Unfall zum Glück von Nimmerella (Mehr als mein Leben. Und solange ich lebe!) ================================================================================ Kapitel 5: Heilung ------------------ 1 Woche später Ruffy und Nami saßen im Auto, welches Ace seinem Bruder im Austausch gegen seine fertig lackierte Maschine überlassen hatte. Franky hatte super Arbeit geleistet, die Maschine war jetzt in Schwarz und in einem tiefen Rot lackiert. Sein Motorrad sah echt scharf aus und der Helm war ebenfalls passend dazu lackiert worden. Seit nun einer Woche war sich der junge Mann seiner Gefühle gegenüber dem Mädchen auf dem Beifahrersitz schmerzlich bewusst. Er traute sich nicht sie anzusprechen und es war auch nicht der richtige Zeitpunkt. Immerhin hatte sie immer noch mit sich und ihrer Situation zu kämpfen. Ihre beste Freundin Vivi hatte schon mehrmals angerufen, da sie von Nojiko über den Zustand ihrer besten Freundin Bescheid wusste. Aber Nami wollte niemanden sehen, jedes Mal gab sie ihm das Handy und ließ ihn Vivi ausrichten, dass sie allein sein wolle und sich bald, wenn es ihr besser ginge, meldet. Die beiden waren gerade aus dem Krankenhaus gekommen, wo der wöchentliche Check von Chopper gemacht wurde. Viele Verbände und Pflaster konnten entfernt werden. Bis auf die Narbe am Oberschenkel würde alles narbenfrei verheilen, hatte ihnen Chopper versichert. Der Verband um den Brustkorb wurde durch eine Art Korsett ersetzt, das man selber an und ablegen konnte, um zum Beispiel ein Bad zu nehmen. Nun musste Nami zur Physiotherapie und sie hatte darauf gar keine Lust, ihr dauerte das alles viel zu lang. Mittlerweile konnte sie zwar mit dem Rollstuhl umgehen und konnte sich allein vom Fleck bewegen, aber sie wollte endlich wieder laufen. Ihr war elend zumute und die einzigen Menschen, die sie ertrug, waren Nojiko, Ruffy und Ace. Letzteren eher deshalb, weil man ihre Schwester so gut wie nie ohne ihn antraf. Sie waren sehr glücklich und Nami gönnte es Ihnen. Allerdings war sie der festen Überzeugung, dass sie nie wieder glücklich werden würde, vor allem was die Liebe anging. Wer würde sie schon in diesem Zustand lieben? Ein Krüppel, der nicht allein klar kam. Ruffy war ein Engel. Er begleitete sie überall hin und hatte viel Verständnis. Auch wenn sie ihn wegschickte, wich er nicht von ihrer Seite und das fand sie auch gut so. Ihr Retter war ein wichtiger Teil ihres Lebens geworden und einer Sache wurde sie sich jeden Tag mehr und mehr bewusst. Sie hatte sich in ihren weißen Ritter verliebt. Aber er würde sie niemals lieben. Nicht so. Bei der Physiotherapie angekommen, holte Ruffy den Rollstuhl aus dem Kofferraum und half Nami sich hinein zu setzen. Dann schob er sie in Richtung der Praxis. „Hey, ich kann das auch alleine!“ „Ich weiß, aber so kannst du deine Arme mal entspannen, du hast doch bestimmt noch Muskelkater, oder warum hast du die Salbe von Chopper immer dabei?“ Sie fühlte sich in diesem Moment ertappt, aber natürlich war ihm das nicht entgangen. Chopper hatte ihr vor einer Woche eine Salbe gegeben, die sie auf die Arme auftragen konnte, wenn sie mal wieder von der ungewohnten Arbeit den Rollstuhl zu manövrieren Muskelkater bekam. Und diese Salbe war Goldwert! Ohne noch etwas zu sagen, ließ sie ihn machen, da er sich eh nicht abhalten lassen würde. Drinnen wartete schon Kaya, ihre Therapeutin, die junge und sehr hübsche Blondine war eine gute Bekannte von Ruffy und hatte Nami ihm zur liebe die Termine verschafft, da sonst nirgendwo Termine zu kriegen waren. Kaya begrüßte sie herzlich: „Na ihr Beiden? Pünktlich wie immer würde ich sagen. Wie geht es dir Nami?“ „Soweit ganz gut, aber ich merke einfach keine Verbesserung, das bringt doch alles nichts.“ Sagte sie leise und blickte enttäuscht zu Boden. „Keine Sorge das wird alles wieder Chopper hat mir die CT-Bilder geschickt und dein Rückenmark zeigt erste Verbesserungen. Es erholt sich, und du wirst bald wieder laufen können. Aber dafür müssen wir die Muskeln trainieren.“ Erklärte die Blondine mit einem Lächeln im Gesicht und schob die Rollstuhlfahrerin in den Behandlungsraum. Dies war der erste richtige Termin, vorher waren sie nur zu einem kurzen Vorstellungsgespräch hier gewesen und Nami hatte nun etwas Angst vor dem Ganzen. „Wo ist Ruffy?