerin. "K-Kim?" Doch seine Überraschung hielt nicht lange, dann wanderte sein Blick wieder zu einem kalten. "Sag nicht, du bist auch einer...", kam es ungläubig von Kim, dessen Blick verzweifelt an Shin haftet, welcher mit rot leuchtenden Augen vor ihm stand. "Ich wusste doch, dass du einer bist. Ich wollte es nur nicht glauben und hab gedacht, mein Gefühl spielt einen Streich mit mir." Er wusste es? Nun fiel mir sein misstrauischen Blick ein, dessen er Kim geschenkt hatte. Wo ich ihn gefragt hatte, ob er Kim so anschaute, weil er keinem Vertraut, hatte er auch eine komische, nicht eindeutige Antwort gegeben. "Huh? Na sowas hab ich auch noch nie erlebt.", sprach die Frau, die kalt lächelte. "Ein Vampirhunter hat zwei Vampirfreunde, die nun vor seinen Augen umkommen. Was für eine schöne Wendung einer Freundschaft." "Wieso seit ihr... Wieso habt ihr euch darauf eingelassen?!", schrie Kim nun und ignorierte die Wörter, die seine Partnerin gesagt hatte. "Jeder hat seine Gründe oder etwa nicht? Ich glaube, du weißt sogar Ryus Grund." "Ich würde lieber sterben, als mich zu so einem Wesen machen zu lassen!" "Wir sind aber nicht du. Was willst du nun machen? Es ist so, wie es ist?", kam es monoton von Shin, dessen Blick auf Kim haftet. "Hm...", lachte Kim nun leicht auf und ein spielerisches Lächeln huschte über sein Gesicht. "Das ist also der wahre Shin?" Nun war die Überraschung in Shins Gesicht zu sehen. "Was meinst du damit...?" "Dir war schon immer egal, was mit den Menschen passiert. Dir war auch nie eine Freundschaft was wehrt. Du hast mit den Menschen gespielt, sie ausgenutzt, hast niemals dein wahren Charakter gezeigt. Warum auch? Das gehört ja auch zu deine Taktik, dass du die Menschen ausnutzt und sie somit zu deinem Spielzeug machst. Ich hab mich ein bisschen schlau gemacht, weil ich neugierig war. Es liegt an deiner Kindheit stimmt's? Du hast es nicht geschafft, über deine Angst, über deine Furcht, über deinen eigenen Schatten zu springen. Du bist einfach nur ein Feigling, Shin." "Feigling....?" Shin sprach dies langsam und gefährlich aus. Seine Augen sprachen nun puren Hass. "Tja, wer früher auch ein—" Weiter kam Kim nicht, da Shin plötzlich vor ihm stand, ihn seinen Mund mit seiner Hand zuhielt und ihn, nur mit dieser Hand und mit Gewalt gegen einen Baum drückte. "Ich sag dir was. Reiß deinen Mund nicht zu weit auf, denn man weiß nie, was danach passieren könnte!" Plötzlich war ein Schuss zu hören, doch anstatt dass er Shin traf, ging er in das Holz, direkt neben Kims Kopf, der vor Schock erstarrte. "Verdammt! Wo ist dieser Dreckshund wieder!", fluchte die Frau auf, die eigentlich auf Shin geschossen hatte. "Um genau zu sein... Direkt neben Ihnen.", kam es von Shin, der plötzlich neben der Frau stand und sie, mit einem unschuldigen Lächeln, anlächelt. "Was zur—?" Ich konnte selber nicht fassen, was Shin da gerade abzog. Er spielte mit ihnen, die Vampirhunter sind, und es scheint so, als ob es ihm Spaß machen würde! Die Frau wollte wieder ihre Pistole auf Shin richten und abschießen, doch bevor sie dazu kam, nahm Shin ihr Handgelenk und richtet die Pistole weg von ihm. "Wissen Sie... Dieses Ding ist ganz schön gefährlich. Eine Frau sollte mit sowas nicht spielen." "Lass mich los!", zischte die Frau, die versuchte sich von Shins Griff zu befreien. Ich wusste nicht im geringsten, dass Shin so werden kann! Es kommt mir so vor, wenn ich mehr über ihn weiß, kommen in der nächsten Sekunden Haufen andere Fragen, worauf ich eine Antwort suche. Wer ist nun in Wirklichkeit Shin? "Wer ist jetzt ein Feigling, Kim?", brummte schließlich Shin, während er aus dem Augenwinkel zu Kim sah, der immer noch geschockt am Baumstamm stand, dabei hielt er immer noch das Handgelenk von der Frau fest. Doch als Shin dies zu Kim sagte, nahm er seine Pistole, richtet sie auf Shin und drückte ab. Doch Shin war schon weg, als die Kugel zu der Stelle ankam und Kim fast seine Partnerin getroffen hätte. "Hey, Kim! Pass auf, verdammt! Du hättest mich fast getroffen!", zischte die Frau nur kalt. "Jetzt halt den Rand!", zischte Kim zurück, der sich umschaute und Shin suchte. Doch plötzlich hörte ich einen Schuss, wo ich dachte, er ginge zu mir und ich zur Richtung der Frau schaute, die jedoch in eine andere Richtung geschossen hatte. "Hey, Ryu! Du könntest mir ruhig etwas helfen!", kam es plötzlich aus dem Wald, was von keinem anderen als von Shin kam. "Und wie soll ich das? Ich kann meine Kraft nicht kontrollieren, vergessen?!", zischte ich genervt zurück. "Sorry, Ryu...", kam es jetzt von Kim, dessen Pistole auf mich gerichtet war. "Ich werde es jetzt hier beenden!" "Daraus wird nichts." Jetzt stand Shin wieder vor ihm. War es eine andere Fähigkeit, oder warum ist er so schnell? Kann es vielleicht auch jeder Vampir? "Es tut mir wirklich leid, Kim. Doch ich denke, du weißt viel zu viel über mich." Seine Augen leuchteten kurz, in einem helleren Rot, auf und Kim starrte, als sei er besessen, in seine Augen. "Ich habe dir nicht erlaubt, so viel von mir zu erfahren. Es geht keinem was an, wie ich Handel oder Denke." Nun legt er eine Hand auf Kims Schulter, welcher immer noch wie verbannt in Shins Augen starrte. Schon tat er etwas mehr Druck in seine Hand, so dass Kim langsam zu Boden sackte, dabei immer noch Augenkontakt mit Shin hielt. "Hey, was denkst du, was du da machst!" Ein Schuss. Doch die Kugel wurde wieder von dem Holz des Baumstammes gestoppt, genau da, wo eigentlich Kims Kopf hätte sein müssen, wenn er nicht auf dem Boden säße. "Ich habe nur seine Erinnerungen gelöscht. Keine Sorge. Es sind nur die Erinnerungen, die mich und meine Vergangenheit was angehen." "Also hast du zwei Fähigkeiten...?", zischte die Frau. Ich wusste es. Wieso hat Shin zwei Fähigkeiten? Und wie lange? Außerdem konnte er diese ohne Pause einsetzen. Hat er denn kein Durst? Ist er in Wirklichkeit vielleicht ein Reinblüter?! "Tsk...! Wir haben nicht den Auftrag dich zu töten. Also...", sie richtet schnell die Pistole auf mich, während sie Augenkontakt mit Shin hielt. "Ich werde einfach unseren Auftrag beenden! Halt du dich raus, Vampir!" Als sie abschoss, ging alles viel zu schnell, wohl auch für Shin. Doch als ich dachte, ich könnte sterben, schloss ich meine Augen, jedoch spürte ich keinen Schmerz, sondern hörte eine andere Stimme, die ein schmerzhaften Ton von sich gab. Danach spürte ich auf meinen Schultern Hände, die sich abstützen wollten und ich somit Augen schnell aufmachte. "Shin...?" Ich konnte meinen Augen nicht glauben, als ich Shin vor mir sah, der sich an mich abstützte. "Sh-Shin!!", schrie ich und legte meine Hände auf seine Taille, um zu verhindern dass er ganz zusammenbricht. Doch schon merkte ich, wie sein T-Shirt sich immer mehr mit Feuchtigkeit vollsaugt und schließlich meine ganze Hand mit seinem Blut bedeckt war. "Wieso hast du das getan?!", rief ich zu ihm, wo mehr Wut als Verzweiflung drin steckte. "Keine Ahnung... Frag mich nicht...", brachte Shin schwer atmend raus, während sein Kopf auf meine Schulter ruhte. "Von mir aus... Dann sterben die zwei halt zusammen. Ist mir recht.", hörte ich die Frau lachen, wodurch ich sie nur wütend an funkelte. "Was ist, Ryuji? So war doch dein Name, oder? Diesmal wird dich dein Freund nicht mehr beschützen können." Nun richtet sie die Pistole auf uns, wodurch ich automatisch mein Griff verstärkte. "Bevor ihr zwei sterbt, sag ich euch noch, aus Höflichkeit, den Namen eures Mörders. Ich hoffe ihr werdet euch noch in der Unterwelt an ihn erinnern. Also merkt euch: Rose." Mich würde es nicht so ankotzen, wenn sie Shin raus ließe. Ich wollte doch keine unnötigen Opfer bringen! Und Shin hat mit dem doch all nichts zu tun...! Shin richtet leicht seinen Blick fragend zu mir, als ich meinen Griff noch mehr verstärkte. Ich biss mir auf meine Unterlippe, als Rose abschoss, doch schon wurde ich von höllischen Kopfschmerzen aus dem Konzept gebracht. Man hörte, wie die Kugel an etwas abprallte. "R-Ryu...?", hörte ich Shin entsetzt flüstern, der nun meine Eisenketten sah. "W-Was zur Hölle?!" "Wir werden sehen, wer in die Hölle kommt...", murmelte ich bedrohlich, als ich wieder Augenkontakt zu Rose halten wollte und meine Augen nun rot aufleuchten. Die Ketten gingen nun auf Rose zu, die nicht rechtzeitig Ausweichen konnte. Doch die Ketten kamen nicht an sie heran, da sich Kim dazwischen stelle und die Ketten mit seinem Katana abwehrte. "Verdammt! Ich dachte, er könnte seine Fähigkeiten nicht kontrollieren...!", zischte Kim, der schwer versuchte seine Partnerin zu beschützen. "Hm?", lachte ich, als ein Bild in mein Kopf auftauchte. Schon ging eine der Ketten zu der Hand der Frau, dessen eine Pistole hatte und sie nun wegschlug. "Was?!" "Sorry, aber ich glaube, daraus wird nichts." "Wir sollten abhauen, Rose.", meinte Kim. "Hä? Wieso?! Ich werde den Auftrag abschließen!" "Merkst du nicht, dass wir jetzt im Nachteil sind! Er hat dich im Visier!" Als Rose ihren Blick zu mir richtet, merkte sie, dass ich die ganze Zeit, ohne Unterbrechung, auf sie starrte, wodurch ein Lächeln sich auf meine Lippen spiegelten. "Tsk...!" Schon richtet Kim sein Katana so, dass seine Klinge auf den Boden zeigte und schlug mit einmal meine Ketten weg, so dass die zwei im Wald verschwanden. Ich zischte kurz auf, als die zwei weg waren. Nun beruhigte ich mich und die Eisenketten zogen sich zurück. Meine Augenfarbe nahm nun wieder meine Farbe an. Diese Aktion war ziemlich anstrengend... Schon, weil die Ketten immer wieder ihren eigenen Willen gehen wollte und ich versuchen musste, dass es zu dem nicht passierte. Schon wegen Shin. Dies hat mir die ganze Kraft geraubt, so dass ich ins Schwitzen gekommen war. Ich ließ meinen Kopf leicht hängen und versuchte, meine Atemzüge zu beruhigen. "He... Du bist wirklich erstaunlich... Schon jetzt hast du deine Kraft unter Kontrolle... Dann brauchst du mich auch nicht