RacheEngel von Aidensenpai ================================================================================ Kapitel 13: Missverständnis Teil 3 ---------------------------------- Rei's POV:     Ich saß auf der Reling und starrte in das Meer. Keine Ahnung wie lange ich jetzt schon hier saß. In Gedanken vertieft nahm ich meine Augenklappe ab und starrte sie an. Entschlossen schüttelte ich den Kopf. Liebe? Alou...liebt...? Erneut merkte ich wie mir schlecht wurde. Ich sprang von der Reling und rannte in meine Kajüte, wo ich mich ein weiteres Mal übergab, einzig und allein Galle in einen Eimer brach. Mir war schlecht. Liebe. Wie mich dieses Wort anwiderte! Es war einfach nur widerlich! >Liebe. Es ist Liebe, Kleiner.< Energisch schüttelte ich den Kopf, hielt mir die langen Haare weit aus dem Gesicht, während ich noch mehr Galle in den Eimer spuckte. Was stimmt mit diesem Ort nicht?! Ich spürte wie ich zu Zittern anfing. Wütend rammte ich die Faust auf den Boden. Hör auf Rei! Lass den Mist!! Nach einer ganzen Weile hatte es endlich aufgehört, dass ich mich übergab und ich setzte mich auf. Ich war total erschöpf. Ich fuhr mir durch die Haare, band sie dann in einem tiefen Zopf zusammen und stand auf. Meine Beine zitterten leicht, so dass ich mich erstmal an der Wand festhielt und über den Mund wischte. Ekelhafter Beigeschmack. Ich sah auf meinen Tisch, griff nach der Flasche Sake und nahm einen kräftigen Schluck davon. Ich schüttelte wieder den Kopf und schloss kurz die Augen, öffnete sie aber wieder. Langsam verließ ich die Kajüte und ging wieder an Deck, setzte mich erneut auf die Reling. Nach einer Weile merkte ich, wie sich jemand mir näherte und neben mir stehen blieb. Meine Augen verengten sich. „Was willst du?“, sagte ich kalt, ohne den neben mir anzusehen. Ich wusste, dass es Renji war. Er räusperte sich etwas. „Was genau-“ ich wandte mich zu ihm um. „Nur um das klar zu stellen. Das einzige >Liebespaar< was wir hier an Board haben sind unsere zwei Ältesten. Ich hab mit sowas nichts, rein gar nichts am Hut, hast du mich jetzt verstanden! Also frag gar nicht erst!!“, zischte ich ihn wütend an. „Ach wäre es so schlimm meine kleine Schwester zu lieben?“ Ich unterdrückte ein Würgen und presste mir die Hand vor den Mund. „Du kapierst das ohnehin nicht, also halt die Klappe.“, fauchte ich und hielt mich an der Reling fest. „Alter, was hast du bitte mit deinen Armen gemacht? Hast du dich aufschlitzten lassen oder was?“ „Geht dich auch nen Scheiß an!“ Renji packte mich am Arm. Ich zuckte unmerklich zusammen. „Ich sags dir jetzt und dann nicht mehr!“, zischte er mich an, setzte an weiterzusprechen, doch ich verpasste ihm einen gewaltigen Kinnhaken, gefolgt von einem gezielten Tritt. „Nimm deine dreckigen Finger von mir!“ Meine Stimme bebte vor Zorn. Ich sprang von der Reling und drückte ihn mit dem Fuß gegen die Innenseite der Akuma. Wütend sah er mich an. „Na los, dann bring mich doch um.“, fauchte er. Ich verdrehte die Augen. „Nein, jetzt hab ich keine Lust mehr.“, erwiderte ich und trat ihm nochmal in die Magengegend. Mit diesem einfachen Satz hatte er mein absolutes Desinteresse geweckt. Außerdem brauchte ich ihn noch für etwas. Ich drehte mich um. „Ach ja, vergiss die Aufzeichnungen nicht, kapiert?“ Genervt stapfte ich in meine Kajüte, kippte den Inhalt des auf dem Boden stehenden Eimers über Board und knallte dann wieder die Tür zu. Wütend rammte ich die Hand gegen die Wand. Ich hätte gerade alles kurz und klein schlagen können. Leicht fing ich an an meinem Arm zu kratzen, da wo Renji mich zuvor berührt hatte. Mich überkam eine widerliche Gänsehaut. Am liebsten hätte ich mich noch einmal übergeben.  