Motoki Furuhata von Furu ================================================================================ Kapitel 3: Schuld ----------------- Schuld Wo sind wir hier? Während sie diese Worte aussprach sah sich Bunny um. Sie befanden sich in einer Wüste. Kurogawa sah sich um und antwortete: In meinem Alptraum. Das ist meine Heimat. Ich habe mir geschworen, dass ich sie nie wieder so sehen will. Hier fing alles an. Siehst du das? Er wies mit seinem Arm, der zitterte auf eine Stelle, wo der sonst rötlich schimmernde Sand schwarz war. Erklärend fügte er hinzu: Dort befand sich einst der schwarze Fluss. Bunny, nun nicht mehr verwandelt fragte: Ein schwarzer Fluss? Ihr Begleiter meinte: Ja er heißt, naja hieß so, weil dieses Gelände vor einigen Jahrhunderten Schauplatz eines großen Kampfes zweier Armeen war. Einer der beiden Anführer hat diese Schlacht als einziger überlebt. Es heißt er sei ein Dämon gewesen. Als er keinen Gegner mehr hatte, den es zu bekämpfen galt ging er auf seine Untertanen los und metzelte gnadenlos alle nieder. Er wusch sich das Blut, das an seinem gesamten Körper klebte in einem kleinen Bach ab. Dann begann es zu regnen und der Bach wurde zu einem reißenden Fluss. Er spülte das Blut und den Schmutz des Kampfes sowie die Leichen hinfort. Es heißt der Teufel sei in diesem Strom ertrunken und sein Blut, das nicht rot war wie das der Menschen hätte den Fluss schwarz gefärbt. Bunny gruselte der Gedanke und sie sagte: Das ist doch sicher nur ein Märchen, oder? Kurogawa schüttelte den Kopf. Er sprach weiter: Eine uralte Seherin machte damals die Prophezeiung, dass die Hüterin unserer Welt einen Sohn gebären wird, der mit der Seele des Teufels bestraft ist. Alle männlichen Kinder, die eine Hexe aus der Familie meiner Mutter auf diesem Planeten auf die Welt brachte wurden sofort nach der Geburt getötet aus Angst der Tyrann käme zurück. Meine Mutter ließ nicht zu, dass man mich tötete. Plötzlich standen Bunny und Kurogawa nicht mehr in der Wüste, sondern in einem blühenden Wald. Die Sonne schien durch die Blätter und umspielte Bunny und Kurogawa. Verwirrt fragte Bunny: Wo sind wir jetzt? Kurogawa antwortete: Wir haben uns nicht bewegt. Es ist lediglich ein paar Jahre vor der Wüste. Das ist der Grund warum ich tue was ich tue. Ich will diesen Wald zurück. Sie haben gesagt, wenn ich ihnen dein Herz bringe, dann bekomme ich was ich mir wünsche. Bunny blickte nach oben. Plötzlich erblickte sie ein riesiges Baumhaus. Es war in einer Höhe von ca. 20 Metern über dem Boden auf sieben große Zedern gebaut. Wie es da so über dem Waldboden thronte wirkte es wie ein Palast. Bunny flüsterte fast vor Ehrfurcht: Wer lebt darin? Ihr Begleiter sagte: Lass uns doch nachsehen. Eine Sekunde später standen sie in dem großen luxuriös eingerichteten Baumhaus (Baumhaus klingt voll primitiv +heul+). Bunny sah sich um. An den Wänden hingen Bilder auf denen auch Kurogawa als Kind zu sehen war. Sie fragte: Du hast hier gelebt mit deinen Eltern? Er nickte und meinte: Mein Vater war ein einfacher Zimmermann und er hat meiner Mutter dieses Haus im Wald gebaut, damit sie immer einen Ort hat an dem sie einfach sie selbst sein kann. Bunny betrachtete weitere Bilder und stellte fest: Deine Eltern müssen sich sehr geliebt haben. Kurogawa lachte verächtlich und sagte verbittert: Geholfen hat es ihnen aber nicht. Vater war ein stolzer Mann und er konnte einfach nicht damit Leben, dass meine Mutter eine Hexe ist und so kam es, dass er starb. Meine Mutter konnte damit nicht umgehen und klammerte sich an mich. Bis ein Monster sie getötet hat. Bunny fragte: Ein Monster? Starb sie in Ausübung ihrer Pflicht? Es kam sicher sehr unerwartet