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Eru áva dartha amarth yoménië

Eine unerwartete Schicksalsbegegnung
von

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...über Land und Berge

Thorin reagiert daraufhin zunächst mit einem knappen Schulterzucken...es ist ihm als vormals unverheirateten Mann sichtlich unangenehm und peinlich, es überhaupt zu Gesicht bekommen zu haben.
 

Er wendet seinen Blick von ihr ab und antwortet ihr entsprechend brüsk….
 

„Was weißt du schon von solchen Dingen Eldarburam...was UNS Männern körperliche Lust verschafft?!
 

Die Schenkel einer drallen Dirne mögen dem einen oder anderen Mann vielleicht das Hirn weich machen….und ich gebe zu, dass diese Art der körperlichen Freuden nicht einmal mir gänzlich fremd sind. Aber sie sind für mich längst nicht das, was du von mir zu wissen glaubst, nur weil ich mich in deinen Augen erdreistest habe, diese hübsche Halblingsfrau zu „besteigen“, als sich die Gelegenheit dazu bot.
 

Es gibt eindeutig wichtigeres und deutlich erstrebenswerteres, als die Schenkel eines Weibes….wie zum Beispiel die Ehre unter Kriegern oder das Streben nach Wissen und der Erhabenheit eines Königs, der ich eigentlich sein sollte. Nichts ist wichtiger als zu wissen, wohin man gehört und was man besitzt...nichts lässt einen ruhiger schlafen, als die Erinnerung an seine Heimat und eine gut gefüllte Börse. Nicht mal dem holdesten Weib das einen in kalten Nächten warm hält gelingt es, dies beruhigende Gefühl mehr zu wecken, als das Wissen darum mit einem Säckel voller Gold nicht als Vagabund im Straßengraben nächtigen zu müssen...merke dir das Halbblut.
 

Es ist mir gleich, was du von mir hältst.
 

Wir sind durch einen Packt aneinander gebunden, nicht mehr und nicht weniger...und was mir, wie du es so schön ausdrückst...“Lust“ verschaffen mag, ist immer noch allein meine Angelegenheit!
 

Und was die Sache mit dem Schmerz anbelangt, so hast du gewiss noch niemals die Grausamkeiten einer Schlacht durchgestanden, die Männern alles an Gliedmaßen ihres Körpers kosten kann, bis hin zu ihrem Leben...also sag du mir nichts über Schmerzen Weib, ich weiß was Schmerzen sind...ich habe sie nur zu intensiv am eigenen Leib erfahren dürfen. Mein Volk ist ein mutiges und einst mächtiges Kriegervolk...was glaubst du tun wir Männer den ganzen Tag lang? Etwa am Herd sitzen und abwarten bis unsere Feinde uns irgendwann zu einem hübschen Tänzchen einladen?
 

Mitnichten...WEIB!
 

Ich habe schon gekämpft und Männer getötet, als mir kaum der erste Bart gesprossen ist. Ohhhh ja...ich kenne mich mit den Grausamkeiten des Krieges bestens aus, nichts kenne ich so gut wie diese. Also verschone mich gefälligst mit deinen Halbwahrheiten und heroischen Weisheiten die deinem Weltbild entspringen Weibsbild. Ich mache mir das Bild von der Welt, wie ich sie sehe gerne selbst...auch von dem, was dort zwischen Männern und Frauen geschieht!
 

Habe ich mich dahingehend klar genug ausgedrückt?!“
 

Seine an sich schöne, tiefe Stimme klingt kalt und hart.
 

Er will sie damit absichtlich verletzen, sie sich weiterhin vehement vom Hals halten, denn die Frau kommt ihm innerlich mit jedem Schritt den sie tut, ohne es zu ahnen näher...viel zu nahe, als dass er noch länger ignorieren kann, dass er etwas für sie empfindet.
 

Was er für sie fühlt, kann er nicht so richtig deuten...aber es ist da, er spürt es inzwischen überdeutlich und allein die Vorstellung daran sie in seinen Armen zu halten, ihren warmen Atem an seinem Hals zu spüren, wie es heute Nacht unbewusst geschehen ist, allein die bringt ihn fast zur Verzweiflung, denn sein Körper spricht schon seit geraumer Zeit eine vollkommen andere Sprache als sein Verstand. Er weiß, dass er diese eine Frau begehrt...mehr als er es jemals in Worte fassen könnte.
 