mehr...", kam es keuchend von Shin. "Hey... Shin!", schrie ich wieder und zwang ihn, durch Schütteln nicht seine Augen zu schließen. Als Shin mich anblickte und wir uns ansahen, merkte ich, wie ein komisches Gefühl in mir hoch kam. Ich wollte irgendwie nicht, dass Shin stirbt. Nein, er war mir sogar wichtig geworden. Ich wusste nicht, warum oder wie es dazu kam, aber es war so. Plötzlich strich mir Shin durch mein Haar, die durch mein Schwitzen wirr in mein Gesicht hingen. Bei seinem schwachen und qualvollem Gesicht und sein schmerzvolles Lächeln wurde mir ganz flau im Magen. Ich merkte auch, wie meine Augen feucht wurden. Ich konnte nichts dagegen tun. Mein Körper handelt von alleine und schlug jeden Befehl meinerseits weg. "Hey, Ryu... Was ist das für ein Gesicht? Das ich sowas von dir je zu Gesicht bekomme.", lachte Shin, wessen Hand nun zu meiner Wange ging, die immer mehr ihre Wärme verlor. Als ich merkte, das etwas nasses meine Wange runter lief und Shin dies, mit seinem Daumen wegwischte, schrak ich kurz auf. Doch schon zog Shin mein Gesicht näher zu sich. In seiner Hand war kaum Kraft, wodurch ich eher aus meinen eigenen Willen näher kam. Als jedoch unsere Gesichter wenige Zentimeter entfernt waren, stoppte sowohl ich, als auch Shin. Wir waren so nah, dass ich Shins Atmen spürte und genau da handelte mein Körper wieder aus eigenen Willen, was uns beide ziemlich erstaunte. Ich legte meine Lippen leicht auf seine. Ich merkte, wie Shin kurz auf schrak, doch in der nächsten Sekunde sich entspannte und den Kuss gewähren ließ. Nach kurzer Zeit lösten wir uns und mehr als unsere erröteten Gesichter zu zeigen machten wir nicht. Doch als Shin leicht lächelt, lächelte ich zurück, wodurch Shin mir durch mein Haar fuhr bis zu meinem Hinterkopf und somit mich wieder zu sich ran zog und mich nun küsste. Doch diesmal glitt Shins Zunge über meine Lippen, wodurch ich meinen öffnete und meine Zunge in Shins Mund drang, wo sie sich gierig mit Shins Zunge bekämpfte, so dass Shin leicht aufstöhnte. Es verging eine Zeit, wo der innige Kuss endet, da wir uns wegen Sauerstoffmangel lösten müssten. Nun biss ich, ohne weiter was zu sagen, in meine Adern im Handgelenk und hielt es Shin vor die Nase, dessen Kopf nun auf meiner Brust ruhte. Er schaute fragend zu mich hoch, doch dann nahm er mein Handgelenk und leckte das Blut ab, was meinem Arm runter lief. Er saugte nicht, nein. Er leckte nur das Blut auf, was aus meiner Wunde kam. Die Berührungen seiner Zunge auf meiner Haut ließen meinen Kopf, sowohl auch meinen Körper warm werden lassen. Außerdem bekam ich ein komisches Gefühl in meinem Magen, was mit jeder Minute, oder gar mit jeder Sekunde immer mehr und komischer wurde. Ich versuchte schließlich das Gefühl los zu werden, indem ich meinen Mund und Nase in Shins Haare vergrub. Als ich merkte, dass es dieses komische Gefühl im Magen etwas lindert, kuschelte ich schließlich meine Wange in seine Haare und schließte leicht meine Augen, währenddessen Shin weiter das Blut, was aus meiner Wunde kam aufleckte. Kapitel 12: ------------ ~Ich schreibe diesen Teil in Shins Sicht :D Nicht wundern :3~ Als ich schließlich aufhörte Ryus Blut zu trinken, half er mir hoch. Doch der Schmerz war zu groß. Es zog sich über meinen ganzen Körper. Ryu mustert mich fragend, sagte jedoch kein Wort. Schließlich hob er mich hoch. "H-Hey! Ryu, lass mich runter!", sagte ich hastig und versuchte mich, indem ich versuchte mich von ihm wegzudrücken, dass er losließ. "Denkst du im allen ernst, du schaffst das alleine?" Ich stockte. Natürlich schaffte ich es nicht, dass war mir klar. Jedoch hatte ich Angst. Kim hatte Recht. Ich bin ein Feigling, der sich nicht traute über seinen Schatten zu springen! Doch schließlich verdrängte ich meine Erinnerungen und ließ mich, ohne ein weiteres Wort von Ryu nach Hause tragen. "Zum Glück hat es aufgehört zu bluten...", seufzte Ryu, als er die Schusswunde sah. "Was denkst du denn? Ich hab doch nicht umsonst dein Blut getrunken...", zischte ich und vermied den Augenkontakt mit Ryu. Ich wusste nicht, was in mir vorgegangen ist. Wieso habe ich den Kuss angenommen?! Ich wollte sowas nie wieder erleben! Doch es war nicht so, wie früher. Diesmal war es was anderes. Nach einer Weile, wo ich im Bett lag, konnte ich nicht mehr still liegen. Ich wusste zwar, dass ich, wegen meiner Verletzung, nicht aufstehen durfte, doch ich musste mich unbedingt waschen. Ich wollte den Geruch, Schweiß, diese Unreinheit, der von dem Kampf gekommen ist, weg von mir haben. Als ich mich aufrichtete, schaute Ryu zu mir, der eher an der Bettecke saß und auch Augenkontakt mit mir vermied und auch eine Unterhaltung aus dem Weg ging. "Was hast du vor? Du sollst jetzt eher liegen bleiben." "Ja, ich weiß. Aber ich wollte mich nur Waschen.", meinte ich und stand auf. Ryuji half mir noch ins Bad, doch er verließ es nicht. "Du kannst ruhig gehen...", kam es etwas verlegen von mir. "Mit dieser Wunde kannst du dich nicht selber waschen.", meinte er kalt und desinteressiert, wie immer und kam zu mir. Er stellte sich hinter mich und, ohne weitere Vorwarnung, zog er mein Shirt hoch, so dass er es mir auszieht. "R-Ryu... Das ist nicht nötig.", brachte ich hastig raus, doch es half nichts. Seine Hände glitten von meinen Bauch zur Hüfte, bis sie meine Boxershort erreichten, die ich anhatten, und sie langsam runter zog. Die Röte stieg mir ins Gesicht. Ich machte nichts, mein Blick haftet auf Ryus Hände. "Wenn du es nicht willst, dann wehr dich. Dann werde ich auch aufhören...", hauchte Ryu mir belustigt ins Ohr, der mich von hinten leicht umarmte. Jetzt wanderte Ryus Hand zu meinem Genitalbereich. Ich merkte, dass meine Beine immer mehr Kraft verlieren, je tiefer seine Hand glitt. "Bitte lass das...", kam es nur von mir, doch ich hielt Ryujis Hand nicht auf. "Dann wehr dich.", hauchte er wieder belustigt in mein Ohr und schon pflanzte er auf meiner Schulter einen Kuss, wo er nach einiger Zeit in meine Haut rein biss. Gleichzeitig kamen seine Finger an meinem Glied an, wo sie es sanft streichelten. "Ngh!" Ich ließ einen kleinen Stöhner raus, doch unterdrückte ihn sofort, als ich mir auf meine Unterlippe biss. "Du wehrst dich nicht? Also willst du es doch?", lachte Ryu, welcher seine freie Hand zu meinem Brustkorb bewegte. Er stoppte an einer meiner Brustwarzen, welcher er nun anfing zu umkreisen und zu massieren. Meine Kraft verschwand nach dem Stöhner, den ich rausließ und ich ließ mich langsam auf dem Boden fallen. Während ich auf dem Boden saß, versuchte ich, meinen Atem zu beruhigen und dass ich wieder Kraft in meinem Körper bekomme. Sollte ich mich wehren? Immerhin kann ich mich nun wehren... Doch die Frage war nicht, ob ich sollte, sondern ob ich wollte und Ryu hatte Recht. Innerlich wollte ich es, doch meine Erinnerungen wollten es nicht zulassen. Ich blickte hoch, als ich einen Schatten vor mir bemerkte und sah Ryuji, der nun auch seine Klamotten ausgezogen hatte und nur in Boxershorts da stand. "R-Ryu?", brachte ich verwirrt raus, als sich dieser mir immer näherte, ich jedoch aus Reflex immer auf Abstand ging, bis mein Rücken den Boden berührte. "Ich wüsste zu gerne, was jetzt in deinem Kopf vorgeht...", murmelt er. Ob er es wirklich wissen wollte? Lieber nicht. Eigentlich wollte ich ihm sagen, dass er nicht wissen wollte, was in meinem Kopf vorgeht, doch ich konnte nichts sagen. Ich schaute ihm in die Augen und wusste nicht, was ich machen sollte. Mein Wille kämpfte mit meinen Erinnerungen, die immer wieder bei diesem Geschehen vor kommen. Ich war in diesem Moment unfähig was zu machen. Doch schon spürte ich, wie Ryus Hand wieder mein Glied berührte und ich bei seiner Berührung aufstöhnte, so dass ich mit meinem Arm meine Augen verdeckte. "Hm...", lachte kurz Ryu los, als er mich anschaute. "Du bist erregt.", kam es belustigt von ihm, wie auch sein Blick war. Seine Finger streichelten weiter mein Glied, welches nun langsam härter wurde. "Halt die Klappe...!", zischte ich nur, während ich zu ihm lugte, mein Arm aber immer noch die Hälfte meiner Augen verdeckte. "Tzz.", kam es nur lachend von Ryu, welcher seinen Griff um mein Glied verstärkte. Zum aufstöhnen kam ich nicht, da Ryuji meine Lippen mit seinen bedeckte. Doch schon wanderten seine Lippen zu meinem Schlüsselbein, zu meiner oberen Brusthälfte bis er schließlich an meiner Brustwarze angekommen ist und diese küsste. Er umkreiste sie sanft mit seiner Zunge und spielte ab und zu mit ihnen. Doch als er merkte, dass ich meine Schreie und mein Stöhnen wieder runter schluckte, biss er leicht auf sie, so dass ich ein kleinen Stöhner nicht unterdrücken konnte und ich in mein Handgelenk biss, um ihn runter zu schlucken. Er schaute mich belustigt an, doch machte schließlich weiter, bis er seine Interesse verloren hatte. Er ging mit seiner Zunge langsam runter zu meinem Bauchnabel, wodurch ich meinen Bauch, durch Erregung, hochstreckte und mein Atem immer heißer wurde. "Ryuji...", brachte ich schwer atmend raus. Eigentlich wollte ich sagen, dass er aufhören soll, doch ich brachte mehr nicht raus, da ich dachte, man schnürt mir die Luft weg. Mein Kopf fühlte sich an, als ob er bald platzen wurde. Ich wusste, dank der Wärme die bei meinen Wangen war, dass mein Kopf knallrot war und ich versuchte dies mit meinem Arm zu verstecken. Währenddessen versuchte ich, meinem Atem wieder zu beruhigen und keine weiteren Stöhner raus zubringen. Doch dies gelang mir nicht lange, da Ryus Finger runter zu meinen Hoden ging. Plötzlich hörte er auf, wodurch ich ihn aus dem Augenwinkel fragend musterte, doch die Zeit nahm, um meine Atem und meinen Körper richtig zu beruhigen. Doch als Ryuji eins meiner Beine jeweils an seiner Seite tat und er seinen Gesicht meinen näherte, kam die Hitze in meinem Kopf wieder hoch. "Wie gesagt: Wenn du es nicht willst, wehr dich.", sagte er, der mir in die Augen