für dich... Kurogawa sah sie direkt an und sagte kalt: Nein sie starb hier! Ich habe sie umgebracht. Sie hat sich nicht gewehrt. Ich habe schon als Kind gewusst, dass ich anders bin als meine Altersgenossen und ihre oft prüfenden Blicke erhärteten den Verdacht, dass etwas mit mir nicht in Ordnung ist. Ich kannte diese Prozedur schon und als sie es an diesem Tag wieder machte, sah ich in ihren Augen Angst und Entsetzen. Doch es hielt nur für einen Augenblick. Danach tat sie als sei nichts gewesen. Sie fragte mich was ich essen wolle. Ich antwortete: Pfannkuchen. Unser letztes Abendessen verlief schweigend, heute fallen mir hundert Dinge ein, die ich sie so gerne gefragt hätte. Nach dem Essen meinte sie: Ich gehe jetzt zu Bett. Sie küsste mich auf die Stirn und dann sagte sie: Ich bereue nichts! Damals kam mein wahres Ich hervor und tötete sie. Bunny erklärte: Hey, das warst doch nicht du! Es war der Teil von dir, der sich deines Körpers bemächtigt hat. Ich bin sicher, dass du deine Mutter nicht töten wolltest. Doch Kurogawa unterbrach sie: Ich hätte es jederzeit stoppen könne, aber aus irgendeinem Grund wollte ich das gar nicht. So erschreckend es auch sein mag, ich wollte es so! Die Weissagung hat sich erfüllt. Man kann seinem Schicksal nicht entkommen. Bunny rief: Das ist nicht wahr: Man hat es immer selbst in der Hand, wohin einen das Leben führt! Doch Kurogawa begann laut zu lachen und er sagte: Du lügst, daran glaubst du nicht. Du weißt, dass dein Schicksal ist eine Sailorkriegerin zu sein, deinen Prinzen zu heiraten und eine Tochter zu bekommen. Natürlich geschieht dieses Schicksal erst in ferner Zukunft und du hast das Gefühl als könntest du in diesem Leben entscheiden was du willst. Du könntest dich beispielsweise von deinem Freund trennen, aber du wüsstest, dass das nichts ändert. Du solltest es bald erkennen: Dein Einfluss auf dein Leben ist gering! Doch Bunny schüttelte erbost den Kopf und rief: Nein das ist nicht wahr. Natürlich treffen wir jeden Tag eine Million Entscheidungen, die zu überhaupt nichts führen, aber darunter sind auch die, die einem den Lebensweg weisen. Manchmal wirken sie auf den ersten Blick total nichtig, manchmal auch total zufällig, aber ich bin fest davon überzeugt, dass es viele Dinge im Leben gibt, die man beeinflussen kann. Man ist nicht einfach so. Unsere Entscheidungen und unsere Umwelt usw. prägen uns und machen uns zu dem was wir sind. Natürlich ist es leichter zu sagen, ich kann nichts dafür wie es ist, es ist mein Schicksal, aber so ist es nun einmal nicht. Und um auf deine Argumentation bezüglich mir und Mamoru zurückzukommen. Woher willst du wissen, dass sich die Zukunft, die mir im Moment bestimmt scheint erfüllt, wenn ich mich jetzt zum Beispiel konsequent zu einer anderen Handlungsweise entschließe? Prophezeiungen können sich natürlich erfüllen, aber müssen sie nicht. Man muss immer darum kämpfen. Der freie Wille ist etwas, was uns niemand nehmen kann. Fehler zu machen gehört leider auch dazu. Sie ging auf den Balkon des Baumhauses und sah sich um. Kurogawa folgte ihr und sie sagte: Ich glaube, dass du deine Mutter nicht umbringen wolltest. Ich weiß nicht warum du es getan hast. Vielleicht wohnt ja wirklich ein Teufel in dir, aber ganz egal was es war: Niemand hat die Macht es ungeschehen zu machen. Wenn du glaubst, mich zu töten würde dir helfen, dann liegst du damit falsch. Ich weiß nicht wer das behauptet, aber sie irren sich. Ich kann dir nur einen Rat geben: Zieh einen Schlussstrich mit deiner Vergangenheit. Begrab den Wunsch zurückzukehren. Du kannst es nicht und es ist nicht gut für dich, wenn du in der Vergangenheit lebst. Sie drehte sich