RacheEngel von Aidensenpai ================================================================================ Kapitel 11: Missverständnis Teil 1 ----------------------------------  Rei's POV:   Als ich am nächsten Morgen aufwachte, war das erste, was wahrnahm, dass ich wieder einmal mit dem Oberkörper auf meinem Schreibtisch lag. Ich blinzelte leicht und sah die Feder, die neben mir auf dem Tisch lag. Müde setzte ich mich auf und fuhr mir einmal durch die Haare. Ich wollte nicht wissen, wie wenig Schlaf ich heute abbekommen hatte. Es war eindeutig viel zu wenig- und dieses Wissen reichte wohl aus. Ich stützte mein Gesicht eine Weile auf meine Hand und schüttelte nur den Kopf. Minuten vergingen, bis ich aufstand und den Blick durch meine Kajüte streifen ließ. Seufzend strich ich mir die Haare zurück, so dass sie meinen Nacken verdeckten und setzte mich in Bewegung. Die Feder legte ich wieder an ihren Platz zurück und verließ dann meine Kajüte. Draußen war schon die Hölle los. Ich konnte nur den Kopf schütteln, als mein Blick an einer bestimmten Person hängen blieb. Worauf hatte ich mich bitte eingelassen? Das würde Alou mir noch büßen, dass sie mir diesen Idioten auf die Nase gebunden hatte. Genervt hob ich den Blick zur Seite und sah Renji an, der mich jetzt seitdem ich hier aufgetaucht war anglotzte, als wäre ich ein Alien. „Ist was?“, gab ich schroff von mir und warf ihm einen wütenden Blick zu. Ohne auf eine Antwort zu warten, wandte ich meinen Blick wieder ab und drehte mich wieder um. „Bevor ich es vergesse.“, sagte ich und hob die Hand, bedeutete ihm somit mir zu folgen. „Es gibt etwas was ich noch mit dir zu besprechen habe.“ „Ach, ist das so?“ Ich warf ihm einen Blick über die Schulter zu. „Mitkommen.“ Sofort wandte ich mich um und ging wieder auf meine Kajüte zu. Ich hörte, dass er mir folgte, wenn auch widerwillig. Ich würd ihn schon nicht beißen. Leicht verdrehte ich die Augen. „Ich hab nicht den ganzen Tag sein.“, brummte ich, woraufhin er sich tatsächlich dazu bequemte mal her zu kommen. Und der wollte ein Kämpfer sein. Alles klar. Kopfschüttelnd ließ ich die Tür zufallen und ließ mich auf dem Stuhl vor meinem Schreibtisch nieder. „Guck nicht so.“, merkte ich an und wies mit dem Kopf auf einen Stuhl in der Ecke meiner Kajüte. „Ich hab nicht vor dich zu sezieren, also reg dich ab und setz dich hin.“ Nach einer Weile tat er was ich ihm gesagt hatte und setzte sich mit dem Stuhl neben mich. „Was willst du?“ „Als aller erstes, dass du gefälligst Abstand hältst und aufhörst mir so penetrant auf die Pelle zu rücken!“ Demonstativ rutschte ich von ihm weg. Hatte der überhaupt eine Ahnung von Privatsphäre! Nachdem das geklärt war, griff ich nach meiner Feder und holte eine neue Rolle Pergament hervor. „Und das zweite, warum ich dich überhaupt hergerufen habe ist Folgendes.“ Ich sah ihn kurz an. „Du hast erwähnt, du wüsstest einiges über die Grandline. Also will ich, dass du mir ganz einfach alles, was du weißt, erzählst.“ Renji verschränkte die Arme vor der Brust und warf mir einen spöttischen Blick zu. „Und warum sollte ich das tun?“ Darauf konnte ich nur grinsen. „Ach keine Ahnung.“, gab ich unwissend von mir und stützte das Gesicht auf meine Hand. „Vielleicht weil du seit gestern hier an Board bist und...vielleicht auch, weil ich dein Captain bin, Schlaumeier.