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Die Ersten

von

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Die Entdeckung

Als der Tag begann, war alles wie immer. Ich fuhr rechtzeitig zu Arbeit ins astronomische Institut und begab mich zur Abteilung für Teleskopische Beobachtungen. Ich begrüßte die Kollegen meiner Schicht und aktivierte wie gewohnt den Bildschirm an meinem Arbeitsplatz. Nach der Kontrolle meiner Postfächer und einer Tasse Kaffee weiß ohne Zucker ging ich zur Besprechung.

Wir legten neue Beobachtungsziele und Zuständigkeiten fest. Dann sprachen wir über laufende Projekte und werteten aus.

Danach ging ich wieder zurück an meinen Arbeitsplatz. In einer Viertelstunde war Frühstück, es lohnte sich kaum noch etwas zu tun.

Ich war zusammen mit einem Kollegen unter anderem für die Überwachung eines Weltraumteleskops zuständig. Der war allerdings gerade im Urlaub.

Ich beschloss doch noch, schnell einen Blick auf ein aktuelles Projekt zu werfen.

Wir beobachteten gerade nochmal die Galaxy UDFy-38135539 im Sternbild Fornax. Da fiel mir an der Echtzeit-Darstellung etwas auf. Ich war unsicher und rief Bilder von, vor einer Woche auf um mich eines Irrtums zu versichern.

In dem Moment als die ältere Aufzeichnung erschien erschrak ich kurz und mir entfuhr ein "Oh!" Die Aufzeichnung zeigte sich in dunklem Rot.

Dann rief ich die aktuelle Darstellung auf und wäre beinahe vom Stuhl gefallen.

"Was zum Geier?" rief ich. Die Galaxie hatte einen, kaum sichtbaren blauen Schimmer bekommen.

Toni hatte das bemerkt, kam zu mir und sagte "Worum geht's?"

Ich blickte ungläubig auf und sagte "Toni, habt ihr eine Fehlermeldung bekommen? Hier stimmt doch was nicht."

Toni antwortete "Ach wo, nichts. Und wenn würdest du die auch..." Toni verstummte. Er war unser Technischer Profi und für unsere IT-Software zuständig.

Was er auf meinem Bildschirm sah konnte er ohne Langjährige Erfahrung in der Infrarotmessung erkennen und wir blickten noch einen Moment gebannt auf den Bildschirm. Mittlerweile hatten sich einige Kollegen um uns versammelt denen wir aufgefallen waren, denn es war schon Frühstückszeit.

Unser Abteilungsleiter rief sofort den Chef des Instituts an und als dieser fünf Minuten später dazu kam sagte er zu mir "Das muss ihr Glückstag sein, sie werden berühmt." Ich antwortete "Das kann gut sein, aber ich fasse trotzdem nicht das, dass gerade vor meinen Augen passiert."

Der Tag war gelaufen, auf dem Bildschirm leuchtete ein wachsender blauer Fleck in über 30,3 Milliarden Lichtjahren Entfernung und wir wussten das sich die Welt für uns grundlegend ändern würde.
 

In den nächsten Wochen wurde sehr intensiv gearbeitet und Theorien wurden aufgestellt. Die Zeitungen waren noch nicht informiert worden. Zwei Monate nach der Entdeckung kam im Kollegenkreis die Idee des Multiurknalluniversums auf.

Da unser Universum mit der Oberfläche eines, sich aufblähenden Luftballons vergleichbar ist, war es nicht möglich unsere Position relativ zu unserem Urknall oder zur neu entdeckten Raumblase zu bestimmen. Es konnte keine Aussage darüber getroffen werden ob die andere Raumblase unsere bereits zu großem teil, zur hälfte oder zu geringem Teil durchquert hatte. Was bestimmt werden konnte war das alter der Objekte die wir sahen. Sie waren sehr alt, zum großteil rote Riesen. Wir schätzten aufgrund der Häufigkeit an alten Sternen, das diese Raumblase mindestens Fünfzen millarden Jahre älter sein musste als unsere.
 

Ich war seit jener Zeit zu allen möglichen Terminen eingeladen worden. Eine Veranstaltung blieb mir besonders in Erinnerung...

"Sehr geehrte Gäste, ich begrüße sie zur heutigen Informations und Beratungsveranstaltung."

Der Ansage war kein Anfänger, aber sichtlich angespannt. Die Veranstaltung begeisterte ihn ebenfalls sehr

"Wir beginnen mit einem Vortrag vom hochgeachteten Prof. Dr. Georg Thomas Helm und anschließender Diskussion. Danach gibt es eine Pause und etwas Musik. Zum Schluss werden wir uns mit Planungsfragen beschäftigen und den Tag dann gemütlich ausklingen lassen. Ich übergebe das Wort an Prof. Dr. Helm." Das Herr wurde seit langem weg gelassen, es war nicht wichtig.

