RacheEngel von Aidensenpai ================================================================================ Kapitel 21: Unbewusst bestraft ------------------------------ Raven Sicht: Na super. Heute noch mal zur Ruhe zu kommen, konnte man wohl vergessen. Ich sah auf den Boden, betrachtete die gut sichtbare Spur die mein Captain hinterlassen hatte. Waren heute alle übergeschnappt? Alou rastet aus, ihr Bruder benimmt sich als hätte man ihm das Hirn rausgepustet und Rei...ja war halt er. Leicht verzog ich das Gesicht, ging dann auf Renji zu, packte ihn am Ohr und zog ihn mit. “Hey, sag mal gehts noch! Lass mich los!“ Energisch packte ich ihn am Hals, drückte ihm förmlich die Kehle zu. “Halt den Mund oder ich schwör dir bei allem was dir lieb ist, Alou und Rei werden deine geringste Sorge sein!“, fauchte ich ihn an. “Und du wirst jetzt ganz genau tun was ich sage, sonst überleg ich es mir noch mal ob ich Alou nicht die Mühe abnehme und dir nicht einfach das Genick breche!“ Ich lies ihn los, sah zu wie er kurz nach Luft schnappte. “was...willst...Du?“, keuchte er, fasste sich an den Hals. “Du wirst jetzt dafür sorgen, dass mein Captain nicht verblutet, ganz einfach.“ Ich packte ihn wieder am Ohr, zog ihn mit. “Und versuch da ein krummes Ding zu drehen und ich beiß dir höchst persönlich das Genick raus.“ “seid ihr alle so drauf?“ “Man bist ja ganz schnell. Wie hat es so ein Blitzmerker wie du geschafft Arzt zu werden? Wurden Doktortitel auf dem Jahrmarkt versteigert?“ Er grummelte nur irgendwas vor sich hin, bis ich vor Reis' Kajüte stehen blieb. Leicht wütend sah ich die Tür an, trat sie dann auf, schubste Renji rein. “Na mach schon. Er ist bewusstlos, wird dich also nicht gleich umbringen.“ “Woher-“ “Ich hab meine Möglichkeiten und jetzt mach.“ “Ich hab aber hier-“ “Ist alles da.“ ich nickte auf den Tisch, auf dem sich neben Aufzeichnungen, unzähligen Waffen und Munition, mehrere Medizinutensilien befanden. “Er lässt nicht zu dass ihn jemand anderes anfasst, deswegen macht er das immer allein. Aber jetzt machst du gefälligst was oder-“ “-oder du bringst mich um ich habs verstanden, Mami!“ Er ging auf den Tisch zu, suchte mehrere Sachen zusammen. “Macht er sowas öfter?“ Ich lehnte mich an die Wand, verschränkte die Arme vor der Brust. “Denk mal nach.“ “Ich meinte diese >Tests<, was er vorher meinte.“, brummte er, fing an die Wunde zu säubern. “Der hat doch nen Vollschaden.“ “Ach das.“ Leicht fuhr ich mir über die Lippen. “Ja, manchmal eskalieren die ziemlich. War aber noch harmlos.“ Er sah mich fragend an. “Ach sag bloß du glaubst echt, er hätte zweimal gegen dich gekämpft, weil es du warst?“ Ich lachte auf. „Bist du echt so naiv?“ Verwirrt sah er mich an, hielt kurz inne. Doch ein Blick reichte, dass er mit seiner Arbeit weitermachte. „Das ist ein Spiel für ihn. Das ganze Leben ist ein Spiel.“ „Ach und welches?“ „Er spielt Schach.“ Ich grinste. „Wie viele schaffe ich zu töten bevor ich Schach Matt gesetzt werde?“ Renji schüttelte den Kopf, griff nach der Nadel. „Eigentlich hättest du gegen ihn gewinnen müssen.“ Ich sah ihn an. „Rein körperlich gesehen müsstest du stärker sein als er.“ „Aber?“ „Er kennt deine Schwäche. Rei studiert Menschen in seinem Umfeld. Er findet es faszinierend, wie verschieden wir doch reagieren.