Ich konnte es auf den Tod nicht ausstehen, wenn man mich anfasste. Die ganze Zeit über kratzte und zupfte ich an meinem Arm herum. Mein Arm der so gut wie keine freie Hautstelle hatte, da alles mit Narben übersäht war. Einige aus dem Kampf, den Großteil aber, um Waffen an mir zu testen. Kurz überlegte ich, seufzte dann auf und ging an Board. Ich wollte mich nicht schon wieder blutig kratzen, weil mich dieses Gefühl anwiderte. Also ging ich über zu Option Nummer zwei. Ich setzte mich wieder auf die Reling, sah kurz auf das Meer. Ich drehte mich um, sah zu Raven die irgendwo an Board herumstand und etwas nachschlug. „Oi! Raven!“ Sie sah auf. „Bin gleich wieder da.“, sagte ich, legte meine ganzen Messer und meine Augenklappe ab, sprrang dann ins Meer. Für einen Moment tauchte ich unter und schwamm einfach neben der Akuma her, tauchte dann wieder auf und ließ mich einfach treiben, fing an meinen Arm zu „säubern“. „Rei, was machst du da?“ Ich sah nach oben, erkannte eine Alou, die mich sehr fragend ansah. „Wonach siehts aus?“, murrte ich und machte weiter, tauchte kurz unter und machte meine Haare nass, schüttelte dann das ganze Wasser wieder raus und strich sie mir aus dem Gesicht. „Ich sag doch immer, schneid sie ab. Die sind zu lang.“ Sie grinste. „Kannst du mal aufhören mich zu beobachten?!“, schnauzte ich sie dann an. „Ja ja Mädchen.“ Ich gab ein Fauchen von mir.  Ach und die soll in mich verknallt sein? Ja gute Nacht. Ich geh mich dann mal eine Runde vergraben! Ich hatte nichts gegen Alou. Sie war in gewisser Weise meine beste Freundin, auch wenn unsere Freundschaft ziemlich merkwürdig war. Trotzdem widerte mich die Vorstellung an, dass  sie mich mehr als nur freundschaftlich mögen könnte. Ich hasste dieses Wort: Liebe. Schon jetzt, nur weil ich daran dachte, bekam ich eine Gänsehaut. Für so etwas Banales wie Liebe ist in meinem Leben kein Platz. Energisch schüttelte ich den Kopf, tauchte erneut unter, schwamm eine ganze Weile noch herum, ehe ich wieder an die Wasseroberfläche kam. Ich stieß einen schrillen Pfiff aus, was für alle sehr gut hörbar war. Nicht lange und eine Strickleiter fand ihren Weg zu mir herunter. Ich griff danach und kletterte schnell nach oben, sprang dann an Board. Alou sah mich nur kopfschüttelnd an. „Deine Aktionen sind manchmal so hirnverbrannt.“ „Ja du musst reden.“ Wer war denn auf die schlaue Idee gekommen diesen blonden Freak hier aufzunehmen! Das war nicht ich gewesen! Ich wäre nicht mal im Traum auf so einen Müll gekommen! Der würde mir ohnehin nur Ärger machen, das wusste ich. Diesen Kommentar verkniff ich mir aber, stellte mich an die Reling und wringte das Wasser aus meinen Haaren und meiner Kleidung. „ich will ja nichts sagen, aber...“ „Das hast du damit schon.“, unterbrach ich sie. Alou verdrehte die Augen. Kurz schwieg sie. „Du bist komisch, weißt du das?“ „Entweder du hebst dich von der elendigen Masse ab und fällt auf, wie ein bunter Vogel und du versiffst in einem elendigen Leben, weil du genauso grau und langweilig bist, wie der Rest dieser verdorbenen Menschheit auch.“ Stirnrunzelnd sah sie mich an. „Was war das?“ „Menschen sind die schlimmsten Kreaturen die es hier gibt, Alou.“ „Du bist auch ein Mensch.“ Ich sah sie an, grinste dann. „Habe ich je behauptet ich finde es gut, eine dieser Kreaturen zu sein?“ Sie schüttelte nur ungläubig den Kopf, stellte sich dann neben mich und sah auf das Meer. „Ich werd dich wohl nie verstehen.“ „Musst du auch nicht.“ Sie grinste wieder. Ich schwang mich auf die Reling, schlug den Kragen von meinem Hemd wieder nach oben und legte mir die nassen Haare um die Schulter. Eine ganze Weile schwiegen wir. „Alou?“, fing ich dann irgendwann an, sah sie dabei aber nicht an. „Du weißt, dass ich mit Gefühlen nichts am Hut habe. Dass mch das anwidert.“ Sie legte den Kopf  schief, sah mich an. „Ja, das ist mehr als eindeutig du Soziopath von einem Captain.“ Ich nickte nur und schloss kurz die Augen, atmete die Meeresluft ein. „Ich bezweifle es ja, dass DU dich jemals verlieben könntest.