"Ich begrüße alle Interessierten und Mitarbeiter am größten Projekt der Menschheit. Ich will sie Heute in meinen Fachbereich der Interdimensionalphysik ein Stück mitnehmen und diese mit den jüngsten Ereignissen verknüpfen.

Wie sie Wissen wurde vor Sechs Monaten festgestellt das unsere bisherigen Annahmen über das Universums in entscheidenden Punkten falsch waren." er machte eine kurze kunstpause, es war sehr still im Saal.

"Ich möchte an dieser stelle an einige Forschungsergebnisse der Interdimensionalphysik erinnern, bereits im frühen einundzwanzigsten Jahrhunderts haben Wissenschaftlter Theorien zur Interdimensionalen Physik entwickelt. Unter anderem die interdimensionalität der Graviation, der Zeit und des Magnetismus. Dies ist ihnen soweit bekannt.

Was sie nicht wissen hat sich vor einer Woche in meinem Labor ereignet, in diesem Rahmen möchte ich ihnen die wichtigsten Punkte erleutern. Aus den Anfängen der Interdimensionalphysik war eine Theorie über die denkbare gleichzeitige, vielfache Existenz eines und des selben Teilchens, im gesammten Universum leider weitgehend verloren gegangen. Es gab einfach keinen Ansatzpunkte für weitere Forschungen und die Arbeit an den anderen vorhin genannten Themen verbrauchte einfach bereits zu viele Resourcen." Dr Professor Helm war fast der einzige Wissenschaftler, der sich gerade mit diesem Thema jahrelang befasst hatte und es dann doch ruhen ließ."

Erste Schritte

Es war ein ruhiger Morgen, 7:30Uhr an einem Sonnabend im Jahre 2462.

Im Zimmer herrschte halbdunkel, Merol mochte es morgens nicht so hell und lies sich an solchen Tagen Zeit mit dem aufstehen.

Merols Mutter rief vom Flur aus "Merol, komm mal zu uns. Großvater möchte dir etwas erzählen."

Merol legte sein Optoklanglesegäret, kurz OKGL oder einfach OK zügig beiseite.

Merol, was war das doch für ein seltener Name geworden. Viele hießen wieder Tom, Manfred, Karl, Lisa, Marie oder Natascha.

Eine nostalgische Erscheinung, wie sie immer wieder auftritt.
 

Als Merol ins Wohnzimmer kam, hatte Großvater Heron gerad seine tägliche Tasse Earl Grey vor sich.

Merols Mutter war auf dem weg zur Tür und sagte "Gut das du so schnell hier bist, gut. Ich bin dann weg. Zum ReVer". Heutzutage gehen einige Menschen gerne wieder selbst raus um Waren zu holen. Nicht das sie sie Tragen würden, das macht eine Maschine, aber es tut doch gut die Sonne zu genießen und zufällig Mitmenschen zu begegnen.

ReVer war unser Regionalversorger, eine intergalaktische Marktkette auf Pächterbasis und den Überflussverwaltungsgesetzen, kurz ÜFVG unterworfen. Mutter war Lehrerin und wiederholte manche Qualifizierungen mit der Betonung, die einen daran erinnern sollte das man nie nachlassen möge und das sie gerade eine Art Note verteilt hatte. Wobei es Noten nicht mehr gibt. Es gibt nur noch Schulpsychologen und das LLCS - LebenLernenComputerSystem.
 

Heron sagte "So Enkel, du wirst bald Zwölf Jahre alt. Da sollten wir uns mal über deine Zukunft unterhalten.

Was wirst du werden wenn du alt genug bist?" Merol antwortete "Ich will zur Flotte und Schiffskapitän werden."

Heron meinte "Ich hoffte auf etwas näheres, aber gut. Wie gedenkst du dies zu erreichen?"

Merol darauf hin "Ich will nach der Schule Kadett an der Flottenakademie werden und beginne sofort das begleitende Studium zum Raumfahrtingenieur"

Heron war erstaunt "Ich rechnete nicht mit einer Äußerung wie "keine Ahnung" aber das du so konkret antworten würdest hätte ich nicht gedacht" Merol antwortete "Ich habe auch bemerkt das viele nur eine grobe Richtung äußern. Irgendetwas in mir ruft mir zu das ich, das machen soll"

Heron darauf hin: "Mir ging es ähnlich, davon habe ich nur selten erzählt. Ich bin damals Konstrukteur für Weltraumanlagen geworden.

Und dann habe ich durchweg für die Asteroiden-Corporation gearbeitet."...
 

Ab diesem Tag unterhielten sich Merol und Heron noch viele male über Zukunft und Vergangenheit, seinen Vater sah Merol nur alle zwei Monate zum Landurlaub und sonst über eine Holographische Verbindung beim Abendessen oder danach. Merols Vater Arbeitete in der orbitalen Werft. Seit Jahren wurden Laserstationen und Supersolarzellstationen gefertigt. Ein Lasersegelprojekt für größere Raumschiffe war in die Umsetzungsphase getreten.