schaut und mir die Angst und Furcht ansah. Doch als ich nach einer kurzer Zeit kein Zeichen dafür gegeben hab, dass ich es wollte oder nicht, zog Ryuji seine Boxershort leicht runter und ich merkte einen höllischen Schmerz und Druck in meinem Hinterteil, der mich aufstöhnen ließ und ich auf meine Unterlippe biss. Schon legte Ryu seine Hand unter mein Kinn und zwang mich, ihn anzugucken. Doch ich schließte vor Schmerz meine Augen, als er seine Hüfte immer in Bewegung setzte und meine Augen langsam feucht wurden. Schon lagen Ryujis Lippen auf meiner. Er wollte, durch das Streichen seiner Zunge an meinen Lippen, dass ich meinen Mund öffnete, wofür ich jedoch keinen Nerv hatte und er anfang, leicht an meinen Lippen zu beisen. Als dies auch nichts brachte und er es merkte, zwang er mich, mit seiner Hand, die auf meinem Kinn noch ruhte, den Mund zu öffnen. Er drang mit seiner Zunge in meinen Mund und erforschte meinen Mundraum auf ein erneutes. Wo Ryuji damit fertig war, suchte er nach meiner Zunge, um mit dieser und seiner Zunge ein kleines Spiel zu spielen. Nach einer Zeit nahm Ryuji meine Hände und zwang so meinem einen Arm von meinen Kopf weg zu kriegen, um dann seine Finger mit meinen zu verharken, während er mich immer noch leidenschaftlich küsste und dabei seine Hüftbewegungen weiter hält. "Mhh..." Schließlich habe ich mich ihm ganz hingegeben. Ich lößte meine Hände aus seinem Griff, damit ich sie um Ryus Hals lege. Ich beendet auch den Kuss, weil ich mich an ihn drückte und mein Kopf auf seiner Schulter legte. Mir waren nun die Bilder egal, die in meinen Kopf waren. Klar, war mir bewusst, dass der Schmerz und auch Druck in meinem Hintern stärker wurde, doch auch das war mir egal. Ich genoss einfach Ryus Wärme und seine Nähe. Auch Ryuji nahm mich in den Arm und drückte mich so mehr an ihm, dabei hat er sich aufgerichtet und ich saß nun auf ihn. Ich versuchte, meinen Atem unter Kontrolle zu haben, dennoch hörte man immer kleine, heiße Seufzer von mir. Ich merkte, wie Ryuji seinen Kopf in meine Haare kuschelt, während er immer wieder mit seiner Hüftbewegung im Takt bleibt. Ich merkte auch, wie er immer ein und ausatmet, was mich manchmal am Ohr kitzelte. "Ich mag deinen Geruch...", hauchte dann Ryu, was mich kurz zum Lachen brachte. "Auch, wenn ich voller Schweiß rieche?", fragte ich lachend. "Das ist mir egal.", antwortet er, welcher nun wieder Augenkontakt mit mir hielt, weil er mich etwas von ihn weggedrückt hatte. Schon platzierte er wieder einen Kuss auf meine Lippen, welchen ich sofort annahm und wieder ein heißes Spiel zwischen unseren Zungen stattfindet. Als wir den Kuss, wegen Sauerstoffmangel, beendeten, wanderte Ryuji zu meinem Ohr und spielte an ihm eine Weile. Ich konnte mir manchmal ein kleines kichern nicht unterdrücken, da es an manchen Stellen gekitzelt hatte. Doch als er aufhörte wanderte sein Kopf zu meinem Hals und küsste ihn. Jeder seiner Berührungen ließ mich aufstöhnen. Als er fertig war, meinen Hals zu küssen, ging er zum Schlüsselbein runter, bis er schließlich an meinen Rippen ankam. Ich spürte seine Zunge, die an meine Knochen entlang glitt und mein Körper immer heißer wurde. Er küsste dann schließlich die Stellen und biss wieder in meine Haut, so dass er immer kleine rote Flecken hinterließ Es blieb dennoch nicht nur bei dieser Sache. Eine Hand glitt wieder zu meinen Genitalbereich runter, um wieder mein Glied zu massieren, was mich nochmals aufstöhnen ließ und Ryuji mich wieder auf den Boden legte. Seine Hüftbewegungen wurden immer schneller, so dass ich meine Augen wieder schloss und mir auf meine Unterlippe biss. Ich merkte, anhand seiner Hüftbewegung, aber auch seiner Handbewegung, die nun immer schneller mein Glied und meine Hoden massierte, dass er mich nun erreichen wollte. Ich merkte auch, dass ich immer mehr zu meinem Höhepunkt kam. Es wurde immer schwerer zu Atmen, immer schwerer meine Stöhner zu unterdrücken. Ich ballte meine Hände zu Fäusten, so dass man dachte, ich könnte somit den Druck in meinem Körper unterdrücken. Doch dies war nicht so. Als Ryu wieder näher zu mir kam und sein Kopf auf meiner Schulter ruhen ließ, während er seine Bewegungen verschnellert, hörte ich jetzt auch seine feine Stöhner, die aus ihm herauskamen. Dennoch war auch Ryuji langsam außer Atem, doch er verschnellert immer seine Bewegung, als ob er sich so erleichtern würde. Nun legte ich meine Arme wieder um seinen Hals und drückte ihn an mich, um seine Wärme mehr zu spüren. Auch Ryuji drückte mich mehr an sich, doch plötzlich stöhnte er laut auf. Ich merkte in mir, wie er kurz zusammenzuckte, zugleich hörte er mit seiner Hüftbewegung auf und ließ all seine Muskeln, die er angespannt hatte, locker. Auch bei mir kam ein kleiner Seufzer, als ich etwas Warmes in meinem hinteren Teil spürte, was nun langsam an meiner Poritze und auch an meinen Beinen runterlief. Nun nahm er auch seine Hand von meinem Glied weg und und der Druck und Schmerz in meinem Hinterteil verschwand, so dass ich nun auch meinen Körper lockerte. Ryu lag auf mir. Sein Kopf ruhte immer noch auf meiner Schulter. Wir zwei versuchten unseren Atem zu beruhigen, dass er wieder gleichmäßig wird, doch dies brauchte seine Zeit. Ryuji kuschelte nun seinen Kopf an meinen Hals, so dass ich diesen in meine Hand nahm und ihn etwas mehr an mich drückte. Ich merkte, dass mich Ryujis Nähe beruhigte und sich langsam mein Atem beruhigte. Bei Ryuji war es genau so. Ich spürte, anhand seinen Atem, der meine Haut kitzelte, aber auch anhand der Bewegung seines Brustkorpes, wie auch sein Atem sich verlangsamte. "Eigentlich wollte ich dich erreichen...", hauchte plötzlich Ryu mit einer belustigen Stimme und kuschelt seinen Kopf mehr an meinen Hals. Ich lachte kurz auf. "Sry, aber ich bin daran gewöhnt...", murmelte ich, ohne nachzudenken. Doch als Ryuji sich aufrichtet und mich fragend anmustert, bemerkte ich, was ich gerade gesagt hatte. "Huh? Gewöhnt?", fragte dieser nochmal nach. Nun setzte mich auf und versuchte, Blickkontakt mit Ryuji zu vermeiden. Sollte ich es ihm sagen, oder lassen? Kapitel 13: ------------ "Sorry, aber ich bin daran gewöhnt..." Als das von Shin kam, stockte ich. Was hat er da gerade gesagt? Meint er das ernst? Ich richtete mich auf, um ihn fragend anzugucken. "Gewöhnt??", fragte ich schließlich nochmal nach, wo Shin sofort auf zuckte und seine Augen sich kurz weiteten. Schließlich setzte er sich auf und vermied ganz offensichtlich Blickkontakt mit mir. "Ist egal. Vergiss es.", brummte er nur, doch dies ließ ich mir nicht bieten. "Shin, verdammt jetzt sag!" Shin wusste wirklich so viel über mich, doch bei mir war ein Berg voller Fragen. Ich wollte darauf eine Antwort haben. Plötzlich spannte sich Shins Körper an und er fing leicht an zu zittern, doch als er sich beruhigt hatte, in dem er sich selber Umarmt hatte, drehte er seinen Kopf zu mir, wo ich nun seine Augen sah, welche voller Leid, Trauer und auch schon leicht angefeuchtet waren. "Ich weiß nicht, wie ich anfangen soll... Ich habe niemanden davon erzählt...", flüstert er, während sein Blick wieder nach unten fiel, sich aber trotzdem noch selber Umarmte. "Wie ich dich kenne, hast du dir sicher schon Fragen gestellt, warum ich zwei Fähigkeiten hab..." "Kann man so sagen. Bist du etwa ein Reinblüter?" "Reinblüter?", lachte er schließlich leicht auf. "Wie kommst du denn darauf?" "Du hast deine Fähigkeiten benutzt und scheinst kein Durst gehabt zu haben." "Tz...", lachte Shin, doch seine Position blieb die selbe. "Du hast mir doch dein Blut gegeben. Da war mein Durst schon weg. Nein, ich bin kein Reinblüter. Niemals..." "Also hast du ein Vampir ausgesaugt?!" "Was sollte ich denn tun...?", kam es verzweifelt von Shin, welcher seinen Griff verstärkte und wieder anfing zu zittern. "Ich musste... Ich musste meinen Freund opfern...!", fluchte er unter Tränen. "Hey..." Als ich das sagte, nahm ich Shin am Arm und zwang ihn aus seiner Umarmung. Stattdessen umarmte ich ihn, worauf Shin sich sofort an mich klammerte. Jetzt spürte ich, wie doll er eigentlich zittert und mit jedem zittern wurde sein Griff stärker. "Wenn es so grausam ist, dann brauchst du es wirklich nicht sagen." Klar, wollte ich es wissen, doch ich kann ihn doch nicht dazu zwingen, vor allem, wenn seine Psyche schon so verrückt spielen! Ich merkte, wie er mit seinem Kopf schüttelte. Schon lagen seine Hände auf meinen Schultern, so dass er sich nun etwas von mir wegschob. Ich dachte, er wollte sich wieder von mir entfernen, doch plötzlich lag seine Stirn auf meiner. Ich guckte verwirrt Shin an, der jedoch seine Augen geschlossen hatte und ein erleichtertes Lächeln von sich gab. "Ich vertraue dir, Ryuji.", hauchte er dann, welcher nun seine Augen öffnete. "Du musst es wirklich nicht." Doch Shin schüttelt wieder seinen Kopf. "Vielleicht fühle ich mich besser, wenn ich es jemanden anvertraue...", flüstert er und schon legte er seinen Kopf auf meine Schulter. Seine Hände ruhten auf meiner Brust. "Du weißt doch, dass meine Eltern gestorben sind und ich zu meiner Tante eigentlich sollte. Wissenschaftler haben Wind davon bekommen, dass ich alleine wohnte, doch wurden sie immer von meinem Vater vertrieben. Doch auch er war nicht immer da. Er war nicht richtig mein Erziehungsberechtigter und meine Tante wusste nichts von ihm. So haben mich die Wissenschaftler schließlich mitgenommen, als ich alleine und wehrlos war..." Shin stockte leicht und verstärkte seinen Griff wieder. Auch fing er leicht an zu zittern, wodurch ich meine Umarmung verstärkte, so dass ich ihn mehr an mich drückte. "Sie hatten es auf Waisenkinder abgesehen, die keine Eltern oder sonstige Familienmitglieder hatten. Ich war damals sechs Jahre alt. Sie hatten von fünf bis 15 Jahre ein Kind eingesammelt, was jeweils dem Alter entspricht. Also zehn Waisenkinder. Sie schafften uns zu einem ihrer Gebiete, was ein Wald war