Kein Krieg von NightcoreZorro ================================================================================ Kapitel 1: Beeinflussung ------------------------ Ein ohrenbetäubender Knall. Qualvolle Schreie. Blut. Überall. Der Mann lief keuchend die Treppen herunter und riss die nächste Tür einer Wohnung auf. Der Anblick, der ihn dort erwartete, war nicht anders. Blut klebte an den Wänden, am Boden und auch an der Decke, von wo dieses herunter tropfte. In der offenen Küche entdeckte er eine Frau, deren Kehle aufgeschlitzt worden war und stemmte sie auf seinen Rücken. Dann durchsuchte er die Zimmer und fand schlussendlich noch einen Jungen, dem man mehrmals in die Brust eingestochen hatte. Der Mann mit den hellen Haaren hob ihn auf seine Arme und lief eilig hinaus, die Hitze des gierigen Feuers auf seiner Haut spürend. Draußen brachte er die beiden Toten einige Meter von dem Haus weg und zwang seinen ermüdeten Körper erneut in das Haus hinein, um sich die nächste Wohnung vorzunehmen. Nur in die Letzte, aus der er verzweifelte Schreie eines noch Lebenden hörte, schaffte er es nicht mehr, da ihm das Feuer den Weg komplett versperrte. "Mne zhal'... Mne zhal'...", hauchte er immer und immer wieder und kauerte sich vor dem Haus im Schnee zusammen. Dem weißen, so unschuldig aussehendem Schnee... Seine lilanen Augen waren starr auf das brennende Haus gerichtet, bis er sich davon lösen konnte und schluchzend in eine Gasse lief. Dort hielt er sich die Ohren zu und rutschte an einer Mauer herab. Ivan öffnete langsam die Augen und starrte an die weiße Decke, die ihn an den Schnee seiner Hauptstadt erinnerte. Diese weiße, unschuldige Farbe... Ein schweres Keuchen entwich ihm, da ein schweres Gewicht auf seine Brust drückte, was aber schnell verschwand. Blaue Augen starrten in sein Gesicht. "Ivan! Oh Bozhe, du bist endlich wach! Ich habe mir solche Sorgen gemacht!" Der Angesprochene ließ seinen Blick schwer über das Gesicht seiner Schwester schweifen und atmete leise aus. "Sestra...", setzte er mit rauer Stimme an, verstummte aber, als ihn die Ukrainin fest umarmte und er fast wegen ihrer großen Brüste erstickte. "Wir hatten solche Angst um dich! Aber jetzt wird alles gut, der Krieg ist vorbei! Sie haben sich zurückgezogen!" Der Aschblonde schloss seine Augen wieder kraftlos. "Nichts ist gut...", murmelte er leise. Diese verdammten Kapitalisten würden Forderungen stellen. Forderungen, die er nicht erfüllen wollen würde. Forderungen, die zu den nächsten Konflikten und letztendlich zu einem weiteren Krieg führen würde. Ivan wollte seine Bedenken äußern, aber sein benebeltes Bewusstsein schwand bereits wieder. ------- (rus.) Mne zhal'. ~ Es tut mir leid. (rus.) Oh Bozhe. ~ Oh Gott. (rus.) Sestra. ~ Schwester. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)