So wie er sehr deutlich begriffen hat, dass Rose im Grunde nichts weiter als ein Vorwand gewesen ist, sich dieser in seinen Augen so unseligen Verlockung nicht hingeben zu müssen. Denn zwangsläufig würde er diesem fast schon sündigen Verlangen nach ihr irgendwann unterliegen...und er befürchtet die Kontrolle über sich zu verlieren und sich eines Tages einfach zu nehmen, was er mehr begehrt, als im gut tut.
 

SIE...ja er begehrt sie, in seinen Träumen nimmt er sie sich Nacht für Nacht...die eine Frau die er liebt und doch nicht lieben darf, dieses elendigliche Elbenweib, deren Blut ihn auf diese schändliche Weise reizt und seines in eine derartige Hitze versetzt, die er so von sich bisher nicht kennt...oder besser gekannt hat. Noch nicht einmal als er jung gewesen ist, hat er ein solches brennendes Verlangen nach einem Weib gespürt wie für dieses....eine Tatsache die ihn in nackte Furcht versetzt...denn so etwas hat er bisher nie gekannt.
 

Ausgerechnet jetzt...im Alter musste ihm so etwas derart unsinniges widerfahren.
 

LIEBE..ha...das war bestenfalls etwas für jungfräuliche Zwergenmädchen, die von ihrem großen Helden träumten, aber doch nicht für einen solch gestandenen Krieger wie ihn...einem in seinen Augen für die Verlockungen des Fleisches längst zu alt gewordenen Mannes, den solche verderblichen Gelüste eigentlich vollkommen kalt lassen müssten.
 

Was sie aber zu seinem größten Bedauern ganz und gar nicht tun, so sehr er es sich insgeheim auch einzureden versucht.
 

Mit einem entsprechend unwilligen Knurren wendet er sich schließlich von ihr ab. Er will nicht riskieren, dass sie etwas von dem bemerken könnte, was innerlich in ihm vor sich geht.
 

„Geh und wasch dir das Blut ab wenn du kannst, es zieht wilde Tiere an. Der Geruch haftet an deinen Gewändern Weib und sorge dafür, dass es nicht wieder geschieht. Wir müssen weiter, die Haradrim sind bisher nicht wieder aufgetaucht. Ich denke, dass sie ihre Suche nach uns inzwischen aufgegeben haben dürften. Heute Nacht im Schutze der Dunkelheit werden wir versuchen auf den Weg zurück zu kommen und bis dahin sollte das erledigt sein!“
 

Lyriell tut mit einem leisen merklich resignierten Seufzer schließlich ohne ein Wort zu verlieren das, was er befohlen hat...vordringlich, weil sie kein gesteigertes Bedürfnis darin sieht, sich schon wieder mit ihm anzulegen. Aber auch, weil sie sich das Blut zwischen den Beinen abwaschen möchte und dazu und sauberen Stoff und Schafwolle benötigt, die ihre Blutung stoppen könnten.
 

Es gelingt ihr tatsächlich sich mittels des Wasserschlauchs notdürftig und von ihm weitest gehend unbeobachtet zwischen den Schenkeln zu säubern und genügend sauberen Leinenstoff zu finden, der die monatliche Blutung aufnehmen kann, aber das bereits geronnene Blut aus ihren Gewändern kann sie sich dennoch nicht heraus waschen, dazu fehlt ihr eindeutig das fließende Wasser einer Quelle. Die dunklen Flecken in ihren Beinkleidern bleiben somit ein weiterhin sichtbares Zeichen ihrer Weiblichkeit, die sie eindeutig als Frau von ihm unterscheidet.
 

Als sie sich gesäubert hat, zieht sie sich wieder an. Nichts bis auf die dunklen Flecken im Stoff ihrer Gewänder deutet mehr darauf hin, was sie beide Emotional gesehen eben noch bewegt haben mag.
 