“ Ich hob meinen Blick, sah sie an. Wusste sie, auf was ich da gerade anspielen wollte? Aber wieso lachte sie dann? Wenn sie wirklich in mich verliebt sein sollte- und wusste, dass ich für so etwas keinen Platz in meinem Leben hatte, häte sie dann nicht enttäuscht sein müssen? Irgendwas war da doch faul, oder täuschte ich mich da? Sie lachte wieder. „Wenn ich es mal erleben sollte, das DU dich verliebst, dann kennzeichne ich diesen Tag rot im Kalender.“ Sie grinste mich an. Ich musste das nicht verstehen oder?? An diesem Abend konnte ich nicht wirklich schlafen. Seitdem wir die Grandline befahren hatten war das so. Na ja, es war ja auch nicht gerade eine einfache Route, die wir hier gewählt hatten. Weil ich keine Lust hatte weiter irgendwelche Sachen zusammenzuschreiben, stand ich auf und ging an Deck, stellte mich an die Reling und starrte in den Sternenhimmel. Es war eine ungewöhnlich klare Nacht. Das hatten wir schon lange nicht mehr gehabt. Nach einer Weile ertönte ein Pfiff von dem Krähennest. Alou hatte heute Nachtwache. Sie winkte mich nach oben. Ich nickte und kletterte den Mast hoch, schwang mich in das Krähennest. „Kannst du wieder nicht schlafen?“ „Nein.“ Sie schüttelte nur den Kopf und warf mir eine Flasche Rum zu. Ich grinste nur und setzte mich zu ihr. „Irgendwas Ungewöhnliches.“ „Nö. Langweilig wie immer.“ Ich nickte nur und nahm einen Schluck von dem Rum. Kurz wischte ich mir über den Mund und starrte in den Himmel. „Du solltest mal dringend aufhören, an dir rumzusäbeln.“ „Bist du meine Mutter?“ Sie rollte nur mit den Augen und schnaufte auf. Ich grinste und stieß sie in die Seite. „Alou.“, brummte ich nach einer Weile. Zu meiner Verteidigung: ich hatte schon ein wenig getrunken- und dank meiner Statur vertrug ich nicht allzu viel!! Sie sah mich an. „Was gibt’s?“ „Ich habe keine Gefühle für dich, also vergiss es.“ Verdutzt sah sie mich an. „Hä? Was laberst du da?“ Sie legte den Kopf schief. „Rei, geh schlafen.“ „Du weißt wovon ich rede.“ Ich drehte mich zu ihr um, sah sie eine Weile an. „Nein, da ist nichts. Wird auch nie was sein. Das ist eindeutig.“ Ich nickte dazu bestätigend, musterte sie noch eine Weile. Alou sah mich nur total verwirrt an, als verstünde sie wirklich nicht wovon ich rede. „Mann stell dich nicht dumm!“ „Tu ich nicht! Du laberst Müll!“, widersprach sie mir und griff nach der Flasche, die ich aber nicht losließ. „Meins!“ Alou verdrehte die Augen. „ich glaube du hast genug für heute. Oder besser: Erkläre mir mal den ganzen Müll, den du da zusammenplapperst.“ Jetzt war es an mir die Augen zu verdrehen. „Ich hab dich und deinen schlauen Bruder gehört.“, brummte ich und nahm einen weiteren Schluck.  „Und daher sage ich dir, du kannst es vergessen. Ich hab mit Gefühlen nichts am-“ Alou unterbrach mich, als sie mitten drinnen anfing zu lachen. Verdutzt sah ich sie an. Hatte die Lachgas eingeatmet? „Ach das!“, lachte sie und schlug sich auf den Oberschenkel. „Sag bloß du warst deshalb heute so komisch?“ Sie lachte nur noch mehr. „Der Depp lässt einen ja nie ausreden.“ „Ich hab gesagt, ich will den nicht an Board haben!“ Das ignorierte sie wohl gekonnt und kicherte weiter. „Ja ich sagte, ich würde dich lieben, aber-“ „Kannst du das bitte nicht wiederholen? Mir wird schlecht.“ Ich würgte. Sie schlug mir gegen den Hinterkopf. „Ich sagte ich liebe dich wie einen Bruder du Schwachkopf!“ Sie sah mich an. „Und Verzeihung, dass es dich so anwidert dir vorzustellen ich...“ „Mann sag das doch gleich!“ Ich sah sie an. Ehrlich, ich war gerade mehr als nur erleichtert. „Das heißt du...“ „Rei, du bist jünger als ich! Ich steh nicht so auf Jüngere.“ So viel jünger war ich jetzt auch nicht als sie. „Na dann ist gut. Sowas kann ich nämlich nicht gebrauchen.“ „Du bist so ein Idiot!“ „Ja du musst reden.“, grinste ich, setzte mich ihr gegenüber und leerte den letzten Rest aus dem Rum. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)