und wir mussten dort gegeneinander antreten bzw. ums Überleben kämpften. Die Wissenschaftler wollten sehen, wo bei einem Kind die Grenze ist und wie weit ein Kind eines gewissen Alters gehen kann. Ich lernte da einen Jungen kennen, der gerade zehn Jahre alt war. Wir kämpften zusammen, schon weil er auch ein Vampir war. Ich wusste damals nicht, was meine Kraft wirklich kann, darum hab ich sie benutzt, um die Gegner bewegungsunfähig zu machen und er hat sie dann erledigt..." Ich schaute Shin an, der nun auf einmal niedergeschlagen los lachte. "Ich bin ein Mörder, seit ich sechs Jahre war. Aber was sollten wir tun? Ich hab sogar ein Mädchen, was ein Jahr jünger war als ich auf dem Gewissen..." Ich sagte nichts. Um ehrlich zu sein fehlte es mir die Sprache. "Jedenfalls haben die Forscher Wind von unseren Fähigkeiten bekommen und wurden neugierig. Wir waren schon riesen Deppen. Natürlich kommt das heraus, wenn man seine Kräfte bei solchen Wissenschaftler einsetzt. Sie sperrten uns in ein Raum ein, doch davor hatten sie uns was gespritzt. Es war etwas, wo man den Verstand verliert und zu wilden Bestien wurde. Ich weiß nicht, was los war, aber mein Wille war wahrscheinlich etwas stärker, so dass ich etwas gegen das Zeug ankam. Doch er nicht. Er hat mich angegriffen und wollte mich vernichten, doch in seinen Augen sah ich, dass er mich anflehte ihn aufzuhalten, also hab ich ihn ausgesaugt. Und da fing alles an...." Nun fing Shin richtig an zu zittern. Sein Griff wurde stärker und er kuschelt sich mehr an mich, wodurch ich ihn noch mehr in den Arm nahm. "Sie... Sie wollten mehr von dieser Kraft und dem Wesen in mir erfahren. Ihnen war alles egal. Egal, wo, wie tief, breit oder lang auch die Wunde war, die sie mir hinzufügten. Egal, ob es ein Messer, Feuer oder chemisches Zeug war, was einem die Haut auflösen lässt! Egal, ob es auch sexuelle Befriedigung an einem sechsjährigen Junge war.... Sie machten alles mit mir! Ich hab schließlich meinen Kontrolle verloren, als sie mir meinen Arm am lebendigen Leibe raus ziehen wollten...! Ich hab alles zerstört. Alle kamen um, egal, ob sie mit diesem Thema zu tun hatten oder nicht. Alle Forscher und Wissenschaftler, die dort geforscht haben, kamen um..." Shin machte kurz eine Pause und lockerte seinen Griff, zugleich entspannte er seinen ganzen Körper. "Ich dachte, es sei zu Ende. Doch als ich zwölf Jahre war, bekamen irgendwelche Mittelschüler von meiner Vergangenheit Wind. War natürlich klar, dass sie nur den Teil mit der Befriedigung wussten. Als ersten haben sie mir das an den Kopf geworfen und gehänselt, sich lustig gemacht und weitere solche Attacken. Doch als sie merkten, dass es mich nach einer Weile kalt lässt, gingen sie richtig drauf los. Ich war früher wirklich ein schwacher, nichtsnutziger Junge, der, vor allem bei größeren Kindern keine Chance hatte. So begann das Spiel wieder von vorne los, indem ich wieder zur Befriedigung genutzt wurde..." Nun löste sich Shin aus der Umarmung und setzte sich vor mir hin, dabei hielt er Augenkontakt. "Darum Spiel ich jedem seinem Charakter nach. So erkenne ich viel schneller die Schwachstellen von der Person, sie jedoch nicht meine und es ist einfacher für mich, sie 'auszulöschen'." In mir brach ein schlechtes Gefühl aus. Shin hatte so eine Vergangenheit und ich mache noch sowas von ihm... "Shin?" "Hm?" Als er zu mir schaute kam ich näher auf ihn zu, so dass er automatisch immer mehr zurück ging, bis er schließlich wieder auf dem Boden lag und ich mich über ihn abstützte. Mein Gesicht kam Shins näher, bis ich ihm einen kleinen Kuss gab, danach wanderte mein Mund zu seinem Ohr. "Ein was kannst du wissen, Shin..." Ich legte meine Hand hinter Shins Kopf und zwang ihn so, seinen Kopf auf meine Schulter ruhen zu lassen. "Niemand wird dir je was antun. Niemand wird dich wieder so anfassen. Keiner, außer mir, darf das!", hauchte ich ihm ins Ohr. Shin hielt erstmal geschockt inne, bevor er seine Arme um meinen Hals legte und er mich so umarmte. Er brauchte nichts sagen. Er sollte auch nicht darauf antworten. Er sollte es einfach nur wissen, dass ich für ihn da bin. Nach einer Weile löste ich mich von der Umarmung und bekam mit, dass Shin eingeschlafen ist. Ich lächelte leicht bei dem Anblick, ging von ihm runter und hob ihn hoch. Als ich ihn schließlich sanft auf sein Bett gelegt hatte, deckte ich ihn zu. In meinem Kopf ging gerade ein Krieg los. Ich wusste nicht, was ich wirklich tun sollte. Sollte ich weiter diesem Dreckskerl hinterher rennen und ihn töten, was ich Yukiyo versprochen hatte und ich mit sterbe? Oder sollte ich es aufgeben? Bei dem letzten Gedanken schaute ich aus dem Augenwinkel zu Shin, welcher immer noch friedlich schläft. Ich seufzte und legte mich schließlich neben ihn. Ich wusste nun, dass ich mich tierisch in ein Schlamassel rein geraten hab. Mit einem kleinen seufzten schob ich Shin leicht zu mir, schließe meine Augen und versuchte selber einzuschlafen. Ich wurde schließlich von den Sonnenstrahlen geweckt und öffnete die Augen. Neben mir lag Shin, welcher seinen Kopf an meine Brust schmiegte und er noch weiter am schlafen ist. Als ich versuchte, Shin sanft von mir zu schieben, legte er sich nur murmelnd auf die andere Seite, schlief aber zum Glück weiter. Ich stand auf und ging aus dem Zimmer. Seufzend schließe ich die Tür hinter mir und ging erstmal ins Bad, wo noch meine Sachen lagen. Angezogen stand ich dann fragend in dem großen Raum. Mein Blick haftete schließlich an der Küche. Schulterzuckend ging ich dort und suchte etwas, was auch hinbekomme zu kochen. Ich bin nicht wirklich geboren für die Küche, das musste ich sagen, aber ich konnte dennoch Kleinigkeiten machen. "Aha! Ich wusste doch, es gibt hier irgendwo was.", sagte ich zu mir selbst, als ich ganz hinten in einem Küchenschrank eine Fertigsuppe gefunden hatte. Schließlich hab ich auch einen Topf gefunden. Nachdem ich die Suppe reingemacht hatte und das Zeug anfing zu kochen, hörte ich, wie die eine Tür aufging. "Shin? Was hast du vor?" Shin stand nun im Türrahmen. Er hatte jetzt nur eine Boxershort an und sah noch etwas verschlafen aus. "Ich wollte mich ja gestern eigentlich nur schnell waschen...", brummte er und ich hörte, anhand der Schritte, dass Shin auf mich zu kam. Plötzlich schmiss er sich um meinen Hals und umarmte mich von hinten. "Aber mich hat ja jemand aufgehalten.", beendet er seinen Satz, wodurch ich leicht auflachte. "Huh? Nur so eine billige Fertigsuppe?", kam es nun etwas enttäuschend von ihm und er fing etwas an zu schmollen. "Ich hab nichts anderes gefunden...", brummte ich. Ich merkte, dass Shins Blick an seinen Theken haftet, wo alles voller Lebensmittel war. "Also... Ich hab hundert pro was, woraus man was besseres machen könnte, als so eine Fertigsuppe." "Ich kann aber nichts damit anfangen." "Hm...", lachte er schließlich leicht auf und ließ von mir los, um ins Bad zu gehen. "Ich stell dir dann eine Schüssel auf deinem Nachtschrank. Wenn du fertig bist, lass sie dort stehen. Ich mach das schon." "Huh? Wohin willst du denn?" "Ich habe nur etwas zu erledigen. Keine Sorge, ich komme sofort wieder.", sagte ich ihm mit einem kleinen Lächeln, worauf mich Shin nur unglaubwürdig anguckte. Wie ich es hasste, dass er jeden so schnell durchschaut, doch zum Glück zuckte er nur mit den Schultern und verschwand im Bad. Als ich die Schüssel mit der Suppe auf den Nachtisch gestellt hatte, wollte ich gerade die Wohnung verlassen. Bevor ich jedoch die Tür zumachte, stockte ich kurz. "Ich gehe dann.", zwang ich dann, nach einer Weile überlegen aus mir raus. "Mhh.", kam schließlich nur die Antwort von Shin, welcher im Bad war. Danach machte ich die Tür zu. Ich wusste nicht genau, wohin ich gehen sollte, doch eins war klar: Ich wollte Shin rächen! Man kann zwar ruhig mich erschießen, doch wenn man einen Freund, oder gar einen Verwandten von mir mit einbezieht geht es zu weit! Ich lief durch die Straßen, meine Gedanken ganz woanders. Ich überlegte, wie ich diese Frau am besten finden würde und sie erledigen kann. Außerdem war da noch Kim. Was sollte wir mit ihm machen? Haiji ist genauso mit Kim, als auch mit Shin und mir befreundet. Ich schließte schließlich den Gedanken mit einem seufzen ab. Besser, wir ließen Haiji ganz aus dieser Sache. Irgendwie mussten wir uns einigen, auch wenn ich mir vorstellen kann, dass Kim dann für immer aus der Freundschaft, sowohl von Shin und mir, als auch bei Haiji verschwinden würde. Meine Füße führten mich schließlich zu einem Ort der Stadt, wo es nur dunkle Gassen gab. Keine Straße führte hier durch, kein Auto fuhr hier lang. Ich merkte schnell, dass es ein Ort sein könnte, wo sich oft Vampire aufhalten könnten und sowohl auch Vampirhunter... Bei den Gedanken huschte mir ein Grinsen über die Lippen. Ich hatte wirklich dieses Bedürfnis, diese Frau zu erledigen. Aber ob ich sie finden werde, das ist eine andere Frage. Kapitel 14: ------------ "Komisch...", murmelte ich vor mir hin, während ich durch die dunklen Gassen ging. Zwar spürte ich die Aura von Vampiren, doch weit und breit war kein einziger in der Nähe. Will mein Gefühl mir vielleicht einen Streich spielen? Seufzend lehnte ich mich, mit dem Rücken, an eine Hauswand eines alten, verlassenen Gebäude und schloss meine Augen. Ich dachte darüber nach, was in den letzten Tagen alles passiert ist, wurde jedoch von einem Schuss, der etwas aus weiterer Entfernung kam, aus meinen Gedanken gerissen. Ich schaute erst leicht zu der Richtung, woher der Schuss kam, doch als ein zweiter gleich danach folgte beschloss ich, zu schauen, was da los war. Als ich dann um eine Ecke gehen wollte, sah ich zwei Personen. Eine, die auf dem Boden saß und sich schmerzvoll an die Brust hielt. Die andere stand vor ihm und richtete eine Pistole auf ihn. Sofort ging ich zurück und versteckte mich hinter einer der Hauswänden, so dass ich das