um und sagte lächelnd: Ich würde dir helfen, dass du dir auf der Erde ein neues Leben aufbauen kannst. Doch Kurogawa griff ihr plötzlich mit beiden Händen an den Hals. Er umfasste ihren schlanken Hals und entgegnete: Das ist alles eine Lüge! Du versuchst nur mich von meinem Glück fern zu halten. Das lasse ich nicht zu. Er drückte Bunnys Hals immer fester zu und es gelang ihr nicht sich zu befreien. Das Atmen fiel ihr immer schwerer und unter einer Art Röcheln brachte sie hervor: Warum sollte ich das tun? Kurogawas Augen blickten sie kalt an. Er hob sie hoch und je mehr sie sich gegen den nahenden Tod wehrte umso mehr breiter wurde das Grinsen auf seinem Gesicht. Er sagte: Es macht keinen Unterschied ob du hier oder in deiner Welt stirbst! Bunnys Hände suchten im Todeskampf nach etwas, was man als Waffe verwenden konnte und endlich machten sie ein relativ loses Stück der Veranda aus. Mit allerletzter Kraft riss sie es ab und rammte es mit geschlossenen Augen in Kurogawas Richtung. Er ließ sie los und Bunny rieb sich ihren schmerzenden Hals. Die roten Abdrücke seiner Hände waren deutlich zu sehen. Sie hustete und sogar das Atmen tat weh. Dann öffnete sie schnell die Augen und blickte zu ihrem Angreifer. Das Spitze Holzstück hatte sich in seine Brust gebohrt und aus der Wunde trat ein wenig Blut. Er fragte sie: Habe ich dir weh getan? Sie wollte etwas sagen, doch es kam kein Laut heraus. Kurogawa nickte und dann flüsterte er: Wenigstens kann ich hier sterben, auch wenn es nicht real ist. In Wahrheit bin ich doch sowieso schon lange tot. Du musst zurück. Bunny nickte. Sie wurde wieder durchsichtig und dann sprang sie wieder in seinen Körper. Sie wurde sehr unsanft in die Realität geschleudert. Dann hörte sie Mamorus sanfte Stimme, die sagte: Bunny! Bunny wach auf! Mamoru hielt Bunny in den Armen und Ami stellte schließlich fest: So wird das nichts. Wir kriegen jetzt nichts aus ihr raus. Mamoru bring sie zu dir und wir anderen gehen heim. Rei betrachtete Kurogawas Leichnam und fügte hinzu: Wir sollten nicht hier gesehen werden. Makoto und ich versuchen unsere Spuren zu beseitigen. Makoto konnte sich darunter nichts vorstellen, nickte aber brav. Motoki brachte Ami und Minako nach Hause. Mamoru packte Bunny in den Wagen. Makoto fragte: Und jetzt? Rei antwortete: Naja du schickst den Donnerschlag und ich dirigiere dich! Makoto grummelte: Naja das war ja auch klar! Rei fragte: Hast du was gesagt? Doch die Freundin sagte: Nein, nein! Dann legten die beiden los und als sie die ohnehin schon unordentliche Baustelle sozusagen von Beweisen befreit hatten (Zumindest so, dass ein Fremder, der nicht wusste wonach er sucht keine feststellen kann.) und sie darauf achteten, dass sie niemand sah verschwanden auch die beiden Mädchen. Motoki fuhr nachdem er die Minako und Ami heimgefahren hatte zu Mamoru. Er klingelte und Mamoru ließ ihn rein. Er fragte: Wie geht es ihr? Der Gefragte antwortete: Sie schläft, aber nur sehr unruhig. Zwischendurch wacht sie auf und weint. Sie ist sehr verzweifelt. Es belastet sie, dass sie einen Menschen getötet hat, selbst wenn es Notwehr war. Motoki verstand und meinte: Glaubst du sie kommt damit klar? Mamoru dachte nach und erklärte: Naja schwer zu sagen, ich hoffe es und ich werde tun was ich kann, aber sowas haben wir noch nie erlebt. Aber ich vertraue darauf, dass Bunny sich wieder fängt. Motoki verabschiedete sich sehr bald und Mamoru ging ins Schlafzimmer. Er legte sich zu Bunny ins Bett und schlief ein. Als er am Morgen erwachte lag Bunny nicht neben ihm. Er tastete nach ihr, doch das Bett neben ihm war leer. Es war auch kalt und das bedeutete, dass sie schon eine Weile nicht mehr