“ Bei dem letzten Wort tippte ich meinem Gegenüber fest gegen die Stirn und drückte seinen Kopf nach hinten. „Ich hab dir gestern gesagt was Sache ist. Und du solltest genau wissen, dass ich mein Wort halte.“ Mein Blick verfinsterte sich, ebenso wie seiner. Ich merkte schon, dass er mir gerade am liebsten die Kehle aufschlitzen würde. „Und ich bin auch nur aus einem Grund hier.“, fauchte er mich an. „Weil...“ „Ich weiß.“, unterbrach ich ihn spöttisch. „Weil du deine kleine Schwester beschützen willst.“ Ich musste grinsen. „Sie muss eher dich beschützen, als du sie.“ Wütend wollte er mich am Arm packen. Doch ich reagierte schneller und verpasste ihm einen energischen Tritt gegen die Brust, so dass er zu Boden fiel. „Fass mich noch einmal an und ich hack dir die Finger ab, hast du mich verstanden?“, knurrte ich und stand auf. Meine Stimme bebte und nur mit Mühe unterdrückte ich das aufsteigende Zittern meiner Hände, was dadurch ausgelöst wurde, ebenso wie den Drang ihm jetzt sämtliche Knochen zu brechen. Ich konnte von Glück reden, dass in dem Moment die Tür geöffnet wurde und Takiro ziemlich verwirrt zwischen mir und Renji hin und herblickte. „Ich soll Bescheid sagen, dass es Essen gibt.“ Verwirrt sah er uns an. „Alles okay hier?“ „Alles Bestes.“, gab ich mit bebender Stimme von mir. „Siehst du doch.“ Renji stand wieder auf und funkelte mich wütend an. „Irgendwann bring ich dich um, du roter Teufel.“, knurrte er. „Ach?“ Ich hob eine Augenbraue. „Willst du eine Meuterei anzetteln? Na dann viel Glück dabei.“ Mit diesen Worten beförderte ich diesen nervigen Typen aus meiner Kajüte, ehe ich sie selbst verließ und einen ziemlich verwirrten Takiro zurückließ. Genervt ging ich so in die Kombüse und ließ mich auf die Bank fallen. Erster Tag mit dem an Board und gleich sowas! Konnte ja noch was werden. Mürrisch stützte ich wieder mein Gesicht in die Hände und beobachtete nur, wie alle sich hier einfanden. So auch eine gewisse Person, die sich auch noch direkt vor mich setzte. Der wollte wirklich, dass ich ihn über Board warf oder?! Seufzend griff ich nach meiner Tasse Kaffee und versuchte den Idioten vor mir so gut es ging zu ignorieren. Nur gut, dass er kein Koch war. Ich würde hier nie wieder etwas anfassen, sollte der hier für das Essen zuständig sein! „Alou?“, erklang schließlich die Stimme von meinem nervigen Gegenüber. Die Blonde neben mir hob den Kopf und sah ihren Bruder fragend an. „Was ist?“, fragte sie und aß einfach weiter. Renji warf mir einen Blick zu, ehe er sich wieder an seine jüngere Schwester wandte. „Sag mal, was war da gestern zwischen dir und dem da?“ Er deutete auf mich. Verwirrt hob ich den Blick. „Wovon redest du?“, kam mir Alou zuvor und legte die Stirn in Falten, sah mich fragend an. Doch ich sah nur genauso zurück, zuckte mit den Schultern und widmete mich lieber dem Essen und meinem Kaffee. „Du weißt wovon ich rede.“ Alou aber schüttelte nur den Kopf.  „Ich hab keine Ahnung.“ Renji verdrehte die Augen und verschränkte die Arme auf dem Tisch. „Du hast ihn gestern geküsst, Alou.“ Ich verschluckte mich vor Schreck und spuckte meinen Kaffee unabsichtlich direkt in das Gesicht meines Gegenübers. Alou neben mir erging es nicht anders, die heftig vor sich hinhustete und nur ein: „Was?