Geschehen weiter beobachten konnte. "So wie es aussieht, funktionieren diese Teile noch...", ertönte plötzlich eine Stimme. Ich erkannte diese Stimme sofort und mein Blick verfinsterte sich sofort. Schon drückte diese ab und schoss nochmal auf die Person, die auf dem Boden saß, so dass diese zu Boden fiel doch danach sich sofort in Staub auflöste. "Wieso lebt dann dieser kleiner Zwerg von Vampir immer noch? Ich hab ihn doch tödlich getroffen...! Er konnte das doch gar nicht überleben!", zischte die Frau genervt. "Wer auch immer da ist. Komm raus. Ich weiß, dass da jemand ist." Ich lachte kurz auf. Sicher war mir klar, dass sie meine Aura spürte. Also trat ich aus meinem Versteck und blickte nun die Frau an, welcher ich gestern noch gegenüber stand. "Ach, na so ein Zufall aber auch.", kam es belustigt von der Frau, die sofort eine ihrer Pistolen auf mich richtet. "Ich hab gerade meine Waffen getestet, um zu schauen, dass sie auch noch funktionieren. Da kommst du gerade recht. Wenn ich einen Auftrag bekomme, dann werde ich ihn auch erledigen!" "Eigentlich habe ich rein gar nichts dagegen, dass man eine Waffe auf mich richtet und ich dem Tod ins Auge schaue und eigentlich Wehr ich mich nicht dagegen. Doch bei dir ist es was anderes." "Ich hoffe, du hast dir meinen Namen gemerkt. Denn diesmal landest du wirklich im Jenseits!" Auf den Lippen der Frau spiegelte sich ein Lächeln. "Name? Was für ein Name? Sorry, aber ich hab es nicht so mit Namen merken. Ist mir zu anstrengend... Hast du überhaupt deinen Namen mal gesagt?" Schon war ich derjenige, der ein Lächeln auf seinen Lippen hatte und die Frau mich finster anguckte. "Tsk...!", zischte diese nur und schon sah ich einen Abspann, wie die Frau abdrückte und wo genau sie gezielt hat, was sich natürlich gleich richtig abspielte, so dass ich nur etwas zur Seite gehen musste, um den Schuss auszuweichen. "Denkst du wirklich, dass du mich so leicht erledigen kannst?", fragte ich mit finsterer Stimme. "Ahh... Stimmt ja. Du bist ja jetzt kein unkontrolliertes Wesen, wie die anderen.", seufzte die Frau. "Aber auch egal. So macht es wenigstens mehr Spaß." Schon drückte sie ein weiteres mal ab, jedoch wisch ich diesmal wieder aus. "Wie gesagt: Ich hasse es, ein Vampir zu sein. Ich hasse auch denjenigen, der mich zu diesem Wesen gemacht hat. Ich Lebe seit Jahren ohne einen richtigen Lebenssinn und hab darauf gewartet, dass mich jemand umbringt. Doch leider nicht von dir. Außerdem habe ich noch eine Fähigkeit, die ich gerne besser kontrollieren will, bevor ich diesem Reinblüter gegenüber stehe." Als ich dies sagte kamen schon vereinzelte Ketten zum Vorschein. Mein Blut und Körper fühlten sich ganz anders an und der Zwang Blut zu trinken wurde deutlich mehr, wodurch ich auch sagen konnte, dass meine Augen nun wieder Rot aufleuchten. "Noch eine weitere Attacke?", fragte sie und zog eine Augenbraue nach oben. "Huh? Du hast es noch nicht bemerkt? Ich dachte, du bist ein Vampirehunter? Naja, auch egal. So hab ich wenigstens noch ein Ass im Ärmel.", kam es belustigt von mir rüber. Schon schoss die Frau wieder ab, welchen ich aber mit einer meiner Ketten blockte und nun auf sie zu rannte. Schon nahm sie ihre zweite Pistole in ihre Hand und schoss nun immer zweimal. Eigentlich dachte ich, ich komme auch ohne in die Zukunft zu schauen gegen sie an, doch das wurde nichts. Sie wisch immer perfekt aus und war so schnell, dass ich manchmal nicht hinterher kam und ich mich in der letzten Sekunde noch verteidigen konnte. "Was ist? Willst du nun nicht deine zweite Fähigkeit benutzten? Du merkst doch, dass du so gegen mich nicht an kommst." "Tze...", kam es lachend von mir. "Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht. Lass dich überraschen." Ich wär doch dumm, wenn ich sagen würde, dass ich sie jetzt sofort einsetzten würde. Schon sah ich ihre ganze Bewegungen voraus und konnte sie so mit meinen Ketten umkreisen. "Kgh...!", kam es schmerzhaft von ihr, als einer meiner Ketten ihren Arm geschnappt hat und ihn so fesselte und zu drückte, dass ihr ganzer Arm voller Blut war. Sie versuchte noch, mich mit einem Schuss von ihr los zu lassen, doch diesen wehrte ich ab. "Tja, so wie es aussieht hat sich der Spies gedreht.", lachte ich, doch das Lachen hielt nicht lange. Plötzlich merkte ich einen kleinen Windhauch und sah kurz, was glänzendes vor meinen Gesicht, bevor ein Geräusch kam. Der Klang von Metall meiner Kette, die auf einmal durchtrennt ist. Sofort machte die Frau einen Sprung nach hinten, versuchte ihren Arm von den Ketten zu befreien und warf sie, neben sich auf den Boden. "Sorry, dass ich euer Spiel unterbreche.", ertönte nun eine Stimme hinter mir und ich drehte mich um. "Kim?" Paar Meter weiter hinter mir stand Kim, welcher sein Katana über seine Schulter gelegt hatte und mich monoton anstarrte. Schon kam er auf mich zu gelaufen, sein Katana ruhte immer noch auf seine Schulter. Ich wusste nicht, ob ich voraussehen sollte, was er vorhat. Doch wenn ich es mache, dann würde mein Drang nach Blut immer größer werden. Um ehrlich zu sein war er schon ziemlich groß. Ich wusste nicht, wie lange ich es noch aushalten würde, bis ich wirklich die Kontrolle verlieren würde. Ich war dennoch so auf Kim konzentriert, dass ich die Frau hinter mit total vergaß, bis ich plötzlich einen Schuss hörte, doch um ihm abzuwehren hab ich ihn zu spät bemerkt. Doch die Kugel prallte an Kims Katana ab, der plötzlich in der Mitte von der Frau und mir stand. "Sorry, Rose. Doch es ist nicht mehr dein Auftrag ihn zu erledigen. Es ist jetzt meiner.", kam es kalt von Kim, wessen Blick auf Rose haftete. "Willst du mich verarschen? Wer erlaubt dir sowas zu sagen?!" "Ich bin daran Schuld, dass er zu so einem Wesen wurde. Also werde ich ihn auch vernichten." "Ha! Ich weiß zwar nicht, warum du Schuld bist, aber okay. Ich nehm' die Herausforderung gerne an.", sagte ich und machte mich auf eine Attacke bereit. "Ich lass dich für's erste laufen." "Hä?" "Bitte was? Wie war das Kim? Du meintest zwar, dass du daran Schuld bist und ihn darum selber erledigen willst. Aber dass sowas kommt... Was denkst du dir eigentlich?! Das verstößt gegen die Regeln! Nur, weil er dein Freund ist kannst du ihn nicht entkommen lasse—" "Oh Gott, Rose! Ich bitte dich... Kannst du einfach mal deine Klappe halten! Ich wär dir sehr, sehr, sehr, sehr dankbar!!" Schon war Stille und Kim atmet erstmal aus, um sich wieder zu beruhigen. "Die Sache ist die: Ich komme jetzt noch nicht gegen dich an, da mein Katana noch nicht scharf genug ist. Außerdem hast du noch eine zweite Fähigkeit, welche du nicht verraten willst. Doch so, wie ich euren Kampf von vorhin beobachtet habe, hätte ich da eine Ahnung." "Ach, wirklich? Ist das so?", kam es belustigt von mir. "Aber es besteht doch auch die Wahrscheinlichkeit, dass ich mich verbessern könnte. Oder etwa nicht?" "So, wie es aussieht, musst du dich erstmal um Shin kümmern, oder etwa nicht?" Mein Blick verfinstert sich und Kim lachte kurz auf. "Tja, na dann. Es bleibt mir erstmal genügen Zeit." "Dann wünsch ich dir viel Glück, Kim." Ich wandte mich zum gehen, doch wurde ich von einer Frage aufgehalten. "Da du und Shin Vampire seid... Weiß Haiji davon, oder ist er gar selber einer?" Ich drehte meinen Kopf leicht, so dass ich über meine Schulter zu Kim schaute. "Da fällt mir ein, Kim. Ich hätte da eine Bitte an dich, Kim." "Hm?" "Lass Haiji aus dem Spiel. Er hat damit rein gar nichts zu tun." Schon ließ ich Kim und seine Partnerin in den dunklen Gassen zurück. Ich konnte noch etwas hören, dass Kim nun eine kleine, nervige Standpauke von seiner Kollegin bekommt und diese Diskussion noch lange anhielt, doch lange konnte ich sie nicht mehr hören, da auch sie sich immer weiter entfernten. "Verdammt!" Als nun Stille in den Gassen war und kein einziger Vampir weit und breit zu sehen, bzw. zu spüren war, knallte ich meine Faust an eine Hauswand. "Dieser Verdammter Durst! Wieso musste ich auch so übertreiben!" Ich kramte in all meinen Hosen- und Jackentaschen. "Ich muss doch noch irgendwo etwas haben..." Als ich die kleine Verpackung hatte, wo noch paar Tabletten von Shin drin waren, nahm ich sie alle, steckte sie mir in den Mund und schluckte sie so runter. Schon verlangsamte sich mein Atmen, mein Herzschlag und der Durst nach Blut verschwand mit jeder Minute, so dass ich nach kurzer Zeit aufatmen konnte. ..... "Bin wieder da...", brummte ich, als ich schließlich in Shins Wohnung wieder ankam. "Hab ich dir nicht gesagt, dass du den Haushalt lassen und im Bett liegen bleiben sollst?", fügte ich hinzu, als ich das erste, was ich sah, Shin an der Spüle war. "Jaja, hast du. Aber was soll ich denn da bitte? Ist doch total öde.", entgegnet mir Shin, der seinen Kopf zu meiner Richtung drehte und nun mit einer gelangweilten anschaute. "Du kannst es auch nicht lassen... Ist wohl schon ein Tick bei dir.", seufzte ich und lief zu ihm. "Du riechst nach ihrem Blut." "Huh?" "Du riechst nach ihrem Blut.", wiederholte Shin nochmal, ohne seine Miene zu verändern und dessen Blick auf das Geschirr gerichtet ist, welches er abwusch. "Ich hab das schon verstanden... Nur was du damit meinst nicht..." "Warum riechst du nach ihr. Besser?" "Du meinst... nach dieser komischen Frau?" "Ja. Nach Kims Kollegin." "Naja... Ich bin der zufällig begegnet und dann ist es etwas eskaliert." "Zufällig?", sagte Shin mit ironischer Betonung und schaute mich nun aus dem Augenwinkel an. "Ist auch egal. Du solltest trotzdem dich lieber ausruhen, damit deine Wunde schnell heilt." "Ist alles bestens. Ich spüre sie gar nicht mehr." "Ach, wirklich?" Als ich dies sagte umarmte ich ihn von hinten. Eine meiner Hände wanderten aber zu seiner Wunde und ich drückte leicht zu. "Kgh...!" "Sieht aber nicht danach aus, oder was meinst du?" "Natürlich spür' ich sie, wenn man dagegen drückt!", zischte Shin, der mich an die Hand nahm, um