“ „Er ist im Wartezimmer, warum?“ „Kann er nicht reinkommen?“ sie wollte ihn bei sich haben, den Menschen, der ihr so viel Kraft gab. „Wenn du das so sehr willst, gerne.“ Zwinkerte ihr Kaya zu, sie schien zu ahnen, was ihr der muskulöse junge Mann bedeutete. Die Physiotherapeutin verließ den Raum und kam mit Ruffy zurück, der etwas verwirrt drein schaute. „Was gibt’s?“, bevor Nami etwas sagen konnte, sagte Kaya: „Du musst mir mal zur Hand gehen, ich bin nicht stark genug und Nami auch noch nicht sich allein auf die Liege zu hieven.“ Die 21-jährige konnte in den Augen der Blonden sehen, dass es nur eine Ausrede war. Sie sprang gerade für sie in die Bresche, damit nicht auffiel, wie sehr sie ihn brauchte. Er zuckte nur mit den Schultern, lächelte und hob die Braunäugige aus dem Stuhl und auf die Liege. „Sehr gut, danke und dann wollte ich noch, dass du zuschaust und dir die Übungen ansiehst, das ganze macht mehr Sinn, wenn ihr zu Hause auch die Übungen macht und zwar täglich, damit die Muskeln besser aufgebaut werden und Nami schneller wieder laufen kann.“ „Ist gut.“ Sagte er, lehnte sich mit verschränkten Armen an die Wand und schaute Kaya konzentriert bei der Arbeit zu, bis sie sich wieder aufrichtete und ihn ran winkte. „So jetzt versuch es mal, damit ich sehe, dass du es richtig machst.“ Zögerlich kam Ruffy zur Liege. Er musste Nami nun anfassen und die Beine immer wieder Beugen und sich dagegen Lehnen um sie zu dehnen und Druck aufzubauen, damit sie versuchen konnte gegen den Druck anzukämpfen. Mit einem leichten Rotschimmer auf den Wangen ergriff er Namis linkes Bein und umfasste die Wade um das Bein immer wieder zu beugen. Auch die junge Frau, die auf der Liege lag und einen Arm hinter ihren Kopf gelegt hatte um ihn besser ansehen zu können, hatte einen Rotschimmer auf den Wangen, aber sie genoss die Berührung und den engen Kontakt den sie hatten. Besonders schön empfand sie die Übung, wo er sich mit der Brust gegen ihr angewinkeltes Bein lehnen musste um einen gewissen Druck aufzubauen. Kaya schien sehr zufrieden mit ihm, denn als er sie fragend ansah, lächelte sie breit und wies mit dem rechen Daumen nach oben. Die Therapiestunde war schnell vorbei, und nachdem Ruffy die junge Patientin wieder in ihren Rollstuhl gehoben hatte, schob er sie Richtung Praxistür. „Denkt bitte dran jeden Tag eine halbe Stunde diese Übungen und dann wirst du dich bald erholen.“ , erinnerte sie die Therapeutin, bevor sie die Praxis verließen. Wieder im Auto ergriff Nami das Wort: „Sag mal woher kennst du Kaya eigentlich?“ „Sie ist die Verlobte eines sehr guten Freundes. Er ist Scharfschütze bei der New Yorker Polizei, ich hab ihn auf einem sehr kniffligen Einsatz kennen gelernt und dann haben wir uns immer wieder im Grand Line getroffen.“ „Im Grand Line?“ hakte sie etwas verwirrt nach. „Ja das ist meine Lieblingsbar. Außerdem ist das auch ein Restaurant. Sie gehört meinem Kumpel Sanji. Er ist der beste Koch in ganz New York. Aber noch ist das Restaurant nicht allzu bekannt, aber das dauert bestimmt nicht mehr lange.“ „Du kennst ja einen Haufen Leute hier in New York.“ „Ja schon.“ Grinste er sie an und schaute kurz zu ihr rüber, bevor er sich wieder dem Verkehr widmete. „Ist es in Ordnung, wenn wir noch einkaufen fahren? Nojiko hat mir heute morgen noch einen Einkaufszettel und Geld gegeben, da sie heute erst spät nach Hause kommt, schafft sie es nicht nach der Arbeit.“ Fragte die junge Frau den Fahrer. Dieser nickte und bog auf den Parkplatz des nächsten Supermarktes. Im Laden hatten sie nun fast alles und Ruffy ging die Liste durch, die Nami ihm gegeben hatte. Er stand mit einer Hand am Rollstuhl und las vor, während die junge Rollstuhlfahrerin im Korb auf ihrem Schoß kontrollierte ob sie alles hatten: „Also Brot, Eier, Orangensaft, Pizzateig, Gemüse, Tomatensoße, Aufschnitt und Streukäse.“ „Ja wir haben alles, obwohl... Moment ich brauch noch was.