“ Er nickte. „Und das testet er auch an sich?“ Diesmal nickte ich. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass das alles so geplant gewesen war.“ „Wahnsinniger.“ Ich musste lächeln. Das war doch auch der Grund wieso wir ihm alle folgten. „Hm… ich schätze, wenn er so weitermacht, könnt ihr euch relativ bald einen neuen Captain suchen.“ „Wovon redest du?“ Ich sah ihn an, beobachtete währenddessen wie er weiter Rei verarztete. „Er ist für seine Größe eindeutig ziemlich unterernährt, dann geht er nicht grad wirklich gut mit sich selbst um und zieht anscheinend öfter Aktionen ab, bei denen er einfach so drauf gehen kann? Hab ich was vergessen?“ Er hob die Hand. „Ach genau. Es ist ihm komplett egal, ob er sich also ne Riesen Wunde in Körper reißt.“ Unrecht hatte er nicht. Langsam ging ich auf ihn zu, setzte mich dann neben ihn. „Du hast wohl doch eine Ahnung von dem was du machst.“ Ich sah ihn an. „ich glaub du könntest uns allen eine große Hilfe sein, nur hast du es leider komplett verbockt. Sowohl unser Captain als auch unsere Vize wollen dich hier nicht mehr sehen.“ Er nickte nur. „Ja, sie ist echt sauer. Aber das is ja jetzt auch nicht allein meine Schuld.“ „Hab ich nie gesagt.“ Ich grinste. „Nur weißt du, dass du ihre Gefühle verletzt hast. Er hat davon keine Ahnung.“ Renji hob eine Augenbraue. „Oh mann, du kapierst echt gar nichts. Nicht zu fassen.“ Ich stand auf, schüttelte den Kopf. “Warum folgt ihr ihm überhaupt?“ “Weil wir alle nichts mehr zu verlieren haben.“, erwidert ich dann. Er hob die Augenbraue. “Wir vertrauen Rei und Alou. Wir sind-“ Er lachte nur auf. “Ihr schlagt euch doch entweder gegenseitig die Köpfe ein oder streitet Ihr seid keine Freunde.“ Ich nickte nur. “Da hast du Recht. Wir sind eine Familie" Rei Sicht: Inzwischen waren gut zehn Tage vergangen- und ich hatte seitdem meine Kajüte nicht einmal verlassen. Das ganze hatte auch einen Grund. Ich wollte Alou hiermit etwas beweisen und genau damit würde man ihr mehr Schmerzen zufügen, als man es rein körperlich konnte. Ich hatte es ihr schon so oft gesagt, aber sie stritt es nur ab. Sie lies sich zu sehr von ihren Gefühlen leiten. Das hatte sie mir ja durch diese Aktion auch wieder bewiesen - und die Tatsache, dass sie inzwischen angefangen hatte gegen meine Tür zu hämmern, mich dann zu beschimpfen mit der Aussage ich wär jetzt lang genug da drinnen geblieben. Aber ich dachte nicht mal dran. Ich hatte hier alles was ich brauchte. Hier konnte ich genug über bestimmte Sachen nachdenken und ich musste ein ganz bestimmtes Gesicht nicht mehr sehen. Wenn ich raus ging, vielleicht war er dann ja weg. Auch wenn ich nicht glaubte, dass Alou so weit war, dass sie ihn einfach über Board warf. Wieder ein Punkt. Ich setzte mich an meinen Tisch, ging ein paar Sachen durch, die ich hatte untersuchen wollen, als es an meiner Tür klopfte. Dreht sie jetzt durch? Sie war doch erst vor einer Stunde da? „Captain? Hast du in diesem Leben nochmal vor da rauszukommen?“ „Noch nicht.“, gab ich zurück, hörte Raven nur seufzen. „Alou dreht komplett am Rad. Erinnert mich an der nächsten Insel Beruhigungsmittel zu kaufen.“, grummelte sie vor sich hin. „Für sie?“ „Für euch alle!