diese von seiner Wunde zu tun. Schon platzierte ich mein Handgelenk vor seiner Nase. "Ich werde nichts trinken..." "So heilt sie aber schneller." "Ob mit oder ohne, es wird eh heilen. Außerdem hattest du doch einen Kampf. Dein Durst muss größer sein." "Ich hatte noch ein paar Tabletten. Keine Sorge.", sagte ich, während ich mir selber in mein Handgelenk biss und es wieder vor Shins Nase platzierte, welcher dieses nun zögernd nahm und das Blut, welches schon auf meiner Haut runter floss, ableckte. Kapitel 15: ------------ "Sag mal. Weißt du, was ganz genau passiert ist, wo ich den Unfall hatte?", fragte ich schließlich nach einer Weile des Schweigens. Ich konnte mich zwar etwas erinnern, doch das war nur der Abschnitt, wo ich von dem grellen Licht des Autos geblendet wurde. Was davor passiert ist, war alles verblasst und verschwommen. "Hm?", kam es nur fragend von Shin, der nun zu mir hoch blickte. "Kim meinte, er sei daran Schuld, dass ich zu dem gemacht wurde, was ich jetzt bin." Die Wörter von Kim spielten sich immer wieder in meinem Kopf ab. Ich konnte keine Antwort auf diesen Satz geben. Das war nun das erste mal, wo ich mich überhaupt fragte, was vorher passiert ist. Ich hoffte, dass Shin mir helfen konnte, da ich dachte, er sei dabei gewesen, doch dies war nicht so. "Sorry, ich hab keine Ahnung. Ich war nicht bei deinem Geburtstag dabei.", murmelte Shin und senkte etwas seinen Blick. "Eigentlich war ich nicht mal wirklich daran interessiert dich zu besuchen, da wir kein gutes Verhältnis zueinander hatten. Mich hat damals nur Haiji gefragt, wenn du aufwachst, ob ich nicht mitkommen wolle dich zu besuchen. Ja, wir hingen immer miteinander zusammen in der Schule ab. Wir haben uns nie gestritten oder geprügelt, eigentlich hätte man denken können, dass wir gute Freunde sein könnten, doch das war nur in der Schule. Zwar hatten wir manchmal auch Kontakt gehabt, aber das war eher, wenn du was nicht verstanden hast bei den Hausaufgaben, oder was vergessen hast dir zu notieren. Sonst haben wir nicht wirklich was miteinander zu tun gehabt. Als damals dann die Nachricht von deinen Großeltern kam, dass du wach geworden bist und es dir eigentlich gut gehen würde, hat Haiji mich einfach mitgezogen. Wir sind dann mit Kim zusammen ins Krankenhaus gegangen. Ich hatte da schon eine schwache Aura gespürt. Da sie aber so schwach war, dachte ich, es sei nur Einbildung. Doch je mehr wir deinem Zimmer näher kamen, desto deutlicher wurde doch die Aura. Schließlich bin ich dann doch mit in deinem Zimmer rein gekommen, was ich als erstes nicht wollte, und da hatte ich das erste mal wirklich Interesse an dir." Stimmt. Ich habe mich früher auch so nicht wirklich mit Shin unterhalten. Zwar hat er nach einiger Zeit versucht mir näher zu kommen, was ich als erstes komisch fand, doch das war ja alles nur, um sicher zu gehen, ob ich ein Vampir war. Erst wo er es richtig herausgefunden hatte und ich auch wusste, dass er ein Vampir ist, wurde unsere Beziehung deutlich besser. Damals hätte ich nicht mal im Traum gedacht, dass Shin und ich so eine Beziehung eingehen würden. Ich wusste nicht wirklich, wie es dazu gekommen ist. Hatte ich die Gefühle für ihn schon länger gehabt und wusste nichts davon? Doch eins war klar. Mir wurde bewusst, als Shin diese tödliche Wunde gehabt hatte, dass ich Angst hatte. Angst ihn zu verlieren. Das ich ihn beschützen wollte. Ihn für mich haben wollte. Diese Gefühle kamen hoch. Gerade, als ich das dachte, ließ Shin mein Handgelenk los und drehte sich zu mir. Er legte seine Arme um meinen Nacken und schon merkte ich, wie sein Kopf auf meiner Schulter ruhte. "Frag ihn doch am besten selber, wenn ihr euch das nächste Mal begegnet. Er weiß es bestimmt am besten. Oder wenn du ihn nicht fragen willst, dann frag mal Haiji. Vielleicht wüsste er ja was." Ein kleines Lachen kam von mir, da Shins Atem mein Ohr kitzelte. Klar, werden wir uns wieder gegenüber stehen, das war klar. Schließlich meinte er doch, dass er mich erledigen wolle. Doch ob ich ihn da irgendwie fragen werde oder fragen kann, ist ein anderes Thema. "Mhh…" Als ich plötzlich Shins Lippen auf meinen Hals spürte, kam, ohne dass ich es wollte, ein kleines Stöhnen von mir, wodurch mich Shin fragend an blickte und ich dadurch etwas beschämt meinen Kopf zur Seite drehte und meinen Hand vor meinen Mund tat, um erstens meine Röte etwas zu verstecken und zweitens ich selber etwas überrascht bin. "Was… war das?", fragte schließlich Shin. "Nichts!" "Haha! Ich hätte nicht gedacht, dass du so sensibel bist!", kam es lachend von Shin, der sich nun mehr an mich drückte. "Ich weiß nicht, wovon du da redest…!", zischte ich, während ich meinen Mund immer noch leicht mit meiner Hand verdeckte und leicht zur Seite blickte. "Ich Rede von dem hier." Schon platzierte er wieder seine Lippen auf meinen Hals. Ich musste mich schon etwas bemühen, dass nichts raus kam. "Wenn du so weiter machst, kann ich nicht versprechen, ob ich mich beherrschen kann…", meinte ich leicht lachend und schob Shin etwas von mir, so dass er von meinen Hals los lassen musste und er seine Hände auf meine Brust platzierte, da ich ihn jetzt in meinen Armen hielt. "Huh? Wie meinst du das?", fragte Shin und legte den Kopf leicht schief. "Das weißt du ganz genau." "Nein, echt jetzt… Keine Ahnung, wovon du da redest.", meinte Shin, guckt leicht zur Seite und macht einen kleinen Schmollmund. "Das machst du jetzt mit Absicht, oder?" Ich wusste ganz genau, dass das eine kleine Anspielung auf mein voriges Verhalten war und er den Satz deshalb kopiert hatte. Bei den Gedanken spiegelt sich auf meinen Lippen ein kleines Lächeln. Eigentlich war er voll und ganz noch ein kleines Kind, was sich aber wegen seinen Umständen früh verstecken musste, um erwachsen zu werden. "Nein, wirklich… Ich bin auch nicht grad der Schlauste, also lass mich auch mal dumm sein…" "Soll das etwa heißen, ich bin dumm?" "Das hab ich nie behauptet.", kam es leicht lachend von Shin, der sich wieder an mich schmiegte. "Du legst es wirklich darauf an?", murmelte ich, während ich meinen Kinn auf Shins Kopf legte. "Kann sein?" "Hm…", lachte ich leicht, nahm Shin schließlich am Handgelenk und zog ihn mit. Eh sich Shin versah, lag er schon auf dem Sofa. "Wenn das so ist, dann musst du bestraft werden.", sagte ich etwas neckisch, während ich auf Shin herunter schaute. Als Shin jedoch etwas sagen wollte, ließ ich ihn nicht dazu kommen, da ich meine Lippen auf seine legte. "Mhh…" Schließlich ließ Shin auch ein kleines Stöhnen raus, als meine Zunge in seinen Mund rein kam und meine Hände zur gleichen Zeit unter Shin T-Shirt glitten. Während meine Hände sich über Shins nackte Haut tasten, ließ ich vom Kuss los und ging runter zu seinem Hals und Schlüsselbein, um diese nun zu küssen. Je mehr kleine, feine Stöhne von Shin kamen, desto weiter runter ging ich bis ich schließlich an seinem Bauchnabel ankam. Als ich einen kurzen Blick zu Shin warf, sah ich, dass er seine Augen geschlossen hatte und sein Mund mit seinem Handgelenk verdeckte, was mich kurz auf lächeln ließ und ich sein T-Shirt hoch zog. Nun begann ich bei seinem Bauch, wodurch Shin ihn etwas leicht nach oben streckte und ich weiter nach oben ging. Als ich an seiner Brust ankam und ich mit einer seiner Brustwarzen spielte wanderten meine Finger zu seiner Hose, bis sie schließlich am Reißverschluss ankamen, um ihn zu öffnen. Doch weiter kam ich nicht, da wir von einem Geräusch unterbrochen worden, was von dem Tisch kam. Dieses Geräusch war das Vibrieren eines Handys. Ich schaute etwas hoch und sah, dass es Shins war. "Es ist dein Handy.", brummte ich etwas. "Wer ist es?", kam es von Shin, der sich nun etwas aufsetzte. Ich nahm das Handy und sah, dass es Haiji war. "Haiji. Willst du ran gehen?" Als Shin mit einem Seufzen seine Hand ausstreckte, damit ich ihm das Handy gebe, reichte ich es ihm. "Wenn man bei Haiji nicht ran geht, dann ruft er mindestens dreimal an.", seufzte er und nahm den Anruf an. "Was gibt's?", fragte Shin, welcher zu der Richtung schaute, in welcher das Handy war. Ich hörte, dass Haiji nun redet, doch was konnte ich nicht verstehen. Plötzlich schaute Shin zu mir, wodurch ich ihn kurz fragend anguckte. "Ja, ist er. Wieso?" Schon schaute er wieder zur Richtung, wo er das Handy hielt. Seine Miene blieb unverändert, weshalb ich nicht ablesen konnte, worum es ging, bis plötzlich sich kurz seine Augen weiteten. "Mit Kim?... Huh? Nein, ist kein Problem. Ich frag ihn." Er legte nun das Handy neben sich und seufzte kurz. "Haiji fragt, ob wir Zeit haben. Er will mal wieder was zu viert unternehmen. Kim ist auch dabei." Ich schaute ihn für’s erste nur stumm an. "Es wird sicher zu Probleme kommen, oder?" "Nein. Ich habe Kim gesagt, dass er Haiji aus dem Spiel lassen soll. So wie ich ihn kenne, wird er es auch tun." Nun bin ich derjenige, der seufzte. "Wann will er sich denn treffen?" Shin zuckte leicht mit den Schultern. "Ich frag nach." Schon nahm er wieder sein Handy in die Hand und hielt es an sein Ohr. "Nein, wäre soweit okay. Wann sollen wir wo sein?" Plötzlich verändert sich Shins leicht genervte Miene, zu einer überraschten Miene. "Halt, warte Haiji! Jetzt sofort ist etwas…. plötzlich..." "Aufgelegt?", fragte ich leicht lachend, als ich es selber hören konnte und Shin das Handy zur Seite legte. "Sieht so aus.", meinte Shin, der nun sein T-Shirt richtet und sein Reißverschluss zu machte. "Ist nicht das erste mal. Er ruft mich immer zum Schluss an, weil wir uns sonst eigentlich an euch richten mussten. Bei dir, weil du mit dem Bus fahren müsstest und bei Kim ist es seine Arbeit." "Ist Kim nicht bei seiner Arbeit?" "Wie es aussieht, hat er zur Zeit keinen Auftrag. Dich hat er nicht erreicht.", brummte Shin, während er aufstand. "Ach, wegen Bus. Wann müsstest du los?", fragte Shin. "Ich kann meine Mutter fragen, ob sie mich abholen könnte.", meinte