dort lag. Mamoru lauschte und hörte, dass im Bad Wasser lief. Bunny war wohl unter der Dusche. Mamoru erhob sich, dabei fühlte er sich plötzlich uralt, langsam ging er in die Küche und machte Frühstück. Als Bunny nach 20 Minuten immer noch nicht aus dem Bad kam, begann Mamoru sich Sorgen zu machen. Er ging zum Bad und klopfte an die Tür als er rief: Bunny? Geht es dir gut? Keine Antwort. Er öffnete die Tür und fand Bunny auf dem Boden der Dusche weinend sitzen. Das Wasser berieselte sie und sie schluchzte: Es geht nicht ab! Warum werde ich nicht sauber. Mamoru drehte das Wasser aus, nahm ein großes blaues Handtuch hervor. Er legte es um seine Freundin und hob sie aus der Dusche. Immer noch weinte sie und sie erklärte: Du solltest mich nicht berühren. Du wirst unrein, wenn du mich anfasst. Ich besudle dich. Mamorus blaue Augen sahen sie ernst an und er erwiderte: Red keinen Müll Bunny Ich liebe dich und ich könnte nie ohne deine Nähe sein. Wir gehören zusammen und wenn einer von uns besudelt ist, dann ist es der andere sowieso. Bunny weinte auch jetzt weiter. Ihr Freund setzte sie aufs Bett und meinte: Zieh dich jetzt an. Bunny nickte. Kurze Zeit später kam sie total in weiß gekleidet in die Küche. Sie trug eine weiße Hose und einen weißen Pulli, der ihr zu groß war. Ihre Hände verbarg sie bis zu den Fingerspitzen unter den zu langen Ärmeln. Mamoru konnte aber sehen, dass Bunnys Haut gerötet war. Die beiden frühstückten wortlos. Danach ging Bunny heim. Doch auch in den darauffolgenden Tagen gelang es Mamoru nur schwer Zugang zu Bunny zu bekommen. Sie zog sich von allen Menschen zurück und berührte niemanden. Wann immer sie versehentlich jemanden berührte reagierte sie fast panisch. Sie bekam Weinkrämpfe, entschuldigte sich und zerrte die Person sofort ins Bad. Als sie eines Tages bei Mamoru befand und sich mal wieder lange Zeit im Bad verbarrikadierte stellte ihr Freund fest: Das ist nicht normal. Nachdem Bunny an jenem Abend nach Hause gegangen war rief Mamoru die Mädchen und Motoki an. Er bestellte sie zu sich und ca. eine Stunde nach dem Anruf waren alle versammelt. Setsuna fragte: Wo ist Bunny? Rei sah Mamoru prüfend an und antwortete dann statt ihm: Sie wird nicht kommen. Sie weiß nicht, dass wir hier sind. Es geht um sie! Hotaru blickte von Rei zu Mamoru und sprach: Ich finde es nicht okay, dass wir uns versammeln ohne es der Mondprinzessin zu sagen. Ami fügte hinzu: Ich sehe das zwar genauso wie du Hotaru, aber vielleicht gibt es ja einen guten Grund dafür. Damit übergab sie sozusagen das Wort an Mamoru. Er blickte in die Runde und meinte: Ihr habt sicher alle mitgekriegt, dass Bunny seit ihrem Sieg über Kurogawa nicht mehr die Gleiche ist. Michiru unterbrach ihn: Was erwartest du denn? Immerhin hat sie einen Menschen getötet. Klar er war kein besonders guter, aber er war ein Mensch. Ist doch klar, dass sie das fertig macht. Mamoru nickte und er fuhr fort: Ja und ich glaube, dass Bunny wegen der Schuld, die sie auf sich lastend glaubt krank wird. Haruka sah ihn alarmiert an und Mamoru erklärte: Sie hat so eine Art Waschzwang entwickelt. Menschen die darunter leiden fühlen sich ständig unrein und waschen sich häufig. Bunny duscht zweimal am Tag, manchmal auch dreimal. Sie wäscht sich oft stundenlang die Hände und ihr habt doch sicher schon gemerkt, wie sie reagiert, wenn man sie berührt. Eigentlich ist es beim Waschzwang eher so, dass die Menschen sich von anderen verunreinigt fühlen, aber Bunny scheint zu glauben, dass sie die Quelle der Unreinheit sei. Motoki fragte: Hast du versucht ihr klarzumachen, was mit ihr geschieht? Mamoru nickte und sagte dabei leise: Sie hört mir nicht zu. Ich