“ Sie sah sich um, ob sie das gesuchte Objekt in ihrer Nähe sehen konnte und erblickte es auch gleich. Natürlich im obersten Regal, wo sie nie im Leben allein ran kommen würde. Aber sie wollte auch nicht Ruffy fragen, ob er ihr mal die Packung Tampons geben könnte. Aber was blieb ihr über? Mit hochrotem Kopf blickte sie vorsichtig über ihre Schulter und in das Gesicht des jungen Mannes, der gerade die Liste sinken ließ und sie fragend ansah. „Könntest du mir vielleicht, da aus dem Regal eine Packung Tampons geben?“ fragte sie ganz leise und kleinlaut. Ruffy musste herzhaft lachen, aufgrund ihres Gesichtsausdrucks. „Klar. Du brauchst dich doch nicht schämen.“ Sie hatten bezahlt und alles im Auto verstaut und waren nun fast wieder zu Hause. Sie unterhielten sich im Auto angeregt über dies und das, am liebsten lauschte sie seinen Erzählungen von der Arbeit. Sie hatte ihm noch nicht erzählt, was sie von Beruf war und nachdem sie nun so viel von seinem Job wusste, schämte sie sich für ihre einfache Tätigkeit. „Was arbeitest du eigentlich Nami?“ „Ähm ich? Na ja.... ich bin Modeberaterin, ich weiß nichts so tolles wie du machst, aber....“ „Ach quatsch, das macht bestimmt Spaß für die verschiedensten Menschen Stylingberatungen zu machen. Hast du vielleicht Lust mir mal einen Termin zu geben? Ich könnte dringend neue Klamotten gebrauchen, aber ich kann mich nie entscheiden. „ Sie lächelte ihn an und meinte, „Na klar, aber das geht aufs Haus, immerhin nimmst du dir die ganze Zeit für mich, obwohl du doch Urlaub hast.“ „ Das musst du nicht...“ „Aber ich bestehe darauf!“ beendete sie die kurze Diskussion mit einem breiten Lächeln. Ruffy liebte es, wenn sie endlich mal so herzhaft lächelte wie jetzt. Zu Hause angekommen war der junge Mann gerade damit beschäftigt die Einkäufe weg zu räumen, als sein Handy klingelte, welches auf dem Wohnzimmertisch lag, wo Nami gerade in der Nähe war. „Ruffy ! Dein Handy!“ „Geh mal bitte ran, ich kann grad nicht.“ Sie zuckte mit den Schultern und hob ab:“Hier bei Monkey D. Ruffy? Mit wem spreche ich?“ „Wer ist denn da bitteschön?“ erklang eine zornige Frauenstimme am anderen Ende. „Hier ist Nami Orange, Ruffy kann gerade nicht selber ran gehen.“ „Wie bitte?! Ich glaub es ja nicht, lass bloß die Finger von meinem Freund! Du Schlampe!“ schrie die Frau am anderen Ende in die Leitung und Nami hielt sich das Handy etwas weiter weg von ihrem Ohr. Gerade als sie klar stellen wollte, wer sie war, legte die Frau auf. Er hat eine Freundin? Aber wieso war er dann so liebevoll zu ihr, sie hatte sich doch Hoffnungen gemacht, dass er sie eventuell mochte. Aber sie hatte sich wiedermal getäuscht. War ihre Menschenkenntnis gegenüber von Männern wirklich so miserabel? Tränen stiegen in ihre Augen, sie wollte jetzt allein sein. „Ich gehe baden.“ rief sie Ruffy zu bevor ihre Tränen losfließen konnten. Ruffy sah ihr fragend hinterher und wunderte sich über diese plötzliche Wandlung. Er zuckte mit den Schultern und räumte weiter die Einkäufe weg. Nami ließ sich ein heißes Bad ein, hievte sich vom Rollstuhl auf den Hocker vor der Badewanne und zog sich aus, bevor sie sich in die Badewanne sinken ließ. Nun flossen auch die Tränen ungehindert ihre Wangen hinab und sie schluchzte leise vor sich hin. Sie hatte sich verliebt und wieder in jemanden, der für sie unerreichbar war. Er hatte eine Freundin und sie war bestimmt auch sehr hübsch und kein Krüppel. Bei ihm fühlte sie sich so geborgen und ausgelassen, wie bei keinem. Er war ihr Lichtblick in dieser Situation und nun? Er würde bald wieder zu seiner Freundin gehen, sobald er sie als Last los geworden war, und dann würde sie allein da stehen. Niemand der sie verstand, niemand der ihr Mut gab... Sie war so verzweifelt und erblickte in diesem Moment die Glasschale, wo die verschiedenen Bade Öle und Seifen drin lagen und ergriff sie ohne nachzudenken. Den Inhalt schüttete sie auf die Badematte vor der Wanne und zerbrach die Schüssel auf der Kante der Wanne. Sie ergriff die größte Scherbe, die besonders scharf war und nahm sie in ihre rechte Hand. „Ich will nicht mehr.“, flüsterte die Orangehaarige und ritzte sich die Pulsadern an ihrem linken Handgelenk auf und ließ aufgrund des Schmerzes die Scherbe fallen und ließ den linken Arm aus der Wanne hängen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)