ich nur und Shin nickte nur als Bestätigung. Als Shin und ich am abgemachten Treffpunkt ankamen, war das erste, was wir sahen Haiji, der zu uns winkte und hinter ihm ein genervter Kim. "Da seit ihr ja endlich!", meinte Haiji, als wir bei den Beiden ankamen. "Naja, immerhin hast du auch wirklich pünktlich uns Bescheid gegeben, dass du dich treffen willst.", murmelte Shin leicht genervt. "Na, komm Shin. Es ist wirklich selten, dass wir zu viert wieder was zusammen unternehmen können.", lachte Haiji. "Ach, bevor ich es vergesse. Können wir kurz zu meinem Verein gehen? Ich muss noch was abgeben." "Von mir aus. Aber wag es dir, wenn es nur der Grund war, weshalb du dich treffen wolltest…", meinte Shin. Eigentlich waren nur Haiji und Shin, die redeten. Kim und ich waren eher damit beschäftigt, uns feindliche Blicke auszutauschen. "Ich kann auch morgen hingehen und es abgeben. Also, wenn ihr jetzt irgendwelche Probleme damit habt." "Ach, nein, nein. Wir haben keine Probleme damit. Oder hast du was dagegen, Kim? Du guckst die ganze Zeit so grimmig.", meinte schließlich Shin mit einem kleinen Lächeln. "Huh?", kam es nur überraschend von Kim, der verwirrt zu Shin und Haiji schaute. "Haiji hat gefragt, ob wir einen kurzen Abstecher zu seinem Verein machen könnten." "Mir egal. Hab damit kein Problem." "Okay! Dann mal los." Als Haiji und Kim sich fortbewegen, wollte ich ihnen folgen, doch ich prallte mit meinen Bauch an Shins Arm, der ihn ausgestreckt hatte, um mich aufzuhalten. "Man, man… ihr kriegt das ja wirklich toll hin…", seufzte Shin leicht genervt. "Ich dachte, ihr wolltet Haiji daraus lassen? Dann spielt vor, noch Freunde zu sein und tut so, als ob das gestern nicht passiert ist.", brummte er und schaut mich an. "Hey! Shin, Ryu! Kommt ihr?", ruft plötzlich Haiji. "Sorry, ich musste kurz Ryu was fragen.", antwortet Shin und setzte sich in Bewegung. Leichter gesagt als getan. Shin war ja schließlich ein Meister im Schauspielen. Ich zeige jemanden deutlich, wenn ich ihn nicht mag. Doch jetzt musste ich vor Haiji einen guten Freund von Kim schauspielern, was nicht so leicht werden wird. Während wir auf dem Weg zu Haijis Verein waren, liefen Shin und ich hinten und lauschten das Gespräch zwischen Haiji und Kim. "So. Ihr wartet hier, oder? Dauert nicht lange." "Geht klar." Als Haiji weg war, spürte ich, wie mich jemand anguckte. Ein Blick zur Seite reicht, um zu wissen, dass dieses Gefühl von Kim kam und schon fing das gleiche Spiel von vorne an. "Uff… Ich hätte da mal eine Bitte an euch Beiden…", kam es von Shin, der zwischen stand. "Könntet ihr euren Blickkrieg eventuell führen, wenn ich nicht zwischen euch stehe!" Kaum hatte er den Satz beendet, streckte er seine Arme aus, so dass eine Hand auf unserer Wange lag und er unsere Köpfe so drehte, dass wir uns nicht mehr anschauen konnten. "Ich wäre euch sehr dankbar." "Lass mich los, Vampir!", zischte Kim und schlug Shins Hand weg. "Ouw, habe ich da etwa einen empfindlichen Punkt getroffen, Mister Vampirehunter?" "Spar' dir deine Reden und beantworte mir etwas." "Soweit ich die Frage weiß, immer doch.", kam es belustigt von Shin, der nun auch von mir los ließ. "Seit ich gegen dich gekämpft habe, habe ich so ein Gefühl, dass ich mich an etwas wichtiges nicht mehr erinnern kann…!", zischte Kim. "Ach, sag bloß?" "Was hast du gemacht?!" "Woher soll ich das wissen. Vielleicht bist du zu sehr aufgeprallt und hast es dadurch vergessen." "Verarschen kann ich mich auch selber. Ich habe von Rose erfahren, dass du auch zwei Fähigkeiten hast!" "Hmm… zu Schade.", murmelt Shin, während er ein Lächeln auf seinen Lippen hatte. "Egal, was es auch war, gib sie gefälligst wieder!" "Sorry, doch ich nehme mir nur und gebe nicht. Diese Fähigkeit hab ich nicht. Doch ich kann dir ruhig alles nehmen, wenn es dir lieb ist." "Wag es dir und du bist tot." "Ha! Das will ich sehen!" Jetzt bin ich es nicht, der sich mit Kim stritt, sondern Shin. Mehr, als kurz zu seufzen konnte ich nicht. Jetzt wusste ich ungefair, wie sich Shin gefühlt hatte, nur, dass wir kein Wort miteinander geredet hatten. "So, bin wieder da!", hörte ich von Haiji, der gerade aus dem Gebäude raus kam. "Ach, schon?", kam es fragend von Shin, der sofort freundlich zu Haiji lächelt. "Ging schneller als gedacht.", sprach auch Kim, so, als wäre nichts passiert. Ich könnte nicht anders, als die Beiden nur leicht verblüfft an zu gucken. Im Gegensatz zu mir konnten sie ihren Kampf gut zur Seite schieben. "So, was wollen wir jetzt machen?", fragte Haiji schließlich und guckte fragend zu Kim, als wir durch die Stadt liefen. "Was? Wieso guckst du mich jetzt an?!" "Vielleicht hast du ja 'ne Idee?" "Hab ich nicht." "Ryu? Du vielleicht?" "Ne, sorry. Du hast uns doch zusammen getrommelt." Als ich dies genervt brummte, blieb plötzlich Shin stehen, so dass ich an ihm vorbei ging. Wo ich nach ihm sah, merkte ich, dass er hinter sich in die Menschenmenge blickte. "Shin? Ist was?", fragte ich schließlich, als er keinerlei Anstalt macht sich zu Bewegen. "Huh? Ah, nein. Es ist nichts. Ich hatte nur ein komisches Gefühl. Aber ich habe es mir bestimmt nur eingebildet.", meinte Shin nur und setzte sich nun in Bewegung. Ich hatte zwar keine Ahnung, was Shin gespürt haben könnte, doch nun blickte ich auch nochmal zur Sicherheit in die Menschenmenge, bevor ich weiter ging. Denn ich wusste, dass man Shins Gefühl nicht unterschätzen sollte. Kapitel 16: ------------ Und so begann eine weitere Woche. Um ehrlich zu sein, war ich schon irgendwie froh, dass bald Schulferien waren. Zwar musste ich nicht mehr immer mit Bus zur Schule fahren, sondern ich war nach paar Minuten laufen da, aber trotzdem war es ziemlich nervig. Naja, wenigstens hatte ich jetzt Ruhe vor Kim. Obwohl... Er meinte doch sowieso, dass er mich für's Erste nicht angreifen würde, da ihm irgendwelche Fähigkeiten fehlen, oder sie noch verbessern will. Jedenfalls irgendwas in der Art war es. Ich seufzte und tippte mit meinem Stift gelangweilt auf dem Papier, während ich nach vorne schaute, doch dem Lehrer nicht zuhörte. Sollte ich lieber auch meine Fähigkeiten besser unter Kontrolle bringen? Ach, was solls... Mein Blick wanderte nun zum Fenster, wo ich desinteressiert raus schaute. So verging eigentlich jeder Tag. Ich ging zur Schule, hockte da Stunden umsonst ab und ging wieder nach Hause. .... "Hey, Koruaki." Eigentlich wollte ich, wie jeden Tag, in Ruhe nach Hause gehen. Doch als ich mir gerade meine Kopfhörer aufsetzen wollte, um Musik zu hören, hörten ich, wie jemand meinen Namen sagte. "Was willst du?", fragte ich genervt, als ich Kazunaka sah. "Tsk... Hat sich schon erledigt...", zischte dieser nur und ging ohne weiteres an mir vorbei. "Willst du mich verarschen? Jetzt sag mir gefälligst, was du wolltest!" "Nichts. Ich hab nur gemerkt, dass du dich wirklich kein bisschen geändert hast." "Ahja... Wenn du Augen im Kopf hättest, dann hättest du bemerkt, dass sich nichts geändert hat." "Es ist Schule. Da ist immerhin jeder gelangweilt. Außerdem hab ich manchmal beobachtet, dass du manchmal einen anderen Blick drauf hattest. War wohl doch nur Einbildung. Sorry, dass ich gestört haben sollte. Man sieht sich." "Was meinst du mit einen anderen Blick?", fragte ich nach, während mein Blick sich verfinsterte und Kazunaka wieder kurz stehen blieb. "Was ich meine?", fragte er, als er über seiner Schulter zu mir schaute. "Ich meine, dass du eventuell nicht mehr so kalt bist. Doch ich hab mich wohl getäuscht. Ich frage mich überhaupt, warum deine Kumpels so an dir noch hängen...", brummte er, während er mir wieder den Rücken zeigte. "Wenn du mich irgendwie provozieren willst, lass es lieber. Es wird eh nicht klappen." "Provozieren? Ha... Ich sag nur die Wahrheit. Wenn deine Freunde in Gefahr sind, würdest du nicht mal einen Muskel bewegen, um sie zu retten. Stimmt's?" Ohne ein weiteres Wort meiner- und seinerseits ging Kazunaka seinen Weg weiter. "Tsk...", zischte ich schließlich, als ich nun meine Kopfhörer aufsetzte und die Musik startete. Seitdem verging wieder eine Woche. Zum Glück hat mir Kazunaka keine weitere Beachtung geschenkt und ich konnte in Ruhe wieder nach Hause laufen. Es sind um die zwei Wochen vergangen, seitdem ich an dem Bahnhof wieder stand und zu Shin ging. Meine Mutter meinte zwar, sie versteht es, dass ich dort mein Zuhause habe. Dennoch würde sie sich freuen, mal paar Wochenende mich bei ihr zu haben. Nach einem kleinen Seufzer machte ich mich schließlich auf den Weg zu Shin. Eigentlich wollte ich, ohne irgendwelche Umwege zu ihm gehen. Doch als ich eine mir bekannte Aura bemerkte, blieb ich kurz stehen. Ich wusste nicht, zu wem diese Aura gehören könnte, dennoch kam sie mir so vertraut und bekannt vor, dass ich schließlich beschloss, diese Aura zu folgen, welche mich von den Hauptstraßen wegführten und mich in ein paar Straßen führte, wo nie wirklich was los ist. Als ich um eine Ecke gehen wollte, stockte ich, als ich zwei Personen hörte, welche gerade redeten. Eigentlich wollte ich sehen, wer diese Person ist, doch als ich die andere Stimmen hörte, blieb ich ohne zu Wissen stehen. "Also hab ich es mir doch nicht eingebildet." Diese Stimme erkenne ich sofort. Die Aura, die ich auf irgendeine Art gespürt hatte, kam von kein anderem als von Shin. "Nein, leider nicht. Du warst nicht der einzige, der diese dreckige Aura gespürt hat. Vater hat es uns dann bestätigt.", kam es von der zweiten Person, welche Stimme ich zuvor nie gehört hatte. "Naja, pass' einfach auf dich auf." "Tz... Ich mache mir wohl um jemanden anderes Sorgen und passe auf ihn auf, als auf mich...", murmelte Shin, bevor kurz Stille einkehrte, welche aber von einem Seufzen von Shin unterbrochen wurde. "Hey, Ryu. Wie lange willst du dich noch verstecken?" Ich schreckte kurz auf. Dennoch dürfte es mich nicht wundern, dass Shin wusste, dass ich da bin. So trat ich aus