könnte genauso gut versuchen mit Minako auf Arabisch über Quantenphysik zu diskutieren. Alle sahen zu Minako und für einen Moment war es so als würden alle versuchen sich das vorzustellen. Makoto meinte: Also vergebliche Liebesmüh! Alle nickten einstimmig. Minako hingegen war noch immer von diesem Vergleich irritiert und meinte: Also das Argument hinkt aber! Du kannst doch gar auch kein Arabisch! Alle lachten, doch Ami fragte: Was können wir wegen Bunny unternehmen? Alle schwiegen. Mamoru erwiderte: Ich werde noch einmal versuchen mit ihr zu reden, vielleicht habe ich ja dieses Mal mehr Erfolg. Ich wollte jedenfalls, dass ihr von meinen Bedenken wisst, immerhin kennen einige von euch Bunny ja länger als ich. Die äußeren Sailors verabschiedeten sich und auch Minako, Makoto, Ami und Motoki gingen. Rei fragte als sie mit Mamoru alleine war: Soll ich vielleicht heute Nacht hier bleiben. Für dich ist das Ganze auch ganz schön anstrengend, nicht wahr? Mamoru entgegnete: Es ist vielmehr deprimierend. Ich sehe jeden Tag wie schlecht es ihr geht, aber ich kann nicht das geringste tun um ihr zu helfen. Jedes Mal wenn ich mich ihr Nähere, lässt sie es zwar zu, aber sie erträgt es kaum. Bevor das alles geschehen ist hat sie es genossen von mir umarmt zu werden, doch jetzt? Er brach ab. Rei legte ihre Arme um ihn und sagte: Armer Prinz! Ob Bunny weiß, was sie für ein Glück hat? Manchmal wünsche ich mir ernsthaft, dass ich sie hassen könnte, weil du sie jetzt liebst und nicht mehr mich. Sie hielt inne, er sah sie leicht irritiert an und sie meinte schnell: Tut mir leid, das ist nicht die Zeit um darüber zu diskutieren. In diesem Moment klingelte es, es war ein langes Klingeln. Mamoru sprang auf und rannte zur Tür. Er öffnete und Bunny sprang ihm regelrecht in die Arme. Sie rief: Mamoru!!! Danach drückte sie ihm einen Kuss auf die Lippen. Mamoru schnupperte an ihr. Sie roch nach Alkohol und Zigaretten und er fragte: Um Himmels Willen, was ist denn passiert? Er schob sie sanft ins Wohnzimmer. Bunny erblickte Rei, rannte zu ihr, umarmte auch sie und rief: Meine beste Freundin!!! Rei starrte Mamoru an und sagte: Die ist ja vollkommen betrunken! Bunny mischte sich ein: Gar nicht wahr! Bin überhaupt gar kein bisschen betrunken! Dann brach ihre Konzentration ab und sie spielte mit einer von Reis Haarsträhnen. Dabei fragte sie: Ob mir die Haarfarbe stehen würde, was meinst du? Sie hielt sich die Haarsträhne ins Gesicht und begann dann zu kichern. Mamoru meinte: Das fehlt gerade noch! Naja so kann sie nicht nach Hause gehen. Ihre Eltern würden den Schock ihres Lebens bekommen. Könntest du mir einen Gefallen tun? Rei nickte und sagte: Schon klar! Ich rufe an und sage, dass sie bei mir ist! Sie übergab die angeheiterte Bunny an Mamoru, ergriff das Telefon und verließ den Raum. Bunny schmiegte sich an Mamoru, der neben ihr auf dem Sofa saß. Sie flüsterte: Liebst du mich? Willst du mich? Mamoru erwiderte: Ja, aber nicht wenn du in so nem Zustand bist! Das wäre nicht richtig! Rei kehrte zurück und meinte: Kommst du mit ihr klar? Ich muss nach Hause, falls ihre Eltern bei mir anrufen! Mamoru nickte und Bunny rief winkend: Tschüs Rei-chan! Als Rei draußen war sagte Mamoru vorwurfsvoll: Mensch Bunny du bist zu jung um dich zu betrinken! Das ist doch keine Lösung. Bunny lallte sinnlose Sachen vor sich hin und Mamoru gab auf. Er stellte sie schließlich unter die Dusche, machte ihr einen Kaffee und dann einen Saft und packte sie später am Abend ins Bett. Am nächsten Morgen hielt er Bunny sofort ein Glas mit aufgelösten Aspirin hin und meinte: Hier trink das! Bunny tat wie ihr geheißen und verzog das Gesicht. Sie fragte: Was ist