“, gab es leicht zynisch zurück, ehe sich ihre Schritte dann entfernten. Ich musste grinsen, lehnte mich dann zurück. Die beste Art Alou zu bestrafen ist, wenn sie nicht mal davon weiß, dass sie gerade eine absitzt - und das macht es nur noch spannender! Wahrscheinlich würde sie bald versuchen meine Tür einzutreten, wenn sie jetzt schon so am Eskalieren ist. Ich ließ mich von dem Stuhl fallen, so dass meine Beine noch auf dem Stuhl lagen, ich aber auf dem Boden. Leicht sah ich an die Decke, warf eins meiner Messer an die Decke, was dort stecken blieb. Langsam wurde mir doch langweilig. Ich nahm noch eins, warf wieder eins an die Decke. „Langweilig.“, murmelte ich, beförderte noch eins hoch. „Langweilig!“ Leicht angelte ich mir eins der Bücher von dem Tisch, las zwei Seiten, warf es dann weg. Auch langweilig. Ich atmete durch, fing an irgendwas vor mich hin zu summen. Woher kannte ich die Melodie nochmal? Energisch schüttelte ich den Kopf, ließ mich ganz auf den Boden fallen. Wieder klopfte es an der Tür, nur diesmal deutlich energischer. Ich musste grinsen. Ist da jemand etwas ungeduldig? „Rei!“ Ja, is sie. Sie machte sich eindeutig zu viele Gedanken um andere. „Mach jetzt diese verdammte Tür auf!“ Nö, keine Lust. Ich angelte mir ein weiteres Buch von meinem Tisch. „Jetzt komm schon.“ Da war sie. Ihre „Ich-mach-mir-hier-grad-Sorgen“-Stimme. Jedes Mal gut. Warum sollte man sich überhaupt Sorgen um mich machen? War doch unnötig. „Rei, jetzt komm schon. So lange warst du echt noch nie da drinnen.“ Ich stand auf, ließ mich auf mein Bett fallen. Eindeutig, ich hatte Recht. Sie war viel zu impulsiv. Das würde ihr noch zum Verhängnis werden, wenn sie so weitermachte. Gerade da hörte ich ein lautes Krachen und meine Tür fiel aus den Angeln. Hab ich es gesagt? Sie war so berechenbar. Ich sah kopfüber dort hin wo früher meine Tür gewesen war und jetzt eine ziemlich verwirrte Alou stand. „Ach, hast du mich so sehr vermisst?“ „Du…“ Sie trat ein, sah mich an. „Was genau sollte das? Ich-“ „Du hast dir Sorgen gemacht.“ Ich grinste. „Ich habs doch gesagt.“ Empört sah sie mich an. „Was hast du gesagt!“ „Jetzt schon wieder.“ Ich setzte mich auf, sprang auf. „Du bist einfach zu impulsiv. Viel zu gefühlvoll.“ „Was?“ Ich ging auf sie zu, blieb vor ihr stehen. „Du weißt genau, dass ich dir nie körperliche Schmerzen zuführen würde, wenn innerliche Schmerzen zur Verfügung stehen.“ Sie starrte mich an, fing an zu verstehen. „Du mieser-“ „Kein Grund sich zu bedanken. Gern geschehen.“ Ich grinste, klopfte ihr auf die Schulter, ging dann an ihr vorbei. Wütend hörte ich sie hinter mir rumfluchen. Ja, sie fiel jedes Mal aufs Neue drauf rein. „du bist so ein elendiges Arsch!“ „Ich weiß!“, grinste ich nur, drehte mich im Gehen um. „Und? Wie sehr hat es weh getan, dass du mich schon darum BITTEST die Tür auf zu machen?“ „Halt die Klappe!“, zischte sie. Es nervte sie wohl einfach, dass sie wieder mal nicht gemerkt hatte, was ich vor hatte. „Ach ja, was hast du jetzt eigentlich vor wegen…“ „Wirst du noch sehen.“, erwiderte sie trocken, öffnete die Tür der Kombüse. „Und wo hast du den überhaupt hingebracht?“ „Ach Raven hat ihn an den Mast gekettet und er kriegt jedes mal einen halben Anfall, wenn sie vorbeikommt.