meinen Versteck und sah Shin und den Jungen, mit dem er geredet hat, welcher mich misstrauisch anschaute. "Keine Sorge, Kenji. Er ist ein ehemaliger Schulkamerad." "Hey, wie viel hast du gehört?", fragte mich dieser sofort, ohne seine Miene zu ändern. "Lass das auch mal gut sein." "Huh?" "Er muss es früher oder später auch erfahren." "Wieso? Ist er auch ein Vampir?" Shin schwieg. Dachte nicht mal daran, seine Frage zu beantworten. Doch das schien diesem Kerl schon auszureichen. "Ach man, Shin! Mach doch nicht immer so ein Geheimnis draus und sag es mir sofort!", meinte er lachend und klopfte Shin paar mal auf die Schulter. "Ja, jetzt wo du es sagst, spüre ich seine Aura. Sie ist zwar etwas Schwach, aber man kann sie leicht spüren. Sorry, dass ich etwas grob zu dir war." "Hm...", brummte ich nur als Antwort und der Typ wandte sich wieder zu Shin. "Naja, man sieht sich. Unser Gespräch ist hiermit beendet. Pass ja nur auf deinen Hintern auf!" Schon wandte er uns den Rücken zu und ging ohne ein weiteres Wort. Shin folgte ihn noch mit seinen Blicken, bevor er hinter Häusern verschwand. "Hey, Shin?" "Hm?" Ich wollte ihn darauf ansprechen, worüber die Beiden geredet haben, doch Shin brummte nur genervt, als er an mir vorbei ging. "Worüber habt ihr gesprochen?" "Ist nicht so wichtig." "Nicht so wichtig? Dieser Typ meinte doch irgendwie, dass du auf dich aufpassen sollst, oder?" "Ich sag es dir, wenn es soweit ist. Solange du in meiner Nähe bist, wird dir eh nichts passieren." Ich wusste sehr genau, dass es nichts brachte ihn weiter zu fragen, weshalb ich es ließ. Es verging eine Weile, wo Stille herrschte. Ich hätte eigentlich gedacht, dass diese Stille zwischen uns den ganzen Weg anhielt, jedoch wurde sie unterbrochen. "Wieso bist du eigentlich hier?" "Wieso? Was ist das denn für eine Frage..." "Du hast mir nicht Bescheid gesagt, dass du wieder zu mir kommst." "Muss ich das?" "Wäre wohl besser. Aber wenn du auf den Weg zu mir warst, wieso bist du dann genau hierher gekommen. Das ist doch der reinste Umweg." Darauf wollte er also hinaus. Hätte mir doch eigentlich klar sein sollen... "Ach, nicht so wichtig. Ich hatte nur eine Aura gespürt, die mir, aus einem unbekannten Grund bekannt vorkam. Deshalb bin ich ihr gefolgt." "Aura?", kam es fragend von Shin, worauf ich zu ihn schaute und merkte, dass er mich fragend, aus dem Augenwinkel anblickte. "Ist etwas daran komisch?" "Nein, nein. Ich war nur überrascht, dass du endlich mal soweit bist, eine Aura zu erkennen.", kam es leicht lachend von ihm, worauf ich kurz auf schnaubte. Als wir bei Shin ankamen, legte ich meine Tasche in irgendeine Ecke, ging sofort ins große Wohnzimmer und ließ mich, wie ein Stein auf das Sofa fallen. Ich wusste nicht wieso, aber mir fiel auf, dass Shin sich in letzter Zeit ziemlich komisch verhält. Zudem wollte er mir auch nicht sagen, was jetzt hier vor sich geht. Vielleicht war es auch nicht wirklich was wichtiges, sonst würde er mir doch Bescheid geben, oder? Aber warum hatte dann dieser komischer Typ gesagt, dass er aufpassen sollte. Ich blickte leicht zu Shin, welcher in der Küche stand und sofort meinen fragenden Blick bemerkte. Doch anstatt zu fragen, was los sei, schaute er mich nur ausdruckslos an. So verging schließlich der Tag. Ich habe zwar versucht Shin aufzufordern, dass er mir endlich sagen sollte, was los sei, doch dieser blockte bei dem Thema immer wieder ab. "Mhh..." Als ich aufwachte und neben mir schaute merkte ich, dass Shin nicht mehr neben mir lag. Dafür konnte ich nach kurzer Weile seine Stimme hören. Doch er war nicht alleine. Als ich eine weitere Stimme hörte, stand ich auf und lehnte mich an die Wand neben der Tür. Da die Tür zu war konnte ich nicht sehen, wer diese Person war, doch eins war mir klar. Ich kannte sie nicht, denn diese Stimme war mir total fremd. Heraus hören, worum es in diesem Gespräch richtig ging konnte ich auch nicht mehr, da das Gespräch sofort beendet wurde und ich merkte, dass die Person dabei war, die Wohnung zu verlassen. Dennoch hatte ich das Gefühl, dass es um das Thema ging, was Shin mir verschwieg. Als ich hörte, wie die Wohnungstür zuging öffnete sich auch schon die Tür neben mir. "Wie lange bist du schon wach?", fragte Shin nur, als er sich am Türrahmen anlehnte und zu mir sah. "Nicht all zulange. Aber findest du nicht auch, dass du mir jetzt endlich mal erzählen kannst, was hier vor sich geht?" Es kam nicht sofort eine Antwort. Es herrschte für kurze Weile Stille, während Shin zu mir schaute und ich zu ihm zurück. Doch als ich ihn gerade wieder auffordern wollte, zu sprechen, wurde ich schon von einem Seufzen unterbrochen. "Halt dich einfach von den Priestern fern. Das ist alles." Schon verschwand er wieder aus dem Zimmer und ließ mich fragend zurück. Ich wusste, wenn ich jetzt weiter fragen würde, würde er mich ignorieren oder wieder abblocken. Auch wenn wir uns jetzt näher standen als zuvor, war der Tagesablauf bei uns trotz allem ziemlich normal. Ich beließ das Thema mit den Priestern, was wohl die beste Entscheidung war, denn langsam wurde Shin wieder lockerer. Zwar ist er des öfteren immer noch mit seinen Gedanken wo anders, aber wenigstens konnten wir uns wieder unterhalten, ohne diese angespannte Stimmung. "Ach, ich habe mir meiner Mutter abgesprochen, dass ich die erste Woche zu dir kommen kann.", sprach ich schließlich, während mein Kopf auf Shins Schoss lag und ich mit Shins Haaren spielten, damit Shin zu mir schaute, welcher gerade dabei war zu lernen. "Hm?", kam es nur fragend von ihm und blickte kurz fragend von seinem Notizbuch zu mir, doch ließ sich dann nicht weiter stören. "Willst du lieber nicht mal was mit deiner Mutter unternehmen, als nur bei mir zu hängen?" "Wir sind in der Zeit eh bei meinen Großeltern. Von daher ist es kein Problem." Von Shin kam für eine kleine Weile keine Antwort, sondern schaute mich nur an. "Dann könnt ihr doch was als Familie zusammen unternehmen?" "Es ist doch in meinem Alter ziemlich normal, dass ich meine meiste Zeit bei Freunden verbringe, oder nicht? Oder stör' ich etwa?" "Das hab ich nicht gesagt." Bei dieser schnellen Antwort musste ich kurz auflachen. Ich nahm Shin schließlich sein Notizbuch weg, stützte mich etwas ab und gab Shin einen kleinen Kuss. Sein überraschter Blick entfiel mir nicht und ein freches Grinsen spiegelten sich auf meinen Lippen, so dass Shin etwas die Röte ins Gesicht stieg. "Tsk! Mach doch was du willst..." Mit diesen Wörtern nahm er sein Notizbuch wieder zu sich und versteckte somit sein Gesicht, oder eher seine Schamröte. "Ich wäre sowieso gekommen.", sagte ich neckisch, als ich mich wieder auf Shins Schoss niederließ und meine Augen schloss. Es kam keine Antwort und so herrschte wieder das Schweigen zwischen uns, doch es war ein angenehmes Schweigen. So vergingen die Tage. Nun waren es endlich Ferien, auch wenn es nur für kurze Zeit ist. Ich war gerade auf den Weg zu Shin und dachte, dass ich ohne Störung da ankommen würde. Naja, es wäre wohl so geblieben, wenn ich nicht gerade wieder einen nicht belebten Weg gegangen wäre. "Ah, Entschuldigen Sie bitte!" "Huh?" Als plötzlich eine Stimme durch die ruhige Gasse hallte, drehte ich mich um und sah einen junger Mann, welcher schulterlanges blondes Haar und blaue Augen hatte. "Ist irgendetwas?" "Ich entschuldige mich mehrmals, doch ich bin etwas vom Weg abgekommen..." "'Vom Weg abgekommen?'", wiederholte ich fragend seine Wörter und musterte diesen Mann. Ja, wenn man ihn genauer anschaute sah er auch so aus, als ob er nichts auf die Reihe bekommen würden. "Ich bin erst in diese Stadt gekommen. Ich hätte wirklich nicht damit gerechnet, dass es hier so viele Gassen gibt!", lachte dieser leicht beschämt, während er sich am Hinterkopf kratzte. "Könnten Sie mir bitte verraten, wie ich wieder hier raus komme." Ich seufzte leicht, doch mir blieb nichts anderes übrig oder? Zum Glück sind die Hauptstraßen hier nicht so weit entfernt und nach kurzem erklären wusste der Mann, wo es eigentlich lang ging. Ob er es hinbekommen würde ist die andere Frage. Doch gerade, als ich dachte, ich hätte meine Ruhe sprach der Mann mich schon wieder an. "Ach, ich hätte da noch eine Frage." Ich schaute ihn aus dem Augenwinkel fragend an, dabei konnte man feststellen, dass ich ziemlich genervt wirkte. "Sie sind ein Vampir, oder?" Meine Augen weiteten sich kurz. "Woher wissen Sie das?", brummte ich, während ich ihn nun an funkelte. "Ah, keine Sorge! Deine Aura ist zwar sehr schwach, aber man kann sie trotzdem spüren. Aber das ist nicht, was du wissen wolltest. Ich bin kein Feind oder so. Ich habe selber einen Freund, der ein Vampir ist." Mein Blick veränderte sich nicht. Ich beobachtete nun jede Bewegung des Mannes, doch musste ich mir überhaupt bei so einem Sorgen haben? "Wenn du willst, dass dieses 'Wesen' aus dir verschwindet und du wieder ein normales Leben leben kannst, dann geb' ich dir ruhig das hier." Schon hielt der Mann mir ein kleines Fläschchen hin. "Was ist das?" "Das hab ich doch gerade erklärt, oder etwa nicht?", sagte der Mann unschuldig lächelnd, welches mir aber schon fast zu gruslig wirkte. Mit einem kleinen zögern nahm ich die Flasche und musterte diese, bevor ich sie öffnete und kurz daran schnupperte. "Wie gesagt, musst du es nicht nehmen. Doch ich kenne von vielen Vampiren ihre Sorgen. Die meisten wollen wieder in ihr altes Leben zurückkehren. Vielen hat das schon geholfen." Ich schaute nun wieder zu ihm. "Ich werd' dann wieder zu einem Menschen?", fragte ich nochmal mit rauer Stimme nach, worauf der Mann lächelnd nickte. Wieder ein Mensch? Das wollte ich doch eigentlich. Dann brauch ich nicht mehr diesen Dreckskerl ausfindig zu machen und kann ohne immer wieder Durst zu haben leben. Nach kleinem Überlegen führte ich das kleine Fläschchen zu meinem Mund, um daraus zu trinken. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)