geschehen? Ich war in dieser Bar. Mamoru vermochte kaum sich zu beherrschen. Am liebsten hätte er gefragt was sie sich dabei gedacht hatte in eine Bar zu gehen und soviel zu trinken. Ihm schoss durch den Kopf, dass es eine Menge Männer gab, die ein Schulmädchen ausnutzen würden, wenn man ihnen die Chance ließ. Statt laut zu werden bemerkte er nur: Es ist ein Wunder, dass du es überhaupt geschafft hast hierher zu finden. Du warst ja unheimlich betrunken. Deinen Eltern haben wir erzählt du hättest bei Rei übernachtet. Bunny dachte kurz nach: Ich weiß nicht, wie ich hergekommen bin, aber ich finde deine Wohnung irgendwie immer. Rei war da? Mamoru nahm ihr das Glas ab und ergriff dann ihre Hände. Er sprach: Bunny wir sollten miteinander reden! Sie entzog sich ihm wieder und sah ihn nervös an. Mamoru fuhr fort: Ich glaube du brauchst Hilfe! Du hast eine Art Phobie vor Berührungen entwickelt. Bunny fiel ihm ins Wort: Das ist nicht wahr! Mamorus blaue Augen funkelten sie wütend an und er sagte: Nein? Du berührst doch niemanden mehr freiwillig. Wenn ich dich anfasse, dann erträgst du es widerwillig und rennst dann gleich mit mir ins Bad! Und gestern warst du so betrunken, dass du kaum noch was von deiner Umwelt mitgekriegt hast! Ich sehe das als Hilfeschrei! Bunnys Augen füllten sich mit Tränen. Sie sagte: Ich wollte mich einfach besser fühlen. Es ist so furchtbar. Seit ich Kurogawa ermordet habe, fühle ich mich dauerhaft schlecht. Ich bin doch Sailor Moon und muss die Menschen beschützen, aber ich töte sie statt dessen. Tränen rannen ihr über die Wangen. Mamoru hätte sie so gerne umarmt und ihr über das seidige Haar gestrichen, aber er wusste, dass das genau nicht helfen konnte. Er sagte: Aber der Alkohol ist doch keine Lösung dafür. Es geht dir für kurze Zeit besser und kurze Zeit gut, aber dann wachst du in der mit Problemen belasteten Realität auf. Das bringt dich dazu dich dieser immer öfter zu entziehen. So entsteht eine Sucht. Bunny nickte und sagte unter Tränen: Es tut mir so leid. Ich mache dir nur Ärger. Vielleicht wäre es ja besser, wenn wir? Weiter kam sie nicht, denn ihr geliebter Freund rief: Nein, das wäre es nicht. Ich weiß genau was du denkst, aber ich weiß genauso gut wie du, dass wir füreinander bestimmt sind. Hör zu Bunny du bist für mich kein lästiges Anhängsel, auch wenn das einige so sehen. Ich liebe dich und ich kann mir ein Leben ohne dich einfach nicht vorstellen. Deswegen fällt es mir so schwer zu sehen wie du leidest. Besonders wo ich genau weiß, dass du es nicht verdienst. Ja technisch gesehen, hast du Kurogawa getötet, aber wenn du es nicht hättest, dann hätte er dich getötet. Du kannst es auch nicht ernst meinen, wenn du glaubst, dass eine schlechte Tat all deine guten Taten nichtig macht. Du hast die Welt mehrere Male gerettet. Nur dank dir können die Menschen unbesorgt leben. Ich will die Sache nicht schönreden und ich kann auch verstehen, dass es dich fertig macht, aber dein Leben muss weitergehen. Sieh das doch endlich ein. Auch Mamoru hatte nun Tränen in den Augen. Sie begannen ihm aus den wunderschönen Augen zu laufen und er senkte seinen Kopf. War dies das Ende seiner Beziehung? Würde er es noch lange ertragen Bunny so zu sehen? Plötzlich strich ihm eine Hand sanft über die Wange. Er hob seinen Kopf und sah, dass Bunny ihm die Tränen abwischte. Sie flüsterte: Jetzt weinst du auch noch wegen mir! Mamoru wendete seinen Kopf zur Seite und küsste zart Bunnys Handfläche. Sie entzog sich ihm nicht. Keine Berührung auf der Welt hatte Mamoru je so glücklich gemacht, wie diese Hand, die von Bunny ausgehend seine Wange streichelte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)