Thorin ignoriert diesen Umstand gänzlich indem er sich demonstrativ an die kleine Feuerstelle zurück zieht und sich anstatt dessen eine Pfeife anzündet...wobei er allerdings äußerst sparsam mit dem Tabak umgeht, da der mittlerweile nahezu aufgebraucht ist. Als es nach ettlichen Stunden des ausharren s und gegenseitigen anschweigen s endlich Abend wird und von den Haradrim noch immer kein Zeichen in der Nähe ihres Unterschlupfs gegeben hat...gibt Thorin schließlich den Befehl zum Aufbruch.
 

Lyriell sattelt mit geschickten Handgriffen das Pony, während er wortkarg wie gewohnt ihre gesamte spärliche Habe in den beide ledernen Satteltaschen verstaut. Wenig später verlassen sie lautlos und entsprechend vorsichtig ihren Unterschlupf, der ihnen bis jetzt Schutz vor ihren Verfolgern geboten hat.
 

Thorin sitzt schließlich als Erster auf den Schecken auf und gebietet ihr mittels einer ungeduldigen Geste, dass hinter ihm aufzusitzen soll. Kaum ist die elbenblütige Frau hinter ihm auf dem Ponyrücken, treibt er den Wallach an sich in Bewegung zu setzen.
 

Das brave Tier sucht sich seinen Weg vorsichtig durch das unwegsame Gelände und es bleibt wieder erwarten ruhig, scheinbar haben sie ihre Feinde tatsächlich abschütteln können....jedenfalls im Moment.
 

Der Zwerg ist sich nicht sicher, wie lange ihnen das gelingen kann, aber sie haben keine Wahl, sie müssen weiter, wenn sie in die Ered Luin kommen wollen und er weiß genau, dass es im Grunde keine Alternative als diesen Weg für sie gibt. Sie werden ihn nehmen müssen, mit den Ostlingen im Nacken oder ohne….das spielt keine Rolle mehr.
 

Doch sie scheinen Glück zu haben, in den ersten Tagen kommen sie gut voran. Von ihren Verfolgern gibt es weiterhin keine Spur. Aanstatt dessen verändert sich die Landschaft. Sie gelangen von Michelbinge auf den weißen Höhen unbehelligt durch die weiten Ebenen der Graslandschaft, der Westmark über die der Wind unablässig weht und es wie ein gräsernes Meer wirken lässt. Für ihr Pony, das Gras frisst kein Problem, für sie beide, deren Proviant immer knapper wird allerdings schon.
 

Nach etwa einer Woche verändert sich die Graslandschaft und es wird steiler und steiniger. Sie geraten auf die Höhen der Turmberge, die es zu überwinden gilt, ehe sie auf der anderen Seite in die Ebene der Bucht von Forlond gelangen können, in der die Ered Luin und auch die grauen Anfurten der Elben am Fluss Lhûn liegen.
 

Das Gebirge ist zwar nicht sehr steil dafür aber unwegsam und von vielen spitzen Graten und Felsenpfeilern übersät, lediglich ein schmaler Pfad führt darüber hinweg, den ein Wanderer sehr genau kennen sollte und es ist somit ein wahres Wunder, dass es ihnen gelingt das verängstigte Pony, unverletzt und mit vereinten Kräften auf die andere Seite der Tumberge hinüber zu schaffen.
 

Es dauert im Anschluss dran noch einmal mehr als eine Woche, ehe es ihnen gelingt auf die weiten Ebenen hinunter in die Bucht von Forlond zu gelangen. Jetzt ist es nicht mehr weit, bald haben sie es geschafft und auch von den Haradrim hat sich keine Spur mehr gezeigt, ein Umstand der nicht nur Thorin aufatmen lässt.
 

Als sie auf der anderen Seite aus dem Gebirge herunter in ein grünes Tal kommen, das von saftigem Gras bewachsen ist, soweit das Auge reicht, sieht sie, wie er sich unvermittelt strafft und im Anschluss daran erleichtert umsieht, ehe er ihr etwas entgegnet.
 

„Ich denke das Schlimmste dürfte hiermit überstanden sein, von hier aus ist es nicht mehr sehr weit...bald schlafen wir wieder in richtigen Betten, was sicherlich eine echte Wohltat für unsere geschundenen Knochen sein wird.“



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