“, rausbrachte. Augenblicklich wandten sich alle Blick an uns. „Ich bin nicht blind.“, erwiederte dieser und wischte sich meinen Kaffee aus dem Gesicht, mit einem finsteren Blick an mich gewandt. „Ich hab euch gestern gesehen. Außerdem...“ Er legte den Kopf schief. „seid ihr anscheinend andauernd zusammen und ich hab hier den ersten Beweis dafür.“ Alou und ich sahen uns für den Bruchteil einer Sekunde an, ehe wir fast schon panisch auseinander fuhren, um noch deutlich mehr Abstand zwischen uns zu bringen. „Hatte der Kleine gestern wohl doch Recht?“, kommentierte Kiara ds ganze sofort und legte einen Arm um Savio. „Na unsere Zustimmung habt ihr.“ „Halt die Klappe!“, schnauzte Alou sie sofort an, die abwechselnd rot und dann wieder kreidebleich wurde. „Da ist nix!“ „Das glaubt euch jetzt ohnehin niemand mehr.“, fügte Takiro hinzu. „Es wäre mir neu, dass man jemanden einfach küsst, ohne das da was dahinter ist, oder?“ Er wandte sich an seine Frau, die nur zustimmend nickte. „Das...“ Alou schien nach Worten zu ringen. „Das war nur, um den Idioten da zu nerven!“ „Und du warst verdammt erfolgreich!“, fuhr ich sie an. Savio, der auf der anderen Seite saß, fing nur an zu lachen. „Was hab ich euch gesagt?“, lachte er und sah grinsend zu Kiara. „Wie ein Ehepaar. Andauernd am streiten, aber...“ „Savio, sei still!“, riefen wir beide, woraufhin er uns nur verdutzt ansah und grinsend mit den Schultern zuckte. Stellten sich hier jetzt alle gegen uns, nur weil dieser Schwachkopf von Blondschopf irgendetwas in die Welt gesetzt hatte!! „Wir könnten ja schon mal eine Hochzeit planen.“, schaltete Raven dann ein. „Also Kiara, du übernimmst dann das Essen.“ Diese nickte nur. „Sag mal wollt ihr mich verarschen!“, fauchte ich und sprang auf, stemmte die Hände auf den Tisch. „Wir werden sicher nicht heiraten!“, blaffte Alou und stand ebenfalls auf. „Wir sind auch kein Paar.“ „Werden wir auch nie sein!“, fügte ich hinzu, woraufhin sie bestätigend nickte. Dieser Haufen war doch unmöglich!! „Und warum hast du ihn dann geküsst, Schwesterchen?“ „Das...“ Alou starrte ihren Bruder an. „Das hatte nichts zu bedeuten!!! Außerdem...außerdem war das ja nicht mal ein richtiger Kuss!“ „Das reicht auch schon!“, fuhr ich dazwischen. „Wag es ja nicht, das nochmal zu machen!!!“ Wütend sah ich in die Runde, die das aber alle sehr amüsant zu finden schienen. Genervt setzte ich mich wieder hin und brachte jeden von diesen nervigen Plappertaschen mit nur einem Blick zum Schweigen. Ich hatte doch gewusst, dass es ein Fehler gewesen war, diesen Vollidioten aufzunehmen!  Auch Alou setzte sich wieder. Eine ganze Weile war es still. „Ich sags dir gleich.“, wandte sich Renji dann an mich. „Lass gefälligst...“ „...du deine Finger bei dir, sonst hack ich sie dir, wie versprochen, ab. Gut, dass du dich daran erinnerst.“, unterbrach ich ihn und widmete mich mit einem gekünstelten Lächeln wieder meinem übrig gebliebenen Kaffee. Bis dahin war ich fest davon überzeugt gewesen, es könne heute nicht mehr schlimmer kommen. Dachte ich, Dass ich ein paar Stunden später, wie wahnsinnig über das Deck rennen würde und mir im Anschluss fast den gesamten Magen in meiner Kajüte entleeren würde, konnte ich ja noch nicht wissen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)