“ Ich musste grinsen. „Ich hab nichts gemacht, okay?!“ Die Schwarzhaarige sah uns Beide an. „Oh, wieder unter den Lebenden?“ Ich hob nur die Hände, setzte mich an den Tisch. „Okay…vielleicht hab ich ihn mal halb erwürgt-“ „Und ihm angedroht ihm das Genick rauszubeißen, wenn er nicht macht was du sagst?“ Wir sahen alle auf, starrten den Jüngsten von uns an. „Woher weißt du das?!“, keifte Raven in seine Richtung. „Ich hab sowas das nennt sich Ohren…“, erwiderte er schlicht. Was genau ist passiert seitdem ich weg war? „Ja okay, dann hab ich das möglicherweise gesagt.“ Raven zuckte mit den Schultern. „Selbst Schuld…“ Das letzte hatte sie eher in sich selbst reingemurmelt. Alou setzte sich ebenfalls hin, sah immer wieder sehr angesäuert zu mir herüber. „Was? Ich hab dich nicht gebissen.“ Sie schnaubte nur auf, verschränkte die Arme vor der Brust. „Du bist ein mieser Dreckskerl.“, fauchte sie. Okay ist sie jetzt beleidigt? War doch nicht das erste Mal, dass ich sie damit quälte, dass sie nichts wusste. „Du bist echt der beschissenste Freund, den man haben kann.“ Ich zuckte mit den Schultern. „Ich hab keine Freunde…“ Schlagartig war es totenstill in der Kombüse und ich merkte, wie mich alle anstarrten. Hatte ich was Falsches gesagt? Die starrten mich alle an, als hätte ich so eben wer weiß was gesagt. „Oh, tut mir wirklich leid!“ Okay, das hatte sie wohl in den falschen Hals bekommen. „Alou." „Nein, du gehst mir echt auf die Nerven! Ich glaubs’ ja nicht!“ Sie stand auf, beschimpfte mich weiter was das Zeug hielt. „Gott, Alou jetzt sei mal still!“ „Nein, bin ich nicht!" „Lässt du mich jetzt auch mal ausreden oder was!“ Ich stand ebenfalls auf, sah sie an, die nur wütend zu mir hochsah. „Ich sag doch die sind wie ein altes Ehepaar…“ „KLAPPE!“, keiften wir beide in die Richtung unserer Köchin, ehe wir uns wieder gegenseitig mit Todesblicken straften. „Ich meinte-“ „JA IST SCHON KLAR!“, unterbrach sie mich. „Ist ja klar. DU brauchst natürlich niemanden! Ist klar. Oh mann, du kotzt mich so an, das-“ „ICH HAB HIER EINE FAMILIE OKAY!“, schrie ich ihr dann so laut entgegen, dass es wahrscheinlich bis zu meiner Heimat hörbar war. Wieder war es still. Alou sah mich an- okay sie starrte mich eher an. „Eh…was?“ Ich nickte nur. „Ja, eine mit der ich wahrscheinlich zusammen drauf gehen werde.“ Leicht zuckte ich mit den Schultern. „Denn seien wir mal ehrlich, unsere Chance da lebend rauszukommen ist nicht besonders hoch.“ „Oh mann.“, brummte Alou, schüttelte den Kopf. „Das war…“ Sie wollte ihren Satz eigentlich beenden wurde dann aber unterbrochen, als Kiara anfing zu lachen „Was denn?“ Ich drehte mich zu ihr um. „Hab ich grad irgendwas Lustiges gesagt?“ Alle sahen mich an, nickten dann. „Ja, das war irgendwie…“ Kiara grinste. „Süß.“ „Hä?“ Ich starrte sie alle an, merkte dann, dass sogar Alou nicht mehr aussah, als wollte sie mir den Kopf abreißen. Fragend sah ich sie alle an. „Gefühle?“ Alle nickten. „Ja, Gefühle.“ Ach so. Ich zuckte mit den Schultern, setzte mich wieder. „Du bist ein Idiot.“, brummte Alou, setzte sich auch wieder. „Kann ich nur zurückgeben.“ Ich musste grinsen. Anscheinend hatte ich grad etwas Nettes gesagt. 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