Der Kurzflug

Merol ist 10 Jahre Später immerhin tatsächlich Vize-Kapitän auf einem Raumschiff geworden.

Er hatte zwischenzeitlich einmal andere Interessen aber letztlich war er doch genau der Richtige dafür.
 

Die Leitstrahl-Kontrollstation meldete sich "Kontrollstation an ES Endeavor, beginnen sie die Startprozedur wenn bereit."

Kapitän Hisa Cernota saß auf der Brücke der Endeavor und antwortete "Danke Kontrollstation. Der EM-Plasmaschild arbeitet Stabil, die RN-Notbattarie ist auf Grün, das Lasersegel ist aufgefaltet, Leitstrahl jetzt zuschalten."

Die Kontrollstation antwortete "Hier Kontrollstation, Leitstrahl in 3, 2, 1"

Endlich wurde der Leitstrahl aktiviert, ein leichter Schub machte sich bemerkbar. Die Laststeuerung nahm ihre Arbeit auf. "Vize-Kapitän Voltair, sie übernehmen."

Merol betrachtete aufmerksam die Anzeigen. "Danke Kapitän Cernota, das Lasersegel arbeitet Einwandfrei. In wenigen Minuten erreichen wir Erdbeschleunigung."

nach 5 Minuten... "Hier Leitstrahl-Kontrollstation, Sie haben Erdbeschleunigung erreicht. Wir wünschen eine gute Reise"

"Danke, Voltair Ende."
 

Der Druck blieb gleichmäßig, wir hatten fast das gleiche Gewicht wie auf der Erde. Unser leichtes rund 100 Tonnen Raumschiff beschleunigte immer weiter. Der größte Teil des Gewichts entfiel auf unser Lasersegel. Es war erst angedacht eine Panzerung zu installieren, aber schnell war klar das, das überflüssig war weil die Segelfläche dafür ruhig übertrieben groß werden konnte und leichte schäden nicht relevant waren.

Unsere Endgeschwindigkeit würde rund 187600 Kilometer pro Sekunde betragen können.

Unser Schiff wagte den ersten Flug nach Tau Ceti in 11,9Lj Entfernung, um auf die dort lebenden Insekten-ähnlichen Kreez zu treffen.

In Vier Jahren und Neun Monaten wollten wir unsere Höchstgeschwindigkeit bereits erreicht haben und in 19 Jahren letztendlich ankommen.

Ein außerordentlich sportliches Ziel!
 

Die Kontrollstation informierte "Sie werden wie geplant den ganzen Flug über, mit ihrem PKT-Computer ohne Zeitverzug mit der Erde Kontakt halten können. Wir müssten dank dem PKT nicht selbst nach Tau Ceti fliegen, aber wir wurden eingeladen und freuen uns auf einen regen Austausch. Sie haben die Frequenz 95662322, die der Kreez lautet 95662301 weichen sie keinesfalls ab."
 

Das Parallelkommunikatorteilchen ist ein Teilchen, welches überall im Universum zur gleichen Zeit existiert und beeinflusst werden kann. Nur dank dieser Technik konnten wir unser Leitstrahlsystem nach den Konstruktionvorgaben der Kreez aufbauen. Das Leitstrahlsystem ist die Standarttechnologie für direkte interstallare Reisen zwischen den Sternensystemen.

Das PKT wurde erst kürzlich vor 40 Jahren Entdeckt, nachdem wir von den "Ersten" hinweise darauf erhalten hatten während sie nur zwei Lichtjahren an unserem Sonnensystem vorbei flogen.

Die Ersten, reisen durchweg mit nahezu Lichtgeschwindigkeit.

Der Rat der Ersten administriert die interstellare Kommunikation, sie gestehen jeder Heimatwelt Frequenzen zu. Wer gegen die Vorgaben grob verstößt kann von der interstellaren Kommunikation ausgeschlossen werden und jeder Technologische Austausch wäre dahin. Im heutigen Universum wird Wissen regelrecht verschenkt, denn es gibt andere Sorgen. Energieprobleme zum Beispiel, daher senden alle Teilnehmer der PKT-Systems den "Ersten" etwas Energie für den weiterflug. Meist in form eines Neutrinostrahls der mittels, von den Ersten übergebenen Neutrinofokussierung gerichtet und in den Sammler gestrahlt wird, eine schüsselartige Vorrichtung, achtern am Raumschiff der Ersten.
 

Bei dieser Art von Raumreisen werden mehrere Antriebsarten kombiniert. Die Lasersegel dienen zum beschleunigen und bremsen in einer genau definierten Richtung, der PKT-Computer stellt in echtzeit sicher das der Strahl nicht abweicht. Einen weiteren Antrieb stellt der Elektronen-Emitter dar. Er wird durch die energie vom Neutrino-Teilchenanihillator gespeißt und kann zur not auch von der mitgeführten Plutoniumbatterie versorgt werden. Die Elektronen-Emission kann in alle richtungen ausgerichtet werden.



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